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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 12:22

Titel: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 12:22
Wie angekündigt würde ich gerne die Frage erörtern, wie realistisch eigentlich Charakterbögen sind.

Grundsätzlich ist ja zu sagen, dass es im echten Leben keine Charakterbögen gibt. Wenn man also Player Empowerment kritisiert, da es so was im echten Leben nicht gibt, muss man auch Charakterbögen ablehnen. Gleiches gilt natürlich für Kapitelnummerierungen in Büchern, DVD-Hauptmenüs und die Dramatis Personae in einem Theaterstück, die ich mit Edding übermale, mit geschlossenen Augen bediene respektive aus dem Buch rausreißen.

Wir haben also geklärt, dass der Charakterbogen weg muss - insbesondere in Systemen mit dem Anspruch, realistisch zu sein (ja, DSA und GURPS, ich schaue in eure Richtung)! Möglicherweise wäre hier eine Petition der Beilunker Reiter an Ulisses notwendig, aber das sind ja schon Vorgehensweisen. Bleiben wir doch zunächst bei der Problemanalyse und den Zielen, die erreicht werden müssten.

Ein Zettel mit Werten eines Charakters ist ja nicht per se unrealistisch. So gibt es schließlich in realitas Personalausweise, Mitarbeiterakten etc.. Im Zuge des Realismus wäre es jetzt wichtig, die Werte auf dem Bogen auf die Dinge zu beschränken, die auch auf solchen Dokumenten steht. Natürlich müssten diese Dokumente dann auch realistisch aufbewahrt werden, wahlweise in der Hosentasche des Spielers oder in einem Aktenschrank im Arbeitszimmer des Spielleiters, außerhalb der Reichweite der Spieler.

Layoutbedenken spielen hier selbstverständlich auch eine wichtige Rolle, siehe hierzu mein demnächst erscheinendes Hauptwerk "Improvise it! Wie Sie die Vorbereitung Ihrer Rollenspielrunde erfolgreich in nur 40 Stunden pro Woche erledigen, ohne an Stimmung einzubüßen."

Zu klären wäre natürlich, wie man dann Handlungs- und Konfliktresolution betreibt. Freeforming ist sicher keine Lösung, da hier bekanntlich Player Empowerment auf die Spitze getrieben wird und der fehlende Realismus davon bereits erkannt wurde. Da aber unrealistische Würfelwürfe (Gott würfelt bekanntlich nicht!) auf Basis von Werten auf einem unrealistischen Charakterbogen natürlich keine Lösung mehr sein können, muss eine klare Distanzierung von der Schulrollenspieltheorie her.

Als Lösung bieten sich hier Ansätze aus dem LARP an. Natürlich wollen wir als Tischrollenspieler nichts mit LARPern zu tun haben, da LARPkämpfe immer das Risiko beinhalten, die stimmungsvolle Kerzenbeleuchtung umzustoßen und die stimmungsvollen Schmuckränder der stimmungsvollen Vakatseiten im Rahja-Vademecum ansengen könnten. Sicherlich kann auch dies zur Stimmung beitragen, allerdings bestehen dabei nicht ganz unerhebliche Risikofaktoren. So wurden durch die Jahr-des-Feuers-Kampagne bereits mehrere Rollenspieler-Eigenheime in Deutschland mit hohen Schadenswerten und nur durch eine Menge Glück ohne Personenschäden angezündet.

Allerdings böte es sich hier an, einzelne Komponenten zu "LARPen", wobei der Kontext in den gemeinsamen Vorstellungsraum dann durch die Regeln geschaffen wird. Zum Beispiel könnte die Qualität eines Angriffs danach bewertet werden, wie gut der Spieler eine im Regelwerk beschriebene Schwertkampf-Geste (natürlich ohne Holzschwert, siehe Risikofaktor) nachahmen kann. Wenn die Spieler sich einig sind, dass dieser Bewegungsablauf schön anzusehen war, gelingt die Probe. Im Fernkampf wird dann eben anhand des Bewegungsablaufs per Mehrheitsentscheid bewertet, wie nahe der imaginäre Pfeil vom imaginären Bogen am imaginären Ziel angekommen ist.

Probleme verursacht in diesem System allerdings der schon immer in vielen Systemen neuralgische Reiterkampf. Hier könnte es möglicherweise nötig sein, dass mehrere Spieler interagieren, um eine realistische Darstellung zu erhalten, oder die Möbel des Spielleiters werden mit ins Spiel einbezogen. Wie dies im Detail geschieht, ist wie bereits gesagt Sache der Regeln.

Ein Vorteil dieser Überlegung liegt klar auf der Hand: Endlich wird verhindert, dass übergewichtige WoW-Spieler im Rollenspiel flinke und geschickte Elfen spielen können - obwohl sie niemals einen Bogen in der Hand hatten! Ähnliches ist ja im Sozialen schon seit langem üblich: Ein wenig wortgewandter Spieler soll ja auch nichts anderes als einen verschlossenen und soziopathischen Krieger spielen, da er dies niemals richtig darstellen könnte. Mit meinem Ansatz ist endlich auch im Kampf gewährleistet, dass das Spielen eines bestimmten Charakterkonzepts nur demjenigen möglich ist, der tatsächlich Ahnung davon hat.

Schwierig dürfte allerdings sein, dieses Konzept tatsächlich an die Verlage zu bringen. Meine Mission ist es, dieses Konzept in DSA5 einzubringen, damit DSA endlich seine Realismusansprüche umsetzt, ohne aus Feigheit der Autoren doch wieder auf klassische verkopft-schulrollenspieltheoretische Metagamekonzepte wie Würfel oder Charakterbögen zurückzugreifen.

Dann würde ich mal gerne die Diskussion zu dem Thema eröffnen: Was ist realistischer, der schulrollenspieltheoretische Charakterbogenansatz oder der ganzheitlich-subjektivistisch-realistische Ausspielansatz? Wie kann das Diktat der Schulrollenspieler durchbrochen werden? Gibt es vielleicht auch noch bessere Ansätze als den von mir geschilderten?

edit: Um die Sicherheit zu gewährleisten, wäre es in dieser Art Rollenspiel vielleicht sinnvoll, wenn die Spieler BHs und Aluhüte tragen würden (http://www.southpark.de/alle-episoden/s16e08-sarcastaball).

Ich freue mich auf Feedback!

Disclaimer: Der ganze Beitrag ist hochgradig ironisch und verarbeitet meine derzeitigen Erfahrungen im Forum. Dabei enthält er deutlich mehr fiese Anspielungen, als ich ursprünglich reinschreiben wollte. Lustig ist er vermutlich trotzdem nicht.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: sir_paul am 25.10.2012 | 12:25
Ich habe hier einen Charakterbogen vor mir liegen und der sieht schon sehr realistisch aus, anpacken kann ich ihn auch. Ganz im Gegenteil zu PlayerEmpowerment, das sind also zwei grundlegend Unterschiedliche Sachen die man so einfach nicht vergleichen kann.

Ausserdem fehlt deine Definition von Charakterbogen und PE  :P
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: evil bibu am 25.10.2012 | 12:27
Irgendwie missachtest du komplett das Thema des Datenschutzes. Vor allem im Hinblick auf post privacy....
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 12:35
Ausserdem fehlt deine Definition von Charakterbogen und PE  :P

Ich halte das für völlig offensichtlich:

PE ist, wenn du im Laden einen Pokerchip auf den Tisch legst und dann selber sagen kannst, wie viel dein Einkauf kostet. (Okay, eher eine Beschreibung als eine Definition, aber wie gesagt - das ist mir zu intuitiv, um es zu definieren.)
Der Charakterbogen ist ein Zettel, auf dem verzeichnet ist, wie gut du bestimmte Dinge kannst. Und sicher gibt es in der echten Welt Charakterbögen - ich hatte auch noch einige hier rumliegen, allerdings habe ich diese aus Protest gegen die Schulrollenspieltheorie gestern verbrannt, leider ist mir erst danach eingefallen, dass da auch noch welche von meinen Mitspielern drin waren. Egal, die sind ja vernünftige Leute und werden sofort verstehen, dass ich mit meinen Ideen Recht habe und die Sache des ganzheitlich-subjektivrealistischen Ansatzes (GSR-Ansatz) wichtiger ist als ihre Stufe 18-Dungeonslayers-Charaktere. I'm fighting the good fight.

Wie dem auch sei, das Problem mit Realismus von Charakterbögen ist ja, dass du bestimmt keinen Charakterbogen für dich selber hast. Oder guckst du, wenn dein Bus ankommt, während du noch auf der anderen Straßenseite stehst, erstmal auf einen Zettel, wie gut du sprinten kannst, und würfelst dann, ob du den Bus erwischst? Wenn ja, Pech für dich, in der Zwischenzeit fährt der Bus nämlich ab.

Hier eröffnet der schulrollenspieltheoretische Ansatz natürlich auch Railroading- und Handwedelmöglichkeiten, Beispiel:

SL: "Du bemerkst ein Zerren am Riemen deiner Umhängetasche. Würfel mal eine Sinnenschärfe."
S1: "Da hab ich 13, 12, 8, TaP 7, *würfel* drei minus 7 plus 19 sind 15, die Wurzel daraus mal Umlaufintegral E-Pfeil nach ds-Pfeil ist 3, plus 1, weil die Quersumme des Datums kleiner ist als die Zahl der Buchstaben im Namen des derzeitigen Präsidenten von Lettland, also vier."
SL: "Während du gewürfelt und gerechnet hast, hat jemand deine Tasche abgerissen, ist weggerannt und am 5km entfernten Flughafen in ein Flugzeug gestiegen. Jetzt könnte er schon in Nairobi sein, oder in Bielefeld. Tja, dumm gelaufen."
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 12:37
Sehr löblich, endlich zeichnet sich ein Nachfolger für mich ab, und ich muss mir hier nicht länger die Finger wundschreiben, um das Niveau auf akzeptablem Maß zu halten.

Ich würde alles noch etwas raffen, so ist es recht lang zu lesen und man kommt in eine TLDR Haltung. ist natürlich ein Stilmittel, aber hier vielleicht übertrieben eingesetzt.  Ausserdem würde ich den Post mit einigen normalen Forderungen beginnen, die der Leser mitttragen kann, und dann mit der Zeit immer absurder werden.

Sonst gefällt mir der Post schon sehr gut. Vor allem die Häufung schier unverständlicher fachbegriffe- Im Kombi mit den Schachtelsätzen- im Mittelteil gefällt. Eine wundervolle Hommage.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 12:41
Ich würde alles noch etwas raffen, so ist es rcht lang zu lesen und man kommt in eine TLDR Haltung.

Glückwunsch, du hast gerade die formale Kritik in meinem Beitrag gefunden, die ich hinter der inhaltlichen versteckt habe.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 12:42
Glückwunsch, du hast gerade die formale Kritik in meinem Beitrag gefunden, die ich hinter der inhaltlichen versteckt habe.

Tja, wie editiert, wenn dein Punkt ankommen soll, darf dein Post nicht  ganz die gleiche Reaktion auslösen wie die Vorbilder.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 12:43
Tja, wie editiert, wenn dein Punkt ankommen soll, darf dein Post nicht  ganz die gleiche Reaktion auslösen wie die Vorbilder.

Hm, da höre ich natürlich auf den Meister und werde das in Zukunft versuchen, besser zu berücksichtigen. Danke dir.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2012 | 12:49
Dont feed the troll! :q
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: AcevanAcer am 25.10.2012 | 13:27
Ich hätte jetzt gerne ein Stück Käsekuchen :(
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 13:30
Marzaan und AcevanAcer, ich finde eure Versuche, hier eine ernsthafte Diskussion zu blockieren, einfach nur arm. Hoffentlich sperren euch die Mods.

*duckundweg*
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Tsu am 25.10.2012 | 13:54
Wir versuchen viele Charakterewerte  mit Gerüchen darzustellen, dadurch brauchen wir auch keinen Charakterbögen mehr.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: sir_paul am 25.10.2012 | 14:00
Der real exestierende Charakter wurde nur aufgeteilt in mehrere Dokumente, die da wären: Zeugnisse, Qualifikationen, Führerschein, Krankenakten, etc, pp. Durch die komplexen Zusammenhänge in der realen Welt ist ein "Charakterbogen auf dem Bierdeckel" leider nicht möglich. Ich gebe ja zu, das der Charakterbogen dadurch leicht diffus wird, an seiner Existenz sollte aber nicht gezweifelt werden.

Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 14:09
Wir versuchen viele Charakterewerte  mit Gerüchen darzustellen, dadurch brauchen wir auch keinen Charakterbögen mehr.

Das klingt interessant, würdest du das vielleicht noch etwas ausführen?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Boba Fett am 25.10.2012 | 14:19
Grundsätzlich ist ja zu sagen, dass es im echten Leben keine Charakterbögen gibt.

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann geht es Dir um die physische Existenz des "Charakters".
(dass ein Papier existiert, auf dem Zahlen stehen ist unstrittig)

Nun, ich muss ehrlich sagen: Ich bin da selbst zwiespältiger Meinung, was dieses Thema angeht.

Wenn ein Spieler rumheult, weil sein Charakter draufgegangen ist, denke ich mir meistens, dass es albern ist, weil ihm ja eigentlich nichts verloren gegangen ist. Alle Erinnerungen an die Figur und die Spielerlebnisse bestehen weiterhin. Wäre das Dokument von bedeutendem Wert, könnte er es einrahmen.
Ein Charakter hat also höchstens einen ideellen Wert. Denn verkaufen kann man ihn nicht.
Also theroretisch schon, aber das, was einem mit dem Charakter verbindet und was den ideellen Wert bestimmt, geht auf dem Transfer verloren.

Also, es wenn es "nicht existieren würde" - warum hat es dann einen ideellen Wert?
Und: Wenn solche Elemente Gegenstandslos wären, warum sind einem dann auch die Erinnerungen an andere bestimmte durchlebte Momente unendlich viel Wert?
Es muss also doch was existieren, was diesen Wert besitzt...

Playerempowerment sehe ich dazu ohne wirklichen Bezug.
Dabei geht es um Gestaltungsrechte. Wer hat das Recht, was zu gestalten.
Klassisch: Der Spieler seinen Charakter entsprechend der Spielregeln (was Werte und Ausrüstung angeht) und gemäß Setting (was flair angeht) und entsprechend seiner Ideen.
Der Spielleiter die Welt und alles andere - auch gemäß Setting und Spielregeln.

Player-Empowerment bricht dieses alte Rechteverteilungskonstrukt und erlaubt dem Spieler mehr.
Vorteil: Die Gestaltung der Welt und alles andere wird durch mehr kreative Quellen gespeist.
Nachteil: Der Spielleiter muss seine Alleinstellung in diesen Dingen aufgeben. Rechte abgeben.
Logisch, dass es da Leute gibt die das nicht möchten. Logisch, dass die sich Gründe ausdenken, warum das nicht sein darf.
Na und? Man einigt sich schliesslich wie man spielen will und spielt dann so.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 14:34
Ich sehe den Charakterbogen primär als einen Ausdruck des eigenen Lebensgefühls, des "Boheme de roles". Die Identität wird durch die Fixierung in einem Medium gefestigt und dient der Rollenbestimmung im Spiel des Lebens. Naturalistische Fehlschlüsse inbegriffen, führt eine solche Facetierung des Ichs zu einer lebensbejahenden Reflexion eigener Werte und Attribute im Zusammenspiel der abgleleiteten Fähigkeiten. Eine Desensualisierung erhebt die Frequentierung zu einem Miasma euklidischer Task-Enforcement Relationen und empowered den Agente Provocateur zu einem immersiven Tanz rollenspielerischer Fragmente.  
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Boba Fett am 25.10.2012 | 14:39
Das Charakterdokument erlebt seine Initiierung ohnehin erst mit dem ersten Kaffee-/Cola-Fleck.
Das Papier muss irgendwann durchs ständige beschreiben und radieren pergamenten sein und darf bei einer Falz keinen Knick bekommen, weil es durch das ständige Benutzen so weich geworden ist, dass es eigentlich längst textile Eigenschaften besitzt.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 14:41
Das Charakterdokument erlebt seine Initiierung ohnehin erst mit dem ersten Kaffee-/Cola-Fleck.

Guter Hinweis, diese Frage dürfen wir auch nicht vernachlässigen: Sind Colaflecken realistisch?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Boba Fett am 25.10.2012 | 15:07
Sind Colaflecken realistisch?

nein, surrealistisch
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 15:11
nein, surrealistisch
Und ist so was am Spieltisch erlaubt?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Gummibär am 25.10.2012 | 15:15
Wie angekündigt würde ich gerne die Frage erörtern, wie realistisch eigentlich Charakterbögen sind.

Dir geht es nur darum, das zu bewerten, nicht darum, etwas daran zu ändern, richtig?

Da aber unrealistische Würfelwürfe (Gott würfelt bekanntlich nicht!) auf Basis von Werten auf einem unrealistischen Charakterbogen natürlich keine Lösung mehr sein können, muss eine klare Distanzierung von der Schulrollenspieltheorie her.

Ja, Gott selbst würfelt nicht. Das Programm, namens „Welt“, dass er erschaffen hat, „würfelt“ aber schon. (Halt in dem Sinne, wie Software würfelt.)

Als Lösung bieten sich hier Ansätze aus dem LARP an.

Na aber ganz sicher nicht. Einen für einen Spieler entsprechend ausgewählten Charakter kann man nicht LARPen. Wenn ich nur 3 m weit springen kann, dann kann ich keinen Charakter LARPen, der 4 m weit springen kann.
Insofern ist LARP eine unrealistische Methode, das zu handhaben.

Allerdings böte es sich hier an, einzelne Komponenten zu "LARPen", wobei der Kontext in den gemeinsamen Vorstellungsraum dann durch die Regeln geschaffen wird. Zum Beispiel könnte die Qualität eines Angriffs danach bewertet werden, wie gut der Spieler eine im Regelwerk beschriebene Schwertkampf-Geste (natürlich ohne Holzschwert, siehe Risikofaktor) nachahmen kann.

Also wenn Charakterbögen unrealistisch sind, dann sind Regeln und Regelwerke auch unrealistisch.
 

Ein Vorteil dieser Überlegung liegt klar auf der Hand: Endlich wird verhindert, dass übergewichtige WoW-Spieler im Rollenspiel flinke und geschickte Elfen spielen können - obwohl sie niemals einen Bogen in der Hand hatten! Ähnliches ist ja im Sozialen schon seit langem üblich: Ein wenig wortgewandter Spieler soll ja auch nichts anderes als einen verschlossenen und soziopathischen Krieger spielen, da er dies niemals richtig darstellen könnte. Mit meinem Ansatz ist endlich auch im Kampf gewährleistet, dass das Spielen eines bestimmten Charakterkonzepts nur demjenigen möglich ist, der tatsächlich Ahnung davon hat.

Die These ist eigentlich, dass Spieler, denen es an Wortgeschick oder Kreativität fehlt, überhaupt kein Rollenspiel spielen sollten.


Fazit: Dein Beitrag ist eine stilistische Leistung, aber leider mit Null Substanz. Geschwafel ohne Argumente. Ich glaube auch nicht, dass du ihn geschrieben hast, weil du Erkenntnisgewinn möchtest. Worüber du dich aufregst ist, dass andere Threads dir keinen Erkenntnisgewinn bieten. Jetzt machst du einen Thread auf, der das überhaupt nicht zum Ziel hat.
Wenn man der Meinung ist, dass Gewalt schlecht ist, dann bringt man das nicht rüber, indem man zurückschlägt. Indem man genau das tut, was man kritisiert. Dadurch zeigt man lediglich, dass die kritisierte Angelegenheit völlig okay ist und es einem nur nicht passt, wenn man davon selbst betroffen ist. Aber man selbst darf das natürlich machen...

Wie dem auch sei, das Problem mit Realismus von Charakterbögen ist ja, dass du bestimmt keinen Charakterbogen für dich selber hast. Oder guckst du, wenn dein Bus ankommt, während du noch auf der anderen Straßenseite stehst, erstmal auf einen Zettel, wie gut du sprinten kannst, und würfelst dann, ob du den Bus erwischst? Wenn ja, Pech für dich, in der Zwischenzeit fährt der Bus nämlich ab.

Das Rollenspiel, in dem der Charakter einen Charakterbogen über sich selbst hat, ist auch ein ziemliches Nischenprodukt.

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Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Jiba am 25.10.2012 | 15:21
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Magst du erklären, warum?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 15:22
Damit wäre wieder mal erwiesen, dass Kennzeichnung von Ironie auch keine Lösung ist.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 15:32
Oh krass.  ::)
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: sir_paul am 25.10.2012 | 15:33
Ja mann, ist denn eine Lösung überhaupt realistisch?  >;D
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 15:34
Ja mann, ist denn eine Lösung überhaupt realistisch?  >;D

Gute Idee, ein System könnte nur das Problem anreißen und auf eine Lösung verzichten.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: 1of3 am 25.10.2012 | 15:36
Hab ne Karte im Portmonee, wo drauf steht, ich darf mich jederzeit meines eigenen Verstandes bedienen. Zählt das als Charakterbogen? Ist das die Lösung, damit SCs intelligenter sein können als der Spieler? Darf ich mit meinem Organspendeausweis einen neuen Charakter bei gleichen XP anfangen?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: pharyon am 25.10.2012 | 15:38
Ja mann, ist denn eine Lösung überhaupt realistisch?  >;D
Nein, wenn dann surrealistisch.

Ich möchte aber erwähnen, dass ich Charakterbögen für sehr realistisch halte. Meist sind sie nur zu stark gekürzt. Und Flecken auf dem Charakter(-Bogen) zeugen erst von der chemisch-moralischen Tiefe oder Initiation in die Reihen der Sozietät.

Allerdings stellt sich hier die Gegenfrage: Ist Realismus denn überhaupt intendiertes Ziel der Realität bzw. ihr angestrebter Optimalzustand?

p^^
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 15:38
Dürfen überhaupt nur charakterlich gefestigte Personen Rollenspiel betreiben? Charakterloses Gesindel soll gefälligst von meinem Spieltisch wegbleiben!
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: evil bibu am 25.10.2012 | 15:38
Jetzt wird es aber zu philosophisch. Bleibt doch bitte mal mit dem nötigen Ernst bei der Sache. Und vor allem: Seid doch mal realistisch!

Edit: realistische Rechtschreibung. Danke Dolge.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 15:39
*seid  ;)
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 15:39
Dürfen überhaupt nur charakterlich gefestigte Personen Rollenspiel betreiben? Charakterloses Gesindel soll gefälligst von meinem Spieltisch wegbleiben!

Wie bitte? Gut, dann darfst du bei mir auch nicht mehr mitspielen!
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: pharyon am 25.10.2012 | 15:39
Jetzt wird es aber zu philosophisch. Bleibt doch bitte mal mit dem nötigen Ernst bei der Sache. Und vor allem: Seit doch mal realistisch!
Tut mir leid, ich versuche nur plausibel zu sein.

p^^
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: sir_paul am 25.10.2012 | 15:40
Aber Plausibilität geht doch völlig an der Realität vorbei, das kann nicht die Grundlage dieser Diskussion sein!
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: pharyon am 25.10.2012 | 15:43
Hier geht es doch um Realismus, nicht um Realität.

Charakterbögen sind real. Charaktere dagegen eher nicht. Player Empowerment ist dabei verhandelbar.

p^^
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: evil bibu am 25.10.2012 | 15:44
Ich denke diese ganze Diskusion ist, wie manch eine andere, nicht realistisch.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: pharyon am 25.10.2012 | 15:45
Dafür aber real.  ;) SCNR
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 15:47
Ich sehe den Charakterbogen primär als einen Ausdruck des eigenen Lebensgefühls, des "Boheme de roles". Die Identität wird durch die Fixierung in einem Medium gefestigt und dient der Rollenbestimmung im Spiel des Lebens. Naturalistische Fehlschlüsse inbegriffen, führt eine solche Facetierung des Ichs zu einer lebensbejahenden Reflexion eigener Werte und Attribute im Zusammenspiel der abgleleiteten Fähigkeiten. Eine Desensualisierung erhebt die Frequentierung zu einem Miasma euklidischer Task-Enforcement Relationen und empowered den Agente Provocateur zu einem immersiven Tanz rollenspielerischer Fragmente.  

 :d

Danke für diesen Thread, Taschenschieber. Ich finde das Thema sehr wichtig, aber wenn ich dir widersprechen muss. Charakterbogen sind nicht unrealistisch, sie sind hyperrealistisch - heißt, sie verdichten den Realismus an bestimmten Punkten zu einer kritischen, eben hyperrealistischen Masse. An diesen Punkt (meistens "Werte" genannten) werden sie nicht nur für den individuellen, sondern auch für den allgmeinen Spieler begreif- und erfahrbar.

Ich wünschte ja nur, dass sich diese Hyperrealismus-Bewegung mehr von puren Freizeitspaß Rollenspiel auf das "reale" Leben übertragen würde. Bewerbungen z.B. wären viel einfacher, wenn man statt theoretischem Geschwurbel ("teamfähig, flexibel und belastbar") einfach hyperrealistisch verdichtete Werte angeben könnte ("Sozialkompetenz 4, Flexibilität 2, Ausdauer 7").
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 16:00
Vorsicht bei verdichteter Realität kann es schnell zur Bildung einer kritischen Masse kommen. Die dadurch entstehende Vorstellungsraumzeit-Krümmung kann ausreichen, um Würfelwürfe zu beeinflussen oder die Messergebnisse von Immersions-Spektrometern zu manipulieren. Die größte Katastrophe ist das Zusammenbringen von solchen Realitätshotspots mit strange matter, z.B. Paranoia oder Synnibar, das kann in einem schwarzen Loch resultieren.


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Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: asri am 25.10.2012 | 16:59
Bewerbungen z.B. wären viel einfacher, wenn man statt theoretischem Geschwurbel ("teamfähig, flexibel und belastbar") einfach hyperrealistisch verdichtete Werte angeben könnte ("Sozialkompetenz 4, Flexibilität 2, Ausdauer 7").

Dann würden ja aber Besserspieler immer bevorzugt und ich selbst diskriminiert! Die Gewerkschaft muss ich tariflichen Rollenspiel endlich für gerechte Verhältnisse sorgen. Spotlight darf sich nicht nach Charakterwerten richten.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Oberkampf am 25.10.2012 | 17:17
Wenn die Spieler sich einig sind, dass dieser Bewegungsablauf schön anzusehen war, gelingt die Probe. Im Fernkampf wird dann eben anhand des Bewegungsablaufs per Mehrheitsentscheid bewertet, wie nahe der imaginäre Pfeil vom imaginären Bogen am imaginären Ziel angekommen ist.


Mal wieder typisch  :T:

In einem scheinbar ernsten Beitrag, der sich scheinbar ehrlich vom PE in seinen exzessiven Auswüchsen distanziert, wird übers Hintertürchen wieder mal die Rolle des Spielleiters wegdemokratisiert. Und dann soll sowas noch an DSA herangetragen werden? Wo kommen wir denn da hin?

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Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 18:25
Dann würden ja aber Besserspieler immer bevorzugt und ich selbst diskriminiert!

Ja, das ist ja auch nur realistisch!  ;D
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.10.2012 | 18:27
Ich bin ausdrücklich für Charaktergeraden. Die sind viel plausibler als Charakterbögen.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 18:30
Komm schon, der Threadstarter hat um die Diskussion von Charakterbögen gebeten.

Deine Charaktergeraden sind ziemlich Off-Topic. Außerdem sind die noch unrealistischer als Charakterbögen. Die Realität ist nun auch nicht gerade!
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: asri am 25.10.2012 | 18:33
Ja, das ist ja auch nur realistisch!  ;D

Pah! Realismus! Pah! ;)
Die Wirklichkeit ist unglaubwürdig. Außerdem möchte ich eine Welt mit Narrativium im Periodensystem der Elemente.

Edit: Das gibt der Welt gleich etwas mehr Charakter.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Blutschrei am 25.10.2012 | 18:33
Charakterarmbrüste vielleicht?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: 1of3 am 25.10.2012 | 18:34
Komm schon, der Threadstarter hat um die Diskussion von Charakterbögen gebeten.

Wenn die Charaktere ne rune Sache sind, fällt das wohlgemerkt zusammen.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.10.2012 | 18:34
Komm schon, der Threadstarter hat um die Diskussion von Charakterbögen gebeten.

Deine Charaktergeraden sind ziemlich Off-Topic. Außerdem sind die noch unrealistischer als Charakterbögen. Die Realität ist nun auch nicht gerade!
Ich biete nur eine Alternative zu den Charakterbögen an, das ist überhaupt nicht off-topic. Und Charaktergeraden sind sehr wohl plausibler als Charakterbögen. Immerhin haben die meisten Rollenspiele eine sehr lineare Charakterentwicklung und keinen wirklichen Spannungsbogen. Ergo ist eine Charaktergerade dem Medium Rollenspiel viel angemessener.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 18:39
Hallo, bitte kommt mal nicht so weit vom Thema ab!

Es geht ja nun darum, dass Realismus gewünscht ist. Asri, wenn du ein System mit singenden Teetassen willst, macht dir das keiner streitig - aber bitte nicht hier!

@Blutschrei: Haha. Wie soll das denn funktionieren? Mit einer Vektorparabel? Finde ich persönlich zu kompliziert.

@Surtur: Okay, meinetwegen. Wobei sich für mich ja die Frage stellt - von Blutschrei ausgelöst, übrigens - ob ein zweidimensionales Gebilde wie ein Charakterbogen überhaupt in der Lage ist, einen dreidimensionalen Charakter darzustellen? Realistisch gesehen sollte ein Charakter ja wohl drei Dimensionen haben (ich hoffe mal, das macht hier keiner streitig; hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Dimension_%28Gr%C3%B6%C3%9Fensystem%29) noch mal die Wikipedia-Definition von "Dimension").

Möglicherweise wäre ein Charakterkubus oder ein Charakterball eine bessere Methode, um einen Charakter realistisch abzubilden. Schließlich funktioniert eine Person ja nicht nur auf zwei Realitätsschienen...
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 18:41
Oh come on. Hat von euch schon mal irgendwer einen Charakterkubus gesehen? Nein? Dann hört auf, meinen Realismusthread damit vollzuspammen.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.10.2012 | 18:47
Nach einigem Nachdenken komme ich zu dem Ergebnis, dass, gemessen an der Dimensionalität des durchschnittlichen Rollenspielcharakters, eigentlich ein Charakterpunkt angemessen wäre.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 18:49
Wenn die Charaktere ne rune Sache sind, fällt das wohlgemerkt zusammen.

In Runequest vielleicht, aber sonst?

SCNR
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 18:51
Entschuldige, Taschenschieber, du hast natürlich völlig recht.

Aber die Dreidimensionalität lässt mich nicht mehr los... vielleicht könnte man einen Charakterdarsteller einführen? Die gibt's in der Realität durchaus. Und ich glaube, es wäre schon realistisch, wenn jeder Spieler einen Schauspieler / Schläger / Mathematikprofessor anheuert, der dann seinen Charakter verkörpert.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 18:53
Realistisch ja. Aber wie gehst du mit den Kosten um?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 18:57
Vielleicht könnten die Verlage ja ein Kontingent preisgünstiger 1-Euro-Kräfte anbieten?  :)
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 19:04
Läuft das nicht in herausforderungsorientiertem Spiel auf Pay2Win hinaus?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 19:05
Spiestilabhängig. bei Cthulhu fänd ich Player Empowerment schlimm ,würde den ganzen Grundton des Horrors und der Hilflosigkeit kaputtmachen. Bei klassischem SL vs. Spieler Hackmaster hats auch nix verloren. Ist halt ne Technik bzw. ne Haltung, die nicht immer Sinn macht.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 25.10.2012 | 19:07
Spiestilabhängig. bei Cthulhu fänd ich Player Empowerment schlimm ,würde den ganzen Grundton des Horrors und der Hilflosigkeit kaputtmachen. Bei klassischem SL vs. Spieler Hackmaster hats auch nix verloren. Ist halt ne Technik bzw. ne Haltung, die nicht immer Sinn macht.

Player Empowerment war ein Thread weiter. Hast natürlich trotzdem Recht.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 19:09
Läuft das nicht in herausforderungsorientiertem Spiel auf Pay2Win hinaus?

Hm, da hast du recht... andererseits können die Darsteller ja dann auch nach Kompetenz eingeteilt werden (eine Art realistisches Levelsystem). Und wenn man einen kompetenteren Charakter haben will, dann muss man eben zahlen. Oder trainieren, damit man ihn selber darstellen kann.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Gummibär am 25.10.2012 | 19:22
.

Zum Thema Player-Empowerment hier entlang (http://tanelorn.net/index.php/topic,77916.0.html).



Damit wäre wieder mal erwiesen, dass Kennzeichnung von Ironie auch keine Lösung ist.

Schauen wir uns doch mal an, worauf ich eingehe. Wie du schriebst, hast du den Thread ja angekündigt. Ich weiß nicht genau, ob du folgende Stelle meintest, aber die führte jedenfalls zu diesem Thread:
 
Was ist denn das für eine Frage? Attribute sind eine verdammte Abstraktion, damit zwar ein Versuch, die Realität abzubilden, aber eben nur in eingeschränktem Maße, was gibt es da überhaupt zu diskutieren?

Kommt hier demnächst ein Dreiseitenthread, ob Charakterbögen, Settingbände und Radiergummis überhaupt realistisch sind, oder seid ihr demnächst mit euren Bullshit-Bingo-Debatten mal fertig?
 

Dich stört es also, wenn Dinge diskutiert werden, für die du persönlich keinen Diskussionsbedarf siehst. (Das ist dein Statement. Und das ist nicht ironisch.)

Und was machst du hier jetzt? Du diskutierst über Dinge, für die du nicht mal selbst Diskussionsbedarf hast. Du machst also genau das, was du kritisierst und dann auch noch schlimmer.

Du sagst, du willst damit deutlich machen, wie sinnlos manche Threads sind? Ja, dein Thread ist sinnlos, es gibt also sinnlose Threads, aber das sagt über keinen anderen Thread aus, ob dieser sinnlos ist oder nicht. Das ist also keine Entschuldigung.

So, und jetzt geh in die Ecke, schäm dich, und benimm dich in Zukunft gefälligst.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 19:25
Danke Gummibär, jetzt habe ich wirklich herzlich gelacht. Ehrlich. Vielleicht nicht direkt über das, was du dir erhofft hast, lustig wars aber immerhin.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2012 | 19:29
Da sieht man mal wieder, ständig wird nach Kennzeichnungspflicht für meine ironisch gemeinten Kommentare geschrien. Hier wurde mal gekennzeichnet, und es bringt nichts. Ich hoffe, das ist einigen Nörglern eine Lehre. (oder ist das jetzt echt gute Ironie?)
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 25.10.2012 | 19:32
Wir können uns trotzdem bemühen, konstruktiv zu bleiben und das nicht in einseitiges Bashing ausarten zu lassen.

Gummibär: Von allen Threads ist das hier der denkbar ungünstigste für deine Kritik.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 25.10.2012 | 19:47
In der Tat, das ist nämlich off-Topic. Du kannst dich gern mit Taschenschieber per PM auseinandersetzen, oder einen eigenen Thread in der Community über Ironie eröffnen.

Ansonsten bitte wieder zurück zum Topic. Hat denn jemand kostengünstige Alternativen für Charakterdarsteller, die aber dennoch realistisch sind?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: asri am 25.10.2012 | 20:23
Asri, wenn du ein System mit singenden Teetassen willst, macht dir das keiner streitig - aber bitte nicht hier!

Boah... Disney (http://www.youtube.com/watch?v=J_lp1vEs5A4) wird gedisst!  >;D

Ansonsten bitte wieder zurück zum Topic. Hat denn jemand kostengünstige Alternativen für Charakterdarsteller, die aber dennoch realistisch sind?

Wie wäre es mit computeranimierten Figuren?

Aber ich muss ja auch sagen, dass ich die Idee mit dem Charakterkubus spannend finde. Klar gibt es das noch nicht, aber das kann doch kein Argument sein. Sonst gäb es ja gar keine Innovation.
So ein Kubus ist natürlich viel abstrakter als ein richtiger Charakterdarsteller, und das ist natürlich nicht nach Jedermanns Geschmack. Muss ja aber auch nicht. Und wenn man einen facettenreichen Charakter will, nimmt man halt einen vielseitigeren Körper - einen Ikosaeder zum Beispiel, oder, wem das zu Oldschool ist, einen Kuboktaeder oder Deltoidalikositetraeder. Klar, das wäre vermutlich immer noch ziemlich rules-light, aber wenn man das realistischer haben will, kann man ja mehrere 3D-Körper nehmen, von denen jeder für eine der situativ abhängigen sozialen Rollen oder persönlichen Merkmalsbündel steht, die in ihrer Gesamtheit erst den Charakter ausmachen. Schließlich ist jeder Mensch (und Elf, und Halb-Halbling etc.) ein Komplex aus vielen Teil-Identitäten.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Gummibär am 26.10.2012 | 00:12
@ ErikErikson
Du beschwerst dich darüber, dass das Geschriebene nicht beachtet wird und beachtest selbst das Geschriebene nicht.

Jetzt erst?  :o Ich lache seit anderthalb Wochen über die meisten seiner Postings. Nur über diese lächerliche Idee, alles als Runde zu bezeichnen um seine Aussage zu untermauern, kann ich lediglich den Kopf schütteln.  ::)

Na du bist ja ziemlich up-to-date. Ich habe Runde längst als Unterkategorie von Abschnitt definiert. Vielleicht akzeptiere ich ja Argumente, so lange sie Hand und Fuß haben? Bisschen weniger Vorurteile und bisschen mehr Diskussionskompetenz.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 26.10.2012 | 00:47
Bitte keine Diskussion über Personen oder so. Klärt das per PN.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 26.10.2012 | 07:26
Gummibär, bist du schonmal auf die Idee gekommen, dass dieser Thread extra geschaffen wurde, damit man sich nicht in "deinen" Threads auskotzt, sondern unkonstruktives Gealber woanders auslassen kann? Ich vermute, dass andernfalls der Spamanteil in den anderen Threads bereits viel höher wäre. Wenn du also nicht unkonstruktiv herumalbern willst, bist du hier falsch.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: xergazz am 26.10.2012 | 11:56
Allerdings böte es sich hier an, einzelne Komponenten zu "LARPen", wobei der Kontext in den gemeinsamen Vorstellungsraum dann durch die Regeln geschaffen wird. Zum Beispiel könnte die Qualität eines Angriffs danach bewertet werden, wie gut der Spieler eine im Regelwerk beschriebene Schwertkampf-Geste (natürlich ohne Holzschwert, siehe Risikofaktor) nachahmen kann. Wenn die Spieler sich einig sind, dass dieser Bewegungsablauf schön anzusehen war, gelingt die Probe.

Ich denke Realismus steht hier hinten an, denn es geht letztendlich um eine Vision, die von allen (und wirklich allen, weil alle spielen DSA) Rollenspielern geträumt wird. Es ist ein Konstrukt, welches ich HHR nenne. Ein Spiel, dass dem HHR huldigt muss Handlungen so klar wie es der Detailgrad zulässt abbilden können. Und das tut dein Vorschlag leider nicht. Ein Denkfehler, den hier Viele machen ist die Fixierung auf darstellerische Elemente (zb LARP) als gleichberechtigtes Spielerlebnis. Wer jetzt einwirft "aber wir haben doch grossen Spaß mit dieser Art zu spielen", der gibt mir noch mehr Gründe auf meiner Meinung rumzureiten, denn HHR ist dominanter als Realismus.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Taschenschieber am 26.10.2012 | 12:13
Ach geh doch in den DSA-Channel mit deinem HHR, du Besserspieler.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 12:54
Ja, Taschi, das war ja jetzt ein tolles Argument.  :Ironie:

@xergazz: Ich finde das interessant. Die Fixierung auf darstellerische Elemente macht mir nämlich auch Kopfschmerzen, weil ich da starke Schwierigkeiten mit Magie oder ähnlichem sehe. Außerdem gibt es vermutlich eh nur Streit, wenn die Gruppe (!) bewerten soll, wer da jetzt die schönere Schwertkampfgeste gemacht hat.

Lässt sich denn ein Ansatz mit einem Charakterdarsteller irgendwie kostengünstig in die HHR-Vision einbringen?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: LöwenHerz am 26.10.2012 | 13:04
Hier ein realistischer Charakterbogen:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 13:10
Luxferre: Ich glaube, du verlagerst das Problem auf die falsche Ebene.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: LöwenHerz am 26.10.2012 | 13:11
Wieso? Ist der realistischtestetsteste Charakterbogen, den ich je kennen lernte. Oder siehst Du das anders?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 13:12
Ja, aber was machst du mit mehr als einem Charakter? Führst du dann jedesmal einen anderen Tätowierten mit dir herum?
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: LöwenHerz am 26.10.2012 | 13:14
Wieso? Es ist doch realistisch, dass ich nur einen Charakter spielen kann. Oder sehe ich aus, wie'n Elf? Benehme ich mich, wie'n Zwerg? Oder zaubere gar, wie Gandalf? Ich kann doch nur spielen, was ich auch umsetzen kann. Da ich das aber notieren muss, wir spielen schließlich in Deutschland, bleibt mir doch keine andere Möglichkeit.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Skele-Surtur am 26.10.2012 | 14:27
Ich glaube, ich habe das Problem an der Diskussion jetzt identifiziert. Ihr argumentiert alle undeutsch. Natürlich sind Charakterbögen unrealistisch. Realistisch sind Charakterakten. Also müssen für Charaktere in Zukunft Akten angelegt werden. Realistischer geht es nicht.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 15:12
Akten find ich super!  :d

Da kann man dann sogar für verschiedene Bereiche Unterakten anlegen: Für "körperliche Fitness" z.B. den Vertrag mit dem Fitness-Studio, die Plakette vom Marathonlauf; aber auch die Krankenakte und den Impfpass.

Wenn der Charakter dann eine Aufgabe erfüllen muss, kann der SL (oder der Spieler) die entsprechende Unterakte studieren und festlegen, wie hoch die Wahrscheinlich für ein Gelingen ist; eventuell unter Konsultation eines Mediziners und/oder Physikers oder nach Studium der relevanten Faktoren im Internet.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Tsu am 26.10.2012 | 15:20
Die Idee ist genial Bad Horse!

Vorschlag: Um den Prozess zu beschleunigen, betreibt der Spielleiter eine gewisse Voranalyse des Materials und vermerkt dann ein Qualitätszertifikat für häufige Situationen in numerischer Skalierung auf den akten... sowas wie "Körperlich 12"
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 17:23
Ich weiß nicht, ob das den rigiden Ansprüchen von Taschenschieber genügt... das wäre ja schon wieder eine unrealistische bzw. hyperrealistische Verdichtung.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: El God am 26.10.2012 | 18:12
Also braucht es ein Charakteramt mit Charakterverwaltungshandbuch und einer Charakterverwaltungsdurchführungsordnung.

Finde ich sehr praktisch.
Titel: Re: Charakterbögen und der Realismus
Beitrag von: Bad Horse am 26.10.2012 | 18:13
Die könnten dann auch Hand in Hand mit der Rollenspielpolizei zusammenarbeiten, um unrealistisch spielenden Gruppen auf die Schliche zu kommen!