Seit wann gelten denn die Regeln von Warhammer 2nd nicht als gelungen? Das ist eine Behauptung, die erst seit der 3rd immer wieder auftaucht. Davor hatte die 2nd einen extrem guten Ruf und genießt diesen offensichtlich auch heute noch :)Wo genießen die Regeln denn einen guten Ruf? Unter Warhammer 2nd- oder WH-Tabletop-Spielern (leichte Konvertierbarkeit) vielleicht. Ich habe mich gleich mit Schaudern abgewandt, als ich diesen umständlichen Klops gesehen habe: Charaktererschaffung, die den Hintergrund des Charakters kein bisschen abbildet (Für deine Startwerte ist es komplett egal, ob du dein Leben lang als Holzfäller geschuftet oder dir als Höfling die Nase gepudert hast), das total umständliche und unübersichtliche Karrieresystem, die lächerliche Inkompetenz aller Figuren der Spielwelt, dass man standardmäßig keine Parade besitzt (auch keine passive), etc.
Was mich überrascht hat,
... die Häufung folgender Nennungen:Die jeweiligen Regeln gelten (unter den Meinungsmachern) jeweils als nicht besonders gelungen, bzw. als von der Grundidee her korrumpiert.
- WFRP 2nd GRW,
- Earthdawn (1st?) GRW,
- L5R (4th) GRW.
Die jeweiligen Regeln gelten (unter den Meinungsmachern) jeweils als nicht besonders gelungen, bzw. als von der Grundidee her korrumpiert.
Gerade das die Startwerte zufällig waren, fanden alle Leute, denen ich das Spiel und die Welt erklärt habe immer sehr gut. Wenn du diverse Threads über das System in den verschiedenen größeren Rollenspiel-Boards durchgehst, wirst du da vermutlich auch viel positives drüber lesen. Bestimmte Threads kann ich dir da jetzt aber nicht nennen.
Das Kampfsystem der 3rd, bei der man erstmal keine aktive Parade hat
Das Karrieresystem "unübersichtlich" zu nennen ist ja mal völlig überzogen - geradezu falsch. Es ist genau definiert was man wie wo steigern kann und muss. Und wie es danach weitergeht. Und umständlicher als "Ok, ich habe jetzt 2000 EP, welche Klamotten kann ich denn jetzt bei meinem Charakter steigern...oh such ich mal die Fertigkeitenliste ab und gucke was es kostet" auch nicht. Da empfinde ich das Kauf-System der 3rd als viel umständlicher.Du musst dich ja aber auch für eine Karriere entscheiden und da dann erstmal 100 Pakete auf Tauglichkeit untersuchen. Kaufsysteme im Umfang von WH2 sind da wesentlich übersichtlicher. WH3 kenne ich leider nur vom Hörensagen, dazu möchte ich mir also kein Urteil erlauben.
Die Inkompetenz der Spielfiguren ist Teil der Warhammer-Welt. Da spielt man eben einen kleinen Penis, der davon träumt ein großer Penis zu sein...es aber vermutlich nicht schafft, weil er vorher abgemurkst wird.Jeder in dieser Welt ist ein kleiner Penis. Selbst die gestandensten Recken und größten Helden haben dann mal eben eine 75%ige Trefferchance beim Angriff. Das ist doch einfach nur lächerlich. Inkompetenz schön und gut, aber dann sollte es auch Kompetenz als Gegenpol geben, damit die Inkompetenz überhaupt erst sein kann. Wenn alle inkompetent sind, ist die Welt einfach ein Witz.
Gerade das die Startwerte zufällig waren, fanden alle Leute, denen ich das Spiel und die Welt erklärt habe immer sehr gut. Wenn du diverse Threads über das System in den verschiedenen größeren Rollenspiel-Boards durchgehst, wirst du da vermutlich auch viel positives drüber lesen. Bestimmte Threads kann ich dir da jetzt aber nicht nennen.Dass Zufälligkeit allgemein zu der Welt passt: Schön und gut. Aber zu 100% Zufall? Ein Holzfäller, der seine Axt nicht heben kann und deshalb auch keiner sein könnte? Man hat bereits etliche Jahre der Ausbildung hinter sich, bevor man das Spiel beginnt - dass diese einfach komplett unter den Tisch fallen, strapaziert meine Suspension of Disbelief soweit, dass es mir das Spiel kaputt macht. Mal abgesehen davon, dass ich keinen Charakter spielen möchte, der mir nicht gefällt.
- WFRP 2nd GRW,
Das meinte ich mit "aktiv" :) Der negative Würfel beim Gegner ist ja eine "passive" Parade.
Dass Zufälligkeit allgemein zu der Welt passt: Schön und gut. Aber zu 100% Zufall? Ein Holzfäller, der seine Axt nicht heben kann und deshalb auch keiner sein könnte?
Für mich steht fest, daß Warhammer 2nd. ein sehr gut funktionierendes, sehr gut spielbares System ist. Designmodeaspekte, die unvermeidlichen Kinken, die allen mir bekannten Systeme haben und insbesondere persönliche Vorlieben und Ansichten können dieses Urteil nicht beeinflussen. Es ist klar, daß Warhammer nicht das System für alles und jeden ist, aber es ist auch klar, daß es eben eines der ausgereifteren und spielbarsten Systeme ist.+1
Alles an dem System ist purer Slapstick und tut schon beim hinschauen weh.
Warhammer 2nd ist glaube ich das bisher katastrophalste System, das ich je gespielt habe, GANZ BESONDERS die Charaktererschaffung bzw was dabei herauskommt. Das Kampfsystem fand ich ebenfalls ausgesprochen unbefriedigend hingerotzt. Alles an dem System ist purer Slapstick und tut schon beim hinschauen weh.
Und wenn Noir sagt, allen denen er die zufallsbasierte Charaktererschaffung erklärt hat, hätte es gefallen, muss er seine Zielgruppe wohl sehr sorgfältig gescreent haben. Laut einer Umfrage hier im :T: bevorzugen satte 77% die geplante Charaktererschaffung vor der zufallsbasierten; ein Ergebnis, dass sich mit meiner Wahrnehmung mir bekannter Rollenspieler deckt.
"Nachdem ich vermutlich alles schonmal gespielt habe, was ich spielen wollte (Ausnahme: einige Pathfinderklassen), ist der Reiz für mich besonders groß, etwas zu spielen, was ich nicht unbedingt selber festlege."
Slapstick? Nicht wirklich. Wo genau liegen denn deine Probleme beim Kampfsystem?
Ich bevorzuge normalerweise auch eine Point-Buy Charactererschaffung, ABER ich mag auch ab und an die Zufallsbasierte Variante, wie z.B. bei WHFRP 2E da man dort auch mal aus seiner eigenen Komfortzone rausgetreten wird.
Vor allem natürlich, dass der Angriff komplett unabhängig von den Fähigkeiten des Ziels gelingt oder nicht. Ich will um Gottes Willen keine aktive Parade haben, aber dass es ebenso leicht ist, einen erfahrenen und bewaffneten Berufskrieger zu treffen wie einen unbewaffneten Querschnittsgelähmten, das ist einfach bescheuert.
... wie einen unbewaffneten Querschnittsgelähmten, das ist einfach bescheuert. ...
Meine stark negative Einstellung zu dem Thema kommt daher, dass ich nur selten zum spielen komme, und wenn es denn mal soweit ist, will ich auch einen Charakter spielen auf den ich Bock habe.Auswürflen und die Assozitation spielen lassen - das ist fast schon ein Garant für interessante, lebendige Charaktere. Darauf hab ich - gerade auch, weil ich nicht so oft zum Spielen komme - mehr Bock, als auf eine selbstzusammengeschraubte Puppe.
Vor allem natürlich, dass der Angriff komplett unabhängig von den Fähigkeiten des Ziels gelingt oder nicht. Ich will um Gottes Willen keine aktive Parade haben, aber dass es ebenso leicht ist, einen erfahrenen und bewaffneten Berufskrieger zu treffen wie einen unbewaffneten Querschnittsgelähmten, das ist einfach bescheuert.
So wirken die Charaktere leider unnötig inkompetent. Inzwischen würde ich wohl bei einem normalen Wurf einen positiven Modifikator von 20 ein berechnen.10 sind vom System auch vorgesehen. Wenn dann noch die Umstände etwas positiver sind, als in der klassischen Abenteuerszene (Zeitdruck, Erfolgsdruck, ...) sind weitere +10 auf jeden Fall auch von den Regeln abgedeckt.
10 sind vom System auch vorgesehen. Wenn dann noch die Umstände etwas positiver sind, als in der klassischen Abenteuerszene (Zeitdruck, Erfolgsdruck, ...) sind weitere +10 auf jeden Fall auch von den Regeln abgedeckt.
Was hier allerdings deutlich wird, ist tatsächliche eine große Schwäche des Spiels: Die zu knappen Erläuterungen zur Tabelle "Schwierigkeiten von Würfen". (Bei WFRP 2nd ist diese Stelle genauso entscheidend, wenn nicht sogar noch mehr, wie der Bennie-Fluss bei SW - der seinerseits auch lange Zeit nicht ausrichend erklärt wurde.)
Warhammer 2 ist ein hervorragendes System für das vom Setting angestrebte Powerlevel.Hättest du den Thread gelesen, wüsstest du, dass hier niemand das relative Powelevel der SCe im Verhältnis zur Normalbevölkerung kritisiert hat. Es ging um das absolute Kompetenzlevel, das Auswürfeln und fragwürdige Regelmechanismen. Man muss doch nicht immer gleich die Superhelden-Keule herausholen, mit der man eine Zweiteilung der Möglichkeiten suggeriert, die so nicht existiert.
Wer jedoch - im Vergleich zur Normalbevölkerung eines Settings - echte Superhelden spielen möchte, der ist mit WHFRP 2E jedoch sicherlich eher schlecht bedient.
Vor allem natürlich, dass der Angriff komplett unabhängig von den Fähigkeiten des Ziels gelingt oder nicht. Ich will um Gottes Willen keine aktive Parade haben, aber dass es ebenso leicht ist, einen erfahrenen und bewaffneten Berufskrieger zu treffen wie einen unbewaffneten Querschnittsgelähmten, das ist einfach bescheuert.
@SphärenwandererSiehst du den Denkfehler, den du machst? Wenn alle kompetenter wären, würde das die Überlebenschance eines Charakters nicht verändern. Grim & Gritty hat damit auch überhaupt nichts zu tun...
Halt mal den Ball flach. ::)
Für das angestrebte Powerlevel taugt es was.
Ein ausgebildeter Söldner bspw hat im Vergleich zu anderen Systemen eine deutlich geringere Überlebenschance, eben weil die allgemeinen Erfolgschancen geringer sind. Grim&Gritty halt.
Für Highpowerfantasy oder Superheldenrpg taugt es im Gegenzug auf Grund der schlechten Erfolgschancen dagegen nicht.
Wo ist jetzt dein Problem?
Wenn alle kompetenter wären, würde das die Überlebenschance eines Charakters nicht verändern. Grim & Gritty hat damit auch überhaupt nichts zu tun...
[...] Bei AD&D beeinflussen übrigens noch mehr Faktoren die RK, die in WH nicht bedacht werden, so gibt es z.B. Boni durch Geschicklichkeit.
Jeder in dieser Welt ist ein kleiner Penis. Selbst die gestandensten Recken und größten Helden haben dann mal eben eine 75%ige Trefferchance beim Angriff. Das ist doch einfach nur lächerlich. Inkompetenz schön und gut, aber dann sollte es auch Kompetenz als Gegenpol geben, damit die Inkompetenz überhaupt erst sein kann. Wenn alle inkompetent sind, ist die Welt einfach ein Witz.
Die hiesige Erinnerung einiger Diskussionsteilnehmer, daß die Kritik modebedingt sei oder als „Edition-War“ erst nach dem Auslaufen der 2. Ed. eingesetzt habe, trügt.Sie ist durchaus modebedingt, aber eben nicht nur.
Die hiesige Erinnerung einiger Diskussionsteilnehmer, daß die Kritik modebedingt sei oder als „Edition-War“ erst nach dem Auslaufen der 2. Ed. eingesetzt habe, trügt.
Auch wird das als "Rulemonster" verschriene Rolemaster nach HARP und dem Engagement von 13Mann längst nicht mehr
einseitig als überladen abgekanzelt.
Ich behaupte mal, dass die Leute, die Rolemaster als "Rulemonster" bezeichnet haben, es auch nie wirklich gespielt haben1 Jahr lang Space- und Rolemaster. Und ich sage "Regelmonster". Nicht weil es viele Regeln hat, sondern unnötig umständliche. Dazu stehe ich heute noch. Leiten mit diesen Systemen ist frustrierend, wenn man dann mal einfachere Systeme wie Talislanta kennengelernt hat.
Ich blicke nur gerade nicht, seit wann man bei WH2 die Profession auswürfeln muss - sollte ich das echt jahrelang übersehen haben? Bei uns war soweit ich mich erinnere das Auswürfeln der Characteristics das einzige Zufallselement bei der Erschaffung...Per "Default" wurde die erste Karriere gewürfelt. Haben wir auch gemacht.
Per "Default" wurde die erste Karriere gewürfelt. Haben wir auch gemacht.
Tatsächlich. Faszinierend. Da habe ich nun jahrelang in drei verschiedenen Gruppen WH2 gespielt, und niemand, absolut niemand ist auf die Idee gekommen, die Profession tatsächlich auszuwürfeln, wie es in den Regeln steht... :D
Echt? Ich finde gerade das auswürfeln spannend. Obwohl meine Gruppe ja auch 2 mal auf die Tabelle gewürfelt hat. ;D
Echt? Ich finde gerade das auswürfeln spannend. Obwohl meine Gruppe ja auch 2 mal auf die Tabelle gewürfelt hat. ;D
Dito. Schein demnach gängige Praxis zu sein (außer bei denen, die S. 25 immer überblättern ... >;D). So kann man sich dem Schein des Wahl hingeben.
Als ob das was nützte! ~;D
Ansonsten:;D Ging mir auch so. Allerdings haben sich die Fragen beim Konvertieren auf SaWo nur noch verschärft, sodass ich schnell zu den mitgelieferten Spielregeln zurückgekehrt bin. Zugegeben: Neben den reinen Spielregeln war das auch eine Frage des Spielstils.
Ich spiele und leite WH 2nd. immer wieder gern.
Dabei ist mir allerdings auch jederzeit klar, dass ich besser kein bisschen über die Regeln nachdenke ;D
Es funktioniert genau so lange, wie ich alles hinnehme; sobald ich anfange mit Hausregeln und Ver(schlimm)besserungen, frage ich mich nach kurzer Zeit, warum ich das eigentlich nicht mit SaWo spiele... :P
Echt? Ich finde gerade das auswürfeln spannend. Obwohl meine Gruppe ja auch 2 mal auf die Tabelle gewürfelt hat. ;DIch habe auch grundsätzlich auswürfeln lassen. Mit einem Wurf (der vorwärts und rückwärts gelesen werden durfte).
Ich habe auch grundsätzlich auswürfeln lassen. Mit einem Wurf (der vorwärts und rückwärts gelesen werden durfte).
Warum: Weil da ganz einfach die spannenderen Charaktere bei rauskommen, wenn die Spieler die erwürfelten Hintergrundbruchstücke zu einem eigenen Ganzen zusammenfügen.
[Oder: Das Auswürfeln von WFRP2nd-Charakteren funktioniert genau aus dem selben Grund,
aus dem Zufallstabellen das Spiel bereichern.]
Da spielt man eben einen kleinen Penis, der davon träumt ein großer Penis zu sein...
die lächerliche Inkompetenz aller Figuren der Spielwelt...Ja genau, weil ja auch ALLE Figuren der Alten Welt inkompetent sind. Also auch die Dämonen. ::)
Jeder in dieser Welt ist ein kleiner Penis. Selbst die gestandensten Recken und größten Helden haben dann mal eben eine 75%ige Trefferchance beim Angriff. Das ist doch einfach nur lächerlich. Inkompetenz schön und gut, aber dann sollte es auch Kompetenz als Gegenpol geben, damit die Inkompetenz überhaupt erst sein kann. Wenn alle inkompetent sind, ist die Welt einfach ein Witz.Wenn du die (Durchschnitts-)Figuren von WarHammer für inkompetent hälst, dann solltest du unbedingt mal Degenesis spielen. Da hast du dann richtiginkompetente Figuren der Spielwelt.