Man kennt das Grundschema: Kurz vor dem großen Knall oder während der Wirren des Untergangs lies eine der mächtigen Regierungen der alten Welt ein gut ausgerüstetes Team von Wissenschaftlern, Soldaten und Technikern in einem unterirdischen Bunker (oder einem Netzwerk von Bunkern) einfrieren, natürlich zusammen mit jeder Menge nützlicher Ausrüstung. Irgendwann nach der Katastrophe leiten die Computer des unterirdischen Komplexes den Reanimierungsprozess der Besatzung ein und das Projekt "Wiederaufbau" kann beginnen. Die grundlegende Idee ist nun, dass ein sehr ähnliches Projekt auch in der Welt von "Engel" stattgefunden hat. Der Zusammenbruch Ende des 21. Jahrhunderts kam für die Regierung der EU nicht völlig überraschend, da die politische Situation schon seit Längerem in Richtung Atomkrieg und Niedergang deuteten. Rohstoffverteilungskriege und die zunehmende Bereitschaft gewisser Staaten auch nukleare und nanotechnologische Waffen einzusetzen, sprachen da eine deutliche Sprache. Daher rief man das oben in groben Zügen beschriebene "Projekt Kyffhäuser" ins Leben. Zwar ahnte niemand, dass das Verderben letztlich in Form des Veitztanzes über die Menschheit kommen würde, aber die Seuche lies den Kommandierenden der europäischen Streitkräfte immerhin genug Zeit, das Projekt Kyffhäuser zu starten - schließlich hatte man damit gerechnet, dass es würde schnell gehen müssen, und hatte Vorbereitungen getroffen.
Womit man jedoch nicht gerechnet hatte, war das die Computer die cryogenisch konservierten Bunkerbesatzungen nicht, wie ursprünglich vorgesehen, nach 100, sondern erst nach 600 Jahren wieder reanimierte.
Seit kurzem sind irgendwo in einem unterirdischen Komplex unter Europa wieder ein paar hundert Menschen aktiv und machen sich daran, ihren Auftrag - den Wiederaufbau der Zivilisation - in die Tat umzusetzen. Natürlich hat man sie einschlägig auf diverse grauenhafte Endzeitszenarien vorbereitet. Die Situation, dass die Welt nach der Apokalypse von Warlords und Sektierern beherrscht wird, wurde ebenso erwartet wie der Neo-Mittelalterliche Entwicklungsstand der Technik. Daher sondieren die "Kyffhäuser" erst einmal vorsichtig die Lage, um sich ein Bild von der Welt an der Oberfläche zu machen. Das Bild, das sich ihnen bietet, ruft gemischte Gefühle hervor - offenbar hat die Menschheit den Knall besser überstanden als befürchtet, aber andererseits scheint diese "angelitische Kirche" als Unterdrückungsapparat so gut zu funktionieren und so gut organisiert zu sein, dass das Projekt Kyffhäuser ernste Schwierigkeiten bekommen dürfte, die technische Zivilisation wieder aufzubauen. Glücklicherweise haben die Kyffhäuser auch Pläne dafür, wie sie im Geheimen operieren können...sie brauchen nur erst mehr Informationen.
Die Kirche freilich ahnt noch nichts von den Menschen aus der Zeit Davor, die seit Kurzem wieder aktiv geworden sind. Dabei wären diese Leute wohl der allerschlimmste Albtraum der Angeliten: Leute mit dem nahezu kompletten technischen Knowhow der Vorzeit, die dieses auch noch effektiv einsetzen können - und die die Lügen der Kirche auf den ersten Blick durchschauen können. Selbst für einen einfachen Techniker des Projekts Kyffhäuser sind Engel sofort als das zu erkennen, was sie wirklich sind. (Nämlich nanotechnisch aufgerüstete Cyberkrieger. Immerhin wurde die Tätowierfarbe in den gleichen Laboratorien entwickelt, in denen die für das Projekt arbeitenden Wissenschaftler gearbeitet haben)
. Zudem sind die mit im Bunker befindlichen Soldaten für die kirchlichen Streitkräfte der Tod in Tüten, da sie nicht nur moderne Waffen haben, sondern diese, anders als Britonen und Diadochentruppen, auch noch mit größter Effektivität einzusetzen verstehen.
Kommt es zum Konflikt zwischen beiden Parteien, stehen die Chancen 50 zu 50, dass eine Seite die andere komplett auslöscht oder zumindest schwer beschädigt:
- Die Kirche hat Massen an Leuten und (zumindest in weiten Teilen Europas) die breite Bevölkerung auf ihrer Seite. Die Kyffhäuser können nicht einfach als Messias aus der Vorzeit in Erscheinung treten und Entwicklungshilfe leisten. Dafür sorgt schon die Kirchenpropaganda, die vielen einfachen Leuten eine enorme Technophobie eingeimpft hat. Sollten die Angeliten die Position des Kyffhäuserbunkers herausfinden, müssten sie ihn zwar länger belagern, da auch die Peccati die Bunkertüren so schnell nicht öffnen könnten, aber letztlich würden die Templerhorden die Kyffhäuser wohl überrollen. Im offenen Konflikt wäre Projekt Kyffhäuser sehr schnell Geschichte.
- Die Kyffhäuser hingegen haben wahrscheinlich mehr technisches Knowhow als irgend jemand sonst auf der Welt. Sollten sich Agenten aus dem Bunker mit einigen Diadochen kurzschließen, könnten sie wahrhaft furchterregendes Wissen weitergeben. Darüber hinaus könnten sie den Feinden der Kirche stecken, dass Engel nur ein Technologieprodukt
sind. In den angelitischen Regionen Europas wird das vom Volk zwar erstmal nicht geglaubt werden, aber für die Diadochen wäre die Katze aus dem Sack. Darüber hinaus können die Kyffhäuser Dinge, mit denen die Kirche noch nie konfrontiert war - unter anderem ist der angelitische Funkverkehr nicht mehr sicher, da die Kyffhäuser ihn abhören können. Zudem sind angelitische Geheimcodes nicht komplex genug, um vor den Dechiffrierungsprogrammen der Kyffhäuser sicher zu sein (vorausgesetzt, die Angeliten senden überhaupt verschlüsselt). Außerdem sähen sich die Peccati in den Himmeln unter Umständen mit Hackerangriffen konfrontiert - wenn sie sie mit ihren begrenzten Computerkenntnissen überhaupt bemerken. Und geheime Spec-Ops-Einsatztruppen der Kyffhäuser wären selbst für leibhaftige Engel ein mehr als nur großes Problem.
Witzigerweise wäre ein Bündniss beider Mächte auf lange Sicht die Rettung der angelitischen Kirche, da die Kyffhäuser über das Knowhow verfügen, neue Tätowierfarbe herzustellen.
Was wäre von diesem Antagonisten zu halten? Welche Möglichkeiten ergeben sich? Und welche Probleme?
Als kleine Nebenbemerkung: Es wäre natürlich zu überlegen, ob die Kyffhäuser ob ihrer Nähe zum Nanitenprojekt, auf das die Engel ursprünglich zurückgehen, ähnlich wie die Britonen ja auch, über ein eigenes Kontingent von "Engeln" verfügen. Wär darüber hinaus zu überlegen, wie genau die "Kyffhäuser-Engel" aussehen. Um den allgemeinen "Tonfall" beizubehalten, wären diese vermutlich, wie Engel und Sommerkönig, vergleichsweise jung. Allerdings fehlt ihnen die mystische Tünche, mit denen die anderen "Nanokrieger" als übernatürliche Wesen "getarn" werden. "Kyffhäuser-Engel" dürften sehr viel direkter in Richtung "Supersoldat" gehen. Nur - was für Fähigkeiten wären wohl adäquat und passend?
Die Kyffhäuser wissen zwar, was Engel sind.
Doch was ist Traumsaat? Wissen sie das auch?
Nichts genaues, vielleicht haben Sie Gerüchte aus Spionagequellen über Forschungsprojekte des "Feindes" gehört, aus denen soetwas entstanden sein könnte.
Anderer Vorschlag zur Nebenbemerkung:
Die Kyffhäuser Tiefschläfer könnten mit solchen Naniten ja auch etwas "aufgemotzt" sein.
ggf. brauchen die Naniten auch Reaktivierungszeiten (müssen sich erst mal vermehren, um genug Aktivität zu beweisen). So könnte man den Jungs auch ein bisschen Sonderfähigkeiten zugestehen.
Als kleine Nebenbemerkung: Es wäre natürlich zu überlegen, ob die Kyffhäuser ob ihrer Nähe zum Nanitenprojekt, auf das die Engel ursprünglich zurückgehen, ähnlich wie die Britonen ja auch, über ein eigenes Kontingent von "Engeln" verfügen. Wär darüber hinaus zu überlegen, wie genau die "Kyffhäuser-Engel" aussehen. Um den allgemeinen "Tonfall" beizubehalten, wären diese vermutlich, wie Engel und Sommerkönig, vergleichsweise jung. Allerdings fehlt ihnen die mystische Tünche, mit denen die anderen "Nanokrieger" als übernatürliche Wesen "getarn" werden. "Kyffhäuser-Engel" dürften sehr viel direkter in Richtung "Supersoldat" gehen. Nur - was für Fähigkeiten wären wohl adäquat und passend?
Da das Projekt für den Wiederaufbau bestimmt ist, dürften es doch eigentlich nicht reine "Supersoldaten" sein. Eher Spezialisten. Ein Trupp zur Erkundung, eine Trupp für schwere Arbeiten, ein Trupp für Überzeugungsarbeit und Infiltration usw. Oder die Kyffhäuser Engel sind reine "Rohlinge" die je nachdem für Ihre Aufgaben "programmiert" werden können. (Allerdings nicht beliebig oft)
Macht ziemlich viel Sinn! :d.
Demzufolge könnte eine Möglichkeit sein, den "Blanko-Kyffhäusern" z.b. diverse technische Fertigkeiten und Improvisationstechniken einzuprogrammieren. Der Agent verfügt dann über etliche gespeicherte "Blaupausen", denen er blitzschnell entnehmen kann, wie man mit einfachen Mitteln aus diversem Schrott brauchbare Gerätschaften, Anlagen usw. bauen kann. Ein Kyffhäuser verfügt so über ein technisches Sachwissen, mit dem kein normaler Mensch (erst recht kein angelitischer Handwerker) mithalten kann. Den Leuten des 27. Jahrhunderts kommt er damit natürlich vor wie ein Universalgenie. Die Nachteile bestehen natürlich darin, dass auch die entsprechenden Rohstoffe vorhanden sein müssen.
Eine andere Programmierung könnte darin bestehen, diverse Kampfprotokolle zu verankern, mit denen man als ultimativer High-Tech-Guerillakrieger durch das Unterholz schleichen kann. Und "Missionierungsfähigkeiten" wären sicherlich auch nicht fehl am Platze...
Es gab damals Gerüchte/Hinweise darauf, dass auch die Zeitlinie im Grundregelwerk "gefälscht" ist. Da stellt sich natürlich die Frage, WANN wir uns wirklich befinden, und wie viele die Kyffhäuser von der Vergangenheit wissen.
Prinzipiell würde ich die Kyffhäuser nicht als übermächtige Fraktion einführen. Gut, es gab das Standard-Bunker-Zivilisation-wieder-aufbauen-Projekt. Etwas ging schief, und die Leute schliefen LÄNGER als geplant. Aber das Versagen des Steuerungscomputers führte dazu, dass die meisten GESTORBEN sind. Die Überlebenden sind zum Großteil Supersoldaten/Superagenten, da waren natürlich die Heilungs-Naniten ein Überlebens-Vorteil. Die Vorräte sind auch größtenteils hinüber, und natürlich hat man weder die industrielle Basis, noch die Manpower, um von dem eigenen immensen technischen Wissen zu profitieren. Aber Traumsaat und Fegefeuer sind ein PROBLEM, da sie sich selbst mit dem alten Wissen nicht erklären lassen.
Und da würde ich die Kampagne ansetzen: Eine Gruppe junger Kyffhäuser-Nanitenkrieger wird vier Wochen nach dem "ersten Erwachen" auf Erkundungsmission geschickt. Man weiß noch NICHTS über die Welt, außer, dass irgend welche seltsamen Funksignale im Äther schwirren. Was wird passieren?
Das ist jetzt zwar gänzlich OT, aber.
Doch was ist Traumsaat? Wissen sie das auch?
Wurde das irgendwo in Engel eigentlich offiziell geklärt? Da ich selbst nru das GRW besitze, aht sich mir diese Frage bislang die meiste Zeit über gestellt, nachdem ich tatsächlich eine Runde Engel mal spielen konnte.
Soweit ich weiß, wird das so richtig wohl nirgendwo geklärt. Im Abschlussband soll es wohl so sein dass sich das ganze Insektengekreuch mit einem Schlag auflöst, als die vier echten Erzengel den guten Luzifer mitnehmen um ihn vor Gott zu schleppen
was darauf hindeutet das das Viechzeug tatsächlich den finsteren Träumen des Widersachers entspringt und sich auflöst, wenn der Teufel ihre Existenz nicht mehr aufrecht erhält.
Da der Abschlussband aber....sagen wir mal "umstritten" zu sein scheint, kämen natürlich auch andere Entstehungsgeschichten in Frage. Etwa die ebenfalls angedeutete Gemeinheit, das die Traumsaat der selben Quelle entstammt wie die Engel und aus durch "wilde" Naniten mutierten Insekten besteht
Letzteres fänd ich persönlich hübscher, da mir der Gedanke irgendwie gefällt >;D.
Würde definitiv passen. Die ganz schwere Hardware wie Mechas, Panzer und Konsorten halte ich in dem Szenario durchaus für möglich, im großen Stil wird das aber sehr wahrscheinlich erst in einer großen Endschlacht passieren.
Darüber hinaus dürfte so eine Schlacht in jedem Falle ein absolutes Worst-Case-Szenario für die Angeliten sein, denn schon die Tatsache, dass jemand unter den Augen der Angeliten so weit industrialisieren konnte, um so eine Schlacht überhaupt zu ermöglichen, bedeutet, dass zuvor etliche Sachen für die Kirche verdammt schief gelaufen sind. Selbst wenn die Angeliten gewinnen sollten, ist ihr Nimbus der Allmacht erst einmal komplett dahin - zumal die Kyffhäuser im Falle eines großen Krieges und engerer Verbindung zu den Diadochen vermutlich schon die Info-Bombe haben platzen lassen und halb Europa weiß, dass die Engel ein Fake sind.
Haben die Gabrieliten nicht eine Macht, mit der sie zu Steinen oder sowas werden? =D
Du meinst wahrscheinlich "Golem". Das bezieht sich eigentlich nur auf die Haut des Gabrieliten, ob die Flügel da mit gemeint sind, ist fraglich. Wenn man "realistisch" spielen will (also die Mächte mit Naniten irgendwie halbwegs erklärbar halten
), dann sind die Flügel wohl nicht mit drin. Wenn man "heroisch" spielt, kann "Golem" natürlich gerne auch mächtiger sein.
Für Jets gibt es vermutlich schlicht keine Startbahnen, wäre also wohl weniger ein Problem.
Der Hartz ist natürlich eine hübsche Idee ... so schön idyllisch. >;D