Es ging mir nicht um Vor- oder Nachteile, sondern um Eigenschaften. Rollenspiel ist ein kulturelles Konstrukt, das Geisteswissenschaftler sicher gut bearbeiten können. Aber wenn es um die Funktionsweise eines Universums geht, sind sie dafür einfach nicht ausgebildet.
Einfaches Beispiel:
Ich hatte mich mit einem Geisteswissenschaftler darüber unterhalten, was er erfahren hatte, welche Völker für die Welt von Dungeon Slayers angedacht waren. Er beschwerte sich über ein verfluchtes Elfenvolk, dem bei jeder Bewegung Asche aus den Gelenken rieselt. Sein Argument war: Das ist ja viel zu emo.
Und ich stand entgeistert dort. Wen interessiert es, dass es emo ist? Nein, das wirkliche Problem ist, dass diese Idee die Materieerhaltung verletzt (eigentlich die Energieerhaltung, aber warum das dasselbe ist, wollte ich ihm in dem Moment nicht noch erklären müssen). Natürlich haben fiktive Welten auch fiktive Naturgesetze, aber es gibt gewisse, die unser Leben so stark bestimmen, dass man sich gut überlegen sollte, was man tut, damit die Welt nicht total inkonsistenz wird und außerdem jeden Powergamer unbesiegbar macht.
"Wir müssen die Brücke einstürzen lassen? Zum Glück sind wir ein Batallion verfluchter Elfen und müssen bloß genug Kniebeugen machen, um hinreichend viel Masse zusammenzubringen."
Auf ähnliche Weisen kann man einen Fluss aufstauen und ein Perpetuum Mobile bauen.
Wie kann man so etwas übersehen?! - Ganz einfach: Indem man keine naturwissenschaftliche Ausbildung genossen hat, was wir Naturwissenschaftler leider zu gerne außer acht lassen.
1. Sprengt es meine persönliche Suspension of Disbelief?
Da legen manche Naturwissenschaftler vielleicht andere Maßstäbe an als ich, aber das ist deren Bier. Man muss nicht jedes Setting mögen (ich mag Warhammer 40K nicht, und eigentlich sowieso kein sogenanntes Sci-Fi-Spiel).
Warum eigentlich? Essen Elfen nix? Das kann jetzt stellvertretend für wirklich viele derartige Argumentationsstränge stehen. Zumeist ist das auf sehr sehr dünnem Eis aufgebaut. Wässriges Eis im Sommer.
Ich halte ja die Emo-Elfen-Antipathie ebenso für valide wie das Argument, daß es die Glaubwürdigkeit verletzt. Wer sich an sowas reibt (oder einem vergleichbaren Punkt), für den ist das Setting wohl nix. Wie man das im Endeffekt begründet, ist doch zweitrangig.
Hatte ich bereits durchdacht. Damit das aufginge, müssten diese Elfen sehr viel mehr essen als normale Leute, womit sich das Problem durch Selektionsnachteil längst geregelt hätte.
Hatte ich bereits durchdacht. Damit das aufginge, müssten diese Elfen sehr viel mehr essen als normale Leute, womit sich das Problem durch Selektionsnachteil längst geregelt hätte.
Was auch immer. Der Punkt ist nicht das ich Asche produzierende Elfen doof finde. Sondern dass man bei Argumenten den Realismus betreffend immer auch überlegen sollte ob es so etwas vergleichbares nicht vielleicht auch in der Realität gibt.
Das mag für einzelne (Nawi-Nerds?) gelten, aber die meisten gebildeten Leute (Akademiker und so), die ich kenne, denken die meiste Zeit nicht logisch, reden manchmal mit Gegenständen, oft mit Tieren etc. (ich nehme mich dabei nicht aus!) Die könnten genauso gut in eine Welt eintauchen, in der Zeit nicht konstant verläuft, Wasser bei gefühlten (nicht exakten) 0°C gefriert und Gegenstände manchmal gemein zu ihnen sind (und auch noch fies kichern), und in denen die Geister der Toten mit ihnen reden (oder sie sogar angreifen).Aus welchem Grund sollte im Rollenspiel (natur-)wissenschaftliche Exaktheit angestrebt werden? Und warum sollte es oberste Priorität haben?Im wesentlichem natürlich weil dies das Eintauchen in die Spielwelt erleichtert.
Die könnten genauso gut in eine Welt eintauchen, in der Zeit nicht konstant verläuft, Wasser bei gefühlten (nicht exakten) 0°C gefriert und Gegenstände manchmal gemein zu ihnen sind (und auch noch fies kichern), und in denen die Geister der Toten mit ihnen reden (oder sie sogar angreifen).Ähm, das ist doch genau die Realität:
Dagegen können alle Großen Alten einpacken.
Was ist der absolute Gefrierpunkt? Dieses Unwissen führt dazu, das ich mich nicht so recht fürchte.
Ich bin ja kein großer Lovecraft-Fan oder -Kenner, aber ich glaube, der Gruselfaktor an den Großen Alten soll doch sein, dass sie die naturwissenschaftlichen Gesetze und Erkenntnisse über den Haufen werfen?
Was ist der absolute Gefrierpunkt? Dieses Unwissen führt dazu, das ich mich nicht so recht fürchte. Ich weiss das das sehr kalt ist und irgendwie -271 Kelvin ist oder so und im Weltraum vorkommt, aber warum soll ich mich fürchten, wenn das jetzt -280 sind? Muss ich dann neu mein Raumschiff isolieren?
Könnte man mit Sauerstoffmaske im All rumfliegen?Ja, aber nicht besonders lange. Siehe: How long can a human live unprotected in space? (http://imagine.gsfc.nasa.gov/docs/ask_astro/answers/970603.html)
Ja, aber nicht besonders lange. Siehe: How long can a human live unprotected in space? (http://imagine.gsfc.nasa.gov/docs/ask_astro/answers/970603.html)