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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Gumshoe => Thema gestartet von: KChronist am 19.06.2013 | 19:42

Titel: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KChronist am 19.06.2013 | 19:42
Hiho, wer hat es? wer kann etwas profundes dazu sagen ;-)
Wie zockt es sich? Taugen die Abenteuer etwas?

Edit: Black ;)
Titel: Re: [Night`s Dark Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Galotta am 19.06.2013 | 21:35
Noch nicht. Bin Spieler (jetzt in Wien) - ganz nett bisher.
Titel: Re: [Night`s Dark Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 19.06.2013 | 21:58
Night's Black Agents?
Guck mal hier:
http://tanelorn.net/index.php/topic,82403.0.html

Wir spielen immer noch, ich komme nur nicht mehr zum schreiben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KChronist am 19.06.2013 | 22:41
hey prima, danke. ihr schreibt ja recht detailliert was ihr so alles treibt - scheint euch zu gefallen, dennoch nochmal nachgefragt: ist das AB nett/okay/ganz ordentlich oder rockt es und hat die ein oder andere Überraschung am Start?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 19.06.2013 | 22:58
AB? = Abenteuer/Kampagne?
Wenn ja dann ... also ich persönlich empfinde die Kampagne als eine der besten die ich je gespielt/geleitet habe.
Bin, wie vom ganzen Spiel an sich, absolut begeistert davon. Großartig organisiert und mit wirklich hilfreichen Tipps versehen.
Die Story ist originell, aber man fühlt sich dennoch sofort auf positive Art an die Bourne Filme oder 96hours erinnert, was ja durchaus beabsichtigt ist.
Überraschungen und Twists gibt es, genauso wie eine mehrschichtige Backstory, die aber von den Schichten her herunterskaliert werden kann, so das das Ganze weniger komplex wird.
Also ich würde die Kampagne uneingeschränkt empfehlen, vor allem in Verbindung mit (S)Entries.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KChronist am 19.06.2013 | 23:04
 :d Danke dir!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Oberkampf am 20.06.2013 | 07:25
Kurze Anmerkung von mir: Für Ermittlungsabenteuer finde ich die vier Abenteuer aus dem Zalozhni-Quartett bemerkenswert frei und offen. Es gibt auch wunderschöne Idee und Mechanismen (z.B. Heat), wie man als SL die Umwelt auf unvorhergesehene Aktionen der Charaktere reagieren lassen kann, ohne dass alles zu stark einer Regie unterworfen ist.

NBA und das Zalozhni-Quartett waren für mich bisher eine der positiven Überraschungen auf dem Sektor der Horror- und Ermittlungsrollenspiele.
Titel: Re: [Night`s Dark Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 18.02.2015 | 16:31
Night's Black Agents?
Guck mal hier:
http://tanelorn.net/index.php/topic,82403.0.html

Wir spielen immer noch, ich komme nur nicht mehr zum schreiben.

Wie weit seid ihr eigentlich? Mich würde interessieren, wie Spielleiter das ZQ in ihre Conspyramid eingebaut haben. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe stellt das ZQ ja nur einen Teil einer beliebigen Conspyramid dar.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 19.02.2015 | 10:24
Wir sind vor gut einem Dreivierteljahr fertig geworden damit.
Die Conspyramid habe nicht wirklich benutzt.
Also "nicht benutzt" im Sinne von: Ich hab mich nicht hingesetzt und Pyramiden gezeichnet.
Ich hatte die NPC, die Verflechtungen dieser und der einzelnen Fraktionen und die Hierarchien im Kopf und habe das Ganze wie eine normale Kampagne geleitet.
Vermutlich hatte ich aber auch etwas Glück das meine Spieler zufällig dem Location-Ablauf gefolgt sind, der im Buch so in der Reihenfolge abgedruckt ist, was das Ganze wesentlich erleichtert hat.
Außerdem haben wir ja "nur" (S)Entries und die Kampagne gespielt, ich hatte also drumherum nichts wo ich das hätte einbauen müssen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 21.11.2015 | 14:21
Wir haben vor 3 Wochen das Zalozhniy Quartet per Hangoutrunde als Kampagne gestartet. Bisher gab es zwei Sessions und Stand der Dinge ist, dass die Agenten in Odessa gerade in einer wilden Verfolgungsjagd aus den Katakomben entkommen sind. Für Interessierte hier meine Erfahrungen:

Hangout/Online-Spezifisches:
- Wir haben per Hangout ein Revival einer alten Rollenspielrunde mit Studienkumpels geschafft! Die Mitspieler sitzen in verschiedenen Städten in Deutschland und Europa und Real-life-Treffen sind nur extrem selten möglich. Niemand hatte Hangout-Erfahrungen, aber es hat sagenhaft gut und ohne große technische Probleme oder Verbindungsprobleme funktioniert. Fantastisch!
- Wir nutzen fürs würfeln die Dicestream-App.
- Den NBA-Charakterbogen habe ich auf eine Google-Tabelle übertragen. Dazu noch schnell eine Fertigkeitenübersicht für den SL programmiert, auf der alle Fertigkeiten aller Agenten schnell ablesbar sind. Als Kampagnentagebuch nutzen wir Google Dokumente und für die Gesamtorganisation Google Plus. Ich will ja keine Werbung machen, aber das läuft wirklich super geschmeidig alles zusammen.

SPOILER! Session1: Sentries (Kroatien/Bosnien)
- Ich war der einzige, der schonmal Gumshoe gespielt hatte. Die Mitspieler hatten weder Erfahrung mit dem System, noch hatten sie sich groß in Regeln eingearbeitet.
- Da das Szenario als Test geplant war, kamen die vorgefertigten Charaktere von der Pelgrane-Site zum Einsatz.
- Dafür lief der Abend sehr flüssig. Die Spieler gewöhnten sich recht schnell an die Mechaniken. Einzig an Kreativität im Einsatz von (investigativen) Fertigkeiten fehlte es noch ein wenig.
- Im Grunde lief das Szenario so wie vorgesehen. Die Spieler waren bei der Friedhofsszene ein wenig leichtgläubig, hinterließen letztlich aber feurige Verwüstung ;)

SPOILER! Session2: Odessa
- Einige Spieler hatten sich nun eigene Charaktere gebaut. Die Gruppe besteht nun aus einem Ex-Mossad Bagman/Muscle, einem Ex-Stasi-Analysten und einem Ex-IRA-Wheelman/Explosives. Der vierte Spieler war leider verhindert.
- Mein Gedanke war, die Spieler zuerst nach Odessa zu schicken, damit sie dort erstmal erleben können, wie so richtig die Lucy abgeht.
- Ich hatte für die Spieler einige Infos aus dem Lennard-Dossier zusammengestellt und teilweise auch mit schon vorhandenen Charakterhintergründen verwoben. Ich hatte alles so präpariert, dass mehrere Hinweise (u.a. wie auch im Buch vorgesehen, Caroll) nach Odessa deuteten.
- Dabei kam heraus, dass die gemeinsame Vorstellung vom Spiel noch nicht klar war. Die Spieler kamen auf die Idee, sich an einem möglichst abgeschiedenen Ort erstmal vollkommen unterzutauchen. Hmmm. Wir haben dann auf der Meta-Ebene geklärt, dass die Agenten motiviert sein müssen, sich auch mit fiesen Multimillionendollar-Organisationen anzulegen - auf eigene Faust. Von da an lief es wie am Schnürchen.
- In Odessa wurden die Möglichkeiten des Systems gut ausgetestet. Der Zalozhniy in den Katakomben hätte fast 2 SC getötet. Innerhalb von zwei Runden hat der (auch bedingt durch gute Würfe) unglaublich viel Schaden ausgeteilt. Durch Einsatz von viel Sprengstoff wurde das Wesen unter Geröll begraben.

Anmerkungen zu Gumshoe:
- insgesamt sehr flüssig. Das System stand eigentlich nie der Action im Weg.
- Die Spieler werden zu Kreativität ermuntert, z.B. durch Preparedness und TFFBs. Ohne diese Kreativität hätte es gestern in Odessa sicherlich mindestens einen Todesfall gegeben.
- bei Gumshoe hatte ich persönlich immer Schwierigkeiten mit dem notwendigen Ressourcenmanagement. Die Mitspieler scheint das überhaupt nicht zu stören. Ich selbst fahre auch besser, seit ich mir klargemacht habe, dass sämtlicher Punkteeinsatz im Grunde genommen Spotlight-Zeit beideutet. Und die Spotlight-Zeit verteilt sich damit halbwegs gleichmäßig auf alle Mitspieler.
- Sprengstoff schien uns übermächtig. Durch Einsatz von Granaten und C4 können die Agenten große Gegnergruppen und teilweise auch starke Feinde ausschalten.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 18.03.2016 | 07:56
Hat jemand (S)Entries mit dem ZQ verbunden? Wie habt ihr das am besten gemacht?

Derzeit könnte ich in Rudeks "Black Book" einen Core Clue unterbringen oder über Anton gehen, den die Spieler am Leben gelassen haben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 18.03.2016 | 08:55
In ZQ werden viele Vorschläge dazu gemacht. Zumeist wird das Lennard Dossier als Verbindung genutzt. Ich habe darin den Kontakt in Odessa auftauchen lassen. Und schwupps, ist man direkt in the zalozhniy sanction.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 18.03.2016 | 08:58
Das Lennart Dossier haben meine Spieler leider ungelesen Anton in die Hand gedrückt, obwohl er sie umbringen wollte. Aber mal schauen, ob ich da nicht was vorschalten kann.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 18.03.2016 | 09:05
Sie könnten auch einfach einen Anruf aus Odessa erhalten. A la "ich habe aus sicherer Quelle erfahren dass ihr eure Nase da reingesteckt habt. Ich hätte da einen Auftrag, bei dem ihr mehr erfahren könnt..."
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 22.03.2016 | 07:55
Gerade eine ziemlich schlaflose Nacht hinter mir. Hab mir im Tran "Tödliche Versprechen – Eastern Promises" mit Viggo Mortensen, Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl angeschaut. Eine schöne Heranführung an die "Wory w Sakone", die ja auch in ZQ eine Rolle spielen.

Gibt es kostenlos auf Amazon Prime. Kann man sich gut anschauen, ist aber eher Charakterisierung der russischen Mafia als ein knallharter Thriller oder Krimi.

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51mOMG4X5uL.jpg)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 22.03.2016 | 08:00
Was bei uns sehr zur Atmosphäre beigetragen hat und was wir erst mal lernen mussten:
Eine narrativere Art der Beschreibung von Nahkämpfen.

Wir tendierten viele Jahre lang dazu das Muster "Ein Roll = Ein Schlag" abzuerzählen.
Mit NBA hab ich bewusst angefangen das mal aufzubrechen indem ich mich gedanklich an 96Hours z.B. orientiert habe.
Wir sind also dazu übergegangen das Muster "Ein Roll = Ein Schlagabtausch" einzuführen. Und, oh boy, haben Kämpfe ab da gerockt.
Ich versuche das seit dem bei jedem Rollenspiel umzusetzen, mit durchwachsenem Erfolg. Bei NBA hat es aber perfekt gepasst.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 24.03.2016 | 07:48
Wir sind also dazu übergegangen das Muster "Ein Roll = Ein Schlagabtausch" einzuführen.

Das ist ein so simpler Tipp, dass man nicht drauf kommt. Ich glaube das werde ich mal anregen, sollte ungemein helfen, um auch Spielern mit weniger "Erzählerfahrung" das reinkommen zu erleichtern. Das dann komniniert mit einem 1-Prunkt-Refresh-Zuckerbrot sollte was bringen.  ::)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 24.03.2016 | 09:26
Gerade bei Spielen wie NBA finde ich es immer hilfreich, wenn ich mir Actionszenen wie Actionfilmszenen vorstelle: Da wird auf einen Charakter geschnitten, der hat dann ein paar Momente, um etwas Cooles zu machen und dann folgt der Schnitt zum nächsten Charakter. Innerhalb seines Zeitfensters im Spotlight kann (und sollte!) ein Charakter durchaus komplexe und spektakuläre Dinge tun, solange es einigermaßen schnell geht.
Und in dem Zeitraum, wo von einem Charakter weg und dann wieder zu ihm hingeschnitten wird, vergeht normalerweise Zeit - das heißt, dass sich die Situation beim nächsten Spotlight leicht verändert haben kann (Gegner hat eine Waffe gezückt, ein Gegner ist dazugekommen oder weggelaufen, Kampf hat örtlich verlegt), was bei Systemen, die genau Abstände und Positionen nachhalten nicht funktioniert. Dinge, die die Charaktere machen wollen, aber die keine Probe erfordern, kann man so auch einfach im Off geschehen lassen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 2.06.2016 | 08:03
Gestern sind wir nach langer Pause endlich weiter gekommen. NBA verträgt einfach Pausen nicht wirklich gut, wenn man nicht intensiv mitschreibt.

Die Spieler starteten in Sarvestopol, verfolgten die Ladung und trafen in der Kanalisation auf den Doktor und "Sunglases". So haben sie den Zalozhniy wegen seiner Fliegerbrille genannt.
Teilweise musste ich sie schon etwas in die richtige Richtung schubsen, da sie noch etwas auf Sicherheit bedacht sind. Da fehlt noch etwas diese filmtypische Unbekümmerheit mit der Kinohelden in ihr Verderben rennen. Die meisten Hinweise wurden eingesammelt, lediglich die arabischen Kisten blieben unangetastet. Die waren aber auch unmittelbar, am unwichtigsten.

So oder so habe ich sie doch dahin bekommen, wo sie hin sollten. Da es kein Kanonenfutter gab (russische Seeleute nicht dabei), war es ziemlich schwierig dafür zu sorgen, dass Sunglasses die drei Spieler nicht einfach so umbringt, vorallem da zwei in in die Konfrontation gingen und einer wegrannte (Athletik 1....?!?). Durch den kreativen Einsatz von Prepardness (MOS), Magnesiumfackeln und Intimidation (1-Spend) schafften sie es aber den Brillenträger auf Abstand zu halten und zu entkommen.

Insgesamt klappte es schon wirklich gut, auch wenn man einfach merkt, dass wir alle aus einer anderen Rollenspiel-Tradition kommen. Mit dem Satz "Cool, das will ich jetzt richtig ausgeschmückt hören" erntete ich eher panische Blicke. :) Aber das wird noch.

Mit den Pools wurde es nach hinten hin eng. Die Spieler investierten teilweise extrem hohe Punktezahlen (4 oder auch mal 6), um einen garantierten Treffer (Effekt) zu landen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 2.06.2016 | 14:06
Sehr interessant, dein Bericht.

Ich bin mit der Lektüre des Abenteuers noch nicht ganz durch, Odessa kenne ich aber schon. Die Zaloshniy sind ja nur besiegbar, wenn man sie so umbringt, wie sie auch das erste Mal gestorben sind, ist doch korrekt, oder? Könnte man nicht als Spielleiter jedesmal, wenn so einer auftaucht, die tödliche Verwundung schildern, die der Zaloshniy am Ende seines Vorlebens erlitten hat? In den Regeln des Abenteuers wird an einer Stelle auch ein Test vorgeschlagen, den die Charaktere ablegen können, um von dieser Verwundung zu erfahren. Wie das allerdings funktioniert, wenn Lili Blaise in Zürich eine frische Bluse angezogen hat, weiß ich nicht. Sie ist ja durch einen einzelnen Herzschuss gestorben. Der dürfte nur schwer zu entdecken sein.

Steht nicht im Odessa-Teil des Abenteuers drin, dass die Zaloshniy die Flucht ergreifen, wenn sie 6 Health verloren haben? Mich wundert das zwar etwas (warum fliehen die?), aber wenn man es so macht, dann können die Charaktere hier möglicherweise doch als Sieger aus der Auseinandersetzung herauskommen. Ansonsten sollten sie irgendwann die Beine in die Hand nehmen. Wie wurde denn bei euch klar, dass man den Zaloshniy an dieser Stelle nicht besiegen kann?

Ich finde das schon ein wenig problematisch, denn einerseits will NBA, dass Spieler mit dieser filmtypischen Unbekümmertheit in ihr Verderben rennen, dann aber gibt´s die Zaloshniy, die nur dann besiegbar sind, wenn man schon einiges über sie herausgefunden hat... nicht ganz ohne!

Was den Pool angeht: Lieber so, als Knauser, die möglichst nie ihre Punkte antasten, denke ich. Du musst ihnen dann eben in einer nicht ganz so existentiellen Situation auch mal zeigen, dass das Konsequenzen haben kann, wenn keine Punkte mehr da sind (in Odessa dürfte man aber froh sein, wenn die Charaktere überleben. Das ist ´ne superheftige Szene fast ganz am Anfang des Abenteuers, finde ich).
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 2.06.2016 | 14:30
Steht nicht im Odessa-Teil des Abenteuers drin, dass die Zaloshniy die Flucht ergreifen, wenn sie 6 Health verloren haben? Mich wundert das zwar etwas (warum fliehen die?),...

Man darf nicht den Fehler machen und die Zalozhniy mit dem Soldaten verwechseln, die sie mal waren. Die sind eigentlich von sehr heimlicher und hintertückischer Natur. Lebenspunkte zu regenerieren ist extrem aufwändig für diese Wesen.

Wie wurde denn bei euch klar, dass man den Zaloshniy an dieser Stelle nicht besiegen kann?

Die Spieler haben es kaum geschafft Treffer zu landen und aus ihren Ergebnissen konnten sie wenigstens eine Ahnung auf den Hittreshold bekommen. Ich glaube insgesamt haben die beiden nur 2 oder 3 Punkte Schaden gemacht und dabei hab ich noch die Weste vergessen. Sie hatten ja schon vorher bemerkt, dass "Sunglasses" nicht atmet, von seiner Kraft und seiner abartigen Geschwindigkeit mal abgesehen.
Einer der Spieler (Boba) hat in einer wahnwitzigen Kombination von Feint, Shooting und Filch dem "Vieh" die Sonnenbrille vom Kopf gerissen und dabei gesehen, dass es sich einfach nicht um ein menschliches Wesen handelt. Das reichte wohl als Indiz.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 2.06.2016 | 14:42
Ah, spannende Szene.

Das mit der Regeneration von Health stimmt natürlich, das ist schwierig für die Zaloshniy. Andererseits gibt es keine Auswirkungen bei Hurt oder Seriously Wounded. Die entsprechende Special Power heißt übrigens auch noch "Unfeeling". Die Zaloshniy sind also schmerzunempfindlich und können durch True Death nicht unter Health-12 geraten, da wundere ich mich ein wenig, warum sie überhaupt ein Interesse an ihrer Health besitzen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 2.06.2016 | 14:45
Ah, spannende Szene.

Das mit der Regeneration von Health stimmt natürlich, das ist schwierig für die Zaloshniy. Andererseits gibt es keine Auswirkungen bei Hurt oder Seriously Wounded. Die entsprechende Special Power heißt übrigens auch noch "Unfeeling". Die Zaloshniy sind also schmerzunempfindlich und können durch True Death nicht unter Health-12 geraten, da wundere ich mich ein wenig, warum sie überhaupt ein Interesse an ihrer Health besitzen.
Tarnung?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 2.06.2016 | 15:05
@Chiarina: auf mich macht es immer wieder den Eindruck als ob du sehr unzufrieden mit NBA und/oder Gumshoe bist und das Ganze eher so mit Gewalt mögen möchtest.
Warum benutzt du nicht z.B. ein anderes System mit den NBA Abenteuern? Gumshoe ist ja doch irgendwo so frei das man die Abenteuer/Kampagnen sicher relativ leicht auf ein System anpassen kann das dir/euch evtl. eher liegt?
Trail of Cthulhu beispielsweise enthält eine Conversion zu CoC/BRP, für das es wiederum eine sehr gute Conversion zur ORE gibt.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 2.06.2016 | 15:09
@ LushWoods:
Ich bin etwas fassungslos. Warum erwecke ich denn diesen Eindruck?

Zur Health der Zaloshniye:
Tarnung hieße, es ist für die Zalozhniy wichtiger, dass die Charaktere sie für Menschen halten, als zu verhindern, dass die Charaktere in aller Ruhe ihr Lagerhaus durchstöbern. Nachdem, was man dort so finden kann und im Wissen um das skrupellose Vorgehen der Zalozhniye an anderen Orten (ich sag´ nur Flughafenbahnhof Wien!), kommt´s mir ein wenig unpassend vor.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 2.06.2016 | 15:37
Es ist ihnen wichtiger Ihr Geheimnis (True Death, Herkunft, Banes,...) zu wahren, würde ich sagen. Was sollten die Charaktere das schon wirklich finden? Waffen, eine paar Lieferscheine und alte Papiere...

Davon ab. Das ist ja das tolle an NBA: Es gibt kein "Sie wollen definitv...", denn meine Wesen können ganz anders sein als deine und ihre Motivation auf wieder eine ganz andere. Und wenn es besser in den Verlauf der Geschichte passt, dass verändert sich das sogar, solange es noch nicht ausgesprochen und damit als Fakt geschaffen ist.

In die Denke muss man reinkommen. Meine Spieler fragen immer gerne: "Kann ich..." und ich antworte jedes Mal: "Mach einfach! Wenn es absolut nicht geht, werde ich schon was sagen."
Für den klassischen Rollenspieler ist das unglaublich schwer in den Kopf zu bekommen, dass man einfach die Geschichte voranbringt und nicht schaut, ob es eine Regelmechanik oder Limitierung gibt, die das fördert oder einschränkt. Aber laut Rückmeldung, sind alle begeistert.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 2.06.2016 | 18:08
Die Zaloshniy sind also schmerzunempfindlich und können durch True Death nicht unter Health-12 geraten, da wundere ich mich ein wenig, warum sie überhaupt ein Interesse an ihrer Health besitzen.

Ich lese das so, dass man die Biester schon mühsam in Stücke hacken kann und die dann auch tot bleiben. Es ist nur langwierig und sie kämpfen ohne Einschränkungen bis zum bitteren Ende. Der "True Death" ist sozusagen nur eine Abkürzung, die es erlaubt, mit Recherche und Planung die Sache auf dem kurzen Dienstweg zu Ende zu bringen.

Und dass sich die Viecher zurückziehen, wenn die Gruppe sich zu sehr wehrt, macht Sinn, weil ziemlich teure Investitionen der Bratva sind. Selbst wenn sie unbesiegbar wären, mit fünf Mann drauf, in Duct Tape einwickeln, in den Kofferraum vom Auto sperren, in die Schrottpresse damit und dann den ganzen Klumpen irgendwo über Bord werfen kann auch funktionieren. Dann ist der Vampir nicht tot, aber trotzdem weg.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.06.2016 | 00:47
Die Charaktere werden in dieser Szene Zeuge, wie Dorjiev einen Leichnam präpariert um ihn zum Zalozhniy zu machen. Das ist doch eine Handlung, die es geheimzuhalten gilt, denke ich.

Scimi, deine Sichtweise ist ganz interessant. Ich muss den Text nochmal lesen und checken, ob er das hergibt. Wäre jedenfalls eine Erklärung.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.06.2016 | 06:40
Ich muss den Text nochmal lesen und checken, ob er das hergibt.
Ja,tut er. Dank corpse und tactical vest können die aber in der Regeln den Kampf rechtzeitig abbrechen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 3.06.2016 | 07:23
Die Zalozhniy habe ich gehandhabt wie Scimi schreibt. Meine Gruppe hat letztlich mit Sprengstoff den halben Untergrund in die Luft gejagt.

Es ist schon problematisch, wenn man den Spielern sagt, dass die SC krasse Agenten sind, dann aber von 1 Zalozhniy den Hintern versohlt bekommen. Spieler hier (und generell) zur Flucht zu bewegen, kann gut mal schief gehen. Zusätzlicher negativer Effekt : die Spieler werden möglicherweise in der Zukunft SEHR viel vorsichtiger agieren.


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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 3.06.2016 | 13:33
Die Charaktere werden in dieser Szene Zeuge, wie Dorjiev einen Leichnam präpariert um ihn zum Zalozhniy zu machen. Das ist doch eine Handlung, die es geheimzuhalten gilt, denke ich.

Ich denke, der Punkt ist eher, dass die Schurken in der Szene den Spielern ja keine Falle stellen und vorbereitet sind, sondern selbst von den Ereignissen überrascht werden. Klar, die erste Reaktion ist: "Eindringlinge! Schnappt sie euch!"
Aber wenn das nicht funktioniert, wenn sich plötzlich bei dir die Leichen zu türmen anfangen und von der Gegenseite noch keiner liegt, wenn du die Übersicht über die Situation verlierst und gar nicht weißt, ob du dich nicht längst in einem desaströsen Rückzugsgefecht befindest und wenn du noch immer keine Ahnung hast, was dich da getroffen hat und mit wem du dich da gerade anlegst, dann beginnt die Option "Neu gruppieren, Gefahr analysieren und dann geplant zuschlagen" immer besser auszusehen.

Es ist schon problematisch, wenn man den Spielern sagt, dass die SC krasse Agenten sind, dann aber von 1 Zalozhniy den Hintern versohlt bekommen. Spieler hier (und generell) zur Flucht zu bewegen, kann gut mal schief gehen. Zusätzlicher negativer Effekt : die Spieler werden möglicherweise in der Zukunft SEHR viel vorsichtiger agieren.

Das ist ja gerade das Grundthema des Spiels, das es in den Griff zu kriegen gilt: Die SCs sind superkrasse Agenten, die sich durch die meisten Alltagsgefahren spontan durchprügeln können, aber die Vampire spielen eben in einer anderen Liga und können sie in einem fairen Kampf zum Frühstück verputzen. Wobei es für mich auch zum Genre gehört, dass die Agenten darin kompetent sind, Gegner einschätzen zu können und zu wissen, ob es sich um Goons oder Bossgegner handelt.
Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.06.2016 | 13:36
Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.

Das ist ja eine coole Idee. Hat so was von den Holmes-Verfilmungen mit Robert Downey jr. Wirklich toll, wenn man seine Spieler mal schocken will. Funktioniert aber nur einmal.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 3.06.2016 | 13:49
[...]
Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.
Die Idee ist sowas von geklaut.  >;D
Auch wenn sie gerade in der obigen Szene nicht optimal ist: Dieses "Durchspielen" basiert ja gerade auch auf einem sehr genauen Einschätzen der Fähigkeiten des Gegners (und der daraus resultierenden wahrscheinlichen Strategien). Wenn etwas aussieht wie ein Mensch, kalkuliert man halt nicht ein dass es als Reaktion auf eine Kugel einfach gerade weiterläuft, oder eine Beinklammer durch schiere Kraft sprengt.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 3.06.2016 | 14:40
Hat auf mich so quer durch die Gumshoe Threads so den Eindruck gemacht.
Wenn nicht ist ja alles gut  :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 3.06.2016 | 17:21
Ist mir das erste Mal, glaube ich, in den Lone Wolf And Cub-Comics und bei Lot5R untergekommen, seitdem oft als Stilmittel gesehen, aber keine Ahnung, woher die Idee ursprünglich kommt.

Auch meiner Meinung nach nicht so passend bei Szenen, die eher in Richtung Horror gehen, wie in Odessa mit Dunkelheit, Verwirrung auf beiden Seiten, Flüchten und Schießen und einem Vampirmeuchler mit Hang zu tödlichen Streichen in den Schatten. Aber für eine typische Bond-Szene, wo die Gruppe den Obervampir an der Bar im Luxuscasino trifft, sich fragt, was passieren würde, wenn sie jetzt einfach die Waffen ziehen und loslegen würden, das kurz im Kopf durchspielt und dann doch lieber doppelbödigen Smalltalk hält.

Das das mit dem Einschätzen hängt anfangs vielleicht ein bisschen davon ab, ob die Vampire einfach nur extrem stark und schnell und tödlich sind, oder wirklich übernatürlich und mit Masse, Hebeln, Reibung und Physik im Allgemeinen gar nichts am Hut haben. Aber dass die Charaktere Informationen gewinnen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, gehört ja zum Genre. Nach dem xten Zalozhniy sollte die Gruppe die irgendwann im Griff haben - wobei natürlich die nächste Stufe der Vampyramide noch ganz anders drauf sein kann.


Prinzipiell sehe ich aber NBA als ein Spiel, wo die Charaktere irgendwo gewinnen werden bzw. zumindest die Bösen am Ende nicht davonkommen. Übermächtige Supervampire zeigen dann nur, wie awesome die Charaktere sind, wenn sie sie am Ende zur Strecke bringen, obwohl es ausieht, als hätten sie keine Chance.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 27.07.2016 | 09:22
Mittlerweile haben sich meine Spieler schon recht weit durch die erste Episode gekämpft, wobei das gerade nicht. :)

Bislang hatten wir glaube drei Thriller Chases (zwei mit dem Auto und eine zu Fuß) und irgendwie fand ich die immer zu kurz und zu überlegen. Die Spieler sind so ohne jegliche Probleme davongekommen. Startpunkt war meistens die 4 und durch massiven Einsatz von Poolpunkten ging es rasend schnell davon. So war das Spielchen nach drei Runden oft zu Ende.

Nächstes Mal sind sie am Flughafen von Wien, ich denke da wird es zu gleich zwei Chases kommen (zu Fuß raus und dann mit dem Auto in die Stadt). Ich hoffe, dass ich es da spannender gestalten kann, meine NSC haben ein abartiges Poolkonto, so dass ich im Zweifelsfall die Charaktere immer etwas heranziehen kann. Na, mal sehen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 27.07.2016 | 09:34
die chases waren bei uns eigentlich immer spannend.
Wobei ich jetzt im Nachhinein aber nicht sagen kann warum.

Und Poolpunkte waren bei meiner Gruppe immer notorisch knapp  ;D
Ein Grund warum sie von Gumshoe leider, leider nicht mehr so begeistert sind.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 27.07.2016 | 09:41
Die Spieler kannten das System ja noch nicht so gut, darum habe ich ihnen etwa in der Mitte (Nach der Manipulation des Fußballspiels in Transnistrien) einen kompletten Refresh erlaubt.
Athletics und Driving aktualisiert sich ja jeden Tag, aber ich vermute diesmal könnte es auch mal soweit sein, dass diese Pools leer laufen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.08.2016 | 07:42
Gestern haben wir den ersten Teil des TZQ abgeschlossen. Man kann wirklich von einer fast perfekten Session sprechen, ruhiger Start und dann eine absolute Excess-Spirale abgefahren.

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Was mir an der Stelle etwas unklar war: Wie ist es regeltechnisch angedacht, dass in der Abschlussflucht etliche Resourcen der Lisky Bratva eingreifen? Ich habe einfach hier uns da immer weider welche auftauchen lassen, aber insgesamt nur einen LEAD gehabt.

Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass NBA die Spieler wohl nicht 100%ig überzeugt hat. Das Abenteuer war gut und hat Spaß gemacht und auch die Regelung der Investigativen Fertigkeiten wurde als sehr gut empfunden. Allerdings kam die beliebte Kritik, dass die Pools zu schwer zu händeln sind. Nach Auffassung der Spieler kam es ihnen vor, als wenn die Charakter nur noch "wie Hein Daddel agieren" wenn die Pools einmal auf Null gefahren sind.
Wobei generell sehr viele Punkte in Aktionen gesteckt wurden. Bei Würfel gegen 4 gingen schnell mal vire, fünf oder mehr Punkte über den Tisch. Gerade in den Chases hätte ich vermutlich mehr draufhinweisen müssen, dass sie nicht besser als die Gegner sein müssen, sondern nur besser als der aktuelle Wert.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Boba Fett am 3.08.2016 | 09:01
Man kann wirklich von einer fast perfekten Session sprechen, ...

Was den Unterhaltungswert anging war sie perfekt.

Bemängeln könnte man höchstens die Schwierigkeit, die wir Spieler mit dem Beschreiben der Handlungen (um den Fähigkeiten-Pool zu regenerieren (Parkour?)) hatten...
Das ist für Sebastian und Peter als old school Rollenspieler eben ungewohnt, da der SpL den beschreibenden Teil klassischer Weise übernimmt
und sie mit Details und Atmo ausstattet.
Und ich bin ehrlich gesagt auch nicht so der Stimmungsmensch, der ausschweifend erzählt, zumal ich während des Spiels schnell ins "analysieren" verfalle
und der Kopf dann woanders ist und die Prosa ganz weit hinten im Schädel in einer Kiste eingesperrt verharrt.
(Mich küsst die Muse dann eher bei "bescheuerten" Ideen, wie eine Chessna zu hijacken und arabische Funksprüche zu verfassen...)

Das (Beschreiben) kann man trainieren, aber um es zu trainieren, spielen wir wahrscheinlich zu selten und zu kurz.
(Sprich: alle 14 Tage für 3 Stunden pro Sitzung mitten in der Woche "after work" liefert kaum die optimale Voraussetzung)

Das Problem, was ich dabei sehe (am System), ist, dass in Runden, in denen einige Spieler das gut können und viel praktizieren und andere nicht,
schnell ein ungleichgewicht entsteht. Und in Abenteuern, die das voraussetzen, dass Pools häufig so regeneriert werden, die Charaktere,
die nur mit den Standardpoolwerten arbeiten (die dann erschöpft sind), wahrscheinlich zu heftige Opposition agiert.
Im Zalozhniy Quartet hat es mich nicht gestört, ich fand den Schwierigkeitslevel gut (schwer, aber eben angemessen).

Fazit: Echt gut, macht Lust auf mehr - wir werden sehen, was wir als nächstes spielen.
(Tim, wieso bist Du online, du sollst doch lesen... ;) )
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.08.2016 | 10:06
Fazit: Echt gut, macht Lust auf mehr - wir werden sehen, was wir als nächstes spielen.
(Tim, wieso bist Du online, du sollst doch lesen... ;) )

Weil ich einen Job habe. Wir könnten da aber über einen Gruppenvertrag mit SL-Festanstellung nachdenken.... verlockender Gedanke!
Arbeitsstunden nach 18 Uhr werden natürlich mit Nachtzuschlag abgerechnet. :)

Ich muss jetzt erstmal von der "Doch-Cypher-spielen-wollen"-Blockade im Kopf befreien und dann gehe ich vermutlich erstmal frisch an Corporation ran, das reißt mich am meisten.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 3.08.2016 | 10:12
Löse dich nicht! davon!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Boba Fett am 3.08.2016 | 10:31
Ich muss jetzt erstmal von der "Doch-Cypher-spielen-wollen"-Blockade im Kopf befreien...

Ganz ehrlich: Nein, musst Du nicht, mach das nicht!

Wir haben bei Star Wars gesehen, dass es nicht klug ist, kein System zu spielen, von dem der SpL begeistert ist.
Nimm das, was Dich am meisten anfixt und wenn das Cypher ist, dann spielen wir das (Numenera oder was auch immer).
Steck lieber noch ein paar Euro in die Cypher-Begeisterungs Parkuhr!

Wir spieler spielen das, was angeboten wird und Du hast an NBA gesehen, dass am Ende alle gesagt haben,
dass es ihnen echt gefallen hat. Am Anfang waren Sebastian und Peter eher skeptisch.
Aber das werden sie bei allem, was unbekannt ist (also allem, was in der Coke Tüte steckt).

Dann lieber was, das Dich anfixt, dann haste Spaß daran Dich reinzulesen und einzuarbeiten.
Hat man bei NBA auch gemerkt, dass Dich das System gepackt hatte - und das ist ein wichtiges Element.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.08.2016 | 11:27
Bitte nicht falsch verstehen: Numenera werde ich mir kaufen. The Strange suche ich gebraucht und wenn das Cypher System Rulebook mal auf deutsch käme, wäre es ein No-Brainer - Englisch wohl erstmal als PDF.

Im Moment fehlt mir noch etwas die Motivation gleich eine Cypher-Conversion für ein anderes Setting zu schreiben, auch wenn ich glaube, dass man Titansgrave fast 1:1 bespielen könnte.

Was ich aber meinte, ist dass man den Kopf frei bekommen muss, um nicht beim Lesen eines anderen System plötzlich Vergleich (meist nicht gerechtfertigte) zu haben.

Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 3.08.2016 | 11:30
Das war natürlich als Anspielung auf mein Angebot gedacht ;)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.08.2016 | 12:55
Du, Marketing-Held!

Oder wie ein Mitspieler sagte: "Das bisschen Marketing-Firlefanz, mach ich als Agent doch nebenher..." :P
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 3.08.2016 | 14:24
Einfach genial das in einem Gumshoe Thread zu verstecken ...  8)
Ne, ich würde die nicht verkaufen wenn du nicht gerade zufällig dahergekommen wärst.
Die Bücher sind ja gut, haben nur nicht so eingeschlagen bei uns.

Zum Thema:
Hab ich ja schon mal geschrieben. Das war auch der Grund warum meine Leute irgendwann keine Gumshoe Sachen mehr spielen wollten. Zumindest nicht längerfristig.
Diese leidige Sache mit den leeren Punktepools.
Trotzdem bin ich immer noch der Meinung das das reine Erfahrungssache des SL ist. Also ob die Spieler ohne dastehen oder nicht.
Im Idealfall sollten die Pools nie oder nur kurz leer sein.
Hab ich nur leider zu spät erfahren diese Weisheit.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 3.08.2016 | 14:41
Das müssen meine Spieler natürlich beurteilen und nicht ich, aber ich glaube gestern hat das sehr gut funktioniert.
Der Grund ist so einfach wie offensichtlich: Ich hatte das Ende vor Augen.

Da ich wusste, wann die Spieler das Ende und damit den kompletten Refresh erfahren würden, konnte ich die Rescourcen sehr gut händeln. Das geht natürlich ungleich einfacher als wenn zwischen den Spielern und dem Ende noch mal gut 20 Szenen, 8 Abende und 3 Monate liegen.

Was mich etwas durcheinandergebracht hat, aber das war nicht wirklich schlimm, war der Fakt, dass ein Spieler nach dem Zugunglück Shaken und einer Hurt war. Das behindert den Einsatz von Investigativen Fertigkeiten in der Thriller Chase schon gewaltig. Damit war ein Spieler (Shaken = keine Investigatives) streckenweise zu Tatenlosigkeit verdammt - zumindestens aus seiner Sicht.

Insgesamt glaube ich, dass ich gerade zum Ende hin eh fast jede Buchhaltung über Bord geschmissen habe und nur noch versucht habe die Spannung hochzuhalten. Und das Tolle ist: Es war mir egal - ich wollte nur eine gute Geschichte haben. So (!!!) stell ich mir Rollenspiel vor.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 3.08.2016 | 14:41
Im Idealfall sollten die Pools nie oder nur kurz leer sein.
Hab ich nur leider zu spät erfahren diese Weisheit.
Im Idealfall sollten die Spieler absehen können, dass ihnen auf einem bestimmten Kurs die Punkte ausgehen könnten, und sie ein kalkuliertes Risiko eingehen. Spoinieren wir die Typen in Ruhe aus? TFFBs, keine Problem. Stürmen wir sofort, um keine Zeit zu verlieren? Dann bringen wir uns in erhöhte Gefahr. Das macht ja irgendwie Sinn.

Edit:
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Yes! So habe ich auch eine Demorunde angegangen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 3.08.2016 | 15:07
@ KhornedBeef: Das ist natürlich noch idealerer.  :)

@ Deep_Impact: Deshalb haben wir z.B. bei Savage Worlds auch irgendwann eine alternative Shaken Regel eingeführt. Es gibt halt nichts schlimmeres für Spieler als zur Tatenlosigkeit gezwungen zu werden. Das sollte nie passieren.

Yeah, so muss es laufen.
Das mach ich sowieso regelmäßig ab einem bestimmten Zeitpunkt ... geboren aus dem Chaos und der Faulheit, endet es meistens in einer tollen Actionszene.  :D


Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 4.08.2016 | 08:46
Ich habe mal die Informationen meiner Spieler zusammengefasst, damit die nicht verloren gehen.
https://bubbl.us/?h=35a7e4/6b38ac/35IFxnw3IvkU6&r=1156214392

Ob das nun wirklich weiterhilft oder verwirrt? Ich finde es übersichtlich :)
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/2611105/Gumshoe/verwicklung.jpg)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 4.08.2016 | 08:58
So was hatte ich zuletzt nach 1,5 Jahren Delta Green Kampagne ...  ;D
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 4.08.2016 | 09:01
Nein, das sind jetzt eher ein halbes Dutzend Sitzungen :)

Und dabei sind sie noch an etlichen Informationen vorbei gelaufen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Boba Fett am 4.08.2016 | 09:03
Und dabei sind sie noch an etlichen Informationen vorbei gelaufen.

Oh, ja! 8)

Aber was will man von Max Power, Dr. Danger und Evil Knevil auch anderes erwarten?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 14.01.2017 | 12:41
Heute geht´s bei uns los und wir starten ins Zalozhniy Quartet.
Ich habe noch eine Frage zu den Zalozhniy selbst. Wer sich deren Stats anschaut muss ja feststellen, dass der Spielleiter noch ein paar Stellschrauben hat.

Zunächst mal ist für die Zalozhniy als Bane "Fire" angegeben. Das Regelwerk bietet für Banes ein paar Möglichkeiten, aber keine definitive Lösung an. Hat Feuer bei euch eine Rolle gespielt? Ich spiele mit dem Gedanken, die Möglichkeit "does double normal damage" zu verwenden.

Und dann die Blocks: Es läuft bei mir eher auf Vampire der "Mutant"-Kategorie hinaus. "Consecrated ground, crucifixes and holy objects" fallen also weg. Dann steht da aber interessanterweise: "super-science zalozhniye might be blocked by strong electro-magnetic fields". Und wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniert das RFID-Ortungsgerät, das Carroll den Agenten zum Aufspüren der Kisten mit der Schmuggelware zur Verfügung stellt, genau über elektromagnetische Kräfte. Ist da ´was drin? Ist es vorstellbar, dass ein Zalozhniy durch so ein Gerät oder eventuell auch durch die ganzen Kisten mit ihren elektromagnetischen Signalen in seiner Bewegungsfreiheit behindert wird? Leider habe ich keine wirkliche Ahnung von dieser Technik. Was sagt ihr?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 14.01.2017 | 15:32
 RFID funktioniert üblicherweise mit viel zu geringer Leistung, als dass das glaubwürdig wäre. Meine Meinung. Was für eine Reichweite soll das Gerät denn haben?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 14.01.2017 | 15:50
"Doppelter Schaden" finde ich speziell für Feuer eher unattraktiv. Klar, wenn man vorbereitet ist kann man mit Molotovcocktails oder in einem brennenden Gebäude riesig viel Schaden machen. Aber als geführte Waffe, z.B. brennendes Holzscheit oder Magnesiumfackel ist der Schaden überschaubar - da würde ich lieber mit einem großen Kaliber zweimal schießen als in den Nahkampf zu gehen.
Wenn ich Feuer als "das" Mittel gegen Vampire etablieren wollte, würde ich entweder "any damage done cannot be regenerated (ever)" nehmen oder sogar "does minimal damage automatically (compared to non-bane attacks, which do no damage)". Dann bekommt man diese "ein dutzend Kugeln haben ihm nichts getan, aber dann kam Karpow auf die Idee mit dem Benzinkanister"-Erinnerungen.

Wobei ich den besten Bane für die Zalozhniy immer noch finde, dass man sie mit "demselben" Tod erwischen muss, der sie erschaffen hat. Das erfordert Recherche, Vorbereitung und ist für jedes Viech individuell - ich denke, daraus kann man viel Spiel gewinnen und ich würde diese Option pushen bis zum Gehtnichtmehr...


"Elektromagnetische Kräfte" hast du bei allen möglichen Geräten, die Kabel oder Batterien benutzen. "Stark" sind die aber vor allem bei großem technischem Aufwand, MRT-Anlagen im Krankenhsus würde ich z.B. dazu zählen. Damit ein Einsatz realistisch ist, musst du ein bisschen an der Definition drehen, was du zulässt und Aspirin bereithalten, falls du Leute mit technischem Hintergrund oder guten Physiknoten in der Gruppe hast.

Einerseits willst du Technik, die in einem gewissen Umkreis das Feld erzeugt, ohne dass sie einen Lastwagen und einen Kraftstromanschluss braucht. Andererseits willst du vielleicht nicht, dass jedes Handy dem Vampir wie ein Kreuz entgegengestreckt werden kann. Meine persönliche Faustregel wäre, dass man für ein "starkes" elektromagnetisches Feld mindestens eine Autobatterie oder eine Steckdose braucht und dann ein wenig basteln (lassen?) muss. Das macht den Block nicht allgegenwärtig, aber mit etwas Vorbereitung vor Ort improvisierbar und mobil. Außerdem sind die Zalozhniys ja als tückische Fallenbauer durchaus technisch fit und können z.B. den Strom abschalten oder die Geräte irgendwie lahmlegen...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 14.01.2017 | 16:46
Ein echter RFID-Scanner funktioniert so auf gut einen Meter, aber ich habe das schon eher als "James Bond"-Tech interpretiert also mit deutlich mehr Reichweite. Die genaue Weite habe ich aber nicht definiert.

Feuer habe ich wirklich als etwas dargestellt, wovor die Zalozhniy zurückweichen, aber wenn es nicht anders geht, dann geht es eben auch durch das Feuer. Die Idee mit dem doppelten Schade finde ich durchaus gangbar, aber dann sollte man drauf achten, dass die Spieler das nicht gleich bei der ersten Begnung rausbekommen. Ich habe anders gemacht.

Meine Spieler haben auch nicht einen Zalozhniy wirklich ernsthaft bedroht. Die haben die Spieler eher vor sich hergetrieben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2017 | 18:47
Die besten RFIF können 6-10m.
Aber dann sind die gescannten RFID Chips auch aktive Geräte und keine passiven...
Ansonsten sind so 1,5-3m drin und die normalen Scanner sollten vielleicht 2-5 fache Reichweite haben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 14.01.2017 | 22:20
Danke für die Antworten. Ich glaube euch sofort, was ihr über RFID-Tracker sagt, ich bekomme es nur nicht so ganz mit den Angaben aus dem Abenteuer zusammen. Dort steht: "The RFID trackers have a range of around fifty meters in optimum conditions." Meine Spieler haben sich darüber heute auch ein bisschen gewundert, es wurde aber gerade noch so akzeptiert. Es hieß dann: "Muss wohl zukunftsträchtiges Hightech-Armee-Equipment sein!"

Vom Feuer war heute noch keine Rede (und wie ich das zukünftig mache, werde ich mir nochmal gut überlegen).

Ansonsten war´s ´ne prima Sitzung. Achtung, es folgen Spoiler: Der Hacker hat solange im Internet herumgefischt, bis sich Donald Caroll bei ihm gemeldet hat. Es gab einen relativ vertrauensvollen Austausch im Netz und dann schon bald eine Verabredung in der Realität. Die drei anderen Charaktere sind mitgekommen. Selbst als klar wurde, dass Carroll nicht viel zu bieten hat, waren die Agenten noch bereit, den Waffenschmuggel in Odessa zu untersuchen. Carroll hat erzählt, er würde den Amerikanern ihre Ergebnisse verkaufen und sein Honorar zu gleichen Teilen mit den Agenten teilen. Das hat ihnen gereicht.

Dann ging´s los. Die Agenten sind mit 8 russischen Matrosen und dem Motorboot nach Odessa. Sie haben am Hafen einen Lieferwagen geknackt, 2 der Matrosen beim Boot gelassen, haben miterlebt, wie das Schmuggelgut im Hafen verladen wurde, und haben dann mit vier Charakteren und 6 russischen Matrosen die LKW´s auf ihrem Weg zum Lagerhaus aus den Augen verloren (!), später dann aber aufgrund des Ortungsgeräts wiedergefunden.

Am Lagerhaus haben sie ihren Fahrer im Lieferwagen gelassen, einen Sniper auf den Dächern postiert und sind dann durch die Kanalisation in das Lagerhaus eingestiegen. Sie haben an den amerikanischen Kisten Peilsender versteckt mit denen die Waffen später wiedergefunden werden können. Dann haben sie die Versammlung der Lisky Bratva und Dorjiev bei der Arbeit beobachtet. Es kam zum Mord des Zalozhniy an dem Mafiamitglied, dem Zeitsprung und dem Uhrenalarm. Die Agenten (und ihre Spieler) waren extrem geschockt, als nach dem Zeitsprung urplötzlich der Zalozhniy vor ihnen stand und haben sofort die Beine in die Hand genommen. Sie sind in ihr Fluchtauto gesprungen. Der Sniper lag allerdings tot auf der Straße (der Spieler hat aufgehört, nächstes Mal steigt jemand neues ein). Die Verfolgungsjagd war cool. Besonders, als mitten in der ganzen Sch*** dann auch noch Carroll anrief und sie in ihrer wilden Fahrt durch Odessa mitanhören mussten, wie auch er sich eine wilde Verfolgungsjagd mit tödlichem Ausgang lieferte. Die Agenten sahen erst gar nicht gut aus (langsamer Lieferwagen...), kamen aber immerhin noch zum Hafen und sprangen in ihr Motorboot. Die Küstenpolizei kam nicht ganz so gut hinter ihnen her und so gelangten die Agenten mit den russischen Matrosen an eine Bucht, von der aus die Grenze nach Moldavien greifbar nah ist. Genau in diesem Augenblick tauchte der Polizeihubschrauber auf und beharkte die Bootsbesatzung mit seinen Gatling-Gewehren. Die Agenten flohen in ein nahes waldreiches Naturschutzgebiet und hängten somit die Verfolger ab. Ein russischer Matrose biss allerdings ins Gras, zwei weitere wurden schwer verletzt. Die Agenten erreichten völlig außer Puste jenseits des Naturschutzgebietes eine kleine moldavische Privatpension, in der sie sich für eine Nacht eingemietet haben. Tiraspol ist nicht weit...

Beim nächsten Mal will ich die Regeln für diese ganzen Fertigkeitskombinationen besser drauf haben. TFFB´s sind inzwischen nicht mehr so ein Problem, aber da gibt´s ja noch mehr und das beherrsche ich noch nicht.

Real World Abenteuer mit google-Maps am Tisch sind unglaublich geil!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2017 | 22:36
Also als studierter Automatisierungstechniker und Fachinformatiker:
Die oben angegebenen Reichweiten sind korrekt und die im rollenspiel angegebenen sind CSI Technobabbel.
Generell gilt aber natürlich, dass es immer von der Empfindlichkeit der Empfängerantenneabhängt, wie weit man etwas messen kann. Thema "Echolon" und so...
Es hängt also von der Empfindlichkeit der Zalozhniy Empfängerfähigkeiten ab. da das Metapfysik ist, kann man eigentlich alles festlegen. Allerdings sollte man sich auch darüber im klaren sein, dass jedes Mobilfunktelefon ein vielfaches des RFID Scanners an Sendeleistung ausmacht. Wenn ein Z also aus 50 m Entfernung also einen Scannor orten kann, wird ihm die Empfangs-bestätigungssignale einer empfangenen SMS in der gleichen Reichweite wohl aus den Ohren und der Nase bluten lassen. (Auch wenn das wohl keine mortalen Auswirkungen haben sollte, es sei denn der Mann war Bluter... ;) )
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 14.01.2017 | 22:45
O.K., nochmals Danke für die Aufklärung. Dann werde ich bei den Zalozhniy wohl erst bei weitaus stärkeren elektromagnetischen Einflüssen Auswirkungen beschreiben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 15.01.2017 | 00:55
Toller Bericht,  macht unglaublich Lust auf eine eigene Kampagne mit ordentlich bumms und Spieleragenda!
Ja, als elektromagnetisches Weihwasser kannst du wohl eher die oben beschriebenen Basteleien nutzen. Tipp: Stahlwerke und Aluminiumhütten verwenden Elektroschmelzöfen, die per Induktion, also mit elektromagnetischen Feldern, Tonnen von Metall schmelzen und umrühren.
Evtl. kann man auch die relativ empfindliche Mikroelektronik von RFID und so später als Detektoren nutzen. So a la Dark Knight. Ist natürlich auch eher überzogen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 15.01.2017 | 08:08
Klingt nach einer cooler Session. Darf man fragen warum der Sniper ausgestiegen ist?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 15.01.2017 | 09:25
Ich bekomm da auch wieder Lust. Schade nur das meine Spieler von GUMSHOe mittlerweile eher ernüchtert sind ...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 15.01.2017 | 10:41
Was hat sie denn ernüchtert?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 15.01.2017 | 13:36
Der Spieler des Snipers ist der Typ, der zuvor schon permanent Kritik am System geäußert hat. Es war letztlich nur konsequent, dass er irgendwann ausgestiegen ist. Ich habe durch großes Glück in der Zwischenzeit einen Spieler in unserer Nähe aufgetan, der Gumshoe schon kennt und Bock drauf hat. Das wird beim nächsten Mal (hoffentlich) unser Nachrücker.

Es stimmt aber... es ist für mich so schwierig wie noch nie zuvor für dieses System Spieler zu gewinnen. Das Setting finden alle geil, das System stellt ein gewisses Problem dar. Das ist zumindest meine Erfahrung. Naja, ich werd´s noch ´ne Weile weiter versuchen. Ich hab´ nämlich auch auf das System Lust und im Moment läuft´s gerade nicht schlecht.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 15.01.2017 | 14:50
Wenn ich ein 'System-Pitch' mache gehe ich in der Regel wenig auf Regelmechanik ein bzw. nicht  ins Detail
Also Leute dafür begeistern ist nicht das Problem.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 15.01.2017 | 15:00
Das stimmt. Das Problem (bei uns) war es, die Leute, nachdem sie einen Einblick in das System gewonnen hatten, bei der Stange zu halten. Ich habe keine Lust, immer wieder diese Diskussionen wiederzugeben. An der ein oder anderen Stelle habe ich das hier im Gumshoe-Forum bereits gemacht, das muss nicht immer wieder passieren. Generell muss ich aber sagen, dass ich selten mit so vehement vertretenen persönlichen Befindlichkeiten konfrontiert war, wie bei den Diskussionen um Gumshoe. Jetzt hoffe ich, dass die Diskussionen mit den verbliebenen Spielern langsam mal beendet sind. Back to adventure!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 15.01.2017 | 15:01
Wünsche dir viel Erfolg!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 15.01.2017 | 16:18
Was hat sie denn ernüchtert?

Hab da auch irgendwo hier schon mal was dazu geschrieben.
Kurz gesagt ging es um den zentralen Bestandteil des Systems: Die Punkte(vergabe).
Während ich das System toll finde, weil es einfach ist, Probleme vermeidet und mir als SL gute Werkzeuge zur Hand gibt fanden meine Spieler nur bedingt Gefallen daran.
Hauptsächlich lag's an der Punkteökonomie. Aber da war ich wohl teilweise als SL selber Schuld dran. Ich war wohl zu knausrig.
Speziell hat ihnen dieses "ich bin voll im Arsch wenn ich keine Punkte mehr hab" Gefühl nicht zugesagt. Und da hätte ich besser gegensteuern müssen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 15.01.2017 | 16:56
Ich habe mit einer neuen Gruppe ebenfalls wieder das Zalozhnyi Quartet begonnen - und zwar wieder in Odessa. Die Spieler finden es nach zwei gespielten Sessions super, sowohl System als auch Setting :) Ich muss auch sagen, dass meine Mitspieler sehr improvisations und erzählfreudig sind. In Odessa haben die Agenten eine Menge Informationen nicht gefunden bzw. nicht gesucht und sich nach der Flucht aus den Katakomben ziemlich schnell auf das Erreichen des Ziels Wien versteift. Ich hatte mir vorgenommen, wesentlich freier (d.h. mit weniger Zaunpfahlwinken bzgl. relevante Zwischenstopps in Transnistrien, Rumänien und Ungarn) zu leiten und das klappt bisher sehr gut, wenn der Plot ziemlich schnell völlig vom Drehbuch abgewichen ist :D

Strategie meiner Spieler: ein Kontaktmann wurde zum Schließfach geschickt und der Inhalt woanders (am Bahnhof) deponiert. mit einem Fischerboot nach Rumänien, Flug von Constanta nach Bukarest, Flug von Bukarest nach Wien. Mit Dr. Dorjiev's Magie wurde die Truppe dann geortet und das Flugzeug wurde in der Luft von einer Boden-Luft-Rakete getroffen. Es gab eine spektakuläre Notlandeaktion auf einer Straße in Zentralrumänien. Dort stieß man auf einen Baldak Transit Kleintransporter, überwältigte die Fahrer und fand darin Menschen (Flüchtlinge aus dem Nahen Osten) die nach Dragovir gebracht werden sollten. Nach einiger Diskussion entschied man, dass Wien wichtiger sei. Also mit dem Auto weiter durch Ungarn nach Wien. Die Spieler beschrieben auch immer wieder, wie sie ihr Aussehen verändern, Spuren verwischen, Papiere besorgen, da konnte die Lisky Bratva nur eingeschränkt folgen. Auf der Straße nach Wien gab es dann wieder eine heiße Verfolgungsjagd, die einen SC mit -8 Gesundheit zur Folge hatte, bis man die Stadtgrenze überquerte.

Jetzt bin ich am Überlegen, was ich mit dem Inhalt des Schließfaches anstelle oder ob die Lisky Bratva das vielleicht doch noch eine Falle stellen könnte...  >;D
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 16.01.2017 | 06:44
Zitat von: angband
(...) ein Kontaktmann wurde zum Schließfach geschickt und der Inhalt woanders (am Bahnhof) deponiert.

Auch nicht schlecht!

Ich habe mit meinen Spielern vorher (S)Entries gespielt. Im Lennart-Dossier waren dann einige Hinweise auf das enthalten, was die Agenten auf ihrem Weg von Odessa nach Wien noch so aufdecken können. Es sieht so aus, als würden sie das "en passant" mitnehmen wollen. Von daher muss ich mir möglicherweise um großartig abweichende Routen gar keinen Kopf machen.

Wodurch kam denn bei dir, angband, die Verfolgungsjagd vor Wien zustande? War die Lisky Bratva der Verfolger? Wenn ja hast du ja wahrscheinlich noch ein paar Möglichkeiten!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 16.01.2017 | 11:26
Die Verfolgungsjagd vor Wien kam aus dramatischen Gründen zum Einsatz, das heißt im Grunde Spielleiter Willkür :D genau, die Lisky Bratva waren die Verfolger. Ich habe also schon einige Optionen, aber es heißt ja, dass Wien neutral ist... Mal sehen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 12.02.2017 | 01:04
Heute gab es unsere zweite Zalozhniy Quartet Runde. Im Vorfeld das übliche Schlamassel: Ein Spieler steigt aus heiterem Himmel aus. Natürlich informiert er uns erst am Spieltag selbst. Die Gründe waren so hanebüchen, dass ich nicht verstanden habe, warum. Dann erfahre ich, dass ein alter Kumpel ein Praktikum in Kanada beendet und Anfang März nach Deutschland zurückkommt. Ich schreibe ihm eine email, frage ihn, ob er bei Night´s Black Agents mitmachen will. Er sagt zu. Nagut. Für Nachschub ist gesorgt. Mal sehen, ob wir jetzt mal ein bisschen Kontinuität in die Runde bekommen. Die Sitzung selbst war allerdings super:

Nach der Flucht der Charaktere in der letzten Sitzung sind die Charaktere am Rande Moldawiens gelandet und treffen in einer kleinen hinterwälderischen Pension einen anderen Gast, der nach Tiraspol will (Nachrücker-Spieler). Der Mann ist Israeli, Ex-Mossad und inzwischen auf eigene Faust als Patriot unterwegs. Er hilft Juden in ganz Europa bei der Repatriierung nach Israel und will in Tiraspol Mr. Happy treffen, der ihn mit einer Adressliste der Juden in der Stadt versorgen will. Die beiden verbliebenen Charaktere und der Israeli machen sich miteinander bekannt und schon taucht hier in Moldawien die ukrainische Militsiya auf und will die Pension durchsuchen. Der Wirt versteckt seine Gäste in der Waschküche. Das lässt das Eis brechen und die Männer beginnen, sich ein bisschen voneinander zu erzählen. Unter anderem wird klar, dass die Lisky Bratva in Transnistrien noch nicht so recht Fuß gefasst hat. Daher fahren am nächsten Morgen alle drei Männer im Leihauto des Israeli nach Tiraspol. Die Bestechung an der Genze verläuft problemlos.

Mr. Happy versorgt den Israeli mit den gewünschten Adressen, den beiden anderen erteilt Mr. Happy, der Fußballfan des FC Tiraspol, den Auftrag, das vom Konkurrenten FC Sheriff neu eingekaufte nigerianische Fußball-Wunderkind Abesoli von seinem Einsatz im Freundschaftsspiel zwei Tage später abzuhalten. Nebenbei erzählt Mr. Happy, dass der Besitzer des Fußballclubs FC Sheriff Viktor Gusan ist, ein Mann der Kontakt zu einem ostukrainischen Seperatistenführer namens Alexander Sachartschenko hat. Der wiederum sei in der Vergangenheit durch seine antisemitischen Sprüche aufgefallen. Der Israeli beschließt daraufhin, an dem Auftrag mitzuwirken.

Die Agenten checken alles durch und erfahren relativ schnell vom Aufenthaltsort Abesolis: der Fußballer trainiert privat auf einer Dacha ein paar Kilometer vor der Stadt, abgelegen in einem Wald, außerdem erfahren sie, dass er nachts gern die High Society Clubs der Stadt besucht. Der Mafiosi der Gruppe mischt daraufhin einen Stoff, der in etwa wie eine Lebensmittelvergiftung wirkt. Die Agenten wollen das Zeug Abesoli in ein Getränk mischen. Einen Tag lang observieren sie die Dacha, in der Nacht beobachten sie Abesoli in einem Club. Aufgrund der stets anwesenden Wachen, die auf der Dacha aber entspannter wirken, halten sie diesen Ort für geeigneter ihren Plan in die Tat umzusetzen. Während Abesoli am nächsten Tag auf dem Rasen hinter dem Haus trainiert, bleibt ein Agent in Funkkontakt im nahen Wald, die beiden anderen schleichen ins Haus... und laufen dem Hausmädchen in die Arme! Sie bedrohen die bedauernswerte Frau mit einer Pistole und geben ihr zu verstehen, sie soll für heute Schluss machen und sich für morgen krank melden. Völlig eingeschüchtert tut die Frau, was man ihr sagt. Die Eindringlinge gelangen in die Küche. Eine Kaffeemaschine läuft. Die Agenten mischen das Gift in den Kaffee, in ein paar Wasserflaschen und in eine Flasche Whiskey. Dann verlassen sie das Haus. Das Hausmädchen hat brav getan, was es tun sollte. Allerdings haben die Wachen am Tor mal im Haus nach dem Rechten gesehen. Ein Alarm wird nicht ausgelöst. Scheinbar war die Aktion erfolgreich. Dann zapfen die Agenten auf halbem Weg zurück die einzige Überlandstromleitung an, die zu der Dacha führt und hören den Telefonverkehr ab. Auf diese Weise bekommen sie mit, dass ein Arzt gerufen wird, weil der Leibwächter Abesolis Schmerzen habe. Die Agenten begeifen, dass sie den Falschen erwischt haben. Sie fangen den Wagen des Krankenhausarztes ab, der zur Dacha fährt, geben dem Arzt einen Schlag auf den Schädel und fesseln ihn an einen Baum. Der Mafiosi verkleidet sich als Arzt und gelangt zur Dacha. Er kommt mit Abesoli ins Gespräch und "erfährt" vom Clubbesuch des Fußballers am Vorabend. Daraufhin äußert er den Verdacht, dem Leibwächter Abesoli könnte jemand irgendetwas ins Getränk gemischt haben. Vielleicht sogar Abesoli selbst, bei diesem setze die Wirkung aber erst später ein... da helfe doch die prophylaktische Einnahme eines Mittelchens! Kurz: Der Mafiosi lässt das Mittelchen bei Abesoli, der es dann "sicherheitshalber" auch selber nochmal zu sich nimmt. Hinterher fahren sie den ohnmächtigen Arzt mit dessen Auto in ein Parkhaus in der Stadt und übergießen ihn mit Alkohol.

Das Spiel am nächsten Tag findet ohne Abesoli statt. Zur Freude der Fans des FC Tiraspols endet es 0:0. Mr. Happy ist glücklich und macht die Agenten mit einem Mann bekannt, den er selbst noch nicht allzu lange kennt. Der Mann ist ein ukrainischer Apotheker, von dem die Lisky Bratva Schutzgelder erpressen wollte und der sich daraufhin nach Transnistrien abgesetzt hat. Die Agenten erfahren, dass auch Mr. Happy nicht gerade ein Freund der Lisky Bratva ist. Der ukrainische Apotheker erzählt ein bisschen von seiner Vergangenheit, alle feiern zusammen das erfreuliche Unentschieden des FC Tiraspols und schließlich fahren die Agenten mit dem Mann gemeinsam im Taxi nach Hause. Der Mann wird zuerst abgesetzt, aber als sich die Agenten noch ein letztes Mal zu ihm umblicken, sehen sie, wie ihm eine dunkle Gestalt folgt. Diese Gestalt hat ein Gewehr in der Hand. Sofort lassen die Agenten das Taxi halten und folgen der Gestalt. Sie rufen ihrem neuen Bekannten zu, er solle aufpassen. Die dunkle Gestalt gibt daraufhin einen Schuss auf die Agenten ab und verwundet den Israeli leicht. Die drei Agenten schießen zurück und die dunkle Gestalt ist tot. Schnell bringt man deren Waffen, einen Schlüsselbund und einen Pass an sich und geleitet den neuen Freund in dessen Pension.

Dort angekommen erzählt der Apotheker den Agenten ein paar seltsame Volksmärchen von Zalozhniys. Die Agenten können zwar ein paar Parallelen zu ihren Erlebnissen ziehen, insgesamt klingt das aber alles viel zu fantastisch um wahr zu sein. Dann erzählt der Apotheker den Agenten, dass sich die Lisky Bratva neuerdings auch in Transnistrien breitmachen will. Der Mann, der ihnen dabei helfen will, ist Alexander Wladimirowitsch Martynow, der jetzige Premierminister Transnistriens. Der ukrainische Apotheker beschwört die gemeinsamen Interessen und fordert die Agenten auf, ein Zeichen zu setzen. Martynow sei derzeit im Urlaub auf der Krim, sein Haus kaum bewacht. Er habe einen kleinen Sprengsatz, den die Agenten in sein Haus bringen könnten, dann könne man eines seine Zimmer in die Luft jagen und hinterher in einem Bekennerschreiben sich jegliche Einmischung aus Richtung Ukraine oder Russland in Transnistrien verbitten. Die Agenten sind unschlüssig, stellen aber in den nächsten Tagen ein paar Nachforschungen an. Am Schluss haben sie einen Plan, wie sie in das Haus hineingelangen könnten und sind auch drauf und dran, ihn auszuführen. Sie fahren zu ihrem neuen Freund um da die Bombe abzuholen, aber glücklicherweise wirft der Israeli nochmal einen genaueren Blick auf den Sprengstoff - dabei erkennt er, dass es sich nicht um eine harmlose kleine Bombe handelt, die in einem Zimmer ein wenig Chaos anrichtet, sondern um ein absolutes Ticket in die Hölle, das das halbe Stadtviertel in die Luft jagen würde. Mit absolutem Pokerface gibt er dem neuen Freund zu verstehen, dass es vor Durchführung der Tat noch ein paar Informationen einzuholen gelte. Sie fahren zurück in die Stadt und stellen erstmal Mr. Happy zur Rede. Dieser weiß von nichts, er kennt den Apotheker aus der Ukraine ja auch noch nicht allzu lang. Nach der Erzählung der Agenten schlägt er allerdings vor, sich den Mann zu greifen. Zusammen fahren die Agenten mit Mr. Happy zu dessen Pension... und müssen feststellen, dass der Vogel bereits ausgeflogen ist. Sie kommen zu folgenden Schluss: Entweder hat es hier jemand auf einen Nachbarn des Premierministers abgesehen und schreckt vor Kollateralschäden nicht zurück oder hier wollte jemand den Agenten ein dickes Ding anhängen - und das könnte dann eventuell auch die Lisky Bratva selbst sein!

Mr. Happy erklärt den Agenten, es sei vielleicht klüger, ein bisschen in Bewegung zu bleiben. Er besorgt den Agenten moldawische Visa und einen Wagen, in dem sich die Agenten in Richtung Rumänien bewegen.

Toller Abend! Das Gesicht des Spielers bei der Erkenntnis, dass es sich um eine extrem zerstörerische Superbombe handelt, war die Sitzung schon allein wert! Ein zweites Highlight war der Pressespiegel: In den Zeitungen konnten die Agenten tagtäglich nachlesen, was von ihren Aktionen in der Öffentlichkeit ankam. Großer Spaß!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 12.02.2017 | 12:28
Hört sich gut an. Ich erinnere mich noch daran, dass Transnistrien sich damals irgendwie "falsch" anfühlte. Zu railroady, zu irrelevant. Warum in Transnistrien Fußballer vergiften und nicht möglichst schnell weiter? Wie ist das bei euch?

In meiner Runde ging es auch weiter. Wir haben einen neuen Spieler, also 5 SC jetzt. Das ist für eine Online-Rollenspielrunde fast schon etwas viel - aber natürlich ein Luxusproblem.

NBA Zalozhniy Quartet Session 3

Für diesen ZQ versuch hatte ich mir ja mehr Offenheit und Flexibilität vorgenommen. Start in Wien. Am WestBahnhof holt man sich den Inhalt des Schließfachs. Ich hatte beschlossen, keinen Überfall zu Beginn stattfinden zu lassen. Anruf durch Dorjiev, auf dessen Angebot die SC zum Schein eingehen. Dieser erwähnt Shevlenko der Informationen über eine Superwaffe habe, an die die "Meister" rankommen wollen.

Dann öffnet sich das Szenario sehr stark. An Tag 1 der Konferenz besorgen sich die Agenten Infos zu Shevlenko mittels history (Philby connection) und research (Zeitplan). Als guter Zeitpunkt wurde der Empfang im Hotel Europa ausgewählt, zu dem man sich schnell Einladungen fälschte bzw sich auf die Personalliste setzte (hacking). Nachmittags beobachtete man die Lisky Bratva vor Ort (Straßenwissen, Fotografie) und fand Infos über deren Aktivitäten in Wien heraus, Stefan Werner, Rachov als vielleicht-vampir , Prostitution, etc. Beim Empfang abends fand man mittels flirting einige ungestörte Minuten mit Shevlenko, mit dem man einen Termin für den nächsten Tag vereinbarte. Später dann die Episode um die CIA Extraktion. Zwei SC waren draußen und live dabei und erkannten die Extraktion als solche (tradecraft) und hielten sich zurück. Auftritt Thonradel, den man bisher an der Seite Rachovs ignoriert hatte, und vier Tote CIA Leute. Die zwei SC nehmen ihr beine in die Hand. Thonradel im Van wird verfolgt, aber mit Abstand, und man beobachtet wie sich der Vampir in Nebelform verdünnisiert, kurz bevor der Van in die Donau stürzt.

Kommentar hierzu später.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 12.02.2017 | 13:21
Ich hatte mit Transnistrien zwei Vorteile: Erstens sind die Charaktere bei ihrer Flucht aus Odessa sowieso schon ganz in der Nähe aufgeschlagen, zweitens musste ich einen neuen Charakter einführen, dessen Anfangsmotivation der Spieler und ich dann eben so gestaltet haben, dass sie ihn in Richtung Tiraspol führt. Wenn du dann noch die ukrainische Militsiya moldawische Pensionen nach den Flüchtenden abklappern lässt und ihnen die Information zukommen lässt, dass die kriminelle Regierung Transnistriens auf ihre Unabhängigkeit bedacht ist und sich bisher heftig dagegen gewehrt hat, dass sich dort Mafiaorganisationen wie die Lisky Bratva festsetzen, dann wird Tiraspol plötzlich zur Stadt, zu der alle hin wollen. Railroady? Nicht so wichtig, finde ich, solange es als Ganzes betrachtet plausibel bleibt.

Diese Fußballerstory ist relativ irrelevant, das ist schon richtig. Als ich den Agenten aber angedeutet habe, dass es sich dabei nur um einen Test handeln könte, bei dem Mr. Happy sehen will, wie diskret die Agenten solche Aufträge ausführen können, und im Falle eines Erfolgs möglicherweise noch interessantere Jobs zu vergeben hat, waren die Spieler doch ziemlich einverstanden. Der dickere Auftrag kam dann in Form der beiden Lisky Bratva Con Men, die auch Mr. Happy getäuscht haben. Dieser Handlungsstrang war ziemlich frei entwickelt und war ein guter Abschluss für den Abend.

Letztlich hat der kleine Zwischenstopp Transnistrien gezeigt, dass die Lisky Bratva ziemlich aggressiv auf Expansion ihres Einflussgebietes aus ist und die Agenten noch immer im Visier hat.

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Was du über euer "Out of the house of ashes" schreibst, kommt mir eigentlich ziemlich nah am Abenteuertext vor. Du hast schon Recht: das Abenteuer ist an sich offener gehalten, ein bisschen anders als der Roadmovie "The Zalozhniy Sanction". Aber du hast immerhin einen Teil der Recherche drin gehabt und die CIA Extraktion ist nach Plan verlaufen. Ich denke, du kannst einfach weitermachen, wie vorgesehen, oder? (An einer Stelle im Abenteuer steht übrigens, dass Wien zwar für die Unterwelt eine neutrale Zone sei, dass aber nichts dagegen spreche, wenn die Lisky Bratva die dortige Polizei schmiert. So ganz in Sicherheit vor der Lisky Bratva dürften sich die Agenten auch in Wien nicht fühlen.)

Schön, dass es hier so´n kleinen Austausch mit dir gibt!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 12.02.2017 | 16:32
Was du über euer "Out of the house of ashes" schreibst, kommt mir eigentlich ziemlich nah am Abenteuertext vor. Du hast schon Recht: das Abenteuer ist an sich offener gehalten, ein bisschen anders als der Roadmovie "The Zalozhniy Sanction". Aber du hast immerhin einen Teil der Recherche drin gehabt und die CIA Extraktion ist nach Plan verlaufen. Ich denke, du kannst einfach weitermachen, wie vorgesehen, oder? (An einer Stelle im Abenteuer steht übrigens, dass Wien zwar für die Unterwelt eine neutrale Zone sei, dass aber nichts dagegen spreche, wenn die Lisky Bratva die dortige Polizei schmiert. So ganz in Sicherheit vor der Lisky Bratva dürften sich die Agenten auch in Wien nicht fühlen.)

Schön, dass es hier so´n kleinen Austausch mit dir gibt!
Das finde ich auch :)

Out of the House of Ashes:
Das Szenario ist im Grunde eine große Relationship-Map mit Zeitvorgaben (Tag 1 bis 4 der Handelskonferenz). Es kann also praktisch nicht schiefgehen und man kann als SL auf die Aktionen der Spieler reagieren und die Gegenspieler und sonstigen Parteien entsprechen agieren lassen. Bei mir haben die SC recht wenig Ermittlungs-Initiative gezeigt, dementsprechend unvorbereitet war man abends auf dem Empfang ("Was zum Teufel will die CIA hier?"). Nachdem Tag 1 jetzt rum ist, werden die SC das Pferd sozusagen von hinten aufzäumen müssen, was etwas unbefriedigend, aber letztlich selbst verschuldet ist. Der Szenariotext gibt auch eine solche Entwicklung her.

Beobachtungen zu Pacing/Atmosphäre etc.:

Mal sehen, ich werde das beim nächsten mal ansprechen und vorschlagen, generell noch mehr auf die Tube zu drücken, schließlich gibt es ja entsprechende Fertigkeiten (Preparedness) und auch die Recherchearbeit zu straffen. Ich habe im Auge, "szenenartige" Rückblicke zu machen, wenn Spieler Punkte für Recherchen ausgeben, sodass nicht so viel aktiv ausgespielt wird... hmm ich finde es schwierig die Problematik hier zu erläutern, so richtig meinen Finger auf das legen, was mich stört, kann ich irgendwie noch nicht.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 12.02.2017 | 17:02
Zumindest zu Punkt 2 kann ich auch noch etwas sagen:

Im Prinzip können die Rechercheszenen ja im Nu abgehandelt werden: Spieler setzt passende Fertigkeit ein > Direktor gibt Information heraus. Das ist die schnellstmögliche Gangart und da ja Investigation automatisch gelingt, gibt´s auch keinen spielmechanischen Grund dafür, irgendetwas auszuspielen. Manchmal gibt´s allerdings Szenen, die ich dann doch gern ein bisschen detaillierter habe: Wenn ein Agent Flirten einsetzt um aus der Journalistin ein paar Informationen herauszubekommen, dann lasse ich das Gespräch in der Regel auch ganz gern ausspielen, weil so erst richtig klar wird, was der Agent überhaupt wissen will. Und dann gibt´s natürlich auch immer investigative Aktionen, zu denen irgendwer gleich ein Bild im Kopf hat, das vielleicht ganz attraktiv ist. Das wird dann bei uns am Tisch auch ganz gern ausgesprochen und gegebenenfalls ein bisschen weiterentwickelt. Ansonsten finde ich das, was da bei Night´s Black Agents abgeht, im Verhältnis zu meinen anderen Rollenspielrunden schon ziemlich rasant. Ich zumindest muss nicht noch zusätzlich auf´s Gaspedal treten.

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig finde ich die Situation, wenn ein Spieler Punkte ausgeben will, aber es gibt gar nichts Relevantes mehr zu entdecken. Den Satz: "Lass mal stecken, du kannst hier nichts mehr herausfinden" versuche ich in anderen Rollenspielen normalerweise zu vermeiden. Bei Night´s Black Agents fand ich´s manchmal doch angebracht. Schließlich kommen die Punkte nicht so schnell wieder.

Und dann habe ich manchmal noch ein paar Probleme damit, wenn es etwas zu entdecken gibt, die Agenten besitzen die entsprechende Fertigkeit, der Spieler sagt aber nicht an, dass er sie einsetzt. Sollte ich jetzt als Spielleiter einen Hinweis geben, dass es da etwas zu entdecken gibt? Wenn dann der Spieler sagt: "Ahso, ja, dann setze ich die Fertigkeit ein!", dann gelingt die auch noch automatisch, das heißt, ich als Spielleiter erzähle den Teil der Geschichte fast ohne Zutun der Spieler. Wenn ich dann aber nichts sage und stur darauf warte, ob Fertigkeiten eingesetzt werden, dann fehlen entweder Informationen oder es kommt mittelfristig zum "Fertigkeiten-Abklappern" (eine nach der anderen wird durchprobiert um ja nichts zu verpassen). Das gilt es natürlich zu vermeiden. Im Moment entscheide ich in diesen Situationen völlig aus dem Bauch heraus mal so und mal so. Ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet mir das aber schon.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 12.02.2017 | 18:39
Zumindest zu Punkt 2 kann ich auch noch etwas sagen:

Im Prinzip können die Rechercheszenen ja im Nu abgehandelt werden: Spieler setzt passende Fertigkeit ein > Direktor gibt Information heraus. Das ist die schnellstmögliche Gangart und da ja Investigation automatisch gelingt, gibt´s auch keinen spielmechanischen Grund dafür, irgendetwas auszuspielen. Manchmal gibt´s allerdings Szenen, die ich dann doch gern ein bisschen detaillierter habe: Wenn ein Agent Flirten einsetzt um aus der Journalistin ein paar Informationen herauszubekommen, dann lasse ich das Gespräch in der Regel auch ganz gern ausspielen, weil so erst richtig klar wird, was der Agent überhaupt wissen will. Und dann gibt´s natürlich auch immer investigative Aktionen, zu denen irgendwer gleich ein Bild im Kopf hat, das vielleicht ganz attraktiv ist. Das wird dann bei uns am Tisch auch ganz gern ausgesprochen und gegebenenfalls ein bisschen weiterentwickelt. Ansonsten finde ich das, was da bei Night´s Black Agents abgeht, im Verhältnis zu meinen anderen Rollenspielrunden schon ziemlich rasant. Ich zumindest muss nicht noch zusätzlich auf´s Gaspedal treten.
So ähnliche handhabe ich das derzeit auch. Es wird eben mal mehr und mal weniger viel ausgespielt. Ich denke ich werde einfach mit der Gruppe darüber quatschen beim nächsten mal.

Zitat
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig finde ich die Situation, wenn ein Spieler Punkte ausgeben will, aber es gibt gar nichts Relevantes mehr zu entdecken. Den Satz: "Lass mal stecken, du kannst hier nichts mehr herausfinden" versuche ich in anderen Rollenspielen normalerweise zu vermeiden. Bei Night´s Black Agents fand ich´s manchmal doch angebracht. Schließlich kommen die Punkte nicht so schnell wieder.
Wenn so etwas passiert, versuche ich es hinzukriegen, dass trotzdem noch neue Erkenntnisse rausspringen. Wenn man es improvisieren kann, schiebe ich Infos von anderen Stellen der Kampagne dann dahin.

Zitat
Und dann habe ich manchmal noch ein paar Probleme damit, wenn es etwas zu entdecken gibt, die Agenten besitzen die entsprechende Fertigkeit, der Spieler sagt aber nicht an, dass er sie einsetzt. Sollte ich jetzt als Spielleiter einen Hinweis geben, dass es da etwas zu entdecken gibt? Wenn dann der Spieler sagt: "Ahso, ja, dann setze ich die Fertigkeit ein!", dann gelingt die auch noch automatisch, das heißt, ich als Spielleiter erzähle den Teil der Geschichte fast ohne Zutun der Spieler. Wenn ich dann aber nichts sage und stur darauf warte, ob Fertigkeiten eingesetzt werden, dann fehlen entweder Informationen oder es kommt mittelfristig zum "Fertigkeiten-Abklappern" (eine nach der anderen wird durchprobiert um ja nichts zu verpassen). Das gilt es natürlich zu vermeiden. Im Moment entscheide ich in diesen Situationen völlig aus dem Bauch heraus mal so und mal so. Ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet mir das aber schon.
Dieses Problem habe ich auch. Und ich glaube, da gibt es keine allgemeingültige Regel. Ab und und an biete ich den Spielern Zusatzinfos gegen Punktausgabe an. Beispiel: die Agenten kundschaften das HQ der Lisky Bratva in Wien aus und bemerken die Leute die dort ein- und ausgehen. Ich sage "Für 1 Punkt Fotografie gäbe es nähere Informationen". Als es um Hintergrundwissen zu Shevlenko ging, habe ich kurz nachgeschaut, welcher SC History als Fertigkeit hatte, und habe diesem dann die Core Clue-Hinweise einfach so gegeben ("Du weißt, dass....").
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 13.02.2017 | 00:32
"Recherche" kann man aber relativ breit sehen. Wenn die Spieler nur ballern wollen, ist es das falsche Spiel, aber Informationen kann man ja auf sehr vielseitige Weise anbringen: Durch Kontaktleute, Einbrüche, Überwachung, Erpressung etc.

Wenn die Gruppe so gar keine Lust hat, sich selbst die Hacken abzulaufen, kann man ja mal durchaus sagen, dass NSC X oder Organisation Y aus eigenen Gründen schon alle Infos gesammelt haben, so dass man sich die nur noch holen müsste...

Einfach rausbekommen, was die Spieler am liebsten machen wollen und wie sie sich einen Spionagethriller vorstellen und dann entweder "James Bond" oder "Tinker, Tailor, Soldier, Spy" oder "Three Days of the Condor" spielen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 4.03.2017 | 22:28
Heute gab´s unsere 3. Zalozhniy-Quartet Runde. Noch einmal waren wir SL + 3 Spieler. Beim nächsten Mal will ein weiterer Spieler dazustoßen.

Der angeschossene Ex-Mossad hat über Mr. Happy in Tiraspol noch ein wenig medizinische Versorgung bekommen können, dann sind die Agenten mit moldavischen Pässen Richtung Grenze. Am Grenzübergang nach Moldavien gibt´s einen Stau. Angeblich gäbe es einen Kartoffelfäulealarm in Transnistrien. Alle Autos müssen an die Seite und eingesprüht werden. Die Grenzbeamten deuten auf ein nahes Motel. Das kann dauern. Dank Bestechungsgeldern und ein wenig Cop Talk bekommen die Agenten versichert, man wolle versuchen, ihren Wagen innerhalb von drei Stunden abzufertigen. Die Agenten trinken einen Kaffee und lernen einen Geschäftsmann kennen, der nach Bukarest will. Er erzählt davon, dass die Grenze nach Transnistrien dicht ist, weil die dortigen Beamten Angst davor haben, dass irgendwelche Mafiosi einreisen würden. Warum man dann aber gleich auch noch die Ausreisewilligen mit schikaniert sei ihm auch nicht klar. Der Mann geht mit den Agenten nach draußen, redet noch eine Weile weiter, dann scheint er einen kleinen Schwächeanfall zu haben. Die Agenten kümmern sich um ihn und besorgen ihm einen Sanitäter, dann fahren sie weiter (was sie nicht bemerkt haben, ist der GPS-Peilsender, den der Mann an ihrem Kotflügel befestigt hat: Der Mann ist Elvis, einer der Dukes of Edom – Erstkontakt!). Im Auto lesen sie eine Zeitung, erfahren, dass in Tiraspol ein Küchenmädchen geplaudert hat und der Fall um den Fußballstar Igwe Abesoli neu aufgerollt werden muss. Die Agenten drücken ein wenig aufs Gas.

Das Passieren der Grenze nach Rumänien läuft besser. In Iași machen die Agenten Halt und übernachten in einem Hotel. Einer von ihnen untersucht sicherheitshalber ihren Wagen und findet den Sender. Rätselraten: Wo kommt der her? Der Peilsender wird an einen Bus gehangen, der Richtung Süden unterwegs ist, dann mieten die Agenten einen neuen Wagen.

Weiter geht es. Nach Roman werden sie von einem waghalsigen Motorradfahrer bedrängt, der irgendwann auf seiner zusätzlich aufgemotzten MV Agosta F4 halsbrecherisch überholt. Die Agenten können noch einen seltsamen, einigermaßen klobigen Transportaufsatz erkennen, den er hinter seinem Fahrersitz angebracht hat, dann ist das Motorrad auch schon weg.

Hinter Kreuzburg an der Bistritz dann ein Volltreffer: Die Agenten fahren hinter drei LKWs mit der Aufschrift „Baldak Transit“ her. Zunächst wird der RFID-Tracker aus Odessa getestet: Keine geschmuggelten Waffen an Bord. Dann biegen die LKWs überraschend nach links in ein kleines Tal ab. Das kommt den Agenten seltsam vor: Das ist nicht der Weg nach Dragovir. Den LKWs hier zu folgen ist den Agenten aber zu auffällig. Sie fahren weiter in Richtung Dragovir, werden aber schon bald von einem hellblauen SUV bedrängt. Leider haben die Agenten keinen richtig guten Fahrer dabei. Nach einer Weile Aufblenden, Auffahren und anderen Ablenkungsmanövern, u. a. mitten auf einer engen Brücke, kommt es dann doch zur Katastrophe: An einer Schlucht drängt der SUV die Charaktere so ab, dass sie frontal gegen einen massiven Betonpfeiler knallen. Glücklicherweise sind alle angeschnallt und tragen leichte Polizeirüstung. Hacker und Schmuggler haben nur ein paar Schrammen abbekommen, der Ex-Mossad ist aber stärker betroffen. Die Agenten rufen die Polizei und einen Krankenwagen, der sie nach Bicaz bringt. Dort stellt sich heraus, dass der Ex-Mossad schnell wieder auf die Beine kommt. Einen Tag haben die Agenten aber verloren. Sie mieten einen neuen Wagen, fahren zurück zu dem Seitental und wollen nochmal nachschauen, wo die Baldak Transit LKWs hingefahren sind. Kaum ins Tal eingelenkt, kommen ihnen die LKWs auch schon entgegen, angeführt von einem schäbigen Lieferwagen. Die Agenten fahren weiter, entdecken ein einsames, orthodoxes Kloster, einen Parkplatz voller Fäkalien, Spuren von vielleicht zwei Dutzend Menschen... und sonst nichts. Dann fahren sie zurück nach Bicaz und weiter bis Broșteni. Hier gibt es ein modernes Café für Wandertouristen. Es ist außerdem der Ort am Borgo-Pass, bei dem man die Passstraße verlassen muss um über eine kleine Seitenstraße nach Dragovir zu kommen. Die Agenten nehmen sich ein Zimmer, holen ein paar Erkundigungen bei der Wirtin (die sie für Dracula-Touristen hält) ein und nehmen eine Mütze Schlaf.

Am nächsten Morgen fahren die Agenten in Richtung Dragovir und prompt kommen ihnen die Baldak Transit LKWs entgegen. (Die Agenten haben sich ein bisschen viel  Zeit gelassen. Den Transport der Sklaven per Minibus zum Kloster haben sie verpasst). Sie fahren weiter Richtung Dragovir, parken zwei, drei Kilometer entfernt auf einem Waldweg, tarnen ihren Wagen ein wenig und wandern dann durch den Wald. Am Waldrand beobachten sie das Dorf. Sie erkennen Voritz, den Dorfschulzen, der auf dem Weg zu seinem abgelegenen Hof ist. Gegen die Windrichtung schleichen sie sich an seinen Wolfshunden vorbei zu seiner Haustür, klopfen und verwickeln den Mann in ein Gespräch über das Kloster. Nach einigem guten Zureden stellt man fest, dass man auf derselben Seite ist. Voritz warnt die Agenten, erzählt ihnen aber auch ein wenig über die Belegschaft des Klosters, die Menschentransporte und die Patrouillengänge der Wachen an den Berghängen und im Dorf. Er weiß auch zu berichten, dass die Männer für die Lisky Bratva arbeiten.

Dann schleichen sich die Agenten in der Nacht mit Nachtsichtgeräten ausgestattet den Berg hinauf und erreichen unentdeckt das Kloster. Sie erkennen die Satellitenschüssel mit dem Satellitenmodem, betreten das Kloster über den eingestürzten Bereich, begutachten die Wachen im Innenhof und auf der Mauer (insgesamt ca. 7 aktive Wachen bei Nacht) und verbergen sich im ruinösen Bereich. Von dort aus schleichen sie sich durch das Hauptgebäude aufs Dach. Auf dem Kirchturm des Klosters richtet sich der Ex-Mossad ein Snipernest ein, die beiden anderen schleichen sich über das Dach zur Satellitenschüssel, wo der Hacker das Modem anzapft, möglichst viele Dateien aus dem Computer des Kloster herunterlädt und der Lisky Bratva einen üblen Virus in ihr System einspeist.

Und dann kommt der Moment der Entscheidung: „Versuchen wir jetzt auch noch die Gefangenen zu befreien oder gehen wir?“ Die Agenten sind ziemlich ausgepowert. An eine langwierige verdeckte Aktion ist nicht zu denken. Mit einem einzigen kampfstarken Agenten und nur mäßiger Ausrüstung sieht die Chance auf eine direkte Auseinandersetzung auch nicht rosig aus. Nach langem Zögern dann erstmal taktischer Rückzug zum Café in Broșteni. Sichtung der erlangten Dateien: 1. Medizinische Fachsimpeleien, die keiner versteht. 2. Eine Studie zu UV-C Strahlung, eine Liste entsprechend verfügbarer Lampen und der Hinweis darauf, dass Zalozhniye mit UV-C Strahlen auf Distanz gehalten werden können. 3. Ein Dossier über Philby – Vater und Sohn. Die Agenten wundern sich und beschließen, eine medizinische Kapazität bezüglich der ersten Datei um Rat zu fragen.

Der weißrussische Hacker lässt sein Network spielen und erinnert sich an einen  Geheimdienstmitarbeiter, der als Professor der Medizin in Kreuzburg an der Bistritz Vorlesungen hält. Er unterhält dort auch ein Safe House, das die Mitarbeiter des weißrussischen Geheimdienstes als Unterschlupf benutzen können. Die Agenten fahren zurück nach Kreuzburg, zeigen Dr. Ionesco die Datei und atmen einen Moment tief durch. Einen halben Tag später erzählt ihnen Dr. Ionesco, dass es in der Datei darum geht, Bakterien in menschlichen Wirtskörpern zu züchten und mitsamt Schwefelsäure und LSD in Leichname einzupflanzen, wodurch den Worten der Datei zufolge Zalozhniye erschaffen werden könnten. Letztlich sei das natürlich Unsinn, trotzdem sei nicht auszuschließen, dass in dem Kloster Menschenversuche angestellt würden – so wie das im 2. Weltkrieg auch schon der Fall war.

Der Hacker sagt dem Mann, dass sie sich die Sache gern ein bisschen näher anschauen wollten, aber noch ein wenig Unterstützung gebrauchen könnten. Der Professor erzählt den Agenten von einem jüdischen Gasthörer, der seit drei Wochen seine Vorlesungen besuche und direkt aus Amerika in seine alte Heimat Rumänien zurückgekehrt sei. Er habe den Mann bei seinem ersten Vorlesungsbesuch darauf hinweisen müssen, dass in der Universität keine Waffen erlaubt seien. Vielleicht sei das eine passende Unterstützung. Die Agenten grinsen und machen sich auf die Suche nach dem neuen Mitarbeiter (der Charakter des Spielers, der beim nächsten Mal einsteigen will). Zu viert wollen die Agenten dann der Lisky Bratva im Kloster Dragovir ein bisschen näher auf die Zähne fühlen.

Hot Lead, Safe House, Haven, Cache - unsere Regelkenntnis wird allmählich besser.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 10.03.2017 | 06:44
Bei uns haben mittlerweile Session 4 und 5 stattgefunden. Ich werde versuchen auch noch ausführlicher zu berichten, zunächst erstmal so viel : die gestrigen Session war absolut spektakulär und wir sind mit Wien durch :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 11.03.2017 | 11:01
Der Mann ist Elvis, einer der Dukes of Edom – Erstkontakt

[...]

Zu viert wollen die Agenten dann der Lisky Bratva im Kloster Dragovir ein bisschen näher auf die Zähne fühlen.

[...]

Hot Lead, Safe House, Haven, Cache - unsere Regelkenntnis wird allmählich besser.
Darf ich fragen, was genau Edom ist (hat das nicht was mit Dracula Dossier zu tun?) und wie du es in die Kampagne eingebaut hast? Das klingt sehr interessant (v.a. anbetracht der Tatsache, dass wir nach 5 Sessions bereits halb durch sind mit dem Quartett ;)

Zu Dragovir habe ich eine Verständnisfrage: habe ich es richtig verstanden, dass die Agenten bereits im Kloster drin waren, jetzt aber nochmal anrücken wollen?`Warum?

Zu den Regeln: bei uns lief alles ganz flüssig, allerdings gibt es auch bei mir immer wieder kleinere Verwirrunden. Beispielsweise habe ich das Gefühl, dass wir Cover nicht korrekt handhaben. Wenn man "realistisch" Buch führt über die Tarn-Identitäten müssen sich die Spieler alle Nase lange neue Namen ausdenken und man kommt ständig durcheinander ("Wie heißt du jetzt genau?", "Unter welchem Namen seid ihr unterwegs?"). Das hat dazu geführt, dass ich das Cover-Thema sehr im Hintergrund und abstrakt halte...


Hier wie heute morgen gesagt, ein Bericht über Out of the House of Ashes:

Das Gute:

Anders als The Zalozhniy Sanction ist das Wien-Kapitel offen gestaltet. Im Grunde hat man ein Personen-/Gruppengeflecht mit unterschiedlichen Motivationen und einigen bereits feststehenden Aktionen - alles im Rahmen von 4 Tagen (Handelskonferenz in Wien).

Der prognostizierte Ablauf ist sehr gut und der Autor macht zudem viele Vorschläge für Abweichungen. Gareth Ryder-Hanrahan ist wirklich ein Spitzen-Rollenspielautor!

House of Ashes enthält viele sehr starke Szenen: der Extraktionsversuch, das Blut im Safe des Arztes (meine Gruppe brach nachts dort ein), Anna Shevlenko am Flughafen, der arrogante Vampir - und natürlich die Opernaufführung!

Letztere wurde bei uns zum absoluten Grande Finale-Highlight, daher will ich näher hierauf eingehen. Die Gruppe hatte im Grunde so gut wie alle Hinweise gefunden und weitgehend richtig interpretiert. Sie hatten Anna Shevlenko am Flughafen abgefangen und zur CIA gebracht. Ein Agent hat als MOS Network (ich gestattete 1W6+6 Punkte für einen Kontakt) und ich entschied, dass man Nelson Selig (CIA-Mann in Wien) zu einem Kontakt upgraden könne. Die Gruppe wollte Unterstützung von der Firma in Form eines Hubschraubers (Zielwert 8 auf den Kontaktwurf - geschafft!). Für die Planung der Opern-Aktion stellte ich einen Countdown auf 10:00 Minuten - und 30 Sekunden vor Ablauf waren sie bereit. Das würde ich wieder so machen und hat gut funktioniert (meinten auch die Mitspieler hinterher).

A Night at the Opera

Kommentar zum System:
Das Spielsystem wird unterschiedlich genutzt. Ein Mitspieler weiß ziemlich intuitiv die Stärken und die erzählerische Freiheit des Systems zu nutzen und kommt dabei auch sehr oft auf kreative und inspirative Ideen. Dieser Spieler hatte das meiste Spotlight. Bei der kurzen Feedbackphase am Ende stellte sich heraus, dass die anderen diese Tatsache weitgehend in Ordnung finden und sich von den kreativen Ideen des Spielers mitgezogen fühlen, auch wenn sie nicht direkt beteiligt sind. Ein Spieler hat noch ein paar Probleme sich zurechtzufinden, hatte aber grundsätzlich auch ganz coole Aktionen.

Bei den Fähigkeiten des Vampirs war ich selber nicht ganz regelfest. Wann und wie oft darf er handeln? Wann ist er wirklich tot (bei 0 oder erst bei -11 Health)? Ich beschloss ad hoc, alles zu improvisieren da es gut zur unberechenbaren Natur des Vampirs passt. Dramatisch hatte das ganz gut geklappt, aber irgendwie bin ich selbst etwas unzufrieden, dass ich es nicht mit harten Regeln hingekriegt habe...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 11.03.2017 | 13:08
Zitat von: angband
Darf ich fragen, was genau Edom ist (hat das nicht was mit Dracula Dossier zu tun?) und wie du es in die Kampagne eingebaut hast? Das klingt sehr interessant (v.a. anbetracht der Tatsache, dass wir nach 5 Sessions bereits halb durch sind mit dem Quartett ;)

Edom ist eine Spezialabteilung des britischen Geheimdienstes, die sich mit Vampiren beschäftigt. Ihr großes Ziel ist es, Dracula als Verbündeten für Großbritannien zu gewinnen. Sie wollen ihn im Kampf gegen den Terror einsetzen. Dracula verfolgt natürlich eigene Interessen und lässt sich nicht so einfach instrumentalisieren. Die Informationen dazu sind aus dem Dracula Dossier, und aus dem Edom "Basic Fields Manual". Besonders interessante Ideen finden sich auch in "The Edom Files". In dieser Veröffentlichung gibt es am Ende ein Kapitel (3 Seiten), das "The Zalozhniy Crossover" heißt. Hier finden sich ein paar Anregungen, wie man das Dracula Dossier mit dem Zalozhniy Quartett verbinden kann. Ein paar dieser Anregungen will ich aufgreifen.

Zitat von: angband
[...]habe ich es richtig verstanden, dass die Agenten bereits im Kloster drin waren, jetzt aber nochmal anrücken wollen? Warum?

Du hast es richtig verstanden. Bisher haben sie aber nur auf dem Dach des Klosters gehockt und ein paar Informationen abgezogen. Es gibt diverse Gründe dafür, warum sie nochmal hin wollen:
1. Sie haben den aktiven Kampf gegen die Lisky Bratva aufgenommen und wollen denen ans Bein pinkeln.
2. Sie haben zwar eine Ahnung davon, was in Dragovir mit den Gefangenen passiert, wissen aber nichts genaues. Das wollen sie ändern.
3. Einer der Agenten hat als Drive "Altruism". Er will möglichst viele Gefangene retten.
4. Ein anderer Agent ist patriotischer Jude. Er hat erfahren, dass die Menschenversuche auf Dragovir von den Nazis im 2. Weltkrieg gestartet wurden und hat ein Interesse daran, dass dieser Schauplatz des Holocausts für immer seine Pforten schließt.

Ich persönlich bin ganz froh darüber, dass sie da nochmal hin wollen. Sie waren bisher sehr vorsichtig und haben es durch kluge Planung wirklich geschafft, den meisten Hindernissen aus dem Weg zu gehen. Hier in Dragovir gehen sie zum ersten Mal in die Offensive. Von daher bin ich sehr gespannt auf das nächste Mal.

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Euer Showdown ist natürlich ganz großes Kino, da gibt es nichts. Ob das jetzt alles hundertprozentig durch die Regeln abgesichert ist oder nicht finde ich da auch erstmal sekundär. Ich kann aber verstehen, dass du es gern stärker an die Regeln angeknüpft hättest. Die echten Vampire sind ziemlich komplizierte Gegner mit einer Menge Sonderfertigkeiten und Einschränkungen. Wer die den Regeln nach optimal ausspielen will, muss sich wahrscheinlich wirklich eine Weile lang mit den Typen beschäftigen.

Und dass es Spieler mit unterschiedlichem Feeling für die Regeln gibt... naja... das ist in fast allen meinen Runden so. Solange die Kreativität des einen nicht zur Langeweile der anderen führt, ist ja eigentlich alles gut.

Jedenfalls sehr spannend, was ihr da in Wien so angestellt habt. Ich lese es gern weiter.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 11.03.2017 | 13:46
Wobei die Tücke ein wenig darin liegt, dass das Dracula Dossier ähnlich wie NBA selbst eher ein Dracula-Baukasten als ein konkreter Hintergrund ist. Wenn man Edom über "die gibt es" hinaus früh einbauen will, muss man sich ein wenig festlegen, ob die groß oder klein, monolithisch oder fragmentiert, böse oder Opfer, proaktiv oder passiv etc. sind.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 11.03.2017 | 13:54
Ja, das stimmt. Ich habe auch schon ein wenig Hirnschmalz verwendet.

Mein Edom ist mittelgroß, hat ein paar Unterabteilungen, ist nicht unbedingt böse, aber ziemlich skrupellos und entschieden proaktiv.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 11.03.2017 | 15:20
Edom ist eine Spezialabteilung des britischen Geheimdienstes, die sich mit Vampiren beschäftigt. Ihr großes Ziel ist es, Dracula als Verbündeten für Großbritannien zu gewinnen. Sie wollen ihn im Kampf gegen den Terror einsetzen. Dracula verfolgt natürlich eigene Interessen und lässt sich nicht so einfach instrumentalisieren. Die Informationen dazu sind aus dem Dracula Dossier, und aus dem Edom "Basic Fields Manual". Besonders interessante Ideen finden sich auch in "The Edom Files". In dieser Veröffentlichung gibt es am Ende ein Kapitel (3 Seiten), das "The Zalozhniy Crossover" heißt. Hier finden sich ein paar Anregungen, wie man das Dracula Dossier mit dem Zalozhniy Quartett verbinden kann. Ein paar dieser Anregungen will ich aufgreifen.
Wow, das hört sich sehr gut an! Ich habe mir gleich mal die beiden Bände bestellt und zusätzlich die beiden Dracula-Bücher, der Herr Sphärenmeister freut sich :D Ich habe den Eindruck, dass meine Mitspieler auch Bock haben könnten, die Kampagne noch etwas auszuweiten. Als ich beim letzten mal verkündete, dass wir schon ca. halb durch seien, gab es entsprechende Kommentare. Dracula hatte ich bisher komplett ignoriert, weil ich nicht gedacht hatte, das fette Teil jemals leiten zu können :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Rhylthar am 11.03.2017 | 15:24
Wow, das hört sich sehr gut an! Ich habe mir gleich mal die beiden Bände bestellt und zusätzlich die beiden Dracula-Bücher, der Herr Sphärenmeister freut sich :D Ich habe den Eindruck, dass meine Mitspieler auch Bock haben könnten, die Kampagne noch etwas auszuweiten. Als ich beim letzten mal verkündete, dass wir schon ca. halb durch seien, gab es entsprechende Kommentare. Dracula hatte ich bisher komplett ignoriert, weil ich nicht gedacht hatte, das fette Teil jemals leiten zu können :)
Damit hast Du Dir was ganz Feines an Land gezogen.  :)

Mir machte das Lesen schon ziemlichen Spaß, wobei ich damals keinen Plan hatte, was das eigentlich ist.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 11.03.2017 | 15:28
Kann ich nur beipflichten. Das schlimme an der Kampagne sind allerdings die 1000 guten Ideen und dass man im Prinzip nur eine davon verfolgen darf. Ich werde leider in absehbarer Zeit nicht dazu kommen, aber ich vermute, das ist so etwas, was man auch gern 10mal mit 10 verschiedenen Gruppen leiten könnte...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 11.03.2017 | 15:31
Sehe ich auch so. Das Teil ist fett, aber das heißt nicht, dass sich eine ewige Abenteuerhandlung daraus ergibt. Man kann da auch relativ flott durchstarten... und steht dann womöglich schon ziemlich bald vor dem Meister selbst.

Ohne Frage eine Kampagne, die man öfter spielen kann.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 11.03.2017 | 16:28
Sehe ich auch so. Das Teil ist fett, aber das heißt nicht, dass sich eine ewige Abenteuerhandlung daraus ergibt. Man kann da auch relativ flott durchstarten... und steht dann womöglich schon ziemlich bald vor dem Meister selbst.

Ohne Frage eine Kampagne, die man öfter spielen kann.
Auch das war mir bisher nicht klar. Meine Denkweise war: Dickes Buch --> lange Kampagne --> eher nicht machbar. Gut, dass wir uns hier austauschen :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 11.03.2017 | 16:47
Wie gesagt, es ist eher ein Kampagnen-Baukasten. Von einem "Sturm auf eine osteuropäische Schlossruine, Zielperson: Dracula"-Oneshot bis hin zu einer 120 Jahre und 3 Generationen von Edom-Agenten umfassenden Vorgeschichte zur eigentlichen, Jahre des Rollenspiels und dutzende von Sitzungen umfassenden Megakampagne deines Lebens ist alles drin. Und weil es jedesmal anders wird, kannst du sogar beides haben. Oder einfach das Material für Spielideen ohne Dracula plündern. Und dann doch noch genug übrig haben, um am Ende immer noch eine Draculakampagne zu spielen.

Das Tolle ist einfach, dass das meiste Material sich einfach so wie es da steht im Spiel einbauen lässt, egal ob Ort, Person oder Organisation. Und später kann man sich aus dem Verwendeten dann den Dracula-Überplot zusammenhäkeln.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 11.03.2017 | 20:06
Eine Sache habe ich übrigens ganz vergessen zu erzählen. Einer meiner Mitspieler lebt in Wien (Online-Runde) und ist selbst öfters in der Staatsoper. Coolerweise war er zwischen Session 4 und 5 wieder da und hat gleich mit dem Handy authentische Fotos von den Örtlichkeiten gemacht (Eingangsbereich, Saal, Operninnenraum, wie eine Loge aussieht und den "Hubschrauberlandeplatz" a.k.a. Terrasse). Großartig  >;D
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Ginster am 13.03.2017 | 17:46
Danke für eure Berichte!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 31.03.2017 | 08:35
Session 6

Ich hatte beschlossen, dass es erstmal ordentlich blowback gibt aufgrund der sehr martialischen Vorgehensweise in der Oper. Folgendes geschah während die SC in einem kleinen Bergdorf für ein paar Tage untertauchten. Insgesamt wird dadurch Heat 10 (Oper; eigentlich nur 5 aber verdoppelt weil Wien) + 7 (vorher) wiedergespiegelt. Der abschließende heatwurf wurde vergeigt sodass ich einen SEK Zugriff zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Hinterhand habe.

1.Terroranschlag? : der österreichische Wirtschaftsminister Mitterlehner, einer der schärfsten Gegner des Kurses der stärkeren Zusammenarbeit mit den Öl Ländern, wurde tot in den Trümmern gefunden (die Agenten hatten ja thonradels Loge mit einer bombe in die Luft gejagt).

2.Nelson Selig wird umgehend nach Langley versetzt. In der Folge plaudert er immer mehr aus.

3.Stefan Werner wird tot in Wien aufgefunden (Kehle durchgeschnitten)

4.Der Saudische vize Kronprinz (Mohammed ibn Salman) begeht in Ryad Selbstmord (Schlafmittel)

5.Die CIA setzt einen SC auf die Liste internationaler Top-Terroristen.

---

Dann nach Zürich. Zuerst fuhren sie direkt zur Bank. 2SC gingen rein, 2 warteten im Auto, einer in einem Café in der Nähe. Sie hofften den Inhalt gleich mitnehmen zu können, wurden aber enttäuscht. Hinweis : der SL braucht bereits zu diesem Zeitpunkt alle Infos zu Sicherheitssystemen und Inhalt des Schließfachs. Jean Montavon stellte sich als jemand heraus, den man gut unter Druck setzen könnte (casino Geschichten). Draußen findet eine kurze Begegnung mit Menena Chakroun (the other guys) statt. All das dauert schon relativ lange, weil der SL hier die Situation und die Akteure erstmal vorstellen muss. Verwirrend war der Schließfachinhalt. Die Spuren Gertrude Bell etc konnten nicht recht einsortiert werden, da hilft ggf ein Tipp durch den Spielleiter (erst auf das Erlangen des Albedo konzentrieren).

Ich hatte mir vorgenommen das Privatleben der Agenten mit einzubinden. Daher hatte The Sculptor eine einem SC nahestehende Person entführt und wollte sie nun erpressen. Das ergab ganz nette Rollenspielmomente. Letztlich erzählte der SC der Gruppe alles und sie gaben falsche Informationen über ihren Aufenthaltsort weiter, wo wenig später ein Polizeizugriff stattfand.

Pläne für die Bank : man setzte auf die 'Kooperation' von Jean Montavon und setzte ihn unter Druck. Reaktion : er ging abends saufen und party machen. Sehr coole Szene in einem Züricher Club, als Montavon von einigen SC bequatscht und herausbegleitet wird. Es ist jetzt 8 Uhr morgens, Montavon wurde mit Amphetaminen versorgt und soll für sie den Inhalt des Schließfachs besorgen. Cliffhanger vor der Bank.

Hmm wie könnte es weitergehen? Derzeit deutet alles auf ein großes Fiasko hin. Ich sehe einige mögliche Entwicklungen :

1. Sie lassen Montavon alleine reingehen. Dann würde er einfach aufgehalten ohne größere Konsequenzen für das Szenario.

2. Sie gehen mit ihm zusammen rein. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß dass der Plan scheitert (Montavon ist besoffen und zugedröhnt und sowieso nicht der nervenstärkste). Problematisch sehe ich, dass die Konsequenzen in diesem Fall gravierend sein müssten.

Es gibt noch einige Wildcards :

- the other guys Könnten auftauchen, am besten wenn der Plan der Gruppe wider Erwarten erfolgreich ist?

- ich habe noch den SEK Einsatz frei.

- der Erpresser könnte sich melden und druck machen.

Die Situation ist also sehr dynamisch gerade, vielleicht habt ihr ja auch noch Ideen?

Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 2.04.2017 | 21:01
Schön. Deine Gruppe scheint so in etwa das Gegenteil von meiner zu sein. Heat 10! Wow!

Mein Problem ist, dass ich die Zürichepisode zwar gelesen habe, aber es ist schon eine Weile her. So ganz tief drin bin ich deshalb nicht. Mit dem Erpresser meinst du den Sculptor, oder? Ich habe nicht ganz vertanden, wie die Geschichte mit ihm ausgegangen ist. Ist die nahestehende Person des SC noch in dessen Gewalt?

Im Abenteuer heißt es ja auch noch, Jean Montavon werde von einem Privatdetektiv beschattet. Das wäre eventuell auch noch eine Möglichkeit, denn der soll ja genau das, was deine Spieler da vorhaben, verhindern.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 13.04.2017 | 17:03
Schön. Deine Gruppe scheint so in etwa das Gegenteil von meiner zu sein. Heat 10! Wow!
Heat-technisch ist Wien ziemlich krass, da ja gemäß Abenteuertext jeder Heat-Hinzugewinn verdoppelt wird. Genau genommen hatten sie in Wien bereits vor dem Finale Heat 7 gesammelt (Autodiebstahl 2 + Thronradel 4). Für das Finale habe ich ihnen dann 5 Punkte gegeben, verdoppelt zu 10. Alles zusammen also 17 Punkte Heat! Die Spielweise der Gruppe ist sehr "Actionfilm"-orientiert. Sie haben eher wenig Lust auf verzwickte Verdeckungsversuche oder komplexe Pläne. Ich passe mich dem an und finde es sehr erfrischend, das Tempo ist entsprechend hoch.


Session 7

Ein SC ging mit Montavon in die Bank. Da der Spieler keine Zeit am Spieltermin hatte, habe ich mit ihm vorher ein Solo-Abenteuer daraus gemacht. Der Plan ging (natürlich) schief, hauptsächlich weil Jean Montavon betrunken und mit Drogen vollgepumpt war. Es gelang dem SC noch, den Tresorraumschlüssel zu entwenden und mit dem Reinigungsdienst abzuhauen. Die Sicherheitsmaßnahmen in der Bank wurden daraufhin verschärft.

Draußen vor der Bank warteten die anderen. Der SC mit dem Bankbuch wurde dabei von Arthur Smith bestohlen und merkte es sofort. Es begann eine Verfolgungsjagd über den Züricher Marktplatz und quer durch ein Kaufhaus. Ein Spieler hatte die gute Idee, seinen SC am anderen Eingang des Kaufhauses warten zu lassen und dann seinerseits das Bankbuch zurückzustehlen. Er verschoss alle seine Filch-Punkte und erreichte einen Wert von 13! Dementsprechend merkte Smith nichts davon. Die Explosion im Parkhaus bekamen die SC dann aus einiger Entfernung mit.

Lagebesprechung in einer Bar. Ich entschied an dieser Stelle, dass Menena Chakroun von sich aus die Gruppe anspricht. Im Nachhinein halte ich diese Szene für ziemlich wichtig, da Chakroun einerseits einige Bausteine für den Bankraub liefern kann und andererseits die Spieler nun wissen, was es mit "The Other guys" auf sich hat. Naja, zumindest wissen sie, dass sie auch einbrechen wollen.

Der Heist verlief recht geschmeidig. Einstieg über das Dach. Der Hacker der Gruppe machte sich das Sicherheitssystem untertan. Auch die verstärkte Sicherheit in Form von Wachen konnte die Gruppe nicht aufhalten. Chakroun hatte der Gruppe verraten, dass sie an den Inhalt "ihres" Schließfaches heranmüsse, da die Lisky Bratva ihren Bruder gekidnapped hat. Die Gruppe reagierte, indem sie ein Replika der Phiole fertigen ließ und im entscheidenden Moment austauschte und Chakroun das Replika überreichte.

An dieser Stelle: Cliffhanger!

Ich freue mich schon auf die nächste Session. Ich habe als SL sowieso noch einen freien SEK-Einsatz aufgrund des vergeigten Heat-Wurfes in der Hinterhand. Ich neige gerade auch dazu, die "Verstärkte Security" nach der Solo-Aktion zu Beginn zu einem Zalozhniy auszubauen  >;D



Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 20.05.2017 | 22:52
Nach einem geplatzten Termin konnten wir heute endlich unsere NBA Kampagne fortsetzen und die 4. Sitzung spielen. Dabei stieg ein neuer Mitspieler ein, der ein Ex-Mitglied der jüdischen Mafia („Kosher Nostra“) aus Amerika gebaut hatte.

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Die Agenten lernten den neuen Mitstreiter kennen, nahmen vorsichtig Tuchfühlung auf, rüsteten sich dann mit Rauch- und Explosivgranaten aus und nahmen dann zum zweiten Mal Kloster Dragovir aufs Korn. Das Auto wurde heimlich am Waldrand geparkt, der Dorfschulze Voritz wurde über das Vorhaben der Agenten informiert, dann kletterten die Agenten heimlich die unbewachten Berghänge hinauf und schlichen sich ins Kloster. Sie postierten ihren israelischen Mossad-Sniper auf dem Klosterturm, einem der beiden Türme des Gebäudes, von dem aus er den Innenhof überblicken konnte, und schlichen dann in den Keller. Einer herannahenden Wache schnitt der neue Mann fürs Grobe kurzerhand die Kehle durch.

Im Keller durchstöberten die Agenten zunächst das Arbeitszimmer von Dr. Dorjiev. Viele der dort vorhandenen Informationen hatten sie allerdings schon durch ihren Hackerangriff in der letzten Sitzung erlangen können. Immerhin haben sie noch eine externe Festplatte einpacken können, deren Inhalte die Agenten noch sichten müssen.

Im nächsten Raum überraschten sie Dorjievs Mitarbeiter Dr. Vathek, der ihnen, unter Druck gesetzt, von den übernatürlichen Eigenschaften und gewissenlosen Menschenversuchen seines Chefs berichtete. Die Agenten fesselten und knebelten den Mann und sperrten ihn in der benachbarten Klosterkrypta in einen Sarkophag.

Dann entdeckten die Agenten eine unglaublich dicke Schleusentür, die in Richtung Klosterhof und dort befindlichem Brunnen führte. Die Agenten waren sich sofort einig, diese Tür dann besser doch verschlossen zu halten.

Noch ein Raum weiter standen die Agenten im Computerraum. Seitdem der weißrussische Hacker den Klosterbewohnern in der letzten Sitzung einen üblen Virus ins System gepflanzt hatte, wurde dort emsig an der Instandsetzung des Systems gearbeitet. Die Agenten sahen sich zwei Wissenschaftlern und drei Militärs gegenüber und konnten die Gegner leicht ausschalten. Allerdings war dafür eine Maschinengewehrsalve des ehemaligen Russenmafiosis nötig, die die Bewohner der benachbarten Mannschaftsunterkünfte alarmierte.

Nun wurde es hektisch: Die Agenten warfen eine Rauchbombe und feuerten Maschinengewehrsalven den Gang hinunter, sodass die Besatzung des Klosters zunächst einmal in die andere Richtung auf den Klosterhof floh. Der Mossad-Sniper warf daraufhin eine Handgranate von seinem Klosterturm in den Innenhof, musste dann aber feststellen, dass auf dem Kapellenturm, dem anderen Turm des Gebäudes, ein Sniper der Gegenseite Position bezogen hatte.  Von Turm zu Turm wurde nun ein erbitterter Schusswechsel ausgetragen. Und zwar so lange, bis der Sniper der Agenten nach einem heftigen Treffer das Bewusstsein verlor. Die Agenten im Keller bekamen aufgrund ihrer Funkverbindung mit, dass etwas nicht stimmte. Der jüdische Mafiosi, nebenbei ein passabler Feldchirurg, holte den ohnmächtigen Sniper vom Klosterturm und verarztete ihn. Die beiden anderen Agenten gaben ihnen Feuerschutz, denn schon näherten sich von einer anderen Seite fünf Lisky Bratva Mitglieder, die gegen die Eindringlinge vorgehen wollten. Nach dem Einsatz einer Handgranate und einem kurzen Schusswechsel konnten sie zurückgeschlagen werden.

Wieder bei Bewusstsein überzeugte der Mossad-Sniper seine Kameraden, dass die Vernichtung des gegnerischen Snipers oberste Priorität hat. Mit zwei Ablenkungsmanövern und einem glücklichen kritischen Treffer konnte dem Mann schließlich ein Ende bereitet werden. Nun wollten die Charaktere in den Innenhof vordringen, mussten aber feststellen, dass sich dort noch immer Lisky Bratva Mitglieder befanden. Erneut brach ein Schusswechsel aus. Die Gegner waren aber nicht mehr allzu zahlreich und zudem teilweise auch schon verletzt. Irritiert mussten sich die Agenten auch mit ansehen, wie am Brunnen des Klosters unter den Lisky Bratva Mitgliedern ein Streit ausbrach und ein stärker gerüsteter Kämpfer zwei seiner Kumpanen erschoss. Der Mann machte sich schließlich am schweren Deckel zu schaffen, der den Klosterbrunnen verschloss und wollte ihn anheben. Den Agenten schwante Übles und so erschossen sie den Mann.

Wenig später stürzten einige Wissenschaftler und Mönche aus dem Klosterhauptgebäude und brüllten, die Schleuse sei geöffnet, jedermann solle sehen, dass er hier wegkommt! Daraufhin ergriffen die restlichen Mitglieder der Bruderschaft panikartig die Flucht. Zwei von ihnen öffneten einen Schuppen, in dem sich ein Jeep befand, und wollten mit dem Auto davon. Die Agenten nahmen den Fahrer aufs Korn und erschossen ihn. Der jüdische Mafiosi versuchte ins fahrende Auto zu springen, was aber nicht gelang. Das Auto krachte gegen die Klostermauer. Nun kümmerte sich der russische Mafiosi um das lädierte Auto, während die übrigen Agenten die letzten Lisky Bratva Männer bekämpften. In diesem Moment öffneten sich die Türen des Hauptgebäudes und eine Meute schrecklich anzusehender, innerlich mutierter und zerfressener, blutig-grindiger Untoter wankte auf den Klosterhof. Das Auto konnte wieder flott gemacht werden kurz bevor die grässlichen Wesen die Agenten erreichten. Damit flohen die Agenten und konnten zurückblickend beobachten, wie sich die Meute der Monster langsam ebenfalls aus dem Kloster heraus bewegte und den Weg zum tieferliegenden Dorf antrat. Nur der Mossad-Sniper auf dem Klosterturm musste eine andere Lösung finden. Er war durch die Meute der monströsen Gestalten von seinen Kameraden getrennt und schlich sich heimlich durch einen eingestürzten Seitentrakt wieder aus dem Kloster heraus. Auf seinem Weg musste er sich noch vor zwei der monströsen Gestalten verstecken und machte ein paar heimliche Filmaufnahmen der Viecher. Dann kletterte er wieder den Berghang hinab und traf seine Kameraden schließlich im Haus des Dorfschulzen.

Dem Dorfschulzen wurde geraten möglichst bald das Dorf zu verlassen. Doch bevor ihm erklärt werden konnte, warum, fuhren drei Pinzgauer Mannschaftswagen auf seinem Hof ein. Ein schneidiger Offizier befragte die Agenten mit knappen Worten zu ihren Erlebnissen im Kloster. Die Agenten antworteten, wunderten sich aber, dass sie in akzentfreiem Englisch angesprochen wurden. Der Mossad-Sniper zeigte dem Mann seine Filmaufnahmen von den Monstern und wunderte sich darüber, dass diese Aufnahmen irgendwie verwaschen und extrem unscharf waren, sodass die Monster gar nicht richtig zu sehen waren. Gerade das schien den Offizier aber zu überzeugen. Er erteilte den Befehl: „Inject serum!“ woraufhin seine Leute alle eine Spritze aus einer Uniformtasche nahmen und sich in den Arm spritzten. Der Offizier betrachtete die Agenten nachdenklich, sagte ihnen, dass er sich gern ein wenig näher mit ihnen unterhalten hätte, dass dafür im Moment aber leider keine Zeit sei, dass er aber davon ausgehe, dass sie sich in Kürze wiedersehen. Daraufhin fuhr er mit seinen Leuten in den Pinzgauern in Richtung Kloster.

Die Agenten wischten sich den Schweiß von der Stirn, verabschiedeten sich von dem völlig verwirrten Dorfschulzen und fuhren schließlich Richtung Debrecen einem neuen Abenteuer entgegen.

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Das war diesmal ziemlich heiße Action. Am Ende gingen die Agenten auf dem Zahnfleisch und fast alle relevanten Pools waren völlig ausgeplündert. Der Mossad-Sniper hatte zwischenzeitlich einen Healthpool von -5 und der weißrussische Hacker besitzt nach den Vorkommnissen noch eine Stability von gerade mal 3. Wir haben das Kampfsystem ziemlich auf die Probe gestellt und waren hinterher der Meinung, dass es spannend ist und gar nicht schlecht funktioniert. Der Abend war jedenfalls toll. Die Edom-Beobachtertruppe hatte ich eigentlich für den Fall vorgesehen, dass die Agenten im Kloster jämmerlich versagen. Dass ich keine Rettungsmannschaft brauche und die Agenten das – mit Ach und Krach – doch noch selbst auf die Reihe bekommen haben, war mir aber natürlich noch lieber. Um zu verhindern, dass die Mutantenzombies das Dorf ausradieren kam mir Edom dann aber gerade noch recht. Und als zweiten Kontakt der Agenten mit Edom fand ich die letzte Szene auch ganz passend.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 21.05.2017 | 22:38
Zwischendurch eine kleine Frage zum Schluss von "The Zalozhniy sanction": Bevor die Agenten Wien erreichen stehen ihnen da zwei chases bevor. Deep_Impact hat die Szene offenbar so gespielt, wie sie auch im Abenteuer steht:

Zitat von: Deep_Impact, Antwort #35
Nächstes Mal sind sie am Flughafen von Wien, ich denke da wird es zu gleich zwei Chases kommen (zu Fuß raus und dann mit dem Auto in die Stadt). Ich hoffe, dass ich es da spannender gestalten kann, meine NSC haben ein abartiges Poolkonto, so dass ich im Zweifelsfall die Charaktere immer etwas heranziehen kann.

Und ich denke, bei mir wird es auch so kommen. Von daher hoffe ich auf ein paar Tipps, denn ein paar Fragezeichen tun sich bezüglich dieser Szene bei mir schon noch auf.

1. Das größte Problem zuerst: "In game terms, each Zalozhniy has 30 points in Aberrance and Health." Bei mir werden vermutlich zwei von ihnen hinter den Agenten her sein. Im Abenteuer ist angegeben, dass eine Lead von 6 reicht, um das Parkhaus zu ereichen. Das dürfte gleichzeitig bedeuten, dass die Verfolgungsjagd mit einer Lead von 3 beginnt. Das klingt erstmal nach erleichterten Bedingungen. Wenn man aber bedenkt, dass die chase ability bei Verfolgungsjagden zu Fuß normalerweise Athletics ist und dass die Zalozhniy in dieser Situation wie üblich Aberrance dafür verwenden können, sieht das dramatisch anders aus. Mit 30 Punkten sind sie jedem Agenten haushoch überlegen. Sie zählen mit Sicherheit als schneller und können jede Runde großzügig Poolpunkte ausgeben. Auf normale Art und Weise werden die Agenten hier kaum ihren Vorsprung vergrößern können. Natürlich kann ich beim Einsatz von TFFBs und entsprechendem spend den Agenten Boni verschaffen oder den Zalozhniye Punkte abnehmen... aber so viele, dass die Agenten gegen diesen gewaltigen Punktevorsprung ankommen? Das klingt unwahrscheinlich. Die wahrscheinlichste Variante besteht für mich in der Opferung eines der Agenten... habe ich irgendeine gute Chance für die Agenten übersehen?

2. Selbst wenn das gelingen sollte, folgt noch die Verfolgung per Auto. Die halte ich für eher machbar, weil die autofahrenden Gegner Menschen sein dürften (vielleicht mit den sprungbereiten Zalozhniye auf dem Dach). Hier bin ich aber über den Zielwert unsicher. Ist das eine komplett neue Verfolgungsjagd, die mit einer Lead von 5 beginnt und bei 10 endet? Oder ist das die Fortsetzung der Verfolgungsjagd zu Fuß, die noch bis zu einer Lead von 10 weitergeführt werden muss? Letzteres würde bedeuten, dass die Zalozhniye, die ja zuschlagen, wenn die Agenten Vorsprung verlieren, über ein wahnsinniges Sprungvermögen verfügen!

3. Wenn die Agenten die Stadtgrenze zu Wien überquert haben, lassen die Lisky Bratva Mitglieder von ihnen ab. Über die Zalozhniye heißt es aber: "The zalozhniye keep coming." Wenn die Agenten hier wirklich immer noch mit dem Auto unterwegs sind, heißt das ja sicherlich, dass die Verfolgungsjagd vorbei ist. Trotzdem folgen ihnen nun die Zalozhniye durch Wien, bis sie die Agenten stellen können, richtig? Die drei Möglichkeiten, die angegeben sind, um die Zalozhniye zu besiegen (Uhrenmuseum, Friedhof, Falle stellen), finde ich alle nicht ohne und teilweise auch nicht plausibel. Gibt es eine Runde, die diese Szene hier wirklich durchgezogen hat? Wie ist das bei euch gelaufen?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 22.05.2017 | 16:50
1) Wenn die Agenten alles auspacken, was ihnen zu Gebote steht, sollte das zumindest machbar sein. In der Summe sollte die Gruppe auch nicht zu wenige Pool-Punkte haben, dazu kommt die Möglichkeit, mit Investigative Abilities Pools, Spends und Schwierigkeiten zu beeinflussen und damit die Standard-Optionen wie Raises und Swerves von Thriller Chases zu unterstützten oder direkt den Lead zu ändern wie in den Beispielen im Grundbuch.

Allerdings geht das Szenario davon aus, dass die Gruppe mindestens einen Block der Zalozhniy kennt und erfolgreich einsetzt. Da durchzubrechen kostet die Biester massiv Aberrance. Wenn die Agenten die Möglichkeit nicht haben, würde ich die Pools der Monster nochmal nach unten korrigieren.

Die Frage ist auch, wie die Gruppe gejagt wird - konzentriert sich ein Zalozhniy auf ein Ziel und ignoriert die anderen (die dann ihren "Läufer" anderweitig unterstützen können) oder können die Agenten "abklatschen", wenn der aktuell Verfolgte erschöpft ist oder flieht die Gruppe geschlossen und sollte dann die Vorteile der Kooperationsregeln nutzen können?

2) Ich lese das ganz klar als neue Szene mit neuer Verfolgungsjagd und anderem Tempo. Da beim Fahren andere Abilities benutzt werden, sollten die Agenten dafür auch noch Punkte übrig haben.

3) Ich denke, der Punkt ist einfach, dass die Zalozhniy weiterhin hinter den Agenten her sind und kein Problem damit haben, in der Stadt zu agieren. Die Gruppe sollte sich irgendwie überlegen, wie sie die Monster los wird. Die genannten Beispiele sollen meiner Meinung nach nur zeigen, was dabei möglich ist. Die meisten Gruppen werden einen eigenen Plan finden, der auf die Stärken und Schwächen der Gegner zugeschnitten ist.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 22.05.2017 | 20:30
Danke, die Antwort war hilfreich! Die Aberrance-Kosten für das Überwinden eines Blocks habe ich tatsächlich nicht mehr im Kopf gehabt. Von einem Block haben die Agenten erfahren. Ich habe mich für UV-C Licht entschieden. Noch haben die Charaktere keine entsprechenden Lampen besorgt... und ich bin auch nicht ganz sicher, ob sie dran denken werden. Es fehlt noch ein wenig am Bewusstsein für die Bedeutung eines solchen Blocks. Aber in der Tat - wenn Sie daran denken kann ihnen das eventuell den Hintern retten.

Wie die Agenten gejagt werden ist auch ´ne interessante Frage. Bisher hatten wir nur Verfolgungsjagden mit Fahrzeugen. Was du da als Möglichkeiten angibst ist halte ich mit etwas gutem Willen für denkbar. Wie viel das dann im Endeffekt ausmacht wird sich zeigen.

Tja... wie wird man diese Monster los? Es sieht wohl so aus, dass das in Wien der erste Kampf gegen die Viecher wird. In Odessa haben die Agenten die Flucht ergriffen, seitdem haben sie einige Informationen erhalten, über die üble Rüstung und die Schwächen der Viecher wissen sie aber noch nicht viel. Wird interessant.

Insgesamt ist es eben schon ein ziemlich harter Showdown, und das, obwohl es noch nichtmal ein Capstone ist. Das Agentenleben ist kein Ponyhof.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 23.05.2017 | 00:52
Was ich an den Zalozhniy wirklich cool finde, ist, dass sie diesen Shtick mit dem Arrangieren tödlicher Unfälle haben - ich habe in meinem Leben ein paar Leute kennenlernen dürfen, die einen Hang zu fiesen Streichen hatten und irgendwie habe ich mir bei den Zalozhniy immer diese Personen als irre Killer vorgestellt. Hat für mich was.

Die Beispiele im Abenteuer suggerieren ja, dass die Agenten irgendwie den Spieß umdrehen sollen und die Monster selbst in eine Falle locken - das stelle ich mir durchaus sehr befriedigend vor. Man könnte dieses Thema nochmal betonen, indem die Gruppe einerseits bei der Verfolgungsjagd sieht, dass die Zalozhniy in einem fairen Kampf die Agenten einfach killen würden und andererseits, wenn die Biester in der Stadt ihre Batterien wieder auffüllen und die Gruppe plötzlich eine Häufung von "Freak Accidents" in ihrer Umgebung bemerkt, die immer näher rücken...

Schön finde ich auch das Thema, dass man Zalozhniy sicher töten kann, indem man den Tod, den sie eigentlich gestorben wären, "nachhholt". Das ist einerseits schön investigativ, weil man nachforschen muss, was diese Todesart ist und führt dann zu einem interessanten Plan, wenn man versucht, die Situation zu rekreieren und das Monster dann exakt in diese Falle zu locken. Und in Wien gibt es bestimmt okkulte Bibliotheken mit russischen Volkssagen, in denen man das herauskriegen kann...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 23.05.2017 | 04:34
O.K. Du versuchst, ´was draus zu machen. Gut so, das ist mir im Prinzip sehr sympathisch.

Zitat von: Scimi
Man könnte dieses Thema nochmal betonen, indem die Gruppe einerseits bei der Verfolgungsjagd sieht, dass die Zalozhniy in einem fairen Kampf die Agenten einfach killen würden und andererseits, wenn die Biester in der Stadt ihre Batterien wieder auffüllen und die Gruppe plötzlich eine Häufung von "Freak Accidents" in ihrer Umgebung bemerkt, die immer näher rücken...

Hier soll also zunächst die übermenschliche Kampfkraft der Zalozhniye verdeutlicht werden und dann soll den Agenten auffallen, dass die Zalozhniye trotz ihrer Kampfkraft gern den indirekten Weg gehen. Kann ich mir eventuell noch vorstellen. Man muss allerdings sagen, dass die Zalozhniye nach dem Zugunglück am Wiener Flughafen ihre Batterien sowieso schon extrem aufgeladen haben. Möglich ist aber alles.. es soll ja Monster geben, die den Hals nicht voll genug bekommen können. Und dann sollen die Agenten aber, nachdem sie diese Eigenart bei den Zalozhniye feststellen konnten, zum Schluss kommen, dass sie die Zalozhniye mit ihren eigenen Waffen schlagen sollten? Da bleibt eben letztlich die Frage, ob die Tricks, die den Zalozhniye Athletics oder Health zurückbringen, gegen sie selbst gerichtet geeignet sind, ihnen zu schaden. Und darüber lese ich im Abenteuer eigentlich nichts (bis auf die Anregungen am Schluss, die aber auch keinen crunch in dieser Richtung beinhalten).

Die Sache mit dem nachgeholten Tod habe ich mir auch schon ein paarmal durch den Kopf gehen lassen. Das Problem ist ja, dass ich die Todesursache des Zalozhniy identifizieren muss. Normalerweise dürfte das aufgrund der Komplettverhüllung der Kreaturen kaum möglich sein. Immerhin heißt es aber im Zusammenhang mit dem Zugunglück: "Their scarred skin glows with power[...]". Es mag also sein, dass die Verhüllung der Zalozhniye, die da aus den Trümmern des Zugunglücks steigen, durch den Unfall zerrissen wurde, sodass die Agenten einen Blick auf ihre tödliche Verletzung bekommen können. Es fehlt dann nur noch die Erkenntnis, dass man ihnen diese tödliche Verletzung ein zweites Mal zufügen muss, um sie auszulöschen. Es mag Bücher über russische Volkssagen geben, in denen sich entsprechende Informationen finden. Das Problem ist hier aber die Erkenntnis der Spieler, dass ihnen noch eine Information fehlt. Wo soll diese Erkenntnis herkommen? Eventuell merken die Agenten, dass sie ihre Gegner noch nicht gut genug kennen, um sie besiegen zu können. Mit anderen Worten: Ein Bibliotheksbesuch oder sonstiger Rechercheversuch erfolgt hier als Griff nach einem letzten Strohhalm angesichts einer ordentlichen Dosis Verzweiflung. Ja, vielleicht... kann ich dazu nur sagen.

Meine Spieler in dieser Runde haben mich schon ein paarmal überrascht. Sie haben gute Ideen, bisher allerdings vorwiegend in der Defensive. Ob sie ähnlich kreativ im Angriff sind, wird sich noch herausstellen. Ein paar Ansätze habe ich jetzt immerhin. Danke schonmal.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 23.05.2017 | 17:10
Wenn die Gruppe den Viechern entkommen konnte, spricht ja einiges dafür, dass die Monster ihre Pools auch ziemlich erschöpft haben. Ich würde mir vorstellen, dass das Tempo nach der Stadtgrenze von einer Hetzjagd zu einem Suchen/Beschatten/Ausmanövrieren wechselt.

Den Spielern sollte klar sein, dass sie die Zalozhniy noch nicht los sind, aber sie schnell loswerden sollten. Es sollte auch klar sein, dass eine gerade Konfrontation Selbstmord wäre. Die logische Schlussfolgerung sollte irgendein Plan sein, der den Agenten einen entscheidenden Vorteil verschafft. Letztendlich würde ich die Gruppe selbst entscheiden lassen, was für einen Plan sie umsetzen. Nur Ignorieren oder Weglaufen funktioniert gar nicht.

Ich würde da auch nicht endlos weit ausholen wollen - in der Dramaturgie ist das ja praktisch nur noch eine Fußnote. Ich würde aber bei NBA erwarten, dass die Spieler hingehen und fragen: Mit was haben wir es zu tun? Was sind die Stärken und Schwächen der Monster? Wie kann man sie töten? Das ist ja eigentlich die Essenz des Spiels - Im Spionage-Genre geht es ja nicht hauptsächlich um geheime Kampfkräfte, sondern um geheime Informationen. Deswegen helfen gegen unbesiegbare Vampire ja auch nicht irgendwelche Sonderkommandos und Elitesoldaten, sondern Leute, die die Schwachstellen des Gegners finden und ausnutzen können.

Wenn die Spieler auch nur in bisschen in die "Wie tötet man so etwas?"-Richtung stochern, würde ich irgendwie einen Weg finden, diese Information zur Verfügung zu stellen. Zumal die Gruppe ja nicht in irgendeinem Kaff ist, sondern in einer Weltstadt mit 2,5 Mio. Einwohnern. Mit den nötigen Mitteln und Fähigkeiten könnte man da alles mögliche plausibel bekommen - Panzer, Hubschrauber, Atomwaffen. Vielleicht nicht über den Ladentisch, aber in der "Spionagehauptstadt Europas" sollte man zumindest die notwendigen Leute für die Arrangements treffen können. Eine okkulte Datenbank, eine Dozentin für Sagen Osteuropas oder ein Typ, der früher für das russische Vampirkommissariat gearbeitet hat, werden da auf jeden Fall drin sein.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Ara am 22.07.2017 | 22:06
@Scimi und Chiarina: Ich lese hier immer interessiert mit :) - allerdings hab ihr schon länger nichts mehr geschrieben. Wie geht es euren "The Zalozhniy Quartet "-Kampagnen denn?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 22.07.2017 | 22:15
Ich bin leider noch überhaupt nie zum Spielen gekommen, lese aber anscheinend genug NBA, um hier mitreden zu können.  ;D

GUMSHOE spiele ich gerade nur in meiner ToC-"Eternal Lies"-Kampagne. Die läuft ordentlich, aber eher gemächlich mit einem Spieltermin ca. alle 6 Wochen...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Ara am 24.07.2017 | 01:06
Ich bin leider noch überhaupt nie zum Spielen gekommen, lese aber anscheinend genug NBA, um hier mitreden zu können.  ;D
Ach je - du hast recht. Mein Fehler! :ctlu: Die anderen Berichte stammten ja von angband. Aber ich hatte tatsächlich deinen Namen im Hinterkopf. ;)

Es müsste also heißen:
@angband und Chiarina: Ich lese hier immer interessiert mit :) - allerdings hab ihr schon länger nichts mehr geschrieben. Wie geht es euren "The Zalozhniy Quartet "-Kampagnen denn?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 24.07.2017 | 10:31
Bei mir geht's weiter. Mit Session 12 (vermutlich aufgrund Sommerpause erst im September) kommen wir auch wahrscheinlich schon zum Finale in Saudi Arabien. Ich kann mich gerade nur nicht so gut zum schreiben hier motivieren. Wenn die Kampagne durch ist schreibe ich aber auf jeden Fall noch etwas längeres.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Ara am 24.07.2017 | 18:44
Ok. Da sag ich schon mal im Voraus Danke. :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 31.07.2017 | 05:56
Unser nächster vereinbarter Spieltermin ist am 13. 8.
Wie üblich gibt es auch diesmal ein paar Probleme mit den Spielterminen.
Und leider muss ich sagen, dass es immer noch Spieler gibt, bei denen ich nicht weiß, ob sie zur Stammbesetzung zugerechnet werden können, oder nicht.
Sobald ´was passiert sage ich Bescheid.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 5.08.2017 | 10:17
Wie im Thread über die tellurischen Vampire bereits geschrieben, leite ich auch eine Runde mit vier Spielern durch das Zaloshniy Quartet. Wir hatten gestern unseren dritten Abend und sind mittlerweile in Debrecen angelangt.

Da die Gruppe es leider nicht geschafft haben, dass sie Abolesi (?) am Spiel hindern, fehlten ihnen allerdings auch die Infos über das Kloster Dragovir. Auch stellten sie keine Recherchen über die Spedition an, so dass sie das Kloster nicht besucht haben.

Den Angriff auf Agi Kozorus im Zoo konnten sie rechtzeitig verhindern, da sich der Hacker Zugang zu Ihrem E-Mail Account verschaffen konnte.

Ich poste die Spielermitschriften in einem eigenen Thread bei den Spielberichten um den Thread hier nicht zu sehr zuzumüllen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 31.08.2017 | 18:34
Sodele... wir haben das Zalozhniy Quartet gestern mit dem zwölften Spielabend beendet. Meine Bewertung fällt leider nicht durchgängig positiv aus. Zudem haben wir beschlossen, NBA erstmal ruhen zu lassen und ich glaube das ist ganz gut so.

Zunächst erstmal Anmerkungen zum 4. Akt (Treason in the Blood):


Was gut lief::

Was nicht so gut lief:
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: KhornedBeef am 1.09.2017 | 09:13
Danke für den Bericht! Will kommendes Jahr gerne selbst leiten und habe das Quartett im Schrank. Ist damit vorgemerkt  :d
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 1.09.2017 | 09:17
Ich fand den Bericht auch interessant.

Dass du mehrfach von dem Problem geschrieben hast, es seien fast zu viele Informationen, hat mich in der Entscheidung bestärkt, das Dracula-Dossier jetzt nicht auch noch parallel zum Zalozhniy Quartet zu spielen. Ich werde ein paar Dracula-Dossier-Charaktere einbauen, so richtig los geht´s aber erst, wenn das Zalozhniy Quartet abgeschlossen ist.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 23.09.2017 | 23:28
Hurra! Wir hatten endlich wieder einen Spieltermin! Und wir sind inzwischen sogar 5 Spieler+SL. Hier mein Spielbericht:

Als die Agenten aus Dragovir abhauen, sehen sie auf dem Hof des Gästehauses das Motorrad stehen, das ihnen auf ihrem Weg hierher schon einmal begegnet ist und dessen Fahrer ein paar ziemlich waghalsige Überholversuche durchgeführt hatte. Sicherheitshalber wird angehalten und dem Motorrad die Zündkerzen geklaut. Man kann ja nie wissen.

Dann kehren die Charaktere zu ihrem Safehaus in Kreuzburg an der Bistritz zurück. Nach den Aktionen im Kloster Dragovir muss jetzt erstmal ein Moment durchgeatmet werden. Neue Pläne sollen geschmiedet werden.

Ein Lieferwagen wird organisiert, der Schmuggler der Runde versteckt die Waffen der Gruppe in dessen Verkleidung, damit geht es dann Richtung Ungarn nach Debrecen. Der Grenzübergang hat es allerdings in sich: Bewaffnete sind zu sehen, die gesamte Straße ist verbarrikadiert, am Straßenrand liegen zwei Leichen. Die Agenten versuchen nicht herauszubekommen, was hier los war. Sie machen einfach kehrt und überqueren die Grenze über winzige Feldwege.

In Debrecen wollen die Agenten die Journalistin Agi Kozorus treffen. Die Charaktere wissen, dass sie schon einiges über ihre Feinde, die Lisky Bratva, herausgefunden hat. Sie finden eine Kneipe, in der die örtliche Journaille verkehrt und fragen den Wirt nach der Frau. Der behauptet, sie sei schon lang nicht mehr hier gewesen. Er kann den Agenten aber den Tipp geben, hinter dem großen Kaufhaus am zentralen Platz der Stadt nach den Punks Ausschau zu halten. Einer von ihnen sei Tomas, ein Freund Agis.

Die Agenten kaufen einen Kasten Bier und setzen sich zu den Punks. Leider ist Tomas nicht da. Angeblich komme er aber am nächsten Vormittag, wenn die Lebensmittellieferungen für das Kaufhaus eintreffen. Bei der Unterhaltung lernen sie Ivan kennen, der den Punks ganz ähnliche Fragen stellt, wie die, die sie eigentlich selbst stellen wollten. Zev, der Mossad-Agent verabredet sich mit dem Mann um sich auszusprechen. Die anderen machen sich auf den Weg und versuchen mehr über die kriminellen Umtriebe der Lisky Bratva vor Ort herauszubekommen. Ihre Fährte führt in die Drogenszene, wo sie mit einem Dealer der Lisky Bratva in Kontakt geraten. Sie kaufen Koks und befestigen unbemerkt einen Peilsender an dessen Bomberjacke. Am Abend können sie beobachten, wie der Mann Richtung Osten die Stadt verlässt und die Reichweite des Ortungsgerätes überschreitet.

Das Treffen zwischen Zev und Ivan verläuft interessant: Ivan war wohl Mitglied in der SWR (russischer Auslandsgeheimdienst), scheint in den Dienst zurückzuwollen und betreibt daher auf eigene Faust Ermittlungen hinsichtlich krimineller Umtriebe, die Russland bedrohen könnten. Zevs Herz schlägt zwar für Israel, in Ivans Patriotismus erkennt er aber dennoch einen verwandten Wesenszug. Die beiden erkennen weiterhin, dass die Lisky Bratva ein gemeinsamer Feind ist, also wird ein vorläufig gemeinsames Handeln vereinbart. Zumindest wollen sich beide Männer gemeinsam darum bemühen, diese Journalistin zu finden.

Am nächsten Vormittag kaufen die Agenten zunächst im Kaufhaus UV-C Lampen, von denen sie wissen, dass sie im Kampf gegen Zalozhniye wirksam sein können. Dann treffen die Agenten hinter dem Kaufhaus endlich auf Tomas, besagten Bekannten Agis. Er erweckt den Eindruck in der Autonomenszene zu verkehren, erzählt einiges wirres Zeug über Anarchismus und behauptet zunächst, er habe Agi länger nicht gesehen. Als die Agenten ihn zur Seite nehmen und etwas mehr erzählen, dass Agi und sie offenbar gemeinsame Gegner hätten, wird er aber gesprächiger und verrät ihnen, dass sie gegenwärtig auf dem Weg zum Zoo sei, wo sie einen Informanten treffen will.

Die Agenten setzen sich schnellstmöglich ins Auto und fahren zum Zoo. Sie verteilen sich und betreten ihn durch alle drei Eingänge gleichzeitig. Zev und Cevas, die beiden Juden der Gruppe, erblicken relativ schnell eine kahlrasierte Frau, die auf einem zentralen Platz auf einen Mann zugeht, dann aber stutzt und sich umschaut. Die beiden Agenten verstehen auch schnell, was sie irritiert: An allen Wegen, die von dem Platz wegführen, haben sich Männer ohne Kinder oder Familie postiert, die entweder Taschen oder große Jacken dabei haben. Agi Kozorus fühlt sich bedroht und nimmt den einzigen Weg, der ihr noch bleibt: Die große Glastür zum Tigerhaus. Dort hängt ein Schild. Offenbar wird das Tigerhaus gereinigt und ist währenddessen für Besucher geschlossen. Zev folgt Agi sofort in das leere Tigerhaus während Cevas per Handy die übrigen informiert, dann den Informanten Agis am Schlawittchen nimmt und mit ihm ebenfalls das Tigerhaus betritt. Dort befinden sich Zev und Agi bereits im Kampf gegen zwei ausgebrochene aggressive Tiger. Weiter hinten ist ein ominöser Zoowärter mit tief ins Gesicht gezogener Mütze zu sehen. Agi ist durch einen der Tiger ernsthaft verletzt worden, Zev kommt mit dem anderen Tiger etwas besser zurecht. Durch das Eingreifen von Cevas wird Agi gerettet. Er setzt dem Tier mit seinem Kukri-Messer zu. Inzwischen haben die Männer am Platz Posten bezogen. Die Zoobesucher können das Geschehen durch die Glastüren beobachten und rennen in Panik davon.

Irgendwann erreichen auch die übrigen Agenten das Tigerhaus. Die Männer mit den Taschen und großen Jacken haben inzwischen ihre Waffen bereit gemacht, lassen die Agenten das Haus aber betreten. Drinnen sind inzwischen die beiden Tiger getötet, der Zoowärter hat sich aber als Zalozhniy entpuppt und kämpft gerade mit dem ebenfalls verwundeten Zev. Wassily schnappt sich Agi und ihren Kontaktmann und sucht mit Ivan nach einem Nebenausgang. Zev, Cevas und Yuri aber testen die Tauglichkeit ihrer UV-C Lampen im Kampf gegen den Zalozhniy. Der Kampf zieht sich hin und ist brutal. Alle drei Männer werden verwundet, aber auch der Zalozhniy scheint zu leiden. Das UV-C Licht scheint ihm zuzusetzen.

Schließlich findet Wassily in einem Zimmer für das Zoopersonal eine Hintertür, die zwar abgeschlossen ist, von ihm aber in kürzester Zeit geknackt wird. Agi, ihr Informant und Ivan folgen ihm nach draußen. Für Zev, Cevas und Yuri, die sich immer noch im Kampf mit dem Zalozhniy befinden, wird es knapp, daher fliehen auch sie und benutzen denselben Weg nach draußen.

Allerdings bekommen das die Männer mit den Waffen mit, die sofort die Verfolgung aufnehmen. Cevas scheludert ihnen einen Eiswagen in den Weg. Danach läuft die Gruppe durch eine größere Besuchermenge, die dadurch extrem aufgeschreckt wird, dass die Verfolger beginnen, den Agenten hinterherzuschießen. Die Gruppe schlägt sich daraufhin durch das Unterholz eines baumbewachsenen Geländes. Sie kann die Verfolgungsjagd schließich am Krokodilsteich für sich entscheiden, wo sie die Tiere auf ihrem Weg durchs Wasser als eine Art Trittsteine missbrauchen. Als de Verfolger schließlich dort ankommen, sind die Tiere so aggressiv, dass an eine weitere Verfolgung nicht mehr zu denken ist.

Vor dem Zoo setzt sich die Gruppe mit Agi und ihrem Informanten in den Lieferwagen und fährt in ihr schäbiges Kellerzimmer inmitten einer ebenso schäbigen Mietskaserne im übelsten Viertel Debrecens. Der Informant ist ein Lisky Bratva Aussteiger und bittet die Agenten um Fluchthilfe. Die Gruppe zweifelt ein wenig an seinen wahren Absichten und bleibt unschlüssig, was sie mit ihm anfangen sollen. Agi versorgt sie mit zwei Hinweisen: Es gibt 20 km östlich ein Lager, über das die Lisky Bratva ihren Menschenhandel abwickelt. Außerdem hat sie davon erfahren, dass sich in vier Tagen eine Abordnung der Lisky Bratva mit Anführern der serbischen Mafia-Organisation im Restaurant "Goldenes Kalb" treffen will. Das Lokal gehört den Serben. Einer der genannten Namen sei Danilo Brigovic (ein alter Bekannter aus dem vorangegangenen Abenteuer).

Die Gruppe recherchiert und plant. Ivan besorgt sich Explosivstoffe. Wassily und Cevas begeben sich in die Nähe des Lagers der Menschenhändler, können es nur knapp vermeiden in eine garstige Bärenfänger-Falle zu treten, schicken eine Drohne über das Gelände und lassen sie einige Fotos machen. Diese Fotos werden zurück in Debrecen ausgewertet. Ergebnis: "Zu viele Wachen. Wir können nicht alle umbringen". Immerhin ist der Zugang zum Gelände möglicherweise über einen kleinen Fluss und ein dort mündendes Abwasserrohr möglich. Irgendwann kommt die Idee auf, das Gelände zu infiltrieren, ein paar entlarvende Fotos zu schießen und diese dann an die ungarische Regierung weiterzuleiten. Den Leuten Victor Orbans sollte klar gemacht werden, dass sie es hier mit einer Schlepperbande zu tun haben, die es auszumerzen gilt. Danach will sich die Gruppe dann um das Treffen im Goldenen Kalb kümmern.

Der Kampf gegen die Tiger und den Zalozhniy war hart, hat aber gut funktioniert. Die darauf folgende Verfolgungsagd war cool und die meisten Spieler sind auch ganz gut ins Fabulieren gekommen. Wir haben hinterher die Trustregeln eingeführt, da sich ja jetzt vielleicht doch alle Charaktere, die weiterhin eine Rolle spielen werden, kennengelernt haben. Das Wichtigste aber ist: Wir haben einen Termin in einem Monat gemacht, an dem alle können! Drückt mir die Daumen, dass es auch so kommt.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 24.09.2017 | 00:12


Hurra! Wir hatten endlich wieder einen Spieltermin! Und wir sind inzwischen sogar 5 Spieler+SL.

...

 Wir haben einen Termin in einem Monat gemacht, an dem alle können! Drückt mir die Daumen, dass es auch so kommt.
hört sich nach Spaß an. Aber wäre es bei der Runden Größe nicht auch machbar zu spielen wenn 1 oder 2 Spieler fehlen -und dafür öfter spielen?

Wie ist das bei euch mit Informations Sammlung? Wissen die Spieler nach so langen Pausen noch was geschehen ist?

Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 24.09.2017 | 00:44
Zitat von: angband
[...]wäre es bei der Runden Größe nicht auch machbar zu spielen wenn 1 oder 2 Spieler fehlen -und dafür öfter spielen?

Wenn ein Spieler fehlt, wird trotzdem gespielt. Das war auch das Ziel der Rundenvergrößerung.
Der Turnus von einmal pro Monat passt mir allerdings ganz gut in den Kram. Wenn wir das hinbekämen, wäre ich eigentlich schon ganz froh. Unsere letzte Sitzung ist ca. vier Monate her! Ein Wunder eigentlich, dass es die Runde überhaupt noch gibt.

Was die Informationssammlung angeht: Einige Spieler machen sich Notizen, andere nicht. Insgesamt merken sie sich zwar nicht alles, aber doch das meiste und die wirklich wichtigen Informationen sind durchaus präsent. Ehrlich gesagt bin ich selbst ganz überrascht darüber.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: angband am 24.09.2017 | 09:33
Schön! Das bedeutet ja, dass sie Spieler wirklich interessiert sind :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Deep_Impact am 4.10.2017 | 12:26
Ich habe seit dem so viele Systeme angeschaut. Und irgendwie machen die mir nur mehr Bock zu NBA zurückzukehren. War bislang das System mit dem ich meine Vorstellungen als SL am besten umsetzen konnte...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 4.10.2017 | 12:50
Na, dann: welcome back!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 23.10.2017 | 00:51
Nächster Spielbericht zum Zalozhniy-Quartett: Heute ist die Gruppe bei Nacht in das Menschenschmuggler-Lager bei Debrecen eingedrungen.

Bevor es soweit war, hat Wassily aber erst einmal das Gasthaus "Das goldene Kalb" begutachtet. Als er die massiven Sicherheitsvorkehrungen sah, beschloss er, dass ein Zugriff während des Treffens der Anführer von Lisky Bratva und der serbischen Nova Stvar zum Scheitern verurteilt sei. Er hackte sich daraufhin allerdings in das Computersystem des Hauses und kann auf diese Weise die Aufnahmen der vielen Überwachungskameras mitanschauen. Wenn das Treffen stattfindet, will er die Gespräche der Gangsterbosse per Lippenlesen mitverfolgen.

Dann dringen die Agenten über das Abwasserrohr in die Fabrik ein. Der riesenhafte Cevas passt nicht in das Rohr und bewacht den Fluchtwagen. Zev geht als Sniper auf einem nahen Hügel in Stellung. Die anderen steigen ins Abwasserrohr. Trotz einiger Schwierigkeiten geht die Sache gut und die Gruppe steigt durch einen Gulli hinter ein paar Plastikfässern zum Fabrikhof hinauf. Dann dringt sie in das Hauptgebäude ein. Währenddessen fährt ein LKW auf den Hof. Menschen werden entladen und aufgeteilt. Während die meisten auf irgendwelche Unterkünfte auf dem Fabrikgelände verteilt werden, führen zwei Wachen 5 junge Männer in Richtung Hauptgebäude. Die Agenten sehen sich um und entdecken Betonsockel, auf denen früher einmal Maschinen montiert waren. Hinter den Sockeln verstecken sie sich und bleiben zunächst unentdeckt. Die zwei Bewaffneten bringen die 5 jungen Männer zu einer Rampe, die in den Keller führt. Nach etwa 10 Minuten kommen sie zurück und verlassen das Gebäude. Die Agenten sichern die Türen zu der Halle. Hinter einer Tür sind viele Stimmen zu hören. Ivan deponiert eine kleine Bombe, die er fernzünden kann, an der Tür (die aber im Folgenden keine Rolle mehr spielt). Dann schleichen die Agenten in den Keller. Aus einem leeren Vorraum führt eine Tür in einen angrenzenden Raum. Die Agenten horchen, können leise Stimmen hören, hin und wieder ist eine Art Ächzen zu vernehmen. Schließlich macht Wassily die Tür auf. Die Agenten blicken in eine größere Halle. Die Gefangenen sind irgendwie sediert worden und liegen auf Betten. Über ihnen hängen blanke Stahlgerätschaften, die ihnen ihr Blut absaugen. Den Agenten graut es. In der Halle befinden sich außerdem drei Wissenschaftler und zwei Wachen. Die Wachen kommen auf die Agenten zu. Wassily schließt die Tür hinter sich und als die erste Wache die Tür öffnet steht er direkt daneben und schießt dem Mann auf Point-Blank Reichweite in den Kopf. Yuri steht direkt hinter ihm, nimmt den zweiten Mann aufs Korn und legt auch diesen um. Die Agenten betreten den Raum, fesseln die anwesenden Wissenschaftler, machen ausführliche Aufnahmen von den Maschinen und sabotieren diese dann schließlich, sodass sie wahrscheinlich nicht mehr funktionieren. Kurz verhören sie die Wissenschaftler und wollen in Erfahrung bringen, wer der Empfänger des Blutes ist, dass den hier liegenden Männern abgesogen wird. Dabei kommt allerdings nichts heraus. Die Männer murmekln irgendetwas von "den Chefs", genaueres wissen sie nicht. Dann wird den Agenten die Sache zu heiß und sie wollen die Fabrik wieder verlassen. Als sie beim Gullideckel angekommen sind entdecken sie eine heruntergekommen aussehende junge Frau, die sich zwischen den Plastikfässern versteckt: Offensichtlich ein Opfer. Sie nehmen die Frau mit und fliehen durch den Abwasserkanal.

Wieder in Debrecen treffen sie sich mit Agi Kozorus. Das Filmmaterial wird geschnitten, zudem wird ein Interview mit der Frau aufgenommen. Die Frau heißt Sefira, stammt aus dem Irak und erzählt auf Arabisch, wie sie den Menschenhändlern in die Fänge gegangen ist. Ivan übersetzt ihre Worte. Agi lässt in den nächsten Stunden die Aufnahmen wichtigen Regierungsvertretern zukommen. Das dürfte Ärger für die Lisky Bratva bedeuten.

Die Charaktere sind in diesem Moment schon wieder auf der Flucht. Sie fahren mit ihrem Wagen nach Budapest, wo sie einen kleinen Zwischenstopp machen und ihren Wagen wechseln wollen. Am nächsten Tag soll es weiter nach Wien gehen. Aber ganz so einfach ist es nicht: Als Zev in seinem Hotelzimmer am Fenster die Vorhänge zur Seite zieht, bllickt er in ein Fenster gegenüber im 4. Stock und sieht direkt in den Mündunglauf eines schweren Maschinengewehrs. Dahinter befindet sich ein Mann. Zev lässt sich fallen, noch geschieht nichts. Die Agenten schwärmen aus und betreten das gegenüberliegende Haus - ein weiteres Hotel. Als sie die Treppe um den offenen Innenhof herum hinaufstürmen bemerken sie gerade noch rechtzeitig einen Gewehrlauf, der hinter der Treppenbrüstung im 6. Stock zu sehen ist. Offensichtlich versucht jemand ihnen aufzulauern. Nun gehen die Agenten planvoller vor. Zev geht zurück ins eigene Hotel, becirct ein Zimmermädchen und erzählt ihm er sei Fotograf. Er möchte ein paar Dachaufnahmen machen, vielleicht später auch Aufnahmen von interessanten und attraktiven Ungarn... vielleicht ja auch von ihr? Das Zimmermädchen lässt Zev zum Dach hinauf. Cevas stellt sich im Hotel des Schützen in die Lobby und wartet mit seinem Kukrimesser. Die drei übrigen Agenten steigen ein Haus weiter aufs Dach, klettern von dort aus zum Hotel des Schützen und lassen sich in den Innenhof hinab. Sie bleiben unentdeckt. Ivan schleicht sich von hinten an den Schützen an und verpasst ihm einen Streifschuss am Kopf. Mit blutendem Schädel dreht sich der Schütze um und verpasst Ivan eine gehörige Salve mit einem kleineren Maschinengewehr. Ivan bricht sofort zusammen. Der Schütze sprintet nun die Treppe hinunter, wirft sein Gewehr weg, macht geschickte Ausweichbewegungen und gelangt schließlich in die Lobby. Cevas sieht den Verwundeten und verpasst ihm einen Hieb mit seinem Kukrimesser. Noch immer rennt der Schütze weiter, sodass ihm Cevas bei der nächsten Gelegenheit sein Kukrimesser hinterherwirft. Diesmal bringt er den Schützen zur Strecke. In der Panik, die jetzt ausbricht, steckt Wasslily einem Hotelpagen, der die Agenten festhalten will, einen falschen Personalausweis zu, dann verschwinden die Agenten. Yuri und Wassily schleppen den bewusstlosen Ivan, Cevas hat sich den halbtoten Schützen über die Schulter gelegt.

Schließlich fahren die Agenten mit den Verwundeten nach Wien. Ivan wird in ein Taxi gesetzt. Er gibt sich unter falschem Namen als V-Mann im Dienst der österreichischen Polizei aus und behauptet, er sei in einer Auseinandersetzung mit Terroristen angeschossen worden. Die anderen Agenten fahren den Schützen in einen nahen Wald und verhören ihn. Sie erfahren, dass er ein Auftragskiller sei, der Yuri, Zev und Wassily aufs Korn nehmen sollte. Als die Agenten merken, dass er seine Auftraggeber nicht kennt, erschießt Zev den Mann. Schließlich fahren die Agenten zu einem Mann der Yuri in der Vergangenheit schon öfter mit heißer Ware beliefert hat. Die Agenten legen sich auf Feldbetten in sein Lagerhaus und atmen einmal tief durch.

Von ihrem Lager aus schaut sich Wassily die Überwachungskameras des "Goldenen Kalbs" an und kann miterleben, wie die Lisky Bratva da mit der Nova Stvar üble Deals abschließt. Als nächstes wollen die Agenten das Schließfach am Wiener Flughafen in Augenschein nehmen.

Der Auftragskiller war übrigens "Das Torpedo" mit Shooting16. Er ist aufgetaucht, weil die Agenten einen HotLead-Test versemmelt haben. Ich habe den Typen 4 Punkte für einen Bonus und 6 Punkte für Automatikfeuer ausgeben lassen. Das war durchaus beeindruckend für meine Spieler... und glücklicherweise waren die darauf folgenden Schadenswürfe nicht ganz so heftig.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 9.12.2017 | 21:38
Nächste Sitzung Zalozhniye Quartett. Der Spieler von Zev fiel wegen Krankheit aus, aber da Ivan noch im Krankenhaus liegt, hat dessen Spieler einfach den Charakter übernommen.

Die Agenten fahren zum Wiener Flughafen. Yuri und Wassily verkleiden sich und nehmen die S-Bahn. Zev und Cevas fahren mit einem geliehenen Geländewagen dorthin. Cevas bleibt beim Auto, Zev betritt das Flughafengebäude und beobachtet Yuri und Wassily aus sicherer Entfernung. Auffällig viele hohe Würdenträger inklusive einiger saudischer Prinzen halten sich am Flughafen auf. Später werden die Agenten erfahren, dass in den nächsten Tagen in Wien eine internationale Handelskonferenz stattfindet.

Dann betreten Wassily und Yuri den Raum mit den Schließfächern. Wassily checkt den Raum nach Überwachungskameras ab. Es scheint nur die offiziellen Kameras vom Flughafen selbst zu geben, keine zusätzlichen Kameras oder Wanzen. Während sich Wassily an die Arbeit macht und kurzerhand das Schloss knackt, klingelt ein nahestehendes Münztelefon. Yuri wartet, bis Wassily das Fach geöffnet hat und eine Aktenmappe herauszieht. Dann geht er ans Telefon. Am anderen Ende spricht Dr. Dorjiev. Er bietet den Agenten an, seine Männer von ihnen abzuziehen, wenn sie ihm eine Superwaffe besorgen. Yuris Nachfragen ergeben, dass es eine Waffe aus zwei Teilen ist. Näheres könnten die Agenten über Arkady Shevlenko erfahren. Der Mann soll Referent auf der in Wien stattfindenden Handelskonferenz sein. Yuri verspricht zwar nicht, dass er den Auftrag annimmt, aber er kündigt an, das Gespräch mit Arkady Shevlenko zu suchen. Dr. Dorjiev empfiehlt den Charakteren daraufhin, möglichst schnell den Raum mit den Schließfächern zu verlassen.

Yuri und Wassily flüchten aus dem Raum in Richtung Zev... keinen Moment zu früh, denn im tiefer liegenden Kopfbahnhof rast ein Zug mit mehr als hundert Passagieren in den Bahnhof und knallt mit voller Wucht gegen die Poller, um die Dieselmaschine in eine Bombe zu verwandeln. Die Explosion zerreißt das Gleis während der Zug zerknickt und zermahlen wird. Die hinteren Wagen werden nach oben gerissen und knallen gegen die Betondecke, die dabei wie eine Eierschale zerbrochen wird. Die dort befindliche Halle mit den Schließfächern wird völlig zerstört und stürzt nach unten auf den kaputten Zug. Eine Welle aus Feuer und Splittern wird von dem Zug in alle Richtungen geschleudert.

Mitten in diesem Massaker herrscht für eine Sekunde eine unnatürliche Ruhe. Ein Augenblick, in dem die Zeit stillsteht, nur diesmal so intensiv, wie noch nie. Die Agenten wissen inzwischen, dass diese Momente davon künden, dass Zalozhniye Opfer gefunden haben. Diesmal waren es über hundert...

Yuri, Wassily und Zev rennen in Richtung Parkhaus, können aber noch beobachten, dass sich aus den Trümmern der Katastrophe zwei Zalozhniye herauszerren. Sie scheinen durch die Katastrophe in erheblichem Maße kräftiger geworden zu sein. Ihre vernarbte Haut glüht vor Energie und sie schleudern mit Leichtigkeit große Trümmerteile zur Seite. Ein zweiter Blick offenbart den Agenten interessante Details: Die Kleider der Zalozhniye sind durch den Unfall zerrissen worden. Deshalb lässt sich bei einem der Zalozhniye eine schrundige, schwarzrote Haut erkennen, als sei er verbrannt. Beim anderen ist eine hässliche, große Halswunde zu sehen. Die Agenten wissen. dass die Zalozhniye auf unnatürliche Weise ins Leben zurückgeholt wurden und besonders verletzlich sind, wenn man ihnen ihre Todeswunde ein zweites Mal beibringt. Nun haben sie zwei Zalozhniye, bei denen es einen Hinweis gibt, wie das zu bewerkstelligen ist.

Lieber wäre es den Agenten aber, wenn sie hier erstmal aus der Gefahr entkommen könnten, denn die Zalozhniye springen in halsbrecherischer Geschwindigkeit auf sie zu. Die Agenten nehmen die Beine in die Hand, drängeln sich durch Staubwolken und Mengen von panischen Menschen und versuchen verschiedene Tricks: Herbeilaufendes Wachpersonal wird auf die Zalozhniye angesetzt ("Da hinten sind die Terroristen!"), der orstkundige Zev kennt ein paar Schleichwege, die nicht von panikartigen Passagieren stammen, am Parkhaus angekommen wird die im Erdgeschoss befindliche Tankstelle in Brand gesetzt. Mit Ach und Krach erreichen die Agenten das Auto und setzen sich hinein. Es tut einen Schlag und Cevas fährt los.

Die Autobahn ist mit Autos verstopft. Polizeihubschrauber schwirren über die Agenten hinweg und Einsatzfahrzeuge winden sich durch den Stau. Wassily hat glücklicherweise ein mobiles Blaulicht samt Martinshorn organisiert und gibt das Auto der Agenten nun als Polizeifahrzeug aus. Durch die Rettungsgassen versuchen die Agenten zu verschwinden, auf dem Standstreifen steht aber ein Baldak Transit LKW, dessen Heckklappe geöffnet ist. Dort springen eine handvoll Männer mit Gewehren hinaus, die nun beginnen, das Auto zu beschießen. Außerdem beginnt jemand von oben aufs Übelste das Autodach der Agenten zu zertrümmern. Die Agenten haben einen Zalozhniy als Mitfahrer dabei! Cevas hält mit dem Wagen auf einen kleinen Park am Rand der Autobahn zu. Dort setzt er die Flucht Offroad fort, die Verfolger besitzen keine geländegängigen Autos und sind erstmals leicht benachteiligt. Wassili und Zev schießen mit ihren Gewehren durchs Dach, woraufhin Yuri dem dort befindlichen Zalozhniy eine UV-C Lampe entgegenhält. Der Effekt ist überraschend: Der Zalozhniy lässt das Autodach los und fällt vom Wagen. Nicht dass er sich allzu weh getan hätte - als Verfolger fällt er aber erstmal aus. Schließlich erreichen die Agenten wieder die Autobahn und fahren die Böschung hinunter auf eine nahegelegene Chemiefabrik zu. Wassily hat sich in den Polizeifunk gehackt und erteilt den Sicherheitskräften Anweisungen, dass sie alle zur besagten Chemiefabrik kommen und die Terroristen dort stellen sollen. Scließlich fährt Cevas den Wagen auf das Fabrikgelände. Zev und Yuri riegeln mit einem Sperrfeuer das Werkstor ab. Ein Auto ihrer Verfolger prallt daraufhin gegen die Fabrikmauer, bei einem zweiten wird ein Reifen zerstört. Die Agenten erzählen den herbeieilenden Werkspolizisten, sie sollen die Verfolger solange in Verwahrung nehmen, bis die Sicherheitskräfte eintreffen. Diese nahen bereits in einem Polizeihubschauber. Die Verwirrung nutzen die Agenten, um unvermittelt mit Vollgas durch ein Nebentor zu brechen und davon zu fahren.

Die Agenten fahren jetzt zuerst einmal zu Yuris Kontaktmann und schnaufen in seinem Lager einmal tief durch. Dann schauen sie sich den Inhalt der Aktenmape aus dem Schließfach an. Sie finden die Adresse von Donald Carrolls Haus, einen Haustürschlüssel, einen Autoschlüssen von einem Auto, von dem im Moment niemand weiß, wo es sich befindet, 50000$ und ein paar falsche Ausweise. Was sie damit anstellen, werden sie sich beim nächsten Mal überlegen.

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Die Sitzung hat nur dreieinhalb Stunden gedauert - mehr Zeit hatten wir nicht. Dafür war sie aber voller wahnsinniger Action.

Wir werden mit den Regeln langsam sicherer. Das System braucht aber auch Spieler, die sich wenigstens ein bisschen mit um die Regeln kümmern. Die Verfolgungsjagden gingen uns diesmal relativ flüssig von der Hand, der erzählerische Anteil nimmt zu. Thrillerregeln werden häufiger eingesetzt. Der große Durchbruch diesmal war aber der Einsatz investigativer Fähigkeiten bei Thriller Chases. Damit haben sich die Spieler bisher noch schwer getan, diesmal ging´s aber ganz gut - es blieb ihnen auch gar keine Wahl. Ohne diese Möglichkeit hätten sie wahrscheinlich keine Chance gehabt. Highlight: Der Zalozhniy auf dem Autodach, dessen Aberrance nach der Verfolgungsjagd durch den Flughafen auf 0 war und der daher vom Licht der UV-C Lampe vom Autodach gefegt wurde. Wieder war Google Maps ´ne tolle Sache: Die Chemiefabrik ist dort eingezeichnet. Solche Details bringen neue Ideen, mit denen man weitermachen kann. Schöner Nachmittag!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 21.12.2017 | 09:03
Meine Gruppe (genaueres ist bei Interesse in den Spielberichten nachzulesen) ist beim letzten Treffen in Wien angekommen. Der Fokus der Gruppe lag allerdings auf der Flucht, so dass das Kloster und das Lager in Debrecen nicht untersucht wurden. Damit fehlt der Gruppe natürlich einiges an Infos über die übernatürlichen Hintergründe. Sie haben natürlich aufgrund der Zaloshnyi festgestellt, dass etwas sonderbar ist und haben jetzt verschiedene Kanäle angesteuert, um etwas herauszufinden:

...Kontakt zu einem Genetiker
...Eintrag in einem Verschwörungsforum (zu der Wiederbelebung des Zaloshnyi in Odessa, bzw. der Widerstandsfähigkeit und dem Leuchten am Flughafen)

Wäre für mich natürlich eine Idee, der Gruppe zumindest ein paar Informationen zukommen zu lassen. Die Frage welche Infos soll ich ihnen geben? Von wem? Schon mögliche Personen von der später geplanten Dracula Kampagne? Edom?

Und eine weitere Frage zu out of the ashes: bei der versuchten Extraktion von Shevlenko, wenn der Vampir die vier CIA Typen im Beisein von Shevlenko in den alten Ställen tötet steht: "Miyhalov keeps Kaminski from getting involved." Wie verhindert sie dass sich Kaminski der Bodyguard nicht darum kümmert, dass in den Ställen Kampfgeräusche zu hören sind?

Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 22.12.2017 | 02:05
Ich würde Spielern Informationen geben, die sie im aktuellen Kontext irgendwie einordnen oder verwenden können. Sonst führt das zur Verwirrung.

Wenn es um Informationen geht, die erst später ins Spiel kommen müssten, würde ich es eher so machen, dass die SCs mit einer kleinen Operation einen Informationsgegenstand (verschlüsselter USB-Stick, das Dracula Unredacted-Buch etc.) erobern müssen, bei dem gerade nicht die Zeit vorhanden ist, um ihn auszuwerten. Damit gibt es ein bisschen Action und Spiel für das aktuelle Abenteuer und die eigentliche Information kann auf später warten.

Personen einzuführen, die später noch als Quelle oder Widersacher wichtig werden, kann man natürlich immer. Das Kampagnenbuch des Dracula Dossier hat ja genug NSCs in allen erdenklichen Varianten zur Auswahl. Ist dann natürlich vielleicht nett, wenn es wer ist, der anfangs nicht nach Dracula-Kultist oder Geheimdienst-Asset aussieht, aber eigentlich voll in der Sache drinsteckt. "Art Forecaster", "Online Mystic", "Human Rights Activist", "Tabloid Journalist", solche Leute. Oder es könnte die Gelegenheit sein, bei der "Hopkins" auf die SCs aufmerksam wird und den Plan schmiedet, ihnen später das Dracula Dossier zukommen zu lassen.

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Zu der CIA-Extraction: Es ist ja nur relativ grob beschrieben, was passiert. Der Punkt ist, dass Kaminski noch da ist, um den Zugang zu Stall zu erschweren und dass Miyhalov mit den Vampiren unter einer Decke steckt.

Vielleicht hat sie ihn losgeschickt, um das Auto vorzubereiten, damit sie dem Krankenwagen hinterher fahren können und er ist gar nicht vor Ort, wenn es losgeht. Vielleicht hetzt sie ihn auf die SCs, wenn die gerade um die Ecke biegen ("Da kommt wer! Die sind bewaffnet! Ich sehe im Stall nach, du hältst sie hier auf."). Vielleicht kann sie ihn zurückziehen, wenn er gerade schreckensstarr zusieht, wie Vampire die "Sanitäter" auseinandernehmen. Vielleicht ist der Stall überraschend weitläufig und unübersichtlich, die beiden trennen sich und Miyhalov nimmt "zufällig" die richtige Richtung und schickt Kaminski in die Falsche.

Wenn das konkret eine Rolle spielt, nimmt man das, was gerade am besten für die Gruppe passt. Aber wenn die erst später dazu kommen, ist eigentlich egal, wie das im Detail abgelaufen ist. Wenn Miyhalov eine böse Doppelagentin für die Vampire ist, kann man davon ausgehen, dass sie es irgendwie schaffen kann, ihren Kollegen da herauszuhalten.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 23.12.2017 | 10:58
Danke für deine Antwort Scimi. Hab jetzt die Antworten in dem Forum genützt, um den Agenten die Infos über Zalozhnie zukommen zu lassen, die sie über Vampirologie erfahren hätten können - neben ein paar Bibelversen zum Satan >;D (da ich mich jetzt schlußendlich doch für den Damned Hintergrund bei den Vampiren entschieden habe).

Irgendwie schaffe ich es aber nicht die Agenten zu den mMn besonders spannenden Szenen zu lotsen. Das Kloster in den Karpaten haben sie schon ausgelassen und jetzt in Wien befürchte ich, dass sie Dr. Ingolf auch nicht aufsuchen werden. Die Szene bzw. die Infos über das Blut fand ich richtig schön beim lesen.

Die Szenerie bei den Stallungen wurde sowieso nur von einer Agentin aus dem Auto beobachtet, war also kein größerers Problem.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 24.12.2017 | 03:01
Irgendwie schaffe ich es aber nicht die Agenten zu den mMn besonders spannenden Szenen zu lotsen. Das Kloster in den Karpaten haben sie schon ausgelassen und jetzt in Wien befürchte ich, dass sie Dr. Ingolf auch nicht aufsuchen werden. Die Szene bzw. die Infos über das Blut fand ich richtig schön beim lesen.

Hast du eine Vermutung, woran das liegt

Finden die Spieler diese Szenen nicht oder übersehen sie? Wirken die Szenen zu gefährlich, bedeutungslos oder uninteressant? Wehren sich die Spieler instinktiv davor, am Nasenring durch die Manege gezogen zu werden oder erhoffen sie sich einen Vorteil dadurch, schnell und durch Herausforderungen zu spielen? Besteht bisher einfach keine Notwendigkeit, Hintergründen nachzugehen?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 24.12.2017 | 10:39
Das Kloster und das Straflager in Debrecen haben sie nicht erkundet, weil die Flucht das vornehmliche Ziel war, und sie mit diesen "Expeditionen" Zeit verloren hätten (in Debrecen war auch die Meinung, dass das zu gefährlich ist).

Bei Dr. Ingolf haben sie angerufen, sich als russische Botschaft ausgegeben und über Frau Steiner herausgefunden, dass Shevlenko nach dem morgentlichen Besuch keinen Termin mehr hat. Dr. Ingolf verweigerte, selbst mit ihnen zu sprechen. Sie glauben, dass ihm die Sache mit der CIA einfach zu heiß geworden ist, und sie haben auch keinen Hinweis auf den Kontakt zur Lisky Bratva bzw. zu den Vampiren gefunden. Sie erwarten sich bei Dr. Ingolf nicht wirklich Hinweise auf die Vampire.

Den Faden zu Simon Thomradel, den eine Agentin mittels thermischen Fernrohr in den Stallungen beobachten konnte und von dem sie bereits vermuten, dass er ein Vampir ist, haben sie in der allgemeinen Konzentration auf die nächste Entführung von Shevlenko nicht viel Beachtung geschenkt. Da ich aber sie eben nicht mit dem Nasenring führen will, kommen da von mir auch keine Hinweise sondern ich lasse sie mal machen...




Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: LushWoods am 30.12.2017 | 11:16
Das Lager haben meine Spieler damals recht clever ohne direkten eigenen Einsatz gelöst.
Sie haben observiert, Beweise gesammelt und dann zusammen mit ihrem Einfluss die Behörden darauf aufmerksam gemacht.
War weniger Action, aber trotzdem ne coole Sache. Und ich war fast schon stolz, das sie eine gewaltfreie Lösung gefunden haben  :)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 24.02.2018 | 18:58
Heute haben wir endlich "The Zalozhniy Sanction" abgeschlossen. Inzwischen hat ein Spieler wegen Terminschwierigkeiten zähneknirschend die Runde endgültig verlassen. Das Chaos in der Rundenorganisation begleitet uns weiter. Immerhin haben wir jetzt immer noch vier Spieler und die scheinen einigermaßen zuverlässig zu sein. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

In "The Zalozhniy Sanction" fehlte nur noch der Sieg über die Zalozhniye in Wien. Die Agenten haben sich etwas Zeit gelassen, deshalb waren die Zalozhniye schon vor ihnen am Safe House David Carrolls und haben an der Eingangstür eine Bombe angebracht. Die Agenten haben ein frisch zerkratztes Schloss entdeckt, Übles geahnt und sind daher später durch ein Fenster auf der Rückseite des Hauses eingestiegen. Eine Durchsuchung des Hauses brachte wenig Brauchbares, sie haben dann aber an dem Dächlein vor der Eingangstür eine Napalmfalle angebracht, die sich fernzünden ließ, und in einer nahegelegenen Tanne im Garten eine Überwachungskamera angebracht. Es ist nämlich so, dass die Charaktere von einem der Zalozhniye wissen, dass er durch Verbrennungen gestorben ist. Mit einer Napalmfalle hofften sie, dem Zalozhniye ein zweites Mal seine Todeswunde zuzufügen, sodass sie schonmal einen ausgeschaltet hätten.  Ein paar Stunden später tauchten die Zalozhniye auf und wollten sehe, ob ihre Falle Erfolg hatte. Als sie vor der Eingangstür standen, ging die die Napalmfalle der Agenten los und tötete nicht nur den einen, sondern gleich beide Zalozhniye. Erfreulicherweise stellten die Agenten fest, dass Feuer bei Zalozhniye ganz allgemein vielleicht nicht ganz so wirksam wie eine zweite Todeswunde ist, aber immer noch wesentlich wirkungsvoller, als alle anderen Versuche mit Kugeln, Schlägen oder UV-C-Lampen. Die Agenten feierten einen wichtigen Sieg.

Ich habe 4 Erfahrungspunkte verteilt. Nicht viel - aber sie haben noch einiges vor sich.

Am liebsten hätten die Spieler ihre Agenten schon heute mit Arkady Shevlenko verabredet. Sieht so aus, als würden wir beim nächsten Mal "Out of the house of ashes" spielen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 25.03.2018 | 01:56
Erste Sitzung von "Out of the house of ashes". Ein Spieler fehlte, für unseren Komplettaussteiger konnten wir aber eine neue Spielerin gewinnen, die sich gleich am ersten Abend ganz gut gemacht hat. Sie spielt eine jüngere, russische Exspionin, deren Cover aus unerklärlichen Gründen im Tschetschenienkrieg aufgeflogen ist und die nun mit der Motivation "Transparenz" in Wien bei der "Europäischen Rundschau" investigativen Journalismus betreibt.

Vorgeplänkel:
Die Agenten recherchieren nach Arkady Shevlenko. Sie erfahren von Shevlenkos Vergangenheit als KGB Agent, von seiner Tätigkeit als Agentenvermittler in den 80ern und von seiner Arbeit in der Gorkhan Abteilung (Edelsteinhandel) des russischen Finanzministertiums. Sie erfahren außerdem noch, dass Shevlenko zeitweise der engste Vertraute des Doppelagenten Kim Philby war. Er war auch der letzte Mensch, der mit Kim Philby ein berufliches Gespräch geführt hat. Außerdem wissen die Agenten nun, dass Shevlenkos Frau gestorben und sein Sohn einem ominösen Flugzeugabsturz zum Opfer gefallen ist. Shevlenko besitzt nur noch eine Enkelin Anna, die mit ihm aber keinen Kontakt hat. Den Agenten ist klar, dass Shevlenko als ehemliger KGB Agent wahrscheinlich stets ein paar "Betreuer" aus Agentenkreisen in seiner Nähe haben wird. Weitere Recherchen erbringen die Information, dass Shevlenko aneiner Herzkrnakheit leidet und Patient eines Wiener Spezialisten für seltene Herzkrankheiten - Dr. Ingolf - ist.

Vasiliy, der weißrussische Hacker, erinnert sich an einen alten Bekannten in Wien. Es ist der britische Agent Albert Oakes, mit dem er in der Vergangenheit schon einmal gut zusammengearbeitet hat. Er ruft ihn an und wird zum Abendessen eingeladen.

An einem anderen Ort der Stadt versucht die investigative Journalistin Uliana Bezrukova Recherchen zu der Katastrophe am Flughafenbahnhof anzustellen. Von einem Bekannten aus Polizeikreisen erfährt sie, dass die Lisky Bratva dahinter steckte. Sie bekommt zwei Namen genannt: Ein gewisser Stefan Werner ist der führende Lisky Bratva Mann in Wien, außerdem scheint es einen Inspektor Orban bei der Polizei zu geben, der mit der Lisky Bratva möglicherweise gemeinsame Sache macht.

Das Abenteuer beginnt.
Wien hat vor wenigen Tage einen terroristischen Anschlag mit vielen hundert Toten erlebt und nun findet eine internationale Handelskonferenz statt. Viele Polizisten patrouillieren in den Straßen, an den Mauern alter, barocker Gebäude sind brandneue Sicherheitskameras angebracht worden. Massige Männer tragen dunkle, weit geschnittene Anzüge, große Wagen mit getönten Scheiben bewegen sich in Kolonnen durch regennasse Straßen. Auf der Straße vor einem großen Hotel erblicken die Agenten ein Nachrichtenteam, das eine Reportage über den ersten Tag der Handelskonferenz dreht. Der Reporter spricht über die Erwartungen an die Konferenz und berichtet, dass sich die führenden Wirtschaftsbosse und Politiker der Welt hier versammelt haben, um die Weichen für die Handelspolitik des nächsten Jahrzehnts zu stellen.

In der Menge vor dem Fernsehteam befindet sich die Uliana Bezrukova und macht gelangweilt ein paar Notizen. Da hört sie direkt neben sich ein Gespräch in ihrer Muttersprache. Uliana kommt mit den Agenten ins Gespräch und verrät ihnen am Schluss, dass sie als Journalistin Möglichkeiten hat, zu einigen Sitzungen der Handelskonferenz Zutritt zu bekommen. Die Agenten sind interessiert, nehmen Ulianas Karte in Empfang und verabreden sich zum Mittagessen. Nach einer Recherche, durch die die Charaktere ein paar Informationen über Ulianas Biographie erhalten, sprechen sie mit ihr und erfahren davon, dass Arkady Shevlenko um 18:00 Uhr einen Vortrag bei einem Seminar über Bergbau und Juwelengewinnung halten will. Die Agenten statten Uliana mit einer Kamerabrille aus, schicken sie auf das Seminar und bitten sie darum, nach Möglichkeit eine Verabredung mit Shevlenko auszumachen.

Uliana gelangt zum Seminar Shevlenkos und kann einen ersten Blick auf dessen "Betreuer" werfen: Eine Sekretärin Mitte 40, eine junge, hübsche Begleiterin, ein abgehetzt wirkender Assistent und ein bulliger Leibwächtertyp. Shevlenko begrüßt die arabischen Scheichs in ihrer Muttersprache, Ivan erkennt anhand der Übertragug durch die Brille, die Uliana trägt, dass die unbeteiligt wirkenden Betreuer Shevlenkos offensichtlich kein Arabisch sprechen. Uliana will mit Shevlenko sprechen, wird aber von dessen Sekretärin auf die Zeit nach seinen Vortrag vertröstet. Während Shevlenkos Vortrag beraten die Agenten, die vor dem Haus im Auto warten, Uliana hinsichtlich ihres weiteren Vorgehens: Sie wälzen das Philby-Dossier, dass sie aus dem Kloster Dragovir entwendet haben und suchen nach einem Signalwort, dass Uliana Shevlenko entgegnen kann. Durch dieses Signalwort soll Shevlenko erkennen, dass sich seine Gesprächspartnerin zu einem eingeweihten Kreis gehört und ein Gespräch mit ihr lohnend sein kann. Schließlich bekommt Uliana Shevlenko kurz zu sprechen, erzählt ihm, sie würde sich gern mit ihm über arabische Ghule unterhalten. Dann steckt sie ihm ihre Visitenkarte zu und geht. Aus den Augenwinkeln kann sie beobachten, dass Shevlenko erstaunt, vielleicht auch etwas verunsichert ist, Ulianas Karte übergibt er aber jedenfalls seinem überarbeitet wirkenden Assistenten.

Daraufhin wartet Uliana, bis Shevlenko das Tagungshotel verlässt und folgt ihm. Shevlenko und sein Gefolge steuern das nächste Parkhaus an und fahren davon. Die Agenten verfolgen den Wagen, aber es läuft nicht rund: Shevlenkos Begleiter bekommen die Verfolgung mit, beobachten die Agenten mit Ferngläsern und fotografieren sie. Die Agenten biegen ab und geben die Verfolgung auf. Uliana holt ihr eigenes Auto. Sie vermutet Shevlenko in der russischen Botschaft und wartet dort vor dem Haus in ihrem Auto.

Vasiliy trifft sich inzwischen mit Albert Oakes, der sich als sympathischer, aber reichlich schrulliger Brite erweist. Oakes informiert Vasiliy darüber, dass Shevlenko tatsächlich in der russischen Botschaft wohnt. Am Ende bittet Oakes Vasiliy noch um einen Gefallen: Er soll ihm bei einer "kleinen Observierungsaufgabe" assistieren.

Eine Stunde später steht Oakes mit Vasiliy in einem kleinen Mini Cooper vor dem Hintereingang des Hotels Europa und bietet ihm Tee und Sandwiches an. Vasiliy hat seine Mitstreiter informiert, die nun auf eigene Faust zum Hotel Europa fahren. Sie fahren am Haupteingang vorbei und erkennen, dass es da wohl eine Art Galaempfang gibt. Jede Menge Leute in erstklassiger Garderobe betreten das Hotel durch den Haupteingang. Cevas, Yuri und Ivan sind nicht entsprechend gekleidet und beschließen, dass Hotel vom Hintereingang zu beobachten. Damit stehen sie ohne es zu wissen fast direkt neben Albert Oakes und Vasiliy. Uliana hat irgendwann Glück. Sie kann beobachten, wie Shevlenko und seine Betreuer sich ins Auto setzen und losfahren. Sie folgt ihnen und stellt fest, dass sie zum Hotel Europa fahren. Da sie keine entsprechende Kleidung dabei hat, fährt sie hinter das Hotel und steigt aus dem Auto. Die Agenten sehen sie und wundern sich, was ihre neue Bekannte hier treibt. Sie beschließen abzuwarten: Vielleicht können sie hier noch einem ihrer Geheimnisse auf die Spur kommen.

Ohne es beabsichtigt zu haben befinden sich die Agenten in unmittelbarer Nähe zueinander ohne allerdings gemeinsam operieren zu können bzw. zu wollen. Wir beschließen, den Rest des Spielabends als Folge kurzer Schnitte zu spielen.

Vasiliy und Oakes: Oakes verrät Vasiliy, dass das CIA an diesem Abend vor Ort wohl einen kleinen Job ausführen will. Er sei als Beobachter hier. Vasiliy fragt sich, ob das eine Entführung wird. Wenn das der Fall sein sollte, dann sei eine Eingreiftruppe und hinterher ein Cleaner zu erwarten, der Spuren verwischt. Albert Oakes stöpselt eine kleine schwarze Schachtel an das Autoradio, dreht an einigen Reglern und empfängt dann im Radio russische Stimmen.

Cevas, Yuri und Ivan: beobachten das Auto von Albert Oakes und Uliana.

Uliana: begutachtet den Hintereingang, der mit einer Schranke gesichert ist. Neben der Schranke befindet sich ein Pförtnerhäuschen, in dem ein Pförtner sitzt. Uliana stellt sich ein wenig naiv, stellt dem Pförtner ein paar Fragen und wird von diesem prompt dazu eingeladen, ein Fläschchen Heurigen mit ihr zu leeren. Uliana setzt sich zu ihm und beobachtet von seinem Pförtnerhäuschen aus die Gartenanlage hinter dem Hotel.

Vasiliy und Oakes: lauschen der Übertragung aus Oakes Apparat. Eine Männerstimme befindet sich auf einem Champagnerempfang, scherzt mit den Frauen und mopst sich von den Kellnern alkoholische Getränke "Schnell, es schaut gerade niemand her!", sagt die Stimme. Vasiliy vermutet, dass es der herzkranke Shevlenko ist. Wenn er glaubt, etwas wichtiges zu hören, schaltet er kurz eine Verbindung zu Ceves, Yuri und Ivan an, sodass auch die das Wichtigste mitbekommen. Außerdem nimmt Vasiliy sein Laptop und beginnt sich in die Überwachungskameras des Hotels hineinzuhacken.

Cevas, Yuri und Ivan: Beobachten den Hintereingang des Hotels und rauchen russische Zigaretten.

Uliana: Trinkt mit dem Pförtner zwei Liter Heurigen, erzählt ihm dann, eine Zigarette rauchen zu wollen, überlegt, ob sie noch fahren kann und wankt dann zu ihrem Auto.

Vasiliy und Oakes: lauschen der Übertragung aus Oakes Apparat: Nach einer Weile verlagert sich die Gesellschaft des Galaempfangs teilweise in den Hotelgarten. Shevlenko ist offenbar mit seinen vier Betreuern unterwegs. Er gibt vor, Herzbeschwerden zu haben und bittet einen seiner Betreuer namens Popov das Auto zu holen. Auf seinem Laptop kann Vasiliy beobachte, wie dieser Mann den Empfangssaal betritt und von einem Hotelbediensteten aufgehalten wird. Die Männer geraten in Streit und der Hotelbedienstete greift dem Russen an den Kragen, gerade so, als wolle er ihn nicht loslassen. Über Oakes Apparat ist nach einer Weile zu hören, wie Shevlenko schimpft, weil Popov nicht erschient. Er schickt eine Betreuerin namens Volkov von dannen, die einen Rettungssanitäter aus dem Hotel holen soll. Auch Volkov erscheint auf dem Monitor des Laptops und irrt im Empfangssaal herum: Es scheint nicht so einfach zu sein einen Rettungssanitäter zu finden. Plötzlich ist über Oakes Apparat Englisch zu hören. Zwei Leute scheinen Shevlenko zu Hilfe zu kommen. Sie behaupten Rettungssanitäter vom Hotel zu sein, wollen ihm helfen und bringen ihn in ein nahegelegenes, renoviertes altes Stallgebäude. Wenig später ist über die hohe Mauer um den Hotelgarten hinweg Blaulicht zu sehen.

Cevas, Yuri und Ivan: wundern sich, weil sich der Wagen mit dem Blaulicht offenbar schon auf dem Hotelgelände befunden hat. Es war nicht zu sehen, wie das ein Krankenwagen am Pförtnerhäuschen vorbeigefahren wäre.

Ulinana: entdeckt Ceves, Yuri und Ivan und raucht mit ihnen eine Zigarette. Auch sie wundert sich über das Blaulicht.

Vasiliy und Oakes: hören Entsetzliches. Nachdem zwei weitere Männer erschienen sind und Shevlenko in die Krankwagen bringen wollen, ist ein bösartiges Knurren, wie von einem großen, wilden Tier zu hören. Dann sind Schreie zu hören, Schüsse fallen, vier dumpfe Schläge ertönen, dann fährt der Krankenwagen mit Kavalierstart an und durchbricht die Schranke vor dem Pförtnerhäuschen. Er rast direkt an den Autos von Albert Oakes, Uliana und Cevas vorbei.

Cevas, Yuri und Ivan: Cevas fährt an der durchbrochenen Schranke vorbei auf das Hotelgelände. Er sieht neben dem Stallgebäude das junge Mädchen, Shevlenkos Begleiterin und seinen Leibwächter stehen. Der Mann scheint starr vor Entsetzen zu sein. Als Cevas den Wagen zurück auf die Straße gesteuert hat, ist zuviel Zeit vergangen um die Verfolgung aufzunehmen.

Uliana: ist zu betrunken um die Verfolgung aufzunehmen. Langsam fährt sie nach Hause.

Vasiliy: Oakes meint lakonisch: "Da hat wohl etwas nicht ganz funktioniert". Dann fährt er mit quietschenden Reifen an und verfolgt in seinem Mini den Krankenwagen.

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Das war´s. Der Abend ist ganz schön anders gelaufen, als im Abenteuer vorgesehen, aber glücklicherweise ist das Abenteuer so robust, dass das gar kein großes Problem darstellt. Ein bisschen knifflig ist die Tatsache, dass die Agenten den Vampir auf dem Galaempfang nicht gesehen haben. Wahrscheinlich muss ich Oakes jetzt bei der Verfolgung Identifizierungshilfe leisten lassen. Insgesamt war´s ein schöner Abend. Ein Spieler hatte die Filmmusik vom "3. Mann" dabei und damit kam ein bisschen Wien-Flair auf. Ansonsten hatten wir großen Spaß bei der Einführung der neuen Agentin und den seltsamen Machenschaften der Gruppe am Hintereingang des Hotels. Auch Oakes (im Original Carpenter - ich habe ihn aber als einen weiteren Prince of Edom eingeführt) ist ein echtes Original. Wer´s noch spielen will: Zeichnet einen Lageplan vom Hotel samt Garten!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 25.03.2018 | 04:16
Ein bisschen knifflig ist die Tatsache, dass die Agenten den Vampir auf dem Galaempfang nicht gesehen haben. Wahrscheinlich muss ich Oakes jetzt bei der Verfolgung Identifizierungshilfe leisten lassen.

Wenn da doch offenbar recht viel Überwachungsmaterial gesammelt wurde, könnte man das vielleicht irgendwie relevant werden lassen? Dann hätten die Spieler die Möglichkeit, da drin rumzuinvestigieren und selbst Sachen rauszufinden, anstatt das vorgekaut zu bekommen.

Eventuell passen cineastische Kniffe wie Rückblenden oder Montagen, um das zeitlich sinnvoll unterzubringen?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 25.03.2018 | 05:04
Naja, erstmal ist Oakes ja nicht allein unterwegs. Vasiliy sitzt mit im Wagen. Wenn man die Szene so spielt, wie sie im Abenteuer steht, dann kommt jetzt eine Verfolgungsjagd und wenn die gut läuft, dann kann Vasiliy den Vampir doch noch sehen. Das allein ist ja noch nicht "vorgekaut". Ein bisschen schwieriger wird´s, wenn die Verfolgungsjagd nicht gelingt.

Die nächste Gelegenheit ist am 2. Tag, wenn die Gräfin bei Shevlenko vorbeischaut. Sprechen die Agenten hinterher mit Shevlenko, beschreibt der den Vampir und kann ihn auch als solchen identifizieren.

Auch Segei Rachov kann die Agenten zum Vampir führen. Rachov hat Vasiliy immerhin schonmal gesehen.

Rückblenden gibt es übrigens immer mal wieder. Die Spieler haben gerade so ein wenig "In the nick of time" entdeckt.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 6.05.2018 | 01:18
Zweite Sitzung von „Out of the house of ashes“. Wir haben mit der Verfolgungsjagd angefangen. Oakes sitzt in seinem Mini hinterm Steuer, neben ihm Vasily. Der vor ihnen fahrende Krankenwagen steuert die Donau an. Vasily checkt die Lage über sein Laptop per Google Maps und erkennt, dass sich etwas entfernt von der Stelle eine einzelne Brücke befindet. Per Handy bestellt Vasily das zweite Auto der Agenten mit Cevas, Yuri und Ivan dorthin. Eventuell lässt sich der Krankenwagen dort abfangen. Oakes hat aber den vor ihnen fahrenden Krankenwagen schnell eingeholt, letzterer durchbricht nach einer rasanten Kurve die Leitplanke und kippt den Abhang hinunter in die Donau. Vasily stürzt nach draußen und kann beobachten, wie noch im Sturz eine Frau aus dem Krankenwagen springt und eidechsengleich die Uferbefestigung entlangklettert. Das scheint selbst dem trainierten Athleten uneinholbar. Vasily springt dann aber in den Fluss, dem sinkenden Auto hinterher. Er wirft einen Blick in den Wagen und entdeckt vier Tote. Einer der Toten hat einen seltsam verdrehten Hals, als sei er ihm herumgedreht worden. Vasily kann außerdem noch eine Chipkarte aus dem Fluss fischen, wie man sie in Hotels als Türschloss verwendet. Dann taucht das Auto langsam tiefer in den Fluss und vom Ufer her sind Polizeisirenen zu hören. Oakes fährt mit seinem Mini davon, Vasily macht einen ausgiebigen Tauchgang und gelangt auf dem Wasserweg zur Brücke, an der seine Kameraden warten.

Noch in der Nacht trennt sich die Gruppe: Vasily zieht sich neue Klamotten an und trifft sich mit Oakes, von dem er seinen Laptop zurückbekommt. Er beschreibt die Toten im Krankenwagen und Oakes erzählt ihm, dass es sich bei ihnen wohl um das CIA-Team um Charlie Green und seine Leute handele. Auf elektronischem Weg findet er später heraus, dass die Chipkarte zum Hotel Zentral gehört und den Raum 204 öffnet.

Ivan, Cevas und Yuri versuchen noch einmal ins Hotel Europa zu gelangen. Sie wollen herausfinden, wo bei dem ganzen Durcheinander Shevlenko geblieben ist. Allerdings ist das Hotel durch eine Polizeikette abgeriegelt. Ivan nutzt einen falschen Pass und eine Zweitidentität als Mitarbeiter des österreichischen BKA. Auf diese Weise kommt er ins Gebäude und kann nach einigen Gesprächen schließlich mit dem leitenden Ermittler, Kommissar Oberdorfer, sprechen. Hier erfährt er, dass ein Zeuge, Scheich Abdul-Badi Abdul-Nasir Nader, berichtet hat, Shevlenko sei nach dem Trubel von zwei Leuten gestützt aus einem der Stallgebäude zu einer Limousine gebracht worden, die den Ort in schnellen Tempo verlassen hat. Laut Oberdorfer befindet sich der Zeuge derzeit im Hotel Meridian.

Uliana gelingt es noch, einen Mitarbeiter ihrer Redaktion zu erreichen und über das weitere Programm der Handelskonferenz zu befragen. So erfährt sie, dass in zwei Tagen in der russischen Botschaft eine Podiumsdiskussion mit Edelsteinfabrikanten unter der Leitung des Diamantenproduzenten De Beers stattfindet. Außerdem erfährt sie, dass noch ein Tag später eine Operngala den Abschluss der Handelskonferenz bilden wird.

Am nächsten Morgen beginnt sich Yuri einen Ausweis zu fälschen, mit dem er an der Podiumsdiskussion in der russischen Botschaft teilnehmen kann.

Die anderen Agenten fahren zum Hotel Zentral. Uliana nimmt die Chipkarte und betritt Zimmer 204. Offensichtlich ist hier saubergemacht worden: ein Desinfektionsgeruch liegt in der Luft. In einem Telefonbuch kann Uliana aber noch einen Kugelschreiber finden. Er steckt zwischen zwei Seiten mit einer Liste von Finanzinvestmentfirmen mit Büros in Wien. Uliana entdeckt außerdem einen Mülleimer auf dem Balkon, in dem offensichtlich Dokumente verbrannt wurden.

Zurück im Auto gibt Uliana die Informationen weiter. Die Agenten machen ein Brainstorming: Offensichtlich hat das CIA-Team versucht Shevlenko zu entführen. Das ist gründlich fehlgeschlagen. Irgendetwas hat die vier Männer umgelegt. Möglicherweise hat aber der Cleaner des CIA-Teams überlebt. Wer sonst hat in Zimmer 204 so gründlich saubergemacht?  Vasily hackt sich daraufhin in das System der Hotelüberwachungskameras und findet immerhin ein Bild mit dem CIA-Team, das gerade das Hotel betritt. Es handelt sich um die vier Toten, die Vasily im sinkenden Krankenwagen gesehen hat – und eine Frau. Dann werden die Finanzinvestmentfirmen aus dem Telefonbuch überprüft: Vasily stößt auf CJH Investments, eine Firma, die er durch seine Agententätigkeit kennt: Es ist eine Scheinfirma, die im Auftrag des CIA tätig ist. Sie hat ein Büro in der Börsengasse, im Herzen von Wiens Bankenviertel.

Die Agenten fahren hin und beobachten eine halbe Stunde lang das Gebäude von CJH Investments. Dann verlässt eine Frau mit gesenktem Kopf die Firma. Es ist die Frau von dem Foto der Überwachungskamera des Hotels Zentral. Alle Agenten außer Cevas springen aus dem Auto und folgen ihr unauffällig. Die Frau steuert eine U-Bahn-Station an, fährt mit einer Rolltreppe nach unten und passiert längere Gänge, die Agenten sind ihr auf den Fersen. Da werden sie auf einer Treppe von zwei Männern überholt, die sich zwischen die Frau und die Agenten schieben, in ihre Taschen greifen und Messer zücken. Am Treppenabsatz angekommen erreichen die Charaktere eine menschenleere Haltestelle. Am anderen Ende des Ganges befinden sich ein Aufzug und drei weitere Männer. Sie haben aus einer Seitenwand einen Deckel zu einem Wartungstunnel entfernt.

Die Agenten versuchen die Männer auf irgendeine Art und Weise abzulenken, was nicht wirklich funktioniert. Daher schießt Ivan einem von ihnen ins Bein. Es kommt zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf drei der Männer zu Boden gehen. Durch gezielte Schüsse der Agenten werden die Revolver der beiden übrigen zerstört. Uliana versucht einen der Männer mit einem Messer in einen Nahkampf zu verwickeln, bei dem sie leicht verwundet wird. Die Frau, der die Agenten bis hierher gefolgt sind, zieht auch einen Revolver und nimmt am Kampfgeschehen teil. Während des gesamten Kampfes setzt sich aber langsam der am Ende des Ganges befindlich Aufzug in Bewegung und mit Entsetzen müssen die Charaktere feststellen, dass sich in dessen gläserner Kabine ein Zalozhniy befindet. Als sich die Tür des Aufzugs öffnet, wirft Ivan eine Rauchbombe. Die Agenten versuchen die Flucht zu ergreifen, aber noch bevor ihnen das gelingt, erscheint plötzlich aus dem Rauch heraus der Zalozhniy, erfasst die Frau in einem eisernem Klammergriff und zieht sie rückwärts in den Rauch. Vasily kann einen kurzen, etwas genaueren Blick auf den Zalozhniy werfen. Er trägt ein T-Shirt und besitzt komplett tätowierte Arme. Sein linker Arm, mit dem er die Frau umklammert, zeigt einen dreiköpfigen Adler und den russischen Satz: „Auf dich pissen wir!“ Mehr ist nicht drin... die Agenten fliehen.

Zurück an die Erdoberfläche! Seit Uliana erzählt hat, dass die Handelskonferenz in nur zwei Tagen endet, brennt den Agenten die Zeit unter den Nägeln. Uliana kauft sich edle Klamotten, Vasily zieht sich aus dem Internet ein Dokument, mit dem Elektroniker Aufträge erteilt bekommen, dann fahren alle zur Praxis des Herzspezialisten Dr. Ingolf und hoffen während seiner Mittagspause in seine Praxis gelangen zu können, um sich da einmal umsehen zu können. Die Agenten stellen fest, dass der Mann in einer Gemeinschaftspraxis mit drei weiteren Medizinern arbeitet. Es hat aber jeder seine eigene Sekretärin. Dr. Ingolfs Sekretärin ist Frau Steiner: Mitte 50, drahtige Figur, schrille Stimme, aufgedrehte blonde Zöpfe. Sie versucht Uliana gleich wieder hinauszuschmeißen: „MITTAGSPAUSE!“ Uliana zieht eine große Show ab und gibt sich als reiche Privatpatientin. Frau Steiner ist wenig beeindruckt: Sie habe es hier mit einer Koryphäe auf dem Gebiet der Herzmedizin zu tun! Etwas durcheinander gerät die gute Frau aber, als dann auch noch ein Trupp Elektriker auftaucht, die in Dr. Ingolfs Praxis irgendwelche Wartungsarbeiten durchführen wollen. Frau Steiner schaut sich den Auftrag an, kann die Unterschrift nicht entziffern, stöhnt über die Handschriften von Ärzten und lässt die Leute ein. Uliana zieht schmollend ab.

In Dr. Ingolfs Behandlungszimmer kopiert Vasily alle Daten des Computers und der Telefonanlage. Ivan entdeckt außerdem ein kleines Labor mit vielen Blutproben. Nach längerer Suche stößt er auf eine Probe Blut von Arkady Shevlenko, die er mitnimmt. Kurz vor der Rückkehr Dr.Ingolfs aus seiner Mittagspause verlassen die Agenten das Behandlungszimmer wieder.

Zurück in ihrem Hotelzimmer werten Vasiliy und Cevas die Daten aus: Shevlenkos Krankenprotokolle deuten darauf hin, dass der Herzschaden des Patienten wenigstens teilweise selbstverschuldet ist: der Spion vergiftet sich selbst. Die Agenten spekulieren, ob Shevlenko dadurch eventuell physischen oder chemischen Vernehmungen vorbeugen wollte – es sieht so aus, als ob jeder Versuch, Shevlenko unter Druck zu Geständnissen zu zwingen, voraussichtlich zu dessen Tod führt.

Die Agenten entdecken außerdem Informationen, die belegen, dass Ingolf Probleme hatte, ein Einreisevisum für die Vereinigten Staaten zu erhalten.

Die elektronischen Telefonprotokolle zeigen mehrere kürzlich eingegangene Anrufe vom Hotel Zentral. Alle diese Anrufe wurden sofort zu Dr. Ingolf durchgestellt während die meisten anderen Anrufe von Frau Steiner entgegengenommen wurden. Am Morgen des gegenwärtigen Tages ging außerdem ein Anruf von einem Handy aus ein, den Ingolf nie beantwortet hat.

Außerdem stellen die Agenten fest, dass Shevlenko am vorigen Tag einen Termin bei Dr. Ingolf hatte. Vor und nach diesem Termin waren eine ganze Serie von Anrufen an Ingolfs Praxis gerichtet waren.

Der Abend vergeht mit weiteren Recherchen. Ivan verfolgt die Tattoos, die Vasily am Arm des Zalozhniy erblickt hat. Bei dem dreiköpfigen Adler und dem Satz „Auf dich pissen wir!“ handelt es sich offenbar um lästerliche Verballhornungen russischer Insignien und der russischen Hymne wie sie in der russischen Mafia als Gefängnistattoos bekannt sind. Ivan bekommt heraus, dass es einen russischen Milizoffizier und Kriminalwissenschaftler namens Danzig Baldajew gab, der mehrere Bücher über die Entschlüsselung dieser Gefängnistattoos geschrieben hat. Ivan nutzt die Universitätsbibliothek, meldet sich an, bestellt einen Einblick in den Scan von Baldejews Buch und liest. Dabei stößt er überraschenderweise auf ein Beispiel, dass genau die beobachteten Tattoos erläutert. Angegeben ist sogar der Name des Kriminellen, der diese Tattoos trug: Es handelt sich um Aslan Ussojan alias Opa Hassan, ein ehemals hochrangiges Mitglied der Lisky Bratva. Der Mann geriet nach einem internen Führungskampf ins Gefängnis und verkündete nach seiner Entlassung im Jahre 2011 allen seinen Gegnern den offenen Krieg – einer seiner Gegner war inzwischen die Lisky Bratva. Ussojan wurde 2013 auf offener Straße durch einen Heckenschützen per Kopfschuss ermordet. Ivan verlässt zufrieden die Bibliothek.

Vasiliy und Cevas versuchen gemeinsam der Spinnenfrau vom Donauufer auf die Schliche zu kommen. Nach langen, unfruchtbaren Recherchen, stoßen sie schließlich auf ein Gemälde, das einst in der Wiener Staatsoper hing, im Krieg in Sicherheit gebracht wurde und gegenwärtig im Kunsthistorischen Museum hängt. Die Herkunft des Bildes ist unbekannt, es entstand aber ungefähr im Jahr 1860. Es trägt den Titel „Aschenwolken“ und zeigt einen jungen Adligen, der eine Frau umarmt, während im Hintergrund eine Villa in Flammen aufgeht. Allgemein wird das Bild als Allegorie für den Untergang des Adels in der österreichisch-ungarischen Monarchie verstanden. Vasily muss erstaunt feststellen, dass die Fau auf dem Bild eine frappierende Ähnlichkeit mit der Spinnenfrau besitzt. Der dunkelhaarige Mann trägt einen Schnauzbart, hat schwarze, durchdringend blickende Augen und eine energisches Kinn. Er trägt eine Galauniform mit einem Wappen, das einen abgerissenen Büffelkopf in einem von Blau und Rot gespaltenem Feld zeigt. Zwischen den silbernen Hörnern und an beiden Seiten des Kopfes erscheint je ein goldener, sechszackiger Stern.

Cevas kann berichten, dass der Mann aufgrund seiner Kleidung ein Rumäne sein dürfte. Das Wappen ist das Wappen des Herzogtums Bukowina, dem äußersten Ausläufer der österreich-ungarischen Monarchie zur Entstehungszeit des Gemäldes im heutigen Nordrumänien.

Vasily scannt die beiden gemalten Personen und versucht über einen Gesichtsvergleich weitere Informationen über deren Identität zu finden. Bei dem Mann führt das zu etlichen Rumänen ohne signifikante Gemeinsamkeit. Bei der Frau stößt Vasily aber ein paarmal auf ein und denselben Namen: Gräfin Dolingen von Graz. Er findet heraus, dass Gräfin Dolingen von Graz einem alten Geldadel angehört. Ein paar Gerüchte und Berichte aus Boulevardzeitungen bezeichnen sie als It-Girl, sie ist aber trotzdem in den Medien weitgehend abwesend. Das Material reicht gerade aus, um der Gräfin einen entsprechenden Ruf zu verleihen. Zudem stellt Vasily fest, dass einige der Zeitungsartikel Fälschungen sind. Irgendjemand scheint immer mal wieder neue Geschichten um Gräfin Dolingen von Graz zu erfinden, um ihr eine Tarnidentität zu verschaffen.

Zuletzt begibt sich Yuri in das Hotel von Scheich Abdul-Badi Abdul-Nasir Nader. Er geht ins Restaurant, wartet, bis der Mann, von einer schönen  Europäerin begleitet, zum Abendessen erscheint und stellt sich ihm als libanesischer Geschäftsmann vor. Die Männer führen ein freundschaftliches Gespräch. Yuri erfährt, dass Nader Shevlenkos Seminar über Bergbau und Juwelengewinnung leider nicht besuchen konnte, weil er anderweitige Verpflichtungen hatte. Er liefert aber eine genauere Schilderung des Vorfalls im Garten des Hotels Europa: Nader hat gesehen, wie nach dem ganzen Aufruhr Shevlenko von einer Frau und einem Mann gestützt zu einer Limousine gebracht und weggefahren wurde. Die Personenbeschreibungen deuten darauf hin, dass es sich bei der Frau um seine junge, hübsche Begleiterin, bei dem Mann um seinen Leibwächter handelte. Nader äußert daraufhin sein Erstaunen darüber, dass die Frau gänzlich Herrin der Lage gewesen zu sein schien, während der Mann ihr ständig irgendwelche aufgeregten Fragen stellte, auf die sie nur mit den Schultern zuckte.
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Offenbar schaffen meine Spieler in diesem Abenteuer pro Sitzung genau einen Tag. Probleme bereitet mir manchmal, dass sie eine im Abenteuer geplante Szene nur halb durchziehen. Es gibt noch keinen Hinweis auf Anna Shevlenko und auch noch keinen auf das Lisky Bratva Bordell Gefängnis in der Veronikagasse. Mal sehen, wie das ausgeht. Ich war etwas überrascht, wie wichtig doch der Zeitfaktor für dieses Abenteuer ist. Dennoch glaube ich, dass wir das schon hinbekommen. Es gibt einfach so viele Hinweise – irgendwie gelangen die Spieler schon ans Ziel. Ich habe in der Sitzung übrigens einen tollen Storyaufhänger geliefert bekommen: Oakes hat natürlich alle Daten von Vasilys Laptop kopiert, bevor er es ihm zurückgegeben hat. Damit weiß Edom ziemlich genau, was die Agenten so treiben und dürfte spätestens jetzt aufmerksam auf sie geworden sein.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 6.06.2018 | 16:25
Meine Gruppe ist gerade mitten beim Einstieg in die Koerner Bank (Boxmen) und ich überlege im Schließfach auch als kleine Integration von Dracula den Seward Serum Report aus den Hawkins Papers als Handout einzubauen. Da die Verbindung von Boxmen zu Treason in the Blood aber eher schwach ist, bin ich nicht sicher, ob dieses Handout dann noch zu viel  Ablenkung mit sich bringt, und ich die Gruppe nicht ohne extremes Anstossen in den Nahen Osten bringe?

Was meint ihr? Bzw. hat jemand irgendwelche zusätzliche Hinweise eingebaut um die Agenten von Boxmen zu Treason in the blood zu bringen?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 13.08.2018 | 00:45
Endlich die dritte Sitzung von „Out of the house of ashes“:

Die Sitzung beginnt mit einem gefährlichen Alleingang von Uliana Bezrukova. Sie bittet Ivan, sie erneut zum Büro von CJH Investments zu fahren. Aus irgendeinem Grund erhofft sie, dort noch ein paar Informationen über die Hintergründe zu dem amerikanischen Agententeam und Lynne Feinbergs Rolle bei dem fehlgeschlagenen Entführungsversuch zu bekommen. Nach längerer Wartezeit lässt sie Firmenchef Selig gnadenlos abblitzen. Aber Uliana lässt nicht locker und schließlich macht sie genügend verdächtige Anspielungen, dass Selig die amerikanische Botschaft in Wien anruft. Zwei Männer kommen vorbei und bitten Uliana, mitzukommen. Zögernd folgt Uliana ihnen. Ivan wartet mit dem Auto vor der Tür und versucht dem amerikanischen Schlitten vor der Tür zu folgen, was ihm lange Zeit gelingt, irgendwann ist er aber doch abgehängt. Auf dem Weg in die amerikanische Botschaft gelingt es Uliana ihm noch eine kurze SMS zu senden. Ivan weiß jetzt, wo sie sich befindet. In der Botschaft wird Uliana intensiv befragt. Ihr Gegenüber trägt ein Namensschild und heißt Oliver Nelson. Er scheint mehr Kenntnisse über die Zusammenhänge zu haben, als das bei Selig der Fall war. Als Uliana von dem missglückten Entführungsfall des amerikanischen Agententeams spricht, runzelt er skeptisch die Stirn, als sie von dem Überfall in der U-Bahn erzählt, dem Lynne Feinberg zum Opfer gefallen ist, scheint er erstaunt, als Uliana dann aber auch noch den Namen Arkady Shevlenko fallen lässt, kommt der Mann zum Ergebnis, dass diese Frau vor ihm möglicherweise mehr weiß, als er selbst. Er fragt, warum sie zu ihm gekommen sei und was sie von ihm wolle. Uliana erzählt ihm, dass sie und eine Gruppe von Freunden gern die Operation zu einem erfolgreichen Abschluss bringen würden, an der die Männer vom CIA gescheitert sind. Sie erbitte sich aber eine Gegenleistung: die CIA hat nach der Übergabe Shevlenkos für einen sicheren Flug nach Amerika zu sorgen. Uliana würde Shevlenko den Amerikanern gern bereits bei der Operngala am Ende der Handelskonferenz übergeben. Nelson hält eine Übergabe in der Wiener Staatsoper aber für viel zu gefährlich. Er verlangt die Übergabe Shevlenkos auf dem kleinen Flugplatz Vöslau gut 40 Kilometer von Wien entfernt. Dann werde er für eine sichere Einreise Shevlenkos in die Vereinigten Staaten sorgen. Uliana ist einverstanden.

Währenddessen hackt Vasily das Buchungssystem der Wiener Staatsoper. Er möchte wissen, wer zur Operngala in zwei Tagen Pätze reserviert hat und findet eine Loge mit sechs Plätzen, die allein für Gräfin Dolingen von Graz und Gäste reserviert ist. In einer genau gegenüber liegenden Loge existiert eine Sitzreservierung für Arkady Shevlenko. Von den weiteren fünf Plätzen in dieser Loge sind drei für Shevlenkos Betreuer, zwei weitere für russische Diplomaten vorgesehen. Die Agenten wälzen erste Pläne hin und her inwieweit eine Entführung Shevlenkos während der Operngala sinnvoll sein könnte. Sie überlegen sich auch, inwieweit es günstig sein könnte, Shevlenko nach seiner Entführung aus der Wiener Staatsoper nicht durch ein Auto, sondern durch die Luft fortzubringen. Eine kurze Recherche fördert interessanterweise zutage, dass vom besagten Flughafen Vöslau Hubschrauber zu Touristenflügen über Wien starten und landen.

Schließlich besuchen Yuri, Vasily und Uliana die Podiumsdiskussion mit Edelsteinfabrikanten unter der Leitung von De Boors in der russischen Botschaft. Sie wissen, dass sie dort erneut Shevlenko treffen können. Yuri – Fachmann für die Fälschung von libanesischen Pässen – kann den Ort problemlos betreten. Auch Uliana darf als Journalistin passieren. Vasily versucht sich mit einem falschen Pass als Ulianas Fotograf einzuschmuggeln und irgendwie scheinen die Sicherheitskräfte am Eingang Verdacht geschöpft zu haben: Sie weisen ihn ab. Uliana will sich noch für ihn einsetzen, bekommt aber unmissverständlich signalisiert, dass keine Diskussion stattfinden wird. Vasily muss gehen. Auf der Veranstaltung diskutieren zunächst ausgewählte Fachleute vor einem interessierten Publikum. Dann folgt eine Kaffeepause und Uliana und Yuri sehen ihre Chance gekommen. Sie steuern auf Shevlenko zu, der sich gerade im Gespräch mit zwei Bankern befindet, versuchen ein paar Brocken aus dem Gespräch aufzunehmen und hören, dass von einer Bankübernahme die Rede ist. Uliana versucht daraufhin, die Aufmerksamkeit der Banker auf sich zu ziehen, was ihr etwas später gelingt. Zuvor liefern die Banker aber noch Namen: Die Bank Klopstock & Billreuth versucht die Schweizer Koernersbank zu übernehmen.  Yuri versucht die Ablenkung der beiden Banker zu nutzen, um selbst mit Shevlenko ins Gespräch zu kommen und bekommt dadurch gerade noch mit, wie entsetzt Shevlenko auf diese Neuigkeit reagiert. Mit weit aufgerissenen Augen tastet er in der Innentasche seines Anzugs nach eine Tablette, die er sich schnell in den Mund steckt. Kurze Zeit später hat er seine Fassung zurückgefunden und ein Gespräch zwischen ihm und Yuri beginnt. Yuri nutzt die begrenzte Sprachkenntnis von Shevlenkos Aufpassern und fragt ihn auf Arabisch, ob er auch weiterhin an einer Reise in die USA interessiert sei. Shevlenko ist interessiert, bleibt aber vorsichtig und bestellt ihn zu einem späteren persönlichen Gespräch um 20:00 Uhr in die russische Botschaft. Etwas später endet die Podiumsdiskussion.

Cevas nutzt die Zeit, um ein paar herzstärkende Medikamente und Injektionen zu besorgen.

Um 20:00 Uhr steht Yuri vor der Russischen Botschaft. Der Pförtner telefoniert kurz mit Shevlenko, dieser bestätigt, dass er einen Gast erwarte. Yuri wird eingelassen und befindet sich schließlich in einem opulent ausgestatteten Konferenzzimmer. Anwesende sind Arkady Shevlenko und eine seiner Aufpasserinnen: Katharina Volkov. Yuri beginnt relativ schnell Shevlenko auf Arabisch anzusprechen. Shevlenko bleibt aber etwas zurückhaltend und holt weit aus: Er spricht von Glück eines erfüllten Lebens, umgeben von Kunst und Schönheit, er macht Yuri auf die verzierte Intarsiendecke des Raumes aufmerksam, bietet ihm eine Zigarre an und fordert ihn auf, aus der Bar zur Seite des Raumes ein Getränk zu wählen. Bei dieser Gelegenheit stellt Yuri fest, dass Shevlenko eine Handbewegung in Richtung einer verzierten Lampe macht. Yuri wirft einen Blick auf die Lampe und kann feststellen, dass sich im Inneren ihres Schirmes ein kleines Mikrophon befindet. Yuri zuckt mit den Achseln – er hat mit Elektrik und Spionage High-Tech nicht so viel am Hut. Shevlenko preist daraufhin weiter den Augenblick. Er erzählt Yuri eine Geschichte über den Whiskey, den er gerade trinkt und mahnt die Bedeutung der Körperpflege. Als Nachweis für seinen Kampf gegen den körperlichen Verfall zeigt Shevlenko Yuri einen besonders kostbar gestalteten Necessaire mit Nagelfeilen und –scheren aus ziseliertem Gold. Als Anschauungsobjekt drückt er Yuri eine Nagelschaere in die Hand, geht dann zu seiner Aufseherin und spricht ein paar Worte mit ihr. Yuri versteht und kappt mit der Nagelschere das Kabel zu dem Minimikrophon. Danach beginnt Shevlenko auf Arabisch offener mit Yuri zu sprechen. Yuri erfährt, dass er sich tatsächlich absetzen möchte. Als Gegenleistung habe er den Amerikanern das Geheimnis geboten, das ihm der Spion Kim Philby auf dem Totenbett verraten habe. Yuri erfährt außerdem, dass Zalozhniye nicht die einzigen übernatürlichen Wesen auf Erden sind. Es gebe auch noch Vampire. Ein solcher habe die fingierte Entführung am Hotel Europa verhindert. Wie die Vampire von dieser Entführung erfahren haben könnten, ist ihm ein Rätsel. Er habe stets über Dr. Ingolf mit der CIA kommuniziert. Seine Widersacherin am Hotel Europa war jedenfalls eine Vampirin – und Shevlenkos Beschreibung klingt sehr nach Gräfin Dolingen von Graz. Shevlenko glaubt, von dieser Gräfin verfolgt zu werden und warnt die Charaktere: Wenn sie hinsichtlich dieser Vampirin nicht einen guten Plan ersinnen, werden sie ähnlich enden, wie das CIA-Team hinter dem Hotel Europa! Er selbst sei in der russischen Botschaft leider mehr oder weniger ein Gefangener. Die einzige Chance, die er für eine Entführung noch sieht, ist die Operngala am folgenden Abend. Am Schluss rückt Shevlenko noch mit einer besonderen Bitte heraus. Um 22:30 Uhr werde seine Enkelin Anna Shevlenko am Flughafen Wien erwartet. Sie kommt aus Moskau und er habe das Gefühl, dass sie ebenfalls irgendwie Schutz benötige. Yuri und Arkady geben sich die Hand und das Gespräch ist beendet.

Schließlich fahren die Agenten zum Wiener Flughafen. Vor dem Gate mit den Ankömmlingen aus Moskau wartet schon eine relativ große Menschenmenge. Uliana, Vasily und Ivan bahnen sich den Weg nach vorn. Yuri hält sich etwas weiter hinten auf, Cevas steht jederzeit startbereit mit dem Auto im Parkhaus. Eine erste Überraschung wartet auf Ivan, der eine in der Nähe befindliche attraktive, junge Frau erkennt: es handelt sich um Zhenya Mihaylov, eine der Babysitter Shevlenkos. Ivan schüttet sich einen Becher Kaffee übers Hemd, rempelt dann die Frau an, tut so, als sei sie es gewesen und versucht durch seinen lautstarken Protest Zhenya abzulenken. Diese steckt ihm 50€ zu und sagt, er solle sich nicht so aufregen, sie müsse sich konzentrieren. Ivan wird deutlicher. Er nutzt den Namen eines FSB-Kontaktmannes und behauptet, dieser habe ihm den Auftrag gegeben, Zhenya die Botschaft zu überbringen, sie solle ihren gegenwärtigen Auftrag abbrechen. Zhenya schaut ihn kurz misstrauisch an und fragt, ob er sich ausweisen könne. Derzeit nicht, gesteht Ivan, sie müsse mit zu seinem Auto kommen. Zhenya lacht entrüstet und Ivan meint zu hören, wie sie vor sich hinmurmelt: „Pffh, es gibt Wichtigeres als den FSB.“ Auch Vasily schaut sich um und entdeckt drei vierschrötige Typen, die ganz genau beobachten, was da zwischen Zhenya und Ivan vor sich geht. Dann passiert Anna Shevlenko das Gate und mehrere Dinge gleichzeitig geschehen: Yuri stößt einen Gepäckwagen in Richtung Zhenya Mihaylov, der sie in den Hacksen erwischt und kurzzeitig zu Boden gehen lässt. Einer der Umstehenden – war es einer der vierschrötigen Typen? – ruft sehr, sehr laut: „Aber er hat ja eine Bombe!“ Da das Attentat am Flughafen erst 5 Tage her ist, erscheinen sofort an allen Ausgängen Sicherheitskräfte, die die Wartenden am Gate abriegeln. Uliana wendet sich an Anna und bietet ihr Schutz an. Anna aber ist misstrauisch: Was ist hier los? Wer ist diese fremde Frau? Und ist da hinten nicht Zhenya, eine Assistentin ihres Großvaters? Uliana erklärt ihr kurz, dass Zhenya vom FSB ist, einem Geheimdienst, der sie entführen will. Anna solle jetzt besser in Ohnmacht fallen, dann hätten sie bessere Chancen, schnell hier herauszukommen. Anna bleibt misstrauisch. Schließlich simuliert Uliana selbst eine Ohnmacht und bittet Anna, sich um Hilfe zu bemühen. Etwas später ist auch Vasily zur Stelle, der darauf achtet, dass die Situation nicht völlig entgleist. Die äußeren Umstände erschweren dies allerdings: Aus Angst vor einem neuen Terrorakt ziehen die Sicherheitskräfte Schusswaffen und drohen der gesamten Gruppe der Wartenden. Es werden Metalldetektoren herbeigebracht und alle Anwesenden sollen einzeln auf Waffen und ähnlich verdächtige Dinge untersucht werden. Mitten in der Menge greift sich Ivan einen Moment lang von einer mitten in der Menge befindlichen Döner-Bude das große Säbelmesser und versucht Zhenya den Zugang zu Anna zu verwehren. Als Zhenya die nahestehenden Sicherheitskräfte auf die aggressive Handlung aufmerksam macht, beschließt Ivan, doch besser in der Menge unterzutauchen.  Glücklicherweise hat Ulianas selbstloses Handeln – oder ihre wirkliche Hilflosigkeit? – inzwischen Eindruck auf Anna gemacht. Sie ruft Sicherheitsleute um Hilfe. Ein Wachmann kommt, der Uliana, Anna und Vasily vorerst in einen nahegelegenen Sanitätsraum bringt und einen Sanitäter ruft. Uliana täuscht daraufhin derart überzeugend Atemnot und drohende Erstickung vor, dass der Wachmann beschließt, nicht länger auf den Sanitäter warten zu können. Mit Vasilys Hilfe schleppt er Uliana in einen nahgelegenen Lieferantenhof und setzt sie dort auf eine Bank. Hier scheint sich Uliana zu beruhigen. Der Wachmann prüft vor Ort ihre Pässe, findet nichts Verdächtiges und lässt die drei gehen. Uliana verspricht Anna, ihr alle Hintergründe zu erzählen, wenn sie nur erst einmal Cevas´ Auto im Parkhaus erreicht hätten. Anna ist immer noch voller Angst und misstrauisch, ergibt sich aber in ihr Schicksal. Erst einmal folgt sie Vasily und Uliana. Ivan und Yuri erreichen das Parkhaus auf dem üblichen Weg. Vorerst ist Anna in Sicherheit.

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Eigentlich eine ganz gute Sitzung. Wir waren vollzählig! Der Schauplatz Veronikagasse hat sich damit allerdings erübrigt, es gibt niemanden, den die Agenten dort unbedingt befreien müssten. Auch eine Vampirjagd im eigentlichen Sinne wird wohl nicht mehr stattfinden. Dafür ist die Zeit zu knapp. Alles andere haben wir aber mehr oder weniger durch. Die Agenten wissen mehr schlecht als recht um die Gefahr, die von der Gräfin Dolingen zu Graz ausgeht, jetzt müssen sie eben sehen, wie sie mit ihr bei der Operngala umgehen. Sieht für mich so aus, als sei der Showdown in der Wiener Staatsoper nicht mehr allzu fern.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 8.10.2018 | 00:42
Vierte und letzte Sitzung von "Out of the house of ashes":

Wir haben den Showdown in der Wiener Staatsoper gespielt. Bis die Operngala begann, hatten die Agenten noch einen knappen Tag Zeit für Vorbereitungen. Vasily meldet sich bei der amerikanischen Botschaft und bittet Oliver Nelson, dass er für ihn einen Hubschrauber vom Flughafen Vöslau organisiert. Der Hubschrauber soll zur Pause der Opernvorstellung auf dem Dach der Staatsoper landen. Anna Shevlenko wird inzwischen von einem befreundeten Krankenwagenfahrer Ulianas nach Vöslau gefahren. Ivan besorgt Sprengstoff und kauft einen billigen Kontrabass samt Koffer. Cevas und Vasily mischen eine stark abführend wirkende Flüssigkeit zusammen. Cevas besorgt außerdem noch rumänisches Wildrosenöl. Ivan gibt sich als Musiker aus und plant, über die Künstlerpforte ins Opernhaus zu gelangen. Der Kontrabasskoffer wird so präpariert, dass er im Notfall auch Arkady Shevlenko unbemerkt nach draußen bringen kann. Vasily gibt sich als Security Mitarbeiter aus, der die Sitzplätze seiner Auftraggeber auf mögliche Überraschungen untersuchen soll. Uliana gibt vor, eine neue Kraft für die Arbeit in der Küche zu sein. Yuri gibt sich als arabischer Scheich aus und nimmt Cevas als seinen Bodyguard mit in die Veranstaltung. Alle diese Tarnidentitäten werden im Vorfeld durch das Fälschen diverser Pässe und Ausweise abgesichert.

Die Agenten müssen letztlich ein paar unangenehme Unterhaltungen mit Pförtnern und Mitarbeitern führen, die Infiltration gelingt aber. Ivan bringt in der Loge, die die Vampirin Gräfin Dolingen von Graz reserviert hat, eine gewaltige Bombe an. Er verteilt außerdem das rumänische Wildrosenöl in der Sprinkleranage dieser Loge. Eine weitere Bombe installiert er in der Herrentoilette. Hier soll Arkady Shevlenko nach Zerstörung der Rückwand seinen Aufpassern entkommen. Vasily installiert inzwischen in der Loge von Arkady Shevlenko und in der Loge der Gräfin Dolingen von Graz je eine unauffällige Überwachungskamera. Er hackt sich außerdem in das System der Überwachungskameras des Hauses hinein und kann so die wichtigsten Orte im Opernhaus überwachen.

Schließlich treffen die ersten Gäste ein. Uliana verteilt beim Sektempfang an die Russen Drinks, die mit dem Abführmittel versetzt sind. Dann bemerkt sie irritiert, dass ein ihr unbekannter Russe anwesend ist, der fast einer Karikatur eines Vampirs gleicht. Er ist blass, trägt einen langen, schwarzen Umhang und eine Sonnenbrille. Uliana informiert ihre Mitstreiter und kann beobachten, wie der Mann einen der billigeren Plätze im zweiten Rang belegt. Als Vasily ihn zu sehen bekommt, erkennt er ihn: Es ist einer der Lisky Bratva Chefs, die sich in Debrecen mit den serbischen Mafiaanführern getroffen hat, um über eine Kooperation zu verhandeln (Sergei Rachow).

Dann nehmen auch die übrigen Gäste Platz. Gräfin Dolingen von Graz betritt mit einem jugendlichen Liebhaber ihre Privatloge. In Shevlenkos Loge befinden sich neben ihm selbst drei seiner Aufpasser und ein russischer Diplomat. Ein Sitz ist frei geblieben. Vor dem Eingang zur Loge bewacht der vierte seiner Aufpasser den Gang. Nach einer halben Stunde muss in der Loge von Arkady Shevlenko ein erster seiner Aufpasser auf die Toilette. Noch etwas später muss Arkady selbst austreten. Vasily kann über seine Kamera beobachten, wie sofort Shevlenkos Aufpasser mit aufstehen um ihn zu begleiten. Die junge Frau und der Athlet nesteln irgendwie an Elektrogeräten herum, die sie halb in ihren Taschen verbergen: Smartphones?

Dreißig Sekunden nach Shevlenko erhebt sich auch Gräfin Dolingen von Graz von ihrem Platz. Vasily gibt per Smartphone Ivan Bescheid: Es kann losgehen. Ivan versucht, die Bombe in der Loge der Gräfin fernzuzünden... aber irgendetwas funktioniert nicht. In Panik spricht er per Smartphone mit Vasily, der ihn daraufhinweist, dass er die falsche Frequenz gewählt hat. Beim zweiten Versuch erschüttert eine gewaltige Detonation das Opernhaus. Die gesamte Loge der Gräfin wird in Stücke gerissen, die Gräfin und ihr Liebhaber stürzen zu Boden und werden durch Wildrosenöl eingesprenkelt. Zwar überlebt die Gräfin diesen Anschlag knapp, aber sie ist schwer verletzt und kann in dieser Szene nicht mehr eingreifen.

Arkady Shevlenko befindet sich im Moment der Explosion auf dem Weg zur Toilette. Die drei Aufpasser, die er dabei hat, führen ihn nach dem Knall zu einem Treppenhaus und wollen möglichst schnell mit ihm das Opernhaus verlassen. Hier hat aber bereits Vasily ein Stockwerk tiefer eine Rauchbombe gezündet. Dunkler Qualm erfüllt die Luft, Arkady und seine Bewacher wenden sich daraufhin einem anderen Treppenhaus zu. Hier werden sie schließlich von den Agenten eingeholt. Es beginnt eine Schießerei, während der die Agenten ihre Gegner durch gezielte Kopfschüsse einen nach dem anderen ausschalten. Schließlich bringen sie Arkady Shevlenko aufs Dach und hoffen, dass dort der Hubschrauber auf sie wartet. Das ist zwar der Fall, aber der Hubschrauberpilot trägt Handschellen. Vier österreichische Polizeibeamte richten ihre Waffen auf die Agenten. Uliana weiß, wie man mit solchen Beamten umgeht und erklärt ihnen ruhig, dass sie amerikanische Agenten seien, die für die Sicherheit dieses wichtigen Mannes zuständig sind - dabei zeigt sie auf Arkady Shevlenko. Die Polizeibeamten wollen Ausweise sehen und bekommen zumindest von Ivan einen makellos gefälschten Ausweis vorgelegt. Etwas unsicher lassen die Polizisten ihre Waffen sinken und nehmen dem Hubschrauberpiloten die Handschellen wieder ab. Die Agenten besteigen den Hubschrauber und haben es geschafft.

Auf dem Luftweg nach Vöslau erzählt ihnen Arkady Shevlenko von Geheimnissen des Spions Kim Philby, die dieser ihm auf seinem Sterbebett anvertraut habe. Sie seien an einem Ort in der Nähe Wiens zu finden. Die Agenten erfahren von ein paar GPS-Daten, Shevlenko übergibt ihnen schließlich auch noch ein ominöses Amulett, dass sie seiner Enkelin weitergeben sollen, dann wird er immer schwächer und verstirbt.

In Vöslau setzen die Agenten Anna Shevlenko in einen amerikanischen Privatjet, packen die Leiche ihres Großvaters dazu und überreichen ihr (unter dem Protest Ivans) Arkadys Amulett. Dann fahren sie in einen Wald in der Nähe Wiens und finden anhand der GPS-Daten einen Ort, der von ein paar Wildrosenbüschen umstellt ist. Sie graben und finden in einer Metallkiste ein Bankbuch über ein Nummernkonto der Schweizer Koernersbank. Nachdenklich machen sich die Agenten auf den Weg nach Zürich.

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War ´ne schöne, spannende Sitzung, in der auch erstmalig die Trustregeln zum Einsatz kamen (sonst wäre in der Oper nichts explodiert). Die Pools der Agenten waren am Schluss ziemlich ausgeplündert. Einen Schusswechsel mit der österreichischen Polizei hätten sie wohl nicht mehr überlebt.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Gregor am 8.11.2018 | 15:56
Bei mir wird es demnächst am Friedhof von Beirut zu der Szene zur Öffnung des Grabs kommen, die im Buch so schön beschrieben ist als: "This is a big-budget horror moment for your campaign, the vampiric equivalent of opening the Ark..."

Bin von den angebotenen Vorschlägen nicht so 100% überzeugt. Habt ihr Euch zu der Szene vielleicht schon tolle Alternativen überlegt?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 26.11.2018 | 18:49
Erste Sitzung von „The Boxmen“

Nachdem die Agenten die halbe Wiener Staatsoper gesprengt und den Leichnam Shevlenkos an die Amerikaner übergeben haben, ist man in Österreich nicht mehr allzu gut auf sie zu sprechen. Das bekommen sie zu spüren, als sie versuchen, sich auf Schleichwegen in Richtung Schweizer Grenze abzusetzen. Mit quietschenden Reifen erscheinen in einem kleinen Bergdorf hinter dem Wagen der Agenten plötzlich drei voll besetzte Polizeiautos und nehmen die Verfolgung auf. Auch Schüsse fallen, und nach zwei platten Reifen und einem ausgefallenen Polizeiwagen, ist als nächstes das Fluchtauto der Agenten dran. Die Verfolgungsjagd wird daran anschließend zu Fuß fortgesetzt. Die aggressiven Polizisten setzen den Agenten schwer zu. Besonders Uliana erleidet stärkere Verletzung und kämpft gegen eine Ohnmacht an. Um Haaresbreite gelingt den Agenten durch eine abschüssige Geröllpartie den Polizisten zu entkommen. Nach notdürftiger Behandlung Ulianas erreicht die Gruppe die Schweiz zu Fuß und knackt dort zuallererst einmal ein Auto, mit dem sie nach Zürich fährt. Die Agenten nehmen sich einen Tag Auszeit für ihre Rekonvaleszenz und recherchieren ein wenig im Internet. Dort erfahren sie, dass die Koernersbank – die Bank mit dem von Philby eingerichteten Nummernkonto, dessen Sparbuch sie inzwischen an sich bringen konnten – offensichtlich auch von der Lisky Bratva begehrt wird. Die russische Mafiagruppierung hat über eine eigens kontrollierte Bank (Klopstock & Billreuth) eine Fusionierung in die Wege geleitet. Die Übernahme der Koernersbank scheint allerdings rein wirtschaftlich gesehen nicht allzu sinnvoll zu sein. Vor sich gehen soll das „in einigen Tagen“. Die Agenten wollen versuchen schneller zu sein.

Abgesehen davon kann Vasily noch die gegenwärtigen Bankeigentümer in Erfahrung bringen. Es handelt sich im Wesentlichen um die Familie Montavon. Der alternde Patriarch der Familie ist Andreas, seine Schwester heißt Clarique, Andreas´ Tochter ist Julie, sein Sohn ist Jean. Julie besitzt einen Lebensgefährten namens Johan Gallion. Über ein Klatsch&Trasch-Magazin bekommt Vasily heraus, dass Clarique Montavon wohl als schwarzes Schaf der Familie gilt. Sie sammelt okkulte und spiritistische Bücher, staffiert ihre weitläufige Stadtwohnung mit Totenmasken aus Wachs aus und ist mit den anderen Familienmitgliedern zerstritten.

Dann macht sich Uliana auf den Weg zur Bank. Sie zeigt Philbys Sparbuch vor und verlangt, zu ihrem Schließfach vorgelassen zu werden. Der Pförtner klingelt einen gewissen Jean Montavon herbei, der die Kundin begrüßt und in ein nahes Besprechungszimmer bringt. Er bringt Uliana ein paar Erfrischungen und verschwindet erstmal wieder. Uliana entdeckt daraufhin in einem Papierkorb einen weggeworfenen Kreditkartenbeleg – eine Rechnung über mehrere tausend Schweizer Franken für Drinks in einem Privatkasino in Monaco. Ist ihr Gesprächspartner ein Spieler? Entschuldigend berichtet dieser nach seiner Rückkehr von den aufwändigen Fusionierungsarbeiten, die derzeit hier stattfänden. Bis es soweit sei, seien die Schließfächer leider eingefroren. Uliana protestiert, bekommt aber einen Vertrag gezeigt, den St. John Philby bei der Gründung des Kontos im Jahre 1937 unterschrieben hat und in dem auf eine derartige Möglichkeit hingewiesen wird. Uliana erreicht zumindest, sich den Inhalt des Schließfachs anschauen zu dürfen. In Begleitung von Jean Montavon und zwei russischsprechenden Wachleuten kommt sie auf dem Weg zum Tresorraum an diversen Sicherungsmechanismen vorbei: Panzertüren, Zahlenschlösser, Magnetkarten, Überwachungskameras... ob sie das alles korrekt entdeckt hat, bleibt etwas unklar. Der Tresor ist jedenfalls in einer Art Hochsicherheitstrakt.

Jean Montavon händigt ihr dann das Schließfach aus und weist ihr eine Privatkabine zu, in der sie sich den Inhalt des Metallbehälters ansehen könne. Uliana muss allerdings feststellen, dass in die Kabine eine Kamera eingebaut ist. Sie schaut daher in den Metallbehälter hinein, macht in ihm ein paar Fotos mit Blitzlicht, zieht aber nicht heraus. Neben Bargeld, drei Briefen, einem Pass von Kim Philby, und einem alten Roman (Kiplings Kim, wie es der Zufall so will), enthält das Fach noch einen sehr schweren Aktenkoffer, den Uliana vor laufender Kamera nicht öffnen will.

Uliana gibt das Schließfach wieder zurück und verlässt die Bank. Währenddessen entdeckt Cevas, der eine Straßenecke weiter im Auto wartet, dass er offensichtlich von einer attraktiven Nordafrikanerin beschattet wird. Als er die Frau entdeckt, setzt sie sich auch schon ab und verschwindet eine Seitengasse weiter in einem Taxi.

Cevas fährt Uliana zu Vasily, Yuri und Ivan und die Agenten beraten sich. Cevas versucht ein Phantombild der Nordafrikanerin zu erstellen. Bei weiteren Recherchen entdeckt Vasily, dass in der Villa der Montavons am kommenden Abend eine Party anlässlich der Bankenfusionierung stattfinden soll. Die Gruppe trennt sich von neuem. Vasily gelingt es aufgrund seines geschickten Umgangs mit den Reichen und Schönen bei einem Mittagessen im Dolder Grand Hotel eine einzelne Eintrittskarte zu dieser Party zu erwerben.

Uliana macht ein paar Besorgungen und kehrt dann in ihr Hotelzimmer zurück. Auf dem Gang davor drückt sich ein Fremder an ihr vorbei. Ein paar Meter weiter erkennt Uliana, dass jemand ihre Zimmertür geknackt hat. Sie sprintet dem Mann hinterher, kommt ihm auf der Straße vor dem Hotel näher, greift in ihre Handtasche und zieht einen Taser. Der Mann versucht derweil ein Auto aufzuschließen. Als er die Tür öffnet, trifft ihn Ulianas Taser. Zuckend lässt er sich in den Fahrersitz fallen, schafft es noch den Zündschlüssel herumzudrehen, unter der Motorhaube steigt eine Wolke öligen Rauchs auf, dann explodiert das Auto. Geschockt kann Uliana in einer nahen Menschenmenge einen Mann beobachten, der voller Wut in den Augen zum brennenden Autowrack herüberstarrt. Eine Frau greift seinen Arm und zieht ihn weg. Die Frau ähnelt dem Phantombild, dass Cevas angefertigt hat. Aus dem Augenwinkel erkennt Uliana irgendeine verdächtige Bewegung auf einem nahen Hausdach. Es blitzt von dort oben, Uliana wirft sich zu Boden und ein Schuss fegt über ihren Kopf hinweg. Atemlos kehrt sie in ihr Hotelzimmer zurück.

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Das war der Start in dieses Abenteuer. Ich habe einfach erstmal ein paar Karten auf den Tisch gelegt und abgewartet. Der schönste Spielerkommentar erfolgte, als klar wurde, dass mit der Fusion der beiden Banken die Lisky Bratva an das Schließfach kommen wird. Der Spieler von Cevas meinte: „Also Leute: Wir müssen ´rein!“ Noch ist alles offen. Die Party kann nähere Kontakte bringen, Jeans Spielsucht und Clariques Außenseiterrolle sind bereits angedeutet und Menana Chakroun wird in Kürze auf die Agenten zukommen.

Zwei Dinge muss ich im Hinterkopf behalten: Zum einen war der „Aufklärungsbesuch“ von Uliana in der Koernersbank nicht allzu effektiv. Es ist zwar deutlich geworden, dass der Tresorraum professionell gesichert ist, was aber im Falle eines Falles wirklich dabei alles umgangen und ausgeschaltet werden muss um einen Alarm zu verhindern, ist absolut nicht deutlich geworden. Hier dürften die Agenten auf Chakroun und ihr Team angewiesen sein (oder einen zweiten Aufklärungsgang unternehmen).

Dann war bisher noch keine Rede von der Ladung, die die Lisky Bratva der Koernersbank zukommen lassen will. Wenn die noch eine Rolle spielen soll, muss ich die schnellstmöglich ankündigen und in spätestens zwei Tagen auch eintreffen lassen.

Leider haben wir nicht genau thematisiert, wo Uliana Philbys Sparbuch deponiert hat. Ein Fehler meinerseits. Im Abenteuer sieht es aber wohl so aus, als käme Arthur Smith (das Opfer der Autobombe) auf jeden Fall in den Besitz des Sparbuchs: Hat Uliana es dabei, stiehlt er es ihr, ist es in ihrem Hotelzimmer, stiehlt er es von dort. Sieht also so aus, als sei Philbys Sparbuch bei der Explosion vernichtet worden.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 2.12.2018 | 20:10
(https://www.laf.ch/fileadmin/user_upload/Galerie/180719_Luftseilbahn_3_Vorschau_700x408.jpg)

Das ist die Seilbahn Aldiswil - Felsenegg. Wenn Lawson die Albedo an sich bringen konnte, will er sie hier von einem Waggon aus im entsprechenden Koffer seinen Kontaktmännern in einem entgegenkommenden Waggon übergeben (zumindest habe ich das Abenteuer so verstanden). Kann mir jemand erklären, wie das gehen soll?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 3.12.2018 | 02:14
So wie beschrieben geht das nicht. Ich denke, da haben die Amis die Dimension einer Kabinenseilbahn einfach nicht auf dem Schirm.

Wenn ich das richtig verstehe, hat die Bahn keine Zwischenstation, die Kabinen passieren sich meterweit voneinander entfernt. Prinzipiell ist es (für einen geübten Spion) relativ leicht, die Kabinentüren zu öffnen. Dann könnte man mit gutem Timing einen Aktenkoffer mit viel Schmackes von einer Kabine in die nächste werfen. Aber auch wenn beide Kabinen irgendwie leer wären, wäre das riskant, auffällig und schwer zu improvisieren. Und einmal blöd verschätzt und der Koffer liegt schwer zu bergen auf einem gut einsichtigen Hang… Aber normalerweise passen da zwei Dutzend Personen in die Kabine, im normalen Betrieb werden da bestimmt Leute mitfahren, die das ganz entsetzlich finden, wenn jemand da mitten in der Fahrt alle Sicherheitsvorkehrungen brückt und die Tür in den sicheren Tod öffnet — in beiden Kabinen! Und davon abgesehen sind die Systeme normalerweise kameraüberwacht, wenn es da zu einer Störung kommt, werden die Kabinen womöglich gebremst und die Feuerwehr oder Bergwacht kann die Passagiere bergen.

Technisch möglich, aber es klingt nach einem *furchtbaren* Plan.

Es ist vielleicht eher möglich, das Paket auf der Bergstation (Restaurant und Aussichtspunkt) heimlich zu übergeben oder auszutauschen (identische Koffer und so) oder aus der Gondel über einer Straße oder an einer markierten Stelle abzuwerfen. Oder in der Gondel stehen zu lassen, auch wenn Beobachter irgendwann wissen, dass sich das Paket wieder auf dem Weg ins Tal befindet, gibt es keinen schnelleren Weg, um unten anzukommen und es abzufangen, wenn an der Talstation keiner mehr steht…
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.12.2018 | 07:32
Erstmal Danke. Es ist ganz beruhigend, dass du, Scimi, das Problem anscheinend auch siehst.

Dabei ist die Idee ja durchaus cool... und wenn das jetzt so etwas wie ein offener Sessellift wäre, ginge das vielleicht sogar.

Tendenziell werde ich es aber wohl im Falle eines Falles anders handhaben. Den Koffer auf der Bergstation zu übergeben - vielleicht auf der Toilette kurz vor einer Talfahrt - finde ich am Naheliegendsten.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Duck am 3.12.2018 | 08:14
Im Text ist an dieser Stelle die Rede von einem "cable-car". Vielleicht ist damit keine Luftseilbahn, sondern eine Standseilbahn gemeint. Dann würde die beschriebene Übergabe von einem Wagen zum anderen durchaus Sinn ergeben, s. z.B. hier:

(https://cdn.freizeit.ch/media/cache/default_landscape/default/0001/38/37827_default_landscape.jpg)
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.12.2018 | 09:56
Nein, das kann nicht sein. Es ist konkret von der Verbindung Aldiswil - Felsenegg die Rede. Das ist eine Luftseilbahn.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Duck am 3.12.2018 | 11:04
Stimmt, da hast du natürlich Recht. Dann könnte ich mir die Sache allenfalls durch einen Recherchefehler erklären, weil (meines Wissens) im europäischen Englisch "cable-car" für eine Luftseilbahn durchaus gebräuchlich ist, während man in den Vereinigten Staaten eher Standseilbahnen damit bezeichnet (für eine Luftseilbahn kenne ich im US-Englisch "aerial lift").

Edit: Wenn du die Übergabe während der Fahrt beibehalten willst, könntest du natürlich den Ort des Geschehens zu einer Standseilbahn im Raum Zürich verlegen. Einer kurzen Recherche nach gibt es dort die Dolderbahn Römerhof, die Polybahn Zürich Central und die Seilbahn Rigiblick, von denen allerdings nur die Polybahn die für die Übergabe notwendigen halboffenen Wagen hat.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 3.12.2018 | 16:29
"Cable car" heißt erstmal "Seilbahn". Dass damit keine Standseilbahn gemeint ist, ist zwar eher ungewöhnlich, aber nicht undenkbar. Ich vermute ganz stark, dass hier die Bezeichnung aus dem englischen Wikipedia-Artikel zum "Adliswil-Felsenegg cable car" (https://en.wikipedia.org/wiki/Adliswil-Felsenegg_cable_car) einfach übernommen wurde. Weil jemand die Idee hatte, dass eine Hochseilbahn für eine heimliche Übergabe toll wäre und sich dann einfach die nächstbeste in der Gegend ergoogelt hat.

Ich nehme mal an, dass die Idee einerseits mit etablierten Cable Car Action Sequences (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/CableCarActionSequence) zu tun haben, die es bei TV Tropes (https://tvtropes.org) immerhin zu einer eigenen Kategorie bringen. Und andererseits, weil das Setup einzigartig ist: Eine Bergseilbahn ist an einem eher abgelegenen Ort ohne viele "Störfaktoren" drum herum. Der ganze Ablauf ist automatisiert und anonym, weil das im Grunde Teil des ÖPNV ist und so funktioniert wie bei den ganzen Straßen- und U-Bahn-Verfolgungsjagden in Filmen und Serien. Die Bahn fährt langsam genug, um Spannung zu erzeugen und allerlei Action und Turnerei zu erlauben, ist aber normalerweise die schnellste Verbindung zwischen Ziel- und Endstation (wenn nicht jemand Ausrüstung für Segelfliegen oder einen motorisierten Gleitschirm bei der Bergstation versteckt hat). Und vor allem ist es eine Situation mit klaren Spielregeln: Wer in eine Gondel steigt, sitzt für die Fahrtzeit fest, es ist nicht sinnvoll möglich, zwischendurch auszusteigen und die Gondel fährt vorhersehbar genau ein Ziel an. Wenn also wer mit *dem Koffer* an der Talstation in eine Gondelbahn steigt, dann ist praktisch klar, dass er 10 Minuten später mit *dem Koffer* an der Bergstation ankommt. Und wenn dann der Koffer zwischendurch übergeben wird, hat eben wer das Spiel "gehackt".

Wenn man das Setting ändert, fallen natürlich einige der Faktoren weg, dann kann man auch ganz neu anfangen, zu überlegen. Oder mit bekannten Ideen und Ablenkungsmanövern aus Verbrecher- und Agentenfilmen arbeiten. Andererseits wird vielleicht kaum ein Spieler die Seilbahn so genau kennen, man könnte die natürlich auch einfach ein wenig umdichten, so dass das Manöver aus dem Buch zumindest möglich wird: Schmaler Aktenkoffer, Fenster lässt sich unten einen Spalt weit öffnen, Gondeln passieren sich in 1 m Entfernung abseits eines Masten, Komplize in der Bahn gegenüber angelt Koffer mit Regenschirm. Gondel ist vollgepackt mit Grundschulklasse niedlicher Kinder oder asiatischen Teenagern, die *alles* fotografieren oder einem angetrunkenen Damen-Kegelclub oder ein paar Soldaten, die in der Freizeit mit Kameraden bergwandern gehen. Bei einer Störung fällt der Koffer in die Wildnis und beide Seiten müssen versuchen, ihn unauffällig zu bergen, bevor die Polizei anrückt, weil da "Touristen" auf einem gesperrten Hang rumkraxeln…
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.12.2018 | 16:38
Die Albedo ist bei mir übrigens ein bakterieller Nährboden... verstaut in so einer Petrischale. Ich könnte es auch so einrichten, dass gar kein ganzer Koffer nötig ist. Vielleicht hat Lawson die Petrischale mit irgendsoeiner Superhaftcreme bestrichen... oder ein Magnet angebracht. Er wirft dann die Petrischale einfach gezielt aus dem Fesnter der Seilbahn, worauf sie an der entgegenkommenden Seilbahn haften bleibt und von den darin befindlichen Kontaktmännern dann in das Abteil hineingekeschert werden kann...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 3.12.2018 | 16:59
Naja, in jedem Baumarkt kann man spontan so Wand- und Deckenbesen kaufen, deren Stiel auf 4m teleskopierbar ist. Da könnte man vielleicht einfach ein kleines Paket drantapen und das Ganze durch ein offenes Fenster dann wie beim Staffellauf übergeben? Wenn Volumen und Masse klein genug sind, könnte man vielleicht auch mit Angeln arbeiten, die sind auch lang, zerleg- oder teleskopierbar und flexibel…j
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.12.2018 | 17:04
Ja. Ist noch besser, weil sicherer. O.K. Wenn es wirklich soweit kommen sollte, werde ich´s so machen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 3.02.2019 | 02:08
Zweite Sitzung von „The Boxmen“

Die Sitzung beginnt mit Vorbereitungen. Yuri fälscht die Einladungskarte für die Party der Montavons, die Vasily ergattern konnte. Auf diese Weise können sie zu zweit dort auftauchen. Ivan will sich als Chauffeur ausgeben und unter die Dienstboten mischen. Uliana ruft Clarique Montavon an und bittet sie um ein Gespräch. Sie sei Journalistin und habe Clarique ein paar Offenbarungen über die sauberen Vertragspartner ihres Bruders, ihres Neffen und ihrer Nichte zu machen. Clarique erklärt sich zu einem Gespräch bereit.

Zu dem Treffen mit Clarique nimmt Uliana noch Cevas mit und erzählt Clarique, er sei „ein Mann, der ein wenig auf mich aufpasst“. Nach Ulianas Bericht über die Verbindungen zwischen Klopstock & Billreuth mit der Lisky Bratva kommt Clarique zum Schluss, dass die Übernahme der Körnersbank durch Klopstock & Billreuth am besten verhindert werden sollte. Zögerlich unterstützt sie die Agenten. Sie erzählt ihnen von der Lieferung Klopstock & Billreuths, die in den frühen Morgenstunden des übernächsten Tages in der Körnersbank eintreffen soll, vom Termin des Vertragsabschlusses, der noch einen Tag später anberaumt ist, und vor allem von allen möglichen Sicherheitsmechanismen, die die Agenten zu überwinden haben, wenn sie in den Tresorraum der Bank eindringen wollen: Überwachungskameras, Magnetkarten, Zahlenpins, Wärmesensoren, Druckplatten, Spezialschlüssel... die Agenten sind über das, was ihnen bevorsteht relativ gut unterrichtet. Hinterher betrachtet Uliana neugierig die Sammlung von Totenmasken diverser Naturvölker, die Clarique Montalvan an ihren Wänden hängen hat und fragt nach, ob ihre reichlich esoterisch eingestellte Gesprächspartnerin wirklich schon einmal mit Toten Kontakt aufgenommen habe. Clarique bejaht und ist einverstanden einen kleinen Test mit Uliana anzustellen. Sie erzählt Uliana, dass es viele Menschen gebe, die an solche Dinge nicht glauben, und dass Uliana sicherlich auch zu ihnen gehöre. Jetzt – hier in diesem Moment – solle sie aber einfach wenigstens einmal so tun, als glaube sie daran. Dann setzt sie Uliana eine Totenmaske auf, zündet Räucherstäbchen an, spricht einen seltsamen Text in einer Sprache, die Uliana und Cevas nicht verstehen (der sprachbegabte Cevas erkennt allerdings eine gewisse Verwandtschaft zum Babylonischen) und schlägt hin und wieder eine Klangschale an. Der süße Qualm benebelt Uliana, die monotone Stimme und der immer gleiche Klang der Schale macht sie schläfrig, ihr durch die Maske eingeschränktes Sichtfeld führt dazu, dass sie sich ganz auf ihr Inneres konzentriert. Sie denkt an das vor kurzem stattgefundene Attentat, dem sie um Haaresbreite entkommen ist. Sie erinnert sich an ihren Blick auf das Häuserdach, auf dem sie für einen kurzen Moment die Silhouette des Attentäters sehen konnte... und dann schwinden ihr ein wenig die Sinne und es scheint so, als schaue sie in das bleiche, totenähnliche Gesicht einer unbekannten Frau. Schnell reißt sie sich die Maske vom Gesicht und schreit auf. Clarique will wissen, ob sie „drüben war“. Uliana sagt unsicher: „Wohl noch nicht ganz...“, worauf ihr Clarique erzählt, dass es Mut bedarf, sich auf eine solche Begegnung einzulassen und dass sie es gern zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen könne, wenn sie wolle. Dann verabschieden sich Uliana und Cevas von ihr.

Direkt neben dem Auto von Cevas steht die attraktive Nordafrikanerin, die auf ihn und Uliana gewartet zu haben scheint. Sie lädt die beiden für den nächsten Tag zu einem Frühstück in einem Innenstadtcafé ein und behauptet, dass sie möglicherweise ähnliche Interessen wie die Agenten habe. Cevas und Uliana sagen zu.

Währenddessen amüsieren sich Vasily, Yuri und Ivan auf der Party der Montavons. Ivan spricht mit Köchinnen und Chauffeuren, erfährt von der Alterssenilität Andreas Montavons und von den Leuten von Klopsstock & Billreuth, die auch auf der Party sind (im Wesentlichen Victor Kozel und Marco Shwetz). Hinterher verschafft er sich zur Garderobe Zugang, wühlt im Mantel eines Mitarbeiters der Körnersbank und findet eine Magnetkarte, die benötigt wird, um Zugang zum Kellergeschoss der Bank zu bekommen. Vasily stellt sich Jean Montavon vor und gibt sich als weißrussischer Millionär aus, der sein Geld mit einer Internetfirma gemacht habe. Er behauptet potentieller Neukunde der Bank zu sein und bittet um einen Besichtigungstermin. Jean reagiert interessiert, ein konkreter Termin wird aber trotzdem nicht ausgemacht. Yuri belauscht Johan Gallion, den Lebensgefährten Julie Montavons, dabei, wie er mit Victor Kozel diskutiert. Es geht dabei um zwei Sicherheitsdienste: SBS Security, die derzeit für die Sicherheit der Körnersbank zuständig ist, und Overwatch Security, eine zweifelhafte Firma mit Hauptstützpunkten im mittleren Orient und Südamerika, von der die Agenten schon gehört haben. Die beiden Männer streiten sich, aber Yuri versteht nicht ganz, worum es geht.

Noch in derselben Nacht hackt sich Vasily in die Computer von SBS Security hinein und erkundet das Sicherheitssystem, das die Firma für die Körnersbank unterhält. Vasily erkennt, dass die Nachtwachen der Könersbank alle 30 Minuten ein Signal an SBS Security übermitteln, das zeigt, das alles in Ordnung ist. Vasily blockt diese Signale und speist das System mit einer eigenen Schlaufe. Immer noch erreicht alle 30 Minuten ein entsprechendes Signal SBS Security... jetzt aber unabhängig von den Nachtwachen der Körnersbank.

Am nächsten Morgen begeben sich alle fünf Agenten zum Frühstück in das besagte Innenstadtcafé. Dort treffen sie Menena Chakroun, die Nordafrikanerin, und Massimo Florin, ein gelassener, fast schläfrig wirkender Italiener. Ein paar Tische weiter sitzt Keith Lawson, ein durchtrainierter, nervöser Typ, der auch zu Chakroun gehört und die Umgebung inspiziert. Das Gespräch beinhaltet ein vorsichtiges Abtasten. Nach und nach wird aber deutlich, dass Chakroun und ihre Männer die Körnersbank ausrauben wollen, auf die Agenten aufmerksam geworden sind, dabei aber leider einen weiteren Mann verloren haben (das Opfer der Autobombe). Nun spekuliert man darauf, ob die Agenten nicht vielleicht mit ihnen gemeinsame Sache machen wollen. Für genauere Pläne verabredet man sich mittags im Stützpunkt Chakrouns.

Vasily recherchiert nach den neuen Bekannten. Chakroun wird von Interpol mit einigen Raubüberfällen in Verbindung gebracht, man konnte ihr aber nie etwas anhängen. Massimo Florin ist in Unterweltskreisen als „Magier der Schlösser“ bekannt. Es wird behauptet, er komme überall hinein. Keith Lawson bleibt ein Rätsel.
Am Mittag begeben sich die Agenten in ein heruntergekommenes Stadtviertel. Hier befindet sich ein Apartment mit vernagelten Fenstern. Über der Eingangstür hängt eine Überwachungskamera: Chakrouns Stützpunkt. Im Gespräch stellen die Agenten fest, dass ein gemeinsames Vorgehen im Prinzip möglich ist. Dennoch bleiben sie misstrauisch: Angeblich erkunden Chakroun und ihre Männer schon ein paar Monate die Körnersbank und einige wichtige Details scheinen ihnen trotzdem völlig unbekannt zu sein. Das sollen Profis sein? Spielen sie ein Spiel mit den Agenten? Nur zögerlich legen die beiden Seiten ihre Pläne auf den Tisch und versuchen ein gemeinsames Vorgehen zu planen. Am Ende wird Folgendes ins Auge gefasst:

1. Schon in der kommenden Nacht werden sich die Agenten mit Chakroun und ihren Männern in der Nähe der Körnersbank treffen, ein benachbartes Hochhaus erklimmen und von dessen Dach über eine Seilrutsche auf das Dach der Körnersbank überwechseln. Dort werden sie durch ein Dachfenster in das Gebäude eindringen.
2. Keith Lawson wird sich um die Nachtwachen kümmern.
3. Massimo Florin wird aus dem Tresor des Direktorenzimmers der Körnersbank die Spezialschlüssel für die Stahlkammer im Keller und die dort befindlichen einzelnen Sicherheitsschließfächer an sich bringen.
4. Beim Abstieg in den Keller liefern die Agenten die nötigen Magnetkarten und Pins, um die Türen zu passieren.
5. Die Überwachungskameras im Keller werden ignoriert. Im Wachraum werden zu diesem Zeitpunkt keine Nachtwächter mehr vorhanden sein. Durch die Endlosschleife bei SBS Security wird während des Einbruchs niemand davon erfahren.
6. Die Wärmesensoren im Keller werden mit Pfefferspray ausgeschaltet.
7. In der Stahlkammer greifen sich die Agenten das Schließfach, auf das sie es abgesehen haben, Chakroun und ihre Männer nehmen sich von der anderen Beute so viel mit, wie sie können, dann eilen alle zum Nebeneingang aus dem Gebäude und fahren in mehreren Wagen davon.
8. Die Beteiligten treffen sich in einem Zürcher Innenstadtapartment um dort die Beute zu verteilen, dann geht jeder seines Weges.

Um letzte Vorbereitungen zu treffen trennen sich die Beteiligten. Die Agenten verständigen sich erst einmal darauf, dass sie nicht zur Verteilung der Beute in Chakrouns Innenstadtapartment kommen, sondern sofort mit Philbys Schließfach das Weite suchen werden. Sie sind außerdem auf Verrat gefasst. Sollte Chakroun oder einer ihrer Männer ein falsches Spiel spielen, werden sie sich sofort energisch zur Wehr setzen. Ein Blutbad während des Banküberfalls sollte natürlich trotzdem nach Möglichkeit vermieden werden.

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Ich hatte großen Spaß beim Ausspielen der Szene, in der die neugierige Uliana eine der Totenmasken Clarique Montavons aufsetzen wollte. Das war ganz nach meinem Geschmack.

Ansonsten stehen die Agenten direkt vor dem Einbruch. In meinen Augen ist ihr Plan gut, aber nicht perfekt: Das Ausschalten des Warnmechanismus bei SBS Security wird ihnen Zeit verschaffen. Was aber übersehen wurde, ist die Tatsache, dass es neben der Verbindung der Körnersbank zu SBS Security auch noch einen Direktalarm zur Polizei gibt. Dieser wird 17 Minuten nach einer Warnung, bzw. 2 Minuten nach einem internen Alarm anspringen, wenn niemand im Wachraum dafür abgestellt wird, um diese Alarme wieder zu annullieren. Am bedrohlichsten ist die Unwissenheit der Agenten über die Warnvorrichtung im Direktorenzimmer, wenn mehr als ein Schließfachschlüssel entwendet wird und über den Bewegungsmelder in der Stahlkammer selbst.

Je nachdem wie die Sache läuft, müssen sich die Agenten noch mit Keith Lawson und Massimo Florin auseinandersetzen. Lawson ist in Wahrheit ein geheimer Edom Agent, der den Inhalt des Philby Schließfachs gern selbst in die Hände bekommen würde, Florin ist in Wahrheit ein Informant der Lisky Bratva und wird weitergeben, wenn sich die Agenten irgendwohin absetzen.

Über die „zusätzlichen Komplikationen“, die das Abenteuer vorschlägt, falls alles noch zu einfach sein sollte, muss ich nochmal in Ruhe nachdenken.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 17.03.2019 | 01:16
Dritte Sitzung von "The Boxmen"

Bevor die Agenten mit Menena Chakroun, Massimo Florin und Keith Lawson in die Körnersbank einsteigen, werden noch ein paar Besorgungen gemacht. Unter anderem wird ein gepanzerter Wagen geliehen. Hinterher sagen die Agenten bei einem alten Bekannten von Cevas "Guten Tag". Es ist ein jüdischer Münzhändler, der sich bereit erklärt, Cevas und seine Mischpoke für ein oder zwei Tage unterzubringen. Die Agenten atmen einmal tief aus, dann ebenso tief wieder ein und es geht los. Ivan fährt das gepanzerte Auto in die Nähe der Körnersbank und sucht nach einem Parkplatz in der Nähe des Hintereingangs. Hier wartet Ivan auf seine Leute.

Die übrigen Einbrecher steigen auf ein nahes Hochhaus und Menena Chakroun schießt eine Harpune auf das Dach der Körnersbank. Während Chakroun das Seil sichert, teilt Massimo Florin Karabinerhaken aus. Die Agenten bereiten sich darauf vor, per Seilrutsche auf das Dach der Bank zu gelangen. Yuri fällt allerdings auf, dass sich Keith Lawson für einen kleinen Moment etwas zurückgezogen hat und sich irgendeine Injektion setzt. Als wäre das noch nicht genug um das Misstrauen in die Kompagnons zu verstärken, können Yuri, Cevas und Uliana auch noch beobachten, wie Chakroun überprüft, ob Florin seinen Karabinerhaken auch wirklich korrekt befestigt hat. Wieder kommt die Frage auf, wie amateurhaft die Kompagnons der Agenten eigentlich einzuschätzen sind.

Der Einstieg über das Dach in das Bankgebäude funktioniert problemlos. Auf dem Weg ins Treppenhaus passieren die Agenten eine Zimmertür, auf deren Schild Serverraum angegeben ist. Vasily beschließt, sich dort einmal umzuschauen. Keith Lawson ist von der Planänderung allerdings nicht sehr erfreut. Er reagiert aggressiv und fragt, was das soll. Vasily kann ihm mühsam begreiflich machen, dass sein Vorgehen im Prinzip dem Plan entspricht. Er wird vom Serverraum aus versuchen, sämtliche elektronischen Transfermöglichkeiten der Bank nach außen abzuschneiden. Endlich knackt er die Tür, setzt sich an die Rechner und hackt sich in den Server hinein.

Ein Stockwerk tiefer trennen sich die übrigen. Lawson und Cevas wenden sich dem Wachraum zu, Florin und Uliana gehen zum Direktorenzimmer, Chakroun und Yuri halten am Zugang zum Treppenhaus Wache.

Lawson nähert sich dem Wachraum und zieht eine Pistole. Er wedelt mit ihr Cevas vor der Nase herum und raunt ihm zu "Tranquilizer!" Dann tritt er die Tür auf und schießt ohne ein weiteres Wort auf die studentische Hilfskraft, die hinter ihrem Laptop sitzt und während ihres Nachtwächterdienstes an ihrem großen Roman schreibt. Nachdem die Patrone auf der Brust des Nachtwächters zerplatzt, breitet sich um ihn herum irgendein seltsames Gas aus. Der Nachtwächter ächzt und versucht schnell noch irgendwelche Dinge in sein Laptop hineinzutippen. Cevas stürzt herbei und reißt ihm den Laptop aus der Hand. Lawson zieht eine zweite Pistole und schießt dem Nachtwächter in den Kopf. Schwer verwundet tastet der Nachtwächter nach seiner Dienstpistole. Lawson schießt ein drittes Mal und der Nachtwächter bricht tot zusammen. Cevas schüttelt missmutig mit dem Kopf.

Die Schüsse haben Lärm verursacht. Chakroun und Yuri hören im Treppenhaus Schritte, die sich schnell entfernen. "Hinterher!", ruft Chakroun und rennt die Stufen herab. Mit einem großen Sprung über das Geländer können die Verfolger schnell die Distanz zu dem Flüchtenden verringern. Ganz so leicht macht er es ihnen aber doch nicht, denn er kennt sich im Haus aus, schlägt überraschende Wege ein, löscht hinter sich das Licht und verkeilt Türen zwischen sich und seinen Verfolgern. Erst kurz vor der Eingangstür gelingt Yuri ein Schuss mit seiner Stun Gun, der den fliehenden Mann lahm legt. Chakroun fesselt und deponiert ihn in einem nahegelegenen Versammlungsraum.

Florin hat inzwischen die Tür zum Direktorenzimmer geknackt und sich fachkundig am dortigen Safe zu schaffen gemacht. Schon recht bald steht der Stahlschrank offen und Uliana schaut mit Florin ins Innere. Neben dem großen Schlüssel für den Tresorraum im Keller befinden sich an der Decke des Safes an einem motorgetriebenen Umlaufband mehr als 2000 Schlüssel - einen für jedes Schließfach im Keller. Nervös warten Florin und Uliana, bis die eingravierten Nummern vor ihnen erschienen, deren Größenordnung in etwa der Nummer von Philbys Schließfach entspricht. Dann greift Uliana beherzt zu und nimmt ein knappes Dutzend Schlüssel an sich. Möp - Möp - Möp! Ein Warnsignal ist im gesamten Haus zu hören. Florin greift ebenfalls zu, grinst Uliana an und sagt: "Ab in den Keller... es könnte sein, dass wir nicht mehr allzu viel Zeit haben!"

Auf dem Weg in den Keller gelingt es Cevas, dem schießwütigen Lawson unbemerkt seine Pistole zu entwenden. Während sich dann Chakroun, Yuri, Cevas, Lawson, Florin und Uliana vor der Kellertür treffen, versucht Vasily im Serverraum einen Überblick zu gewinnen. Zunächst gelingt es ihm, das nervtötende Warnsignal auszuschalten. Dann schließt er sämtliche Portale, über die Signale zur Bank und von der Bank aus gesendet werden können.

Mit der Generalschließung der Datenzugänge blockiert Vasily allerdings auch eine Direktleitung von der Bank zu einer nahegelegenen Polizeistation. Der dort eingehende Hinweis, dass die Körnersbank ihre Sicherheitssysteme abgeschaltet hat, ohne dass ein Alarm ausgelöst wurde, irritiert die diensthabende Nachtwache, die sich etwas zögerlich zu einem Anruf bei der schweizerischen Bundeskriminalpolizei entschließt. Dann aber geht es ganz schnell und in diversen Zürcher Polizeistationen wird Großalarm ausglöst.

Im Keller der Körnersbank öffnet Uliana über den von Clarique Montavon erfahrenen Zahlencode und die von Ivan gestohlene Magnetkarte die Kellertür. Die dahinter befindlichen Wäremsensoren werden mit Pfefferspray bestäubt, über die Druckplatte wird ein erhöhtes Brett gelegt, dann schauen die Agenten erwartungsvoll zu Florin, der die direkt vor den Agenten befindliche Tür zum Tresorraum öffnen soll. Florin aber dreht lediglich den entsprechenden Schlüssel aus dem Direktorenzimmer im Schloss herum und zuckt mit den Schultern: "Hier ist noch ein Zahlenschloss! Dafür bin ich nicht zuständig!" Fluchend macht sich Chakroun ans Werk und zum wiederholten Male fragen sich die Agenten, ob ihnen hier etwas vorgespielt wird, oder ob ihre Kompagnons von echter Professionalität einfach noch sehr weit entfernt sind.

Endlich öffnet sich die Tür zum Tresorraum. Die Anwesenden treten ein. Möp - Möp - Möp! Wieder erklingt ein Warnsignal. Cevas schlägt entnervt auf einen nahegelegenen Wandlautsprecher ein, dann aber öffnet er Philbys Schließfach. Uliana, Yuri, Chakroun und Florin öffnen weitere Schließfächer. Yuri findet einen Koffer mit Goldmünzen und eine Schublade voller Pässe und anderer Ausweispapiere von leitenden Bankangestellten. Uliana stößt auf eine Sammlung historischer Feuerwaffen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und einen Aktenordner mit einer internen Dokumentation der Koernersbank, in der auch Klopstock & Billreuth behandelt wird. Lawson steht der Schweiß auf der Stirn.

Vasily gelingt es im Serverraum erneut, das Warnsignal wieder auszuschalten, bei seiner Überprüfung der hausinternen Überwachungskameras stellt er allerdings etwas Beunruhigendes fest: Sowohl in der Kundengarage als auch in der Sicherheitsgarage befindet sich je ein schwarzer Transporter mit getönten Scheiben. Sicherheitshalber ruft er Yuri an und sagt: "Vorsicht. Wahrscheinlich ist die Lisky Bratva in der Garage."

Schon kurze Zeit später knallt es. In der Nähe des Tresorraumes werden Türen gesprengt. Lawson verliert die Nerven, schreit "Wo ist meine Waffe?" und stürzt sich auf den nächstbesten Anwesenden... das ist leider Florin, der gar keine Waffe dabei hat, dafür aber nur mit Mühe sein Handy verbergen kann, auf dem er offenbar eben noch irgendwelche verdächtigen Anweisungen von sich gegeben hat. Cevas nimmt Philbys Sicherheitskassette an sich und stürzt aus dem Raum. Zu beiden Seiten des Ganges befinden sich an den Eingangstüren zu den Garagen Lisky Bratva Schützen, die ihn ins Kreuzfeuer nehmen. Aufgrund geschickter Ausweichmanöver kommt er durch den Gang hindurch ins Treppenhaus, bekommt aber zwei Streifschüsse ab. An zweiter Stelle folgt Yuri. Die zwei Meter vom Tresorraum ins Treppenhaus sind kurz. Sobald ein Mann erscheint, ist er auch schon wieder verschwunden. Die Lisky Bratva Schützen sind keine Profis sondern simple Schlägertypen. Es geht ihnen zu schnell, sie können nicht gut genug reagieren und schießen daneben. Dann folgt Uliana. Bei den Lisky Bratva Schützen kommt Unruhe auf. Männer werden ausgetauscht. Bis das geschehen ist, ist Uliana bereits im Treppenhaus. Auch Chakroun kommt noch an der Stelle vorbei. Danach sind die Lisky Bratva Schützen vorgerückt. Was dort unten geschieht, bekommen die Agenten nicht mehr mit. Es hagelt aber Feuerstöße und Schreie sind zu hören. Keith Lawson scheint es seinen Widersachern nicht leicht zu machen.

Andere Lisky Bratva Mitglieder verfolgen die Agenten ins Erdgeschoss. Dort wartet am verabredeten Nebeneingang bereits Vasily auf die Ankömmlinge. Leider war Ivans Parkplatzsuche nicht ganz so erfolgreich. Er hat einen Platz auf der anderen Straßenseite ergattern können und genau in dem Moment, in dem die Agenten sich gern zu ihm ins gepanzerte Auto geschwungen hätten, schiebt sich ein schwarzer Transporter mit getönten Scheiben zwischen den Wagen und den Nebeneingang. Uliana wirft daraufhin eine Blendgranate hinter sich, die die Verfolger einen Moment aufhält. Yuri läuft um den Transporter herum und deponiert eine Rauchbombe direkt auf seinem Kühler. Vasily rutscht mit einer besonders wagemutigen Aktion unter dem Transporter hindurch und befestigt dabei eine echte Bombe unter dem Chassis.

Ivan startet den Motor, eine Rauchbombe detoniert auf dem Transporter, die Agenten sprinten zu Ivans Auto, ein paar Lisky Bratva Männer rennen auf die Straße, Chakroun versucht wie die Agenten auch in Ivans Auto hinein zu kommen, bekommt aber von Yuri eine Ladung mit seinem Taser ab und stürzt auf den Gehweg, aus dem qualmenden Transporter springen etliche Lisky Bratva Männer und bewegen sich schnell auf Ivans Auto zu, aber endlich sind die Agenten im Auto und verriegeln die Türen. Daraufhin erschüttert eine gewaltige Explosion die Straße und während noch sein Wagen mit Metallteilen und abgerissenen Körperteilen übersät wird, fährt Ivan davon.

Das Gefühl gerettet zu sein währt nicht lang. Zwei Straßenecken weiter sind Polizeisirenen zu hören. Das ganze Viertel ist in Aufruhr. Schon bald heften sich zwei Polizeiwagen den Agenten an die Fersen. Cevas übernimmt das Steuer und tut was er kann: Er fährt im Zickzack auf verkehrsreichen mehrspurigen Straßen, rast durch enge Gassen, biegt schnell ab um zu parken und das Auto abzuschalten - nichts. Die Schweizerische Polizei kennt ihre Stadt und ist dem schweren Panzerwagen bei Verfolgungsjagden außerdem haushoch überlegen. Irgendwann werden die Agenten eingekeilt und gestellt. Nun gibt sich Vasily als hoher weißrussischer Diplomat aus. Er weist einen entsprechend gefälschten Pass vor, das Goldstück seiner Sammlung! Uliana gibt sich als seine deutschsprechende Beraterin aus und verlangt die freie Weiterreise. Auf Vasily sei soeben ein Anschlag verübt worden, vor dem die Schweizer Beamten ihn offensichtlich nicht schützen konnten! Der Herr verlange daher auf dem schnellsten Weg zum Flughafen fahren zu können. Während der Verhandlungen mit den Beamten nutzt Yuri die Gelegenheit und versteckt die Kassette aus Philbys Schließfach in einem auf dem Bürgersteig befindlichen Schrottcontainer. Die Beamten glauben, dass sich Yuri entfernen will und pfeifen ihn zurück. Von der versteckten Kassette bemerken sie aber nichts. Die Beamten sind angesichts des Diplomaten mit hohem Status etwas verunsichert und schon drauf und dran, die Agenten gehen zu lassen, da fällt ihnen der verwundete Cevas auf. Der Mann müsse in ein Krankenhaus, behauptet der führende Polizist. Aber Cevas schüttelt mit dem Kopf, greift in die Tasche, holt sich ein paar Tampons heraus und stopft sie sich in seine Schusswunden. Kopfschüttelnd wendet sich der führende Polizist Vasily zu und behauptet, bevor er ihn gehen lasse, müsse er wenigstens noch einen Fingerabdruck bei ihm abnehmen. Vasily nestelt umständlich in seiner Hosentasche herum, holt ein Feuerzeug hervor, zündet sich eine Zigarette an, steckt das Feuerzeug wieder weg... und hat hinterher seinen Tarnhandschuh mit falschem Fingerabdruck übergestreift. Die Beamten wissen nicht, was sie von ihm halten sollen, schauen sich den Fingeradruck an, den blutenden Cevas, das zerbeulte und verrußte Auto und den rauchenden Vasily... und schließlich zuckt der führende Polizist mit den Schultern, knurrt nur noch verächtlich "Russen!", dann ziehen die Beamten ab.

Yuri holt Philbys Kassette wieder aus dem Schuttcontainer hervor und dann fahren alle zu Cevas jüdischem Münzhändler. Als die Anspannung von ihnen abfällt, stottert Uliana nur noch: "Können wir nicht einfach ein paar Wochen hier bleiben?"

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Action, Action, Action. Ich war super im Stress, aber irgendwie war´s auch geil. Ich liebe es, dass das Abenteuer so offen ist. Der Weg meiner Leute war ziemlich einzigartig und doch hat mir das Abenteuer genügend Hinweise gegeben, wie es laufen könnte.

Jetzt nur noch so´n paar Ausweichmanöver um das Land verlassen zu können, dann peilen wir auch schon das letzte Abenteuer an.

Ansonsten ist in der Gruppe Licht und Schatten zu vermleden. Wieder mal hat ein Spieler aufgehört. Heirat, Frau, zwei Kinder dazu gewonnen, kein Platz mehr im Kopf für Rollenspiel. Nagut. Bleiben vier. Muss ich mich wohl mittelfristig mal wieder um einen Ersatzspieler kümmern.

Auf der anderen Seite ist etwas Tolles geschehen: Ich habe angekündigt, dass wir nach der heutigen Sitzung ´mal ein wenig über die Zukunft reden sollten. Was geschieht nach dem Zalozhniye Quartet? Und dann habe ich gefragt, ob Night´s Black Agents dann eben einfach vorbei ist oder ob sie das Dracula Dossier noch hinten dran hängen wollen. Und wer hätte es gedacht - sie wollen das Dracula Dossier auch noch haben. Ich werde also voraussichtlich die Gelegenheit bekommen, das Ding so zu spielen, wie es gedacht ist... mit Dracula Unredacted und allem Pipapo. Gute Sache!

Ich hoffe nur, die Gruppe hält zusammen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 18.03.2019 | 12:54
Vielen Dank für die super Berichte, hört sich toll an!

Ich bin gerade besonders interessiert, weil es bei uns morgen mit NBA los geht. Und zwar ganz klassisch mit (S)entries und dann (per Lennarts Dossier) in das Zalozhniy Quartett. Und ganz ähnlich wie bei euch will ich mir die Option offen lassen, am Ende davon in das Dracula Dossier überzugehen. Ich bin sehr gespannt wie das ganze so läuft.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 18.03.2019 | 13:32
Erfreulich! Dann reihe dich doch mit deinen Spielerlebnissen einfach hier ein (oder mache einen eigenen Strang unter "Spielberichte" auf)! Toitoitoi und wenn du Fragen hast, kann ich jetzt vielleicht schon ein bisschen mehr beitragen als bisher. Bei den anderen Kollegen hier im Strang, die das geleitet haben, war ich immer hoffnungslos hinterher.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 6.05.2019 | 00:40
Übergang von "The Boxmen" zu "Treason in the blood".

Zu Beginn der Sitzung erfolgt eine Planungsänderung. Die Agenten fahren nicht zu Cevas´ Münzhändler, sondern mieten sich für ein paar Tage bei einem indischen Wirtschaftswissenschaftler in der Nähe von Chur ein. Der Mann ist ein Spezialist, arbeitet in einer Schweizer Bank und schreibt manchmal einen Artikel für den Wirtschaftsteil der Europäischen Rundschau. Daher ist er ein Bekannter von Uliana. Auf dem Weg in die Berge halten die Agenten an einer Tankstelle. Vasily steigt aus und neben ihm hält ein anderes Auto. Die Fensterscheibe fährt hinab und eine weibliche Stimme spricht: "Na sowas! Vasily!"

Es ist Kristina Sørenson, eine ehemalige schwedische Polizistin, die Mitglied der Nationella Insatsstyrkan war. Bei einem Einsatz, bei dem sie zwei gefährliche Waffenschmuggler liquidieren sollte, ist sie von einem der Täter, der auch noch entkommen konnte, fotografiert worden. Kristina musste ihren Dienst quittieren, folgte dann aber dem Mann. Seine Spur führte nach Zürich, wo Kristina auf die Fusion der Banken Klopstock & Billreuth und Koernersbank aufmerksam wurde und dahinter kam, dass der Mann, den sie verfolgte, wohl Mitglied einer russischen Mafiaorganisation war. Sie beobachtete die Koernersbank und wurde Zeugin, wie sich einige Tage später ein paar Einbrecher Zugang zur Bank verschafften, dann in eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einigen Männern der besagten russischen Mafiaorganisation gerieten und auf ihrer Flucht von der Polizei aufgehalten wurde. Kristina wunderte sich, denn sie kannte einen der Einbrecher: Vasily, ein weißrussischer Computerspezialist, mit dem sie während einer internationalen Tagung schon einmal zusammengearbeitet hatte.

Nun hält die ehemalige schwedische Scharfschützin neben den Einbrechern an einer Tankstelle und gibt sich zu erkennen. Vasily stellt ihr ein paar Fragen, Kristina stellt ihm ein paar Fragen und wenige Minuten später ist klar, dass Kristina ähnliche Interessen wie die Agenten hat. Sie verabreden sich auf einem nahen Autobahnparkplatz. Allerdings ist die Stadt noch immer in Aufruhr. Kristina steht schon auf dem Parklatz, als die Agenten mit ihrem arg beschädigten Auto dort ankommen. Und noch ein paar Minuten später fahren auch zwei Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene auf den Parkplatz. Ivan spricht zu seinen Kompagnons: "Raus mit euch, ich hänge sie ab!" Dann fährt er los und die Polizei hinter ihm her. Was aus ihm geworden ist, weiß niemand so genau.

Die Agenten warten einen Moment, steigen dann in Kristinas Auto und fahren nach Chur. Das Haus von Ulianas Bekanntem befindet sich an einem Hang und bietet einen schönen Ausblick auf das kleine, beschauliche Dorf zu seinen Füßen. Hier erfährt Kristina von der Lage, in der die Agenten stecken und erkennt, wie heiß die Spur ist, auf der sich Vasily und seine Begleiter befinden. Hier sichten die Agenten auch endlich den Inhalt von Kim Philbys Schließfach. Neben einer schweren Aktentasche finden sich ein paar Briefe Philbys, die offenbar nie abgeschickt wurden, außerdem etwas Bargeld und ein Roman (Kiplings "Kim"). Einer der Briefe ist an das irakische Nationalmuseum addressiert. In ihm bittet Kim Philby den Kurator des Museums um eine Liste von Dokumenten, die Gertrude Bell geschrieben hat und sich in der Sammlung des Museums befinden. Dann begutachten die Agenten die unter den Fundstücken befindliche Aktentasche. Ihr Futter ist mit schweren Bleiplatten verstärkt, ihr Innenraum mit Watte gepolstert. Zwischen der Watte befindet sich eine Petrischale mit irgendeiner mysteriösen Substanz.

Es werden Pläne gemacht. Die Agenten ruhen ein wenig aus. Vasily recherchiert nach Getrude Bell und erfährt Folgendes: Gertrude Bell (1868 – 1926) war eine englische Archäologin und Entdeckerin. Sie stammte aus einer wohlhabenden Familie und bereiste intensiv den mittleren Osten. Als eine der ersten Frauen aus dem Westen erforschte sie die Kerngebiete Arabiens. Während dem 1. Weltkrieg arbeitete sie als Beraterin für das Rote Kreuz bevor sie dem britischen Auslandsgeheimdienst in Kairo beitrat. In Kairo kam sie in Kontakt mit den berüchtigten „Intrusives", einer Gruppe von Spionen und Politoffizieren inklusive Lawrence von Arabien und Harry St. John Philby. Während der Nachkriegsverhandlungen in Versailles unterstützte sie eine eigene Regierung der arabischen Staaten als Partner Großbritanniens im Mittleren Osten. Auf ihr Wirken hin entstand 1921 mit ihrem engen Freund König Feisal I. das Königreich Irak. Sie blieb als Beraterin des Königs im Irak und gründete dort das Nationalmuseum und die dortige Bibliothek. 1926 starb sie in Bagdad an einer Überdosis Schlaftabletten.

Zwei Tage später raucht Kristina auf dem Balkon des Hauses eine Zigarette und sieht vom Hang aus, wie zwei Polizeiautos das Dorf erreichen. Sie eilt nach drinnen und ruft: "Polizei! Lasst uns aufbrechen!" Die Agenten raffen ihre Besitztümer zusammen, springen in ihr Auto und rauschen davon. Von einer Serpetinenkurve aus sehen sie zurückblickend, wie die Polizeiautos vor dem Haus von Ulianas Bekanntem parken und im Haus verschwinden.

Nun beginnt eine längere Reise. Die Agenten fahren nach Italien und dann über mehrere Schiffspassagen bis in die Türkei. Mit einem Zug erreichen sie Ankara, wo Yuri einen Wissenschaftler an der Universität kennt. Ihm überlässt er zur Untersuchung die Petrischale. Der Wissenschaftler erzählt ihm, dass sich in der Petrischale ein Nährboden für Bakterien befinde. Es sei erstaunlich, dass dieser Nährboden nach einer so langen Aufbewahrungszeit noch immer aktiv ist. Hier warte jedenfalls ein Stoff auf irgendwelche Bakterien, deren Vermehrung er dann in Gang setzen werde. Wahrscheinlich vergrößere sich bei dem Vorgang auch die Potenz der Bakterien. Um was es sich dabei genau handelt, weiß der Wissenschaftler nicht. Dieses Mittel in der Petrischale sei völlig anders, als alle ihm bekannten Standardverfahren aus irgendwelchen biologischen Labors.

Die Agenten prägen sich ein paar GPS-Koordinaten ein und vergraben die Petrischale auf einem Feld vor Ankara. Dann setzen sie sich in den Zug und fahren in den asiatischen Teil der Türkei. In der Nähe der irakischen Grenze nehmen sie für viel Geld einen Mietwagen und fahren Richutng Bagdad. Die Reise dauert Tage und ist hart. Staubige Straßen, Wüste und nur hin und wieder ein Ölfeld. Die Nächte verbringen die Agenten oft genug im Auto. Zerschunden und übermüdet erreichen sie endlich irgendwann die Hauptstadt, wo sie sich Zimmer in zwei Hotels nehmen und erst einmal zwei Tage ausruhen.

Dann besuchen die Agenten das irakische Nationalmuseum. In einem Bereich des Museums wird die Gründerin Gertrude Bell geehrt. Die Agenten erkundigen sich bei einem Angestellten nach weiteren Exponaten zu der Frau und bekommen ein paar allgemeine Informationen: Sie erfahren, dass das Nationalmuseum des Irak eine der weltweit größten Antikensammlungen besitzt und sich ausgedehnter Archive mit mehr als 5000 Jahre alten Kunstgegenständen und Schätzen vom Anbeginn der Zivilisation bis zu den ruhmreichen Tagen Bagdads unter den Kalifen der Neuzeit rühmen konnte. Leider gingen viele Schätze im Chaos des Irakkrieges 2003 verloren. Das Museum ist heute noch mit dem Sichten, Restaurieren und Inventarisieren seiner verbliebenen Exponate beschäftigt. Wo sich weitere Dokumente zur Museumsgründerin Gertrude Bell befinden, sei schwer zu sagen. Am ehesten aber könne darüber Mohammad al-Kirkuk Auskunft geben, der gegenwärtig als Forscher und Übersetzer im Museum arbeitet.

Cevas geht nach diesen Informationen zur Pforte und lässt sich mit dem Forscher verbinden. Er vereinbart für den Nachmittag einen Gesprächstermin.

Am Nachmittag hackt sich Vasily in das Computersystem des Museums. Er entdeckt nur ein System im Aufbau, von einer lückenlosen Dokumentation kann keine Rede sein. Immerhin aber stößt er auf die Gehaltsüberweisungen al-Kirkuks. Der Mann erhält ein mageres Honorar für seine Tätigkeit im Museum, seit sechs Monaten aber noch eine weitere, fast ebenso hohe monatliche Zahlung. Auftraggeber und Verwendungszweck dieser zweiten Überweisung sind nicht genannt.

Kristina kauft am Nachmittag für sich und Uliana zwei Burkas. Danach setzt sie sich in ein Café und beobachtet das Museum. Dabei fallen ihr zwei Straßenkinder auf, die vor dem Gebäude spielen. Eine Stunde später erscheinen zwei weitere Straßenkinder, die ersten zwei verlassen den Ort. Eine weitere Stunde später geschieht dasselbe noch einmal. Kristinas Interesse ist geweckt.

Im Museum selbst treffen sich Cevas, Yuri und Uliana mit Mohammad al-Kirkuk. Cevas gibt sich als europäischer Forscher aus und kann mit seiner Kenntnis antiker Sprachen glänzen. Yuri spielt den arabischen Dolmetscher, Uliana hält sich als Begleiterin von Cevas im Hintergrund. Mohammad al-Kirkuk scheint nervös zu sein. Cevas fragt ihn nach Schriftstücken Gertrude Bells, al-Kirkuk entschuldigt sich allerdings ähnlich wie der Museumsangestellte und behauptet, Exponate dieser Art schlummerten noch in irgendeinem vorübergehenden Archivlager in der Stadt. Es werde noch geraume Zeit dauern, bis alle Schätze des Museums wieder zugänglich seien. Cevas schaut den Mann an und glaubt kein Wort. Der Mann könnte etwas hilfreicher sein! Er ist aber so glatt und ängstlich, dass kaum etwas aus ihm herauszubekommen sein dürfte. Mit einer großzügigen Geste laden ihn die Männer in ein nobles Restaurant am folgenden Abend zum Essen ein.

Auf der Straße findet die Gruppe wieder zusammen. In einem ruhigen Hinterhof schlüpfen Kristina und Uliana in ihre Burkas. Dann wartet Uliana auf Mohammad al-Kirkuk, der sich nach seiner Arbeit auf den Weg nach Hause begibt. Er macht einen großen Umweg durch die Stadt. Uliana bemerkt, wie ihm zwei hellhäutige Europäer mit Sonnenbrillen folgen. Die Europäer bemerken auch Uliana und scheinen sich auch über sie zu unterhalten. Aufgrund ihrer Verkleidung haben sie allerdings weng Anhaltspunkte für weitere Hinweise. Uliana lässt sich zurückfallen und Kristina übernimmt die Verfolgung Mohammad al-Kirkuks, der schließich in einem großen Bogen ein Wohnhaus betritt, was gar nicht so weit vom Nationalmuseum entfernt ist. Die beiden Europäer essen in einem Imbiss auf der gegenüberliegenden Straßenseite Börek. Kristina ruft Cevas und Yuri herbei, die sich mit ihr zusammen die Exponate in einem Schuhladen anschauen und durch die sich spiegelnde Scheibe die Europäer beobachten. Uliana betritt durch ein nahgelegenes Nebengebäude einen Hinterhof und betritt auf diese Weise das Haus Mohammad al-Kirkuks. Im vierten Stock findet sie an der Wohnungstür einen kleinen Aufkleber des Nationalmuseums und klingelt. Mohammad al-Kirkuk öffnet und erblickt eine verschleierte Frau, die ihm auf Englisch zu verstehen gibt, dass er in Gefahr sei. Zwei Europäer hätten es auf ihn abgesehen und lauerten auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf ihn. Mohammad al-Kirkuk fragt, was sie von ihm wolle. Uliana sagt ihm, dass sie wissen wolle, wo die Schriften Gertrude Bells aufbewahrt würden, für die Information werde sie ihm aus der Patsche helfen. Mohammad al-Kirkuk schluckt und berichtet, dass ihn vor einiger Zeit bereits ein paar Europäer angeheuert haben, nach bestimmten Hinweisen in den Museumsarchiven Ausschau zu halten – es gehe um Verbindungen von Harry St. John Philby oder anderen britischen Agenten mit übernatürlichen Kräften. Vor ein paar Wochen habe er in einem alten Dokumentenindex einen Hinweis auf ein Buch gefunden, dass sich angeblich im Besitz des Museums befindet. Das fragliche Buch sei das geheime Tagebuch von Gertrude Bell. Dieses Geheimtagebuch habe sich aber trotz des Hinweises in dem Dokumentenindex in den Archiven nicht auffinden lassen. Die letzte Referenz auf dieses Geheimtagebuch stamme allerdings aus dem Jahr 1967. Mohammad al-Kirkuk vermutet daher, dass es vom irakischen Mukhabarat, dem irakischen Geheimdienst, nach dem Staatsstreich von 1968 beschlagnahmt wurde. Wenn das stimme, dann könne es sich in den Archiven von deren Studien- und Forschungsabteilung befinden. Leider aber sei das alte Mukhabarat Gebäude 1993 vom Einschlag einer Cruise Missile beschädigt worden, woraufhin die Archive auf ein halbes Dutzend Orte in ganz Bagdad aufgeteilt worden seien.

Während dieses Gesprächs beenden die beiden Europäer ihren Imbiss. Sie schauen auf die Uhr, nicken sich zu und betreten entschlossen Mohammad al-Kirkuks Haus. Kristina informiert Uliana über ein Headset unter ihrer Burka, dass Gefahr im Verzug sei. Die beiden Europäer eilen in den vierten Stock und klingeln genau in dem Moment, in dem Mohammad al-Kirkuk zu reden beginnt. Yuri, Cevas und Kristina folgen den Europäern ins Haus. Uliana warnt Mohammad al-Kirkuk, dieser aber ist vor Angst wie gelähmt. Uliana reißt das Fenster auf - drei Stockwerke tiefer befindet sich ein Garagendach. Sie holt aus Mohammad al-Kirkuks Bett die Bettdecke herbei und hängt sie aus dem Fenster: "Los jetzt!", sagt sie zu ihm. "Verschwinde oder du bist ein toter Mann. Du findest uns im Hotel Irak, Zimmer 574." In dem Moment ertönen Schüsse und jemand bricht die Wohnungstür auf. Ein Europäer stürmt in die Wohnung. Cevas, Yuri und Kristina stürmen derweil im Treppenhaus die Treppe hinauf und werden von dem zweiten Europäer empfangen, der zurückgeblieben ist, um seinem Kollegen den Rücken freizuhalten.

Unsere nächste Sitzung wird mit einem Feuergefecht beginnen.

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Das war eine schwierige Sitzung für mich. Ich war ein bisschen müde, von der Einführung einer neuen Spielerin (Krinstina Sørenson) zienlich beansprucht, musste dann im Mittelteil sehr viel improvisieren und war am Ende unsicher, weil ich nicht mehr genau wusste, wie ich die Straßenkinder vor dem Nationalmuseum einzuordnen hatte. Immerhin ist der Übergang jetzt gelungen und ich weiß genau, wie es beim nächsten Mal weiter geht.

Die zwei von Edom engagierten Killer sind für die Agenten eigentlich nicht der Rede wert. Ich nehme mir aber vor, mal ein bisschen aufzudrehen und ein paar Tricks aus dem Regelwerk zu zaubern, um ihnen Feuer unter dem Hintern zu machen. So eine nicht ganz so tödliche Situation ist eine gute Gelegenheit, die Agenten mit eigener Haut erleben zu lassen, was das Regelwerk alles so hergibt.

Ein Besuch bei Overwatch Security scheint nicht nötig zu werden. Eigentlich wissen die Agenten ja schon, dass sie ins Mukhabarat Archiv müssen. Von da aus ist die nächste Station doch relativ klar: Beirut.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 6.05.2019 | 08:21
Sehr schön! Das erinnert mich daran, dass ich unsere letzte Spielsitzung noch aufschreiben muss...
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 21.06.2019 | 14:47
Gerade bereite ich unsere nächste Sitzung vor und muss hier mal aufschreiben, was mir durch den Kopf geht. Vielleicht fällt euch dazu auch etwas ein.

Bei der Albedo und der Nigredo habe ich mich für einen Background mit tellurischen Bakterien entschieden. Die Albedo ist ein Nährboden, befindlich in einer Petrischale, auf dem die Bakterien besonders prächtig gedeihen, die Nigredo sind die tellurischen Bakterien selbst. Wenn jemand die Bakterien mit dem Nährboden zusammenbringt, potenziert sich die Masse und es kommt zum Rubedo.

Der gegenwärtige Stand der Dinge sieht so aus, dass die Agenten die Petrischale mit dem Nährboden auf der Durchreise durch die Türkei an irgendeinem gottverlassenen Ort irgendwo in der Nähe Ankaras verbuddelt haben. Sie haben sich die GPS Koordinaten eingeprägt, aber nirgendwo festgehalten. Ich finde den Plan gut. Es sieht so aus, als ob die Verschwörung ohne den Nährboden auskommen muss. Für so eine Situation gibt es im Abenteuer ja auch ein paar Hinweise.

Nun aber zur Nigredo. Die tellurischen Bakterien befanden sich im Grab Harry St. John Philbys in Beirut und haben ein untotes, wahnsinniges Monster aus ihm gemacht. Dieses Monster haben die Beduinen des al-Murrah Stammes  wieder ausgebuddelt und mitsamt der Nigredo in eine Höhle in der saudiarabischen Wüste geworfen, wo es seit vielen Jahren mit immer größer werdendem Blutdurst und Wahnsinn vor sich hin vegetiert.

Nun sollen die Agenten dorthin und die Nigredo an sich bringen. Sie müssen also an die tellurischen Bakterien kommen (...und diese Bakterien sollen ihnen hinterher wieder abgejagt werden). Die Frage ist also: Wo genau befinden sich diese Bakterien?

In meinen Augen lautet die naheliegendste Antwort: Im Körper des untoten Philby-Monsters.

Aber lässt sich das so spielen? Die Agenten wissen ja noch gar nicht so ganz genau, wonach sie suchen. Wahrscheinlich kämpfen sie da in der Höhle in der Wüste gegen das Philby-Monster... und dann? Vielleicht können sie sehen, dass das Monster tot ist, in den Adern unter seiner Haut aber trotzdem noch das Blut pulsiert. Vielleicht kommen sie dann auf die Idee, das Monster ausbluten zu lassen (einer der Agenten ist Jude und besitzt außerdem medizinische Kenntnisse - er könnte auf die Idee kommen, das sterbende Monster quasi zu schächten... also ausbluten zu lassen).

Aber nehmen die Agenten das Blut überhaupt mit? Was mache ich denn, wenn sie der Meinung sind, es sei ganz in Ordnung, wenn das Blut hier an diesem gottverlassenen Ort einfach wieder im Erdreich versickert?

Irgendwie nicht ganz einfach. Was würdet ihr tun?
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 21.06.2019 | 15:00
Wissen sie schon etwas darüber, dass Albedo und Nigredo zusammenführen muss? Können vor der Expedition in die Wüste noch etwas darüber erfahren? Wichtig wäre dann, dass die ANgst davor, was die Verschwörung mit dem Nigredo macht nicht die Motivation überwiegt, es selbst in den Besitz zu bringen. Gut wäre daher, wenn das Rubedo nicht nur den von Philby geplanten Effekt hat, sondern auch für die Agenten nützlich sein kann - zum Beispiel als Waffe gegen Vampire.

Das Nigredo könnte auch noch andere Eigenschaften haben, die die Agenten neugierig machen. Z.B. versickert das BLut nicht, sonders sammelt sich auf dem Boden und bewegt sich aus eigenem Antrieb - das wird sie z.B. zögern lassen, es einfach irgendwo zu vergraben.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 21.06.2019 | 15:31
Ja, die Agenten haben den sehr starken Verdacht, dass etwas Gruseliges passiert, wenn man Albedo und Nigredo zusammenführt. Das ist ja auch der Grund dafür gewesen, dass sie den Nährboden in der Türkei verbuddelt haben.

Was den Nutzen der Nigredo für die Agenten angeht bin ich ein bisschen ratlos. Gibt es da vom Abenteuer her Anregungen? Ich erinnere mich nicht daran. Natürlich ist das Ganze letztlich eine Versuchung: mit dem Nigredo hast du Macht in der Hand... meine Agenten sind aber vermutlich zu sehr auf der guten Seite als dass sie dadurch schwach werden könnten.

Das Blut, das sich seltsam verhält und nicht so ohne weiteres versickert, nehme ich mal als letztes Mittel, wenn alles droht fehlzuschlagen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 21.06.2019 | 15:47
Nein, das Szenario hat dafür keine Vorschläge, wenn ich mich richtig erinnere. Bei meinen SCs (zumindest ein paar von ihnen) wird hoffentlich der Drang nach Wissen helfen. Im Moment wissen sie noch sehr wenig darüber, was Vampire sind und wie sie entstehen. Albedo/Nigredo könnten die Dinge sein, die sie brauchen, um ihre Feinde zu verstehen.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 21.06.2019 | 15:53
O.K., "Drang nach Wissen" ist immerhin mal ein Ansatz. Eine der Agentinnen ist Enthüllungsjournalistin und hat "Transparency" als Drive... vielleicht lässt sich damit etwas machen. Danke erstmal!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 21.06.2019 | 16:23
Zur Not könnten die Agenten sich vielleicht die Bakterien irgendwie beim Rangeln mit dem infizierten Monster einfangen… Zunächst in einem inaktiven Zustand mit grusligen Nebenwirkungen. Die Aussicht, sich über kurz oder lang in einen wahnsinnigen Ghul zu verwandeln, könnte sehr dazu motivieren, auf der Suche nach einem Gegenmittel die Bakterien voll aktivieren zu wollen.

Ansonsten kann man die Agenten vielleicht zwingen? Es gibt ja genügend gegnerische Kräfte, die mit irgendeinem Druckmittel die Herausgabe oder Zusammenführung der Komponenten erzwingen können wollen…
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 21.06.2019 | 18:03
O.K., das mit dem Infiziertwerden ist natürlich ´ne Sache... die will gut überlegt sein. Muss ich etwas recherchieren... aber ebenfalls danke für den Tipp.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 22.06.2019 | 14:55
Direkte Infektion ist im Prinzip nur eine Variante des Themas, dass eine Probe der Bakterien unbeabsichtigt mitgenommen wird. Wenn man mit automatischen Waffen Stücke aus Vampiren schießt, kann leicht überall ein Spritzerchen landen.

Tellurische Bakterien sollten eher mineralisch/elektromagnetisch als biologisch funktionieren, vielleicht könnten sie sich in einem Computer festsetzen oder in einem Nachtsichtgerät? Vorsorglich im Kampf einen Ghulklumpen an ein Ausrüstungsstück klatschen lassen, das irgendwo eine Batterie oder Platine verbaut hat, kann einem für später immer Optionen offen halten…
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 24.06.2019 | 02:36
Zweite Sitzung von „Treason in the blood“.

Uliana drängt Mohammad al-Kirkuk aus dem Fenster seiner Wohnung. Schon stürmt der erste Angreifer ins Zimmer und sticht blitzschnell mehrfach mit einem Kampfmesser nach ihr. Sie schießt zurück. Beide Kontrahenten verletzen erheblich.

Gleichzeitig rennen Kristina, Yuri und Cevas das Treppenhaus hinauf. Oben angekommen wartet der zweite Angreifer auf sie. Er will dem ersten Mann den Rücken decken und ballert los, aber Kristina ist etwas schneller, erwischt ihn relativ schwer, wird aber auch selbst verletzt.

Mohammad al-Kirkuk beginnt an dem Bettlaken aus dem Zimmer zu klettern, mit Entsetzen muss Uliana aber feststellen, dass die Angreifer wohl noch einen dritten Mann auf einem gegenüberliegenden Hausdach postiert hatten. Mohammad al-Kirkuk wird getroffen, lässt das Bettlaken los und fällt 7 Meter abwärts in einen Hinterhof.

Ein paar Kampfhandlungen später liegen die beiden Angreifer in der Wohnung Mohammad al-Kirkuks dem Tode nahe in ihrem Blut. Der Schütze vom gegenüberliegenden Dach hat noch einen weiteren Schuss auf den im Innenhof liegenden Forscher abgegeben und ist dann getürmt. Mohammad al-Kirkuk ist tot. Uliana ist so verletzt, dass sie sofort behandelt werden muss. Dann stabilisiert Cevas die Wunden der Angreifer um zu verhindern, dass sie den Agenten unter der Hand wegsterben. Endlich können sie befragt werden.

Die Männer erzählen, sie seien in England angeworben worden, nach Bagdad geflogen und bekamen hier den Auftrag, den Forscher aus dem Nationalmuseum umzubringen. Den Mann, der sie angeworben hat, können sie beschreiben: „Eine sanfte Erscheinung, alterslos, klein und gut gekleidet, leichter osteuropäischer Akzent.“ Das Gespräch mit ihm fand im Drei-Sterne-Hotel Al-Sadeer statt.

Vasily hackt sich daraufhin in das Computernetz des Hotels und findet eine Aufnahme der Sicherheitskameras, die vor einigen Tagen gemacht wurde. Im Hotelrestaurant sitzt einer der Angreifer und unterhält sich mit einer Frau und einem Mann. Seine beiden Gesprächspartner passen allerdings nicht zur Beschreibung des Gefangenen. Der Frau hat kurze rote Haare, ein fuchsartiges Gesicht und kalte Augen, der Mann macht einen jungen Eindruck, ist blass, hat schlaffes Haar und trägt weite ausgebeulte Kleidung, in der sich leicht die ein oder andere Waffe verbergen lässt. Irgendwann bricht die Aufnahme ab. Was mit den Sicherheitskameras in diesem Moment geschehen ist, weiß Vasily nicht. Eine vergleichende Überprüfung mit dem Foyer des Hotels bringt ihn auch nicht weiter. Hier läuft die Überwachung zwar kontinuierlich, aber es kommt im fraglichen Zeitraum niemand vorbei, der auf die Beschreibung des Mannes, der den Gefangenen angeworben hat, passen könnte. Immerhin stößt Vasily auf einen Reservierungsplan des Hotelrestaurant und stellt fest, dass der besagte Tisch zur fraglichen Zeit von einer Firma namens Bridger Investments reserviert war.

Über diese Firma lässt sich nicht allzu viel herausbekommen, das Unternehmen scheint aber einige verdächtige Merkmale aufzuweisen – es ist ein undurchschauberer Finanzdienstleister, dessen Angestellte viel unterwegs sind, besonders in instabilen oder wichtigen Teilen der Welt, der bei Bedarf Zugriff auf größere Kapitalreserven zu haben scheint.

Eigentlich hatten sich die Agenten mit Mohammad al-Kirkuk getroffen, weil sie von ihm wissen wollten, wo genau sich das geheime Tagebuch von Getrude Bell befindet. Bisher wissen sie nur, dass es wahrscheinlich im Archiv des Mukhabarat, des irakischen Geheimdienstes, gelandet ist, dessen Dokumente aber nach einem Cruise Missile Einschlag auf mehrere Orte in Bagdad verteilt wurde. Nun müssen die Agenten feststellen, dass sie in dieser Richtung nicht allzu viel weiter gekommen sind. Sie gehen daher im Folgenden getrennte Wege.

Uliana und Kristina kümmern sich zunächst um eine Aktualisierung ihrer Ausrüstung. Es ist nicht einfach und vor allem kostspielig, in Bagdad an gute Ware zu gelangen. Die Frauen setzen die Gefangenen deshalb ein wenig unter Druck und erpressen von ihnen 25000 Dollar Anzahlung, die sie für ihr Attentat bereits erhalten haben. Im Gegenzug versprechen sie, die Attentäter in ein Krankenhaus zu bringen, was die Männer dringend nötig haben.

Nachdem Kristina und Uliana Ausrüstung und Waffen besorgt und die Männer ins Krankenhaus gebracht haben, bleiben sie noch vor Ort. Sie hoffen, dass sich irgendwann bei den Verwundeten der Scharfschütze, der Mohammad al-Kirkuk auf dem Gewissen hat, blicken lässt. Leider erfüllt sich ihre Hoffnung nicht.

In der Zwischenzeit gibt sich Yuri ein etwas orientalischeres Äußeres, hört sich in der Stadt um und findet eine Teestube, in der sich untergetauchte Milizionäre und Agenten befinden. Er trinkt mit den Männern einen Tee, erzählt ihnen eine wüste Geschichte von seinen Eltern, die unter Saddam Hussein sehr gelitten hätten und kommt langsam darauf zu sprechen, dass er ein paar verloren gegangene Informationen des vergangenen Mukhabarat sucht. Yuris Gesprächspartner haben Gefallen an ihm gefunden und sind bereit ihn zu vermitteln, allerdings wechselt doch eine ansehnliche Bestechungssumme den Besitzer. Etwas später sitzt Yuri hinter einem ehemaligen Milizionär auf einem klapprigen Mofa und fährt durch eine graue Vorstadt. In angemessener Entfernung folgen ihm Cevas und Vasily... nur zur Sicherheit. Schließlich steigt Yuri in einen Keller mit groben Betonwänden und spricht dort mit Imrat Khan, einem alten IS-Folterer der in den Untergrund gehen musste. Die beiden Männer tasten sich verbal eine Weile lang ab, dann leistet Yuri eine weitere kleine Zahlung und erfährt schließlich, dass die Dokumente, nach denen er sucht, in dem Teil des Mukhabarat Archivs liegen, das ins ehemalige Kaufhaus „kl shaa' ḥalāl“ ausgelagert wurde.

Vasily unternimmt eine erste Aufklärungsfahrt. Das ehemalige Kaufhaus liegt noch im Stadtzentrum, allerdings in einer nicht allzu ansehnlichen Gegend. Vor der Tür steht eine einzige, unaufmerksam wirkende Wache mit einem Gewehr. Ein paar der Scheiben sind eingeschlagen.

Etwas später fahren alle Agenten dorthin. Sie parken ihren Wagen auf der Rückseite des Gebäudes und steigen durch eine Hintertür ein. Yuri und Cevas versuchen sich in einem zerbröckelnden Labyrinth voller Regale und Kisten mit scheinbar zufällig zusammengestellten brüchigen und sonnenvergilbten Dokumenten zu orientieren. Schließlich stoßen sie auf ein mehr schlecht als recht zusammengeschustertes Aktenablagesystem. Vasily versucht sich einen Reim darauf zu machen und hilft bei der Suche nach einem Hinweis auf Getrude Bells Geheimtagebuch. Kristina und Uliana streifen inzwischen durch die Gänge und schirmen ihren Gefährten vor etwaigen Gefahren den Rücken.

Plötzlich aber hört Uliana nicht weit entfernt irgendwelche gedämpften Schläge. Sie schaut sich um, geht ein paar Regalreihen weiter... und wird von einem Gegner überrascht, der von den Dachsparren aus auf sie herunterspringt: ein Zalozhniy! Das Monster packt sie und schleudert sie in ein Regal, in dem ein paar größere Holzkisten liegen. Dabei explodiert irgendeine Brandgranate, die unter einer der Kisten angebracht war. Uliana wird ernsthaft verletzt. Ihr fällt allerdings noch eine selbstgebaute Granate ein, die sich in ihrer Tasche befindet und nach ihrer Detonation ein UV-C Licht aussendet. Uliana wirft diese Granate, aber der Zalozhniy scheint sich weggeduckt zu haben. Das Licht macht ihm nicht allzu viel aus. Immerhin erkennt Uliana, dass der Zalozhniy vor seiner Flucht noch irgendein Buch in die Netztasche seiner Jacke schiebt. Ist es das Geheimtagebuch von Gertrude Bell? Uliana vermutet es und ruft durch das Gebäude: „Er hat das Buch in seiner Jackentasche!“

Kurze Zeit später ist Vasily vor Ort und Uliana flieht zum Auto. Der Zalozhniy stößt ein gewaltiges Regal um und versucht Vasily dadurch am Boden festzunageln. Behende springt Vasily aber über das Regal hinweg. Auch Cevas und Yuri folgen und beginnen mit einer Verfolgungsjagd. Von der Seite kommt Kristina herbei, schießt auf den Zalozhniy und stellt frustriert fest, dass sie wenig ausrichtet. Sie stellt sich ihm in den Weg und versucht ihn mit ihrer UV-C Lampe aufzuhalten. Der Zalozhniy schlägt ihr die Lampe aus der Hand. Sie zerschmettert auf dem Boden. Das kostet ihn allerdings Zeit... und ein wenig außer Puste scheint er auch zu sein.

Etwas später springt der Zalozhniy durch eine Tür nach draußen. Hier holt ihn Cevas ein, der ihm mit seiner Machete einen Hieb auf Taillenhöhe verpasst, wodurch er den Teil seiner Jacke mit dem Buch absäbelt. Uliana hört die Kampfgeräusche und kommt mit dem Auto um die Ecke gefahren. Der Zalozhniy zieht nun selbst ein gewaltiges Kampfmesser und will über Cevas herfallen. Dann versucht Uliana den Zalozhniy über den Haufen zu fahren, was allerdings völlig schief läuft. Sie zieht an dem Monster vorbei und wird von einem viel zu schnell fahrenden LKW gerammt. Ulianas Auto überschlägt sich, die Fahrerin ist schwer verletzt und ohnmächtig. Yuri merkt sich die Nummer des LKWs. Der Zalozhniy verpasst Cevas derweil einen Treffer, dann aber sind Vasily und Yuri ebenfalls zur Stelle und halten den Zalozhniy mit ihren UV-C Lampen in Schach. Das Monster scheint etwas erschöpft zu sein. Die Männer schnappen sich das auf dem Boden liegende Buch und ziehen sich vorsichtig zum Auto zurück. Der Zalozhniy stößt einen wütenden Schrei aus und verschwindet dann, indem er sich an einer Regenrinne an einem Haus empor hangelt und über die Dächer davon springt.

Die Sitzung endet mit einem Krankenhausaufenthalt Ulianas. Während ihrer knapp zweiwöchigen Genesung studieren ihre Mitstreiter eifrig Gertrude Bells Geheimtagebuch. Die Eintragungen reichen über die letzten vier Jahre ihres Lebens (1922 bis Mitte 1926) und beschreiben die Geburtswehen des Königreichs Irak, ihr Verhältnis zu König Faisal und der britischen Regierung, das Schwinden der Geldmittel ihrer Familie, den Tod ihres Bruders Hugo und ihre Arbeit beim Aufbau des Nationalmuseums und der Nationalbibliothek des Irak. Cevas fällt während der Lektüre irgendwann auf, dass Bell wohl irgendetwas über Vampire wusste. Sie beschreibt jedenfalls mehrfach Wildrosen an irgendwelchen Fenstern.

Schließlich stößt Cevas auf einen interessanten Eintrag. 1922 beschreibt Bell, wie sie eines Nachts von herannahenden Reitern geweckt wird. Als sie nach draußen geht, um sie zu begrüßen, stellt sie erstaunt fest, dass es sich um Beduinen aus der tiefsten Wüste handelt – und dass einer von ihnen sein keffiya (Kopfbedeckung) abnimmt, unter der die bärtigen Gesichtszüge Harry St. John Philbys zum Vorschein kommen. 1922 ist Bells ursprünglich positive Einschätzung Philbys offenbar einer Abneigung gewichen, die auf Philbys Unterstützung Ibn Sauds beruht. Bell behandelt ihn wie einen Unruhestifter und Opportunisten und verdächtigt ihn einer mangelhaften Loyalität der britischen Krone gegenüber. Trotz allem ist sie begierig darauf, Neuigkeiten aus Amman zu erfahren, wo Philby stationiert war, und lädt Philby in ihr Haus ein. Philby betrinkt sich schnell.

Während ihrer Unterhaltung nähern sich beide einander an und sprechen auch über Politik und Religion. Bell berichtet von den Schwierigkeiten, die sunnitischen und schiitischen Fraktionen im Irak in einer Balance zu halten. Er gesteht ihr daraufhin überraschend, dass er darüber nachdenkt, „aus politischen Gründen“ zum Islam zu konvertieren. Bell war ihr gesamtes Leben lang Atheistin und macht eine Bemerkung darüber, dass alle Religionen gleichermaßen dumm seien. Philby zieht daraufhin einen größeren Kettenanhänger unter seinem Hemd hervor und erklärt ihr, dass das die einzige Religion sei, die er brauche.

Bell beschreibt den Anhänger in ihrem Geheimtagebuch und behauptet, er gleiche einem Reagenzglas und enthalte eine weißlich-rote Flüssigkeit. Laut Tagebuch wedelt Philby vor Bells Augen mit diesem Anhänger herum und nennt ihn seinen „Schlüssel zum Himmel“. Er deutet dann auf die Beduinen vor der Tür und nennt sie „Brüder im Geiste“, die bei seinem Tod den Kettenanhänger mit ihm beerdigen würden.

Cevas erzählt seinen Freunden von dem Tagebucheintrag und erklärt, dass Philby 1960 in Beirut gestorben sei. Er wurde auf dem islamischen Friedhof im Beiruter Stadtteil Basta beerdigt. Wenn die Angaben aus Bells Geheimtagebuch stimmen, befindet sich Philbys Kettenanhänger vielleicht noch dort. Die Sitzung endet mit einer Diskussion, auf welchem Weg die Agenten nach Beirut gelangen wollen.

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Actionreicher und guter Abend! Viel besser und knalliger als beim letzten Mal.

Natürlich gab´s auch einige knappe Nummern. Ich wollte gern die Szene im Mulhabarat Archiv spielen, aber beinahe hätten die Agenten auch schon durch ihre Recherche im Hotel Al-Sadeer Hinweise auf Bagdad gefunden. Das ließ sich nur knapp verhindern.

Dann war aber Mohammad al-Kirkuk tot. Wie gelangen die Agenten nun an den genauen Ort des Archivs? Die Szene mit dem alten IS-Folterer war quasi ein improvisiert ausgespielter Einsatz von Stadtkenntnis und hat mir gut gefallen.

Als sich die Situation im Mukhabarat Archiv so entwickelt hat, dass die Agenten nicht mehr die toten Spione in der Kiste finden konnten, wurde es nötig, dass sie wenigstens dem Zalozhniy das Buch abnehmen konnten. Das hat glücklicherweise geklappt... sonst hätte ich anfangen müssen mir neue Wege einfallen zu lassen. Als der Zalozhniy eingeholt wurde, brauchte ich den LKW nicht mehr um ihn zu stoppen. Daher habe ich schnell umdisponiert und ihn Uliana als Unfallursache auf den Hals geschickt.

Die Frau war heute überhaupt extrem gebeutelt und hatte am Ende einen Wert von -9 auf Gesundheit. Die Spielerin hat´s mit Fassung getragen... Konsequenzen haben solche Geschichten allerdings schon: die Gruppe hat im Mukhabarat Archiv erstmalig Rüstung getragen.

Ein bisschen schade war vielleicht, dass sie die SIM Card des toten Agenten im Mukhabarat Archiv nicht gefunden haben. Ich mag die Szene, die entsteht, wenn die Agenten auf gut Glück die dort zu findende Nummer anrufen. Man kann aber wohl nicht alles haben. Die Überraschung kommt dann eben beim nächsten Mal.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 24.06.2019 | 12:31
Sehr schön, danke für den Bericht! :)


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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 17.08.2019 | 02:41
Dritte Sitzung von "Treason in the Blood" (1. Teil)

Die Sitzung beginnt mit der Reise der Agenten nach Beirut. Weil der IS in Jordanien sein Unwesen treibt, die Agenten eine Einreise über Israel vermeiden möchten und auch ein Flug aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen nicht in Frage kommt, buchen sie eine Schiffsreise um die arabische Halbinsel und durch den Suezkanal in den Libanon. Nachdem sie an einem schönen Vormittag Ende April im Hafen von Beirut angelegt haben, stärken sie sich, nehmen sich zwei Räume in unterschiedlichen Hotels und machen sich dann auf den Weg, einen ersten Blick auf den islamischen Friedhof von Bashoura zu werfen, dem Ort, wo St. John Philby beerdigt sein soll. Auf ihrem Weg dorthin passieren sie die in der Nähe befindliche Al Basta Al Tahta Moschee, deren Minarett sich hoch über die in der Nachbarschaft befindlichen Hochhäuser erhebt. Cevas staunt, denn die Moschee ist zu einem Bürogebäude umgebaut worden und auf einem Wandfries ist sein ehemaliger Betreiber zu lesen. Dies war wohl vor einiger Zeit die Beiruter Filiale der Koernersbank. Der Friedhof selbst ist ein langgestreckter, schmaler Streifen Land, auf dem sich dicht an dicht viele hundert Gräber aus weißem Stein befinden. Hier ein bestimmtes Grab zu finden, kommt den Agenten völlig wahnwitzig vor. Sie brauchen nähere Informationen.

Vasily befragt einen Mann, der auf dem Friedhof Gräber pflegt, und erfährt von ihm, dass im Beiruter Staatsarchiv Begräbnisunterlagen archiviert sind... auch für den Friedhof von Bashoura.  Die Agenten machen sich auf den Weg.  Im Vergleich zum Mukhabarat Archiv von Bagdad wirkt das Staatsarchiv von Beirut luftig und gut sortiert, aber auch hier findet sich eher zu viel Information und die Agenten machen sich schon auf eine stundenlange Recherche gefasst, da lernt Cevas einen alten Mann kennen, dessen Haut lange Jahre in starker Sonne ausgetrocknet haben. Seine Augen sind aber noch immer hell und munter. Er trägt ein Bündel Zeitungen – an das Archiv mit den Dokumenten grenzt ein öffentlicher Leseraum, in dem die aktuellen Zeitungen kostenlos eingesehen werden können – und Cevas erkennt arabische, russische, englische und französische Presse. Der Mann kommt mit Cevas ins Gespräch und stellt sich als Nicky vor. Er erzählt, dass er sich vor vielen Jahren in Beirut zur Ruhe gesetzt hat. Nun verbringe er einen Großteil seiner Zeit mit dem Lesen und Recherchieren, um seinem Hirn Nahrung zu bieten. Dann fragt er, ob er den Agenten helfen kann. Cevas ist misstrauisch und in Nickys Story passt auch nicht alles zusammen. Trotzdem nimmt Cevas vorläufig seine Hilfe in Anspruch und versucht noch etwas mehr über den Mann herauszubekommen. Mit Nickys Hilfe findet Cevas schnell die Begräbnisunterlagen für den Bashoura Friedhof. Nicky fragt die Agenten, warum sie am Grab Hajji Abdullahs interessiert sind (der muslimische Name St. John Philbys) und Cevas murmelt irgendetwas von historischen Forschungen. Dann fragt Nicky, ob Cevas zur selben Gruppe wie „die anderen Gentlemen“ gehören – vor zwei Tagen haben sich hier wohl schon irgendwelche englisch sprechenden Touristen nach der Lage desselben Grabes umgesehen. Cevas fotografiert einen Lageplan und ist jetzt in der Lage die Suche der Agenten auf einen Bereich von etwa 10 Gräbern einzugrenzen. Nachdenklich verlässt er das Staatsarchiv und informiert seine Mitstreiter von seinem Gespräch mit Nicky.

Den späten Nachmittag verbringen die Agenten mit einem Einkaufsbummel. Vasily kauft sich eine Drohne, Kristina eine neue UV-C Leuchte. Ihre alte ist in Bagdad im Kampf gegen den Zalozhniy zerbrochen. Zwei Mietwagen werden organisiert, ein Lieferwagen und ein Jeep.  Im Anschluss daran soll der Friedhof von Bashoura überwacht werden. Die Agenten wollen eine Nacht lang Beobachtungen anstellen, um herauszufinden, wie die Umgebung um den Friedhof herum aussieht, wie viele Menschen nachts in der Nähe unterwegs sind und wie das Licht und die Sichtverhältnisse beschaffen sind.

Ein saisonunüblicher Nebel wälzt sich vom Meer aus über den nördlichen Teil der Stadt und den Bashoura Friedhof. Das Minarett der nahen Al Basta Al Tahta Moschee erhebt sich wie ein anklagender Finger aus dem Nebel und die Scheinwerfer der Autos auf der Straße des Generals Fouad Chehab verwandelt die in Nebelschwaden gehüllten benachbarten Mietskasernen in sich bedrohlich abzeichnende Geisterriesen. Während des Nahens der Agenten ist in der abendlichen Stadt eine jenseitige Atmosphäre zu spüren.

Die Agenten treffen Vorbereitungen: Kristina verschafft sich Zugang zu einer der an den Friedhof angrenzenden Mietskasernen. Auf dem Dach des achtstöckigen Gebäudes richtet sie sich eine Scharfschützenstellung ein. Vasily parkt den Lieferwagen in einer nahe gelegenen Parallelstraße. Er lässt die Drohne über dem Friedhof kreisen und informiert seine Freunde vor Ort per Headset über seine Beobachtungen. Die Sicht der beiden ist durch den Nebel eingeschränkt, aber eine bessere Aufklärung ist nicht zu bekommen. Uliana parkt den Jeep auf der anderen Seite des Friedhofs direkt an der Friedhofsmauer. An den beiden Längsseiten des Friedhofs postieren sich Yuri und Cevas, bereit einen Blick in den Friedhof zu riskieren, vielleicht auch, sich auf die Mauer gestützt darüber zu springen und den Friedhof zu betreten.

Kurz nach Sonnenuntergang halten an den Längsseiten des Friedhofs insgesamt vier Autos. Einige Männer gehen auf den Friedhof zu.  Cevas weicht ihnen aus und versteckt sich in einem nahen Hauseingang. Yuri aber verschwindet in einer Seitenstraße und als einer der Männer vorbeikommt schaut er ihm direkt ins Gesicht. Er zeigt mit Zeige- und Mittelfinger auf seine Augen und signalisiert ihm so, dass er ihn im Auge behalten wird. Yuri lächelt etwas gequält.

Über die Verbindung der Headsets meldet sich Uliana. Sie spricht aufgeregt und erzählt, dass eben Osporov, einer ihrer Ausbilder im russischen Geheimdienst, an ihrem Jeep vorbeigegangen sei. Laut fragt sie sich, wie der Mann jetzt hier in Beirut auftauche, sie habe ihn seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen! Die anderen Agenten sind irritiert: Geheimdienst? Was erzählt Uliana da? Sie hat doch erzählt, sie sei Journalistin! Uliana wiegelt ab und behauptet das sei lange her. Sie sei damals in Tschetschenien dabei gewesen und habe dann den Dienst verlassen. Cevas muss husten und antwortet, dass über dieses Thema in einer stillen Stunde wohl noch einmal ein paar klärende Worte nötig seien. Dann will Yuri wissen, was dieser Osporov jetzt mache. Uliana weiß es nicht. Als sie den Dienst verlassen hat, sei er noch dort gewesen.

Die Neuankömmlinge lassen jeweils einen Mann als Wache an den Eingängen des Friedhofs. Etwa sieben oder acht Leute betreten den Friedhof selbst und bewegen sich in Richtung St. John Philbys Grab. Cevas nutzt die Gelegenheit und zersticht die Reifen von zwei Autos der Neuankömmlinge. Vasily beobachtet den gesamten Vorgang auf dem Friedhof mit seiner Drohne und macht mit ihr zwischendurch einen kleinen Abstecher zum Minarett der Al Basta Al Tahta Moschee. Dort wird plötzlich für einen kurzen Moment ein Scharfschütze sichtbar, der versucht, die Drohne abzuschießen. Im letzten Moment gelingt es Vasily sein Spielzeug in Sicherheit zu bringen. In die Nähe der Moschee wagt er sich damit aber nicht mehr. Immerhin aber hat er den Sniper erkannt. Es war der Mann, der im Hotel Al Sadeer in Baghdad zusammen mit der rothaarigen Frau die Auftragskiller von Mohammad al-Kirkuk angeheuert haben. Vasily informiert per Headset Kristina über den Sniper, die nun ihrerseits von ihrem Standpunkt aus das Minarett aufs Korn nimmt. Auf den Friedhof kann sie jetzt allerdings nicht auch noch achten.

Yuri wagt derweil einen Blick über die Friedhofsmauer und sieht die Männer, die dabei sind ein Grab aufzustemmen. Aber noch mehr scheint auf dem Friedhof vor sich zu gehen. Weiter entfernt sind schattenhafte Gestalten zu sehen, die sich zwischen die Gräber kauern. An einer Ecke flattert plötzlich ein Krähenschwarm in die Luft.

Vasily fliegt mit der Drohne in gebührendem Abstand über die Grabenden. Er erkennt, dass es offenbar eine Hierarchie gibt: Einige Männer graben, zwei Gestalten stehen mit ihren Händen in den Hosentaschen daneben  und warten. Eine der Gestalten kennt Vasily: die rothaarige Frau. Der andere ist ein Mann. Vasily gibt per Headset eine kurze Personenbeschreibung an seine Kollegen durch und fragt, ob der Mann der von Uliana als Osporov bezeichnete Ausbilder sei. Uliana bestätigt das.

Aus einem Haus auf Cevas´ Seite des Friedhofs kommt ein Mann gelaufen. Er setzt sich in ein Auto und rast mit einer großen Geschwindigkeit davon. Cevas fragt sich, was er wohl gesehen hat und merkt sich sicherheitshalber sein Autokennzeichen.

Plötzlich hört Yuri den dumpfen Knall einer schallgedämpften Pistole. Er berichtet seinen Mitstreitern von dem Schuss, worauf Vasily erneut mit der Drohne einen Aufklärungsflug unternimmt. Er kann dabei gerade noch beobachten, wie die rothaarige Frau zu den Grabenden zurückkehrt und Osporov ein grimmiges Nicken zuwirft. Schließlich scheinen die Grabenden an ihr Ziel gelangt zu sein. Leider wird der Nebel immer dichter. Die Drohne überträgt keine brauchbaren Bilder mehr.

Das ist Yuris Stunde. Er schwingt sich über die Friedhofsmauer und nähert sich der Ausgrabung. Dabei tritt er in ein Kaninchenloch und kann nur knapp einer Entdeckung durch Osporov und seine Gefolgsleute entgehen. Yuri sieht, wie die Männer dem Boden soeben ein Leichentuch voller Knochen entnommen haben und es zur Seite ablegen. Ein paar Knochen rollen heraus. Dann leuchtet Osporov mit einer kleinen Taschenlampe erneut in das gegrabene Loch im Boden, wodurch eine schwarze Eisenschatulle sichtbar wird. Die Männer versammeln sich um die Schatulle öffnen sie, und schauen gespannt in ihr Inneres. Ein Moment lang geschieht nichts... und dann muss Yuri mitansehen, wie sich die Grabschänder auf schreckliche Weise wie Tiere aufführen, sich würgen, in die Augen stechen, Finger abreißen und Knochen brechen. Die ganze Gruppe fällt übereinander her bis sich niemand mehr rührt. Yuri schaut voller Grauen zu und will seinen Kameraden erzählen, was er sieht, aber sein Headset ist aus irgendeinem Grund gestört und gibt mysteriöse Fiep- und Klickgeräusche von sich. Irgendwann gelingt es ihm doch seine Kameraden zu informieren. Zu diesem Zeitpunkt liegt vor ihm bereits ein blutiger Haufen Leichen. Die Wachen an den Friedhofseingängen ziehen ab und fahren mit  ihren Autos los. Zwei Autobesatzungen fluchen über ihre zerstochenen Reifen und entfernen sich zu Fuß.

Kristina sieht für einen kurzen Moment, wie der Sniper auf dem Minarett der Al Basta Al Tahta Moschee seinen Posten verlässt. Sie schießt – vorbei.

Der Nebel lichtet sich etwas und Vasily macht einen letzten Aufklärungsflug über den Friedhof. Auch er sieht den grausigen Haufen der Toten des Gemetzels. Der furchtbare Anblick wird Yuri und Vasily noch einige Zeit zu schaffen machen. Dann aber entdeckt Vasily durch seine Drohne etwas weiter entfernt an ein Grab gelehnt einen Schwerverletzten. Es ist Nicky, der alte Mann aus dem Staatsarchiv, in dem nicht mehr viel Leben zu sein scheint. Auf Vasilys Information hin verlässt Kristina ihren Posten und betritt mit Cevas zusammen den Friedhof. Nach ein paar lebensverlängernden Maßnahmen Cevas´ bekommt der alte Mann noch ein paar letzten Sätze über die Lippen. Zwischendurch erbricht er immer wieder große Mengen Blut. Mit letzter Kraft erzählt er, dass 1960, als St. John Philby starb, der Besitzer des Hotels, in dem er sich aufgehalten hatte, für seine Beerdigung zahlte. Dieser Besitzer sei ein KGB Mann gewesen. Der KGB habe schon seit Jahren von den tellurischen Bakterien gewusst – Zur gleichen Zeit habe Kim Philby den Nährboden versteckt und dem KGB nie erzählt, wo er sich befindet – Er, Nicky, sei ein KGB Agent und 1974 von Arkady Shevlenko hierher geschickt worden. In dem Jahr glaubte das KGB, dass Philby bereit ist, seinen Plan umzusetzen – Die  tellurischen Bakterien seien allerdings nicht im Grab. 1975 hätten die Araber sie gestohlen. Er wisse nicht, was mit ihnen geschehen ist. Sie haben sie gegen etwas Furchtbares ausgetauscht. An diesem Punkt verliert der Mann das Bewusstsein und stirbt. "Tellurische Bakterien? Was ist das?", fragt Kristina und Cevas zuckt mit den Schultern. Dann durchsucht er die Taschen des Toten und fördert einen Haustürschlüssel und einen Pass mit Adresse zutage.

Vasily schaut in seinem Lieferwagen kurz vom Bildschirm auf und entdeckt einen arabischen Jugendlichen, der mit Handy und MP3 Player beschäftigt ist. Allerdings hängen die Kopfhörer seines MP3 Players lose herab – und hat er da nicht eben noch mit seinem Handy ein Foto von Vasily gemacht? Vasily informiert die anderen, dass er wahrscheinlich entdeckt wurde. Die Agenten beschließen den Ort zu verlassen. Nur Yuri springt noch einmal aus seinem Versteck, kickt die schwarze Eisenschatulle wieder in das Grab und wirft zwei Spatenstiche Erde darüber.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 17.08.2019 | 02:44
Dritte Sitzung von "Treason in the Blood" (2. Teil)

Dann fahren die Agenten zur Wohnung Nickys. Uliana wartet in dem Jeep an der Rückseite des Gebäudes. In Nickys Wohnung zeigen Fotos an der Wand eine randständige Figur an der Existenzgrenze. Von einer Familie oder Freunden gibt es keine Spur. An den Wänden und über den Eingängen hängen religiöse russische Ikonen. In einer Schublade unter dem Tisch findet sich eine UV-C Lampe.

Vasily geht ein paar Dokumente durch und  erkennt, dass Nicolai – so sein richtiger Name - monatlich über einen internationalen Geldtransferdienst bezahlt wurde, die Höhe variierte aufgrund internationaler Wechselkurse von Monat zu Monat leicht und wurde seit den 1980er Jahren nicht mehr erhöht. Nicolai ist mehr als 30 Jahre im Regen stehen gelassen worden und hat trotzdem seine Pflicht erfüllt. Auf dem zentralen Tisch befinden sich ein Radio, ein Notizbuch und ein Füllhalter. Offensichtlich hörte Nicolai irgendwelche verschlüsselten Botschaften.

Cevas fällt ein Luftabzugsschacht auf. Er öffnet ihn und findet in ihm ein Geheimfach. Hier befinden sich Papiere und Dokumente, die mit Nicolais Karriere als Spion zusammenhängen – das Versteck ist schlecht gemacht und  enthält ein paar Hinweise auf seine Mitgliedschaft im KGB. Bemerkenswert ist ein Foto von ihm mit Arkady Shevlenko. Ein anderes Dokument verzeichnet Kim Philbys Aktionen in den Tagen des Jahres 1963, kurz bevor er Beirut verließ und nach Moskau überlief. Die meisten Informationen in diesem Dokument sind den Agenten bereits bekannt, aber interessanterweise schreibt Nicolai über den Abend des 23. Januars 1963, dass Kim Philby zu diesem Zeitpunkt kurz vor Geschäftsschluss die Beiruter Filiale der Koernersbank besucht hat. Zuletzt findet sich in einem Briefumschlag noch ein Streifen von Fotonegativen. Den Hinweisen auf dem Umschlag zufolge stammen sie aus dem Jahr 1975. Die Agenten nehmen sie mit und wollen sie bei geeigneter Gelegenheit entwickeln.

Inzwischen meldet sich Uliana. Sie erzählt ihren Kollegen von ihrem Auto aus, dass sie soeben von einem arabischen Jugendlichen fotografiert worden sei, woraufhin der Knabe in einem gegenüberliegenden Haus verschwunden sei. Die Agenten beschließen, sich den Burschen vorzunehmen. Sie verlassen Nicolais Haus. Yuri und Vasily folgen dem Knaben in das von Uliana bezeichnete Haus, die anderen schirmen das Gebäude ab und halten Wache.

Überraschenderweise sitzt der arabische Jugendliche im Treppenhaus. Er stellt sich als Falluh vor und bittet die Agenten ihm zu folgen. Katun wolle mit ihnen sprechen. Er wolle sie zu ihr bringen – nach Zypern! „Wie bitte?“, fragen Vasily und Yuri, aber irgendwie scheint es ein verlockendes Angebot zu sein, in dieser Zeit, in der sie sonst nur Feinde zu haben scheinen. Der Knabe ist nett, ein wenig naiv und spricht von einer geheimnisvollen Person, deren Name Katun „Königin“ bedeutet. Die Agenten erfahren, dass er ein Motorboot im Hafen Beiruts liegen hat, mit dem er sie nach Zypern bringen will. Die Agenten schauen nach: 200 Kilometer, das ist eventuell vorstellbar. Neugierig folgen sie dem Knaben und schauen sich sein Boot an. Falluh hat an alles gedacht hat. Das Boot ist zwar klein, hat aber genügend Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung an Bord.

Die Agenten nehmen Platz und Falluh legt ab und dreht das Gas auf, sobald sich das Boot in genügendem Abstand zum Beiruter Hafen befindet. In Richtung Nordwesten fahren die Agenten durch das blaue Wasser des östlichen Mittelmeeres. Besonders gesprächig ist Falluh nicht, erzählt aber wiederholt, dass es ein Erlebnis sei, Katun zu begegnen. Das Boot hält auf die Südostküste Zyperns zu. Mittags können die Agenten im Westen Warnbojen erkennen, die den Anfahrtsweg zum britischen Flottenstützpunkt bei Dhekalia kennzeichnen. Falluh umfährt die Küste und hält dann an einem kleinen Privatkai am Fuß eines Kalksteinfelsens. Eine enge Steintreppe führt zu seiner Spitze und einer alten Villa mit abblätternden rotgestrichenen Wänden. Falluh bringt die Agenten zum Haus, wo sie durch einen Torbogen in einen schattigen Hof schreiten. Hier sitzt eine Person in einer schwarzen Burka auf einer Marmorbank und wartet auf die Agenten. Um einen niedrigen Tisch befinden sich Kissen und Stühle. Auf dem Tisch liegt eine Karte von Saudi-Arabien. Die Person bedeutet den Agenten sich zu setzen. Dann spricht sie Arabisch mit einem britischen Akzent: „Wir müssen uns über einige Dinge unterhalten. Setzen Sie sich, bitte!“ Katun ist in der Tat ein Erlebnis. Sie verzichtet auf jegliche Gesten und Körperbewegungen und wirkt wie eine Sphinx.

Zwar sind die Agenten misstrauisch, aber sie merken, dass sie auspacken müssen, sonst fahren sie hier unverrichteter Dinge wieder ab. Und so erfährt Katun zwar nichts darüber, dass die Agenten den Nährboden besessen haben und in der Nähe Ankaras vergraben haben, immerhin bekommt sie aber erzählt, dass die Lisky Bratva den Nährboden nicht in ihren Besitz bringen konnte. Die Agenten erzählen Katun außerdem alles über die Ereignisse in Beirut, ihre Probleme mit der Lisky Bratva und über seltsame weitere Interessengruppen, auf die sie sich noch keinen Rat machen können.

Katun erklärt ihnen im Gegenzug, dass die tellurischen Bakterien, von denen Nicolai erzählt habe, auf irgendeine Weise bei einer Infizierung dafür sorgen, ihren Wirtskörper am Vampirismus erkranken zu lassen. Sie hätte gedacht, dass sich St. John Philbys tellurische Bakterien in seinem Grab befinden. Anscheinend sei das aber nicht der Fall gewesen. Würden tellurische Bakterien mit diesem Nährboden zusammen gebracht, sei jedenfalls das Schlimmste zu befürchten.

Die Agenten behaupten, dass sie Bakterien und Nährboden vernichten wollen. Katun erwiderte, dass sich niemals alle tellurischen Bakterien vernichten lassen. Man könne aber zumindest St. John Philbys tellurische Bakterien vernichten und sollte vor allem verhindern, dass sich diese tellurischen Bakterien mit seinem Nährboden vermengen. Das sei allerdings nicht einfach und bedürfe besonderer Mächte und Fähigkeiten. Zunächst einmal sei wichtig, überhaupt an die tellurischen Bakterien heranzukommen. Die Agenten erzählen Katun daraufhin, dass sie noch Fotomaterial aus Nicolais Wohnung besäßen, das sie noch auswerten wollten. Zu diesen Zwecken stellt ihnen Katun ihr Arbeitszimmer zur Verfügung. Nicolais Filmrolle wird entwickelt und endlich können die Agenten sehen, was die Fotos zeigen:  Zu sehen ist eine Gruppe junger Araber, die auf dem Bashoura Friedhof Grabungen durchführen und einen verhüllten Gegenstand, der nur die sterblichen Überreste von Philby darstellen kann, davontragen. Vasily kommt die traditionelle Kleidung der Araber bekannt vor: er identifiziert sie als Angehörige des Al-Murrah Stammes aus Südarabien.

Katun bekommt diese Bilder ebenfalls zu sehen. Sie erkennt einen der Männer als Scheich Qadeer al-Murrah, das Oberhaupt des al-Murrah Stammes, der inzwischen längst sesshaft geworden sei und in Riad wohne. Er kenne sich möglicherweise sowohl in der Stadt als auch weit draußen in der Wüste aus. Die Agenten rechnen nach und schätzen Qadeer al-Murrah heute auf 65 bis 70 Jahre. Höchste Zeit für eine kleine Reise nach Riad. Sie bitten Katun, dass Falluh sie nach Alexandria überfährt. Von dort wollen sie über die Halbinsel Sinai nach Saudi-Arabien einreisen. Katun willigt ein und empfiehlt ihnen, nach Erlangung der tellurischen Bakterien zu ihr zurückzukehren. Sie wolle ihnen bei der Vernichtung des gefährlichen Stoffes helfen.

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Das war eine gute Sitzung. Die Anreise und die Szene im Staatsarchiv waren o.k. Highlight war aber natürlich die Szene auf dem Friedhof. Ich habe relativ schnell geahnt, dass meine Spieler hier ganz gern nur zuschauen möchten. Weil sie zur dritten Partei (bei mir ist es Edom) nicht vorher Kontakt aufnehmen konnten, gab es für mich auch keine Gelegenheit, sie wirklich zur Teilnahme an der Ausgrabung zu zwingen. Ich habe zum Ausgleich beschlossen, die Observierung so spannend wie möglich zu machen und alles ausgepackt, was mir einfiel. Minutiöse Beschreibungen, immer wieder irgendwelche Störungen, ständige Schauplatzwechsel. Meine Spieler haben eigentlich ständig befürchtet, dass jetzt gleich die große Untotenarmee aus den Gräbern steigt und alles verschlingt.

Die Szene im Zimmer Nicolais war normale Aufklärungsarbeit. Auf das Gespräch mit Katun hatte ich mich allerdings gefreut. Leider blieb es ein wenig blass. Ich hatte mein ganzes Pulver auf dem Friedhof verschossen und wir waren alle schon ziemlich müde. Immerhin hat die Erscheinung Katuns Eindruck hinterlassen.

Erfreulich ist, dass die Spieler nach 20 Sitzungen langsam wissen, was los ist. Ein paar wirklich wichtige Informationen haben sie zusammen und auch in die richtige Richtung eingeordnet. Ein paar grundlegende Informationen über Edom fehlen allerdings noch. Ein paar letzte Zusammenhänge in Philbys Plan bleiben möglicherweise ein MYsterium, was ich aber auch nicht so schlimm finde.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 13.10.2019 | 01:48
Vierte Sitzung von "Treason in the Blood"

Vor ihrer Abreise gestattet Katun den Agenten, die Austattung ihres ungewöhnlich gut ausgestatteten Hauses zu verwenden. Vasily und Yuri stellen dort für die gesamte Gruppe neue gefälschte Pässe und Kreditkarten in makeloser Qualität her.

Etwas später erkundigt sich Vasily per Internet über den Stamm der Al-Murrah. Dessen traditionelles Gebiet liegt im Süden und Osten Arabiens. Die Mitglieder sind durch Zusammenarbeit mit Ölfirmen in der menschenfeindlichen Rub´ al Khali, des legendären „leeren Viertels“ der Wüste, reich geworden. Überraschenderweise erfährt Vasily auch noch, dass der Stamm der Al-Murrahs ein paar Anteile der Bank Klopstock & Billreuth gekauft hat. Als Cevas das erfährt, hakt er nach: „Warte mal, daraus kann man doch etwas machen! Wäre doch gut, wenn wir wüssten, ob die Al-Murrahs mit der Lisky Bratva gemeinsame Sache machen oder nicht! Kannst du nicht herausfinden, ob die Araber bei der Hauptversammlung für die Fusionierung mit der Koernersbank gestimmt haben?“ Vasily recherchiert ein wenig länger, dann findet er einen entsprechenden Bericht. Die Araber waren gegen die Fusionierung. „Dann ist es vielleicht eine interessante Information für sie, wenn sie erfahren, in was für ein sauberes Unternehmen sie da investiert haben!“, sagt Cevas. „Sieht für mich so aus, als hätten wir einen Fuß in der Tür des Hauses Al-Murrah!“

Kurze Zeit später sitzen die Agenten wieder in Falluhs Boot, das sie durch das Mittelmeer trägt. Zwei Tage später erreichen die Agenten Alexandria und verabschieden sich von dem jungen Bootsführer. Weil sie damit rechnen, in Riad früher oder später auf Zalozhniye oder Vampire zu treffen, besorgen sie sich alles, was ihnen nützlich erscheint und sich gefahrlos über Grenzen bringen lässt: Knoblauch, Weihwasser, Wildrosen, UV-C Lampen, kugelsichere Westen. Kristina erzählt, dass sie einen Waffenhändler in Riad kenne, über den sie im Ernstfall auch dort noch an Schusswaffen gelangen könne.

Dann bringt Vasily eine weitere wichtige Information in Erfahrung: Das Oberhaupt der Al-Murrah Sippe, Qadeer al-Murrah, starb vor zwei Jahren an einem Herzinfarkt. Seitdem hat sein junger Sohn Harun die Familiengeschäfte übernommen.

Mit der Bahn fahren die Agenten nach Sues und nehmen von dort eine Fähre nach Dschidda. In Saudi-Arabien angekommen mieten sich die Agenten mit ihren gefälschten Papieren zwei wüstentaugliche Allradwagen, mit denen sie nch Riad fahren.

Schließlich kommt die Stadt mit dem bombastischen „Kingdom Centre“ und dem skurrilen Innenministerium, das die Form einer umgekehrten Pyramide besitzt, in Sicht. Die Agenten checken in ein klimatisiertes Hotel aus Glas und Stahl ein, dann ruftYuri in der Geschäftsstelle Harun al-Murrahs an, erzählt seinem Sekretär, dass er wichtige Geschäftsinformationen für Harun hat und verweist auf die Anteile des Stammes bei der Bank Klopstock & Billreuth. Er bekommt einen Termin in zwei Tagen.

In der Zwischenzeit vertreiben sich die Agenten ihre Zeit, aber das Leben in Riad mit den vielen verhüllten Menschen, bei denen nie ganz sicher ist, was sich unter ihrem Niqab verbirgt, macht sie nervös. Einzig Cevas zeigt Initiative und schaut sich ein paar Museen an. In einer Archäologieausstellung findet er einen Hinweis darauf, dass die saudische Regierung 2012 ankündigte, alle Gräber der Stadt zu untersuchen und elektronisch zu überprüfen. Angeblich wurde auf diese Weise ein aktuelles Register der Grabsteine in Riad erstellt. Cevas überlegt sich, was die Regierung mit der Aktion noch bezweckt haben könnte und gerät ins Grübeln.

Vasily forscht noch ein wenig über das Verhältnis des Stammes der al-Murrah zum arabischen Königshaus. Dabei findet er einen alten Bericht, in dem erwähnt wird, wie Harun al-Murrahs Großvater mütterlicherseits 1931 sich im Gefolge von König Ibn Saud befand und 1931 mit dem Monarchen das Fest von Eid ul-Fitr (Fastenbrecherfest) feierte.

Schließlich folgt das Treffen mit Harun al-Murrah. Kristina und Cevas bleiben im Auto, Vasily, Yuri und Uliana begeben sich in einen Geschäftsraum eines anderen klimatisierten Hotels. Vasily gibt sich als russischer Neureicher, Yuri als sein Berater, Uliana ist verschleiert und hofft, trotzdem ein wenig zum gelungenen Gespräch beitragen zu können. Endlich treffen die Agenten mit dem Stammesführer und seinem Sekretär zusammen. Harun gibt sich weltgewandt, bietet den Agenten einen Tee an und entschuldigt sich dafür, dass bei ihm vormittags noch kein Alkohol getrunken wird. Die Agenten wundern sich ein wenig. Harun ist ein Mann in den besten Jahren, der sich als arabischer Prinzenplayboy gibt. Auf ein Zeichen von ihm erscheint eine verschleierte Frau und spielt ein paar Stücke auf ihrer Oud. Harun erläutert den Agenten, dass Musik von einigen Moslems zwar als unrein angesehen werde, weil Mohammeds Lieblingsfrau aber selbst Musikerin gewesen sei, halte er es für statthaft, sich durch Musik unterhalten zu lassen.

Dann beginnt das Gespräch. Yuri eröffnet das Gespräch mit seinem Anliegen: „Wir möchten uns einen Ort in der Wüste ansehen, dessen Lage wir allerdings nicht kennen. Wir hoffen, dass Sie uns behilflich sein können. Für ihre Bemühungen erlauben wir uns Sie mit ein paar Informationen zu entschädigen. Wir wissen, dass Sie in die Bank Klopstock & Billreuth investiert haben und haben Informationen für Sie, die Ihren sofortigen Rückzug aus diesem Unternehmen nahelegen.“ Harun ist zunächst skeptisch und erkundigt sich nach seinen Investitionen. Yuri deutet die Verstrickung des Unternehmens in die russische Mafia an. Er behauptet weiterhin, dass ihm viele Dokumente zur Verfügung stehen, die eindeutige Hinweise auf viele unsaubere Geschäfte aufweisen. Vor Gericht seien die Beweise vermutlich nicht ausreichen, ihre Veröffentlichung muss aber als erhebliche Geschäftsschädigung angesehen werden. Harun fragt: „Wer sollte diese Dokumente veröffentlichen?“ Yuri sagt: „Wir beispielsweise“, worauf Harun antwortet: „Aber das werden Sie natürlich nicht tun. Erzählen Sie mir nun von diesem Ort in der Wüste!“ Als Yuri Harun al Murrah von St. John Philby erzählt, erntet er ein verständnisloses Lächeln. Auf eine Handbewegung Haruns hin erscheinen wenige Augenblicke später vier Leibwächter, die sich am Rand des Raumes postieren. Es sieht fast so aus, als ordnete Harun die Agenten als nervtötende Spinner ein. Die Agenten haben den Eindruck, dass Harun nicht viel über Philby weiß.

Schließlich berichtet Yuri aber von den Geschehnissen auf dem Bashoura Friedhof in Beirut aus dem Jahr 1975, bei denen Haruns Vater einen Toten an einen anderen Ort überführt hat. Harun al-Murrah denkt einen Moment nach und erzählt dann von einem seltsamen Ereignis in seiner Kindheit. Als er ein Knabe war, nahm ihn sein Vater mit zu einer Höhle tief in der Wüste und behauptete, dass es sich dabei um „die andere Kaaba“ handele. Harun erzählt, dass die Kaaba die heiligste Stätte des Islams sei, ein Gebäude im Herzen Mekkas, das einen Stein enthält, von dem behauptet wird er sei vom Himmel gefallen. Er selbst habe nicht verstanden, was sein Vater mit seinen Worten meinte und verstehe es auch heute noch nicht. Er erinnere sich allerdings noch daran, wie ein mitreisender Beduinenreiter auf den Ausdruck seines Vaters hin gelacht und den Ritt als „Hajj Shaitan“ (Pilgerfahrt zum Teufel) bezeichnet hat.

Yuri versucht im Folgenden nähere Informationen über die Lage dieser Höhle herausfinden, aber zunächst zeigt sich Harun misstrauisch. Er will genauer wissen, was die Agenten dort vorhaben. Yuri erzählt ihm, dass ihn wissenschaftliche Interessen antreiben. Der Leichnam, den sein Vater in Beirut ausgegraben habe, sei der St. John Philbys gewesen, und über den Mann schreibe er gerade eine wissenschaftliche Forschungsarbeit. Vasily sei ein Mann, der der Wissenschaft zugetan ist, und unterstütze ihn bei seiner Arbeit finanziell. Es sei wahrscheinlich, dass die von Harun erwähnte Höhle irgendwelche Hinweise auf den Verstorbenen enthielte. Schließlich einigen sich die Parteien: Yuri muss versprechen, dass er den Ort nicht öffentlich macht. Er darf von dort auch nichts mitnehmen: alles in der Wüste gehöre ihm und dem Stamm der al-Murrah! Eine Forschungserlaubnis kann er jedoch haben, wenn er Harun die Unterlagen über Klopstock & Billreuth überlässt. Nachdem sich Yuri einverstanden zeigt, verrät ihm Harun al-Murrah, dass sich die Höhle, von der er gesprochen habe, etwa 200 Kilometer südöstlich der Stadt Al-Kharj befindet, mitten im „leeren Viertel“. Es sei leider nicht einfach dorthin zu kommen. Yuri drückt ihm einen USB-Stick mit den Dokumenten in die Hand und verabschiedet sich.

Wieder zurück in ihrem Hotelzimmer verbringen Vasily und Cevas einige Stunde vor dem Rechner und studieren Satellitenaufnahmen von der Rub´ al Khali Wüste. Irgendwann glauben sie, den Ort gefunden zu haben, wo sich die von Harun al-Murrah erwähnte Höhle befinden könnte. Kristina stattet in der Zwischenzeit dem ihr bekannten Waffenhändler einen Besuch ab und erwirbt Schrotflinten, Automatikgewehr, Granaten und auch zwei Ladungen „Dragon´s Breath“. Uliana und Yuri statten sich mit Utensilien für ihre Wüstentour aus. Neben Wasser und Benzin kaufen sie auch eine Seilwinde.
Dann geht es los und die Agenten fahren mit ihren beiden Jeeps durch das leere Viertel, einen Ort, der so menschenabweisend, ausgedörrt und trocken ist, wie nur wenige andere Orte auf der Welt. An über hundert Kilometern Sanddünen vorbei fahren sie in ein leeres Gebiet ohne jegliche Spuren, die erstmalig 1932 ein Mensch aus dem Westen durchquert hat: St. John Philby. Kristina und Yuri haben entsprechende Überlebenstrainings durchgeführt und leiten ihre Mitreisenden so gut an, wie es geht. Auf einen Führer wird verzichtet.

Einen ganzen Tag ihrer Reise sind die Agenten bei bis zu 51°C unterwegs ohne Straßen zwischen endlosen Sanddünen. Das Vorankommen ist beschwerlich, es ist kein Wasser zu sehen, keine Straßen, nichts als Wind und Sand. Die Agenten sind so allein und verlassen, wie es nur wenige Menschen auf der Welt je erleben. Dennoch gelingt es ihnen nicht abzuschalten. Permanent werden Theorien darüber geäußert, was sie an ihrem Ziel erreichen möge.

Endlich erreichen die Agenten einen einzeln stehenden großen Felsen, der sich wie ein halbverschüttetes Monster aus dem umliegenden Sand erhebt. Im Abstand von einem Kilometer beobachten die Agenten den Ort ohne etwas Auffälliges feststellen zu können. Am nächsten Tag fahren sie an die Gesteinsformation heran und stoßen schon bald auf einen Schacht mit steil abfallenden Flanken, die wie bei einem Brunnen in der Dunkelheit verschwinden. Die Seiten des Schachtes sind glattgeschliffen – vielleicht durch die endlosen Abreibungen des Wüstensandes, vielleicht auch durch langes Polieren.

Vasily lässt seine Drohne nach unten fliegen und stellt fest, dass der etwa 15 Meter tief liegende Boden des Schachts sich an vier Stellen in angrenzende Gänge öffnet. Auf dem Boden des Schachts liegen Schädel und Knochen, hauptsächlich von Kamelen und Ziegen. Cevas meint, hier sei offensichtlich etwas gefüttert worden.

Dann sichern die Agenten Kristina an der Seilwinde und lassen sie nach unten. Sie trägt Panzerweste, schwere Waffen und eine Stirnlampe. Unter angekommen steckt sie zur näheren Untersuchung ein paar Knochen ein. Dann wirft sie noch ein paar Blicke in die angrenzenden Gänge. Sie ist zwei oder drei Meter in den dritten Gang hineingegangen, da ertönt ein wütendes Brüllen und sie wird von einem Klauenhieb getroffen. Ein alptraumhaftes Wesen, das aussieht wie ein dreckiger Sack mit Knochen und Zähnen und einem deformierten Schädel, über den jemand eine kalkweiße Haut gespannt hat, fällt sie an und ehe sie es sich versieht hat sie auch schon einen zweiten Hieb abbekommen. Aus nächster Nähe gibt sie einen Gewehrschuss auf ihren Gegner ab, der erneut wütend brüllt und sie ergreift. Am oberen Ende des Schachts schalten ihre Kameraden den Motor der Seilwinde ein und müssen mit Entsetzen feststellen, dass die Maschine kaum in Gang kommt. Am anderen Ende verhindert irgendetwas sehr Starkes, dass sich das Seil aufrollt. Dann kommt die Maschine glücklicherweise doch in Gang. Kristina wird den Klauen ihres Kontrahenten entrissen, bekommt aber noch einen letzten flüchtigen Hieb mit auf den Weg. Während Kristina nach oben schwebt brüllt das wütende Monstrum vor Zorn und zerschmettert die noch immer im unteren Bereich des Schachts herumfliegende Drohne Vasilys. Kirstina ist knapp der Ohnmacht nahe, kann aber noch eine Splittergranate zünden und nach unten werfen. Eine laute Explosion und ein erneutes Wutgeheul des Monstrums sind zu hören. Dann zieht es sich in einen der Gänge zurück.

Oben angekommen wird Kristina von Cevas verarztet. Er entdeckt ein paar seltsame Blutspritzer von Kristinas Gegner auf ihrer Panzerweste: die Flüssigkeit ist sonderbar hell und weißlich. Weitere Nachdem der erste Schreck überwunden ist, schmieden die Agenten erste Pläne, wie dem Gegner beizukommen sein könnte.

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Eine relativ normale Sitzung, nicht herausragend, aber auch nicht verkehrt. Ein bisschen schade ist, dass die kontemplativen Momente nicht zu ein wenig philosophischem Smalltalk genutzt werden, aber das kann ich schlecht erzwingen. Im Gespräch mit Harun al-Murrah haben sich die Spieler in meinen Augen äußerst geschickt angestellt. Anerkennenderweise habe ich nur wenig Probleme gemacht. Der Angriff des Monsters ist natürlich ein toller Schocker. Das Bild der nicht in die Gänge kommenden Seilwinde fand ich besonders grauenvoll. Toller Moment, den ich mir merken muss!
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 10.11.2019 | 00:37
Fünfte Sitzung von "Treason in the Blood"

Die Agenten beginnen mit einer Art Versuchsreihe, um mehr über das Monster aus der Höhle herauszubekommen.

1. Die blutigen Mullverbände Kristinas werden an ein Seil gebunden und in den Schacht hinabgelassen. Einen Moment hängen sie etwa 5 Meter über dem Boden. Dann ist ein Gebrüll zu hören, das Monster stürzt herbei, springt in die Höhe und verfehlt die Mullbinde knapp. Yuri wirft eine Amphore Weihwasser auf das Monster. Das Monster verzieht sich in seine Gänge.

2. Wieder wird die Mullbinde in den Schacht gehangen. Das Monster stürzt herbei, springt 5 Meter in die Höhe und reißt den Stoff an sich. Yuri wirft einen Strauß Wildrosen auf das Monster. Das Monster schleudert die Rosen von sich und verzieht sich in seine Gänge. Von dort sind laute Schlürfgeräusche zu hören.

3. Wieder wird die Mullbinde in den Schacht gehangen. Das Monster streckt vorsichtig seinen Kopf aus einem seiner Gänge, brüllt dann aggressiv und zieht sich wieder zurück.

Die Agenten warten bis zum nächsten Tag. Cevas untersucht den Hügel, in den der Schacht hineinführt, von außen. Seine Mitstreiter fahren inzwischen mit ihrer Versuchsreihe fort.

4. Wieder wird die Mullbinde in den Schacht gehangen. Das Monster streckt vorsichtig seinen Kopf aus einem seiner Gänge, brüllt dann aggressiv und zieht sich wieder zurück.

Wieder warten die Agenten eine Weile, aber es geschieht nichts mehr. Cevas erscheint und berichtet, dass der Schacht seiner Meinung nach den einzigen Zugang in den Hügel darstellt. Er hat aber ein paar Außenwände entdeckt, die irgendwie sonderbar wirken, fast so, als seien die Wände nicht allzu dick und als befänden sich hinter ihnen Hohlräume. Die Agenten beschließen, sich um weitere Ausrüstung zu kümmern. Mit ihren Jeeps fahren sie zurück nach Riad und besorgen sich dort ein paar lebende Hühner, einen Rinderkadaver und genügend Material zum Bau einer deftigen Splitterbombe. Daraufhin fahren sie zur Höhle zurück. Sechs Tage nach dem vierten Versuch folgt der fünfte.

5. Ein Huhn wird an ein Seil gebunden und in den Schacht hinabgelassen. Einen Moment hängt es etwa 7 Meter über dem Boden. Dann ist ein Gebrüll zu hören, das Monster stürzt herbei setzt zu einem gewaltigen Sprung an und reißt das Huhn
an sich.

6. Ein Huhn wird an ein Seil gebunden und in den Schacht hinabgelassen. Einen Moment hängt es etwa 7 Meter über dem Boden. Dann ist ein Gebrüll zu hören, das Monster stürzt herbei und Yuri erleuchtet den Schacht mit einer Tageslichtlampe. Das Monster setzt zu einem gewaltigen Sprung an, springt in die Höhe, wirkt aber irgendwie kraftlos und verfehlt sein Ziel bei weitem. Schnell zieht es sich in seine Gänge zurück.

Dann beginnen die Agenten mit dem Bau einer Splitterbombe. Diese Bombe deponieren sie im Rinderkadaver und bringen außen einen Zünder an.

7. Der Rinderkadaver wird an ein Seil gebunden und in den Schacht hinabgelassen. Als er auf dem Boden liegt, zeigt sich kurz das Monster, das nachsieht, was geschieht, den Agenten ein aggressives Brüllen entgegenschleudert und sich dann wieder in seine Gänge zurückzieht.

Die Agenten warten einen Tag, dann erfolgt ihr letzter Versuch. Sie binden ein paar lebende Hühner an den Rinderkadaver.

8. Der Rinderkadaver wird an ein Seil gebunden und in den Schacht hinabgelassen. Als er auf dem Boden liegt ist ein Gebrüll zu hören. Das Monster stürzt auf den Kadaver mit den Hühnern zu, Yuri betätigt den Zünder, eine gewaltige Explosion folgt und Rinderkadaver, Hühner und Monster liegen zerfetzt in tausend Einzelteilen auf dem Boden des Schachts.

Kristina, Yuri und Vasily steigen daraufhin in den Schacht hinab und beginnen mit einem ausgesprochen unappetitlichen Teil ihrer Arbeit. Sie packen fünf Tütchen mit Gewebeproben des zerfetzten Monsters und versuchen so viel von dessen seltsamen Blut wie möglich zu sammeln. Am Ende können sie zwei Reagenzgläser füllen.

Mit ihrer Beute fahren sie zurück nach Riad. Sie planen, das Blut des Opfers irgendwo untersuchen zu lassen. Bevor sie dazu Gelegenheit bekommen, kommt es aber noch zu einem anderen, unangenehmen Zwischenfall. Während die Agenten noch in ihren Jeeps durch die Wüste fahren nähert sich ihnen ein Kampfhubschrauber mit Maschinengewehren und Raketenwerfern, der schließlich über ihnen kreist und sie zum Anhalten zwingt. Ein uniformierter Mann öffnet die Seitentür des Hubschraubers und wirft ein Smartphone in den Sand.

Uliana steigt aus dem Auto und nimmt es. Auf dem Display ist ein Link zu sehen. Darunter befindet sich die Nachricht: „Die Datei enthält wichtige Informationen. Das Passwort entspricht dem Tarnnamen Ulianas Bezrakovas aus ihrem Einsatz in Inguschetien.“ Uliana ist wie vom Donner gerührt. Inguschetien ist 8 Jahre her. Wer schreibt eine solche Nachricht? Sie schaut nach oben zum Hubschrauber, kann aber keine Gesichter erkennen. Verunsichert winkt sie Vasily herbei, der die Botschaft ebenfalls liest. Die noch in ihren Autos sitzenden Agenten können beobachten, wie die Waffen des Hubschraubers sich auf Uliana und Vasily richten.

Vasily liest die Botschaft, versteht das Ganze nur zum Teil und fragt dann: „Kennst du das Passwort?“ Uliana nickt. Dann klickt sie den Link an und gibt das Passwort ein.

Ein Videoclip startet: Zu sehen ist eine Frau, die auf einen Stuhl gefesselt und geknebelt ist. Es ist Marlene Stadler, ihre Freundin von der Europäischen Rundschau, bei der sie nach ihrem Ausscheiden aus dem russischen Agentendienst als Journalistin gearbeitet hat. Marlene war in den letzten 7 Jahren Ulianas beste Freundin, mit der sie zwar nicht alle, aber die meisten Geheimnisse teilte. In dem Clip bekommt Marlene von der Seite einen Elektroschock verpasst, der sie fast den Stuhl umkippen lässt.

Unter der Filmaufnahme findet sich eine Botschaft an Uliana: Nimm die Bakterien und komm in den Hubschrauber. Du hast 10 Minuten. Osporov.

Osporov ist Ulianas ehemaliger Ausbilder, der auf dem Friedhof in Beirut schon einmal aufgetaucht ist. Die Agenten sind eigentlich davon ausgegangen, dass es bei dem Gemetzel unter den Grabschändern keinen Überlebenden gegeben hat. Die grauenvolle Szene hat aber nur Yuri gesehen und es war sehr neblig. Vielleicht hat er etwas übersehen... Uliana ist nach ihrer missglückten Inguschetienmission vom Dienst suspendiert worden. Welche Rolle Osporov bei dem Vorgang gespielt hat, ist ihr nie ganz klar geworden.

Wenig später wird aus dem drohend über den Agenten schwebendem Hubschrauber eine Strickleiter herabgelassen.
Mit einem gewaltigen Kloß im Hals geht Uliana zum Jeep, in dem Yuri sitzt und sagt zu ihm: "Die wichtigste Person meines Lebens ist in großer Gefahr. Ich werde jetzt eine der Gewebeproben des Monsters nehmen und in den Hubschrauber dort steigen." Yuri will etwas sagen, weiß aber nicht was. Uliana nimmt eine der Tüten und geht zum Hubschrauber. Vasily schaut sie mit offenem Mund an, weiß aber auch nicht, was er tun soll. Dann steigt Uliana in den Hubschrauber, der noch eine Weile über den Jeeps fliegt und schließlich abdreht und davonfliegt.

Die übrigen Agenten fahren nach Riad zurück. Kurz vor Erreichen der Stadt bekommt Vasily einen Anruf von Uliana: „Ich weiß nicht wie lang ich sprechen kann. Die Männer hier sind von Overwatch Security. Was für eine Rolle Osporov hier spielt weiß ich noch nicht. Die Gewebeprobe wird vom King Khalid International Airport in Riad nach Baghdad geflogen. Von da aus soll sie zum Bahnhof gebracht werden und über die Schienen weitertransportiert werden. Wohin weiß ich nicht. Um den Transport scheint sich aber Josef Lisky selbst kümmern zu wollen.“ Dann sind Worte zu vernehmen, die darauf hindeuten, dass Uliana bei ihrem Telefonat entdeckt worden ist. Die Verbindung endet. Die Agenten diskutieren kurz: Overwatch Security bedeutet, dass die Lisky Bratva ihre Hände im Spiel hat. Schon bald darauf kommen sie zu einer Entscheidung: Erst der Nährboden!

In Riad besuchen sie einen alten Studienbekannten von Kristina. Es ist der Sohn eines Scheichs, mit dem sie als Studentin ein kurzes Techtelmechtel hatte. Die Gruppe fährt zu dem Mann, macht ihm ohne langen Umschweife klar, dass entschlossenes Handeln nötig sei, erzählt etwas über das Aufdecken von Machenschaften der russischen Mafia, hier direkt in Riad und bittet ihn, sie in seinem Privatjet nach Ankara zu fliegen. Der Mann schluckt einmal tief, blickt dann Kristina genauso tief in ihre Augen und sagt dann: „Ich fliege euch hin und hinterher wieder weg. Über die russische Mafia möchte ich keine weiteren Informationen erhalten. Wenn du aus dem ganzen Schlamassel wieder draußen bist, würde ich mich über einen Besuch von dir freuen, Kristina.“ Dann fliegt er die Agenten nach Ankara.

Dort trennen sich die Agenten: Kristina und Vasily suchen die Stelle auf, an der sie den Nährboden vergraben haben. Erleichtert stellen sie fest, dass die Petrischale noch vorhanden ist. Dann vernichten sie die Masse endgültig.

Cevas und Yuri besuchen den Universitätsprofessor, den Yuri kennt und drücken ihm eine Blutprobe des Monsters aus der Höhle in die Hand. Der Mann untersucht das Blut und stellt aufsehenerregende Dinge fest, die Cevas und Yuri nicht alle verstehen, aber erst einmal fleißig notieren:
- Das Blut enthält Markierungsgene für „Morbus Günther“ (kongenitale erythropoetische Porphyrie)
- Die Probe enthält klare Hinweise auf das Hyperviskositätssyndrom, eine Verdünnung der Probe mit Wasser reduziert die Viskose auf eine Massenkonzentration von 1,9 g/l, die ursprüngliche Viskosität kehrt aber innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder zurück, was auf eine andauernde Proteinproduktion im Serum der Probe hindeutet
- Im Blut befinden sich bisher unbekannte Formen von t-Zellen, die Ähnlichkeiten zu cytotoxischen t-Zellen aufweisen, eine Verordnung von zytotoxischen Medikamenten, wie sie beispielsweise bei einer Krebserkrankung üblich sind, sind bei einem solchen Blut gefährlich und können zu einer raschen Herzinsuffizienz führen
- eine Spektrographie zeigt das Vorhandensein schwerer Elemente inklusive Iridium und Schwefel im Blut
- in der DNA der Blutkörper befindet sich ein latentes, dem Wissenschaftler unbekanntes Erbgut

Der Mediziner stammelt einige Male während der Untersuchung Dinge wie „...aber das ist doch unmöglich!“ vor sich hin. Am Ende erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Er wimmert: „Diese Probe zeigt, dass die Ergebnisse aller Grundlagenforschung, die wir seit Jahrzehnten als Basis unserer Arbeit unhinterfragt als gegeben angenommen haben, hinfällig sind. Es ist... ein Blick ins Reagenzglas Gottes.“ Dann verliert er das Bewusstsein.

Cevas ruft nach der Untersuchung Kristina und Vasily an und berichtet von den Ergebnissen so gut es ihm möglich ist. Vasily hört gespannt zu, versteht auch nicht alles, behauptet aber, dass diese zytotoxischen Medikamente vielleicht ein Mittel im Kampf gegen Vampire darstellen könnten. Die Agenten verabreden sich in Ankara und beschließen sich im Folgenden um die Gewebeprobe zu kümmern, die die Lisky Bratva noch in ihren Händen hat.

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Ziemlich tolle Sitzung!

Bei der pseudowissenschaftlichen Versuchsreihe am Schacht mit dem Monster, das einst St. John Philby war, hatten wir großen Spaß. Die Szene war nicht allzu gefährlich, aber dafür irgendwie skurril und witzig.

Ulianas Abgang war dramatisch. Wir haben heute die Spielerin verabschiedet, die Uliana spielt. Sie zieht leider weg und hat heute das letzte Mal mit uns gespielt. Per email hat sie mich um einen coolen Abgang gebeten. Ich glaube, sie war zufrieden. Vielleicht kann ihre Figur in Zukunft so eine Art Kontakt innerhalb der Lisky Bratva für die Agenten werden... vielleicht mache ich die Figur aber auch zu einem Gegner (einem Zalozhniy?).

Die Untersuchung der Blutkonserve hatte ich vor einiger Zeit schon für das zweite Abenteuer recherchiert. Damals konnte ich das nicht nutzen, weil die Agenten Dr. Ingolf nicht persönlich auf den Zahn gefühlt haben. Es hat mich gefreut, dass ich das jetzt nochmal verwenden konnte.

Die Spieler gehen inzwischen ganz gern auch eigene Wege und werden immer aktiver. Ich muss mit jeder ihrer Entscheidungen das Abenteuer von neuem ein bisschen zurechtrücken, aber noch gelingt das ganz gut. Ein oder höchstens zwei Sitzungen noch, dann sind wir durch! Im Moment ist geplant, das Dracula Dossier noch hinten dran zu hängen. Ich hoffe ja, dass wir dafür noch die Puste haben. So wie sich die Gruppe aber in letzter Zeit freigespielt hat, sind die Voraussetzungen für die Dramasandbox in meinen Augen gar nicht schlecht.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Chiarina am 5.01.2020 | 01:33
Sechste und letzte Sitzung von „Treason in the Blood“

Von Ankara aus versuchen die Agenten Informationen über den Zug herauszufinden, in dem Ulianas Anruf zufolge die Gewebeprobe des Monsters aus der Höhle in der Rub´ al Khali Wüste von Baghdad aus weiter transportiert wird. Sie vermuten, dass die Lisky Bratva versucht, den Stoff in ihr Heimatgebiet zu bringen und nehmen daher an, dass der Zug auf die Türkei zusteuert. Was das angeht bietet sich die altehrwürdige Baghdadbahn an, die die irakische Hauptstadt mit Istanbul verbindet. Allerdings ist die Verbindung schon seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb.

Vasiliy macht bei einer Netzrecherche eine erstaunliche Entdeckung. Einem aktuellen Bericht zufolge wird die Baghdadbahn für eine einmalige Fahrt wieder in Betrieb genommen. Etwas später findet Vasily heraus, dass es sich bei dem Zug um ein Modell aus den 80er Jahren handelt. Befördert werden Güter und Personen. Den größten Anteil an Stauraum in den Güterwaggons hat Baldak Shipping gemietet, die Namen in der Passagierliste klingen irakisch, ein paar Touristen sind darunter. Unter ihnen befindet sich ein Brite namens Osprey. Vasily denkt an Ulianas Ausbilder Osporov und runzelt mit der Stirn. Einen Tag ist der Zug bereits unterwegs. Zwischenstopps sind nicht vorgesehen. Der Zug erreicht viereinhalb Tage später Istanbul. Die Agenten haben nicht mehr viel Zeit.

Während Cevas, Kristina und Yuri noch ein wenig Ausrüstung zusammensuchen, telefoniert Vasily mit Albert Oakes aus Wien. Er spricht den MI6 Mitarbeiter, den er bei der Observierung Arkady Shevlenkos kennengelernt hat, auf britische Einheiten an, die offensichtlich genau Bescheid wissen, wie man mit Vampiren und andere Untoten umgeht. Albert Oakes will wissen, wo er diese Information her hat. Vasily erzählt ihm von ihrem Besuch des Klosters Dragovir, dem Ausbruch der Ghule aus dem dortigen Keller und der wahrscheinlich britischen Einheit, die bestens ausgerüstet zur Stelle war, um der Flut der üblen Kreaturen sofort wieder den Garaus zu machen. Albert Oakes schweigt einen Moment, dann will er wissen, ob Vasily in der Klemme steckt. Vasily bejaht und verrät ihm, dass sich irgendeine Substanz, mit der sich wahrscheinlich Vampire erschaffen lassen, auf dem Weg ins Kerngebiet der Lisky Bratva ist. Vasily erklärt, dass er sich mit seinen Mitarbeitern um diese Angelegenheit kümmern will, aber Unterstützung braucht. Albert Oakes erfährt im Folgenden von der Gewebeprobe im Besitz der Lisky Bratva und der Fahrt der Baghdadbahn nach Istanbul. Schließlich sagt er: Ich gebe dir eine Telefonnummer. Sie gehört Fürst Alvah. Er ist der richtige Mann für dich.

Vasily telefoniert mit Fürst Alvah. Der Mann ist misstrauisch. Vasily lässt ihm das Lennart-Dossier zukommen und erzählt ihm all das, was er auch Albert Oakes erzählt hat. Fürst Alvah verspricht sich um militärische Unterstützung zu kümmern. Es wird ein Ort ausgemacht, an dem der Zug halten wird. Fürst Alvah verspricht dafür zu sorgen. An diesem Ort sollen die Agenten warten. Fürst Alvah wird auch die Unterstützung dorthin bestellen. Vasily ist verwundert, dass Fürst Alvah relativ schnell bereit zur Kooperation war. Noch verwundert ist er über die Schienengeräusche, die während des Gesprächs fortwährend zu hören waren.

Eineinhalb Tage später erreichen die Agenten mit dem Auto einen Ort an der Bahnstrecke. Das Gelände ist gebirgig, die Strecke führt steil bergauf. Zur einen Seite ragt eine Bergflanke vertikal in die Höhe, zur anderen Seite befindet sich ein zerklüftetes Gelände, in dem viele einzelne Felsbrocken liegen. Die Agenten warten auf den Zug und haben bereits Bekanntschaft mit Major Inglewood geschlossen, der mit einer zehnköpfigen Truppe britischer Soldaten im Auftrag der Nato in dem Gebiet unterwegs war. Auch er und seine Leute warten auf den Zug und haben hinter den Felsen Deckung bezogen. Einige von ihnen haben schwere Waffen dabei.

Im Zug sitzt Elvis, ein führender Mitarbeiter von Operation Edom, der Abteilung des britischen Geheimdienstes, die sich um Vampirismus kümmert. Sein Tarnname lautet Fürst Alvah. Eigentlich verfolgt er einen Kollegen, Fürst Oholibamah, ein Russe, der vor knapp 8 Jahren in den Dienst der Krone getreten ist. Er ist ein Spezialist für Überwachungs- und Abhöraufgaben, ein kleiner Mann mit feinen Gesichtszügen, alterlos und immer gut gekleidet. Vor gut einem Monat war er mit zwei weiteren Edom Mitarbeitern für ein Aufklärungsunternehmen in Beirut abkommandiert. Das Unternehmen ist missglückt und Edom ist bisher davon ausgegangen, dass alle drei Agenten dabei ums Leben gekommen sind. Vor kurzem konnte Fürst Alvah aber über einen seiner Kontakte in Riad in Erfahrung bringen, dass sich ein Mann, dessen Beschreibung auf Fürst Oholibamah hindeutet, dort aufgehalten hat. Fürst Alvah ist drangeblieben und hat noch erfahren, dass der Mann etwas später ein Flugzeug nach Baghdad genommen hat. Offensichtlich ist irgendetwas faul an der Sache, denn Fürst Oholibamah hat sich seit dem Zwischenfall in Beirut bei seinem Arbeitgeber nicht mehr gemeldet. Daher ist Fürst Alvah nach Baghdad geflogen und hat herausgefunden, dass der Verdächtige sich eine Karte für diese ominöse Fahrt der Baghdadbahn gekauft hat. Auch Fürst Alvah hat sich eine gekauft und sitzt nun in dem Zug. Hinter der Lokomotive befinden sich fünf Güterwaggons. Die ersten beiden sind mit „Baldak Shipping“ beschrieben. Hinter dem letzten Güterwaggon sind drei doppelstöckige Personenwaggons angehängt. Fürst Alvah sitzt im letzten Wagen unten und weiß, dass der Verdächtige sich ziemlich genau ein Stockwerk über ihm befindet. Mehr als einen flüchtigen Blick auf ihn konnte er noch nicht werfen. Fürst Alvah hat sein Äußeres leicht verändert und Fürst Oholibamah scheint ihn noch nicht erkannt zu haben. Er aber konnte sich immerhin vergewissern, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um Fürst Oholibamah handelt.

Dann folgte der Anruf von diesem ominösen Vasily. Fürst Alvah ist hier offensichtlich einem Geheimnis auf der Spur. Ist dieser Vasily derselbe, den er vor vielleicht einem Vierteljahr an der moldavischen Grenze zu Rumänien getroffen hat, weil seine Kontakte ihm davon erzählt haben, dass er sich in Transnistrien mit den dortigen Geheimdienstlern angelegt hat? Fürst Alvah hat damals mit Vasily ein kurzes, nichtssagendes Gespräch geführt, bei dem er eine Wanze an seinem Auto befestigen konnte. Leider hat Vasily schon bald darauf sein Auto gewechselt, sodass er nicht viel über ihn in Erfahrung bringen konnte.

Fürst Alvah schreckt aus seinen Gedanken auf. Es ist Zeit. Der Zug quält sich langsam eine Steigung hinauf. Fürst Alvah geht aus seinem Abteil hinaus auf den Gang. In der Nähe der Notbremse steht ein Mann, der ihn musternd ansieht. Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass der Mann eine unsichere Bewegung in Richtung seines Jacketts macht. Er trägt eine verborgene Waffe. Fürst Alvah bewegt sich an dem Mann vorbei in Richtung Toilette, schlägt ihm aber im letzten Moment seinen Ellbogen in die Kehle. Der überraschte Mann zieht seine Pistole und schießt. Er trifft nicht. Fürst Alvah zieht die Notbremse. Dann läuft er in das nächstgelegene Abteil. Sein Gegner schießt ein zweites Mal. Er trifft wieder nicht. Im Abteil werden die Passagiere unruhig. Einige rennen in den Gang. Die Zugbremsen quietschen. Leute beginnen zu schreien. Fürst Alvah beruhigt die Passagiere in dem Abteil, das er betreten hat, und gibt sein bestes. Die Passagiere schweigen angespannt.

Inzwischen werden verschiedene Fenster aufgezogen. Männer schießen aus dem Zug heraus nach draußen. Von draußen schießen Männer in den Zug. Es sind die britischen Soldaten Major Inglewoods. Yuri und Vasily besteigen den ersten Güterwaggon. Kristina und Yuri geben ihnen Feuerschutz. Vasily knackt die Tür ins Innere, als sich in der Decke des zweiten Güterwaggons eine Luke öffnet. Heraus fliegt eine humanoide Gestalt mit ledernen Schwingen. Ihr menschengroßer Fledermauskopf besitzt einen garstig aussehenden Saugrüssel. Seine Flügelspannweite beträgt 7 Meter. Das Wesen macht einen kurzen Aufklärungflug und kommt dann auf dem Absatz des ersten Güterwaggons zum Stehen, in dem gerade eben Vasily die Tür geknackt hat. Vasily flieht entsetzt. Yuri beschießt das Wesen mit einer Ladung Dragon Breath und setzt seine linke Körperhälfte in Brand. Kristina leuchtet ihn mit einer UV-C Leuchte an. Das Wesen stülpt Cevas seinen Saugrüssel fast über das gesamte Gesicht und reißt ihm fast die Gesichtshaut herunter. Cevas wehrt sich zunächst etwas hilflos, dann aber bohrt er dem Wesen sein Kampfmesser tief in den lederartigen Saugrüssel. Der Rüssel löst sich von seinem Gesicht, das Wesen verpasst ihm aber einen Hieb mit seiner messerscharfen Klaue. Dann schießt Vasily dem Wesen direkt in den Kopf und Yuri setzt mit seiner zweiten Ladung Dragon Breath auch noch die rechte Körperhälfte des Wesens in Brand. Das Wesen fällt vom Zug. Cevas schlitzt ihm die Kehle auf.

In der Zwischenzeit geht das Gefecht zwischen den Männer im Zug und den britischen Soldaten Major Inglewoods weiter. Die Menschen sind längst in Panik geraten, schreien und laufen wild durcheinander. Der Zug wird von Kugeln durchsiebt. Ein paar Granateinschläge reißen Wände auseinander, Menschen stürzen zu Boden. In dem Durcheinander sieht sich Fürst Alvah nach Fürst Oholibamah um. Fast gelingt es Fürst Oholibamah an Fürst Alvah vorbei zu schleichen, im letzten Moment bemerkt dieser aber, wie er zur Bergflanke hin aus dem Zug steigt und in dessen Schatten den Kampfplatz verlässt. Fürst Alvah nimmt die Verfolgung auf. Als die beiden Männer am brennenden Fledermausmann vorbeikommen, schauen sie beide fassungslos die Szenerie an, rennen dann aber weiter.

Kristina hat inzwischen auf dem Dach des ersten Güterwaggons eine Sniperposition eingenommen. Als sie den Flüchtenden entdeckt und auch noch bemerkt, dass er einen Aktenkoffer vom Ort des Geschehens entfernen möchte, schießt sie ihm ins Bein. Vasily legt auch auf ihn an und versetzt ihm einen zweiten Treffer mit seiner Pistole. Fürst Oholibamah geht zu Boden. Cevas und Yuri eilen hinzu. Fürst Alvah nimmt Fürst Oholibamah den Aktenkoffer ab und öffnet ihn. Nach kurzer Begutachtung ist er ziemlich sicher, dass Fürst Oholibamah für die Lisky Bratva aktiv ist. Schon überlegen sich Cevas und Yuri, wie sie an den Inhalt des Aktenkoffers gelangen könnten, da bemerkt Kristina von ihrer Sniperposition aus, dass sich einer der Männer aus dem Zug in den ersten Güterwaggon begeben hatte, nun wieder heraus kommt und irgendetwas in der Innentasche seines Jacketts verstaut. Er versucht zu fliehen, aber Kristina und Vasily schießen ihn nieder. Er stürzt hinter einem Felsen zu Boden. Als Vasily dorthin eilt um nach ihm zu sehen, muss er feststellen, dass ihm bereits jemand zuvor gekommen ist. Es ist Major Inglewood, der sich über den Toten beugt und gerade ein bekanntes Reagenzglas mit einer roten Flüssigkeit aus dem Jackett des Toten fischt. Major Inglewood sagt kurz: „Das Gefahrengut ist hiermit gesichert.“ Vasily berichtet Kristina über Funk von dem Vorfall. Als Major Inglewood hinter dem Felsen wieder zum Vorschein kommt, zögert Kristina keine Sekunde: sie schießt Major Inglewood in den Kopf, der Mann ist sofort tot. Vasily nimmt schnell das Reagenzglas an sich. Während Fürst Alvah das Kommando über die britischen Truppen übernimmt und den Männern aus dem Zug langsam das Handwerk legt, kommen die Agenten zusammen. Sie vernichten das Blut des Monsters aus der Höhle der Rub´ al Khali Wüste endgültig.

Der Abschied von Fürst Alvah ist eisig. Einer seiner Männer hat gesehen, wie Kristina Major Inglewood erschossen hat und Fürst Alvah davon berichtet. Die interessante Gewebeprobe ist nicht aufzutreiben. Wofür hat er das Leben britischer Soldaten eingesetzt? Für einen Haufen staatenloser Abenteurer? Immerhin scheint er ein Massaker verhindern zu wollen. Er sagt zu Vasily: „Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist sicherlich noch nicht gesprochen.“ Dann trennen sich seine Wege und die der Agenten.

Etwas später steuern die Agenten in ihrem Auto auf Antalya zu. Vasily sagt: „Das war´s. Von den Machenschaften Philbys ist nichts mehr übrig.“ Yuri sagt: „Von der Verschwörung allerdings schon noch einiges.“ Kristina sagt: „Und von den Briten auch.“ Cevas sagt: „All Inclusive! Mindestens drei Wochen!“

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Die Sitzung war gut, ein echter Showdown eben. Ich hatte einen Zugplan mit Lok und acht Waggons präpariert, um den herum wir mit kleinen Perlen die Standorte der Protagonisten kenntlich gemacht haben. So haben wir nicht den Überblick über das teilweise chaotische Geschehen verloren.

Interessanterweise hatten wir einen Gastspieler dabei, der sich für einen weiteren Verbleib in der Runde interessiert. Der Abend war seine Proberunde, weshalb ich ihm das Figurenblatt für Fürst Alvah in die Hand drückte. Der Mann war insofern ein Glücksfall, weil er sich schon genauer in „Night´s Black Agents“ eingelesen hatte. Es spielte Fürst Alvah im Wissen um die Interessen von Operation Edom, was eine wundervolle Überleitung zu den weiteren Geschehnissen ergab.

Der Camazotz als Endgegner war relativ schnell besiegt, was ich ja etwas bedauert habe. Andererseits musste der arme Kerl bei Tageslicht und im Schein einer UV-C Lampe einen „Entwaffnungsangriff“ in seinen Saugrüssel verkraften. Aua! Er konnte dadurch weder seine speziellen Kräfte, noch seine Regenerationsfähigkeit (durch Aussaugen seiner Gegner) einsetzen. Von daher war nicht mehr viel drin. Ich würde sagen: Die Agenten wissen langsam, ihre Mittel einzusetzen.

Das war unser Zalozhniye Quartett. Zusammen mit dem Einstiegsabenteuer (S)Entries haben wir in 3 ½ Jahren 23 Sitzungen gebraucht. Ich freue mich, dass wir´s geschafft haben. Einen Capstone habe ich nicht eingesetzt, sondern stattdessen das "kleine" Finale verwendet. Das war sicherlich eine gute Entscheidung. Wir spielen ja noch weiter und nach dem Übergang „The Harker Intrusion“ folgt hoffentlich das „Dracula Dossier“ mit großem Finale. Unser neuer Mann wird übrigens dabei sein.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 24.10.2021 | 19:47
Ich habe eine Frage zu einer Szene im Akt “Boxmen”:

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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Scimi am 24.10.2021 | 22:31
Meinst du jetzt die generische Szene im Buch oder die konkrete Szene, wie die hier in der Runde gelaufen ist?

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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 25.10.2021 | 15:51
Danke, ich hatte völlig überlesen, ...

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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 10.01.2022 | 11:37
So, wir sind kurz vorm Ende von The Boxmen:

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Bei der Beschäftigungen mit den Inhalten der Box stellt sich heraus, dass meine Spieler sich sehr schwer tun die Verbindungen zu knüpfen. Insbesondere sehen sie gerade keine Anhaltspunkte für einen Start in Richtung Treason of the Blood. Jetzt überlege ich, welchen Dampfhammer ich verwenden soll, um die Gedanken in die richtige Richtung zu lotsen.

Nach den ersten drei Akten muss ich festhalten: Generell eine Kampagne mit Abwechslung und denkwürdigen Szenen, aber der rote Faden lässt leider zu wünschen übrig. Ich ärgere ich über mich selbst, dass ich mich nicht früher mit dem Thema beschäftigt habe, um diesen deutlicher herauszuarbeiten. Ich würde bei einem Neustart diese Kampagne auch völlig für sich geschlossen betrachten und nicht als Teil größeren Vampirverschwörung.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 10.01.2022 | 11:55
Ja, das ist definitiv etwas, wo man ein paar Gedanken drauf verschwenden muss. Die Zalozhniy als Monster sind alleine nicht genug, umd as Gerüst zusammen zu halten.

Bei mir war das Dr. Dorjiev, den ich als Hauptantagonisten ausgebaut habe, und der Nigredo und Albedo haben wollte, um selbst zu einem mächtigen Vampir zu werden. Der konnte die SCs dann immer mal wieder ein bisschen "steuern", indem er z.B. für den Teil in Riad dann eine der Anker der Helden gekidnapped hat, und sie dadurch dorthin gelotst hat.

Den Übergang von Boxmen zu Treason in the Blood fand ich auch am kniffligsten. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich unter die Einlagen, die die Lisky Bratva zur Koerners Bank mitbringt einige Unterlagen eingstreut, die sich auf Mohammed al-Kirkuk und das Tagebuch von Gertrude Bell bezogen. Da sprangen die Spieler dann drauf an.
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 10.01.2022 | 13:43
OK, Danke für den Input. Die Zalozhniy als Monster finde ich im direkten Spiel leider doch eher enttäuschend. Die Spieler haben schon Schiss vor diesen nahezu unbezwingbaren Gegnern - aber es macht wenig Spaß, diese einzusetzen:

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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: Uthoroc am 10.01.2022 | 13:51
Ja, das Fallenstellen habe ich auch eher in den Hintergrund gerückt. Aber als furchterregender Gegner in Konflikten kamen sie bei mir sehr gut. Die Spieler hatten echt Schiss vor denen und haben sich größte Mühe gegeben, sie indirekt auszuschalten.

Einmal haben sie es zu dritt geschafft, einen im Nahkampf auszuschalten und haben seinen Kopf mitgenommen und in der Tiefkühltruhe aufbewahrt - den hat Dorjiev dann benutzt, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Einer der wirklich coolen Momente unserer Kampagne. :D
Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 2.02.2022 | 12:58
So, wir sind kurz vorm Ende von The Boxmen:

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Bei der Beschäftigungen mit den Inhalten der Box stellt sich heraus, dass meine Spieler sich sehr schwer tun die Verbindungen zu knüpfen. Insbesondere sehen sie gerade keine Anhaltspunkte für einen Start in Richtung Treason of the Blood. Jetzt überlege ich, welchen Dampfhammer ich verwenden soll, um die Gedanken in die richtige Richtung zu lotsen.

Nach den ersten drei Akten muss ich festhalten: Generell eine Kampagne mit Abwechslung und denkwürdigen Szenen, aber der rote Faden lässt leider zu wünschen übrig. Ich ärgere ich über mich selbst, dass ich mich nicht früher mit dem Thema beschäftigt habe, um diesen deutlicher herauszuarbeiten. Ich würde bei einem Neustart diese Kampagne auch völlig für sich geschlossen betrachten und nicht als Teil größeren Vampirverschwörung.

So, es ging nach einer mehrwöchigen Pause gestern weiter. Die Erinnerungslücke habe ich genutzt, die Fragen der Spieler zu sammeln und mit Verweis auf ihre investigativen. Fertigkeiten aufzudröseln und die Zusammenhänge hervorzuheben.

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Titel: Re: [Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Beitrag von: tannjew am 24.03.2022 | 23:18
Wir nähern uns langsam dem Ende des Quartets.

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