Hatte hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,69543.0.html) schon mal die Idee angerissen, die Sundered Skies mit Aventurien zu verbinden. Hintergrund ist, dass ich Savage Worlds als Regelsystem phantastisch finde und auch viele Settingideen sehr schätze. Nur fehlt mir bei Savage Worlds und dessen Settings oftmals viel atmosphärische Dichte. Das ist so gewollt, klar, aber mir fehlt das. Und da Aventurien genau das liefert, liegt eine Verbindung nahe.
Wie kann man das anstellen? Im Falle der Skies habe ich mir Folgendes gedacht: in zurückliegenden Runden hatte ich in historischen Dokumenten die Existenz einer Schwester Borons auftauchen lassen, die in Götterkriegen vernichtet worden sein soll. Der Wahrheitsgrad besagter Dokumente war immer ausgesprochen zweifelhaft. Sowas streue ich immer mal wieder gerne ein. Wer weiß, wofür es gut ist ;-)
Nun zur Idee: Borons Schwester war die Göttin des Friedens und des Schlafes. In einer epischen Auseinandersetzung am Anbeginn der Zeit konnte der Namenlose (oder der Dämonensultan, da bin ich noch unschlüssig) besiegt werden, indem dessen Herz in eine Globule im nahen Limbus gebannt und vom Körper getrennt wurde. Das wurde möglich, da sich besagte Friedensgöttin selbst opferte und den Himmelsschild errichtete. Die anderen am Kampf beteiligten Götter der Zwölfe hinterließen bei der Abtrennung der Globule jeweils einen Schatten Ihres Wesens, der in Form eines Avatars in den Sundered Skies verblieb und teilweise korrumpiert wurde: Festival (Rahja), Lichtbringer (Praios) etc.
Die Kampagne wird nun mit einer von Golgariten, Bannstrahlern und Löwenbund organisierten Expedition beginnen, die das Ziel hat, den Borbarads Beschwörungshügel aus der dritten Dämonenschlacht zu reinigen. Dort befindet sich ein Tor in eine bislang unbekannte Region am Rande der Niederhöllen - bei mir sind das die geborstenen Himmel.
Vermutlich werde ich den Übertritt in die geborstenen Himmel erzählerisch einführen, also die Expedition zusammenfassen, und dann direkt in die geborstenen Himmel gehen. Die originale Plot Point Kampagne lässt sich dann wunderbar so anpassen, dass der Aventurienbezug deutlich wird. Auch kann man an diversen Stellen problemlos Anknüpfungspunkte nach Aventurien einfügen, so dass die Sundered Skies lebendiger werden als im Originalsetting.
Das mit der Globule etc finde ich viel zu bemüht. Ich verstehe nicht, wie innerhalb der Globule der aventurische Hintergrund "atmosphärische Dichte" schaffen kann - denn eine Globule ist doch mindestens so ein leeres Blatt, wie die Himmel im SuSk-Settingband? Und wieso gibt es in dieser Globule noch Reste einer alten Zivilisation? etc.
Es geht doch viel einfacher und eleganter: Die geborstene Fantasy Welt war einst Aventurien.
Dann kann man lustig aus dem bekannten Fluff schöpfen, wenn einem das für die Atmosphäre wichtig ist und vielleicht hat man auch Spaß an dem Verfremdungseffekt. Im Vordergrund bleibt das Setting, wie es mit den kruden Strichen des SuSk-Settingbandes beschrieben wird, bereichert durch die überlebenden Reste der aventurischen Kultur und im Hintergrund gibt es die Ruinen von Aventurien zu erforschen.
zB: Lichtbringer = Efferd, Die Faulende = Rahja, Festival = Phex, Kriegsherr = Brazoragh, Baumeister = Angrosch, Die zerbrochene Stadt = Gareth, Schattenhafen = Al Anfa etc.
Gleich vorweg, die Idee ist sehr inspirierend. Wenn ich die Himmel nochmal mit eier anderen gruppe leite, werde ich vielleicht das Midgardsetting als Welt vor dem Zerbersten nehmen
und der Dämon ist natürlich der Anarch, für alle Midgardkenner
Auch wenn ich Aventurien nicht besonders interessant finde, könnte ich mir eher vorstellen, dass die zerbrochenen Himmel eher Aventurien/Dere der fernen Zukunft sind. Ich weiß nicht, wie Zeitreise in DSA funktioniert, aber eine Zeitreise durch ein Wurmloch oder Dimensionstor (gab da nicht ein uraltes DSA-Abenteuer, wo man auf einem Baum gelandet ist?) stelle ich mir da interessant vor. Wenn die Helden in Schattenhafen ein umgebautes Gareth erkennen usw., stell ich mir das sehr cool vor.
Götter:
Rajah wäre vielleicht besser geeignet für die Faulige.
Der Lichtbringer ist Efferd, das ist ergibt mehr Sinn.
Peraine ist die Lebensmutter, Rondra die Herrin der Winde (Stürme).
Tatsächlich würde ich Praios für den Kriegsfürsten nehmen (da der Kriegsherr auch Hüter der verträge usw. ist, erinnert ein bisschen an Mithras).
Tsa als Festival käme gut, glaube ich.
Götter-Spoiler
Die Götter in den Skies selbst sind ja auch gespalten, daher gibt es von jedem guten Gott wie der Lebensmutter auch eine wahnsinnige gespaltene Version, die für Krankheit und Siechtum steht.
Mit einigen Ausnahmen, kann man damit auch die typische Dualität der Götter-Erzdämonen konstruieren, wenn man mag ^^
Nochwas zu den Göttern.
Ich kenne mich mit diesem Globule-Zeug nicht aus, aber das ist vielleicht eine gute Begründung dafür, warum die SuSky-Götter a) nicht so mächtig sind wie die aventurischen, b) nicht vollzählig sind und c) viel aktiver und persönlicher präsent sind als die aventurischen Götter: Wenn eine Gruppe von den Zwölfen jeweils einen Teil ihrer Essenz in die Globule hat einfließen lassen und einen Avatar dort hineingeschickt hat, lassen sich ein paar Angelegenheiten des Hintergrundes damit vereinigen.
Durch den Dämonenschild ist der jeweilige Avatar vom Hauptgott getrennt. Das erklärt ihre viel geringeren Wirkmöglichkeiten und ihre beginnende Persönlichkeitsspaltung.
Effert würde ich ansonsten für den Lichtbringer vor allem deshalb nehmen, weil seine urspüngliche Domäne (Wasser, Meer) schlicht nicht mehr da ist, er aber alle seine Macht braucht, um die Schiffe am Fliegen zu halten. Entspricht dem Suskie Hintergrund. Praios hat zwar auch sein Symbol (Sonne) verloren, aber nichts mit Schifffahrt zu tun.
Nach kurzem Nachdenken erscheint mir für die Faulende Tsa doch besser geeignet als Rajah. Probleme könnte bestenfalls die Tatsache bedeuten, dass der Orden das Herz eine ziemlich entschlossene Kämpfertruppe ist, ich weiß nicht, ob sich das mit Tsa vereinbaren lässt. Jedenfalls sollte dann die Zerbrochene Stadt erkennbar der Stadt nachempfunden sein, in welcher ein besonderes Heiligtum der Göttin steht. Aus der Faulenden eine Schwester Borons zu machen, wäre in den Augen eines Klischee-DSAlers vielleicht sogar eine größere Unzumutbarkeit, als die Himmel zu einem Aventurien in 3000 Jahren umzumodeln - zumindest mir ist nicht bekannt, dass Boron Schwestern hat (aber ich bin bei DSA auf einem sehr frühen Stand ausgestiegen).
Die Lebensmutter als Peraine dürfte verständlich sein, genau wie der Baumeister und Ingerim. Für Festival steht jetzt ja Rajah wieder zur Verfügung. Allerdings ist der Lichtbringer über Festival ja besonders verärgert, weil dieser mit seiner ermunternden Musik den Zorn des Kriegsherren beschwichtigt hat, ob das zu Rahja passt, weiß ich nicht. Arie wäre dann ein für seine enge Verbindung mit der aventurischen Gottheit bekannter Ort.
Beim Kriegsfürsten bestünde die Frage, ob Rondra oder Praios da passen könnten. Ich präsentiere den Kriegsfürsten in meiner Kampagne als einen Gott mit zwei Gesichtern. Die Orcs der Schwindenden See verehren ihn eher als Schlachtengott, der Haupttempel in Schattenhafen dagegen lehrt, in ihm eher einen Wächter, Beschützer und Hüter zu sehen. Mit dem aventurischen Hintergrund könnte man da vielleicht was draus machen, wenn man herausstreicht, dass der Hauptgott der Orcs und ein Wächtergott der Menschen beim Bersten der Welt "ineinandergeflossen" sind. (Andererseits wäre Schattenhafen schon vom Namen her ideal als Al' Anfa ;) ).
Für die Herrin der Winde habe ich ja Rondra vorgeschlagen, aber das kann auch meine Midgardprägung sein, die da aus mir spricht, denn dort sind Kriegsgötter immer auch Sturmgötter. Ich stelle es mir aber interessant vor, wenn Brücken eine von Amazonen regierte Stadt wäre. Wenn man Rondra für den Kriegsfürsten verwenden will, bietet sich da eine andere interessante Möglichkeit (siehe unten).
Über die Religion der aventurischen Elfen weiß ich garnichts, also die Sache mit Wildnis eine gute Frage. Da Wildnis für den Hauptplot ziemlich wichtig ist, sollte er nicht von vorneherein als dämonischer Gegenspieler erkennbar sein. Theoretisch könnte ich mir vorstellen, daraus einen (anscheinend) modifizierten Firun zu machen, und Herzland näher an die Schwindende See zu bringen. Gibts in Aventurien sowas wie Eiselfen? Dann wäre das eine Möglichkeit, die Fleischschmiede stellt dann eben überwiegend Wesen her, die mit Tieren aus Tundra- und Taigaregionen verschmolzen sind.
Bliebe der Alpha, der im Setting ja gar kein richtiger Gott ist. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der wahre Firun dahintersteckt, der durch eine tote treue Jüngerin seine Kraft für Wunder fließen lässt (wie in der PPC angelegt). Die andere interessante Möglichkeit wäre es, dass Phex sich davor gedrückt hat, einen Avatar aus seiner Essenz in die Globule zu schicken, aber mittlerweile erkannt hat, dass der Schild Löcher hat und versucht, diese mit einem Teil seiner Macht zu flicken, wodurch nach und nach doch eine eigene Gottheit besteht. Statt dem Raben wäre dann vielleicht ein Schneefuchs angebracht.
Für die Rassen habe ich auch ein paar Vorschläge:
Nach meinem Eindruck sind die Himmel eine Mischung aus Vanilla D&D mit Earthdawn. Beispielsweise kommen die Glühblüter mir wie D&D-Hobgoblins, die Schäumer wie Grottenschrate und die Drachkin wie Kobolde vor. Die Elfen sind dagegen den Blutelfen nachempfunden. Dieser ganze Wiedererkennungswert geht für reine DSA-Spieler leider verloren, darum würde ich ein paar Veränderungen vorschlagen.
Susky-Elfen: Entsprechend meiner Firunvorschläge würde ich die Elfen entweder zu Eiselfen oder vielleicht sogar zu Thorwahlern machen (vielleicht mit einem Thule-Gesellschaft-Anstrich). Das Pflanzenerbe vielleicht durch Eiserbe ersetzen?
Drachkin: DSA hat je seine eigenen Echsenmenschen, und die Möglichkeit, einen Drachen zu spielen, ist in Sundered Skies ziemlich cool, aber wenn man es mehr aventurisieren will, würde ich vorschlagen, darauf zu verzichten und die Drachkin durch Elfen zu ersetzen (besonders, wenn Susky-Elfen zu Thorwahlern wurden).
Goblins & Glühblüter: Standard-DSA-Goblins. Die physische Transformation beim "Erwachen" zum Glühblüter bleibt einfach aus.
Orcs: Entweder DSA-Standardorcs, Nivesen oder, wenn Kriegsfürst = Rondra, aus den Orcs Amazonen machen (vielleicht mit einem nordischen Valkürenanstrich als Kompensation für die Wikingerfans unter den Spielern, die sich über die fiesen Thorwahler ärgern).
Wildlinge: Da Wildlinge eine recht junge Rasse sind, würde ich sie ohne aventurisches Vorbild so bleiben lassen, wie sie sind.