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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Pathfinder/3.x/D20 => Thema gestartet von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 16:36

Titel: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 16:36
Hallo,

einer meiner Spieler wollte bei PF einen Inquisitor spielen, ist jetzt aber grummelig, weil ich gesagt habe, dass er trotzdem an die Richtlinien des Glaubens gebunden ist. Sicher, er kann sich über Kirchenrecht o.ä. hinwegsetzen, wenn es seine Mission erfordert, aber grundsätzlich darf er das auch nicht ohne Grund.

So ist zumindest meine Interpretation. (zumal dieser INQ RG sein sollte und dem Paladin-Gott folgt).

Das führt mich aber zu einem allgemeineren Punkt, bei dem ich im D&D / PF System schon immer Bauchschmerzen hatte: Divine Caster und die Glaubensregeln. So richtig krass kennt man es vom Paladin, aber auch alle anderen Klassen, die ihre Macht von einem Gott erhalten, sind in meinen Settings stark an die Vorschriften des Gottes gebunden (bzw. haben chaotische Gottheiten oft nur wenige oder gar keine Vorschriften).

Das System verführt aber dazu, jene Klassen rein mechanisch zu betrachten. Und da fallen einige "Diskrepanzen" auf. Kleriker u.ä. dürfen z.B. einen Schritt in der Gesinnung abweichen. Das fand ich immer schon seltsam, denn wie kann man für eine Gottheit eintreten, deren Überzeugungen man gar nicht richtig teilt? Oft ist man bei einer Gesinnungsabweichung imo einem anderen Gott, nämlich einem mit gleicher Gesinnung, viel näher, also warum sich verbiegen? Leuchtet mir nicht ein.

Daher die Frage ans Forum: wieviel "Impact" haben göttliche Lehren, Edikte, Codices etc. und schließlich die Gesinnung bei den Göttlichen Zauberwirkern in euren Runden? Vor allem rechtschaffene Kirchen: wie sehr schränken Kirchengesetze und Glaubenslehren diese Kleriker, Inqiusitoren u.ä. ein? Und gibt es Setting-Regeln, die sich mechanisch auswirken? z.B. dürfen gute Kleriker in meinen Settings bestimmte Zauber nicht oder nur in bestimmten Umständen benutzen (Slay Living z.B.). Unfair?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Luxferre am 14.05.2013 | 16:43
Rechtschaffene Kirchen sind hierarchisch aufgestellt. Gerade Iomedae ist da (wie übrigens auch Asmodeus) ziemlich fatalistisch.
Jedoch solltest Du eine Gesinnung nicht mit dem Kodex des Paladin gleichstellen. Ebenfalls rate ich dazu, dass diese als Leitfaden genutzt wird.
Eine sehr gute Hilfe ist das Faiths of Purity, welches doch einige wichtige Punkte beizusteuern weiß. Ein weiteres klerikales Buch für die Vorstreiter des Lichts erscheint diese Tage...

Ein Inquisitor ist jemand, der die Richtlinien seines Glaubens ziemlich strikt auslegt, aber selbst nicht unbedingt einhält, so sein Verhalten dem Großenganzen hilft. Ich stelle sie mir etwa wie einen mittelalterlichen James Bond vor. Ein Werkzeug, um den Glauben durchzusetzen.
Wenn ein Spieler damit Probleme hat, dann finde ich die Klasse wenig passend für ihn. Richtlinien, Glaubenbekenntnisse und Co sind zwangsläufig mit dieser Klasse verbunden. Cherrypicking wegen der guten Fähigkeiten wäre da bei mir nicht drin...
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 16:59
Das Portfolio ist wichtiger als die Gesinnung für Kleriker und Gottheit.

Kirchenrecht ist Kirchenrecht nicht göttliche Regeln und selbst für die kann es Ausnahmeregeln geben, siehe Guter Samariter.

Rechtschaffen Gut,

Da ist Rechtschaffen für mich, sich an gute, wohlmeinende Regeln zum Wohle der Gemeinschaft und ggf des Einzelnen zu halten und diese zu fördern.
Gerechtes Gericht nicht blindes abarbeiten der Paragraphen.
Nicht nur das Gesetz wurde gebrochen, wirklich - sondern auch warum.
Ist das Gesetz (noch?) sinnvoll, förderlich, gerecht, gab es gute Gründe es zu brechen.
Sabbat - Guter Samariter u.ä. wäre völlig legitim

Gesetze die nicht wohlmeinend sind, sind illegitim.
Andererseits ist das durchdrücken/verdrehen  von eigentlich wohlmeinenden Gesetzen wenn es Grausam o.ä. wäre auch illegitim.
da wäre Eingreifen gefordert.

Wenn es legitim ist ihm mit dem Hammer den Schädel zu hämmern, was sollte '(ohne ideologischen Ballast) an Slay Living jetzt anders sein?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 14.05.2013 | 17:05
Zitat
Das Portfolio ist wichtiger als die Gesinnung für Kleriker und Gottheit.
Und aus diesem Grund mag ich den Pantheon der FR so gerne. Also den vor 4E. ;)
Es gibt eine Vielzahl von Göttern mit den unterschiedlichsten Portfolios und Glaubensgrundsätzen, dass ein Spieler sich den Gott aussuchen kann, der am besten zu seinem zukünftigen SC passt.
Die One Step-Rule macht es noch ein bischen einfacher und total unglaubwürdig finde ich dies nun auch nicht, da nicht jede Kirche eine sehr sehr strikte Ausrichtung haben muss.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 14.05.2013 | 17:09
Hier der Grummelspieler:

Das Problem ist eher das die Idee des Chars 3 Wochen alt ist und heute, einen Tag vor Einführung des Chars auf einmal ziemlich strike Bürden auferlegt werden von denen in dieser Form noch nie Rede war. das ein RG Inquisitor nicht mordend durch die Gegend zieht ist klar. Aber als Mutter Theresa mit Bastardschwert habe ich den Char nciht gesehen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 17:11
Bei einer Paladingottheit wäre Mutter Theresa falsch, Solomon Kane nicht.

Paladine sind gut, nicht lieb und nett.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 17:27
Wenn es legitim ist ihm mit dem Hammer den Schädel zu hämmern, was sollte '(ohne ideologischen Ballast) an Slay Living jetzt anders sein?

Weil der Name des Zaubers Programm ist. Slay Living ist in PF ein  necromancy [death] Zauber. Für eine Gottheit z.B. des Lebens und der Heilung ist, und das ist meine persönliche Meinung, ein solcher Zuaber ein No-Go.

You can attempt to slay any one living creature. Bei Waffengewalt hat der Gegner oft noch die Möglichkeit sich zu ergeben. Ein Slay Living ist aber schnell ein instant kill und ist auch als solcher gemeint (siehe Zitat). Wie gesagt, kommt es da in meinen Augen auf den konkreten Glauben an, aber "instant kill" ist nach meiner Auffassung selten mit "gut" zu vereinbaren. Auch wenn der Zauber nicht den [evil] descriptor hat.

Glaube ohne ideologischen Ballast... geht das überhaupt  ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 17:29
Bei einer Paladingottheit wäre Mutter Theresa falsch, Solomon Kane nicht.

Paladine sind gut, nicht lieb und nett.

Ok, zur Transparenz stelle ich noch den Codex hier hinein, der die Sache ausgelöst hat. Das ist in meinem Setting der Paladin-Codex:

Zitat
Die sieben Pflichten eines Lichtbringers

Ein Lichtbringer ist den Schwachen und den Unschuldigen der Schutzschild
Ein Lichtbringer ist den Notleidenden der Retter
Ein Lichtbringer ist den Schuldigen der Richter
Ein Lichtbringer ist den Bösen der Henker
Ein Lichtbringer ist dem Frieden der Diener
Ein Lichtbringer ist der Gesellschaft das Vorbild
Ein Lichtbringer ist dem Gesetz der Vertreter

Die sieben Tugenden eines Lichtbringers

Ein Lichtbringer ist rein in Gedanken, Worten und Taten
Ein Lichtbringer ist tapfer und standhaft
Ein Lichtbringer ist treu und pflichtbewusst
Ein Lichtbringer ist ehrlich und aufrecht
Ein Lichtbringer ist mitfühlend und gnädig
Ein Lichtbringer ist freundlich und höflich
Ein Lichtbringer ist bescheiden und genügsam
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 14.05.2013 | 17:30
Zitat
Wie gesagt, kommt es da in meinen Augen auf den konkreten Glauben an, aber "instant kill" ist nach meiner Auffassung selten mit "gut" zu vereinbaren.
Selten, aber eben nicht immer.

Es kommt eben auf die Anwendung an, aber grundsätzlich würde ich ihn nicht verbieten.

Edit:
Kommt ein Paladin mit dem Kodex nicht öfter mal in den Konflikt, ob er jetzt einer Pflicht oder einer Tugend den Vorzug geben soll?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 17:32
Was Kleriker angeht, bin ich wahrscheinlich zu sehr durch AD&D mit seinen Zyklen geprägt  ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 17:39
Slay Living ist in PF ein  necromancy [death] Zauber.
deshalb ohne ideologischer Ballast.
Nicht weil er tötet sondern wenn er  BÖSE  ist.
Warum vergibt ihn dann eine Paladingottheit?


Instant Kill ist da z.b. bei finalem Rettungsschuss etc sogar ein sehr gewünschtes Ergebnis.

Ein Lichtbringer ist den Schuldigen der Richter
Ein Lichtbringer ist den Bösen der Henker

Also genau dafür perfekt geeignet

Ergeben?
Müssen sich Paladine auch hinstellen und  die Bösen öffentlich vorher herausfordern und zur Kapitulation ?

btw die perfekten Boyscouts sind die nach den Tugenden.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 18:04
Warum vergibt ihn dann eine Paladingottheit?

Weil die Regeln nicht differenzieren und alle Kleriker regelseitig quasi alles können / dürfen? Der Rest ist eben wenig griffig über Fluff "geregelt".
z.B.
A cleric's deity influences her alignment, what magic she can perform, her values, and how others see her.
Das kann alles und nix bedeuten.

Zitat
Instant Kill ist da z.b. bei finalem Rettungsschuss etc sogar ein sehr gewünschtes Ergebnis.

Ein Lichtbringer ist den Schuldigen der Richter
Ein Lichtbringer ist den Bösen der Henker

Also genau dafür perfekt geeignet

wie ich schon schrieb, bezog sich das auf spezielle Fälle. Ich bin einfach der Meinung, dass vor allem ein Kleriker sich mit seiner Gesinnung bzw. der seiner Gottheit auseinandersetzen muss. Das bedeutet auch, bestimmte Optionen zu prüfen und auf dieser Grundlage zu verwerfen. Ein RG Kleriker muss sich imo(!) stets die Frage stellen: handele ich damit rechtschaffen? handele ich damit gut? Wenn diese Komponente wegfällt, ist divine Magic einfach nur eine Form der Magie mit anderem Label als arcane und man kann sich diesen ganzen Hintergrund mit Göttern und Kirchen schenken. Dann genügen auch zwei Magieformen mit Organisationen im Rücken und man lässt moralische und iedologische Fragen weg.


Zitat
Ergeben?
Müssen sich Paladine auch hinstellen und  die Bösen öffentlich vorher herausfordern und zur Kapitulation ?

In meiner Vorstellung gehört dies für Gute vor allem RG Personen dazu, ja. Die Möglichkeit zur Umkehr und Reue ist für mich ein häufiger Baustein guter Glauben.

Zitat
btw die perfekten Boyscouts sind die nach den Tugenden.

Ja, ist ja auch irgendwie verwandt. Der zugrunde liegende Imperativ ist eben "sei ein guter Mensch".
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 18:21
Ein RG Kleriker muss sich imo(!) stets die Frage stellen: ".
also jedesmal wenn er sich die Stiefel anzieht, einen Zauber wirkt...


Zitat
In meiner Vorstellung gehört dies für Gute vor allem RG Personen dazu, ja.
das ist für mich good must be  to dumb to live.

Paladine sind keine Sozialarbeiter, die Teenies nach nem Ladendiebstahl wieder´auf den rechten Weg zurückbringen.
Sie sind jene, die das klare kalte Feuer der Gerechtigkeit an jene Orte bringen wo das Böse in seiner  Verkommenheit herrscht.
Ihnen ist das Schwert des gerechten Gesetzes in all seiner fürchterlichen Majestät gegeben um das Böse zu richten.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Silent am 14.05.2013 | 18:48
Die sieben Pflichten eines Lichtbringers

Ein Lichtbringer ist den Schwachen und den Unschuldigen der Schutzschild
Ein Lichtbringer ist den Notleidenden der Retter
Ein Lichtbringer ist den Schuldigen der Richter
Ein Lichtbringer ist den Bösen der Henker
Ein Lichtbringer ist dem Frieden der Diener
Ein Lichtbringer ist der Gesellschaft das Vorbild
Ein Lichtbringer ist dem Gesetz der Vertreter

Die sieben Tugenden eines Lichtbringers

Ein Lichtbringer ist rein in Gedanken, Worten und Taten
Ein Lichtbringer ist tapfer und standhaft
Ein Lichtbringer ist treu und pflichtbewusst
Ein Lichtbringer ist ehrlich und aufrecht
Ein Lichtbringer ist mitfühlend und gnädig
Ein Lichtbringer ist freundlich und höflich
Ein Lichtbringer ist bescheiden und genügsam

Judge Dredd würde alle Punkte erfüllen und wäre keine Mutter Theresa mit Bastardschwert. Pflicht schlägt Tugend. Ich bin dem Bösen gegenüber nicht freundlich, sondern ein Henker.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 14.05.2013 | 18:52
wie ich schon schrieb, bezog sich das auf spezielle Fälle. Ich bin einfach der Meinung, dass vor allem ein Kleriker sich mit seiner Gesinnung bzw. der seiner Gottheit auseinandersetzen muss. Das bedeutet auch, bestimmte Optionen zu prüfen und auf dieser Grundlage zu verwerfen. Ein RG Kleriker muss sich imo(!) stets die Frage stellen: handele ich damit rechtschaffen? handele ich damit gut? Wenn diese Komponente wegfällt, ist divine Magic einfach nur eine Form der Magie mit anderem Label als arcane und man kann sich diesen ganzen Hintergrund mit Göttern und Kirchen schenken.

heißt das im umkehrschluß der chaotisch böse muss sich fragen: war das böse und chaotisch genug? das kann nicht wirklich dein ernst sein.
rechtschaffen gut heißt doch nur das man nicht vorsätzlich gesetze des eigenen landes bricht und die oma nicht anpöbelt warum sie so langsam über die straße geht.
ich muss doch nur weil ich rechtschaffen und gut spiele nicht der barherzige samariter sein!

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 14.05.2013 | 20:04
A cleric's deity influences her alignment, what magic she can perform, her values, and how others see her.
Das kann alles und nix bedeuten.
Systemtechnisch ist zumindest der erste Teil (what magic she can perform) klar geregelt. Je nach Domains kann der Kleriker auch Sprueche in seinen Spruchlisten haben die sonst z.B. Wiz/Sor-Sprueche sind und je nach Gesinnung kann ein Kleriker keine Sprueche wirken die ein Keyword haben die seiner Gesinnung entgegengesetzt sind. Im Beispiel LG also keine "Chaos" und keine "Evil" spells.

Entgegen schlechter PR ist Tod aber nicht automatisch "Boese" (einfach mal Naturreligionen fragen wie "boese" die den Tod sehen ;) )
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Thandbar am 14.05.2013 | 20:16
Ich habe vielleicht einen wichtigen Punkt in der Diskussion verpennt, aber - was genau ist denn nun der Streitpunkt? Welches Verhalten des Spielers genau hat denn die Debatte hervorgerufen?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 22:52
Ich habe vielleicht einen wichtigen Punkt in der Diskussion verpennt, aber - was genau ist denn nun der Streitpunkt? Welches Verhalten des Spielers genau hat denn die Debatte hervorgerufen?

Der Streitpunkt war, dass der Spieler nicht eingesehen hat, dass er als Nicht-Paladin dennoch grundsätzlich nach dem Paladin-Codex handeln sollte. Und damit hat er halt nicht ganz Unrecht, weil Paladine eben besonders sind. Trotzdem kann ein Paladin-Gott imo von all seinen Dienern erwarten, dass sie es zumindest versuchen sollen, auch wenn sie keine Paladine sind. Immerhin steht die Gottheit genau dafür. Bei seinen Paladinen hingegen ist es unbedingte Pflicht.

Entgegen schlechter PR ist Tod aber nicht automatisch "Boese" (einfach mal Naturreligionen fragen wie "boese" die den Tod sehen ;) )

Das stimmt, und der Totengott im Setting ist auch RN. Trotzdem ist Nekromantie überwiegend bösartig oder zumindest fragwürdig. Und hier geht es ja nicht um Tod im Allgemeinen, sondern darum, jemanden gewaltsam zu töten. Das muss nicht böse sein (als Strafe z.B.), aber gut ist es eben auch nur selten.
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heißt das im umkehrschluß der chaotisch böse muss sich fragen: war das böse und chaotisch genug?

Du wirst es vielleicht seltsam finden, aber im Prinzip ja. Wir reden hier ja von bösen Göttern und ihren Dienern. Letztere sollen ja im Sinne ersterer handeln und da ist die Gesinnung ein guter Anhaltspunkt. Wenn ich einem CB Gott diene, sollte ich also auch (grundlegend) CB handeln. Wir reden hier ja nicht von irgendwelchen Leuten, sondern von Klerikern und ähnlich religiös Verpflichteten. Da muss ein wenig Reflexion schon sein.

also jedesmal wenn er sich die Stiefel anzieht, einen Zauber wirkt...

Nicht jedesmal. Aber eben grundlegend. Wenn er es einmal geprüft hat, kann er ja davon ausgehen, dass es in ähnlichen Situation ok geht. Aber auch alltägliche Handlungen können einem Glauben widersprechen.

das ist für mich good must be  to dumb to live.

Paladine sind keine Sozialarbeiter, die Teenies nach nem Ladendiebstahl wieder´auf den rechten Weg zurückbringen.
Sie sind jene, die das klare kalte Feuer der Gerechtigkeit an jene Orte bringen wo das Böse in seiner  Verkommenheit herrscht.
Ihnen ist das Schwert des gerechten Gesetzes in all seiner fürchterlichen Majestät gegeben um das Böse zu richten.

Und was machen Paladine, wenn sie gerade nicht dem Bösen gegenüberstehen? Darum geht es ja. Wenn das Böse klar identifiziert ist und man ihm gegenübersteht, ist die Maxime auch klar. Es geht aber um das Verhalten abseits davon. Wie verhält sich ein Paladin gegenüber Vorgesetzten? Gegenüber Vertretern des Gesetzes? Gegenüber Vertretern anderer Glaubensrichtungen? Gegenüber dem Bauern am Wegesrand auf dem Weg zum Herz des Bösen? Das sind die Situationen, wo es darauf ankommt, was "gut zu sein" ausmacht.
Was macht denn ein Paladin, wenn er zufällig beobachtet, wie ein Teenie einen Ladendiebstahl begeht? Einfach ignorieren, weil unter seiner Würde? Das wäre wohl kaum rechtschaffen. Rechtschaffen wäre es, den Dieb dingfest zu machen und seiner Strafe zu überführen, oder wenigstens diesen Stein ins Rollen zu bringen. ABer das wäre eben nur rechtschaffen und noch nicht unbedingt "gut".  ;) Da kann ein RG Charakter, und erst recht kein Paladin, eben nicht wegsehen. Das ist imo der Kern von Recht-Schaffen-heit.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Talim am 14.05.2013 | 22:57
Ich verstehe nicht wie man sich damit so schwer tun kann.
Ein Blick auf die Christlichen Kirchen und ihre Sekten und man kann leicht erkennen das ein Gott eine große Anzahl an unterschiedlich ausgerichteten Anängern haben kann.
Und das Schöne ist: alle sind der Meinung sie haben Recht. Sie können es nur nicht beweisen oder die anderen entlarven.

Talim
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 23:07
Der Streitpunkt war, dass der Spieler nicht eingesehen hat,
Wo er recht hat...
Und Nein, das kommt bei dir irgendwie nach Boy Scout + Heilsarmee nicht nach dem Sendboten der harten Gerechtigkeit rüber


Zitat
Und hier geht es ja nicht um Tod im Allgemeinen, sondern darum, jemanden gewaltsam zu töten. Das muss nicht böse sein (als Strafe z.B.), aber gut ist es eben auch nur selten.
Ausser um Böses zu bekämpfen, bestrafen, Gutes bzw Nichtböses zu schützen, Gerechtigkeit zu üben..
btw in der Urform der 10 Gebote heisst es du sollst nicht morden, Von Nicht töten, nicht das Schwert des Gesetzes etc steht da nichts.
 

Zitat
Wie verhält sich ein Paladin gegenüber Vorgesetzten? Gegenüber Vertretern des Gesetzes? Gegenüber Vertretern anderer Glaubensrichtungen? Gegenüber dem Bauern am Wegesrand auf dem Weg zum Herz des Bösen?
kommt ganz darau an, auf die Regeln ... auf Paladin und Vorgesetzten, welche Vertreter welcher anderen Glaubensrichtungen...
Hat der Paladin(ausser der Gottheit)überhaupt Vorgesetzte?
Ist er von seiner Gottheit zum Hüter des Rechtes als Polizist, Soldat, Richter, Geschworener Vollstrecker nicht berufen worden?

Zitat
Was macht denn ein Paladin, wenn er zufällig beobachtet, wie ein Teenie einen Ladendiebstahl begeht?
kommt auf Paladin und Umstände an, ggf die lokalen Autoritäten so rund machen, das das Kinder nicht mehr nötig haben.

@Talim

und diese christlichen Kirchen unterscheiden sich im Kernbereich wo?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2013 | 23:35
@Schwerttänzer: ich wollte hier keine Paladin-Diskussion führen. Da scheiden sich sowieso die Geister. Was ich führen möchte, ist eine Diskussion, inwiefern man bei den Klerikern und ähnlichen Klassen eines Paladin-Gottes paladin-ähnliche Maßstäbe anlegen darf bzw. inwiefern man diese Klassen durch settingspezifische Kirchenregeln u.ä. beschränken darf.

Diesbezüglich: der Unterschied zwischen Mord und Tötung muss auch erstmal gemacht werden. Genau darum geht es ja. Und auch da scheiden sich bekanntermaßen die Geister. Insofern kann man keine konkreten Fälle diskutieren, sondern nur den allgemeinen Fall, ob derartige Verbote fair sind oder ob die Klassen dadurch nicht-regelkonform benachteiligt werden.

@Talim: Falsche Baustelle. In der Realität kann man auch kein "Commune" o.ä. zaubern und einfach fragen, was die Gottheit erwartet.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2013 | 23:46
Ein Kleriker ist kein Paladin.
An einen Inquisitor eines solchen Gottes können , nicht müssen, strengere Masstäbe gelegt werden im ethischen Bereich.
Andereseits kann er über durchaus weitreichende Autorität und Vollmachten verfügen, muss es aber nicht.

Töten ist moralisch irgendwas, bewertet werden Gründe und Umstände, die Töten zu dem machen was es ist.

Tod ist Teil des Lebens, er ist nicht böse , Zauber die töten auch nicht(ausser sie wären evil).
Wenn potentiell tötlicher Waffeneinsatz legitim ist, ist es auch der Einsatz von  nichtevil Tötungszaubern.

Mord ist töten aus niederen Motiven, meist heimtückisch. Gerechtfertigte Rache zählt da eher nicht zu.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Talim am 14.05.2013 | 23:46
@Tudor
Du siehst Götter als mächtige NSC, so eine Art Stufe xxx Magier mit Extra Powers.
Das sind sie nicht. Sie sind Vielschichtig, einige haben sehr unterschiedliche, teils gegensätzliche Aspekte (Schöpfung und Zerstörung). Sie wollen nicht nur eine Sache, sie wollen Vieles. Das kann ein Sterblicher mit ein wenig Commune gar nicht verstehen.

@Schwerttänzer
Das kann man gar nicht so einfach sagen. Ich denke Entscheidender ist wie die Ziele der Kirchen umgesetzt werden sollen. Einige sind sehr strikt, andere sehr offen.
Nicht umsonst haben Anhänger desselben Gottes Kriege gegeneinander geführt, ähnlich wie das momentan bei den muslimischen Religionen passiert. Das wäre nach der Sichtweise einige Personen hier im Thread eigentlich gar nicht möglich.

Talim

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.05.2013 | 23:48
@Tudor
Du siehst Götter als mächtige NSC, so eine Art Stufe xxx Magier mit Extra Powers.
Das sind sie nicht.
Kommt drauf an. In manchen Settings sind Götter genau das. In manchen sind sie mehr.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.05.2013 | 00:24
Ein Kleriker ist kein Paladin.
An einen Inquisitor eines solchen Gottes können , nicht müssen, strengere Masstäbe gelegt werden im ethischen Bereich.
Andereseits kann er über durchaus weitreichende Autorität und Vollmachten verfügen, muss es aber nicht.

Natürlich ist ein Kleriker kein Paladin. Aber ein Kleriker tritt für die Lehren seiner Gottheit ein, das ist ja auch irgendwo der Deal. Und wenn der Gott vereinfachend gesagt ein Paladin ist, wie weit kann sich der Kleriker dann davon entfernen? Ich mag diese Wischi-Waschi-Einstellung nicht "tjoa, das ist halt mein Gott, aber eigentlich hat der nicht viel zu melden", überspitzt formuliert.

@Talim: da kommen wir nicht zusammen. In D&D/PF sind die Götter meiner Erfahrung nach ziemlich klar ausgerichtet. Und in dem Großteil der Settings sind sie auch so eine Art NSC. Sie senden z.B. Avatare und die sagen den Kirchen doch wohl, wie es laufen soll. In den D&D-Pantheons kann es sich ein Gott imo gar nicht leisten, dass sein Klerus im Trüben fischt, was seinen Willen angeht. Vielleicht ist er vielschichtig und ambivalent, und vielleicht hat er mehrere Kirchen verschiedener Ausrichtung. Trotzdem werden diese angewiesen. Was soll ein Gott mit Klerikern, die nicht tun, was sie seiner Meinung nach tun sollen?

Mag sein, dass ich die Gottheiten damit entmystifiziere und vermenschliche, aber das ist ja in vielen irdischen Mytholgien, auf denen die Fantasy-Pantheons ja primär aufbauen, auch nicht anders.

Nicht umsonst haben Anhänger desselben Gottes Kriege gegeneinander geführt

Bezieht sich das auf ein Setting oder die irdische Geschichte? Wenn ersterer Fall, hätte ich gerne eine Quelle, damit ich mir das mal ansehen kann. Das könnte nämlich dann ein Augenöffner sein.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Talim am 15.05.2013 | 00:43
Tempus Anhänger sind da der Klassiker.
Dazu kommen die Anhänger Banes, Cyrics, Lolth etc...
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.05.2013 | 00:58
Hmm, verstehe. Aber zählen tun die nicht so wirklich. Das sind alles Götter, die gerne ihren Klerus sieben, sodass nur die Starken / Fähigen / Mächtigen bleiben. Konkurrenzkampf ist da im Glaubenskern implementiert. Ich werde mir da gerne was zu anschauen, aber ich vermute jetzt schon, dass die nicht aufgrund verschiedener Dogmen aneinander geraten, sondern weil das in dem Glauben eben erwartet wird... oder irre ich mich? Gut, bei denen wäre sogar vorstellbar, dass die Götter sogar das zulassen, um Konflikte zu schüren.

Aber gibt es so etwas für gute Götter auch?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 15.05.2013 | 05:13
Zitat
Aber gibt es so etwas für gute Götter auch?
Laut Romanen schon.
In den Erevis Cale Romanen (2. Trilogy) sind sich die Anhänger Lathanders mehr als nicht einig.

Edit:
Auszug aus den Dos&Donts (FR Faith & Pantheons WE):

Order of the Golden Cup: cleric, divine disciple, hierophant.
This order is dedicated to healing and protecting
the sick, innocent, and weak, rather than seeking out evil
to destroy. They are not opposed to such actions, but see
their role as something different.

Companions of the Noble Heart: divine champion, fighter.
The Companions are the aggressive counterparts to
the Golden Cup, for they are tasked with eliminating the
cruel and those who are known to enjoy the torture and
suffering of others. The church of Loviatar is their
greatest enemy.

Daran erkennt man imho, wie Paladine des gleichen Gottes durchaus unterschiedliche Auffassungen haben können. Warum sollte das beim Kleriker anders sein?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Thandbar am 15.05.2013 | 07:07
Willst Du als Spielleiter Deine Spieler wirklich mit einem Verhaltenszettelchen reglementieren, dessen Einhaltung auch erst einmal Auslegungssache wäre, und am Ende mit dem Entzug von Kräften drohen? Das würde mir als Spieler auch keinen Spaß machen.
Am Ende nimmt der DM dem Spieler damit alle moralischen Entscheidungen ab und verhindert, dass der Charakter gerade aufgrund zweifelhafter Entscheidungen an Tiefe gewinnt und ein Eigenleben erhält.

Baut diesen Konflikt doch in die Geschichte des Charakters ein: Er möchte seine Kirche gerne reformieren, weil er zum Beispiel glaubt, dass man zu lange zu nachsichtig mit dem Bösen gewesen ist, und es sich unter dem Schleier der Mildtätigkeit, die nur eine Maskerade für Faulheit und Schwäche ist, ungehindert ausbreiten konnte. Jetzt aber ist es an der Zeit, zurückzuschlagen und den verlorenen Posten im Namen des Guten und des Gesetzes zurückzuerobern! Warum können das nicht alle Anhänger des Gottes so sehen?

Wenn Du als Spielleiter und die übrigen Spieler das Verhalten des Inquisitors als störend für die Immersion empfinden: Soll er doch seinen eigenen Gott machen, der die Ansichten repräsentiert, die er im Spiel vertreten will. Die dazugehörige Kirche samt Ordensstruktur könnt ihr ja nach und nach im Spiel gemeinsam entwickeln. 

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.05.2013 | 10:58
@Rhylthar: Danke. Aber so wie ich es sehe, sind das n"nur" zwei Orden, die sich auf verschiedene Aspekte konzentrieren ohne dabei wirklich in Opposition zueinander zu geraten. Da ist eine Kooexistenz, sicherlich mit gelegentlichen Spannungen, kein Problem.

@Thandbar: Das Leben, auch des RPG-Char ist voll von Reglementierungen. Allein die Gesetze eines Landes z.B. und ich bin kein Freund von denen, die solche nicht anerkennen.  

Organisationen gehen nunmal mit Regeln einher. Wer Teil einer Organisation sein will, muss die Regeln auch akzeptieren. Und eine RG Kirche hat naturgemäß viele Regeln... das GEHÖRT imo DAZU. Das was du hier als Spielerfreiheit deklarierst, stellt für mich eine eklatante Verletzung des Settinggefüges und letztlich des daranhängenden Spielspaßes dar.

Und wie kommst du darauf, der Orden wäre "nachsichtig mit dem Bösen"? Weil er nett zu seinen Mitmenschen (-Zwergen / -Elfen etc.) sein soll? Was man nicht vergessen sollte, ist, dass der Codex durchaus Spielräume aufbietet. Vom heiteren netten Pali, der erst im Angesicht des Bösen schweren Herzens sein Schwert zieht, um eine verlorene Seele ins Jenseits zu befördern, bis zum Hardliner, der nur mürrisch nett zu seinen Mitmenschen ist und am liebsten mit heiligem Zorn das Böse vernichtet. Bei 2x7 Einträgen kann man ja durchaus Präferenzen haben...
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Thandbar am 15.05.2013 | 11:29
Organisationen gehen nunmal mit Regeln einher. Wer Teil einer Organisation sein will, muss die Regeln auch akzeptieren. Und eine RG Kirche hat naturgemäß viele Regeln... das GEHÖRT imo DAZU. Das was du hier als Spielerfreiheit deklarierst, stellt für mich eine eklatante Verletzung des Settinggefüges und letztlich des daranhängenden Spielspaßes dar.

Du missverstehst meinen Punkt, glaube ich. Letztlich muss ja der Spieler Spaß an seinem Charakter haben, und wenn er keinen hat, weil Dein Setting ihm Regeln aufdrückt, die er nicht befolgen möchte, hilft es auch nicht, wenn Du darauf beharrst, dass das zum Spielspaß dazugehört. Denn für ihn ist das eine Beschneidung seines Spielspaßes und an der Verwirklichung dessen, was er sich unter seinem Charakter vorgestellt hat.
Wenn ihr seine Sichtweise nicht spielintern durch Flügelstreitigkeiten innerhalb des Ordens lösen wollt, sollte er eben die Gottheit wechseln. Generell würde ich sagen, dass es eben kaum eine "strengere" Gottheit als einen Paladin-Gott gibt und wenn man Regelbefolgung nicht mag, mit einer anderen vielleicht besser beraten wäre.

Um hierzu einen Rat zu geben, müsste ich aber genauer wissen, was Dein Spieler eigentlich tun will.

EDIT: Genauer gefragt: Mit welchen Aspekten des Lichtbringer-Kodex' kann sich Dein Spieler nicht anfreunden?
Vielleicht sind es auch Probleme, die sich während des Spielens kann von selber lösen, weil man merkt, dass man diese Vorschriften ohne Probleme ins Abenteuer integrieren kann.
 
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.05.2013 | 11:51
Ja, da hab ich deinen Punkt missverstanden  ;) Meine Sorge galt ja genau dem Punkt, dass es dem Spieler auch Spaß machen soll. Ich wollte eben an dem Punkt nur mal hören, ob man dafür alle Fluff-Regeln von Setting-Organisationen / Kirchen über Bord werfen soll/muss und ob ich da zu streng bin. Denn das Entfernen / Ignorieren würde mir eben wiederum aus den dargelegten Gründen nicht gefallen. Und wenn ich mir die Kirchen anderer Settings z.B. FR ansehe, dann gibt es da z.T. auch viele Regeln für Priester, wenn auch nicht ganz so expliziert wie in meinem Lichtbringer-Beispiel (was auch genau einer von zwei explizierten Codices im Setting ist; der andere gehört dem RN Gott der Ordnung und der Toten...)

Die Sache ist mit dem Spieler jetzt auch erstmal geklärt, wir haben genau so eine "Flügelspielerei" für ihn gefunden.

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Thandbar am 15.05.2013 | 12:12
Das ist doch super! Dann viel Spaß beim Spielen!

Ich wollte mich auch nicht gegen die Orientierung an Glaubensregeln per se aussprechen; doch denke ich, dass die Auseinandersetzung damit immer vom Spieler kommen sollte. Dann fordern diese Regeln das schöne Rollenspiel geradezu heraus, und schränken es nicht ein. (Mit die denkwürdigsten Augenblicke innerhalb meiner alten Planescape-Kampagne waren die Selbstzweifel des Engels, der immer wieder mit seinen Prinzipien haderte.)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 12:57
Meine Ansicht dazu dürfte schon bekannt sein.

Ein Guter Kleriker darf prinzipiell jeden Zauber wirken, der nicht den [Evil] Descriptor hat, und so weiter, unter denselben Bedingungen wie er auch nichtmagische Handlungen vollführen dürfte.
Slay Living auf den Bösewicht ist genauso okay wie ihm mit dem Streitkolben eins überzubraten.
Slay Living auf den harmlosen Kaufmann ist genauso unzulässig wie ihm mit dem Streitkolben eins überzubraten.
So einfach ist das.

Natürlich sind Kleriker klassische Überzeugungstäter (kam der Spruch nicht mal von dir?), und angesichts der Vielzahl an Göttern kann man wohl davon ausgehen, dass jeder Kleriker erstmal eine Gottheit vertritt, mit deren Grundsätzen er klarkommt. Es kann natürlich im Laufe des Charakterlebens durchaus passieren, dass einer von seiner Gottheit enttäuscht wird und daraufhin zu einer anderen wechselt.
Umgekehrt fände ich es aber auch überzogen, wenn die Gottheit sich klein-klein in jeden Furz einmischt, den der Kleriker tun oder lassen will.

Eine plausible Darstellung ist schon wichtig. Ich kenn da einen Spieler, den musste man fast jede Sitzung wieder darauf hinweisen, dass sein _Selune_ Kleriker Neutral _Gut_ ist, weil er immer wieder Handlungen erwog, die eindeutig _böse_ gewesen wären. Der Spieler nannte sowas "pragmatisch", fügte sich aber dann doch dem Gruppenprotest.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 15.05.2013 | 15:48
Das ganez ist auch aus einer Fuchserei entstanden:
Nahkampf Inquisitor mit Bastardschwert, ohne dafür das blöde Feat ausgeben zu müssen.

also Frage von mir an SL: Gibt es eine gute Gottheit mit BS als fav weapon hat?
Antwort: Ja. u.A. Lir
Ich: ah cool, nehm ich.
Da kam dann halt ein kleines kommunikationsproblem (Codex & Edikte), das dazu führte das dieser thread hier entstand.

Jetzt läuft der gute "Sid" halt mit nem Langschwert rum und ist nicht mehr Lir zugeordnet sondern ganz allgemein den guten Göttern mit mehr neutral/chaotischen ansichten als rechtschaffen.

ende gut, alles gut ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Luxferre am 15.05.2013 | 15:53
ende gut, alles gut ;)

 :d
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 16:12
Achja, Tudors komische fixe Idee, dass ein Kleriker grundsätzlich mit der Bevorzugten Waffe seiner Gottheit rumzulaufen habe und mit nix anderem. Bekannt. Und nach wie vor Quäse.  :-*
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 15.05.2013 | 16:15
Ne das hast du falsch verstanden.

Es ging hier darum das ich ein Bastardschwert nutzen wollte ohne die Exotic Weapon Profiency dafür bezahlen zu müssen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.05.2013 | 16:18
Achja, Tudors komische fixe Idee, dass ein Kleriker grundsätzlich mit der Bevorzugten Waffe seiner Gottheit rumzulaufen habe und mit nix anderem. Bekannt. Und nach wie vor Quäse.  :-*

? Wo habe ich denn eine derart strikte Ansicht vertreten? Sicher, dass du mich nicht verwechselst? (auch das mit dem Überzeugungstäter wäre mir neu...)

edit: Dass die Fav Weapon einem Kleriker irgendwie schon nahegelegt wird, siehst du aber auch, oder? Ich würde trotzdem keinem Kleriker verbieten, eine Waffe seiner Wahl zu führen.

PS: er meint Bastard-Schwert  ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 16:25
Es ging hier darum das ich ein Breitschwert nutzen wollte ohne die Exotic Weapon Profiency dafür bezahlen zu müssen.

Achso. Ja das ist freilich das Pferd von hinten aufgezäumt. Kann man auch machen, aber dann muss man sich freilich trotzdem an den Gepflogenheiten der jeweiligen Gottheit orientieren. ^^
Mal unter uns Pfarrerstöchtern: wenn ich nen Kleriker bauen will, überleg ich mir auch meistens zuerst, welche Domains er haben soll, und schau dann, welche Gottheiten diese anbieten, und stricke dann da die Persönlichkeit herum.

? Wo habe ich denn eine derart strikte Ansicht vertreten? Sicher, dass du mich nicht verwechselst? (auch das mit dem Überzeugungstäter wäre mir neu...)

Wenn du das jetzt dementierst, bin ich mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ich kann ja mal versuchen das wiederzufinden, woran ich mich da zu erinnern glaube.
Achja das mit dem "Überzeugungstäter" ist doch auf Surturs Mist gewachsen. Aber von ihm stammt das mit der Fav. Waffe definitiv nicht.

Edit:
Asche auf mein Haupt! Hab es nachgeblättert, das mit der "Mandatory Weapon" stammt anscheinend doch eher aus Falke359s Feder; dessen Avatar hab ich irgendwie mit deinem assoziiert oder was weiss ich warum. Sorry, keine böse Absicht.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.05.2013 | 16:31
Sicher hat die Bevorzugte Waffe eine gewisse symbolische Bedeutung und viele Kleriker werden sie gerne und bevorzugt benutzen und ich bin auch ein Freund der Hausregel, dass die Favored Weapon automatisch zu der Weapon Proficiency des Klerikers der betreffenden Gottheit. Aber es ist immernoch eine "Favored Weapon" und keine "Exclusive Weapon".
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Luxferre am 15.05.2013 | 16:35
Hausregel?  8]
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 16:41
In 3.X wäre das eine Hausregel, ja. Da gibt nur die War Domain die Proficiency mit der FW.
In PF mögen sie das anders gelöst haben, aber dafür ziehen sie dem Kleriker da den gesparten Feat wieder an anderer Stelle aus der Nase, nämlich bei der Rüstung.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.05.2013 | 16:42
Ja, stimmt. Sorry, ich war gedanklich wieder bei 3.X. Ich bin bei PF einfach nicht so firm.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 15.05.2013 | 17:31
Sicher hat die Bevorzugte Waffe eine gewisse symbolische Bedeutung und viele Kleriker werden sie gerne und bevorzugt benutzen und ich bin auch ein Freund der Hausregel, dass die Favored Weapon automatisch zu der Weapon Proficiency des Klerikers der betreffenden Gottheit. Aber es ist immernoch eine "Favored Weapon" und keine "Exclusive Weapon".

was für eine hausregel? die fav weapon war doch schon immer für den kleirker nutzbar als ob er die entsprechende fähigkeit hätte. sogar bei ADD schon.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 17:35
was für eine hausregel? die fav weapon war doch schon immer für den kleirker nutzbar als ob er die entsprechende fähigkeit hätte. sogar bei ADD schon.

In 3.0 und 3.5 aber nicht. Da ist sozusagen die Kette unterbrochen. Wie gesagt gilt hier: Proficiency mit der Fav. Weapon nur durch War Domain, oder separat erworben, aber nicht Cleric-Inhärent.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.05.2013 | 23:53
Und eine RG Kirche hat naturgemäß viele Regeln... ...
Nein, sie hat RG Regeln bzw akzeptiert solche.

Die Regeln eines Paladins sind SEIN Kodex, den er festlegt und den sein Gott etc für gut befand.
Es gibt für einen Paladin kein höheres Gesetz, und die Regeln einer Organisation oder Gesetze eines Landes , die dem widersprechen , sind sozusagen nicht verfassungsgemäss.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.05.2013 | 23:53
. Und wenn der Gott vereinfachend gesagt ein Paladin ist, wie weit kann sich der Kleriker dann davon entfernen?
Ziemlich ein Paladin sollte nämlich nicht von jedem verlangen seinem Kodex zu folgen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Silent am 16.05.2013 | 00:06
Der OotS hat dieses Thema auch irgendwie abgehandelt. Man nehme das Beispiel Miko als Negativbeispiel:

406 (http://www.giantitp.com/comics/oots0406.html) & 407 (http://www.giantitp.com/comics/oots0407.html)

Hier sieht man wunderbar eine Tat die nicht mit den Gedanken der Götter vereinbar war.

Und hier sieht man warum Roy LG ist und auch in den LG Himmel darf, obwohl er einiges falsch gemacht hat. Er hat wenigstens VERSUCHT Lawful Good zu sein, das ist wichtiger als sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

490 (http://www.giantitp.com/comics/oots0490.html)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 16.05.2013 | 00:22
Ich würde dem Kleriker nicht von Anfang an strenge Fesseln anlegen.
Einen Kodex zu haben ist das eine, wie er ihn umsetzt, das andere.
Im Prinzip ist es in erster Linie die Gottheit, die die Macht verleiht und entscheidet, ob die Taten ihres auserwählten Klerikers ihrem Willen entsprechen oder nicht.
Große Reformatoren und Religionsgründer z.B. haben sich dadurch ausgezeichnet, dass sie den Willen ihrer Gottheit gegen festgefahrene Traditionen und Lehrmeinungen neu interpretiert und besser verstanden haben. Diese Möglichkeit sollte man auch SCs einräumen.

Es könnte interessante rollenspielerische Impulse geben, wenn sich die Kirchenoberen fragen, wieso jemand, der vom Kodex abweicht, dennoch die Kraft Gottes in sich spürt.
Oder glaubt er in Wahrheit nur, es sei die Kraft dieses Gottes?

*dadadammm"
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2013 | 01:58
Naja, da find ich es wieder gefährlich, von realweltlicher Religion auf fantasyweltliche Gottheiten zu analogisieren. Der Witz an Fantasygöttern ist ja gerade, dass es sie in der Spielrealität tatsächlich und nachweislich _gibt_, und sie wenigstens mittelbar (eben durch ihren Klerus) in die Welt eingreifen. Da kann sich nicht einfach irgendwer hinstellen und Gottes WortTM verkünden, denn wenn dieses Wort dem tatsächlichen Willen der Gottheit zuwiderläuft, wird diese das i.d.R. nicht allzu lang auf sich sitzen lassen.

Leute in Fantasywelten _glauben_ nicht an die Gottheiten, ebensowenig wie wir hier an Kühe oder das Finanzamt "glauben". Die Gottheiten haben also keine Gläubigen, sondern Anhänger. Ich nehme mal an, man sucht sich halt im Allgemeinen den Gott aus, der einem besonders zusagt.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.05.2013 | 02:59
So ähnlich sehe ich das auch.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Talim am 16.05.2013 | 06:11
Was läuft einem Gott zuwider?
Nur weil eine Kirche etwas sagt, muss es ja nicht stimmen. Vieleicht hat der Gott weniger Restriktionen als man denkt. Vieleicht hat der Gott seine Meinung geändert (Beispiel Kelemvor, der von LN/LG zu LN gewechselt ist und danach alle seine Urteile seiner Amtszeit überarbeitet hat).
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 09:08
(Beispiel Kelemvor, der von LN/LG zu LN gewechselt ist und danach alle seine Urteile seiner Amtszeit überarbeitet hat).

soso er ist von LN zu LN gewechselt... in der tat das ist krass.


Leute in dem thread geht es immer noch um die situation eines Inquisitors nach Pathfinder (http://www.d20pfsrd.com/classes/base-classes/inquisitor).
nicht um einen kleriker, nicht um einen paladin.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 09:43
Nein, sie hat RG Regeln bzw akzeptiert solche.

Die Regeln eines Paladins sind SEIN Kodex, den er festlegt und den sein Gott etc für gut befand.
Es gibt für einen Paladin kein höheres Gesetz, und die Regeln einer Organisation oder Gesetze eines Landes , die dem widersprechen , sind sozusagen nicht verfassungsgemäss.

Wie gesagt, es geht hier nicht um Paladine und sowieso kommen wir da nicht zusammen. Das sehe ich nämlich überhaupt nicht so. Nach deiner Aussage gibt es auch keine Paladinorden, weil ein Orden mit seiner Struktur mit dem individuellen Kodex unvereinbar wäre. Überhaupt wäre das, was du beschreibst in meinen Augen schon gar nicht mehr Rechtschaffen, weil sich hier ein einzelner über die Gesellschaft erhebt. Rechtschaffenheit steht für Ordnung, und diese fußt auf verbindlichen Hierarchien und Strukturen und Gesetzen. Und da passt es gar nicht, wenn einer da aus der Reihe tanzt, weil er sich für darüber erhaben hält, auch wenn er das als einen göttlichen Auftrag betrachtet.

@Topic:
Ich fasse nochmal meine Ansicht zum Thema Gott und seine Anhänger zusammen:

In einem typsichen D&D Fantasy-Setting sind die Götter existent und aktiv. Sie beeinflussen mehr oder weniger direkt das Setting, sind teilweise sogar körperlich präsent. Und sie sind mehr oder weniger vermenschlicht (bzw. das Äquivalent einer anderen Fantasyrasse). Zum Teil sind es ja sogar ehemalige Abenteurer u.ä. (z.B. besagter Kelemvor). Damit sind ihre Handlungsmuster zumindest in der Tendez auch einem Sterblichen erschließbar.
In einem solchen Setting ist es imo undenkbar, dass die Organisationen, die im Namen eines Gottes aktiv sind, nicht bzw. nicht lange gemäß dessen Willen handeln; es sei denn, er lässt es zu. Nur warum sollte er?

Und dann die Frage, welchen Status ein PF Inquisitor in einer rechtschaffenen Kirche mit ausgeprägter Hierarchie hat. Dazu seien folgende Punkte hervorgehoben:

Grim and determined, the inquisitor roots out enemies of the faith, using trickery and guile when righteousness and purity is not enough. Although inquisitors are dedicated to a deity, they are above many of the normal rules and conventions of the church. They answer to their deity and their own sense of justice alone, and are willing to take extreme measures to meet their goals.
Like a cleric’s deity, an inquisitor’s deity influences her alignment, what magic she can perform, and her values. Although not as tied to the tenets of the deity as a cleric, an inquisitor must still hold such guidelines in high regard, despite that fact she can go against them if it serves the greater good of the faith.

Sie genießen damit die nötigen Freiheiten, um auch gegen die eigene Kirche vorgehen zu können. Aber vor allem der erste Satz verträgt sich eher so la la mit einer RG Kirche. Und der zweite Satz erhebt ihn über Regeln, aber eben die "normalen Regeln" der Kirche. Nur wo hören die Regeln der Kirche auf und wo beginnen die der Gottheit? Das ist so in etwa das Problem.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 16.05.2013 | 10:22
Zitat
Sie genießen damit die nötigen Freiheiten, um auch gegen die eigene Kirche vorgehen zu können. Aber vor allem der erste Satz verträgt sich eher so la la mit einer RG Kirche. Und der zweite Satz erhebt ihn über Regeln, aber eben die "normalen Regeln" der Kirche. Nur wo hören die Regeln der Kirche auf und wo beginnen die der Gottheit? Das ist so in etwa das Problem.
Lässt Du die One Step-Rule zu?
Wenn eine RG Gottheit auch Anhänger zulässt, die RN bzw. NG sind, sind doch einige Freiheiten möglich.
Da kann die Kirche noch so RG sein...ein NG Inquisitor kann die "Regeln" beugen, da die Gottheit es zulässt. 
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 10:36
Wie ich im Startbeitrag schon schrieb, tue ich mich mit der One-Step-Rule schwer.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 10:37
Wie ich im Startbeitrag schon schrieb, tue ich mich mit der One-Step-Rule schwer.

wo wir glücklicherweise beide der gleichen meinung sind. ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 16.05.2013 | 10:51
"Schwer tun" und "nicht zulassen" ist ja etwas anderes. ;)

Ich mag sie...sogar, wenn sie noch weiter geht wie teilweise in den FR (Paladine der Sune z. B.).
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2013 | 11:14
Ich denke, gerade das ist ein Existenzgrund für die One-Step-Rule -- sonst könnten nur LG-Gottheiten überhaupt Paladine haben. Aber es käme mir komisch vor, wenn es keine Paladine von Selune, Lathander oder anderen NG-Gottheiten gäbe.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: D. M_Athair am 16.05.2013 | 11:54
... mir scheint das Thema tatsächlich eine Frage nach dem Umgang mit "alignments" zu sein.

Ich denke, dass es sich lohnt die Gesinnungen weiter auszuleuchten.

Beispiel: "rechtschaffen gut"
Grundlegende Haltung: Gesetze dienen der Gemeinschaft(/dem "greater good") und ermöglichen sie(/es) erst.
Das bedeutet noch lange nicht, dass "gleiches Recht für Alle" gelten muss, weil dieser Anspruch noch lange nicht bedeutet,
dass jeder "zu seinem Recht kommt" (hier: was ihm rechtmäßig zusteht).

Auf eine Religion bezogen: Die Rechte und Pflichten von Priestern, Paladinen, Anhängern, Inquisitoren können sich stark voneinander unterscheiden.

Zitat
den Notleidenden der Retter
kann z.B. auch das Betreiben eines Siechenhauses bedeuten. Ein rechtschaffen guter Charakter muss sich nicht selbst um einen gefährlich Kranken kümmern. Er kann auch andere Strukturen benutzen.

... und dann gibt es ja noch die "Regelhierarchie". Ein Paladin kann eine andere Figur belügen, wenn das die einzige Möglichkeit ist ein Verschwiegenheitsgebot einzuhalten.

Zusammengefasst: "lawful good" kann mit Hilfe unterschiedlichen Traditionen, Regeln, Ausnahmen, Sonderregeln, Regelhierarchie, unterschiedliche Regelauslegung, ... ganz unterschiedlich gespielt werden.

Das macht auch die Gesinnungs-Grenzen fließend und die "One Step"-Regelung sinnvoll.


Addendum:
"lawful good" im Straßenverkehr: Zu schnell fahren kann dem Verkehrsfluss angemessen sein.
Heißt: Manchmal kann ich mich nur für die Regel nach "Anpassung an den Verkehrsfluss" oder "Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung" halten. Nicht aber an beides. Welche Regel allgemein oder situativ wichtiger ist, muss ich selbst entscheiden.

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 12:02
Wie gesagt, es geht hier nicht um Paladine und sowieso kommen wir da nicht zusammen.
Klassisch

Zitat
Nach deiner Aussage gibt es auch keine Paladinorden, weil ein Orden mit seiner Struktur mit dem individuellen Kodex unvereinbar wäre.
Wo soll ich das gesagt haben?vgl bitte Storm Brightblade, El Cid(der Film) und Paksenarrion


Zitat
Überhaupt wäre das, was du beschreibst in meinen Augen schon gar nicht mehr Rechtschaffen, weil sich hier ein einzelner über die Gesellschaft erhebt.
du vergisst das der definierende Faktor gut ist, nicht gesetzestreu und das besagter Paladin göttlich legitimiert ist, von einem Gott den die Gemeinschaft legitimiert hat.
Ordnung zu einem bestimmten Zweck, nicht als Selbstzweck.
Screw the rules, i do what is right kann sehr rechtschaffen gut sein.
Just following orders eher nicht.

Paladine , Lensmen spez graue Herolde von Valdemar etc, haben eigene Regeln bzw sind autorisiert die normalen Regeln zu ignorieren, weil man ihnen vertrauen kann das ihre Intention gut ist und ihr Urteilsvermögen auch.
 
Zitat
sind teilweise sogar körperlich präsent.
Avatarre und Manifestationen sind nicht die Gottheit

Zitat
In einem solchen Setting ist es imo undenkbar, dass die Organisationen, die im Namen eines Gottes aktiv sind, nicht bzw. nicht lange gemäß dessen Willen handeln; es sei denn, er lässt es zu. Nur warum sollte er?
Ich glaube nicht das es den normalen Gott interessiert, das seine Gefolgsleute keine perfekten Boy Scout Heiligen sind denen er täglich - dauerhaft Anweisungen , die über Ein Ausatmen hinausgehen rapportiert.


Grim and determined, the inquisitor roots out enemies of the faith, using trickery and guile when righteousness and purity is not enough. Although inquisitors are dedicated to a deity, they are above many of the normal rules and conventions of the church. They answer to their deity and their own sense of justice alone, and are willing to take extreme measures to meet their goals.
Like a cleric’s deity, an inquisitor’s deity influences her alignment, what magic she can perform, and her values. Although not as tied to the tenets of the deity as a cleric, an inquisitor must still hold such guidelines in high regard, despite that fact she can go against them if it serves the greater good of the faith.


Göttliches Gebot ist bindend(und selbst die kennen Ausnahmeregeln siehe guter Samariter am Sabbat oder wie easy manchmal ne spirituelle Reinigung durchgeführt werden kann, wenn die Verunreinigung Teil der Pflichten ist.

Zitat
Sie genießen damit die nötigen Freiheiten, um auch gegen die eigene Kirche vorgehen zu können.
Nein, sie sind von dispensiert von den Gesetzen der Kirche, die ihren Pflichten im Weg stehen würden.

IRL war es Templern , deren Kampffähigkeiten Pflichterfüllung durchs Fasten beeinträchtigt worden wäre, verboten zu fasten,

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 12:32
Addendum:
"lawful good" im Straßenverkehr: Zu schnell fahren kann dem Verkehrsfluss angemessen sein.
Heißt: Manchmal kann ich mich nur für die Regel nach "Anpassung an den Verkehrsfluss" oder "Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung" halten. Nicht aber an beides. Welche Regel allgemein oder situativ wichtiger ist, muss ich selbst entscheiden.

deine beschreibung ist für mich true neutral, ich mach das was mir ziemlich gut passt.
rechtschaffen hält sich an die geschwindigkeitsbegrenzung, auch wenn der verkehrsfluss was anderes versucht.
denn das überschreiten dieses gesetzes ist nicht mehr rechtschaffen.

es gibt auch keine gesinnungsdiskussion innerhalb der gruppe, da sind wir alle ziemlich auf dem gleichen dampfer
also bitte hier nix lostreten was gar nicht der sache entspricht!
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 12:36
... mir scheint das Thema tatsächlich eine Frage nach dem Umgang mit "alignments" zu sein.

Ja, das ist natürlich irgendwo Kern der Sache.

Ich stimme deinen Ausführungen auch zu. Bis auf die One-Step Regel und das Beispiel mit dem Straßenverkehr. Gesinnunsggrenzen sind fließend, das war auch immer meine Auffassung. Genau deshalb ist aber die One-Step Regel nicht notwendig, ja sogar schädlich, weil sie diesen fließenden Übergang durch ihre Existenz verneint. Sie bedeutet nichts anderes, als das Abweichungen vom Kern in einem Schritt weg von der Gesinnung resultieren. Das kann aber sehr drastische Unterschiede bedeuten. Der Schritt von Neutral-Gut zu Neutral ist z.B. extrem krass, imo.
Abgesehen davon bedeutet die Regel imo auch, dass derjenige die Gottheit quasi zur Hälfte ablehnt, da er ja offenbar hälftig eine andere Weltsicht hat als die Gottheit.

@Schwerttänzer: jetzt führen wir also doch eine Paladindiskussion...  ::)
von den Beispielen kenne ich leider nur Storm gut genug, um dazu etwas sagen zu können. Ich weiß jetzt allerdings nicht, was du damit zum Ausdruck bringen willst. Storm ist ja kein Paladin, sondern Ritter.
Abgesehen davon resultiert die von mir getroffene Aussage in der Konsequenz aus deiner Aussage: jemand, der nur sich selbst und seinen Gott als Gesetz anerkennt, kann und wird sich keiner Ordenshierarchie unterwerfen. Das ist auch eher eine chaotische denn eine rechtschaffene Einstellung, mE. Der Kern der rechtschaffenen Gesinnungen ist imo (ähnlich wie Athair schon zum Ausdruck bringt) die Notwendigkeit von Gesetzen und Strukturen, sprich öffentliche Ordnung, zum gesellschaftlichen Zusammenleben. Da kann sich ein Paladin, eben aufgrund seiner Rechtschaffenheit, nicht einfach drüberstellen. Ich habe noch nie irgendwo gelesen, dass Paladine außerhalb des Gesetzes stünden. Im Gegenteil, sie sind der Inbegriff der Gesetzlichkeit. "Screw the Rules" ist sehr offensichtlich nicht rechtschaffen, und damit auch nicht RG.
Es gibt selbstverständlich Situationen, in denen die Gesinnungsteile aufeinanderprallen, wenn Gesetze nicht als gut einzustufen sind. Dann, und nur dann, würde ich den guten Teil der Gesinnung als schwerwiegender betrachten.
Fazit: ein Paladin steht nur dann über dem Gesetz, wenn das Gesetz es so bestimmt (wessen Gesetz lass ich an dieser Stelle mal offen). Anderenfalls wäre er kaum rechtschaffen.
Zitat
Ich glaube nicht das es den normalen Gott interessiert, das seine Gefolgsleute keine perfekten Boy Scout Heiligen sind denen er täglich - dauerhaft Anweisungen , die über Ein Ausatmen hinausgehen rapportiert.
Nicht täglich, das habe ich ja bereits gesagt. Es genügen eine einmalige allgemeine Anweisung und gegebenfalls gelegentliche Korrekturen. Aber das wäre schon ein seltsamer Gott, der seine Kirche, d.h. die mit Abstand wichtigste Institution, die in seinem Namen handelt, nicht im Auge behält. Die Kirche ist immerhin der Repräsentant des Gottes. Und selbstverständlich sind Avatare als Manifestation des Gottes mit der Gottheit in Fragen der Weltanschauung und Lehre gleichzusetzen. Wie kommst du darauf, das wäre nicht so?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 13:01


@Schwerttänzer: jetzt führen wir also doch eine Paladindiskussion...  ::)
Ja ;D


 
Zitat
Ich weiß jetzt allerdings nicht, was du damit zum Ausdruck bringen willst. Storm ist ja kein Paladin, sondern Ritter.
das Storm Brightblade(siehe Paladin Splat) als Bild des ritterlichen Paladins gilt, der btw fast schon regulär Befehle ranghöherer missachtet hat und im DLCS 3rd es klar gesagt wird das KoS die Paladine Krynns sind.


Zitat
Abgesehen davon resultiert die von mir getroffene Aussage in der Konsequenz aus deiner Aussage: jemand, der nur sich selbst und seinen Gott als Gesetz anerkennt, kann und wird sich keiner Ordenshierarchie unterwerfen.
Nicht absolut, Nein aber will das ein Orden von Paladinen bzw deren Gottheiten?

Oder um es mit den Unsterblichen Worten Charlton Hestons zu sagen:
Was ihr tut ist gegen Gottes Gesetz! Wäret ihr 13mal 13 so wäre ich doch niemals allein.

Zitat
Der Kern der rechtschaffenen Gesinnungen ist imo (ähnlich wie Athair schon zum Ausdruck bringt) die Notwendigkeit von Gesetzen und Strukturen, sprich öffentliche Ordnung, zum gesellschaftlichen Zusammenleben.
Just following Orders ist nicht Rechtschaffen Gut, die Rechtschaffenheit des Paladins bezieht sich nicht auf weltliches oder kirchliches Recht, sondern auf seinen Kodex. Das ist seine vom Gott abgesegnete Verfassung die Constitution, solange positives, wohlmeinendes Weltlich - kirchliches Recht damit konform geht hat der Paladin es zu befolgen, aber wenn nicht.... unconstitutional law is no law at all, unconstitutional use of law is not lawful or constitutional. Good ist der dominierend bestimmende Teil der Paladingesinnung


Zitat
Und selbstverständlich sind Avatare als Manifestation des Gottes
nicht die Gottheit selber.
Zitat
Ich habe noch nie irgendwo gelesen, dass Paladine außerhalb des Gesetzes stünden
Graue Lensman unterstehen nicht der Raumpatrouille, sie sind die Patrouille.
Der Eid den Tomanak von seinen Champions fordert, lautet wirst du nur nach deinem Urteil gegen das Böse kämpfen, etc etc
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 13:24
das Storm Brightblade(siehe Paladin Splat) als Bild des ritterlichen Paladins gilt, der btw fast schon regulär Befehle ranghöherer missachtet hat und im DLCS 3rd es klar gesagt wird das KoS die Paladine Krynns sind.

Das 3rd CS kenne ich nicht. Dann haben die da an Habbakuks Gesinnung gedreht? Denn der ist in AD&D 2nd "nur" NG und immerhin Gründergott und Patron eines der drei Orden. Und das Storm "regulär" Befehle ranghöherer missachtet, würde ich nicht so sehen. Er hält sich an den Codex, was ihn zuweilen in Konflikt mit Vorgesetzten bringt, die sich nicht daran halten (oder nicht so, wie er ihn versteht).

Nicht absolut, Nein aber will das ein Orden von Paladinen bzw deren Gottheiten?
...
Just following Orders ist nicht Rechtschaffen Gut, die Rechtschaffenheit des Paladins bezieht sich nicht auf weltliches oder kirchliches Recht, sondern auf seinen Kodex. Das ist seine vom Gott abgesegnete Verfassung die Constitution, solange positives, wohlmeinendes Weltlich - kirchliches Recht damit konform geht hat der Paladin es zu befolgen, aber wenn nicht.... unconstitutional law is no law at all, unconstitutional use of law is not lawful or constitutional. Good ist der dominierend bestimmende Teil der Paladingesinnung

Das gehört mehr oder weniger zusammen: Nur die Regeln befolgen ist nicht RG sondern RN, richtig. Die Regeln müssen bei RG immer moralisch hinterfragt werden. Das heißt aber nicht, dass man sich einfach drüber hinweg setzt. Und genau das sagst du hier ja selbst: solange es mit dem Codex konform geht, d.h. nichts anderes, als solange es nicht böse ist, muss er sich daran halten. Das bedeutet auch, dass er den Anweisungen legitimer Autoritäten Folge zu leisten hat, solange sie bzw. das Resultat der Anweisungen, nicht gegen seinen Codex verstoßen.
Nochmal: Rechtschaffene Gottheiten und Gesinnungen sehen mE(!) Strukturen, Regeln und Hierarchien als notwendig an. Das kann nicht anders als durch Unterordnung der Teilglieder unter die Regeln bzw. Einordnung der Teilglieder in die Strukturen funktionieren. Ein "Orden" gleichberechtigter Mitglieder ist kein Orden in dem Sinne, wie ich es vertsehe. Das ist ein Rat, ein Konzil oder ein Bund, aber kein Orden. "Orden" und "Ordnung" (und englisch "Order": Anweisung/Befehl) gehören zusammen  ;)


Avatar: Der Avatar ist Manifestation des Gottes. Damit ist er mit dem Gott gleichzusetzen. Er hat keinen eigenen Willen, sondern wird durch den Gott direkt gelenkt. Er ist damit der Gott. Es gibt nichts, dass die göttliche Präsenz im Avatar verfälschen würde. Wenn ein Avatar spricht, spricht er mit der Stimme der Gottheit.

edit:
Good ist der dominierend bestimmende Teil der Paladingesinnung
Da stimme ich dir zu. Nur heißt das nicht, dass der Rechtschaffene Teil nicht auch schwer wiegt. Gut ist in fraglichen Situationen der enstcheidende Teil. Wann immer möglich, müssen aber beide Teile erfüllt werden.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 13:37
Das 3rd CS kenne ich nicht. Dann haben die da an Habbakuks Gesinnung gedreht? Denn der ist in AD&D 2nd "nur" NG und immerhin Gründergott und Patron eines der drei Orden.
one step rule

Zitat
Und das Storm "regulär" Befehle ranghöherer missachtet, würde ich nicht so sehen. Er hält sich an den Codex, was ihn zuweilen in Konflikt mit Vorgesetzten bringt, die sich nicht daran halten (oder nicht so, wie er ihn versteht).
wo hat sich Derek Kronenhüter nicht an den Masstab(so wie er ihn verstand?') gehalten .
Dereks Befehl anzugreifen am Turm des Erzklerikers war legal, Sturm befolgte ihn nicht, weil er ihn für blöde hielt...

 
Zitat
solange es mit dem Codex konform geht, d.h. nichts anderes, als solange es nicht böse ist, muss er sich daran halten.
falsch:
Wenn  die Regeln wohlmeinend, sind und so angewandt werden und nicht zu illegitimen Leid führt muss er sich dran halten. RG Gottheiten sehen als kleinster gemeinsamer Nenner  RG Regeln etc als sinnvolle und effiziente Methode an um für die meisten, das meiste gute zu erreichen
Alle anderen Regeln sind mehr oder weniger irrelevant.

Zitat
Ein "Orden" gleichberechtigter Mitglieder ist kein Orden in dem Sinne, wie ich es vertsehe.
   so wie die Tafelrunde?

Zitat
Avatar: Der Avatar ist Manifestation des Gottes. Damit ist er mit dem Gott gleichzusetzen Er hat keinen eigenen Willen, sondern wird durch den Gott direkt gelenkt. Er ist damit der Gott. Es gibt nichts, dass die göttliche Präsenz im Avatar verfälschen würde. Wenn ein Avatar spricht, spricht er mit der Stimme der Gottheit..
siehe Krischna, Ramayama, ein Avatar ist Essenz der Gottheit geboren als Mensch, eine Essenz die nicht unbedingt weiss, das sie Gottheit ist.

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.05.2013 | 13:41

@Topic:
Ich fasse nochmal meine Ansicht zum Thema Gott und seine Anhänger zusammen:

In einem typsichen D&D Fantasy-Setting sind die Götter existent und aktiv. Sie beeinflussen mehr oder weniger direkt das Setting, sind teilweise sogar körperlich präsent. Und sie sind mehr oder weniger vermenschlicht (bzw. das Äquivalent einer anderen Fantasyrasse). Zum Teil sind es ja sogar ehemalige Abenteurer u.ä. (z.B. besagter Kelemvor). Damit sind ihre Handlungsmuster zumindest in der Tendez auch einem Sterblichen erschließbar.
In einem solchen Setting ist es imo undenkbar, dass die Organisationen, die im Namen eines Gottes aktiv sind, nicht bzw. nicht lange gemäß dessen Willen handeln; es sei denn, er lässt es zu. Nur warum sollte er?
Ich sehe das prinzipiell ähnlich, aber mit folgender Einschränkung: Ich kann jeder Zeit behaupten, ein Anhänger eines Gottes zu sein, ohne, dass das stimmen muss, also sozusagen unter "falscher Flagge" segeln.

Wichtig ist es prinzipiell nur bei solchen Klerikern (und anderen divine spellcastern), die tatsächlich ihre Fähigkeiten und Zauber von diesem Gott haben. Bei denen ist das aber auch verregelt: Halte dich an die Maximen deines Gottes or get the fuck out of here! Welches Verhalten da akzeptabel ist entscheidet... wer auch immer im Gruppenkonsens als dafür ausgewählter Schiedsrichter auserkoren wurde, meist der SL aber auch häufig die Spielergemeinschaft. Klar, manchmal wird das schwierig (ich bin übrigens ein großer Freund und Verfechter der one-step-rule), aber am Ende wird die Entscheidung getroffen und als Kleriker oder Paladin kannst du da nicht lange mit deinem Gott rumdiskutieren. Er nimmt dir einfach deine Kräfte und wenn dir das nicht passt, musst du dir halt einen anderen Patron suchen. So einfach ist das, wenn man ein Gott ist. Kleriker sein ist nunmal nur dann ein Wünsch-dir-was, wenn der Wunsch der Agenda des Gottes entspricht. Da gibt es sicher einen gewissen Spielraum.

Nebenbei bemerkt: die one-step rule gilt nicht für Paladine. Sogar Corellion Larethian (oder wie der sich schreibt) hat Paladine und  der ist CG. Die one-step rule gilt nur für die Klassen, bei denen es explizit drinsteht, dass es für sie gilt. Welche das bei PF sind, weiß ich jetzt auch nicht aus dem Schuh heraus, aber offenbar betrifft es ja den Kleriker, sonst würden wir hier nicht diskutieren.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 13:57
wo hat sich Derek Kronenhüter nicht an den Masstab(so wie er ihn verstand?') gehalten .
Dereks Befehl anzugreifen am Turm des Erzklerikers war legal, Sturm befolgte ihn nicht, weil er ihn für blöde hielt...

er hat derek nicht für blöde gehalten sondern für geistig verwirrt.
das ist ein ziemlich wichtiger unterschied.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 14:06
er hat derek nicht für blöde gehalten sondern für geistig verwirrt.
das ist ein ziemlich wichtiger unterschied.
stimmt, habe das mit dem Zoff mit den Elfen verwechselt, da hat er Dereks Anweisungren nur für verbrecherisch blöde gehalten
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 14:10
wo hat sich Derek Kronenhüter nicht an den Masstab(so wie er ihn verstand?') gehalten .
Dereks Befehl anzugreifen am Turm des Erzklerikers war legal, Sturm befolgte ihn nicht, weil er ihn für blöde hielt...

Richtig. Aber er ist eben kein Paladin, und besitzt keine Paladin-Kräfte, kann solche also auch nicht entzogen bekommen  ;)

Seine Befehlsverweigerung war nachvollziehbar, aber sowohl als Ritter als auch als Paladin wäre er damit erstmal bei mir unten durch wegen Bruch des Codex, vor allem, da Gehorsam für die Ritter der Krone, die Sturm angeführt hat, der wichtigste Aspekt des Codex ist. Natürlich prallen auch da R und G aufeinander. Sowohl Gehorsam als auch Schutz von Leben sind Pflichten eines KoS. Und natürlich thematisiert dieser Teil der Drachenlanze genau die Frage um Gehorsam, Befehlsgewalt und den "RAI" der Strukturen und Regeln. Das IST eine schwierige Kiste.
Paladin / Ritter sein ist eben schwierig, weil der Codex Balanceakte und zuweilen harte Entscheidungen abverlangt. Auch Entscheidungen, die einem nicht passen. Wer sich einen persönlichen Codex strikt und nur diesen gelten lässt, macht es sich viel zu einfach.

falsch:
Wenn  die Regeln wohlmeinend, sind und so angewandt werden und nicht zu illegitimen Leid führt muss er sich dran halten. RG Gottheiten sehen als kleinster gemeinsamer Nenner  RG Regeln etc als sinnvolle und effiziente Methode an um für die meisten, das meiste gute zu erreichen
Alle anderen Regeln sind mehr oder weniger irrelevant.

Sehe ich da etwas anders  ;) Legitimität ist ein wichtiger Aspekt, aber "wohlmeinend" ist kein Kriterium. "Leid" dagegen schon.

@Tafelrunde: Und Arthur war nicht König und Anführer, dem sich die anderen unterworfen haben?

@Avatar: Äh, ja andere Baustelle. Ich spreche von Avataren im High-Fantasy-Kontext.

@Surtur: Genau. Es ist irgendwo sowohl Berufung als auch Deal. ersteres führt dazu, dass ein Vertreter der Gottheit, egal welcher Klasse, für die Prinzipien der Gottheit eintritt. Und zwar ohne wenn und aber. Der Deal führt dazu, dass der Vertreter dafür auch entsprechende Hilfsmittel bekommt, die ihm entzogen werden, wenn er den Deal platzen lässt. Ich spreche hier auschließlich von solchen Vertretern, die direkt von der Gottheit Kräfte erhalten.

Corellon Larethian etc: Ja, DAS ist ja so eine Wischi-Waschi-Entwicklung. Da hat ja jeder am Ende Paladine ins Feld schicken können und es gab Paladine für quasi jede Gesinnung. Die waren dann natürlich auch nicht mehr RG.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 14:21


Seine Befehlsverweigerung war nachvollziehbar, aber sowohl als Ritter als auch als Paladin wäre er damit erstmal bei mir unten durch wegen Bruch des Codex, vor allem, da Gehorsam für die Ritter der Krone, die Sturm angeführt hat, der wichtigste Aspekt des Codex ist.
bei dir, bei den Autoren nicht.
 
Zitat
Paladin / Ritter sein ist eben schwierig, weil der Codex Balanceakte und zuweilen harte Entscheidungen abverlangt.
ja, er hätte Derek Kronenhüter seines Kommandos entheben müssen
 
Zitat
Wer sich einen persönlichen Codex strikt und nur diesen gelten lässt, macht es sich viel zu einfach.
würde ich beim Paladinkodex nicht so sehen.


Zitat
Sehe ich da etwas anders  ;) Legitimität ist ein wichtiger Aspekt, aber "wohlmeinend" ist kein Kriterium. "Leid" dagegen schon.
ohne Wohlmeinend kann kein Regelwerk Legitimität vor Paladinen haben, kann es nicht gut sein.

Zitat
@Tafelrunde: Und Arthur war nicht König und Anführer, dem sich die anderen unterworfen haben?
äh ja Lancelot, Gawain

Zitat
@Avatar: Äh, ja andere Baustelle. Ich spreche von Avataren im High-Fantasy-Kontext.
auch das sind nur Essenzteile der Gottheit nicht diese selbst.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 14:40
bei dir, bei den Autoren nicht.

ja, er hätte Derek Kronenhüter seines Kommandos entheben müssen

Das ist nicht meine Meinung, sondern entstammt der Beschreibung des Ordens aus dem AD&D 2nd CS. Inwieweit das mit der Intention von Weis und Hickman übereinstimmt, kann ich nicht sagen. Zustimmung zum zweiten Satz, das wäre imo ein Weg mehr innerhalb des Codex gewesen. Das andere war taktisch besser, weiser und auch nachvollziehbar, aber letztlich Eidbruch und grenzt an Fahnenflucht.

Ich halte fest: Du bist der Ansicht, ein Paladinkodex ergibt sich individuell quasi als persönliche "Absprache" zwischen Pali und Gott. Korrekt?

Und um nicht in die falsche Richtung zu galoppieren: ich bin kein Freund blinden Gehorsams. Ich erwarte von Paladinen Gehorsam gegenüber Vorgesetzten (so es sie gibt), aber definitiv keinen blinden Gehorsam.

Ich stimme zu, dass gute Gesetze wohlmeinend sind. Aber ich stimme nicht zu, dass ein Paladin / RG Gott auschließlich solche Gesetze anerkennt. Ich stimme zu, dass ein Paladin für derartige Gesetze eintritt und sie fordert, aber solange neutrale Gesetze nicht "schlimm" sind, sollte er sie befolgen. Meine Meinung  ;)

Ich denke, so langsam sind wir durch, oder?  :btt:
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2013 | 14:50
Das ist nicht meine Meinung, sondern entstammt der Beschreibung des Ordens aus dem AD&D 2nd CS. Inwieweit das mit der Intention von Weis und Hickman übereinstimmt, kann ich nicht sagen.
ich denke hier schlägt der Kulturunterschied voll zu.
Angelsächsisch Amerikanisch Legitim zu deutsch legal.

Zitat
Du bist der Ansicht, ein Paladinkodex ergibt sich individuell quasi als persönliche "Absprache" zwischen Pali und Gott. Korrekt?
Absolut

Zitat
Ich erwarte von Paladinen Gehorsam gegenüber Vorgesetzten (so es sie gibt), aber definitiv keinen blinden Gehorsam.
so es sie gibt, und deren Anweisungen vor dem Kodex des Paladins legitim sind.

Zitat
aber solange neutrale Gesetze nicht "schlimm" sind, sollte er sie befolgen
in den Grenzen seines Kodex darf/kann/soll er sie befolgen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Rhylthar am 16.05.2013 | 14:57
Zwischenfrage:
Seit wann hat Corellon Paladine?
4E?

Ansonsten ist Sune die einzige Ausnahme...und auch ihre Paladine sind RG.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 15:10
ich denke hier schlägt der Kulturunterschied voll zu.
Angelsächsisch Amerikanisch Legitim zu deutsch legal.
Da kann ich dir grade nicht folgen.

Zwischenfrage:
Seit wann hat Corellon Paladine?
4E?

Ansonsten ist Sune die einzige Ausnahme...und auch ihre Paladine sind RG.

Ich hab die FR nur zu AD&D-Zeiten bespielt, kann also dazu nichts sagen. Aber in der 3.x (glaube ich) gab es doch diese Welle mit "Paladin of Tyranny/Freedom/Slaugther".... oder wie war das?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: D. M_Athair am 16.05.2013 | 15:40
deine beschreibung ist für mich true neutral, ich mach das was mir ziemlich gut passt.
rechtschaffen hält sich an die geschwindigkeitsbegrenzung, auch wenn der verkehrsfluss was anderes versucht.
denn das überschreiten dieses gesetzes ist nicht mehr rechtschaffen.
Keine Verkehrsteilnehmer gefährden §1 Abs.2 StVO.

Und im Baustellenbereich IST Fahren, das nicht an den Verkehrsfluss angepasst ist eine Gefährdung.
[Das hätte ich in dem Beispiel dazuschreiben müssen. Eben jenes hatte ich nämlich im Kopf.]
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 15:59
was dann schon wieder eine Ausnahme innerhalb einer Ausnahmesituation darstellt.

für die behauptung das man in einer baustelle theoretisch 120 fahren dürfte weil das alle anderen auch machen und dafür nciht bestraft zu werden würde ich gerne den passenden Richtspruch sehen. alles weitere was das betrifft aber bitte per PN.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.05.2013 | 16:02
Ich hab die FR nur zu AD&D-Zeiten bespielt, kann also dazu nichts sagen. Aber in der 3.x (glaube ich) gab es doch diese Welle mit "Paladin of Tyranny/Freedom/Slaugther".... oder wie war das?
Ja, die gab es, aber das waren Alternativregeln aus dem Unearthed Arcana. In anderen Regelwerken sind die nie aufgetaucht.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 16.05.2013 | 17:03
Naja, da find ich es wieder gefährlich, von realweltlicher Religion auf fantasyweltliche Gottheiten zu analogisieren. Der Witz an Fantasygöttern ist ja gerade, dass es sie in der Spielrealität tatsächlich und nachweislich _gibt_, und sie wenigstens mittelbar (eben durch ihren Klerus) in die Welt eingreifen. Da kann sich nicht einfach irgendwer hinstellen und Gottes WortTM verkünden, denn wenn dieses Wort dem tatsächlichen Willen der Gottheit zuwiderläuft, wird diese das i.d.R. nicht allzu lang auf sich sitzen lassen.

Leute in Fantasywelten _glauben_ nicht an die Gottheiten, ebensowenig wie wir hier an Kühe oder das Finanzamt "glauben". Die Gottheiten haben also keine Gläubigen, sondern Anhänger. Ich nehme mal an, man sucht sich halt im Allgemeinen den Gott aus, der einem besonders zusagt.

Ich will auch nicht analogisieren und spreche den Fantasy-Göttern ja keineswegs ihre Existenz ab. Natürlich sind die göttlich verliehenen Kräfte Realität, auch wenn es selbst in Fantasy-Settings Atheisten geben mag. Insbesondere weil "glauben", hier wie dort, ja mehr ist als nur die Anerkennung der Existenz, sondern ein vertrauensvolles, hingebungsvolles Verhältnis zur Gottheit.

Trotzdem würde ich nicht in jedem Fall die Regeln einer Kirche mit dem Willen der Gottheit gleichsetzen, natürlich kann es da Abweichungen geben, gerade das generiert ja spannende plots.

Für mich stellt sich die hier diskutierte Problematik so dar:
- Ein (in meinen Augen) relativ strikter SL stellt einen strengen Verhaltenskodex für die Anhänger eines Glaubens auf.
- Ein Spieler kommt damit nicht klar, weil er sich nicht derart eng gängeln lassen will, aber keineswegs die Absicht hat, gegen das Portfolio oder die Überzeugungen der Gottheit zu handeln, der er dient.

Wenn wir z.B. die "Favoured Soul" nehmen, sehen wir aber doch, dass es in D&D durchaus nicht unüblich ist, dass jemand, der wundersame Fähigkeiten (klerikale Zauber) von einer Gottheit verliehen bekommen hat, dennoch außerhalt kirchlicher Hierarchien steht und jenseits klerikalen Gehorsams agiert. Ähnliches kann ich mir für einen Inquisitor vorstellen, dem die Kirche ein größeres Maß an Freiheit zugesteht als anderen Klerikern, auch und vor allem, weil dessen Aufgabengebiet ein anderes ist und er vielleicht auch Dinge tut, die im Dienste der Gottheit getan werden müssen, die aber andere nicht machen wollen.

Worauf ich im Endeffekt hinaus will ist folgendes: Ich als SL würde dem Spieler nicht von vorneherein mit meinen speziellen Vorstellungen eines Verhaltenskodexes einengen, sondern ihm gewisse Freiheiten einräumen, vor allem, wenn er sich eingeengt fühlt. Ich würde ihm also erst einmal einen Vertrauensvorschuss entgegenbringen, statt ihn von vorneherein zu begrenzen.
Weicht er dann dauerhaft zu sehr vom göttlichen Willen ab oder nutzt er diese Freiheit unangemessen aus, kann ich als SL immer noch reagieren.

 
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 17:35
Für mich stellt sich die hier diskutierte Problematik so dar:
- Ein (in meinen Augen) relativ strikter SL stellt einen strengen Verhaltenskodex für die Anhänger eines Glaubens auf.
- Ein Spieler kommt damit nicht klar, weil er sich nicht derart eng gängeln lassen will, aber keineswegs die Absicht hat, gegen das Portfolio oder die Überzeugungen der Gottheit zu handeln, der er dient.

Wenn wir z.B. die "Favoured Soul" nehmen, sehen wir aber doch, dass es in D&D durchaus nicht unüblich ist, dass jemand, der wundersame Fähigkeiten (klerikale Zauber) von einer Gottheit verliehen bekommen hat, dennoch außerhalt kirchlicher Hierarchien steht und jenseits klerikalen Gehorsams agiert. Ähnliches kann ich mir für einen Inquisitor vorstellen, dem die Kirche ein größeres Maß an Freiheit zugesteht als anderen Klerikern, auch und vor allem, weil dessen Aufgabengebiet ein anderes ist und er vielleicht auch Dinge tut, die im Dienste der Gottheit getan werden müssen, die aber andere nicht machen wollen.

Worauf ich im Endeffekt hinaus will ist folgendes: Ich als SL würde dem Spieler nicht von vorneherein mit meinen speziellen Vorstellungen eines Verhaltenskodexes einengen, sondern ihm gewisse Freiheiten einräumen, vor allem, wenn er sich eingeengt fühlt. Ich würde ihm also erst einmal einen Vertrauensvorschuss entgegenbringen, statt ihn von vorneherein zu begrenzen.
Weicht er dann dauerhaft zu sehr vom göttlichen Willen ab oder nutzt er diese Freiheit unangemessen aus, kann ich als SL immer noch reagieren.

dieser teil deiner aussage gefällt mir sehr gut.
im endeffekt läuft es aber auch darauf hinaus ;)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 16.05.2013 | 17:38
im endeffekt läuft es aber auch darauf hinaus ;)

Ok, dann habe ich diese Aussage nicht richtig verstanden:

Hier der Grummelspieler:

Das Problem ist eher das die Idee des Chars 3 Wochen alt ist und heute, einen Tag vor Einführung des Chars auf einmal ziemlich strike Bürden auferlegt werden von denen in dieser Form noch nie Rede war. das ein RG Inquisitor nicht mordend durch die Gegend zieht ist klar. Aber als Mutter Theresa mit Bastardschwert habe ich den Char nciht gesehen.

Mich würde dann interessieren, wo aus deiner Sicht das Grundproblem genau besteht?  :)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 17:58
Trotzdem würde ich nicht in jedem Fall die Regeln einer Kirche mit dem Willen der Gottheit gleichsetzen, natürlich kann es da Abweichungen geben, gerade das generiert ja spannende plots.

Also Generierung spannender Plots ist jetzt keine Hinreichende Begründung für die Rücknahme von Settingplausibilität  ;) Auch wenn man hier und da natürlich Augen zudrückt, um solche spannenden Plots zu ermöglichen.

Die Problematik ergibt sich ja auch grundsätzlich, weil es ein sehr spezieller Gott ist, nämlich ein Paladin-Gott, und da auch einer mit sehr bestimmten "Ansichten" (Grundsätzlich bin ich durchaus der Meinung, dass Paladin nicht gleich Paladin ist und da ein Spielraum existiert). Bei diesem hier spielt Aufrichtigkeit, sowohl im Sinne von Ehrlichkeit als auch von Unnachgiebigkeit / Standhaftigkeit, eine zentrale Rolle (in etwa vergleichbar zu Torm). Ebenso die weiteren Punkte des Codex, wie Gehorsam gegenüber Vorgesetzten. Man muss vielleicht einfach einsehen, dass zu solch speziellen Gottheiten nicht jede Klasse, wie z.B. der Inquisitor, passt. Heimliches Herumschnüffeln, ein Aspekt des Inquistiors, beißt sich eben mit der Aufrichtig- und Geradlinigkeit, die diesen Glauben kennzeichnet. Daher sehe ich es so, dass wenn es Inquisitoren (also die Klasse) in dieser Kirche gibt, diese etwas vom normalen Schema abweichen müssen, um dem Glaube gerecht werden zu können.

Zumal der Codex schon existiert und nicht erst für den Spieler erschaffen wurde, um diesem Regeln in den Weg zu schmeißen. Der Unmut kam ja erst auf, weil ich nicht direkt darauf hingewiesen habe, dass der Codex allgemein von den Klerikern (inklusive andere Klassen) einzuhalten ist, eben weil es ein sehr strenger Glaube ist.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2013 | 18:13
Die tiefer liegende Frage nach der "Konformität" innerhalb einer jeweiligen Kirche find ich dabei durchaus interessant. Eine Inquisition ist ja normalerweise in erster Linie dann erforderlich, wenn in der Kirche nicht alles so läuft, wie es soll. Unter welchem Umständen kann das in High Magic Settings mit echten Gottheiten denn eintreten?

Traditionelle Lesart wäre ja: innerhalb der Kirche verbreiten sich Irrlehren, und zwar durch Leute, die von ihren Ansichten ehrlich überzeugt sind und sie für den tatsächlichen Willen (des jeweiligen) Gottes halten.
Wie gesagt halte ich das in Settings, in denen die Götter tatsächlich und leibhaftig präsent sind, für nicht praktikabel. Wenn die Gottheit mit einer vertretenen Lehre nicht d'accord geht, wird sie schon von sich hören lassen ehe es zu einem Schisma kommt.

Als Alternative böte sich vielleicht an, dass eine feindlich gesonnene Gottheit die fragliche Kirche durch Spione infiltrieren lässt. Da wäre dann die Aufgabe der Inquisition, diese Spione ausfindig zu machen und zur Strecke zu bringen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 18:29
Danke für diesen Punkt, denn das trifft eine Sache auf den Kopf, die mich dabei umtreibt.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie so eine RG Inquisition aussehen könnte, ohne dass sie zu sehr die Prinzipien des Gottes verletzt. Dass Aufrichtigkeit und Geradlinigkeit bei Ermittlungen gegen Spione nicht die Mittel der Wahl sind, ist ja offensichtlich...

Eine andere Sache, die mich noch beschäftigt, ist dieser Mutter Theresa-Vorwurf aufgrund des Codex. Ich begreife nicht, wie dieses Bild entsteht. Im Prinzip fängt der Codex imo lediglich klassische ritterliche Aspekte ein, und Paladine und Rittertum sind ja direkt verwandt; der klassische Paladin ist auch ein idealer Ritter. Oder irre ich mich da?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 16.05.2013 | 18:43
Wie gesagt halte ich das in Settings, in denen die Götter tatsächlich und leibhaftig präsent sind, für nicht praktikabel. Wenn die Gottheit mit einer vertretenen Lehre nicht d'accord geht, wird sie schon von sich hören lassen ehe es zu einem Schisma kommt.

Ich würde schon sagen, dass man auch in solchen Settings mit Göttern arbeiten kann, die eher verborgen bleiben und die man eben primär über die durch sie verliehene Macht erlebt. Dass die Gottheit unzufrieden ist, merken die Anhänger dann eben dadurch, dass Kräfte versagen, Opfer nicht mehr angenommen werden etc.
Spannend daran finde ich, dass es mehr Spiel lässt für die Frage, was der Wille der Gottheit ist. Die Götter würden in solche einem Setting dann eben nicht bei jeder Kleinigkeit eingreifen (was kümmert mich das auch als Gott, bin ich der "Dienstleister" der Kleriker?), sondern mit einer gewissen Bräsigkeit, Trägheit oder Verzögerung.
Muss man natürlich weder so spielen noch so auslegen, klar.
Und gerade zu einer Paladin-Gottheit würde das auch nicht unbedingt passen.  :)

Als Alternative böte sich vielleicht an, dass eine feindlich gesonnene Gottheit die fragliche Kirche durch Spione infiltrieren lässt. Da wäre dann die Aufgabe der Inquisition, diese Spione ausfindig zu machen und zur Strecke zu bringen.

An so etwas dachte ich z.B. auch.

Also Generierung spannender Plots ist jetzt keine Hinreichende Begründung für die Rücknahme von Settingplausibilität  ;) Auch wenn man hier und da natürlich Augen zudrückt, um solche spannenden Plots zu ermöglichen.

Und reine Settingplausibilität ist für mich keine hinreichende Begründung für die Rücknahme spannender Plots oder von Player Empowerment, aber da will ich natürlich nicht in andere Gruppen hineinreden ;)

Zitat
Die Problematik ergibt sich ja auch grundsätzlich, weil es ein sehr spezieller Gott ist, nämlich ein Paladin-Gott, und da auch einer mit sehr bestimmten "Ansichten" (Grundsätzlich bin ich durchaus der Meinung, dass Paladin nicht gleich Paladin ist und da ein Spielraum existiert). Bei diesem hier spielt Aufrichtigkeit, sowohl im Sinne von Ehrlichkeit als auch von Unnachgiebigkeit / Standhaftigkeit, eine zentrale Rolle (in etwa vergleichbar zu Torm). Ebenso die weiteren Punkte des Codex, wie Gehorsam gegenüber Vorgesetzten. Man muss vielleicht einfach einsehen, dass zu solch speziellen Gottheiten nicht jede Klasse, wie z.B. der Inquisitor, passt. Heimliches Herumschnüffeln, ein Aspekt des Inquistiors, beißt sich eben mit der Aufrichtig- und Geradlinigkeit, die diesen Glauben kennzeichnet. Daher sehe ich es so, dass wenn es Inquisitoren (also die Klasse) in dieser Kirche gibt, diese etwas vom normalen Schema abweichen müssen, um dem Glaube gerecht werden zu können.

Ich finde, dass sich Inquisitoren geradezu hervorragend als Diener einer Paladin-Gottheit anbieten, weil es ein Inquisitor doch in erster Linie als seine Aufgabe sieht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Was du als "Herumschnüffeln" bezeichnest, kann doch eine geradlinige, offene Untersuchung von Missständen sein. Und wir sollten nicht vergessen, dass zum einen im Mittelalter die Folter ein probates und anerkanntes Mittel der Wahrheitsfindung war und zum anderen das Bestrafen und sogar Töten böser Wesen in D&D-Settings für gute Charaktere nicht nur erlaubt, sondern sogar gefordert sein kann.

Zitat
Zumal der Codex schon existiert und nicht erst für den Spieler erschaffen wurde, um diesem Regeln in den Weg zu schmeißen. Der Unmut kam ja erst auf, weil ich nicht direkt darauf hingewiesen habe, dass der Codex allgemein von den Klerikern (inklusive andere Klassen) einzuhalten ist, eben weil es ein sehr strenger Glaube ist.

Vielleicht hätte ich als Spieler damit ein Grundproblem: Für mich sollte eigentlich alles, was die Welterschaffung betrifft, dem Ziel untergeordnet sein, den Charakteren ein gutes und zufriedenstellendes Charakterspiel zu ermöglichen. Wieso ich als SL dann im Zweifelsfall meine Welt nicht den Spielerwünschen anpassen sollte, erschließt sich mir dabei nicht, auch wenn ich großes Verständnis dafür habe, wenn jemand etwas, das man als SL geschaffen hat, bewahren möchte.  :)
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2013 | 19:01
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie so eine RG Inquisition aussehen könnte, ohne dass sie zu sehr die Prinzipien des Gottes verletzt. Dass Aufrichtigkeit und Geradlinigkeit bei Ermittlungen gegen Spione nicht die Mittel der Wahl sind, ist ja offensichtlich...

Da wären wir wieder an dem Punkt, wo die Inq mehr Freiheiten benötigt, und da ist es dann wieder gut, dass es die 1SR gibt. Da könnten die Inquis einer LG Kirche eben auch LN sein. Und nichtmal das muss sein. Stell dir einfach einen scharfen Hund von Kommissar vor - der kann ja trotzdem Gut sein, ohne deswegen seine Arbeit schlechter zu machen.

That said, bin ich kein Freund der Inquisitor-Klasse aus PF. Meine Kritik daran habe ich glaub ich schonmal anderswo geäußert. Aber unter anderem stört mich halt da das Gschmäckle, dass die mit ihren Judgements halt kreuz und quer in der Gegend ruminquirieren, und quasi beliebige Kreaturen dafür bestrafen, dass sie nicht der Gottheit des Inquisitors folgen. Blöd. Davon abgesehen wirkt es auf mich so, als hätten die Designer zuerst die Mechanik erstellt ("Boah ey, wir machen son Typen wie in Hellsing, mit Armbrüsten und so") und sich hinterher was aus den Fingern gelutscht, was sie dem dann fürn Anstrich verpassen sollen.

Zitat
Eine andere Sache, die mich noch beschäftigt, ist dieser Mutter Theresa-Vorwurf aufgrund des Codex. Ich begreife nicht, wie dieses Bild entsteht. Im Prinzip fängt der Codex imo lediglich klassische ritterliche Aspekte ein, und Paladine und Rittertum sind ja direkt verwandt; der klassische Paladin ist auch ein idealer Ritter. Oder irre ich mich da?

Das sind so die Vorurteile, mit denen LG Chars im Allgemeinen und Paladine im Besonderen zu kämpfen haben. Ich hab die früher auch als "Lawful Stupid" angesehen, und hatte das Bild von einem anal retentiven Zeloten vor Augen, der dem Rest der Welt seine Ansichten aufzudrücken versucht. Genau so werden sicher auch viele Paladine gespielt, aber das ist beschuckt.

Inzwischen ist bei mir der Knoten geplatzt, seit ich mal vor Jahren einen Char gespielt habe, der zwar kein Paladin war, aber aus settingspezifischen Gründen Gut und aus regelmechanischen Gründen Rechtschaffen sein musste. Also habe ich mich mal genauer damit auseinandergesetzt, was LG nun ausmacht und bedeutet. Und was soll ich sagen, seitdem ist es in D&D quasi meine Lieblingsgesinnung geworden. Und ich behaupte mal, ich kann inzwischen ziemlich gut LG spielen. ^^
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: kalgani am 16.05.2013 | 19:11
ihr dürft pathfinder inquisitoren nicht mit katholischen inquisitoren vergleichen!

feinde des glaubens gibt es in einem polytheistischen setting das dazu noch von massig intilligenten Monster bevölkert wird hundertfach mehr als bei uns in der realen welt.
für einen guten inquisitor gibt untote, goblinoide, orks, dämonen, teufel uvm. was eine reale gefahr für den glauben darstellt.
im endeffekt ist der inquisitor ein monsterjäger, mit einer bestimmten aufgabenausrichtung. für mich steht er spieltechnisch auch in konkurrenz zum ranger.

"kleriker/inquisitor" sehe ich ähnlich wie "druide/waldi"
bei der 4e könnte man das wohl noch um pala vs warden ergänzen.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2013 | 19:27
Aber unter anderem stört mich halt da das Gschmäckle, dass die mit ihren Judgements halt kreuz und quer in der Gegend ruminquirieren, und quasi beliebige Kreaturen dafür bestrafen, dass sie nicht der Gottheit des Inquisitors folgen. Blöd. Davon abgesehen wirkt es auf mich so, als hätten die Designer zuerst die Mechanik erstellt ("Boah ey, wir machen son Typen wie in Hellsing, mit Armbrüsten und so") und sich hinterher was aus den Fingern gelutscht, was sie dem dann fürn Anstrich verpassen sollen.

Ja, da ist was dran. Dass sie quasi alles und jeden per Judgement zum Feind des Glaubens erklären können, stört mich auch. Da fehlt es an einer entsprechenden Regel, die das in Einklang mit dem Glaube bringt. Sowie Smite Evil halt auch nur bei evil funzt...

Die Frage ist, ob man da dann per Kräfteentzug durch den Gott einen Riegel vorschiebt. Das ist alles schön und gut, solange der INQ tatsächlich das tut, was er soll, nämlich gegen besagte Feinde vorgehen. Aber was ist z.B. wenn ihm einfach jemand in die Quere kommt, z.B. die Stadtwache, die ebenfalls nur ihrer Aufgabe nachgeht? Da wäre ein Judgement in meinen Augen verfehlt.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 16.05.2013 | 19:59
ihr dürft pathfinder inquisitoren nicht mit katholischen inquisitoren vergleichen!

Hatte ich auch nicht vor, ich wollte nur betonen, dass man die Feinde des Glaubens auch ohne "Herumschnüffelei", sondern ebensogut ehrlich, geradlinig und offen bekämpfen kann, was in meinen Augen zu einem Pala-Gott passen würde.


Aber unter anderem stört mich halt da das Gschmäckle, dass die mit ihren Judgements halt kreuz und quer in der Gegend ruminquirieren, und quasi beliebige Kreaturen dafür bestrafen, dass sie nicht der Gottheit des Inquisitors folgen. Blöd.

Ich denke auch, dass da in einem polytheistischen Setting mit einer Vielzahl real existierender Götter ein Riesenproblem besteht. Ich habe einmal vor Jahren versucht, den fanatischen Anhänger eines Eingottglaubens zu spielen, der Char war natürlich unspielbar.


Zitat
"kleriker/inquisitor" sehe ich ähnlich wie "druide/waldi"

Ein guter Vergleich, man müsste nur eingrenzen, auf wen es ok ist Jagd zu machen und auf wen nicht.
Den Van Helsing-Vergleich fand ich in dem Zusammenhang sehr einleuchtend.
Eingrenzen könnte man die Inquisitionstätigkeiten also entweder innerhalb des eigenen Glaubens oder z.B. bezogen auf die Anhänger einer einzelnen konkurrierenden Gottheit oder Gesinnung.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2013 | 01:43
Den Inq wie in PF beschrieben halte ich in einem konsequent geführten High Fantasy Setting für unspielbar. Wie gesagt ist die Aufgabe einer Inquisition klassischerweise, Probleme innerhalb der eigenen Kirche auszumerzen. Würde sich ein Inquisitor sich in einem polytheistischen Setting derart aufführen wie die Axt im Walde, bekäme der sehr bald von allen Seiten richtig Stress.

Exkurs:
ich hab ja auch ein Setting für 3.5 gebastelt, bei dem generell vorgesehen ist, dass die SCs in Diensten einer Art Guten Theokratie stehen (es handelt sich um ein Großreich etwa der Ausdehnung des Römischen Reichs auf seinem Höhepunkt). Da ist die Kosmologie polytheistisch und polysynkretisch, mit vier "Herrschenden Gottheiten" sowie einer nicht näher definierten Anzahl niederer Götter. Die Chefgötter verteilen sich auf die Gesinnungen LG, NG, CG und LN, wobei unter diesen der LG-Gott wiederum der oberste ist.
Ich erwähne das, weil ich mir da auch Gedanken darüber mache, welche Aufgaben dort eine Inquisition wahrnimmt und ob jede Kirche ihre eigene hat. Ich hab mir z.B. gedacht, da dort geistliche und weltliche Strukturen stark miteinander verknüpft sind, dass die Inq auch gleichzeitig sowas wie die Steuerbehörde darstellen könnte, die die Abgaben festlegt, eintreibt und weiterleitet.
Natürlich darf man sich einen Inquisitor solch eines chronisch Guten Staates nicht mit Henkershaube und Kneifzangen am Gürtel vorstellen--
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
-- sondern eher als generell wohlwollende Zeitgenossen, aber mit hoher Menschenkenntnis.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2013 | 02:48
Die tiefer liegende Frage nach der "Konformität" innerhalb einer jeweiligen Kirche find ich dabei durchaus
kann durchaus um Auslegungen handeln von Göttlichen Geboten , die beide nicht falsch sind ode5 stimmen , bzw zoff um kirchenrecht.

Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2013 | 03:04
kann durchaus um Auslegungen handeln von Göttlichen Geboten , die beide nicht falsch sind ode5 stimmen , bzw zoff um kirchenrecht.

Wie gesagt, wenn sich ein real existierender, weltimmanenter Gott schon die Mühe macht, Gebote aufzustellen, deren Einhaltung ihm am Herzen liegt, würde ich erwarten dass er dann auch klarstellt, wie genau er das gemeint hat. Oder ansonsten sagt "ist mir so oder so recht, macht wie ihr meint" -- aber dann dürfte er es auch nicht gutheißen, wenn die eine Gruppe die andere irgendwelchen inquisitorischen Repressalien aussetzt.
Der ganze Streit um des Kaisers Bart, den wir z.B. von der christlichen Theologie her mehr oder weniger kennen, entsteht ja nur dadurch, dass es da verschiedene _Menschen_ sind, die ihre Agenda vorantreiben wollen; der Herrgott sagt da gar nichts dazu. Ob das nun so ist, weil es ihn nicht gibt, oder es ihm scheissegal ist was wir machen, oder es ihn amüsiert zuzusehen wie wir uns streiten, wäre wiederum mehr ein Thema für die Speakers Corner.  :P
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Galatea am 17.05.2013 | 04:57
Ich erwähne das, weil ich mir da auch Gedanken darüber mache, welche Aufgaben dort eine Inquisition wahrnimmt und ob jede Kirche ihre eigene hat. Ich hab mir z.B. gedacht, da dort geistliche und weltliche Strukturen stark miteinander verknüpft sind, dass die Inq auch gleichzeitig sowas wie die Steuerbehörde darstellen könnte, die die Abgaben festlegt, eintreibt und weiterleitet.
Natürlich darf man sich einen Inquisitor solch eines chronisch Guten Staates nicht mit Henkershaube und Kneifzangen am Gürtel vorstellen--
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
-- sondern eher als generell wohlwollende Zeitgenossen, aber mit hoher Menschenkenntnis.
Die ursprüngliche Aufgabe der katholischen Inquisition bestand darin, das Kirchenrecht durchzusetzen bzw. ihm zur Geltung zu verhelfen (also auch Recht zu sprechen). Die wandten sich auch historisch nicht selten gegen Herrscherwillkür kleiner Möchtegerndespoten oder lösten Nachbasrchaftszwiste (Grundstückstreitkeiten, Viehdiestahlbeschuldigung u.ä.), viele Menschen sahen in ihr damals eine neutrale unbestechliche Gerichtbarkeit (tatsächlich war die =I= im MA die einzige unabhängige Gerichtsbarkeit).
Gewisse... Ausuferungen kamen erst später.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 17.05.2013 | 09:42
Die ursprüngliche Aufgabe der katholischen Inquisition bestand darin, das Kirchenrecht durchzusetzen bzw. ihm zur Geltung zu verhelfen (also auch Recht zu sprechen). Die wandten sich auch historisch nicht selten gegen Herrscherwillkür kleiner Möchtegerndespoten oder lösten Nachbasrchaftszwiste (Grundstückstreitkeiten, Viehdiestahlbeschuldigung u.ä.), viele Menschen sahen in ihr damals eine neutrale unbestechliche Gerichtbarkeit (tatsächlich war die =I= im MA die einzige unabhängige Gerichtsbarkeit).
Gewisse... Ausuferungen kamen erst später.

Danke für die Klarstellung, die finde ich auch erwähnenswert.

Trotzdem schließe ich mich Feuersänger an, dass es nicht sehr hilfreich, Religionen in der realen Welt zu sehr mit Glaubenssystemen in High-Fantasy-Settings zu vergleichen.

Nichtsdetotrotz gibt es unzählige Beispiele aus Literatur, Film und Rollenspielsettings, dass es auch in Fantasywelten mit greifbaren Göttern Unterschiede zwischen dem Willen einer Gottheit und dessen Auslegung durch eine kirchliche Organisation gibt.
So sind Botschaften, die man z.B. durch Divination, Prophezeiungen o.ä. bekommt, ja für gewöhnlich keine klaren Handlungsanweisungen, sondern kryptisch verrätselte, mehrdeutige und zu interpretierende Äußerungen.

Das Mysteriöse des Göttlichen würde ich auch und gerade in einem Fantasy-Setting bewahren wollen, in dem Charaktere Göttern und ihren Avataren persönlich begegnen können. (Dass das andere vielleicht anders ausspielen würden: geschenkt.)

In jedem Fall würde ich Platz für Ausnahmen oder Spielräume lassen, wie sich ein Anhänger einer Gottheit zu verhalten habe.
Nochmals: Ob etwas dem Willen meiner Gottheit entspricht oder widerspricht, entscheidet gerade in einer Welt, in der sich Götter aktiv äußern, im Zweifelsfall nicht eine kirchliche Organisation, sondern die Gottheit selbst. Gerade dann kann der Pala-Gott seiner Kirche klar machen: "Lasst den mal machen, das ist schon in Ordnung, gehört alles zum göttlichen Plan, braucht ihr nicht zu verstehen."
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2013 | 10:21
@Galatea:
Wo hast du das her? Das liest sich zwar interessant, aber im WP-Artikel wird dergleichen mit keiner Silbe erwähnt.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Falke359 am 17.05.2013 | 14:27
@Galatea:
Wo hast du das her? Das liest sich zwar interessant, aber im WP-Artikel wird dergleichen mit keiner Silbe erwähnt.

Was Galatea schreibt, kann ich als Fachmann
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
bestätigen.
Leider weicht die allgemeine Vorstellung, was Inquisition ist, meist sehr von der historischen Realität ab (Danke dafür an Ecco und andere...).
Ob es sich in diesem Rahmen jetzt lohnt, dazu entsprechende Fachliteratur zu zitieren, bezweifle ich, weil es uns
a) vom Thema weglenkt und wir
b) bereits festgestellt haben, dass die historischen Erscheinungsformen der röm.-kath. Inquisition nichts mit der Fantasy-Variante im Allgemeinen und der PF-Variante im Speziellen zu tun hat.  :)  
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2013 | 14:47
@Galatea:
Wo hast du das her? Das liest sich zwar interessant, aber im WP-Artikel wird dergleichen mit keiner Silbe erwähnt.
WP?
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.05.2013 | 15:02
WP?
Wiki Pedia.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2013 | 15:03
Wiki Pedia.
das war zu out of my box.
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.05.2013 | 15:10
Ich habs nach dem Ausschlussverfahren geregelt: Der Warschauer Pakt konnte ja nicht gemeint sein. ;D
Titel: Re: Glaube verpflichtet...?
Beitrag von: Talim am 19.05.2013 | 16:56
@Tudor/Feuersänger (zum Thema Einigkeit von Kirche und Gottheit)

Iron Kingdoms: die Gottheiten haben unterschiedliche Kirchen mit unterschiedlichen Meinungen zur Ausübung der Religion (Priester bekommen Ihre Zauber)
Greyhawk: Feindschaft zwischen den Kirchen Al'Akbar´s (LG) (Priester bekommen nach wie vor Ihre Zauber)

Zum Thema Kirche weiß nicht was Gott will:
Akzeptanz von Lolth und Vhaerraun von Verräter Priesterinnen, die beiden Göttern dienen, obwohl Anhänger des anderen Gottes laut Dogma getötet werden sollen.
Ernennung einer Nicht-Bösen Lolth Priesterin, die mit Elistraee sympathisiert, zur Auserwählten von Lolth. Jene Lolth Priestern steht später, obwohl sie die Entdeckung des geheimen Elistraee Tempels bei Skullport durch Lolth möglich macht, zeitweilig in der Gunst Elistraee´s. Die Kirche Elistraee stellt derweil diese Lolth-Priesterin unter Beobachtung mit Befehl sie zu eliminieren, sollte sie weiterhin Schaden anrichten.

Götter sind mysteriöse Wesen, deren Pläne nicht so einfach ersichtlich sind. Götter werden Ihre Pläne auch nicht so einfach Sterblichen mitteilen, da sonst die Gefahr besteht, dass durch Magie/Folter/Psi-Kräften dieses Wissen den Sterblichen entrissen wird.
Mag sein das dies einige Gottheiten nicht interessiert, die meisten dürften vorsichtig sein.

Zum One-Step-Rule:
Man muss Portfolio und Gesinnung der Gottheiten voneinander trennen. Das Portfolio ist das wofür eine Gottheit steht, die Gesinnung ist der bevorzugte Weg diesem Portfolio zu dienen. Es ist eine Ausprägung. Das Portfolio hat aber in der Regel Vorrang. Andere Wege sind unter Umständen möglich.
Bei einem Gott des Gesetzes (LG) ist für mich ein NG Priester nur schwer vorstellbar. Ein LN Priester passt jedoch sehr gut. Bei einem Gott des Guten wäre es genau umgekehrt.
Bei einem Gott des Krieges (N) sollten Abweichungen innerhalb der Gesinnung wenig Probleme bereiten.
Begründungen dafür gibt es genug.

Talim