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Pen & Paper - Spielsysteme => Storyteller & Storypath Systeme => World of Darkness => Thema gestartet von: Silent am 2.03.2012 | 21:50

Titel: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 2.03.2012 | 21:50
Für die Planung einer neuen Chronik (einmal ein P&P Setting, aber auch eine mögliche Livechronik) versuche ich gerade für mich die wichtigen Dinge zusammenzutragen, die Vampire spielenswert machen.

Worin liegt der Reiz?

Das Monster, welches eins mal ein Mensch war?
Der Jäger, welcher die Sonne fürchtet und nur bei Nacht unterwegs ist?
Die Struktur einer Domäne (ob Camarilla/Sabbat oder das Mächteverhältnis der Bündnisse)?
Der untote Superheld mit seinen zweistelligen Disziplinspunkten?

Ich würde mich über den einen oder anderen Input sehr freuen ;)

Ziel und Zweck der Übung ist Vampire neu zudefinieren, aber wenn ich nur meine Vorstellungen umsetzte und den Rest wegfallen lasse, dann übersehe ich vielleicht etwas woran ich gar nicht gedacht hätte und beraube mich wertvollen Spielspasses  :o
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Quasimodo am 2.03.2012 | 22:07
Meine Gründe haben sich über die Jahre immer wieder verändert
Heute ist der oberste Grund vieleicht:
Nostalgie!
Es war mein erstes Rollenspiel und der Grund Rollenspieler zu suchen und es anzufangen.

Komplexer, vielschichtiger und Mysteriöser Hintergrund der World of Darknes:
Sehr viele Gruppen und verschwörungen die auf die Individuen einwirken und scheinbar unendliche ebenen von rätseln und Täuschungen waren der Grund warum das Setting mich damals(und in der Theorie auch heute) so gereizt haben.

Ein Vampir ist in WW Rollenspielen ein Individum mit einer besonderen geschichte
Einer Geschichte die im auch selbst nur stück für Stück klar wird.

Es ist nicht klar wer oder was der größte Feind ist.
Du selbst? Deine Feinde?
Deine "Freunde"?

Die Komponente das ein Vampir sich kaum selbst trauen kann und sich DRINGEND mit seinen Eigen Moral und Wertvorstellungen auseinandersetzen sollte, wenn er kein UNKONTROLLIERTES Monster werden will ist eine weitere besondere Ebene.

Die Philosphischen Anteile des Settings sind für mich also besonders interresant.

Und letztlich
Da der Vampir Coole und übermenschliche Kräfte hat, kann man auch einfach mal ein bisschen Dampf im Rollenspiel ablassen
Zu zeigen und zu erleben was geschehen kann wenn eine scheinbar Menschliche Bestie entfesselt wird ist gleichzeitig sehr cool und sehr grusslig für mich.
Allerdings ist das jenseits der "Mittelklasse"(Ancilla oder das pendant in der jeweiligen Umgebung) schon wieder sehr langweilig.
Es muss immer etwas geben mit dem man Kämpfen kann und das FAST(aber nur Fast) auserhalb deiner Kragenweite liegt.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Nin am 2.03.2012 | 22:15
Zitat
Ziel und Zweck der Übung ist Vampire neu zudefinieren
... um welches Vampire geht es denn?



[Read Me] Zur Kennzeichnung der Threads in diesem Board l (http://tanelorn.net/index.php/topic,69023.0.htm)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: blut_und_glas am 2.03.2012 | 22:24
Worin liegt der Reiz?

Darin ein richtig armes feiges Schwein zu spielen.

mfG
jdw
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 2.03.2012 | 23:48
... um welches Vampire geht es denn?
Ich würde annehmen um Vampire im Allgemeinem.
Das heißt los gelöst von dem Hintergrund ob nun Maskerade oder Requiem die Frage gestellt was den Leser an dem Vampir als mythische Figur respektive SC nun fasziniert, was er daran interessant findet und welche Aspekte er im Spiel wieder finden möchte.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Nin am 3.03.2012 | 00:10
Ich würde annehmen um Vampire im Allgemeinem.

... und ich hätte eher gedacht, dass es um VtM geht.
Tja, wer weiß?
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: 1of3 am 3.03.2012 | 00:45
Meine Vampir-SCs waren immer bösartig, unmenschlich und kein Gegenstand für Actual Play Diaries. Und dabei spiel ich bei anderen Spielen gern die Helden.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 3.03.2012 | 09:04
... um welches Vampire geht es denn?

Wie Teylen schon sagt, es geht mir eher im den Vampir als SC allgemein. Dabei ist es mir gleich, wenn jemand erzählt warum er gerne den Camarilla Ancillae vom Clan der Rose super geil findet oder warum er den Lanceaner Mekhet, der das Kind eines Prisci ist und deshalb politisch total involviert ist als genau den Charakter empfindet der ihm am meisten Spass macht.


Mir geht es um Erfahrungswerte, nicht darum abzuschätzen in welchem Setting sie am meisten Spass hatten, oder wenn doch, dann um herauszufinden warum :)

Die einzige Gemeinsamkeit liegt im Board, wo ich diese Frage gepostet habe, nämlich einen Vampir aus der Welt der Dunkelheit. Unterschiede zwischen Unterschieden können auch sehr interessant sein.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Quaint am 3.03.2012 | 09:18
Vampire sind für mich hauptsächlich interessant, weil sie scheinbar gegensätzliches verbinden und dazwischen einer Gratwanderung unterworfen sind.

Verführung und Abscheu
Große Macht und versteckte Existenz
Menschlichkeit und Monstrosität

Und dann natürlich der Bedarf nach der Gesellschaft seinesgleichen und das Problem, dass diese auch die größte Gefahr für einen Vampir sind.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Tigerbunny am 3.03.2012 | 09:23
Für mich war der Reiz eigentlich immer, ein nur noch wenig menschliches Monster zu spielen, mich also völlig von gesellschaftlichen Konventionen zu lösen(in der Realität klappt das ja nicht, also im Spiel die Sau rauslassen  ;)).

Malkavianer, Kiasyd(so schreibt man die, oder?), Nosferatu, Tzimisce, Gangrel, das war so meins. Hab allerdings nur oWoD eine Weile gespielt. In der nWoD hat mir eben das ein wenig gefehlt.

Der romantisch verklärte Vampir als tragische Gestalt, die um ihre Menschlichkeit ringt, hat mich persönlich nie wirklich gereizt, ebensowenig politisches Geplänkel(Mal ehrlich, ich bin ein fieser Typ mit übelsten Superkräften, aber meine Befriedigung ziehe ich aus politischen Debatten, bei denen ich die Kräfte nicht einsetzen darf?).
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Terrorbeagle am 3.03.2012 | 09:41
Ich persönlich schätze an Vampire am ehesten die Kombination aus moralischer Ambivalenz und der Verschiebung von Werten und Idealen (insbesondere bei den weniger heuchlierischen und selbstbelügenden Sabbats, wobei auch der institutionalisierte Selbstbetrug der Camarilla einen gewissen Reiz ausströmt) Diese Verschiebung der Perspektive bei ethischen Fragen finde ich recht reizvoll, gerade weil sie meines Erachtens recht unalltäglich ist. Wenn die Moralvorstellungen der Spieler mit der 'Realität' der von vorne herein misanthropischen Spielwelt und den Bedürfnissen der Charaktere aufeinanderprallen; ich schätze es daher, gerade die monströsen Aspekte des Vampirismus in den Vordergrund zu stellen, ohne diese dann zu zelebrieren. Letztendlich aber sind es die ethischen Fragen, die ich interessant finde und die ein zusätzliches Hintergrund- oder Farbelement bietet, das an sich auch die relativ banalen Geschichten, die beim Rollenspiel die überwältigende Mehrheit ausmachen, mit etwas mehr Nachdenklichkeit und Substanz unterfüttert und aufwertet.
Ein guter Protagonist bei Vampire bewegt sich relativ kontinuierlich auf der Kippe zwischen sympathisch genug, um mitzufiebern und unsympathisch genug, um ihn ernsthaft hassen zu können, wobei sich allzudeutliche Ausschläge in die eine oder andere Richtung entweder durch die misantropische Ausrichtung des Settings oder durch die ungeschriebenen Regeln des sozialen Zusammenseins am Spieltisch eigentlich verbieten.  

Ansonsten ist Vampire einfach das Spiel, dass ich am ehesten mit spieleraktionsmotivierten, sandkastenartigen Kampagnen verbinde, bei der die Handlung konsequent aus dem Zwischenspiel aus Spieleraktionen und Umweltreaktionen erwächst; das ist zwar kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal von Vampire, aber eines, das ich sehr stark mit dem Setting verbinde, und das sich auch sehr gut mit der grundlegenden Ambivalenz der Spielwelt und der Protagonisten ergänzt.

Und letztendlich ist Vampire ein Horrorrollenspiel, und wie bei allen Horrorrollenspielen gehört es halt dazu, sich von Zeit zu Zeit gehörig zu gruseln, wobei hier der übliche Kontrollverlust als Antreiber eben nicht bloß über äussere Einflüsse ("was wird mit mir geschehen?") sondern auch und gerade über innere Einflüsse ("Was habe ich getan?") vorangetrieben wird. Da das aber in aller Regel das Szenario um die äussere Bedrohung nicht ausschließt (man bedenke nur die ausgeprägte Hilflosigkeit der vampirischen Protagonisten bei Tag) hat man die beiden essentiellen Szenarien des Gruselgenres zur Hand. Und da ich eh in locker zwei  von drei Rollenspielrunden, an denen ich beteiligt bin, letztendlich im Spielleiterstuhl lande, bin ich entsprechend dankbaren Zugangsmöglichkeiten zu potentiel intensiveren Plots und Szenen nicht abgeneigt.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Jiba am 5.03.2012 | 20:23
Weil es so unheimlich schwer ist, Leute dazu zu bringen, Geister, Werwölfe oder Jäger mit einem zu spielen. Da nimmt man, was man kriegen kann.  :P
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Taschenschieber am 5.03.2012 | 20:25
Ich spiele zwar kein VtM und auch kein anderes WoD und habe auch aus nicht zu erörtenden Gründen vor, das so beizubehalten.

Ein Grund, warum das Regelwerk (und auch die Charakterentwürfe Vampir/Werwolf/etc.) für mich aber mal reizvoll aussahen ist der, dass sie erlauben, in einem an die moderne Zeit angelehnte Welt fantastische Elemente einzubringen.

Kurzfassung: Ich mag Urban Fantasy.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 5.03.2012 | 20:33
Vampire sind Monster. Manche sind nette Monster, manche sind Monster, die sich an ihre Menschlichkeit klammern, aber sie sind immer Monster, die einer düsteren und auf Zerstörung ausgerichteten Natur unterworfen sind. Alle meine Vampire-Charaktere fangen als eher "harmlose" Vampire an, die erst versuchen, irgendwie menschlich zu bleiben, die versuchen Mord und Totschlag zu vermeiden und erstmal nur überleben wollen. In zunehmend kürzerer Zeit werden daraus immer hinterhältigere und bösartigere Wesen, die vor immer weniger zurückschrecken um ihre immer ehrgeizigeren und zunehmend selbstsüchtigen Ziele zu verwirklichen und das Töten eigentlich nur noch zum Schutz der Maskerade vermeiden.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Edward Fu am 5.03.2012 | 20:42
Weil es interesant ist, eines der dümsten Wesen der WoD zu spielen.  ~;D
Aus irgend einem Grund korumpiert Vampirismus. Je mächtiger der Vampir, desto weniger setzt er seinen Kopf ein. Soweit zumindest meine Beobachtung als SL und Spieler.
Es ist interesant zu beobachten, wann man an diesen Punkt kommt, und ob man es verhindern kann.

Eine Ausnahme sind die Malkavien. Scheinbar sorgt Wahnsinn für eine gewisse Klarheit im Kopf. Deswegen liebe ich die Malks. Dadurch haben meine Selbstversuche leider nie geklappt, weil ich immer nur Malks länger gespielt habe.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: der.hobbit am 6.03.2012 | 01:01
Ich mag einfach die Optik, dieses schöne Glitzern  ~;D

Oder, Spaß beiseite:
Der untote Superheld mit seinen zweistelligen Disziplinspunkten?
+ Ledermantel, wie die Matrix, nur ohne unnötiges Geschmalze.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 8.03.2012 | 15:54
Das frage ich mich seit über 10 Jahren und gefühlten 50 Threads zu dem Thema in mehreren internationalen Foren. Mal sehen, ob hier irgendwelche nachvollziehbaren Argumente kommen die über "tragische, innerlich zerrüttete Persönlichkeit mit viel Drama und Selbstmitleid" hinausgehen.

Einer der Gründe für diesen Thread.

Per Definition ist ja Vampire ein Erzählspiel über den persönlichen Horror, weil man den Verfall der eigenen Menschlichkeit nur verlangsamen, aber niemals völlig aufhalten oder gar umkehren kann. Wobei man natürlich die eigene Satzung mit Dingen wie Golconda gleich untergräbt.

Vielleicht ist das der Grund, warum Menschlichkeit zu steigern so teuer ist, da verteilt doch keiner wertvolle XPs, wenn er für die Summe die man braucht um Menschlichkeit wieder von 5 auf 6 zu steigern auch eine komplett neue Disziplin erlernen kann...
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Rafael am 8.03.2012 | 16:08
Bei "Vampire: The Masquerade" geht es ja eigentlich nur um eine Sache: nur der stärkste, klügste, beste und sexieste überlebt am Ende und selbst wenn er es tut ist es doch schon vergebene Liebesmüh, denn Gehenna kommt und wird alle verschlingen. Doch das ist für den allgemeinen Vampir irrelevant, denn er versucht über die Runden zu kommen und einen Weg zu finden, wie er es mit den Großen an der Spitze der Nahrungskette aufnehmen kann, um geschützt zu sein, im Irrglauben unersetzlich zu sein, sobald er an der Spitze ist. Natürlich ist das ein fataler Irrglauben.

Und was soll man denn sonst tun als um noch mehr Macht zu kämpfen, wo doch auch der Tod keine Erlösung bietet, Gott taub für die Schreie nach Erlösung ist und alle Utopien Illusion und außer den Unsterblichen selbst nichts ewig ist? Was bleibt da schon, außer sich den niederen Trieben hingeben und die Ewigkeit auszukosten, abgeschirmt vor der dummen Menschheit und anderen Bestien der Nacht?

Wegen dieser Thematik spiele oder würde ich gerne einen Vampir spielen, weil es pures "Es" ist wie mein bester Kumpel es mal ausgedrückt hat und weil man da noch umdenken muss, als im klassischen Monstermetzler wie D&D oder dem Regelteufel DSA.

Das Spiel "Bloodlines" hat das damals eigentlich schön zusammengefasst, von der Atmo und der Story her.


Gruß

Rafael :)

Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 8.03.2012 | 16:12
Darf ich eine Gegenfrage stellen:
"Ziel und Zweck der Übung ist Vampire neu zudefinieren"
Interessiert Dich auch, aus welchen Gründen man Vampire NICHT gespielt hat?

Nicht (!!!) polemisch gemeint!
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 8.03.2012 | 17:42
Alle meine Vampire-Charaktere fangen als eher "harmlose" Vampire an, die erst versuchen, irgendwie menschlich zu bleiben, die versuchen Mord und Totschlag zu vermeiden und erstmal nur überleben wollen.

War der Punkt bei Jack einfach schneller vorbei als bei Deinen anderen Charakteren? Irgendwas habe ich da verpasst...

Ich spiele bzw. leite Vampire, weil ich es am Ende als ein menschlicheres Rollenspiel als D&D erlebe. Bei D&D mähe ich massenweise Gegner nieder und kümmere mich nicht um die Konsequenzen. Bei Vampire überlegt man es sich sehr gut, ob man unnötig Menschenleben opfert. Insofern finde ich Vampire seltsamerweise als moralisch erträglicher als D&D. Deswegen spiele ich Vampire erheblich lieber, weil ich es als humaner empfinde. Paradox. Ist aber so.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 8.03.2012 | 17:53
War der Punkt bei Jack einfach schneller vorbei als bei Deinen anderen Charakteren? Irgendwas habe ich da verpasst...
Jack war schon als Mensch relativ gewalttätig und war vor seiner Vampirmachung gezwungen, einen anderen Mann mit bloßen Händen totzuschlagen, um selber zu überleben, bzw. weiterzuexistieren - dass da kein besonders friedfertiger Gangrel draus wird, hätte man sich vorher denken können - und war ja auch nie der Plan seines Erzeugers.

Aber er hat es trotzdem wirklich versucht. Er hat zum Beispiel ohne besonderen Grund darauf verzichtet, Latifa leer zu machen, als er die Gelegenheit hatte, er hat ihre beiden Ghoule vor Taberon Marcus bewahrt, er hat auch mehrmals bei Menschen, die verletzt wurden, erste Hilfe geleistet. Wenn du natürlich mutwillig die Harley eines Gangrel-Bikers plattfährst, kannst du nicht erwarten, dass er das erstmal friedlich mit dir ausdiskutiert.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Village Idiot am 8.03.2012 | 18:43
Vampire sind cool - oder waren es doch zumindest einmal. Düster, mysthische, schurkische Gentleman und Femme Fatales, als urbane, soziale, sexuelle Raubtiere mit Superpowers. Das muss man nicht mögen, aber dass es eine Menge Leute anmacht, sollte schon klar sein.  
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 8.03.2012 | 18:49
Darf ich eine Gegenfrage stellen:
"Ziel und Zweck der Übung ist Vampire neu zudefinieren"
Interessiert Dich auch, aus welchen Gründen man Vampire NICHT gespielt hat?

Nicht (!!!) polemisch gemeint!

Ich habe Vampire ewig nicht gespielt, weil ich von Cons und aus der Schule nur eine Sorte Rollenspieler kannte, die Vampire gespielt haben: Weinerliche Goths (nichts gegen Goths an sich, nur diese Spezielle Variante nervt mich), die sich ewig über die Sinnlosigkeit allen Seins ausgelassen haben. Im und außerhalb des Spiels. Da ich das furchtbar nervig fand, hat mich das pseudodüstere Vampire nie interessiert. Dann hat Murder-of-Crows das System, das ich vorher bei ihm gespielt habe, eingestellt und eben Vampire angeboten und ich hab gesagt: gut, probier ich es mal. Und weil es mich nicht generft hat, spiele ich weiter mit. Ich habe nicht des Systems oder Settings wegen damit angefangen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Oberkampf am 8.03.2012 | 19:27
Ich halt hier grad mit Mühe meine Finger ruhig, weil der Thread einfach saftig zum Trollen einläd. Darum nur kurz die Antworten zweier unverdächtiger Personen, denen ich mich in Kombination anschließen kann:

Kurzfassung: Ich mag Urban Fantasy.


Weil es so unheimlich schwer ist, Leute dazu zu bringen, Geister, Werwölfe oder Jäger mit einem zu spielen. Da nimmt man, was man kriegen kann.  :P

Das triffts genau. Wenn nix mehr geht, spielt man halt einen Vampir.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 8.03.2012 | 23:25
Darf ich eine Gegenfrage stellen:
"Ziel und Zweck der Übung ist Vampire neu zudefinieren"
Interessiert Dich auch, aus welchen Gründen man Vampire NICHT gespielt hat?

Nicht (!!!) polemisch gemeint!


Sicher,

ich mag zwar Thesen lieber als Gegenthesen, aber beides hilft sich ein gesamtes Bild zu machen.

Also erweitere ich gerne die Frage um:


"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"

Es wäre aber nett, wenn sich Antworten aufs System oder Setting beziehen würden und nicht auf die typischen Vertreter in der Spielerschaft ;)

Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: AcevanAcer am 8.03.2012 | 23:38
Undead Superhuman!
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.03.2012 | 23:45
Worin liegt der Reiz?
Also bei Vampire mag ich die Intrigen am liebsten: Fange ganz unten in einem Bund an und versuche dich langsam hochzuarbeiten.

Auch interessant finde ich das Verhältnis zu seinen Freunden und Verwandten aus Menschenzeiten:
- Täuschst du deiner Familie deinen Tod vor?
- Erfindest du immer neue Ausreden, warum du sie nur nachts besuchen kannst?
- Oder brichst du die Maskerade, indem du deiner Familie und/oder deiner Freundin verrätst, dass du ein Vampir bist?

Ich selber bevorzuge es daher, wenn man als Mensch anfängt und erst im Laufe der Kampagne den Kuss erhält. (So ca. 3. bis 4. Spielabend)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Gorbag am 9.03.2012 | 00:34
Ich finde der Reiz am Vampirspiel liegt in den vielen Fassetten die das Spiel mit sich bringt und damit auch viele mögliche Konflikte.
Zuerst mal gibt es die offensichtlichen Dinge, die das Dasein eines Vampirs mit sich bringt. Man ist an die Nacht gebunden, was viele Dinge schwer macht, die gelöst sein wollen. Nur weil man Vampir wird endet ja auch nicht unbedingt das bisherige leben, Freunde, Verwandte und Bekannte leben ja weiter und verschwinden nicht einfach. Außerdem ist man ja immer noch irgendwo mal Mensch gewesen und gerade dieser wechsel vom Mensch sein zum Vampir werden ist interessant zu spielen und zu erleben. Man jagt aufeinmal seine eigene Art um zu überleben und muss sich mit dem Tier arrangieren. Klar ist das der Aspekt der WoD wo es direkt heisst, dass er nie richtig umgesetzt wird im Spiel, aber ich denke er hat genug Potential um sogar bei schlechter Einbindung interessante Momente zu liefern.

Zu guter Letzt und als Höhepunkt: Die Intrigen. Als Vampir steht einem ein geniales Spielfeld für Intrigen zur Verfügung. Niemand stirbt von Alleine, die Macht ist auf wenige Vampire konzentriert und Alter bedeutet Ansehen und macht. Gerade in der Camarilla, wo die Vampire durch Ihre Verhaltensregeln und eine veraltete Vorstellung von Etikette reglementiert sind hat man ein geniales Schlachtfeld für Intrigen und soziale Gemeinheiten. Das Vampirsein biete einfach eine schöne Mischung aus Planen, Intregieren, Politik und mehr und diese gelungene Mischung ist für mich eigentlich der Hauptgrund einen Vampir zu spielen.
Und ja, ich würde jederzeit eine Camarilla Kampagne einer Sabbat Kampagne vorziehen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Oberkampf am 9.03.2012 | 08:02
Habt ihr in anderen Rollenspielen keine Intrigen?

(Das ist ernst gemeinte Frage, ich wundere mich immer darüber, dass die Intrigen in V:tM so hoch bewertet werden - ich baue in meine Fantasysettings fast immer politische Machtkämpfe, persönliche Rivalitäten, zerstrittene Gruppen, fragwürdige Anführer und hinterhältigen Rufmord ein. In warhammer ist das sogar fast Pflicht.)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.03.2012 | 11:32
In anderen Runden haben wir auch Intrigen. Diese haben bisher aber nie den Schwerpunkt gebildet sondern waren etwas, was nebenbei abgelaufen ist bzw. mal in 1-2 ABs schwerpunktmäßig vorkam. Aber es war nie der Schwerpunkt einer Kampagne.

Und individuelle Intrigen dauern normalerweise ja auch nur ein Menschenleben also maximal 100 Jahre. (Dann gibt es noch Familienintrigen und Intrigen von Gesellschaften. Diese sind aber etwas anderes.) Persönliche Intrigen bei Vampiren können aber schonmal ein Jahrtausend dauern.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Jiba am 9.03.2012 | 11:36
Hui, der Argumentation nach ist "Exalted: The Dragonblooded" das bessere Vampire, denn da kann ich wunderschön in Intrigen schwelgen, ohne das Dinge wie menschliche Lebenszeit oder gar ein verkorkstes Menschlichkeitssystem das behindern.  8]

Und eine 1000-jährige Intrige, ich weiß nicht: Spielt man denn jedes Jahr aus? Die ganzen Downtimes weggestrichen kommt man sicher auf's Gleiche raus wie bei menschlichen Intrigen.  :P
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.03.2012 | 11:50
Mit Exalted kann man auch wunderbar Intrigen spielen. - Bloß habe ich bisher leider noch keine Spielgruppe gefunden, die mit Exalted Intrigen spielen will. (Wobei gerade die Dragonblooded sich wunderbar dafür anbieten.)

Und man spielt natürlich nicht jedes Jahr aus. - Aber gerade die Möglichkeit mal eben 50 Jahre Downtime zu haben, ist wundervoll: Durch eine Intrige habe ich meinen Erzrivalen in der römischen Republik in die Verbannung geschickt. *Schnitt - Downtime* 50 Jahre später macht sich ein riesiges Heer auf, die römische Republik zu stürzen. Hat etwas mein Erzrivale von damals seine Finger in Spiel? Und was hat der agyptische Diplomat im Sinn, der hier nach Rom gereist ist und sich auffallend für mich interessiert?

Durch die 50jährige Downtime hat mein Rivale die Möglichkeit, sich im Exil zu stärken und dort zu Macht zu kommen und etwas aufzubauen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 9.03.2012 | 18:17
Sicher,

ich mag zwar Thesen lieber als Gegenthesen, aber beides hilft sich ein gesamtes Bild zu machen.

Also erweitere ich gerne die Frage um:


"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"

Es wäre aber nett, wenn sich Antworten aufs System oder Setting beziehen würden und nicht auf die typischen Vertreter in der Spielerschaft ;)

Cool!

Es ging mir nicht darum, jetzt irgendwelche Systemschwachstellen anzukritteln.
Aber ich wollte immer schon mal aufzeigen, warummmich Vampire nie vom Hocker gerissen hat.
  
Die Vampire von V:tM (im Regelwerk) sind mir kurz gesagt zu "emo"...
Zu viel Geschwelge im Pathos der eigenen Verdammnis, zu viel Intrigen und gegenseitige Arschkriecherei, während man stetig Verrat und Diablerie wittert, zu viel Superhelden-Munchkintum und viel zu destruktives Setting, als das man das sinnvoll als gemeinsames Spiel betrachten kann.

Oh je, ich bin Vampir, jetzt muss ich gegen meinen Trieb kämpfen und dagegen, dass ich unmenschlich werde. Und die stereotypen Rollen verdammen mich zu jahrtausende der Looser-Verdammnis (die Brujah schaffen keine entgültige Revolution, die Ventrue schaffen keine Herrschaft, die Toreador können keine Kunst mehr schaffen, die Tremere sind bekloppt und die Nosferatu im Gulli wegen andauerender Häßlichkeit, oh je, oh je...)
Ausserdem werde ich verrückt, wenn ich die Jahrtausende überdauer und so weiter und so fad.

Dieser endlos triefende Pathos war nichts für mich, einfach weil ich Vampire nicht mit 17 kennengelernt habe, in der "Selbstmidleidsphase", in der man die eigene Sterblichkeit begreift und verarbeitet und mit der Sinnlosigkeit der Welt hadert...

Ich mag grundsätzlich innere Konflikte bei Charakteren, aber doch nicht so sinnlos endlos.

Ich glaube, das ging sehr vielen so, deswegen wurde aus Vampire dann ja auch was ganz anderes.
Der Plan der inneren Konflikte zum Spielinhalt überlebte den Erstkontakt mit der Spezies der Rollenspieler keine Sekunde.
Die Powergames machten aus Vampire "undead Superheroes with fangs" und die Gruftis machten daraus "undead SM Master & Servant with Intrigen and fangs".
Auch daraus kann ich keinen Reiz gewinnen, schlicht, weil mir das Powergamerische doch eher abgeht und das System noch dazu total unausgewogen und denkbar ungeeignet war.
Und Intrigen sind zwar spannend aber ich bin schlicht zu wenig Schleimer und Arschkriecher, um stetig den Prinzen zu umschmeicheln. Soziale Interaktion ja, aber doch nicht so...
Und ich möchte keine Charaktergruppe aus Soziopathen, bei denen man fragt, warum sie gemeinsam irgendwelche Ziele Verfolgen, anstatt sich an die Gurgel zu gehen - weder als Spieler denn als Spielleiter. Da lauerte der stetige Verrat und die gegenseitige Diablerie.
Das war mir schlicht zu destruktiv. Und in sowas kann ich nicht lange schwelgen.

Was ich mochte, (um nicht nur destruktiv zu kommentieren) war die Idee der Maskerade und der Konflikt Camarilla gegen Sabbath.
Ebenso der Konflikt gegen die Kirche oder andere externen Feinde (Werwölfe, Jäger, ...)

Was ich mir wünschen würde, wäre ein Vampire mit einer stabilen Gesellschaftsstruktur unter den Vampiren, ohne den Pathos und das schwelgen in Verdammnis und den inneren Konflikten (die letztendlich doch nur Fassade waren).
Man ist irgendwann untot und muss sein Leben gestalten. Man lebt mit anderen Vampiren und muss seine Zukunft gestalten. Man braucht Blut zum Leben und muss ggf. Auch Menschen jagen und töten, aber wahrscheinlich muss man eher die örtliche Krankenhaus Blutsppendebank hin und wieder aufsuchen.
Die Gesellschaft hat sich zur Selbsterhaltung auf Konventionen geeinigt.
Man bekriegt die Vampire, die sich nicht daran halten (Camarilla / Sabbath) und einige fanatische Menschen, die die Maskerade durchschaut haben.
Keine Superdupervampirhelden, kein Generationslifting durch Diablerie, kein Herumgeschmeichel oder dergleichen und so. Und kein Verdammnisgeschwelge.
Statt dessen einige klar strukturierte Konflikte und ansonsten die Frage, was man mit seinem Dasein anstellen will, wenn einem quasi die Ewigkeit bleibt.

Vielleicht bin ich einfach zu wenig destruktiv, um Vampir sein zu können... ;)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 9.03.2012 | 18:31
Teil 2
Zum "System":
was ich nicht mochte, war die Veröffentlichungspolitik von WW.
Ich hasse es, eine LKW Lieferung an Quellenbüchern voller vager Andeutungen kaufen zu sollen, um irgendwelche Mysterien zu verfolgen. (Das habe ich auch an Engel gehasst!)

Ich will EIN Regelwerk, das man stand alone spielen kann und dann möglichst wenige Quellenbücher, die dann aber meganützlich und informativ sind.

Und wenn da irgendwelche Geheimnisse lauern, will ich dafür ein Buch, wo mir der Background erklärt wird. Ich bin nicht mehr 5, wo meine Eltern die Fassade der Weihnachtsmannexistenz noch vorgaukeln konnten. Ich kann mich an Weihnachten und schönen Geschenken erfreuen, auch wenn ich weiss, dass das nicht vom Christkind gebracht wurde.
Also, gebt mir die volle Packung an Hintergrundswissen und zwar auf einmal und labert nicht Jahrelang in bescheuerten Andeutungen um ein angebliches Großes Ganzes, von dem man schon am ersten Tag vermutet, dass es nie wirklich aufgelöst und aufgeklärt wird. So was nervt und sowas erzeugt den Anschein, dass die Macher selbst nicht wissen, was dahinter steckt. Und wirkt wirklich unprofessionell.
Als Konsument fühle ich mich dann verarscht und als Rollenspieler für nicht ernst genommen!

Ich will aufgeklärt werden und zwar gleich und vollständig!!!
Und DANN entscheide ich, ob ich die Splatbooks weiterkaufe oder nicht!
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Toey am 14.03.2012 | 00:24
Weshalb spiele ich einen Vampir?
Weil der Spielleiter, der am regelmäßigsten leitet, immer wieder zu Vampire zurückirrt, äh, -findet.  >;D


Ich spiele bzw. leite Vampire, weil ich es am Ende als ein menschlicheres Rollenspiel als D&D erlebe. Bei D&D mähe ich massenweise Gegner nieder und kümmere mich nicht um die Konsequenzen. Bei Vampire überlegt man es sich sehr gut, ob man unnötig Menschenleben opfert. Insofern finde ich Vampire seltsamerweise als moralisch erträglicher als D&D. Deswegen spiele ich Vampire erheblich lieber, weil ich es als humaner empfinde. Paradox. Ist aber so.

Sagt derjenige welche, der bei der letzten Pathfinder-Runde enttäuscht war gegen den Gegner nicht gekämpft zu haben, weil wir ihn stattdessen in ein Pokerspiel verwickeln konnten . . . weit weniger blutig. Und dennoch gab es weitreichende, durchaus moralische Konsequenzen unserer Handlungen.

Wir haben ja schon drüber geredet - irgendwie wurdest du bei D&D falsch sozialisiert.  :D
Ganz abgesehen davon, dass ich immer noch darauf warte, dass die Charaktere, deren Spieler immer gerne ein Absinken ihrer Menschlichkeit in Kauf nehmen, bei dir entsprechende Folgen erleben. Können wir gerne beim nächsten Mal nochmal ausdiskutieren.  8]
[Wundert sich wer? Ja, ich spiele in M-o-Cs Runde mit...]

Abgesehen davon: lang ist's her, aber in meiner Spätjugend war ich von Vampire fasziniert und habe mir Tonnen WoD-Material zugelegt. Warum genau kann ich jetzt nicht mehr sagen - aber ein paar Dinge, die hier schon erwähnt wurden, waren auch bei mir der Grund. Heute schiebe ich es auf die Jugend, in der man aber auch verständlicherweise dieses Konzept des ewig schönen, jungen, dramatischen Helden faszinierend findet.
Später wird man nicht nur vom Funkeln mancher Manifestationen des Vampirmythos genervt, man realisiert auch irgendwie, dass es nix Neues ist und schon Tausende vorher fasziniert hat. Dann sucht man - oder zumindest wohl ich - auch gerne ein anderes, kleines, neues Feld, in dem man überlebenesgroße Tragödien ausspielen kann.

Ich muss zugeben, mittlerweile fällt es mir schwer mir einen neuen Vampire-Charakter auszudenken. Ich habe es Dank kreativem Geplänkel mit dem SL diesmal wieder geschafft, aber davor war ich echt blank. Wenn ich meinem Hirn sagen wollte: jetzt los, sei kreativ, dann war und ist da in Bezug auf Vampire eher sowas wie eine zähflüssige geschmacksfreie Masse.
Ich will ja schließlich ein Konzept, was nicht schon jemand in der Gruppe spielt oder zum hundertsten Mal (in direkter Folge und ohne Variation) genutzt wurde.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Oberkampf am 14.03.2012 | 17:18

"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"


Argh, das ist nochmal so eine Einladung. Gottseidank war da wieder einer schneller  ;)

<komplettes Posting 1>

Weitgehend +1
Wobei die konkliktträchtige Struktur der Camarilla mich nicht generell gestört hat, das hat man wirklich in jedem Fantasyrollenspiel mit konkurrierenden Machtgruppen (Adelshäuser, Kirchen, Gilden usw.) auch. Bei V:tM hat es bloß ein Ausmaß erreicht, das einfach ermüdend und langweilig war, und es wurde zu wenig sonst geboten.

Teil 2
Zum "System":
<komplettes Posting 2>

und nochmal + 1
Ergänzend noch dazu: ich fand das Würfelsystem, speziell das Kampfsystem, ziemlich doof.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.03.2012 | 17:24
Abgesehen davon: lang ist's her, aber in meiner Spätjugend war ich von Vampire fasziniert und habe mir Tonnen WoD-Material zugelegt. Warum genau kann ich jetzt nicht mehr sagen - aber ein paar Dinge, die hier schon erwähnt wurden, waren auch bei mir der Grund. Heute schiebe ich es auf die Jugend, in der man aber auch verständlicherweise dieses Konzept des ewig schönen, jungen, dramatischen Helden faszinierend findet.
Später wird man nicht nur vom Funkeln mancher Manifestationen des Vampirmythos genervt, man realisiert auch irgendwie, dass es nix Neues ist und schon Tausende vorher fasziniert hat. Dann sucht man - oder zumindest wohl ich - auch gerne ein anderes, kleines, neues Feld, in dem man überlebenesgroße Tragödien ausspielen kann.

Ich muss zugeben, mittlerweile fällt es mir schwer mir einen neuen Vampire-Charakter auszudenken. Ich habe es Dank kreativem Geplänkel mit dem SL diesmal wieder geschafft, aber davor war ich echt blank. Wenn ich meinem Hirn sagen wollte: jetzt los, sei kreativ, dann war und ist da in Bezug auf Vampire eher sowas wie eine zähflüssige geschmacksfreie Masse.
Ich will ja schließlich ein Konzept, was nicht schon jemand in der Gruppe spielt oder zum hundertsten Mal (in direkter Folge und ohne Variation) genutzt wurde.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)

Tja, vielleicht ganz gut, dass ich Vampire so "spät", mit Ende zwanzig kennen gelernt habe. Da hat man i-wie einen anderen Zugang zu dem ganzen Thema. ;)

Da fällt mir ein: Keiner meiner beiden Hauptcharaktere war "ewig jung und schön". Der eine war ein mittdreißiger Motoradrocker (der erst beim Editionsumschreiben durch Zufall "schön" oder wenigstens "gutaussehend" wurde), der andere ein mittsechziger Buchhändler. ;D Also eher "ewig alt".
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 14.03.2012 | 17:26
Argh, das ist nochmal so eine Einladung. Gottseidank war da wieder einer schneller  ;)

Wenn du keinen Troll-/Flamewar lostreten möchtest, kannst du mir gerne deine Meinung via PM schicken. Ich mag unverblümte Ansichten ;)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Cú Chulainn am 14.03.2012 | 18:19
Das frage ich mich seit über 10 Jahren und gefühlten 50 Threads zu dem Thema in mehreren internationalen Foren. Mal sehen, ob hier irgendwelche nachvollziehbaren Argumente kommen die über "tragische, innerlich zerrüttete Persönlichkeit mit viel Drama und Selbstmitleid" hinausgehen.

In der Literatur- und Theaterwissenschaft ist der Vampirismus im Medium mittlerweile oft als Reflektion menschlicher Gier und animalischer Triebe charakterisiert worden. Der Mensch als Vampir in der Gesellschaft, parasitäres Verhalten, Gier nach Macht, Anerkennung und der Traum von der ewigen Jugend. In vielerlei Hinsicht ist der Vampir oft die Verkörperung der inneren Wünsche einiger Menschen - und vor allem der, die als "dunkle" und "schlechte" Wünsche und Antriebe verstanden werden können.

Ob das beim Rollenspiel einen Anreiz liefert, sei mal dahingestellt (bei einigen vielleicht) - und im modernen Medium ist der Vampir ja auch längst von diesem klassischen Bild abgedriftet und, wie bei Twilight, zum Inbegriff lasterhafter Verführung gegenüber christlicher Sittlichkeit geworden.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 14.03.2012 | 20:21
Weshalb spiele ich einen Vampir?
Weil der Spielleiter, der am regelmäßigsten leitet, immer wieder zu Vampire zurückirrt, äh, -findet.  >;D

Gib mir ein anderes System, dass mich und den eingefleischten Vampire-Spieler und auch die SpielerInnen aus Nürnberg und Landshut ähnlich begeistert wie Vampire und ich steige um.  8)

Im Ernst: Ich leite Vampire, weil es tatsächlich am mehrheitsfähigsten unter den Spieler_innen ist. Und weil bestimmte Elemente des Spiels meiner Art zu leiten und mich vorzubereiten entgegenkommen. Ich geh derzeit Alternativen durch...

Sagt derjenige welche, der bei der letzten Pathfinder-Runde enttäuscht war gegen den Gegner nicht gekämpft zu haben, weil wir ihn stattdessen in ein Pokerspiel verwickeln konnten . . . weit weniger blutig. Und dennoch gab es weitreichende, durchaus moralische Konsequenzen unserer Handlungen.

Wir haben ja schon drüber geredet - irgendwie wurdest du bei D&D falsch sozialisiert.  :D

D&D habe ich am Ende meiner Teeny-Jahre kennengelernt. Da hat man andere Erwartungen an Rollenspiel.  ~;D

Ganz abgesehen davon, dass ich immer noch darauf warte, dass die Charaktere, deren Spieler immer gerne ein Absinken ihrer Menschlichkeit in Kauf nehmen, bei dir entsprechende Folgen erleben. Können wir gerne beim nächsten Mal nochmal ausdiskutieren.  8]
[Wundert sich wer? Ja, ich spiele in M-o-Cs Runde mit...]

Ich mach das immer so subtil, dass noch nicht mal die betreffenden Spieler_innen mitbekommen, dass ihr neustes Missgeschick die Folgen ihres Handelns sind. ;D

Und bei der Tochter der Kakophonie in New Orleans hat es bestens geklappt. Verbrechen und Strafe waren gleich.

In mir erhärtet sich der Verdacht, dass Unsterblichkeit einen irgendwann echt langweilt.  ;)

Lektion gelernt  :d Nächstes System.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.03.2012 | 20:28

Und bei der Tochter der Kakophonie in New Orleans hat es bestens geklappt. Verbrechen und Strafe waren gleich.

Wobei sie nicht für unmenschliches Verhalten sondern für einen Verstoß gegen fürstliches Recht bestraft wurde.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Cú Chulainn am 14.03.2012 | 20:35
Mir fällt da noch ein: neben dem Maskerade-Emo Vampir und der seltsamen Sektenplänklerei könnte es am Vampirspielen durchaus reizvoll sein, einen "Blutgott" oder einfach "bluttrinkenden Dämonen" zu verkörpern. Wer sagt denn, dass das Spiel immer die Reminiszenz auf das Vergangene, Menschliche und Sterbliche im Hintergrund haben und dadurch in der leidenden Introspektive "glänzen" muss?

Solche Dämonen, wie Lamien und Striges in der römisch-griechischen Mythologie, könnten auch ein komplexes, auf Intrigen basierendes Gesellschaftssystem haben (um nicht unbedingt nur mordende Bestien zu spielen, sondern auch irgendwas "zivilsiertes" drin zu haben) - und das Selbstverständnis als Dämon dürfte jeden Anflug von emo-hafter (Selbst-)Bemitleiderei recht schnell ersticken.

Bietet sich vielleicht eher für Geschichten in der Vergangenheit an, als in der Gegenwart. Die wär' mir persönlich aber ohnehin viel zu sehr von Lack&Leder-Vampiren wie Underworld und Blade vorgeschädigt.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 15.03.2012 | 00:19
Wobei sie nicht für unmenschliches Verhalten sondern für einen Verstoß gegen fürstliches Recht bestraft wurde.

Das war hier deckungsgleich. Ihr Verhalten war unmenschlich und hat gegen fürstliches Recht verstoßen. Die Strafe passte zum Verbrechen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.03.2012 | 00:33
Da will ich mal nicht widersprechen. >;D
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Toey am 26.03.2012 | 23:16
Sorry, für den Thread-Hijack - aber ich muss das noch loswerden.

Gib mir ein anderes System, dass mich und den eingefleischten Vampire-Spieler und auch die SpielerInnen aus Nürnberg und Landshut ähnlich begeistert wie Vampire und ich steige um.  8)

Fate. Mindestens eine Spielerin aus Landshut (von der du nur eine hast) zeigte sich keineswegs abgeneigt. Surtur und meine Meinung zu dem Thema kennst du. Und auch Spieler, die sich derzeit Vampire verweigern, sind für Fate sehr offen!

So...  8]

Ich geh derzeit Alternativen durch...

Welch Überraschung. >;D

D&D habe ich am Ende meiner Teeny-Jahre kennengelernt. Da hat man andere Erwartungen an Rollenspiel.  ~;D

Es besteht ja kein Zweifel, dass du älter bist als ich. Aber hierbei scheinen Generationen zwischen uns zu liegen.  :-*

Ich mach das immer so subtil, dass noch nicht mal die betreffenden Spieler_innen mitbekommen, dass ihr neustes Missgeschick die Folgen ihres Handelns sind. ;D

Wenn es die Spieler_innen nicht mitbekommen - wo ist dann der Sinn und Zweck?
Unverständnis, warum der Charakter gescheitert ist, kommt mE durchaus vor und frustriert vielleicht auch den einen oder andern . . .

Wenn Moral ein wichtiges Element für dich in Vampire ist - und das Setting, bzw. Vampire generell sind dazu durchaus geeignet, will ich nicht abstreiten - warum dann nur in deinen Hirnwindungen und nicht offen im Feld für alle Beteiligten?

Ich erinnere mich an eine unserer ersten Vampire-Sitzungen: mein Charakter stand aus Prinzip für einen anderen Vampir ein, weil sie es ungerecht fand und willkürlich, dass er zum Tode verurteilt wurde. Schwupps, wurde sie mitverurteilt. Da ich auch nicht die letzte Handreichung annahm, da lebend rauszukommen . . . hast du, so empfand ich es, stark überlegen und an Fingern saugen müssen, um mich nicht gleich zu killen und logisch aus der Lage zu befreien.
Wenn du also die Spieler vor ein moralisches Dilemma stellst, aber nicht damit rechnest, dass sie überaus moralisch (zu) handeln (versuchen *hüstel*) - was dann?

Lektion gelernt  thumbsup Nächstes System.

Ehm, ja bitte: Fate!  ;D


So, nochmal sorry dafür, so in ein Zwigespräch zu fallen, das man auch letzten Samstag in Persona hätte führen können. Wir scheinen echt gut im Kommunizieren zu sein.  ;)


Nochmal zum Thread-Thema zurück: mir fällt gerade gar nicht mal ein, was ein anderes System oder neues Setting oder wie auch immer bieten müsste, um Vampire als Spielercharakter wirklich wieder richtig reizvoll und unwiderstehlich für mich zu machen.
Ich finde es nicht schlimm, diese Phase in meiner Jugend gehabt zu haben. Aber ich finde es einfach auch nicht schlimm, sie nicht wieder erleben zu wollen/müssen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 27.03.2012 | 19:56
Fate. Mindestens eine Spielerin aus Landshut (von der du nur eine hast) zeigte sich keineswegs abgeneigt. Surtur und meine Meinung zu dem Thema kennst du. Und auch Spieler, die sich derzeit Vampire verweigern, sind für Fate sehr offen!

So...  8]

Fate? Really? Nicht lieber Savage Worlds, FAR WEST, Parsec, Monsterhearts oder Technoir? Bei FATE gibt es gerade so gar kein Setting, dass mich richtig reizt.

Welch Überraschung. >;D

Wie immer halt... Vampire läuft, da kann ich mich auf die Suche nach neuen Systemen machen...

Wenn es die Spieler_innen nicht mitbekommen - wo ist dann der Sinn und Zweck?
Unverständnis, warum der Charakter gescheitert ist, kommt mE durchaus vor und frustriert vielleicht auch den einen oder andern . . .

Wenn Moral ein wichtiges Element für dich in Vampire ist - und das Setting, bzw. Vampire generell sind dazu durchaus geeignet, will ich nicht abstreiten - warum dann nur in deinen Hirnwindungen und nicht offen im Feld für alle Beteiligten?

Guter Punkt. Ich werde daran arbeiten!

Ehm, ja bitte: Fate!  ;D

Siehe oben... FATE reizt mich gerade gar nicht.

So, nochmal sorry dafür, so in ein Zwigespräch zu fallen, das man auch letzten Samstag in Persona hätte führen können. Wir scheinen echt gut im Kommunizieren zu sein.  ;)

/Du/ wolltest mir auf dem Tanelorn antworten. Es hätte genug Gelegenheiten gegeben :D
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 27.03.2012 | 20:53
Wie wäre es mit Fate: the Masquerade?
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wormys_Queue am 27.03.2012 | 21:21
Bram Stokers Dracula gelesen. Seitdem liebe ich Vampire. Und mehr Grund brauche ich eigentlich nicht. Deswegen hab ich da auch nie genauer drüber nachgedacht. ^^
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 28.03.2012 | 13:31
Der Reiz des Vampirs als Spielfigur leitet sich fuer mich aus unterschiedlichen Aspekten ab.

Zunaechst stellt die Veraenderung von einem Menschen zu einem Vampir eine Wandlung und, im gewissen Rahmen zwangslaeufig, eine Entwicklung des Characters dar. Das heisst die Vampir-Werdung kann aehnlich eines Bildungsromans wirken ohne sich in Bezug auf die Protagonisten hinsichtlich des Alters zu beschraenken. Es ist egal ob der Charakter 10, 30, 60 oder mehr an Jahren hat, die Existenz Umstaende aendern sich weil sich der Charakter aendert. Ohne das man dafuer ein externes Ereignis benoetigt wie extreme Gewalt, ein Krieg oder dergleichen, auch wenn sich dies noch in die Geschichte einbinden laesst.
Der Ausmass des Wandels kann dabei durchaus angepasst werden, das heisst man kann den Kuenstler spielen der von Tag auf Nacht ploetzlich untot ist, ebenso wie einen Angestellten/Boss der ueber eine Guhl-Phase herangefuehrt wird, wie auch ein Familienmitglied das quasi schon von der Wiege an darauf vorbereitet wurde.

Dann waere dort die neue Fremdartigkeit beziehungsweise nicht Menschlichkeit.
Der Vampir Charakter wird einerseits aufgrund seiner neuen Existenz Umstaende, als auch aufgrund der Bestie die ihm innewohnt gezwungen eine mehr oder weniger rigide Methode zu finden eine Einstellung zu konstruieren mit der er die Kontrolle bewahrt. Das heisst hatte der Charakter zuvor eher Gesellschafts-Konventionen, also extrerne Motivatoren, moralisch zu agieren, fuegen sich nun interne Motivatoren hinzu [die wiederum unter Umstaenden mit neuen externen in Konflikt geraten, aber das ist ein neuer Punkt].
Ich finde diesen internen Konflikt durchaus spannend, auch wenn ich nicht der Ansicht bin das er zwangslaeufig auf Tod, Verfall und Verderben der Spielfigur hinauslaufen muss.
Es ist halt ein interessanter Konflikt.

Nun und weil ein nur interner Konflikt doch auf Dauer etwas oede waere, gibt es gleich noch ein Haufen anderer drauf.
Da waere die Tatsache das die Vampire, da Vampire nunmal keine gewoehnlichen Menschen sind, Gesellschaftsformen gebildet haben die ihren Beduerfnissen bzw. dem Wesen entsprechen. Das heisst das man sich ploetzlich innerhalb der Camarilla, des Sabbats, eines Freistaats, eines Kultes, einer verzerrten Version von Familienverbund etc. pp. wiederfindet. Das verbindet einerseits den Aspekt des erforschens mit dem des sich daran reibens und schliesslich auch jenem des munteren intrigieren / herum zu politiken.
Auch den Aspekt das man unweigerlich in einen Clan geraet und dieser versucht einen zu praegen finde ich ansprechend spannend. Wieder etwas zu erforschen, dran reiben, drin aufgehen awww.

Daneben ist man als Vampir (oftmals) auch schon irgendwo, salopp gesagt, ne coole Sau.
Man stirbt erstmal nicht, man kann (und muss) Blut trinken, man gehoert einer Geheimgesellschaft an obwohl man oftmals noch in die menschliche Gesellschaft integriert ist, und dann hat man natuerlich noch tolle Faehigkeiten. YaY. Das heisst man muss auch nicht nur in der Ecke sitzen und ob all der internen wie externen Konflikte rumheulen, man kann auch was rocken.

Natuerlich gibt es die Konflikte, und man kann auch ganz doll selbstverzweifelt sein.
Aber im Grunde ist es doch die eigene Entscheidung ob man nun einen Kuenstler spielt der nur noch rumheult weil sein Herz nicht mehr schlaegt, oder ob man einen spielt der Geschick auf 5 pusht, WK rausbolzt und ggf. noch eine Diszi einsetzt und ein Bild malt wie er es davor nie haette malen koennen.
Man kann es sogar kombinieren und den erfolgreichen wie skrupelosen Oel-Magnaten mit riesigen Empire spielen, der aber innerlich doch etwas sehr gebrochen ist. (Wie bei Giganten - dem James Dean Film)
Das heisst imho steckt da ein ordentlicher "Superkraefte"-Aspekt drin, aber es laeuft eher auf Watchmen oder Tarnished Angel raus als auf Superman oder Batman.

Nun und last but not least sind Vampire noch mit am naechsten an Menschen dran.
Sie sehen aus wie Menschen (manchmal mit Fangzaehnen und halt was toter), sie sprechen wie Menschen, gehen wie Menschen und waren (oftmals) auch mal Menschen. Sind aber dennoch anders.
Geister sind auch cool, aber leider koennen die ja oftmals nicht mehr so richtig mit Menschen agieren. Weil halt tot und so immateriel. [Vampire und Geister mit nekromantischen Vampiren zu kombinieren finde ich immernoch eine geniale Idee :D]
Werewoelfe sind halt gerade bei WW nicht unbedingt Menschen, und dann sehen sie halt eher aus wie Woelfe, als wie Menschen, und agieren auch nicht soviel (gerne) mit Menschen.
Mehr als Werwoelfe fehlen fuer mich nur noch Promethean das Thema "Menschlich genug zum spannend zum spielen zu sein". ^^;
Wechselbaelger sind mir als Monster/Wesen einfach zu fremd und unbekannt ^^;
Magier, Hexen und sonstiges Gesocks sind wiederum zu menschlich.
Insofern ist der Vampir als Archetyp schon arg perfekt als Spielfigur geeignet. Imho.

Und ein kleiner Part Faszination geht auch noch an die Ueberwindung des Todes.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 28.03.2012 | 13:33
Wie wäre es mit Fate: the Masquerade?
Das spricht mich persoenlich weniger an, da ich bedenken haette das Fate einfach nicht die Restriktionen / Konflikte (zum dran reiben) bieten kann und auch nicht bieten will, die ich fuer das Vampir wichtig finde.

[Habe auf der Seite davor die Fragestellung einmal ausfuehrlich beantwortet]
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Grubentroll am 28.03.2012 | 14:07

Also erweitere ich gerne die Frage um:

"Was hält dich davon ab einen Vampir zu spielen?" bzw. "Weshalb spielst du keinen Vampir?"

Es wäre aber nett, wenn sich Antworten aufs System oder Setting beziehen würden und nicht auf die typischen Vertreter in der Spielerschaft ;)

Hmm, das ist aber genau der Punkt.

Ich hatte nie was gegen Vampire (Tanz der Vampire, Dracula mit Christopher Lee, von mir aus auch die Verfilmung von 1992), bis einer meiner besten Kumpels auf einmal Grufti wurde, und nur noch mit Leuten in madigen Klamotten abhing, die Musik hörten, wo man super zu weinen und emotional sein konnte.

Konkret nervt mich dieser "Emo"-Faktor so immens. Diese "Tragik" die da mitschwingt beim "Modernen Vampir" hat sowas sitzpisserisches.

"Ich bin ja so ein total krasser Kerl wo alles zerfetzen kann, und der schon ewig lebt, aber eigentlich ist ja alles sooooo traurig."

Fast wie so Sänger in 80er-Hardrockbands mit ihrem "Ich lauf zwar rum wie ne schlechtgeschminkte Frau, aber leg dich ja nicht mit mir an, weil ich so sauhart drauf bin."


Wie das heutzutage mit "Twilight" ist wage ich echt gar nicht mehr auszudenken.
Da wird der Scheiss ja auf die Spitze getrieben.

Vampire, nein danke.


(sorry, wenn zu trollisch, aber das ist echt ein Reizthema bei mir... )
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 28.03.2012 | 14:10
Die Twilight Vampire erscheinen als solche nicht uebermaessig depressiv.
Nach meinen Eindruck auf Basis von 2 Filmen und einer Detail-Rezension der Buecher.
Dafuer haben sie ein bemerkenswert mormonisch gepraegtes Frauenbild und versaeuft das ganze an mangelnder Spannung oder Handlungen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2012 | 14:12
Konkret nervt mich dieser "Emo"-Faktor so immens.
...
(sorry, wenn zu trollisch, aber das ist echt ein Reizthema bei mir... )

Was soll ich sagen?

Die Vampire von V:tM (im Regelwerk) sind mir kurz gesagt zu "emo"...

Schön zu wissen, dass mir da nicht alleine so geht. :d
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Grubentroll am 28.03.2012 | 14:47
Was soll ich sagen?

Schön zu wissen, dass mir da nicht alleine so geht. :d

Tschuldigung, so weit runter bin ich bei Seite 2 nicht gekommen.
Deine Gedanken sind weitgehend deckgleich mit meinem Empfinden, aber viel detaillierter, weil du das System kennst.

Hätte ich mir meinen Post sparen können... :D
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2012 | 14:58
Hallo Teylen,
ein paar Verständnisfragen...
Bitte nicht als Angriff werten, mich interessiert das wirklich.

Einmal ungeachtet dessen, dass es in der WoD Vampire Welt als "Fakt" so definiert ist, und davon ausgehend, dass man ein "anderes Vampirrollenspiel" ja nicht zwanghaft an die WoD Konventionen halten muss, stellen sich mir die Fragen:

Zunaechst stellt die Veraenderung von einem Menschen zu einem Vampir eine Wandlung und, im gewissen Rahmen zwangslaeufig, eine Entwicklung des Characters dar.
...
Dann waere dort die neue Fremdartigkeit beziehungsweise nicht Menschlichkeit.
...
Der Vampir Charakter wird ... gezwungen eine... Methode zu finden eine Einstellung zu konstruieren mit der er die Kontrolle bewahrt.
...
Das heisst hatte der Charakter zuvor eher Gesellschafts-Konventionen, also extrerne Motivatoren, moralisch zu agieren, fuegen sich nun interne Motivatoren hinzu.
...
Da waere die Tatsache das die Vampire, da Vampire nunmal keine gewoehnlichen Menschen sind, Gesellschaftsformen gebildet haben die ihren Beduerfnissen bzw. dem Wesen entsprechen.
Mir ist klar, dass das die Aspekte sind, die für Dich das VtM interessant machen.
Also sozusagen die Botenstoffe, die es attraktiv machen.
Ich stelle sie nicht in Abrede und will auch keinen Versuch starten, sie zu negieren.

Was ich mich frage, ist das "warum".
Warum muss ein Wesen seinen Charakter ändern, weil er zum Vampir wird?
Was definiert den Zwang der "Nicht-Menschlichkeit" und negierung der Moral?

Menschen an sich sind schon keine Beutetiere sondern Jäger.
Menschen töten Menschen, Menschen sind Fleischfresser, Menschen intrigieren, lügen, stehlen.
Es gibt keine Notwendigkeit eine Moral abzulegen, den Menschen treten bei Bedarf ihre eigenen hohen Maßstäbe mit Füßen, wenn es nur weit genug um ihre Existenz geht.

Und infolge dessen braucht es auch keine zwanghafte Abgrenzung zum Menschen geben.
(es sei den "per Definition des Settings", aber das ist Wahl, nicht Notwendigkeit)
Vampire könnten ihr Dasein genauso fortführen wie bisher, ausser, dass sie eben nicht im Aldi sondern in der Krankenhaus Blutbank "einkaufen" gehen. Oder dass sie eben nicht den Kaninchenstall im Garten stehen haben und den Sonntagsbraten selbst schlachten, sondern sich ihren Happen irgendwo anders suchen.

Mir ist klar, dass wäre nicht VtM, sondern was anderes.

Was mich noch interessiert: Warum macht diese Abgrenzung VtM so attraktiv und interessant.
Warum ist es positiv jemanden im Spiel zu verkörpern, der so ist - der die Menschlichkeit ablegt und gleichzeitig daran festhält, der Moral ablegt und gleichzeitig nichts anderes macht als die Menschen, die ihre Moral angeblich besitzen.
Es ist doch kein Unterschied zu messen, zwischen einem Vampir und einem Menschen in extremer Situation.
Und wenn es keinen Unterschied macht, warum sind diese Beleitumstände an einem Vampir dann interessanter als an einem Menschen?

Zitat
Daneben ist man als Vampir (oftmals) auch schon irgendwo, salopp gesagt, ne coole Sau.

ganz ohne Frage...
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Oberkampf am 28.03.2012 | 15:13

Schön zu wissen, dass mir da nicht alleine so geht. :d

Bei dem Thema kann ich nur sagen:
You'll never walk alone (http://www.youtube.com/watch?v=lIYrffNGp90)  :D
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Grubentroll am 28.03.2012 | 17:59
Glaub da gehts um so ein forciertes "Anderssein", und "keiner versteht einen", gepaart mit "viel mächtiger sein als die 'Normalen'".

Typischer Emo- und Teenager-Firlefanz halt.


Das ist wie Dynamitfischen in einem Holzfass.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 28.03.2012 | 18:13
Kein Problem, haette es nun auch nicht als Angriff gewertet.
Es freut mich eher das die kleine "Wall of Text" meinerseits gelesen wurde und interesse weckt. :)
Das heisst ich werde gerne versuchen die Fragen zu erklaeren.

Zunaechst sind das nicht nur die Gruende wieso ich nun V:tM gut finde, respektive die World of Darkness, sondern auch jene weshalb ich allgemein von Vampiren als (potentielle) Spielcharaktere sowie als Romanfiguren interessant finde. Wobei V:tM dort natuerlich einen praegenden Einfluss hat. Glaubt man der Darstellung White Wolf auch auf Werke wie True Blood.

Das Werk das ich dort ein Stueckweit aussen vorstellen waere Bram Stokers Dracula.
Der mir, basierend auf dem Konsum des Comics zum Buch, mit dem konsequenten Fokus auf die menschlichen Protagonisten welche sich gegen das Monster erwehren muessen, nicht als Spielerfigur geeignet erscheint.
[Das mag nicht auf Filme zutreffen die eine tiefergehende Charakterisierung der Figur Dracula vornehmen]

Zitat
Warum muss ein Wesen seinen Charakter ändern, weil er zum Vampir wird?
Ich wuerde behaupten das sich weniger das Wesen des Charakters aendert als die Natur seiner Existenz.
Das heisst seine Existenz aendert sich von einem lebendigen Menschen hin zu einem untoten Menschen.
Es gibt Rahmen-Bedingungen, wie das der Charakter, je nach Setting ein Problem mit der Sonne hat, kein Wasser ueberqueren kann, vor geweihten Symbolen zurueckweichen muss, durch den untoten Zustand entsprechend entstellt ist und dergleichen mehr.
Hinzukommt das seine grundlegende Ernaehrung oftmals verlangt sich von Menschen zu ernaehren. Meistens in der Form von Blut, seltener durch Fleisch oder Essenzen. In fast jedem Fall wird etwas von Menschen genommen und verzehrt.

Wenn man betrachtet das bereits der normale Hormonwandel bei Kindern in die Pubertaet fuehrt und es einer Selbstfindung zum Erwachsen werden bedarf denke ich das der Wandel zum Vampir hin zu einer aehnlichen Notwendigkeit zur Selbstfindung fuehrt.
Dazu das man sich mit beziehungsweise in dem neuen Koeper zurecht findet, mit den eigenen Beduerfnissen klar kommt und erwachsen wird. Eben das klassische Thema von Bildungsgeschichten.

Das Thema des Wandels wird, meines Erachtens, in V:tM auch nur recht oberflaechlich respektive eher schnell abgehandelt, betrachtet man die Aussage das der SL das Praelidium, also das werden, mit dem Spieler vor der Runde abhandeln kann.

Wenn man keine Vampire spielen mag die noch in der Wandlung drin stecken bietet sich als Spielbezogene Erklaerung an das sie es entweder schon hinter sich haben, entsprechend langsam herangefuehrt wurde oder - mein persoenlicher Favourit - aus einer hinreichend korrumpierten Familie stammen.

Zitat
Was definiert den Zwang der "Nicht-Menschlichkeit" und negierung der Moral?
Die Feststellung das der Vampir nicht Menschlich ist ergibt sich aus zwei Faktoren.
Einmal der Tatsache das er die Sterblichkeit durch den Tod ueberwunden hat, das heisst Untot ist.
Daneben die Tatsache das er (idR.) von Menschen trinken muss.

Wenn man die Menschheit als eine Gruppe betrachtet die gegeneinander agiert hat sich der Mensch-Vampir mittels der Entfremdung durch den Tod, der Unsterblichkeit und weiteren Kraeften einen 'unfairen' Vorteil verschafft und gleichzeitig Merkmale angeeignet die zu einer Abgrenzung einladen.
Desweiteren ist seine primaere Nahrungsquelle der Mensch. Der Mensch mag ein Allesfresser sein und auch Fleischfressen, aber fuer gewoehnlich das Fleisch anderer Spezies. Kannibalismus ist eher selten und soweit mir bekannt in allen moderneren Gesellschaften verpoent.
Betrachtet man den Vampir als Mensch so ist er ein Kannibale.
Betrachtet man den Vampir als Nicht-Menschen so ist er eine Bedrohung.

Ueber die Entfremdung vom Menschen sowie die Bedrohung des Menschen wird der Vampirs zum "Nicht Menschen". An dieser Entfremdung laesst sich auch nichts aendern wenn der Vampir sich nun entscheidet Tierblut zu trinken oder sich human zu verhalten, da es letztlich nur die Symptome behandelt.

Insofern finde ich es auch normal das der frische Vampir seine Moral erstmal wieder 'in line' mit seiner neuen Existenzform bringen muss. Immerhin ist er ein Ex-Mensch und waere er nun kein Vampir gaebe es kaum einen vernuenftigen Grund Vampire nicht mit allen Mitteln zu bekaempfen. Das heisst er muss mit der eigenen Fremdartigkeit zurecht kommen und mit den eigenen Ernaehrungsbeduerfnissen.
Wobei die meisten mir bekannten Vampir Mythen nicht frisch vom Menschen getrunkenes Blut als minderwertig darstellen. Egal ob nun Interview mit einem Vampir oder Der kleine Vampir.


Naja und weil die Frage des Zwangs zur Moral nochmal eine andere ist, die Fragestellung unter dem Gesichtspunkt.
Zitat
Was mich noch interessiert: Warum macht diese Abgrenzung VtM so attraktiv und interessant.
Warum ist es positiv jemanden im Spiel zu verkörpern, der so ist - der die Menschlichkeit ablegt und gleichzeitig daran festhält, der Moral ablegt und gleichzeitig nichts anderes macht als die Menschen, die ihre Moral angeblich besitzen.
Die Notwendigkeit ergibt sich daraus das Genre abbilden zu wollen.
Die Menschen handeln dabei gerade wie du richtig feststelltes nicht moralisch.
[Morden, Fressen, Luegen etc. ohne grosse Ruecksicht auf Verluste]
Das heisst im Kontext des V:tM Setting [und den meisten mir bekannten anderen] erwaechst ihnen kein direkter (interner) Nachteil durch das Handel. Sie werden lediglich durch die Gesellschaft bzw. die gaengigen Konventionen, im Rahmen der World of Darkness mehr schlecht als recht, eingeschraenkt respektive reguliert. Das ist an sich schon nicht viel, wuerde aber bei den Vampiren komplett weg fallen.

Der Vampir als solcher ist ja nunmal oftmals staerker, schneller und schoener als Menschen und dazu noch weitesgehend unsterblich sowie mit unterschiedlichen Spezial-Faehigkeit gesegnet.
Entfernt man das Konzept der Moral als innerer (zwingender) Motivator sowie die vampirspezifischen gesellschaftlichen Strukturen wird der Spieler Charakter entweder zum kaum aufzuhaltenden Monster wie bei Dracula oder zum reinen Superhelden.
Das widerspricht nun in gewisserweise dem Konflikt welcher in vielen Buechern angesprochen wird, das heisst das die Vampire doch in einem gewissen Rahmen moralisch handeln wollen respektive von einer Moral motiviert werden. Sei es Selenes Pflichtbewusstsein bzw. Zuneigung, Blades Weigerung richtiges Blut zu trinken, die Entscheidung der Authority out of the coffin zu krabbeln, die moralischen Konflikte der Salvator Brueder oder aber Louis Ringen um ein humanes handeln.

Es geht dabei auch weniger um einen dediziert moralisch-humanistischen internen Konflikt, sondern darum ueberhaupt einen greifbaren [in Bezug auf Rollenspiele spielaren] internen Konflikt zu haben bzw. zu generieren.

Rein theorethisch, waere es system technisch stabiler und dahingehend besser ausgearbeitet, wuerde man bei V:tM die Maskerade aufheben, den Sabbat sowie Camarilla zu einer Organisation streichen koennte man damit doch recht bis sehr gut True Blood spielen. Man koennte ebenso erklaeren wieso weder Bill noch Eric Sookie und ihre Kumpels fressen, wie auch die marodierenden No-SynthyBlood-Rudel. Man haette eine Mechanik dafuer. [wie gesagt, waere sie stabiler / besser ausgearbeitet ^^;]

Zitat
Vampire könnten ihr Dasein genauso fortführen wie bisher, ausser, dass sie eben nicht im Aldi sondern in der Krankenhaus Blutbank "einkaufen" gehen. Oder dass sie eben nicht den Kaninchenstall im Garten stehen haben und den Sonntagsbraten selbst schlachten, sondern sich ihren Happen irgendwo anders suchen.
Das klingt so fuer ein Buch wie ein Spiel recht langweilig. ^^;;;
Also wenn im Grunde alles so bleibt wie frueher, nur das man halt Blut von der Blutbank schnuckelt oder halt jede Menge Ratten/Tiere - vielleicht noch apolitisch - vernascht.
(Ist einer der Gruende wieso ich Moonlight nicht besonders mochte und einer der Fehler von Twilight)

Zitat
Und wenn es keinen Unterschied macht, warum sind diese Beleitumstände an einem Vampir dann interessanter als an einem Menschen?
Zunaechst das es unglaubwuerdig ist.
Menschen koennen auch durch unmoralisches Handeln nicht zu Nicht-Menschen werden.
Menschen haben einfach auch keinen internen Zwang zur Moral.
Es ist vollkommen glaubwuerdig das Runner bei Shadow Run einen Wet-Job nachdem anderen machen, vom Auftraggeber gedeckt / verschleiert, und danach recht normal weiterleben. Vielleicht etwas traumatisiert wenn der Spieler Lust drauf hat.
Es ist auch vollkommen glaubwuerdig und normal das sich Paladine und Krieger in Fantasy Settings durch die feindlichen Armeen schnetzeln und es keinen grossen moralischen Abdruck hinterlaesst.
Auch bei Games of Thrones faengt nun keiner an zu jammern weil er jemand anders umgebracht hat oder zeigt es charakterliche Konsequenzen.

Vampire bieten hierbei an, denke ich, dadurch das sie Nicht-Menschen sind einfach die Frage zu stellen 'Was waere wenn, die sich nun an einen Moral-Kodex handeln muessten' und auch 'Was waere wenn es da nicht nur gesellschaftliche Gruende fuer gibt sondern auch eigen Interessen'.
Damit schafft man ein Feld auf dem man wild und mit Spass herum experimentiern kann. ^^
Zumal es damit nicht nur moeglich ist Sachen zu erforschen wie "Kann man Menschlichkeit in zehn Stufen fassen" sondern auch unterschiedliche Moral Konzepte nebeneinander zu stellen, wie in Dark Age geschehen. Zumal man ueber solcherlei Moral Konzepte einen Charakter auch fremder wirken lassen kann.

Ohne den Moral-Sache waere die Ausgangslage "Ich bin ein Vampir und wie komm ich nu damit zurecht" schneller erschoepft.

Imho hat es V:tM da nicht perfekt hinbekommen, aber die Richtung stimmt schon.

Kurz gesagt:
Die Moral-Sache gibt es zur Power-Limitierung und als Spielplatz zum austoben.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 28.03.2012 | 18:51
Das spricht mich persoenlich weniger an, da ich bedenken haette das Fate einfach nicht die Restriktionen / Konflikte (zum dran reiben) bieten kann und auch nicht bieten will, die ich fuer das Vampir wichtig finde.

FATE würde wenigstens dem Anspruch des Storytellings gerecht werden. Bei mir wäre es übrigens eher FATE of the Requiem. Bzw. eine eigenständige Interpretation des Genre - ohne Masquerade oder Requiem.

Und ich bin der Meinung, dass Vampire mit FATE mindestens genauso gut funktionieren würde wie Requiem oder Masquerade.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2012 | 19:37
@Teylen:
Danke!
Beim letzten Thema ("warum ist es interessanter...") sehe ich das grundsätzlich etwas anderes, aber kann Deinen Standpunkt nachvollziehen! :)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Wormys_Queue am 28.03.2012 | 20:33
Dafuer haben sie ein bemerkenswert mormonisch gepraegtes Frauenbild

Tjo, immer doof, wenn Autoren ihr eigenes Leben nicht aus unseren GFantasy-Romanen raushalten können xD
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Sol Invictus am 29.03.2012 | 12:51
Was mich noch interessiert: Warum macht diese Abgrenzung VtM so attraktiv und interessant.
Warum ist es positiv jemanden im Spiel zu verkörpern, der so ist - der die Menschlichkeit ablegt und gleichzeitig daran festhält, der Moral ablegt und gleichzeitig nichts anderes macht als die Menschen, die ihre Moral angeblich besitzen.
Es ist doch kein Unterschied zu messen, zwischen einem Vampir und einem Menschen in extremer Situation.
Und wenn es keinen Unterschied macht, warum sind diese Beleitumstände an einem Vampir dann interessanter als an einem Menschen?

Also die Worte waren zwar nicht an mich gerichtet, aber ich kann mal meine Sicht schildern:

Erstmal - interessanter als einen Menschen würde ich einen Vampir nicht nennen, ganz gleich welche Eigenschaften er hat. Ich spiele auch nicht hauptsächlich Vampire, weil ich es langweilig fände, Menschen zu spielen.

Aber der Unterschied ist schon sehr prägnant. Da ich hauptsächlich in der Antike und im Altertum spiele ist das Vampirbild natürlich ein völlig anderes. Da kann ein Vampir auch gar nicht zur Blutbank rennen, was ich nur im Fall einer satirischen Geschichte wie True Blood kurzweilig reizvoll fände. Und gerade das Jägertum unter den Jägern (Menschen) ist ja eine besondere Art des Spiels.

Für mich ist die Unsterblichkeit und die Länge und Pointierung von Geschichten aber auch ausschlaggebend, genauso wie der meines Erachtens gut ausgearbeitete und an die Historie ganz nett angelehnte Hintergrund. Es ist möglich, mit Vampire eine Gesellschaft aus einem anderen Blickwinkel zu erfahren. Wenn ich eine Chronik in Rom ansetze bereite ich alles so vor, wie ich es auch für sterbliche Charaktere täte - und im Hintergrund spielt dann noch einmal die ganze Sache mit den Vampiren mit rein.

Gerade da ist der Unterschied zum Menschen interessant, wenn es in das Dämonische oder Halbgöttliche geht. Da werden sterbliche Moralfragen und ethische Konventionen völlig verdreht und eine Gesellschaft bespielt, die fremdartig und faszinierend zugleich sein kann.

Das heißt nicht, dass eine entsprechende Geschichte mit Menschen nicht genauso spannend sein kann. Wenn ich dann mal Lust habe, sie etwas "bodenständiger" zu spielen, ginge das sicher auch.

Nur soviel zu meiner Sicht der Dinge, was es reizvoll machen kann, Vampire zu spielen.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: KlickKlack am 30.03.2012 | 18:41
Teylen deine Ausführungen lasen sich sicher interessant, ich bin da ganz bei Dir... Aber als jemand der nicht verstanden hat, weshalb man das Potential der nWoD nicht erkannt hat muss ich einfach fragen:
Viele, beinahe all die Punkte die Du nun als reizvoll beschrieben hast, finden sich doch weit intensiver betont und klarer umgesetzt bei Requiem, bzw. wenn man den Aspekt `Das Preludium betonten` noch mit rein nimmt, bei der nWoD. All das was Dir gefällt wurde doch nicht nur aufgegriffen, sondern sogar konsequent vertieft ?
Nur als Beispiel, für die, die sich nicht so gut auskennen, die wesentlich stärkere Einflussname des Tieres. Ein Charakter kann noch so überlegt und diplomatisch auftreten, es gibt immer wieder Situation in denen diese Ratio von einer Sekunde auf die nächste weggewischt wird, z.B. wenn man einen neuen Vampir zum ersten Mal trifft und instinktiv ein Dominier- Unterwerfungsritus abspielt.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 2.04.2012 | 18:34
Zunaechst um es vorweg zunehmen.
Das sind nun alles meine, durchaus hochgradig subjektiven, Ansichten respektive Gruende wieso sich das Potential der nWoD gegenueber mir noch nicht entfaltet hat. Es soll keine allgemeingueltige Analyse sein weshalb, wenn ueberhaupt, die nWoD  im geringeren Ausmass angenommen wurde, noch eine Darstellung von vermeintlichen Schwaechen sein.

Aber als jemand der nicht verstanden hat, weshalb man das Potential der nWoD nicht erkannt hat muss ich einfach fragen:
[..]
All das was Dir gefällt wurde doch nicht nur aufgegriffen, sondern sogar konsequent vertieft ?
Aus meiner Sicht spielen, zumindest fuer mich, mehrere Faktoren mit rein.
Da waere zunaechst die Art wie es Initial angeboten wurde die, gepraegt dadurch das ich die klassische WoD, und insbesondere V:tM, einfach nur unglaublich negativ rueber gekommen ist.
Zunaechst hatte ich persoenlich kein Beduerfnis hin zu einem tatsaechlichen eintreten der Apokalypse. Ich persoenlich empfinde es als destruktiv und als ein Bruch mit dem vorangegangenen Genre. Es passt, meiner persoenlichen Meinung nach gar nicht. Genauso wie ein Szenario das auf einem kalten Konflikt basiert nicht dadurch gewinnt das man den Konflikt eskaliert oder beilegt. Es geht am eigentlichen Punkt des ganzen vorbei. Es ist ja schliesslich kein Buch das ein Anfang, Mittelteil und ein Ende hat.
Nun hat man nicht nur Gehenna, sowie die anderen Endszenarios, augestaltet sondern darueber hinaus auch noch gesagt: "Das war's". Die Linie eingestellt, nicht weiter betreut und nicht einmal die Buecher weiter gedruckt. Es hiess das man das, was man als Fan doch eigentlich mit Begeisterung gespielt hat, nie wieder anpacken wollen wuerde.
Es war kein "Nehmt euch das Spiel und spielt in Frieden weiter" sondern ein "ES IST AUS!". (Schliesslich haette fuer ersteres das Regelwerk im Druck bleiben muessen)

Das war schon, aus meiner Sicht, nicht die feinfuehligste Art und Weise die Fans zu behandeln aber dann..
Also hiess es, nachdem die klassische World of Darkness abgeschlossen war, das es natuerliche eine neue gegeben soll. Etwas noch nie dagewesenes, eine Revolution und etwas ganz und gar neues fuer das es sich gelohnt hat die alten Linien einzustellen.

Daraufhin gab es, in Bezug auf Vampire, nach meinen empfinden, zwei Kapitale Fehler.
Der groesste hierbei war, wiederum meiner persoenlichen Erfahrung nach, das die Informationen die von Requiem als erstes transportiert wurden ueberhaupt gar nicht neu und vielmehr wie ein verdammt bescheidener Scherz klangen.
Allen voran laesst sich das Problem in Begriffe fassen "Ventrue", "Malkovianer", "Bruja".
Man hat dort gerade ein System beendet, den Druck eingestellt und dann reicht man den Fans einen vorgeblich neuen, ueberarbeitet und komplett neuartigen Nachfolger in dem sich die Terminologie aus ihrem ehmaligen System findet? Schlimmer noch, die Terminologie inklusive marginaler Rechtschreibvariationen? "Verarscht" waere ein Versuch das Gefuehl in Worte zu fassen, bleibt aber vermutlich noch weit hinter der Intention zurueck.
Dazu fehlte es auch abseits dessen an einer Ueberarbeitung wo man sich wirklich gesagt haette: "Ja, das ist soweit noch nicht dagewesen." Man hatte immer noch ein Pool-System bis 10, man wuerfelte immer noch mit W10, es gab wohl immer noch ein zehnstufiges Suenden System.
Kurz: Requiem erweckte den Eindruck einer Kopie.
Und angesichts des vorangegangenen Verlustgefuehl nicht wie eine gute.

Der zweite grosse Fehler das man von Verlagsseite deutlich und von Fanseite deutlicher kommunizierte was von der klassischen World of Darkness respektive Maskerade zu halten sei.
Ganz subjektiv umschrieben klang es etwa nach: "Clans? Was fuer eine ueberkommene, veraltete Scheisse! Es gibt nie wieder scheiss Clans! Nur Leute die ein Brett vor'm Kopf haben, Einschraenkungen moegen und andere Leute gaengeln finden Clans toll." "Camarilla? Sabbat? Nur fachistoide Holzbretter wollen eine ueberregionale Organisation / Konflikte! Du kleines Aas willst doch nicht etwas mit coolen Geheimorganisationen machen? Pfoten weg!" "Ah und wenn euch die neuen Disziplinen zu gering erscheint seit ihr eh alle nur die haesslichen Powergamer!"
Wobei noch Aussagen wie dazu das die Clans ueberfluessig sein und das neue System viel besser und flexibler sogar noch, wenn ich mich nicht vertue, von Leuten wie Justin Achilli quasi "von oben" abgesegnet wurden.
Kurz, man hat den V:tM Fans erstmal in die Tasche gesteckt was man so richtig mistig an dem System fand und es als fast gar nicht mehr spielbar hingestellt. Das Problem war nun, wie im ersten Post zum Thema weshalb ich gerne Vampire spiele, ist das ich einen Teil der Punkte echt gut fand. Ich mag Clans beziehungsweise Klassen. Ich mag die Gesellschaftsstruktur. Ich mag es das die Charaktere auch mal richtig rocken koennen. Ich mag sogar die Regel der Eins und aktive Paraden im gewissen Rahmen. Nun und das sollte dann auf einmal alles schlecht und so auch nicht mehr da sein. Na Danke.

Das waere der eine Punkt. Den ich gluecklicherweise mittlerweile verarbeitet habe.  8)


Der andere Punkt ist, ich komme mit der Struktur des Regelwerks nicht zu recht.
Namentlich, ich bekomme das Grundregelwerk nicht fertig gelesen.  :-[

Um ehrlich zu sein, wenn ich Vampire spielen will (oder etwas ueber sie lesen), finde ich Menschen durchaus langweilig respektive zumindest uninteressant. Mein eigentlicher Fokus liegt in dem Fall auf den Vampiren.
In der neuen World of Darkness werde ich nun 'ermuntert' 224 Seiten zum Thema Menschen durchzulesen.
Natuerlich koennte ich auch versuchen das Grundregelwerk zu ignorieren, aber das waere wie bei einem Comic mit dem zweiten Band einzusteigen. Etwas das ich nicht mache.
Jetzt habe ich schon ein paar mal probiert mit dem Grundregelwerk anzufangen, allerdings verliere ich da nach etwa 1/4 bis 1/3 die Lust. Meistens weil mir halt der Ziel-Bezug zu Vampiren fehlt oder mich die Regeln nicht mitreissen - wenn mein Fokus auf Mirrors und coolen, neuen Regeln liegt.
Normalerweise ueberkommt mich dann eher die unbaendige Lust doch zu einem der anderen Regelwerke zu greifen die direkt beim Thema landen. [Das Enchridion zu Reign ist, finde ich, in der Hinsicht ein Geniestreich]

Bildlich gesprochen ist die neue World of Darkness fuer mich wie ein Comic der erstmal mit einer Wall of Text anfaengt oder als muesste ich mir vor jeder Folge Buffy auch eine Folge Melrose Place ansehen [Weil die ja alle normale Schueler waren bevor der Fokus auf das Jaegerinnen, Hexen, Werwolf etc. Dasein kam] oder eine Folge NCIS vor Fringe. Ich mein, ich finde NCIS durchaus recht gut, nur nicht dann wenn ich in der Laune bin mir Fringe anzusehen.

Das heisst nicht das es schlecht geschrieben ist.
Die Fluffgeschichten fand ich ganz nett gemacht, es sieht ansprechend aus und auch sonst wirkt es nicht schlecht oder so. Nur mein Point of Intrest / Focus ist quasi da zu weit weg. Obwohl ich da durchaus interessante Mechaniken / Ideen waehne. Vielleicht klappt irgendein neuer Anlauf.

Zu den Innovationen bezueglich Vampire in Requiem kann ich mich daher auch kaum bzw. eigentlich eher nicht aeussern, da ich sie zumeist eher vom Hoeren sagen kenne. Teilweise klingt es halt nicht so als waere es in den neuen Punkten besser geworden, sondern eher anders. [Predators Teint klingt fuer mich zudem, in der Beschreibung, so vom Eindruck her eher nach Highlander oder Werwoelfen]
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: KlickKlack am 6.04.2012 | 22:16
Danke für die ausführliche Antwort, jetzt fühle ich mich beinahe genötigt zu schreiben `Du verpasst etwas.` ;-)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 6.04.2012 | 22:32
Deswegen habe ich das lesen der nWoD auch nicht gänzlich aufgegeben.
Wenn auch erstmal hinter anderen System hinten an gestellt. ^^
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: General Verdacht am 14.04.2012 | 23:51
vampire haben einfach style... das ist denke ich etwas, das man nicht ausser acht lassen darf. und zwar gerade weil es so unterschwellig wirkt.

für mich ist das entscheidend.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Koronus am 10.01.2018 | 19:27
Aus dem selben Grund warum ich gerne Shadowrun und W:TA spielen würde aber die nicht kann.
Weil ich gerne die Lichtbringer in einer Welt der Finsternis bin, die Hoffnung sähen und am Leben halten und mich gegen die Ganze Scheiße durchsetzen möchte weil ich das im echten Leben nicht kann. V:TM ist das einzige was für meinen SL geht da SR ihm zu regellasstig ist (dabei spielt er DSA4.1) und W:TA ist ihm zu pelzig.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Klingenbrecher am 10.01.2018 | 19:33
weil ich als Jugendlicher Bloodomen gespielt habe und seid dem von einer Dunklen Welt rund um die Qual der Unsterblichkeit fasziniert bin.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Chruschtschow am 10.01.2018 | 19:37
Wow, was ein grandioser Nekro. Aber hey, ist ein Vampirthread. Passt doch thematisch. Also bin ich mal lieber konstruktiv:

Weil ich so gerne im Sonnelicht glitzere! ;D

[EDIT]
Ein kurzes Überfliegen des Threads zeigt im Nachhinein, dass ich sechs Jahre zu spät dran bin. Der.hobbit war einfach schneller als ich.
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Silent am 11.01.2018 | 06:12
Ich hab mich gerade gefragt warum ich Mail-Benachrichtigungen von so einem komischen Thread bekomme... nur um dann festzustellen, dass es mein eigener ist.

Falls sich irgendwer fragt was aus der Geschichte geworden ist...
Ich habe absolut keine Ahnung...
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2018 | 07:48
Lesenswerte Beiträge da oben!

Tja, warum Vampir spielen....

Ich würde sagen, er hat die Anmut und die Reinheit, die die anderen nicht haben. Und er hat all das, was ich nicht hab. 
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Supersöldner am 11.01.2018 | 14:13
weil es der einfachste Zugang zur WoD ist . weil sie schon irgend wie Cool sind .   weil man notfalls alles aus ihnen machen kann wenn es in die Gruppe passt Helden ,Jäger die andre Übernatürlich verfolgen ,Monster , Forscher, Verbchorbosse,.   darum würde ich einen V20 Vampir spielen .   
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Jiba am 19.01.2018 | 16:00
Ich behaupte Jäger zu spielen ist der einfachste Zugang zur WoD. Gefolgt von Magiern.

Ich spiele dann gerne Vampire, wenn ich da eine Geschichte um Entfremdung, soziale Problematiken und zwischenmenschliches Drama drum spinnen kann. Aber zugegeben, ein paar Powers dürfen hin und wieder auch mal sein... aber nicht ohne Preis.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: McCoy am 19.01.2018 | 16:47
Weil ich nicht immer nur Mr. Nice Guy spielen mag. Da ist ein Monster (auch wenn es Menschengestalt hat) eine Alternative. Es bietet auch Möglichkeiten für Abenteuer jenseits von "Rettet die Jungfrau".
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 19.01.2018 | 16:53
Jäger kann ich ja eventuell noch verstehen.
Wobei man als solcher schon ein irgendwo Bedürfnis haben sollte halt Zeug zu jagen und halt ggf. zu vernichten (zu killen). Heißt man hat auch so etwas die Herausforderung das sich das Grundkonzept eigentlich durch die äußere Bedrohung definiert.

Aber Magier? Echt?
Einerseits verbinde ich die nicht unbedingt mit Urban Fantasy (mir fallen spontan UF 2 Magier ein, 3 wenn ich Dr. Strange mit bei nehme). Andererseits vermittelt, was ich so zu WoD-Mage höre, mit der extremen Freiheit und Abgehobenheit/Philosophie Fokus, jetzt nicht den Eindruck das es super zugänglich ist. Man spielt da ja nicht "normale" Voodoo-Zauberer oder Spiritisten, sondern so Leute die versuchen ein Realitätsparadigma durchzusetzten bzw. zu behaupten?
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: alexandro am 19.01.2018 | 16:57
Vampire ist ein Rollenspiel über Mafiosi oder Cold War-Agenten, mit übernatürlichem Anstrich. Diese Themen reizen mich und da es kaum Rollenspiele gibt welche in diese Richtung gehen (inzwischen gibt es ein paar, und wahrscheinlich sind die auch besser dafür geeignet als WoD, aber zu dem Zeitpunkt wo ich mich für diese Art zu spielen begeistert habe, gab es die noch nicht).
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: nobody@home am 19.01.2018 | 17:57
Zunächst mal spiele ich ohnehin nicht in der World of Insufficient Light, weil mich das Setting schlicht nicht anspricht. Insofern bin ich hier also sowieso schon etwas off topic. ;)

Außerhalb des speziellen WoD-Kontextes könnte ich mir dagegen eventuell durchaus schon mal vorstellen, für eine Weile einen Vampir zu spielen...das aber dann, offen gestanden, hauptsächlich einfach der Abwechslung wegen, und vorzugsweise als Teil einer gemischten Gruppe anstelle einer reinen SC-Vampirclique. (Vielleicht bin ich ja voreingenommen, aber ich sehe "klassische" Vampire normalerweise eher als Einzelgänger. Die mögen dann zwar mit anderen Monstern abhängen, aber eher selten ausdrücklich mit ihresgleichen -- schon allein, um sich nicht zu sehr ins Gehege zu kommen.)
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Teylen am 19.01.2018 | 18:06
Meiner persönlichen Meinung nach ist der Vampir wie ich ihn in meiner Kindheit kennengelernt hab mehr so ein Gruppenwesen, welches selten anderem übernatürlichen Zeug begegnet. Wie halt bei "Der kleine Vampir" und so..
Titel: Re: Weshalb spielst du einen Vampir?
Beitrag von: Koronus am 19.01.2018 | 18:11
Also so ähnlich war mein Eindruck. Ehrlich gesagt hat am meisten Eindruck bei mir der Film Interview mit einem Vampir gelassen. Meine erste Begegnung war allerdings Der kleine Vampir.