- Die Regel der Abbildung einer fiktiven Gesetzmäßigkeit ist da, um die Fiktion verlässlich zu machen. Sie bildet eine Ursache-Wirkungs-Prinzip der Spielwelt ab. Beispiel: Du hast Stärke 12, also kannst Du die Tür kaputt schlagen. Dies ist wichtig, um die unterschiedlichen Vorstellungsräume soweit miteinander vereinbar zu machen, dass kein Spieler aus der Fiktion gerissen wird.
- Die dramaturgisch motivierte Regel ist da, um ein Ereignis zu erzeugen, dass im Sinne eines Spannungsbogens wünschenswert ist. Sie bildet ein dramaturgisches Gesetz ab. Beispiel: Du bist sehr mächtig - deswegen ziehst Du Schwierigkeiten an. Dies ist wichtig, um eine gewünschte Form von Erzählung zu motivieren.
- Die strategische Regel ist da, um dem Spieler Optionen zu bieten, mit denen er die Fiktion beeinflussen kann. Sie bildet ein Kraftverhältnis des Spielers ab. Beispiel: Du kannst Siegpunkte opfern, um Deine Attacke zu verstärken. Dies ist wichtig um Spielspaß beim Einsatz der Regeln zu erzeugen.
Diese Kategorien sind nicht trennscharf, fast jede Regel der Stringenz hat dramaturgische Auswirkungen. (Stringenz ist eine Grundforderung der Dramaturgie.) Außerdem ermöglicht die Abschätzung Ursache-Wirkung auch eine Planung (Strategie). Konsequenter Weise dienen die typischen Rollenspielregeln "der Abbildung fiktiver Wirklichkeit".
Allerdings kann es rein dramaturgische Regeln und rein strategische Regeln geben. (Erstere sind irgendwie "Indie" ;D, letztere sind im Rollenspiel extrem selten, finden sich im Brettspiel aber alle Nase lang.)