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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Niniane am 9.11.2013 | 14:09

Titel: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 14:09
Zitat von Prisma aus der Diskussion zum Kampfpreis von SR5:
[..] Die Frage ist, warum nicht? Meiner persönlichen Wahrnehmung nach, hat die Szene eine gewisse Mitschuld daran. Einerseits liegt diese in der persönlichen Empfindung (RPG soll nichts mit dem Kultur-/Kunstbereich zutun haben) und andererseits auch in Meinungsströmungen die das offensichtlich für begrüßenswert halten (Autoren sollen gefälligst nichts verdienen, höchstens die Zeichner). In Deutschland scheint das Autoren eher abzuschrecken. Beispiel: Ob er als Autor etwas taugt kann ich nicht beurteilen, aber warum ist David Grasshoff nicht mehr im Rollenspielbereich aktiv? Ratten und andere Projekte liefen gut. Ohne seine genauen Gründe zu kennen stelle ich mal die Vermutung in den Raum, dass er keine gute Aussicht auf Verdienst im RPG-Bereich hatte. Anders ist es in der Belletristik. RPG ist (sollte :( ) nicht als Kunstform zu betreiben (sein), Belletristik schon.
Das Autoren im Rollespielbereich doch sehr gut verdienen können, scheint Kickstarter zu beweisen. Monte Cooks Numenera hat eine halbe Million plus aus dem Nichts generiert (Kosten für Stretchgoals abgesehen). Cook ist ein bekannter RPG-Autor, aber ich glaube nicht, dass er hierzulande diesen Erfolg erzielt hätte. Schade eigentlich. Ist die englischsprachige Szene nicht nur größer sondern auch gefälliger?

Ja, warum eigentlich nicht? Niedrige Verkaufszahlen? Mangelndes Marketing? (Wobei gute Marketingkampagnen meistens das Budget kleinerer Rollenspielverlage um ein Vielfaches übersteigen dürften) Mehr Social Media? Und die provokante Frage: Wollen wir überhaupt, dass man damit Geld verdienen kann und das Hobby dadurch ein Stück weit mainstreamiger wird?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 14:22
Ich glaube, das wird eins sehr komplexes Thema.

Auf der einen Seite denke ich, unsere Verlage haben die Neuspielergewinnung komplett aufgegeben.
Auf der anderen Seite hat sich bei uns nie der Personenkult etablieren können, der bei den "Amis" einen großen Teil des Geldes ausmacht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 14:32
Man sollte auch immer im Kopf behalten, dass der Markt für deutschsprachige Produkte einfach viel, viel kleiner ist als der für englischsprachige. Das ist sicher nicht der einzige Grund, aber schon ein gewichtiger. Sieht man übrigens auch in der Belletristik, wo die allerwenigsten Autoren auch nur ansatzweise von ihren Honoraren leben können - und das gilt auch für die, die bei großen Verlagen wie Heyne oder Piper sind.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 14:36
Man sollte auch immer im Kopf behalten, dass der Markt für deutschsprachige Produkte einfach viel, viel kleiner ist als der für englischsprachige. Das ist sicher nicht der einzige Grund, aber schon ein gewichtiger. Sieht man übrigens auch in der Belletristik, wo die allerwenigsten Autoren auch nur ansatzweise von ihren Honoraren leben können - und das gilt auch für die, die bei großen Verlagen wie Heyne oder Piper sind.

Ja, aber warum ist das so? Warum lesen wir denn auch lieber englischsprachige Fantasy als deutsche? Oder andersrum, warum können auch die Autoren nicht von ihrer Arbeit leben? Ich bin mir sicher, die Leserschaft wäre da, wenn ich mir angucke, wieviele amerikanische Twilight-Epigonen auf den Markt geworfen wurden, da müsste doch auch das Geld für deutsche Schriftsteller drin sein.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 14:43
Ja, aber warum ist das so? Warum lesen wir denn auch lieber englischsprachige Fantasy als deutsche? Oder andersrum, warum können auch die Autoren nicht von ihrer Arbeit leben? Ich bin mir sicher, die Leserschaft wäre da, wenn ich mir angucke, wieviele amerikanische Twilight-Epigonen auf den Markt geworfen wurden, da müsste doch auch das Geld für deutsche Schriftsteller drin sein.

Ich bin mir sehr sicher, ein großer Teil hat damit zu tun, das engl. Autoren nicht für den deutschen Markt und mit deutschen Kunden im Hinterkopf schreiben. Sorry, wenn ich das so sage, nur sind wir als "Kunden" ziemlich defekt, egal ob jetzt für RPGs, CRPGs oder Beletristik.

Wenn man nicht für den "Deutschen Geschmack" schreibt, hat man wohl eine weitaus bessere Chance auf Erfolg.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: User6097 am 9.11.2013 | 14:44
Ich habe einmal in einem Betrieb gearbeitet, wo es an grundlegendem Material wie Büromittel, Computer, Geschäftsautos o.ä. gemangelt hat. Die Konsequenz war, das die Mitarbeiter mit den eigenen Autos gefahren sind, ihre privaten Computer geschäftlich genutzt haben usw.

Wenn man sich beschwert hat, hies es immer, das der Betrieb kein Geld hat, weil man ja mit XY kein Geld verdienen kann, in Deutschland schon recht nicht. Ausserdem würde es immer schlimmer werden, und man hätte immer weniger Geld weil...

Irgendwann hatte ich dann mal den Geschäftsbericht in der Hand und habe gelesen, das es tatsächlich immer schlechter wurde, der betrieb hat nämlich statt 5-7 Millionen das aktuelle jahr nur noch 2 Millionen reinen Überschuss gemacht. Tatsächlichen Gewinn, also nicht nur Umsatz. 

Seitdem bin ich bei der Aussage "Wir können mit XY kein Geld verdienen" immer etwas skeptisch. Ich möchte nicht behaupten, das dies nun auch auf den Rollenspielsektor zutrifft, jedoch solltem an die Option im Auge behalten, das einem vielleicht nicht immer die Wahrheit gesagt wird.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 14:47
@Slayn: Das ist mir schon klar, dass amerikanische Autoren nicht den deutschen Markt im Hinterkopf haben. Ich dachte jetzt auch eher an deutschsprachige Autoren für den deutschsprachigen Markt. Vielleicht mit der Option, das die Bücher übersetzt werden und im angelsächsischen Sprachraum dann auch ankommen. Ich weiss jetzt nicht, wie gut sich "Die Zwerge" von Markus Heitz verkauft hat auf englisch, aber es ist übersetzt worden. Immerhin.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Rhylthar am 9.11.2013 | 14:51
Zitat
Ob er als Autor etwas taugt kann ich nicht beurteilen, aber warum ist David Grasshoff nicht mehr im Rollenspielbereich aktiv? Ratten und andere Projekte liefen gut. Ohne seine genauen Gründe zu kennen stelle ich mal die Vermutung in den Raum, dass er keine gute Aussicht auf Verdienst im RPG-Bereich hatte.
Ganz genaues weiss ich natürlich nicht, da ich ihn seit Jahren nicht mehr gesehen habe, aber als ich noch mit ihm zusammengespielt habe, war mein Eindruck, dass "Schreiben" sowieso eher seine Passion war.

Aber natürlich hat es auch etwas mit der finanziellen Seite zu tun. Im RPG-Bereich verdient man nun mal nicht wirklich viel und ist auch häufig auf Auftragsarbeiten angewiesen. Die Kundschaft ist klein und dann auch nicht bereit, übermäßig viel für solche Produkte zu zahlen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 14:52
Ja, aber warum ist das so? Warum lesen wir denn auch lieber englischsprachige Fantasy als deutsche? Oder andersrum, warum können auch die Autoren nicht von ihrer Arbeit leben? Ich bin mir sicher, die Leserschaft wäre da, wenn ich mir angucke, wieviele amerikanische Twilight-Epigonen auf den Markt geworfen wurden, da müsste doch auch das Geld für deutsche Schriftsteller drin sein.

Weil es die Einwohnerzahl der USA (laut wiki) ca 315 Millionen und die Englands ca. 63 Millionen und die Australiens ca. 22 Millionen beträgt. Und weil es auf der Welt ansonsten auch noch sehr viel mehr Leute gibt, die Englisch als Fremdsprache beherrschen als Deutsch.

Es geht bei der Frage, warum Autoren nicht von den Verkäufen ihrer Werke leben können, ja nicht um Verhältnisse (wieviel Prozent der Bevölkerung kaufen ihre Werke) sondern um absolute Zahlen (wie viele Menschen kaufen ihre Werke).
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Silent Pat am 9.11.2013 | 14:57
(http://www.smileyvault.com/albums/userpics/10172/smiley-face-popcorn.gif) (http://www.smileyvault.com/)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 14:58
@Slayn: Das ist mir schon klar, dass amerikanische Autoren nicht den deutschen Markt im Hinterkopf haben. Ich dachte jetzt auch eher an deutschsprachige Autoren für den deutschsprachigen Markt. Vielleicht mit der Option, das die Bücher übersetzt werden und im angelsächsischen Sprachraum dann auch ankommen. Ich weiss jetzt nicht, wie gut sich "Die Zwerge" von Markus Heitz verkauft hat auf englisch, aber es ist übersetzt worden. Immerhin.

Belletristik ist dabei ein spannendes Betrachtungsfeld. Ich lese gerne Krimis und da ist es auffällig, das "Regionale Krimis" sich weitaus besser verkaufen als "Deutsche Krimis". Betrachte mal, wie gut sich die div. "bayerischen Krimis" verkaufen, im Vergleich zum Rest. Drei "Bayerische" Krimi-Autoren führen hier die Bestseller-Listen an.
Man kann einfach nicht unterschätzen das, auch wenn wir das Bevölkerungsreichste Land Europas sind und unsere Bevölkerung 25% der Bevölkerung der USA aufweist, auf einer Landesgröße von Texas, wir sehr zersplittert sind.

Im gleichen Sinne würde ich sagen, das wir sowohl verwöhnt als auch anspruchsvoll sind, egal ob jetzt bei Belletristik oder RPGs und erwarten, das jemand das perfekte für uns liefert, anstatt uns einem Mainstream anzuschließen.

@Patrick:

Ja, das ist zum Popcorn-Futtern. Ich warte immer noch darauf, das mir ein Spieler mal erklären kann, warum ein deutsches Spiel schlechter ist als ein Import-Spiel.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: La Cipolla am 9.11.2013 | 15:13
Ich denke, der Satz ist so eine vereinfachende, aber am Ende nicht ganz unbegründete Aussage: Man sollte sie definitiv nicht wörtlich nehmen oder als letzte Wahrheit verstehen, aber um Himmels willen auch nicht vom Gegenteil ausgehen.

Typische Verwandte:
"die CDU hat was gegen Ausländer"
"Japanologen finden keinen Job"
"die DDR war eine Diktatur"

Die Diskussion um das "warum?" finde ich btw. etwas ermüdend. Bei einem Hobby, dass man eigentlich - in aufsteigender Reihenfolge - auch nur im Kopf, mit ein paar Würfeln oder mit einem einzigen Buch für JAHRE spielen kann, sollten wir froh sein, dass überhaupt eine Industrie existiert, die das Ganze unterstützt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 15:18
@Zwiebel:

Der Punkt dabei ist doch: Was verstehen wir unter "Geld verdienen"?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 15:23
(http://www.smileyvault.com/albums/userpics/10172/smiley-face-popcorn.gif) (http://www.smileyvault.com/)
Schaut, Patric konnte sich immerhin Popcorn leisten! So schlimm kann es nicht sein!
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 15:23
@Zwiebel:

Der Punkt dabei ist doch: Was verstehen wir unter "Geld verdienen"?

Ich verstehe darunter, dass man davon leben kann, wenn man es 40 Stunden die Woche macht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Zarkov am 9.11.2013 | 15:30
Mann kann natürlich mit Rollenspielen Geld verdienen. Man kann allerdings nur mit Mühe davon leben. (Wenn irgendjemand den verborgenen Geldspeicher aufgespürt hat, wo die ganzen Millionen hinfließen, dann möge er sich bitte melden.)

Zum einen, wie schon mehrfach gesagt, ist der Markt sehr, sehr klein – „a niche of a niche of a niche“. In Deutschland noch weit kleiner als in Übersee, wo Comics, Fantasy, Rollenspiele eine stärkere Durchdringung erreicht haben. Damit man mal die Größenordnungen sieht: hier die Verkaufszahlen für zehn Jahre von einem der bekanntesten und erfolgreichsten unabhängigen Rollenspielautoren der Welt, Vincent Baker: http://lumpley.com/index.php/anyway/thread/707

Der hat, wie eigentlich alle Rollenspielautoren, die nicht für einen der wenigen Großverlage tätig sind (und davon gibt es nur noch sehr wenige), einen eigentlichen Beruf, der ihn ernährt, und macht Rollenspiele nebenher. Ganz einfach, weil er davon nie leben könnte. Und wenn ich Großverlage sage, dann sind auch das Zwerge im Vergleich zu wirklichen Großverlagen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wie gesagt, kleiner Markt. Zum anderen sind Rollenspielbücher ziemlich aufwendig in der Herstellung, wenn man es richtig machen möchte. Nicht nur die Konstruktion eines soliden Regelsystems (nicht einfach und überraschend komplex, wie jeder weiß, der sich mal an mehr als einem Minimalsystem versucht hat) und der in der Regel damit einhergehende Hintergrund, sondern auch das Buch an sich: Tabellen, Karten, Illustrationen (teuer!), andere graphische Elemente – all das erfordert einiges an technischem Können und Aufwand, um daraus ein brauchbares und attraktives Buch zu produzieren. Dazu kommt noch, daß so ein Buch zugleich als Lehrbuch, Nachschlagewerk und technisches Handbuch dienen muß – für sowas werden auf anderen Gebieten separate Werke veröffentlicht. Eine beachtliche Aufgabe für den Redakteur, und vor allem für den Layout-Menschen (um das Lektorat und alles andere mal ganz außen vor zu lassen).

Hohe Kosten in der Herstellung bei kleiner Auflage wegen kleinem Markt … da ist die Gewinnspanne meist nicht groß. Ausnahmen sind dann so Sachen wie das neue SR-Regelwerk; da kann man sich das überdurchschnittliche Interesse für die neue Edition eines der Marktriesen zunutze machen und mit großer Auflage den Markt fluten.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Pyromancer am 9.11.2013 | 15:31
Belletristik ist dabei ein spannendes Betrachtungsfeld. Ich lese gerne Krimis und da ist es auffällig, das "Regionale Krimis" sich weitaus besser verkaufen als "Deutsche Krimis". Betrachte mal, wie gut sich die div. "bayerischen Krimis" verkaufen, im Vergleich zum Rest. Drei "Bayerische" Krimi-Autoren führen hier die Bestseller-Listen an.

Wie könnte denn ein "bayerisches Rollenspiel" aussehen? Ernsthaft jetzt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Chiungalla am 9.11.2013 | 15:32
Weil es die Einwohnerzahl der USA (laut wiki) ca 315 Millionen und die Englands ca. 63 Millionen und die Australiens ca. 22 Millionen beträgt.

Und Du konntest sogar auf Indien (1,2 Milliarden) verzichten, wo Englisch ja auch eine der Amtssprache ist.

Bei einem Hobby, dass man eigentlich - in aufsteigender Reihenfolge - auch nur im Kopf, mit ein paar Würfeln oder mit einem einzigen Buch für JAHRE spielen kann, sollten wir froh sein, dass überhaupt eine Industrie existiert, die das Ganze unterstützt.

 :d

Ich verstehe darunter, dass man davon leben kann, wenn man es 40 Stunden die Woche macht.

Wenn man nicht davon leben könnte würde ja der deutsche Staat oben drauf legen, bis man es kann.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 15:35
Wie könnte denn ein "bayerisches Rollenspiel" aussehen? Ernsthaft jetzt.

Ich glaube, das Regionalkrimi-Prinzip könnte bei Rollenspielen (EDIT: nicht) funktionieren. Romane sind als Kulturgut tendenziell für jeden zugänglich, Rollenspiele nur für eine kleine Szene. Auch leute, die normalerweise keine Romane lesen, kaufen sich Regionalkrimis, weil sie es reizvoll finden, eine Geschichte in ihrer Region zu lesen - der Kauf eines Romans stellt für praktisch niemanden eine kulturelle Hürde dar, man weiß, was ein Roman ist und wie er funktioniert, kann ihn lesen und wieder weglegen und gut ist. Bei einem Rollenspiel muss man erst mal kapieren, womit man es zu tun hat und dann noch Leute finden, die es mit einem Spielen. Da kann der Mitnahme-Effekt des Regionalen nicht wirken.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 15:37
Wie könnte denn ein "bayerisches Rollenspiel" aussehen? Ernsthaft jetzt.

Diese Frage klärt sich erst, wenn wir aufhören, englische Rollenspiele zu importieren.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 15:44
Bevor ich jetzt weiter in den Verdacht komme, Troll-Threads zu eröffnen, vorab: Ich gehöre auch zu den Leuten, die "mit Rollenspiel kein Geld verdienen". Ich behaupte, dass ich durchaus ein wenig Einsicht habe in die deutsche Rollenspiel(verlags-)landschaft, und ich habe logischerweise auch noch einen Job, der dafür sorgt, dass ich was zu essen im Kühlschrank habe und ein Dach über dem Kopf.

Das Ideal wäre aber doch, dass wir uns Vollzeit dem Hobby widmen könnten. Das ist harte Arbeit, und ich könnte als Consultant oder ähnliches bestimmt das doppelte verdienen, aber das ist ja nicht unbedingt das Ziel von jedermann.

Es geht ja auch nicht darum, DEN Knaller aus dem Hut zu zaubern, der im angelsächsischen Sprachraum genauso einschlägt wie im deutschen, sondern darum, dass erstmal mehr von den "heimischen" Produkten verkauft wird, und da habe ich manchmal das Gefühl, dass das gar nicht gewollt ist. Da wird an Traveller-Pocketeditionen rumgemäkelt oder an (angeblichen) Kampfpreisen, an Messen, die eventuell den Blick auf Neukunden werfen (RPC, anyone?) oder an Verlagen, die Leute angeblich für umsonst einstellen wollen. Nimmt man das böse Wort mit "M" in den Mund, ist man gleich Kapitalist und will den Totalausverkauf der Rollenspielszene, anderswo wird dann aber angemerkt, dass man keine Neuspieler generieren kann. Deswegen habe ich auch diesen etwas provokativen Satz als Threadüberschrift gewählt.

Edit: Vielleicht hätte ich den Thread "Mit Rollenspiel _darf_ man kein Geld verdienen" nennen sollen..
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 15:46
Weil es die Einwohnerzahl der USA (laut wiki) ca 315 Millionen und die Englands ca. 63 Millionen und die Australiens ca. 22 Millionen beträgt. Und weil es auf der Welt ansonsten auch noch sehr viel mehr Leute gibt, die Englisch als Fremdsprache beherrschen als Deutsch.

Deutschland hat 80 Millionen Einwohner, also quasi Großbritannien + Australien. Dazu kommen noch mal 8 Millionen Schweizer und 8 Millionen Österreicher. Das ist an und für sich kein kleiner potentieller Markt. Natürlich kann man es nicht mit den angelsächsischen Verlagen aufnehmen, aber genug Umsatzpotential ist da.

Generell gilt aber auch für den angelsächsischen Raum, dass die Anzahl professioneller Verlag mit Angestellten eher gering ist. Und bei den Verlagen, die Angestellte haben, ist Rollenspiel in der Regel nur eine Sparte des Unternehmens (WotC, FFG und Mongoose). Es gibt dann eine ganze Anzahl kleinerer Verlag, mit maximal einer Handvoll Angestellten und jeder Menge Freelancer.

In Deutschland sieht es doch ähnlich aus: Heidelberger hat nicht nur Rollenspiele im Angebot, genauso wie Pegasus. Ulisees Verlag konzentriert sich dann auf die deutsche Milchkuh des Rollenspiels DSA. Dann gibt es noch Uhrwerk und Prometheus, die klar in der zweiten Liga spielen. Und dann halt Privatanstrengungen wie Midgard.

In Deutschland schwebt über allem der Moloch DSA. Das ist das einzige große professionelle deutsche Rollenspiel - und anders als in USA kann man nicht einfach per Lizenz dafür schreiben. Alle anderen Systeme sind Übersetzung mit gelegentlichen deutschen Eigenarbeiten (Cthulhu und Shadowrun bei Pegasus).

Daraus folgt: als Autor muss man entweder für DSA arbeiten, oder man ist kein Autor, sondern Übersetzer. Das ist dann aber ein eigener Markt mit eigenen Regeln und eigener Entgeltstruktur. Genauso ist Illustrator ein eigener Beruf. Da können Rollenspielverlage auch nix dran drehen. Beide Märkte existieren auch unabhängig vom Rollenspiel.

Der Autor (oder besser Spieledesigner) steht jetzt vor einem Dilemma: entweder er schreibt im Auftrag der deutschen Verlage oder er versucht, sein eigenes Ding zu machen. Nur vom Schreiben für Rollenspiele wird es voraussichtlich nicht genug Aufträge geben, und das eigene Ding bedeutet: ein gutes Spiel designen, Marketing durchführen und dann auf den durchschlagenden Erfolg hoffen. Auch davon wird man erst mal nicht lebe n können. Also braucht man nebenher einen "richtigen" Beruf - prompt sinkt das Engagement, weil man in der Regel nicht die Energie hat, zwei Sachen volle Pulle durchzuziehen.

Im gelobten Rollenspiel Land ist es nicht anders. Denn auch da sind die Jobpositionen in der RPG Industrie beschränkt. Prozentual wahrscheinlich beschränkter als bei uns.

Und Kickstarter würde ich nicht als Indikator nehmen. Denn nur namenhafte Firmen/Personen  oder namenhafte Produkte machen dort das richtig große Geld. Kleiner Autoren müssen verdammt aufpassen, dass sie am Ende nicht von den Versandkosten aufgefressen werden und dadurch Miese machen.

Verschärft wird das ganze Problem sowohl in Deutschland als auch im angelsächsischen Raum dadurch, dass Fans essentielle Teile der Herstellung unentgeltlich mit übernehmen, wie z.B. Lektorat, Betatest, und begrenzt das Marketing. Hier sind ja manche Fans schon so froh darum, was für den RPG Bereich tun zu dürfen, dass sie nicht nach Geld fragen. Dann darf man sich allerdings auch nicht wundern, wenn man von RPGs nicht leben kann.

Anmerkung: Das Shadowrun 5 GRW dürfte querfinanziert sein und ist sicherlich kostendeckend produziert. Allerdings glaube ich, Gewinne sind nicht einkalkuliert - wohl aber Marktwirkung. Shadowrun 5 kommt ungefähr für ein Drittel des Preises von Midgard 5 daher und ist halb so teuer wie andere GRWs mit ca. 25% weniger Seitenzahl. Die Faktoren dürften hier Größe des Drucklaufs, Verzicht auf direkten Gewinn und Spekulation auf Folgeumsätze sein. Außerdem steht Pegasus als Verlag gut da und ist breit aufgestellt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 15:46
Da muss ich an das Ostfriesland-Rollenspiel denken, dass wir 1994 während einer Schulprojektwoche angefangen haben: http://www.termostat.de/?cat=29
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 15:49
@Niniane:
Was ist denn das M-Wort?

Ich würde es jedenfalls niemanden vorwerfen, mit seiner Arbeit Geld verdienen zu wollen. (Im Gegenteil finde ich es im höchsten Maße antiemanzipatorisch, irgendjemandem abzuverlagen, er solle aus Idealismus rackern, damit die Druckereien Geld verdienen.)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 15:50
@Niniane:
Was ist denn das M-Wort?

Marketing
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 15:51
Wenn man nicht davon leben könnte würde ja der deutsche Staat oben drauf legen, bis man es kann.

Im Normalfall macht der Rollenspielautor, -zeichner, -übersetzer oder -lektor das Obendrauflegen selbst, indem er nämlich noch einen "normalen" Job hat.

Außer Hartz 4 legt der deutsche Staat nämlich nix "obendrauf".
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 15:52
In den 80ern wurde DSA aber noch ins Niederländische und Französische übersetzt und man konnte es dort im Laden kaufen. Die Franzosen haben dann ihre eigene Rollenspielszene hochgezogen (kann man in Frankreich davon leben? Das wäre doch interessant zu wissen!) und die Niederländer kaufen nur englischen Kram, die übersetzen nicht mal in ihre eigene Sprache. In Schweden gibt es diverse originär schwedische Rollenspiele, und das in einem Land, dessen Sprache nur ca. 10 Millionen Sprecher hat, also nur ein Bruchteil des potentiellen deutschsprachigen Marktes (und auch nur halb so klein wie der potenziell niederländischsprachige Markt). Es kann also nicht allein an der Größe des Marktes liegen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 16:00
In den 80ern wurde DSA aber noch ins Niederländische und Französische übersetzt und man konnte es dort im Laden kaufen. Die Franzosen haben dann ihre eigene Rollenspielszene hochgezogen (kann man in Frankreich davon leben? Das wäre doch interessant zu wissen!) und die Niederländer kaufen nur englischen Kram, die übersetzen nicht mal in ihre eigene Sprache. In Schweden gibt es diverse originär schwedische Rollenspiele, und das in einem Land, dessen Sprache nur ca. 10 Millionen Sprecher hat, also nur ein Bruchteil des potentiellen deutschsprachigen Marktes (und auch nur halb so klein wie der potenziell niederländischsprachige Markt). Es kann also nicht allein an der Größe des Marktes liegen.

Ich meine ja, das ist ein spezifisch Deutsches Problem. "Spielen" war bei uns halt eine ganze Weile lang verpönt und "Gute Freizeitgestaltung" sah anders aus. In anderen Ländern wird eine positive Freizeitgestaltung halt weitaus höher geschätzt, als bei uns.
Wer von uns kennt das nicht, wenn er seinen Eltern mal erzählt hat, was er als Hobby macht und dafür mehr als skeptische Blicke bekommen hat?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 16:06
Ich meine ja, das ist ein spezifisch Deutsches Problem. "Spielen" war bei uns halt eine ganze Weile lang verpönt und "Gute Freizeitgestaltung" sah anders aus. In anderen Ländern wird eine positive Freizeitgestaltung halt weitaus höher geschätzt, als bei uns.
Wer von uns kennt das nicht, wenn er seinen Eltern mal erzählt hat, was er als Hobby macht und dafür mehr als skeptische Blicke bekommen hat?
Das deckt sich aber nicht mit der Fülle an Brettspielen, die es hier gibt und mit der bloßen Existenz der Spielemesse in Essen. Außerdem kenne ich niemanden, dessen Eltern schief geschaut haben. Vielmehr hatten schon zu meiner Kinder- und Jugendzeit die meisten Familien Schränke voller Brettspiele.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Achamanian am 9.11.2013 | 16:07
Marketing

Danke!
Ist das denn so, dass man dafür verschrien wird? Viel eher meckern die Rollenspieler doch immer, dass das Marketing ihrer Spiele zu schlecht ist ...

Ich persönlich habe ja immer noch den Eindruck, dass der finanzielle Misserfolg daran liegt, dass man sich in Präsentation und Inhalt völlig auf die eigene Nische eingeschossen hat. Traveller ist ein gutes Beispiel: Ich habe mich total gefreut, nachdem ich mir das Regelwerk nun endlich zugelegt habe, weil es sich wider erwarten richtig gut liest (hattest du damit eigentlich zu tun? Meine, mich an so was zu erinnern ...) und tausend Nostalgieknöpfe bei mir drückt. Aber es vermittelt halt keinem Außenstehenden, dass man das einfach mal ausprobieren könnte.
So ähnlich geht es mir mit Dungeonslayers: die Regeln sind leicht genug für ein Einsteigerspiel, aber irgendwie wird da so heftig auf Selbstironie und Nostalgie gemacht, dass man das als szenefremder kaum kapieren kann.
Splittermond macht auf mich nach dem, was man bisher sieht, einen ähnlichen Eindruck der Verhaftung irgendwo in den 90ern. Super für Leute, die in der Zeit gespielt haben, aber für Neueinsteiger immer noch zu frickelig und pedantisch.

Irgendwie sind die Sachen halt alle so unsexy ...
Andererseits bin ich selbst ein alter Szene-Sack, deshalb ist mein Gefühl dafür vielleicht gar nicht so maßgeblich.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Zarkov am 9.11.2013 | 16:29
Das Ideal wäre aber doch, dass wir uns Vollzeit dem Hobby widmen könnten.

Das wäre natürlich großartigst. Und, wenn ich vorhin schon auf Vincent Baker verlinkt habe: Das ist auch der Grund, warum derselbe die Forge als Fehlschlag betrachtet – weil sie es nämlich nicht so weit gebracht hat, daß er von Rollenspielen leben könnte.

Und, nein, als Trollthread kann man diesen Thread wirklich nicht bezeichnen. Es scheinen sich nur manche Leute sehr seltsame Vorstellungen vom Rollenspiel- und generell vom  Verlagsgeschäft zu machen; über sowas müßte man eigentlich viel öfter reden.

Es gibt übrigens die sogenannte Publizitätspflicht (http://de.wikipedia.org/wiki/Publizit%C3%A4tspflicht), d.h., wenn man wissen wollte, wie der Jahresabschluß von, sagen wir, Pegasus ausgefallen ist, kann man das einfach im Bundesanzeiger (https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet) nachschauen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 16:29
1. Übersetzung englischsprachiger Romane:

Deutsche Verlage übersetzen lieber Bestseller anderer Länder, da sich hier der potentielle Gewinn besser kalkullieren lässt. Und von einem Verlust muss zunächst nicht ausgegangen werden. Die Deutschen sind nämlich so ziemlich die risikoscheuesten Geschäftsleute der Welt - und der Erfolg deutscher Unternehmen gibt ihnen ja oftmals recht. Als deutscher Autor (ohne Vitamin B) einen Roman zu platzieren grenzt ans Unmögliche.

2. Deutschland ist eine Neid-Gesellschaft:

Ohne Witz jetzt. Der typische Bundesbürger ist gerade in privaten und Hobby Bereich eher bereit einem völlig unbekannten von ganz weit weg sein Geld in den Rachen zu stecken, als einem potentiellen Nachbarn. "Was kann der schon besser als ich?" Schaut euch doch gerade in den Foren um ... Kritik an diesem und jenen findet man ganz ganz schnell. "Wenn ich gewollt hätte ..." ; "... kann ich besser ..." ; "...gibt keine professionellen ...". Auch deshalb sind fremdsprachige Übersetzungen von Rollenspielen sicher einen Tick beliebter: man muss sich nicht eingestehen, dass da jemand eine bessere Idee/ein besseres Abenteuer/ein besseres System als man selbst produziert hat. Und überhaupt! Die Verlage sind doch ohnehin nur Raffgeier! Die bezahlen ihre Mitarbeiter nicht anständig damit sie selbst Millionen verdienen können (für die sie keine Steuern zahlen). Und mein Nachbar erst: der hat sein Haus von den Eltern geschenkt bekommen! ICH habe mir meines vom Mund abgespart: also bewundert mich gefälligst!

.. ich denke jeder kann sich denken, was ich meine ...

3. Deutsche sind geizig:

Geld wird zwar bereitwillig für Statussymbole ausgegeben (I-Phone, Auto, Urlaub, Klamotten, Schuhe usw) und abnormale Preissteigerungsraten in diesem Bereich werden getreu "weil ich es mir wert bin", "wer hat der hat", "eure Armut kotzt mich an" usw. gelassen hingenommen ; dann aber wagt es sich ein nichtsnutziger Rollenspielverlag plötzlich 5€ mehr als bei der letzten Auflage von vor 10 Jahren zu verlangen - unglaublich, diese Raffgeier, die den Hals nicht vollkriegen ... was kann so ein Buch schon kosten ... die Idee haben sie von mir geklaut ... usw. Gerade gepaart mit Punkt 2 ist das die ware Pest.

4. wir sein ein Volk von Experten:

Da wir ja genau alle die einzig wahre Lösung kennen, wie ein gutes Spiel auszusehen hat, eine Fußballmannschaft zu führen ist, die Außenpolitik uns weltweiten Ruhm einbringt, fällt es uns wohl auch recht schwer andere Meinungen als notwendig/überlegen/besser anzuerkennen. Ich habe die Lösung für die Probleme des deutschen Rollenspielmartes und so lange die das nicht so machen, gebe ich denen auch nicht mein Geld.

Alles in allem keine gute Basis ... in USA sieht das alles ganz anders aus. Ernsthaft. Riskobereitschaft, Anerkennung für die Leistungen anderer, Bereitschaft Geld fürs Hobby auszugeben usw. Und die staatlichen Voraussetzungen sind natürlich auch andere ... meine Brieffreundin in Chicago fragte mich unlängst (nachdem ich ihr berichtete wie ich mit meinen Schülern Kosmetikprodukte selber herstelle  - natürlich auf Biostandard), warum ich nicht meinen Job kündige und selber eine Firma für Biokosmetik starte ... da fiel mir spontan die Kraft aus dem Gesicht. Sie hätte dies - wie viele ihrer Landsleute - wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken sofort gemacht, hätte ihr Erspartes genommen oder wäre zur Bank gegangen (die ihr sofort ohne Bedenken einen Kleinkredit eingeräumt hätten), hätte Material gekauft und einen Internetshop angefangen; ihre Freunde und Nachbarn hätten spontan ihren Kosmetikbedarf bei ihr gekauft und - so Qualität und Preis O.K. sind - positive Mundpropagangda gemacht. Binnen kurzer Zeit hätte sie eventuell Angestellte einstellen können und so hätte sie sich eine Nische gefunden.
Bei uns würde meine Frau mich (zu Recht) fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe meine Lebenszeitverbeamtung aufzugeben, meine Bank würde mich auslachen, meine Freunde und Nachbarn würden garantiert die letzten sein, die etwas von mir kaufen wollten - selbst wenn ich die Gesundheits- und Hygienebedingungen wieder Erwarten erfülle und das Gewerbe genehmigt bekomme - nein, vermutlich würde manch einer den ich kenne (aus Neid) negative Propaganda machen und - im Falle das ich erfolgreich werde - würde mich ein Großteil der Leute die ich heute kennen noch nichtmal mehr mit dem Arsch angucken.

UND DAS dürfte mMn sehr genau erklären, warum 8unter anderem) ein deutscher verlag, ein deutsches Rollenspiel NIEMALS so erfolgreich werden kann, wie ein amerikanisches.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 16:43
UND DAS dürfte mMn sehr genau erklären, warum 8unter anderem) ein deutscher verlag, ein deutsches Rollenspiel NIEMALS so erfolgreich werden kann, wie ein amerikanisches.

In Deutschland? Was ist mit DSA, das ist doch mindestens genauso erfolgreich wie D&D?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 16:46
UND DAS dürfte mMn sehr genau erklären, warum 8unter anderem) ein deutscher verlag, ein deutsches Rollenspiel NIEMALS so erfolgreich werden kann, wie ein amerikanisches.

DSA existiert in Deiner Welt nicht, oder? ;)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 16:49
Auch typisch deutsch (und typisch Forum, vor allem dieses Forum): ich sehe dann mal eure generelle Zustimmung als gegeben an, da ihr ja auf quasi kein Postulat meines Posts einzugehen wagt, außer auf dem Umstand, dass DSA mit seinen derzeit einem Fünfzehntel der Ursprungssumme entsprechenden Verkaufszahlen etwa genau so gut dasteht wie die AD&D-Derivate. Damit kann ich leben.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Rhylthar am 9.11.2013 | 16:52
Keine Sorge, ich stimme Dir in allen Punkten zu.  :)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 16:54
Auch typisch deutsch (und typisch Forum, vor allem dieses Forum): ich sehe dann mal eure generelle Zustimmung als gegeben an, da ihr ja auf quasi kein Postulat meines Posts einzugehen wagt, außer auf dem Umstand, dass DSA mit seinen derzeit einem Fünfzehntel der Ursprungssumme entsprechenden Verkaufszahlen etwa genau so gut dasteht wie die AD&D-Derivate. Damit kann ich leben.

Das kannst du gerne machen, das steht dir natürlich frei. Allerdings heißt "kein Widerspruch" nicht automatisch "Zustimmung"; und wenn ich deiner Schlußfolgerung widerspreche, heißt das nicht, dass ich deine Herleitung als gegeben akzeptiere.

Ich habe einfach nur keine Lust, mit dir über dein negatives Deutschlandbild zu streiten. Das gehört auch nicht zum Thema dieses Fadens.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: TeichDragon am 9.11.2013 | 16:55
Ich persönlich habe ja immer noch den Eindruck, dass der finanzielle Misserfolg daran liegt, dass man sich in Präsentation und Inhalt völlig auf die eigene Nische eingeschossen hat.

Jain...
Ich glaube ja, das die Werbung für Rollenspiel-Produkte an sich viel zu selbst konzentriert ist.
Sprich: Werbung für RPGs findet man in RPGs oder dazugehörigen Produkten (wie z.b. Romane oder Computer-Spiele dazu), aber eigentlich kaum noch (oder überhaupt nicht mehr?) in anderen Sachen. Zu meinem ersten Rollenspiel vor 30 Jahren (Schwerter & Dämonen) bin ich jedenfalls nicht über anderes RPG gekommen. Ich bilde mir ein, die Reklame dazu war in einem ganz normalen Fantasy-Roman drin. Oder es war in einem PR-Roman, so genau weiß ich das nicht mehr.
Okay, das war zu jener Zeit, als es in jedem Taschenbuch auch Reklame für Tütensuppen gab. Die Älteren werden sich erinnern.

Zweitens ist eigentlich kein Verlag in D. in der Lage, die Preise bei den großen Kaufhäusern zu zahlen um dort ins Spiele-Sortiment aufgenommen zu werden.
Vielleicht die Heidelbären, aber die werden auch erst mal ihre "normalen" Spiele dort in die Auslagen stellen.
Das konnten damals auch nur Schmidt Spiele und Klee, und davon zehrt DSA noch heute.
Bei den damaligen Verkaufszahlen (100.000 Boxen) dürfte jeder RPG-Verlag heute Pipi in die Augen bekommen.
Aber wie gesagt: Die heutigen (viel kleineren) RPG-Verlage können das unmöglich bezahlen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 16:59
Bad Horse: bringe sie mal bitte einen eigenen und besseren Erklärungsansatz, an sonsten findet sie sich nämlich "nur" in eben jenem Deutschlandbild wieder (also das Deutschland der Kritiker, aber nicht-in-der-Lage-sein-es-besser-zu-machen). Und das gehört sehr Wohl zum Kern der Debatte - es ist ein Erklärungsmodell, warum man in der Bananenrepublik Deutschland mit RPG nicht so gut Geld verdienen kann. WAS soll ich hier denn bitteschön sonst posten?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:00
Ja, aber warum ist das so? Warum lesen wir denn auch lieber englischsprachige Fantasy als deutsche? .
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 17:01
Das konnten damals auch nur Schmidt Spiele und Klee, und davon zehrt DSA noch heute.
Bei den damaligen Verkaufszahlen (100.000 Boxen) dürfte jeder RPG-Verlag heute Pipi in die Augen bekommen.
Aber wie gesagt: Die heutigen (viel kleineren) RPG-Verlage können das unmöglich bezahlen.

Danke, dass du das schreibst, hätte ich es geschrieben wäre es vermutlich nur meinem "negativen Deutschlandbild" zugeschrieben worden. Hier habt ihr also eure (realistische) Erklärung warum DSA noch relativ gut im allgemeinen Elend dasteht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:03

Auf der anderen Seite hat sich bei uns nie der Personenkult etablieren können, der bei den "Amis" einen großen Teil des Geldes ausmacht.
oh ich achte schon auf Namen:

Wo Florian Don Schauen drauf steht wird nichts gekauft und für Thomas Römer sieht es auch kaum besser aus
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: La Cipolla am 9.11.2013 | 17:03
Zitat
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Im geheimnisvollen, sagenumwobenen Land der Ansichtssache, in dem selbst Eragon Millionen von Fans hat. ;)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 17:05
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Witzigerweise schlagen die Amerikaner ja selbst aus vergleichsweise deutschem phantastischen Kulturgut (Grimms Märchen) noch mehr Kapital (Fernsehserie Grimm z.B.) als wir es in Deutschland selber tun.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:05
Auch typisch deutsch (und typisch Forum, vor allem dieses Forum): ich sehe dann mal eure generelle Zustimmung als gegeben an, da ihr ja auf quasi kein Postulat meines Posts einzugehen wagt, außer auf dem Umstand, dass DSA mit seinen derzeit einem Fünfzehntel der Ursprungssumme entsprechenden Verkaufszahlen etwa genau so gut dasteht wie die AD&D-Derivate. Damit kann ich leben.

Ich habe meine Sichtweise bereits dargelegt. Ich teile Deine Einschätzung in keinem Punkt. Reicht das? ;)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 17:06
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Die sind in einem anständigen Job von dem sie auch leben können; oder im Ausland. Wie oben bereits erwähnt: deutsche Verlage scheuen das Risiko. Genannte Autoren hätten es in Deutschland vermutlich zu nichts gebracht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:07
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Da gibt es durchaus welche: Heitz, Holbein... und sie können davon leben!
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Pyromancer am 9.11.2013 | 17:08
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Hohlbein.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:08
1. Übersetzung englischsprachiger Romane:

Deutsche Verlage übersetzen lieber Bestseller anderer Länder,
In der Belletristik gab es 2012 ca. 10000 deutschsprachige Neuerscheinungen gegenüber ca. 4300 Übersetzungen, was nicht gerade dafür spricht, dass deutsche Verlage "lieber" Übersetzungen machen oder es "unmöglich" sei, als deutschsprachiger Autor was zu werden. Und das ist der Bereich, in dem der Anteil der Übersetzungen mit Abstand am größten ist. Bei den Sachbüchern ist er erheblich geringer.

Zitat
2. Deutschland ist eine Neid-Gesellschaft:

Ohne Witz jetzt.
Ohne Witz jetzt: Gefühlsmäßig "wahre" Behauptungen sind keine tragfähige Erklärungsgrundlage.

Zitat
3. Deutsche sind geizig:
Das belege doch mal bitte mit Zahlen: Wie sehen denn Preisentwicklung und Kaufverhalten in D und in anderen Ländern jeweils aus?

Zitat
4. wir sein ein Volk von Experten:
(http://thechive.files.wordpress.com/2013/06/14459-nathan-fillion-speechless-gif-egov.gif)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Archoangel am 9.11.2013 | 17:11
Holbein. Klar. Und wann und wie er dazu kam - das interessiert mal wieder keinen. Darüber denkt niemand nach. Beratungsresistent. Quod erat demonstrandum.

Lebt ihr in eurer schönen Welt - ich bleibe dann lieber in der Realität. Die sit zwar nicht so schön, dafür aber realistischer.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 9.11.2013 | 17:17
4. wir sein ein Volk von Experten:
(Expertenmeinung)
Quod demonstratum est.

Fand ich nur lustig. Ich bin leider kein Experte und weiß nicht, ob du Recht oder Unrecht hast.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 17:18
Da gibt es durchaus welche: Heitz, Holbein... und sie können davon leben!

Na Danke. Jetzt will ich auswandern.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:18
Da wird an Traveller-Pocketeditionen rumgemäkelt
Bedaure aber mein Mitgefühl für 13Mann hält sich in sehr engen Grenzen,

Ich hatte  zu Arborea verschiedene Fragen gestelltm, bei denen ich abgebügelt worden bin par excellence, dann wurde ich aufgefordert zur RPC zu kommen um diese Fragen zu stellen.

Bei einem anderen RPG wurde ich schlicht mit Falschaussagen abgespeist und die Antworten  auf der RPC waren mehr als Bescheiden!

Bedenkt man das ich Traveller Gurps spielen will, warum sollte ich so an Traveller 13 Mann interessiert sein.
BtW die 13v Mann Traveller Runde war Charaktererschaffung + 15 Min Abenteuereinführung.
Da gibt es durchaus welche: Heitz, Holbein... und sie können davon leben!
Hohlbein mit denen auf eine Stufe zu stellen :Ironie:
So gut ist Heinz nicht, wie Llwellyn ja, aber nicht wie obige
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:20
Wieviel Deutschsprachige Fantasy, die was taugt gibt es denn?

Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?
Okay, Howard und Tolkien lasse ich jetzt mal außen vor, weil seit Jahrzehnten tote Autoren recht wenig über den Buchmarkt von heute aussagen. Hohlbein wird nicht gewünscht, also nennen ich mal drei andere Namen: Moers, Funke, und als Zugeständnis an die Scheuklappen des Rollenspielers Heitz.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 17:21
Aber nochmals Re: Personenkult und so:

Ich finde es halt schon Wahnsinn, wenn ein Kerl, nur weil er als Blogger bekannt ist, für ein echt popeliges Mega-Dungeon Projekt bei KS fast 50K einfährt, ein Mark Rein*Hagen nur durch seinen Namen und Hintergrund ein vollkommen beknacktes Projekt finanziert bekommt, ebenso wie ein Monte Cook, der einen so teils hochgejubelten Namen hat, wofür ist mir Heute noch nicht klar, so etwas lätschertes wie Numerdingda mit den Summen finanziert bekommt.

Das ist schon interessant und lässt eben an Archos Neid-Gesellschaft Ansatz denken.

Nehmen wir doch mal Silent Pat, der ja hier unterwegs ist, warum gibt es da keine virtuellen Orgasmen und Begeisterungsstürme, wenn der was neues vorstellt?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: La Cipolla am 9.11.2013 | 17:25
Och, wenn das Engel-Team was Neues machen und es auch auf diese Art und Weise vermarkten würde ("erste neue Sache seit Engel!"), würde ich schon hellhörig werden. Selbiges gilt, wenn Timo Grubing und Volker Konrad in Zukunft mal irgendwas illustrieren ... ;D

Dann wiederum, Splittermond hat genau das gemacht und ist vor der Veröffentlichung schon erfolgreicher als wahrscheinlich 90% aller deutschen Rollenspiel.

Warum wir wenige "richtige" Schwergewichte haben, tja, gute Frage. Mir fällt auf Anhieb wenig Deutschsprachiges ein, das einen Hype wert wäre (wie gesagt, Engel fällt für mich darunter, Ratten! nur beschränkt). Jemand Vorschläge, vorzugsweise mit Namen, die mehr als ein Spiel oder ein paar DSA-Abenteuer geschrieben haben?

Illus von Yüce? ;D
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:28
Lebt ihr in eurer schönen Welt - ich bleibe dann lieber in der Realität. Die sit zwar nicht so schön, dafür aber realistischer.
Nein, die Realität ist nicht realistisch, sondern real. Um realistisch zu sein, müßte sie fiktiv sein.  :P

Und wie gesagt: Wenn Du Deine Behauptungen mit Zahlen oder anderen Fakten unterfüttern kannst, dann bitte, immer her damit. Aber anzunehmen, dass die Nicht-Widerlegung (obwohl wie gesagt die mir bekannten Zahlen eher gegen Deine Annahmen sprechen) Deiner nicht belegten Behauptungen eine Zustimmung darstelle, ist ein wenig verfehlt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 17:30
@Zwiebel:

Tatsache, Splittermond ist ein gutes Beispiel dafür. Das sind Effekt und Handhabung, die bisher in weiten Teilen bei uns fehlten.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:31
Holbein. Klar. Und wann und wie er dazu kam - das interessiert mal wieder keinen. Darüber denkt niemand nach. Beratungsresistent. Quod erat demonstrandum.

Was spielt das für ne Rolle? Howard war kein Literat, sondern hat Billigliteratur geschrieben. Erikson hat aus seiner GURPS Runde ein Rollenspiel gemacht. Martin hat Jahrzehnte geschrieben, bevor er mit dem Lied von Feuer und Eis einen Bombenerfolg gelandet hat. Tolkien war seriöser Wissenschaftler, der als Hobby geschrieben hat. Tolkien ist sogar aus der ganzen Reihe derjenige, der eben kein Buchautor war!

Der Erfolg gibt einem Recht. Alles andere ist wurscht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:34
Moers, Funke, und als Zugeständnis an die Scheuklappen des Rollenspielers Heitz.

Mir ging es um die Qualität!

Und da können weder Heitz noch Hohlbein mit genannten mithalten.

@Slayn

Weil mit Der Eine Ring ohne E-Files nichts nützt, mir DS zwar gefällt aber dessen Nische vom Universelleren FUDGE bei mir eingenommen wird

@La Cipolla

Nur wenn FuS aus den Fehlern gelernt hat und sie vermeiden würde.
btw wo bleibt das 40k Zeug , ich warte schon ziemlich lange auf verschiedenes für Schattenjäger und btw bitte mit e-files.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:36
Ich finde es halt schon Wahnsinn, wenn ein Kerl, nur weil er als Blogger bekannt ist, für ein echt popeliges Mega-Dungeon Projekt bei KS fast 50K einfährt, ein Mark Rein*Hagen nur durch seinen Namen und Hintergrund ein vollkommen beknacktes Projekt finanziert bekommt, ebenso wie ein Monte Cook, der einen so teils hochgejubelten Namen hat, wofür ist mir Heute noch nicht klar, so etwas lätschertes wie Numerdingda mit den Summen finanziert bekommt.

50K werden besagtem Blogger gerade mal reichen, die Unkosten zu decken. Gewinn ist da wahrscheinlich wenig bis keiner drin.
Mark Rein Hagen wäre um ein Haar gescheitert. Der KS ist er ist in letzter Minute erfolgreich gewesen. Und hier gibt es noch kein Produkt.

Numenera ist genial. Aber (Post-)Apokalypse verkauft sich in Deutschland nicht ohne Werwölfe.
Monte hat sich mit D&D 3 und danach Malhavoc Press einen Namen gemacht. Er hat als einziger mir bekannter Kickstarter pünktlich geliefert! Das muss ihm erstmal jemand nachmachen. Zu einem genial erfolgreichen KS gehört nicht nur der Name, sondern auch: Geschäftssinn zum Ausrechnen der Kosten, Marketing damit die Backer kommen und ein gutes Produkt. Das hat in meinen Augen außer Cook nur Evil Hat in der Form geschafft. Alle anderen "großen" RPG-Kickstarter sind nicht halb so durchdacht vorgegangen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 17:37
Der Fate2Go-Kickstarter lief ganz gut; ich vermute durchaus, dass eine Leute gepledget haben, weil ihnen Enkidi/Kathy ein Begriff war. Und um Ulrich Kiesow gab es ja durchaus einen Personenkult, genauso wie (innerhalb der Midgard-Community) um die beiden Frankes.

@Deutsche Literatur: Michael Ende sollte nicht unterschlagen werden.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:39


@Deutsche Literatur: Michael Ende sollte nicht unterschlagen werden.
Unterschreib!
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:39
Mir ging es um die Qualität!

Und da können weder Heitz noch Hohlbein mit genannten mithalten.

Außer bei Tolkien würde ich bei keinem der Autoren von Qualität reden. Der hat jahrzehntlang gefeilt.
Aber Howard war ein Vielschreiber (alla Heitz und Hohlbein), Erikson hat 10 Bücher a 1000 Seiten in 10 Jahren geschrieben. Ist zwar pro Jahr nur ein Buch, aber trotzdem praktisch Wortdurchfall.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:40
Mir ging es um die Qualität!

Und da können weder Heitz noch Hohlbein mit genannten mithalten.
Das ist Geschmackssache. Aber in diesem Thread ging es ja um die Behauptung, man könne mit deutschen Rollenspielen kein Geld verdienen, und genau dafür sollte die Belletristik als Analogie herhalten. Was aber nicht funktioniert, weil "Geld verdienen" sich nun mal an Verkaufszahlen zeigt, die keine Geschmackssache sind. (Hohlbein ist ganz nebenbei nicht nur in Deutschland, sondern in absoluten Zahlen erheblich erfolgreicher beispielsweiste George R.R. Martin.)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 17:40
50K werden besagtem Blogger gerade mal reichen, die Unkosten zu decken. Gewinn ist da wahrscheinlich wenig bis keiner drin.
Mark Rein Hagen wäre um ein Haar gescheitert. Der KS ist er ist in letzter Minute erfolgreich gewesen. Und hier gibt es noch kein Produkt.

Numenera ist genial. Aber (Post-)Apokalypse verkauft sich in Deutschland nicht ohne Werwölfe.
Monte hat sich mit D&D 3 und danach Malhavoc Press einen Namen gemacht. Er hat als einziger mir bekannter Kickstarter pünktlich geliefert! Das muss ihm erstmal jemand nachmachen. Zu einem genial erfolgreichen KS gehört nicht nur der Name, sondern auch: Geschäftssinn zum Ausrechnen der Kosten, Marketing damit die Backer kommen und ein gutes Produkt. Das hat in meinen Augen außer Cook nur Evil Hat in der Form geschafft. Alle anderen "großen" RPG-Kickstarter sind nicht halb so durchdacht vorgegangen.

Sorry, unwichtige Details in dem Falle. Es geht um Gerede, Begeisterung und Zugkraft, das am besten mit einem Namen verknüpft.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 17:42

Aber Howard war ein Vielschreiber (alla Heitz und Hohlbein), .
ja deshalb wird er auch seit Jahrzehnten neu aufgelegt.

Ich finde Howard auf einem Level mit Tolkien, im Original und nicht de Crrap und Co
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:42
@Deutsche Literatur: Michael Ende sollte nicht unterschlagen werden.
Auf jeden Fall, den hatte ich nur nicht genannt, um in der Gegenwart zu bleiben. Aber Ende ist natürlich sowohl vom wirtschaftlichen Erfolg als auch von der literarischen Geltung her ein absolutes Schwergewicht der Phantastik.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 17:43
@Zarkov: Besten Dank für den Hinweis zum Bundesanzeiger, den wollte ich auch gerade bringen, um das Bild etwas zurecht zu rücken.

Bei aller Polarisierung (und z.T. auch Polemik), mit der hier schon wieder diskutiert wird, gibt es meiner Meinung einfach viele "sachliche" Gründe, weshalb mit Rollenspiel-Produkten in Deutschland für Viele "kein Geld verdient" werden kann.
Ich greife zuerst einmal das "Viele" in meinem Eingangsatz auf: es gibt wohl einige Personen, die einen Teil ihres Geldes mit Rollenspiel verdienen: sei es direkt als z.B. Geschäftsführer eines Verlages, der u.A. auch Rollenspiele führt, als Steuerberater, der einen solchen Verlage als Klienten betreut, als Illustrator, als Mitarbeiter einer Druckerei, der Rollenspiele-Werke herstellt, als Briefträger, der die bestellten Bücher zu einem Spieler nach Hause bringt.
Die gesamte Wertschöpfungskette umfasst mehr als einfach "nur" die Bücher und viele Leute sind daran beteiligt, die einen Teil des Geldes mit der Branche RPG verdienen.

Zum Stichwort "Polemik" schiele ich einmal kurz zum bisher augefälligsten Beispiel in diesem Thread (Archoangel): In Deutschland ist alles pfuibäh und hier verdient eh niemand mit irgendwas Geld, das Spaß macht. Einfach falsch - Deutschland ist ein Wohlstandsland und man kann mit wahnsinnig viel Blödsinn wahnsinnig viel Geld machen: von Medien allgemein über Spritfresser-Autos bis hin zu Spielwaren und auch Spielen (Brett und Computer). Es könnte genauso mit Rollenspiel funktionieren.

Warum es einfach nicht geht, dass hunderte von Menschen vollberuflich davon leben können, hat imho einen ganz einfach Grund:
Der Markt und die Branche ist zu klein, da er sich tatsächlich nur auf die Grundgesamtheit der deutschen Rollenspieler beschränkt, die auch deutsch spielen.
Auch dafür gibt es natürlich Gründe:
Es liegt am Image des Hobbies an sich. Dann ist die Einstiegshürde relativ hoch (man braucht z.B. Freunde, die ebenfalls Lust darauf haben). Die Langzeitmotivation ist aufgrund der hohen subjektiven Erwartungen an das "Erlebnis Rollenspiel" nur schwer wach zu halten. Das Hobby ist intelektuell relativ anspruchsvoll und erfordert hohen Vorbereitungsaufwand auch zwischen den eigentlichen Sitzungen.

Insgesamt ist aber ganz einfach mit dem wenigen Geld, das durch den deutschen RP-Markt bewegt wird, nicht viel mehr drin. Der Umsatz der Branche ist zu gering, als dass etliche Familien gut davon ernährt werden könnten.

Eine Chance das zu ändern, wäre wie in allen anderen Branchen auch: wir bräuchten eine "deutsche" Idee, ein Alleinstellungsmerkmal, eine Neuerfindung des Rades und verkaufen das dann in die ganze Welt. Aber die meisten erfolgreichen Impulse in unserem Hobby kommen nun einmal eher aus dem englischsprachigen Bereich und deshalb verwundert es auch nicht, wenn wir deutlich mehr importieren als exportieren.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wulfhelm am 9.11.2013 | 17:47
ja deshalb wird er auch seit Jahrzehnten neu aufgelegt.

Ich finde Howard auf einem Level mit Tolkien, im Original und nicht de Crrap und Co
Wenn Du das von Deinem persönlichen Qualitätsempfinden her meinst, ist das natürlich Dein gutes Recht. Aber was den wirtschaftlichen Erfolg angeht, kann ich Dir garantieren, dass Howard weit hinter Tolkien steht. Und auch ohne genaue Zahlen zu haben, würde ich mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass Howard überhaupt keine nennenswerte Rolle auf dem deutschen Buchmarkt spielt (ganz im Gegensatz zu Tolkien.)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:49
Sorry, unwichtige Details in dem Falle. Es geht um Gerede, Begeisterung und Zugkraft, das am besten mit einem Namen verknüpft.

Gar nicht unwichtig. Namen fallen ja nicht vom Himmel. Namen sind das Ergebnis von gutem Marketing, vorangegangener solider Arbeit und bereits vorhandenem wirtschaftlichen Erfolg (mal mit Ausnahme des Bloggers).
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Chiungalla am 9.11.2013 | 17:54
50K werden besagtem Blogger gerade mal reichen, die Unkosten zu decken. Gewinn ist da wahrscheinlich wenig bis keiner drin.

Die Frage die sich mir da stellt, ist ein Gehalt für ihn selber bei den Unkosten mit drin? Oder macht er das dann wirklich nur als Freundschaftsdienst für die Community? Man kann ein Unternehmen haben, dass 0 Gewinn am Ende des Jahres ausweist aber trotzdem fürstlich davon leben.

@Deutsche Literatur: Michael Ende sollte nicht unterschlagen werden.


 :d

Abgesehen davon ist das vermeidliche Fehlen guter deutscher Fantasyliteratur halt kein auf diesen Bereich begrenztes Phänomen. Generell ist der Kulturoutput der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten nicht mehr mit dem zu vergleichen was das Volk der Dichter und Denker früher mal hervor gebracht hat. Warum?
Weil Ingeneur ein guter deutscher Beruf ist. Mit Aufstiegschancen, fettem Gehalt und sicherem Job. Oder man wird Beamter, vielleicht Lehrer. Oder Arzt. Und wenn es für all das nicht reicht, reicht es ja meist noch fürs Handwerk, dass ja laut dem Volksmund einen goldenen Boden hat.
Aber wer Regiseur, Schriftsteller, Poet oder bildender Künster werden möchte, der wird doch bestenfalls belächelt. Philosoph? Wofür brauchen wir das denn? Literaturwissenschaftler? Dann sorg aber dafür, dass Du Dir einen Beamten als Partner suchst! Und von Spieledesigner wollen wir gar nicht erst anfangen... ;-)

Keine Ahnung ob das in anderen Ländern besser ist, aber in Deutschland wird man nicht gerade ermutigt seine eigenen Träume abseids des Bruttosozialprodukts zu leben. Gewissermaßen ist unsere Gesellschaft fast schon als kulturfeindlich zu bezeichnen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 17:57
Gar nicht unwichtig. Namen fallen ja nicht vom Himmel. Namen sind das Ergebnis von gutem Marketing, vorangegangener solider Arbeit und bereits vorhandenem wirtschaftlichen Erfolg (mal mit Ausnahme des Bloggers).

Eben. All diese Elemente sind "bei uns" auch vorhanden, nur niemand wird so sehr hochgejubelt. Unsere Verlage machen einen guten Job, die Autoren dort arbeiten schon lange Grund-solide. Werden die Leute, die etwas bei uns geschafft haben so gehandelt? Nein.

Mal so betrachtet, wo ist denn der Unterschied zwischen einem Monte Cook und einer Lena Falkenhagen?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Infernal Teddy am 9.11.2013 | 17:59
Eben. All diese Elemente sind "bei uns" auch vorhanden, nur niemand wird so sehr hochgejubelt. Unsere Verlage machen einen guten Job, die Autoren dort arbeiten schon lange Grund-solide. Werden die Leute, die etwas bei uns geschafft haben so gehandelt? Nein.

Mal so betrachtet, wo ist denn der Unterschied zwischen einem Monte Cook und einer Lena Falkenhagen?

Das zumindest ich keine Ahnung habe wer Lena Falkenhagen ist?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 17:59
Gewissermaßen ist unsere Gesellschaft fast schon als kulturfeindlich zu bezeichnen.

Das ist angesichts des Molochs öffentlich-rechtlicher Rundfunk mit mehr Zwangsgebührenfinanzierung als das gesamte Kirchensteueraufkommen ein Witz, oder?

Okay... ich gebe Dir insofern recht: im kulturellen Sektor besteht die Tendenz, Praktikanten und Volontäre zu beschäftigen - also flächendeckendes Lohndumping zu betreiben, aber es ist nicht so, dass in Deutschland kein Geld für Kultur da ist bzw. ausgegeben wird.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 18:02
Mal so betrachtet, wo ist denn der Unterschied zwischen einem Monte Cook und einer Lena Falkenhagen?

Lena Falkenhagen macht sich nicht mit einer eigenen Firma selbständig und veröffentlicht dann Spielmaterial zu DSA, das besser ist als alles was Ulisses rausbringt.
Lena Falkenhagen wurde nicht von Ulisees (wieder)angestellt, um an DSA 5 mitzuarbeiten, und hat anschließend wegen kreativer Differenzen Ulisees verlassen und kurz danach einen Kickstarter zu einem Endzeitrollenspiel aufgelegt, dessen System sich wie eine moderne und erzählspielorientierte Fassung der DSA Regeln liest.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 18:02
Das zumindest ich keine Ahnung habe wer Lena Falkenhagen ist?

http://de.wikipedia.org/wiki/Lena_Falkenhagen

Wobei das nicht mehr aktuell ist, in der DSA-Redax ist sie - glaube ich - nicht mehr.

Über den Unterschied zwischen ihr und Monte Cook: Ich hab noch nicht mit Monte Cook gespielt.  ;)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lemming am 9.11.2013 | 18:06
Spielen mit Monte Cook wäre sicherlich mehr als erlebenswert.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Pyromancer am 9.11.2013 | 18:07
Das ist angesichts des Molochs öffentlich-rechtlicher Rundfunk mit mehr Zwangsgebührenfinanzierung als das gesamte Kirchensteueraufkommen ein Witz, oder?
Damit bezahlt man aber nicht die echten Kulturschaffenden, sondern eine kafkaeske Kulturbürokratie und ein Heer von systemkonformen Pseudointellektuellen.

Für echte Künstler gab und gibt es früher wie heute nur drei Möglichkeiten: Massengeschmack, reicher Mäzen oder Hungertuch.

Und momentan scheint es im deutschen Rollenspielbereich wohl an Masse  und reichen Mäzenen zu mangeln.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 18:08
Für echte Künstler gab und gibt es früher wie heute nur drei Möglichkeiten: Massengeschmack, reicher Mäzen oder Hungertuch.

Das ist aber nun nicht nur in Deutschland so.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Rhylthar am 9.11.2013 | 18:09
Zitat
Lena Falkenhagen macht sich nicht mit einer eigenen Firma selbständig und veröffentlicht dann Spielmaterial zu DSA, das besser ist als alles was Ulisses rausbringt.
Und das hat Monte Cook genau wann gemacht?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 18:09
Zum anderen sind Rollenspielbücher ziemlich aufwendig in der Herstellung, wenn man es richtig machen möchte. Nicht nur die Konstruktion eines soliden Regelsystems (nicht einfach und überraschend komplex, wie jeder weiß, der sich mal an mehr als einem Minimalsystem versucht hat) und der in der Regel damit einhergehende Hintergrund, sondern auch das Buch an sich: Tabellen, Karten, Illustrationen (teuer!), andere graphische Elemente – all das erfordert einiges an technischem Können und Aufwand, um daraus ein brauchbares und attraktives Buch zu produzieren. Dazu kommt noch, daß so ein Buch zugleich als Lehrbuch, Nachschlagewerk und technisches Handbuch dienen muß – für sowas werden auf anderen Gebieten separate Werke veröffentlicht. Eine beachtliche Aufgabe für den Redakteur, und vor allem für den Layout-Menschen (um das Lektorat und alles andere mal ganz außen vor zu lassen).

Hohe Kosten in der Herstellung bei kleiner Auflage wegen kleinem Markt … da ist die Gewinnspanne meist nicht groß.

Ganz genau. Ich würde daher zusammenfassend einfach mal polemisch sagen: Von Rollenspiel kann man nicht leben, weil Rollenspieler nicht angemessen für die Bücher zahlen wollen würden.

Denn bei angemessenen Preise dafür wären wir schnell im Bereich wissenschaftlicher Fachliteratur, wenn man sich Aufwand und Auflage ansieht. Und die Teile sind richtig teuer.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 18:11
Und das hat Monte Cook genau wann gemacht?

Abseits von massiver Selbstdarstellung und Hype: Nie.
Was genau der Punkt ist, auf den ich mit dem Lena Falkenhagen Beispiel hinauswollte.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Eismann am 9.11.2013 | 18:12
Moin

Nur um das mal ein wenig zu begradigen:
In Deutschland leben vielleicht ein Dutzend Leute komplett vom Tischrollenspiel, ohne andere Einkünfte. Das wars.
Dazu kommen Legionen von Freelancern, ob als Autoren oder Illustratoren, die das nebenher machen, manche für kleines Geld, manche für Bücher, manche für umme, je nach Verlag und Produkt.
Der deutsche Rollenspielmarkt ist klein und durch viele verschiedene Produktlinien fragmentiert. Selbst mit dem Aufwand, den Schmidtspiele damals mit DSA1 betrieben hat, würde man heute keinen Blumentopf mehr gewinnen, denn damals gab es einfach nichts anderes. Heute gibt es dutzende Rollenspiele zu so ziemlich jedem Themenfeld, Sammelkarten, Computerspiele und andere Zeitfresser.
Dafür ist die Publikationshürde deutlich geringer als vor sagen wir 20 Jahren. E-Books kann jeder veröffentlichen, der mit Open Office umgehen kann, und auch mit PoD lassen sich beliebig Bücher auf den Markt werfen. Auflagen von 1000 sind für die meisten Verlage schon ein Grund zum Feiern, und da bleibt überschaubar wenig von pappen.
Oder anders gesagt: Es ist leichter geworden sein eigenes Rollenspiel rauszubringen, aber es ist viel schwieriger davon zu leben.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 18:14
Abgesehen davon ist das vermeidliche Fehlen guter deutscher Fantasyliteratur halt kein auf diesen Bereich begrenztes Phänomen. Generell ist der Kulturoutput der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten nicht mehr mit dem zu vergleichen was das Volk der Dichter und Denker früher mal hervor gebracht hat. Warum?
Weil Ingeneur ein guter deutscher Beruf ist. Mit Aufstiegschancen, fettem Gehalt und sicherem Job. Oder man wird Beamter, vielleicht Lehrer. Oder Arzt. Und wenn es für all das nicht reicht, reicht es ja meist noch fürs Handwerk, dass ja laut dem Volksmund einen goldenen Boden hat.
Aber wer Regiseur, Schriftsteller, Poet oder bildender Künster werden möchte, der wird doch bestenfalls belächelt. Philosoph? Wofür brauchen wir das denn? Literaturwissenschaftler? Dann sorg aber dafür, dass Du Dir einen Beamten als Partner suchst! Und von Spieledesigner wollen wir gar nicht erst anfangen... ;-)

Keine Ahnung ob das in anderen Ländern besser ist, aber in Deutschland wird man nicht gerade ermutigt seine eigenen Träume abseids des Bruttosozialprodukts zu leben. Gewissermaßen ist unsere Gesellschaft fast schon als kulturfeindlich zu bezeichnen.
Bitte? War es den "früher" zur "guten" Zeit des hehren Zeitalters der Dichter und Denker so, dass jeder Philosoph oder Dichter reich und berühmt wurde? Auch damals schon stammte ein Großteil dieser Kulturschaffenden aus "gutem Hause" und hat als Sohn-von-Irgendwem sein Studium und späteres Leben durchlebt. Das ist ebenfalls eine Art des Mäzenatentums, wenn man so will.
Ich kenne dazu auch Beispiele von Leuten ohne Geldsorgen (Firma mit Familie), die recht erfolgreich (im Sinne von Besucherzahlen und Zufriedenheit der Besucher) Live-Cons veranstalten.

Und es gibt recht erfolgreiche deutsche Spieledesigner und Spieleentwickler (im Brett- und PC-Bereich). Es gibt auch immer noch erfolgreiche Philosophen in Deutschland und Literaturwissenschaftler. Sind das Ausnahmen? J. Genauso wie das früher auch schon war.
Weshalb sind es Ausnahmen? Weil sie einen sehr kleinen Markt bedienen, den sie relativ alleine schnell sättigen. Wie früher.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Rhylthar am 9.11.2013 | 18:14
@ Feyamius:
Eben.

Wenn ich mir schon angucke, wieviel Exemplare eines übersetzten Werkes verkauft werden mussten, um mich als "kleinen" Lektor zu bezahlen...
Und diese Werke waren, wie Archoangel richtig sagte, ziemlich risikofrei, weil wirklich viele Spieler* sie auf Deutsch wollten.

Wenn ich dann nur grob weiterrechne, merke ich doch ganz schnell, dass es sehr eng wird mit dem "davon leben können".

*Spieler dieses RPG, namentlich D&D 3.0/3.5
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Tequila am 9.11.2013 | 18:15
Okay, das war zu jener Zeit, als es in jedem Taschenbuch auch Reklame für Tütensuppen gab. Die Älteren werden sich erinnern.


Zwischendurch:
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_________________________Eine heiße Tasse von Maggie
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 18:18
Denn bei angemessenen Preise dafür wären wir schnell im Bereich wissenschaftlicher Fachliteratur, wenn man sich Aufwand und Auflage ansieht. Und die Teile sind richtig teuer.
Was ein angemessener Preis ist, entscheidet nicht der Verlag, sondern "der Markt" über Angebot und Nachfrage.
Ich streite nicht ab, dass der Produktionsaufwand für RP-Bücher im Vergleich zu z.B. Romanen eher hoch ist, aber der Preis ist auch i.d.R. 4x so hoch. Und es wird Geld damit verdient - nur eben in der Gesamtsumme in Deutschland nicht viel (s. mein Post weiter oben).
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 18:19
In Deutschland leben vielleicht ein Dutzend Leute komplett vom Tischrollenspiel, ohne andere Einkünfte. Das wars.

Das sind in anderen Ländern aber vermutlich auch keine Heerscharen. Auch in den USA nicht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 18:20
[...]
Wenn ich dann nur grob weiterrechne, merke ich doch ganz schnell, dass es sehr eng wird mit dem "davon leben können". [...]
Viele Menschen leben z.T. vom Rollenspiel - nur eben nicht ausschließlich davon (s. mein Post weiter oben zur Wertschöpfungskette mit Rollenspielprodukten).
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 18:22
Was für eine These wird denn nun überhaupt diskutiert?

"Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen"?

Die ist ja sofort widerlegt, sobald es einen Menschen gibt, der das doch tut.

Geht es eher um "Mit Rollenspiel kann man nicht reich werden?" (eine sagen wir.. erweiterte Definition von Geld verdienen) - da würde ich sofort zustimmen, einfach weil es kein Beweisbeispiel gibt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Glgnfz am 9.11.2013 | 18:22
Obwohl Pat mir mal erzählt hat wie viele Elfenbeinrückenkratzer er sich im Monat kauft...






























 8]
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Silent Pat am 9.11.2013 | 18:24
Was für eine These wird denn nun überhaupt diskutiert?

"Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen"?

Die ist ja sofort widerlegt, sobald es einen Menschen gibt, der das doch tut.

Geht es eher um "Mit Rollenspiel kann man nicht reich werden?" (eine sagen wir.. erweiterte Definition von Geld verdienen) - da würde ich sofort zustimmen, einfach weil es kein Beweisbeispiel gibt.

Ich würde sagen es wird diskutiert, wie einfach oder schwer es ist in Deutschland mit Rollenspielen Geld zu verdienen - nicht ob es überhaupt geht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 18:25
Und das hat Monte Cook genau wann gemacht?

Monte Cook war letztes Jahr für ein paar Monate im D&D Next Design Team, ist dann aber gegangen, und hat keine zwei Monate später den Numenera Kickstarter gemacht.
Numenera ist ein ziemlich geniales System genau auf der Linie zwischen Mainstream-tauglich und Indie.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 18:26
Ich würde sagen es wird diskutiert, wie einfach oder schwer es ist in Deutschland mit Rollenspielen Geld zu verdienen - nicht ob es überhaupt geht.

Ich finde es ziemlich mittel. Schwerer als mit Bankgeschäften, leichter als mit Ohrstöpseln für Gehörlose.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 18:26
Ich würde sagen es wird diskutiert, wie einfach oder schwer es ist in Deutschland mit Rollenspielen Geld zu verdienen - nicht ob es überhaupt geht.

Ich bin Neugierig. mal du als "Betroffener": Warum kann man bei uns so schwer einen "Super-Star" Status erreichen?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 18:27
Ich würde sagen es wird diskutiert, wie einfach oder schwer es ist in Deutschland mit Rollenspielen Geld zu verdienen - nicht ob es überhaupt geht.

Ja, vielleicht hab ich mich in meinem Eingangspost etwas missverständlich ausgedrückt. Und auch, ob es nicht einfacher sein könnte. Oder einfacher sein darf.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Silent Pat am 9.11.2013 | 18:28
Ich finde es ziemlich mittel. Schwerer als mit Bankgeschäften, leichter als mit Ohrstöpseln für Gehörlose.

Es ist also schwerer, also naive Leute um ihr ehrlich verdientes Geld zu bringen und leichter als die Golden Gate Bridge an einen Touristen zu verkaufen? Der Bereich dazwischen ist aber recht groß....

(sorry an alle anwesenden Banker ;) War nur Spass.... vielleicht.... :P )
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 18:28
Abseits von massiver Selbstdarstellung und Hype: Nie.
Was genau der Punkt ist, auf den ich mit dem Lena Falkenhagen Beispiel hinauswollte.

Ich weiß nicht wo und wann Du Monte Cook als Selbstdarsteller erlebst? Wenn als Selbstdarstellung gilt, einen eigenen Verlag zu gründen, dann sind die Frankes auch Selbstdarsteller.
Und warum verurteilst Du Hype als wenn es was schlechtes wäre? Numenera ist erfolgreich. Die zugehörigen PDFs bei DriveThru verkaufen sich durchweg gut. Erfolg hat was mit Marketing zu tun, wenn gutes Marketing für Dich Hype ist, dann bist Du dabei die oben geäußerten Thesen über Deutschland zu bestätigen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 18:31
Was ein angemessener Preis ist, entscheidet nicht der Verlag, sondern "der Markt" über Angebot und Nachfrage.

Darüber kann man trefflich streiten, ist hier aber nicht Thema.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 18:31
Ich hatte ja schon mal angeregt, über eine entsprechende Kampagne und ein angemesseneres Design Synergien mit der wachsenden - nein, explodierenden - Bevölkerungsschicht der Senioren zu erschaffen.

Hier  (https://www.dropbox.com/s/8t49fv4pd7pzc52/Splittermond.jpg)mein erster Designvorschlag, der zugegebenermaßen noch Arbeit braucht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Silent Pat am 9.11.2013 | 18:32
Ich bin Neugierig. mal du als "Betroffener": Warum kann man bei uns so schwer einen "Super-Star" Status erreichen?

Puh... im DSA Bereich gibt oder gab es die doch. (evtl. merkt man das in einem DSA-fernen Forum nicht so ;) )

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 18:35
Was für eine These wird denn nun überhaupt diskutiert?

"Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen"?

Die ist ja sofort widerlegt, sobald es einen Menschen gibt, der das doch tut.

Geht es eher um "Mit Rollenspiel kann man nicht reich werden?" (eine sagen wir.. erweiterte Definition von Geld verdienen) - da würde ich sofort zustimmen, einfach weil es kein Beweisbeispiel gibt.

Och, als es ich die Familie Plötz (Ulisses) zum letzten Mal getroffen habe, ging es ihnen ganz gut. Das sie "reich" (mehr als 6800 Euro netto im Monat für eine Familie) sind glaube ich nicht wirklich, aber sie kommen ganz gut über die Runden (mindestens durchschnittliches Einkommen, wenn man die Lebensumstände als Indikator ansetzt).

Edit: Grammatik.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Glgnfz am 9.11.2013 | 18:36
Hmmm...

Wobei da im Bereich "aktive Autoren" höchstens mal noch Thomas Römer halbwegs bekannt sein dürfte.

Aber die "Prominenz" deutscher Rollenspielschaffender steht nochmal auf einem anderen Blatt. Es gibt sicher nicht viele, die ein Produkt kaufen, bloß weil Römer, Spohr oder DSR draufsteht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 18:38
Ich weiß nicht wo und wann Du Monte Cook als Selbstdarsteller erlebst? Wenn als Selbstdarstellung gilt, einen eigenen Verlag zu gründen, dann sind die Frankes auch Selbstdarsteller.
Und warum verurteilst Du Hype als wenn es was schlechtes wäre? Numenera ist erfolgreich. Die zugehörigen PDFs bei DriveThru verkaufen sich durchweg gut. Erfolg hat was mit Marketing zu tun, wenn gutes Marketing für Dich Hype ist, dann bist Du dabei die oben geäußerten Thesen über Deutschland zu bestätigen.

Brrr, Krähenschwarm, brrrr.

Ich habe früher tatsächlich im Marketing gearbeitet und zwar in einem schrägen, bunten, schrillen und verdammt finanzstarken Bereich und  habe deswegen diesbezüglich eine sehr abgeklärte Einstellung.
Monte, James & Co. machen es richtig, auf unserer Seite hakt es fürchterlich.

Und ja, bei uns sind das alles irgendwie Graue Mäuse und so lange dem so ist, kein Geld.

[Nachtrag] Ich hatte, als Spaß, den Eismann in einem anderen Faden mal gefragt, warum er keinen Shadowrun Kickstarter startet. Lassen wir mal die Lizenz-Sache außen vor, ok? Der Eismann hat viel für SR(D) gemacht und jetzt auch was für DSA und Niemand kennt ihn, daher würde das nichts werden. Personenkult = Marketing = Geld.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 18:42
Darüber kann man trefflich streiten, ist hier aber nicht Thema.

Jain. Eigentlich geht es genau darum:
Die Rollenspielverlage (inkl. Autoren, Illustratoren,...) wollen mehr Geld machen - der Markt gibt nicht mehr her. Daraus entsteht die Klage über "schlechten" weil zu niedrigen Preise aus Sicht der Personen, die Geld damit verdienen wollen. Und genau darum geht es doch in diesem Thread.
Und passt auf, jetzt kommt die Überraschung: genau so ist es in jeder Branche und genau so kommt i.d.R. ein Preis zustande (Preisabsprachen, Oligopole und sonstige Abzocke mal außen vor).
Die Verlage wollen mehr Geld: dann sollen sie es verlangen - und wenn sie etwas dafür tun, kann das sogar funktionieren.
Ist innerhalb eines stagnierende Marktes aber wohl eher schwierig. Da schlagen einfach die Regeln der VWL voll zu.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lord Verminaard am 9.11.2013 | 18:46
Natürlich kann man mit Rollenspiel Geld verdienen. Von dem, was ich mit BARBAREN! verdient habe, war ich mit meiner Frau nett essen. >;D

Die Frage ist halt, (a) wie viel Output kann man kontinuierlich liefern, (b) wie viel Umsatz kann man damit machen (aka Marktpotential), (c) durch wie viele Mitwirkende muss der Kuchen geteilt werden? Hinzu kommt dann bei vielen noch (d) was könnte man mit einem "anständigen Job" verdienen? ;)

Btw, da David Grashoff erwähnt wurde, der macht jetzt Poetry Slams und hat keine Zeit mehr, Rollenspiele zu schreiben. :-\
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 18:47
Brrr, Krähenschwarm, brrrr.

Ich habe früher tatsächlich im Marketing gearbeitet und zwar in einem schrägen, bunten, schrillen und verdammt finanzstarken Bereich und  habe deswegen diesbezüglich eine sehr abgeklärte Einstellung.
Monte, James & Co. machen es richtig, auf unserer Seite hakt es fürchterlich.

Geht es hier um Marketing oder Selbstmarketing? Ich hab nämlich im Studium gelernt, dass Marketing neben der Bunt-und Blink-Seite durchaus etwas mit nackten Zahlen, Vertriebsstrategien und Absatzmärkten zu tun hat. Von Personenkulten war da nie Rede..

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 18:48
Jain. Eigentlich geht es genau darum:
(...)

Ja, aber ob bei jedem Produkt der durch den Markt bestimmte Preis angemessen ist oder nicht, ist eben dennoch streitbar - wenn auch vielleicht nicht zielführend - und auf jeden Fall OT.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Eismann am 9.11.2013 | 18:50
[Nachtrag] Ich hatte, als Spaß, den Eismann in einem anderen Faden mal gefragt, warum er keinen Shadowrun Kickstarter startet. Lassen wir mal die Lizenz-Sache außen vor, ok? Der Eismann hat viel für SR(D) gemacht und jetzt auch was für DSA und Niemand kennt ihn, daher würde das nichts werden. Personenkult = Marketing = Geld.

Watt??? Ich hatte mal Groupies, als SR3 lief.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Silent Pat am 9.11.2013 | 18:51
Watt??? Ich hatte mal Groupies, als SR3 lief.

Deine Mudda zählt nicht ;)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Talasha am 9.11.2013 | 18:51
Zwischendurch:
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_________________________Eine heiße Tasse von Maggie

Wieso hat das eigentlich aufgehört?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Eismann am 9.11.2013 | 18:53
Deine Mudda zählt nicht ;)

Meine Mudda wusste nichtmal genau, was ich da eigentlich mache. Ich hab Leute erlebt, die hysterisch wurden, weil sie Frank Werschkes Hand schütteln durften. So um 2005 rum ging da einiges.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 18:53
Wieso hat das eigentlich aufgehört?

Die Maggi-Regeln wurden zu kompliziert.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 18:54
die ein Produkt kaufen, bloß weil Römer,
hm wie sehr wirkt sich das auf meine Kaufbereitschaft aus?
Bill Coffin oder CJ Carela andererseits ...
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Glgnfz am 9.11.2013 | 18:58
Okay - ich habe beim Schreiben des Postings gedacht: "Damn! Bei Schwerttänzer klappt das nicht!" ;-)


Aber wir schweifen ab.

Back on track: Mir wird gerade an anderer Stelle vehement widersprochen, als ich meinte, dass ein DSA-Abenteuer von Alex Spohr, das parallel zu einem DSA-Abenteuer von Hans Guckindieluft rauskommt - bei gleichcoolem Cover und gleichem Preis deutlich mehr Kopien verkaufen würde.


Edit: Beispiel geändert...
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 19:01
Geht es hier um Marketing oder Selbstmarketing? Ich hab nämlich im Studium gelernt, dass Marketing neben der Bunt-und Blink-Seite durchaus etwas mit nackten Zahlen, Vertriebsstrategien und Absatzmärkten zu tun hat. Von Personenkulten war da nie Rede..

Niniane, würden wir uns jetzt gegenüber stehen, würde ich dich verdutzt anschauen. Dann würde ich lachen. Laut.
Nimm mir das bitte nicht übel.

Watt??? Ich hatte mal Groupies, als SR3 lief.

Nein, Jens, hattest du nicht. Weil du nicht genug Bohei darum gemacht hast, genau so wenig wie jetzt auch.

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Eismann am 9.11.2013 | 19:06
Nein, Jens, hattest du nicht. Weil du nicht genug Bohei darum gemacht hast, genau so wenig wie jetzt auch.

Ist das so, Hans Peter? Dann hab ich das wohl geträumt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 19:08
Ich finde solche Bescheidenheit ja eher positiv. So viel Bohei um die eigene Person zu machen ist doch affig.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Skeeve am 9.11.2013 | 19:09
Ich glaube, das Regionalkrimi-Prinzip könnte bei Rollenspielen (EDIT: nicht) funktionieren. Romane sind als Kulturgut tendenziell für jeden zugänglich, Rollenspiele nur für eine kleine Szene. Auch leute, die normalerweise keine Romane lesen, kaufen sich Regionalkrimis, weil sie es reizvoll finden, eine Geschichte in ihrer Region zu lesen - der Kauf eines Romans stellt für praktisch niemanden eine kulturelle Hürde dar, man weiß, was ein Roman ist und wie er funktioniert, kann ihn lesen und wieder weglegen und gut ist. Bei einem Rollenspiel muss man erst mal kapieren, womit man es zu tun hat und dann noch Leute finden, die es mit einem Spielen. Da kann der Mitnahme-Effekt des Regionalen nicht wirken.

Ich würde sagen "das Regionalkrimi-Prinzip könnte bei Rollenspielen funktionieren.". Mein Abenteuer, das in und um Hamburg im Jahr 1908 spielt, ist bei den ersten beiden Durchläufen auf dem letzten Con wohl recht gut angekommen. Aber es funktioniert eben nur bei Rollenspielern und "weil sie es reizvoll finden, eine Geschichte in ihrer Region zu spielen".
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 19:13
Ist das so, Hans Peter? Dann hab ich das wohl geträumt.

Sorry, Eismann, aber das ist doch mit der Kern des Themas, um das wir reden.
Warum gibt es bei uns keinen Hype, wenn der Eismann was neues schreibt? Warum gibt es bei uns keine feuchten Unterhosen, wenn jemand, der aus der SR oder DSA Redax geht, etwas eigenes auf den Markt bringt?
Hätte ich nicht gerade auf der Wiki Aventurika nachgesehen, wüsste ich deinen Namen nicht, weil sowas "bei uns" nicht als Handelsware gilt. Nur, warum nicht?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 19:15
Weil wir vernünftig sind und Personenkult was affiges ist.

Wurde aber schon gesagt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 19:16
[...] weil sowas "bei uns" nicht als Handelsware gilt. Nur, warum nicht?
Ich denke schon, dass der Autorenname auch "bei uns" ein Erfolgsfaktor ist. Aber 50% mehr Umsatz als ohne diesen Namen machen dennoch nicht zwangsläufig reich.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 19:18
Weil wir vernünftig sind und Personenkult was affiges ist.

In Kombination mit deinem Avatar kommt der Spruch umso besser. ~;D
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Glgnfz am 9.11.2013 | 19:21
Warum gibt es bei uns keine feuchten Unterhosen, wenn jemand, der aus der SR oder DSA Redax geht, etwas eigenes auf den Markt bringt?

Nun, eigentlich ist ja in der Aufbruchphase von Splittermond etwas in der Richtung passiert. Da waren auf einmal Thomas Römer, Chris Gosse, Uli Lindner als Ex-DSA-Redakteure sowie Tobi Hamelmann, den man von SR her kennt, und versuchen etwas Neues auf die Beine zu stellen. (Okay, Tilmann Hakenberg und Adrian Praetorius sollte man aus dem Team nicht vergessen, aber die haben halt nicht die "Namen" wie die anderen.)

Das hat schon einiges an Interesse generiert.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 19:22
Was ist denn aus "Justifiers" von Markus Heitz geworden? Der hat ja immerhin einen Namen, den mehr als nur Rollenspielnerds kennen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Zarkov am 9.11.2013 | 19:26
Ich hatte ja schon mal angeregt, über eine entsprechende Kampagne und ein angemesseneres Design Synergien mit der wachsenden - nein, explodierenden - Bevölkerungsschicht der Senioren zu erschaffen.

Hier  (https://www.dropbox.com/s/8t49fv4pd7pzc52/Splittermond.jpg)mein erster Designvorschlag, der zugegebenermaßen noch Arbeit braucht.

In 20, 30 Jahren …  8]

(Ich jedenfalls beabsichtige, im Altersheim so viele fiktive Goldstücke zu raffen, wie mein Rollstuhl nur aus dem Dungeon davonschleppen kann. Bei Dogs habe ich dann halt einen Gehstock W8.)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 19:32
Nun, eigentlich ist ja in der Aufbruchphase von Splittermond etwas in der Richtung passiert. Da waren auf einmal Thomas Römer, Chris Gosse, Uli Lindner als Ex-DSA-Redakteure sowie Tobi Hamelmann, den man von SR her kennt, und versuchen etwas Neues auf die Beine zu stellen. (Okay, Tilmann Hakenberg und Adrian Praetorius sollte man aus dem Team nicht vergessen, aber die haben halt nicht die "Namen" wie die anderen.)

Das hat schon einiges an Interesse generiert.

Ja total. Splittermond war für mich, im deutschen Rollenspiel, das erste mal das ich so etwas erlebt habe und gefördert gesehen habe. Nur, jetzt brichts ein und wir auch still. Ok, Spiel nachwehen und so, trotzdem.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 19:35
Okay - ich habe beim Schreiben des Postings gedacht: "Damn! Bei Schwerttänzer klappt das nicht!" ;-)
wenn du mir so eine Steilvorlage lieferst
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 19:37
Das dürften eher waschechte Betaphase-Presswehen sein. Wenn man gerade sein Baby gebiert, sind die Kräfte gebunden. Hoffentlich wird das Geschrei aus sich selbst heraus umso lauter, wenn es denn man auf der Welt ist. Ansonsten dürfte es eine Totgeburt werden. [/Überstrapazierung des Bildes]
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 19:50
Also zumindest ich wurde auf der Messe überzeugt, das Ding zu kaufen.  :)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 19:52
Hier  (https://www.dropbox.com/s/8t49fv4pd7pzc52/Splittermond.jpg)mein erster Designvorschlag, der zugegebenermaßen noch Arbeit braucht.

Das ist zu GEIL! *rofl*  :headbang:
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 20:07
Weil wir vernünftig sind und Personenkult was affiges ist.

Den Deutschen ist Personenkult nichts Fremdes... (da ich nicht politisch werden möchte, verzichte ich auf Beispiele.)
Aber genau das könnte ein Grund sein, warum das in Deutschland in der RPG Szene nicht zieht.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Feyamius am 9.11.2013 | 20:13
ui, hart an El Godwins Law vorbeigeschrammelt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 20:25
ui, hart an El Godwins Law vorbeigeschrammelt.

Soweit zurück habe ich gar nicht gemeint... es reicht, wenn man ungefähr 2 Monate zurückblickt (anders ausgedrückt - und deutlich überspitzt mit Gegenwartsbezug: warum reicht es, zwei zur Raute geformte Hände zu plakatieren, um stärkste Fraktion im Bundestag zu werden? - Und damit genug des politischen.)
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 20:28
ui, hart an El Godwins Law vorbeigeschrammelt.

Wir könnten aber an der Stelle auch die Betrachtung erweitern: Warum werden z.B. in Amiland die Ersteller und Betreiber von Fanzines so hoch gelobt? Warum hätte ein kommerzielles Produkt, das von denen kommt, später mehr erfolg?
Wenn ich es richtig sehe, ist Niniane z.B. bei so einer Fanzine beteiligt. Warum würde sie in den US of A weit mehr Anerkennung dafür bekommen als hier?
Das sind kulturelle Fragen, die hier wichtig sind.
Warum also, im Spaß gesagt, kein "Heil Niniane"?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 20:28
Soweit zurück habe ich gar nicht gemeint... es reicht, wenn man ungefähr 2 Monate zurückblickt.

Mit Hitler ist das Argument aber ein ganz kleines Bisschen weniger komplett schräg.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 20:30
Wir könnten aber an der Stelle auch die Betrachtung erweitern: Warum werden z.B. in Amiland die Ersteller und Betreiber von Fanzines so hoch gelobt? Warum hätte ein kommerzielles Produkt, das von denen kommt, später mehr erfolg?
Wenn ich es richtig sehe, ist Niniane z.B. bei so einer Fanzine beteiligt. Warum würde sie in den US of A weit mehr Anerkennung dafür bekommen als hier?
Das sind kulturelle Fragen, die hier wichtig sind.
Warum also, im Spaß gesagt, kein "Heil Niniane"?

Weil die Amis oberflächliche kulturlose Einfaltspinsel sind und wir nicht?  >;D
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 20:31
Mit Hitler ist das Argument aber ein ganz kleines Bisschen weniger komplett schräg.

Warum das nicht schräg ist, kann ich gerne off-topic (und damit nicht in diesem Thema) erläutern.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 20:32

Warum also, im Spaß gesagt, kein "Heil Niniane"?

Weil das überhaupt nicht witzig ist und ich meinen (Nick-)name nicht in so einen Zusammenhang gestellt wissen will.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 20:32
Weil es in der USA eine größere Szene gibt, in der Platz für mehr als eine Rollenspiel-Zeitschrift besteht und Voraussetzung für Ruhm für ein Fanzine erstmal eine gewisse Breite in der Leserschaft ist?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 20:33
Wir könnten aber an der Stelle auch die Betrachtung erweitern: Warum werden z.B. in Amiland die Ersteller und Betreiber von Fanzines so hoch gelobt? Warum hätte ein kommerzielles Produkt, das von denen kommt, später mehr erfolg?
Wenn ich es richtig sehe, ist Niniane z.B. bei so einer Fanzine beteiligt. Warum würde sie in den US of A weit mehr Anerkennung dafür bekommen als hier?
Das sind kulturelle Fragen, die hier wichtig sind.

Nicht nur Fanzines. Da drüben gibt es ernstzunehmende RPG Blogger, deren Meinung durchaus Gewicht hat und die hunderte von Followern haben und im Anschluss daran auch ein hochgelobtes Supplement herausbringen (Zak S. "Vornheim").
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 20:35
Nicht nur Fanzines. Da drüben gibt es ernstzunehmende RPG Blogger, deren Meinung durchaus Gewicht hat und die hunderte von Followern haben und im Anschluss daran auch ein hochgelobtes Supplement herausbringen (Zak S. "Vornheim").
*hust*Glgnfz*/hust*
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 20:36
Weil die Amis oberflächliche kulturlose Einfaltspinsel sind und wir nicht?  >;D

Hallo, großer Affe.
Wenn darin die Antwort, auf die für diesen Faden gestellte Frage beantwortet ist, dann tja. wären wir wohl teils lieber Einfaltspinsel, oder?

Weil das überhaupt nicht witzig ist und ich meinen (Nick-)name nicht in so einen Zusammenhang gestellt wissen will.

Sorry, Niniane, das ist krude, aber effektiv. Denk mal drüber nach. Wenn es dich wirklich persönlich beleidigt, dann sorry, das sollte es nicht.

@MoC:

Und das bei "nur" 4x so großer Bevölkerung wie hier. Hm....
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 20:39
Sorry, wenn ihr über Personenkulte reden wollt, dann macht das bitte in einem eigenen Thread. Aber ich finde, diese Diskussion nimmt jetzt Formen an, die mir persönlich überhaupt nicht gefallen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 20:40
*hust*Glgnfz*/hust*

+1

Und das bei "nur" 4x so großer Bevölkerung wie hier. Hm....

Müsste da ein einzelner Blogger nicht eher untergehen? Einfach weil mehr Leute bloggen? In einer kleineren Population ist es eigentlich einfacher sich hervor zutun.
Aufmerksamkeit unter 100 Menschen zu erregen ist schwieriger als unter 10 Menschen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Mentor am 9.11.2013 | 20:43
Ich seh beim professionell Geldverdienen im Print zwei Einstiegshürden:

- RSP-Zeugs ist, zumindest in meinen Kreisen, eher Spielleitermaterial. D.h. dass die Rollenspielkäuferschicht nur ca. ein Fünftel der vmtl. gar nicht so kleinen Rollenspielerschicht ist. Da kann man jetzt wie FFG tricksen, und eigene Würfel bauen oder Spielkartenzwang einführen, oder a la D&D das eine oder andere inflationäre Spieler-Extras-Buch rausbringen, aber letztlich ist das - ahem - Systembedingt, dass sich innerhalb der Zielgruppe eine Subzielgruppe als Käufer bildet.

- Es ist schwer, klein anzufangen. Bei dem Überangebot greift man (ich) nicht mehr zum OpenOfficeSpeichernUnterPDF Produkt, sondern zum Hochglanzhardcovervollfarbschinken. Das ist aber kaum für kleine Auflagen (<1000) machbar, selbst wenn man engagierter Autor ist, da dann Layout und Grafik noch wer machen muss bzw. was kosten - und meiner Erfahrung nach weit mehr Arbeitstunden in die Optik als in den Inhalt fließen.

Vergleiche ich da den Rollenspielautor mit z.B. einem Rollenspielromanautor, hat zweiterer da weniger Probleme: die Geschichten interessieren potentiell mehr als nur den SL, und zudem reicht ein Coverbild, der Rest ist Text-Only.

Vielleicht sollte man wg. dem Stellenwert der Optik das umdrehen. Statt dass sich ein Autor einen Grafiker sucht, sollte ein Grafiker sich einen Autor suchen, der rund um die hübschen Bilder ein Rollenspiel macht - das ist vmtl. billiger als anders rum ;)

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 20:46
Müsste da ein einzelner Blogger nicht eher untergehen? Einfach weil mehr Leute bloggen? In einer kleineren Population ist es eigentlich einfacher sich hervor zutun.
Aufmerksamkeit unter 100 Menschen zu erregen ist schwieriger als unter 10 Menschen.

Ich glaube vielmehr, dass sich damit eher einzelne Strömungen bilden. Ja, der kleine Neublogger geht eher unter als bei uns - aber am anderen Ende des Spektrums gibt es mehr Raum für Koryphäen und die haben auch eine noch größere Reichweite, erst recht, wenn sie nicht nur in einer Strömung, sondern in der ganzen Szene einen entsprechenden Ruf haben. Der Abstand vom Kleinblogger zum Großblogger wird halt größer.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 20:51
Sorry, wenn ihr über Personenkulte reden wollt, dann macht das bitte in einem eigenen Thread. Aber ich finde, diese Diskussion nimmt jetzt Formen an, die mir persönlich überhaupt nicht gefallen.

Ok, ich versuche mal, es neutral zu fassen. Verkaufszahlen basieren auf Marketing und dieser oft auf Persönlichkeiten.
Ein Kampagne mit einem starken "Anker" verkauft also wesentlich mehr Einheiten als eine ohne. Offensichtlichkeit passt es mit Deutschen nicht, diese "Anker" zu sein und diesen "Persönlichkeitskult" zu betreiben um das Geschäft anzukurbeln.

Siehe z.B. die ganzen Blogger oder Fanzine Publisher, die den Absprung zu einem "Produkt" geschaffen haben.
Das vorhin von mir war halb als Witz gemeint, was du hoffentlich so verstanden hast, halb aber auch eine reale Aussage, denn wenn Menschen präsent sind, kann man darauf aufbauen.

Müsste da ein einzelner Blogger nicht eher untergehen? Einfach weil mehr Leute bloggen? In einer kleineren Population ist es eigentlich einfacher sich hervor zutun.
Aufmerksamkeit unter 100 Menschen zu erregen ist schwieriger als unter 10 Menschen.

Nein. Du hast hier den gleichen Effekt wie in Frankreich. Wer im Rampenlicht stehen will, der macht das.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 20:54
Nochmal: Wenn du über Personen diskutieren willst, mach bitte einen eigenen Thread auf. Und höre bitte auf, über meine Person in irgendeinem Zusammenhang zu diskutieren, den ich überhaupt nicht impliziere.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: am 9.11.2013 | 20:55
Zurück zum Thema: Ich glaube nicht, dass in Deutschland außerhalb von Ulisses mehr als 10 Leute ihr Geld hauptberuflich mit Rollenspielen verdienen. Selbst bei Ulisses dürften das inklusive Marketing, Vertrieb, Lager etc. nicht mehr als etwa ein Dutzend sein. Insofern lässt sich die Frage, wenn man der Definition des "Geld verdienens" von Rumpel denn folgen mag, recht klar beantworten: es ist in Deutschland heutzutage nur SEHR wenigen Leuten möglich, mit Rollenspielen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Das war ganz früher zu Zeiten von OD&D und DSA1 anders, aber damals war die Situation auch noch komplett unterschiedlich. Da ist kein sinnvoller Vergleich drin.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 20:59

Das vorhin von mir war halb als Witz gemeint, was du hoffentlich so verstanden hast, halb aber auch eine reale Aussage, denn wenn Menschen präsent sind, kann man darauf aufbauen.

Nein. Du hast hier den gleichen Effekt wie in Frankreich. Wer im Rampenlicht stehen will, der macht das.
Entschuldige dich, ändere deine Posts und hör auf.
Das war genug Fettnäpfchen für eine lange, lange Zeit
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 21:00
Das war ganz früher zu Zeiten von OD&D und DSA1 anders, aber damals war die Situation auch noch komplett unterschiedlich. Da ist kein sinnvoller Vergleich drin.

Meinst Du? Ich wäre mir da nicht so sicher. Ich habe eher das Gefühl, die Zahl der Stellen bleibt konstant, nur die Stellenanbieter und Stelleninhaber haben gewechselt.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:07
Entschuldige dich, ändere deine Posts und hör auf.
Das war genug Fettnäpfchen für eine lange, lange Zeit

Entschuldigt habe ich mich, auch nebenbei per PM, nur habe ich zumindest mit dem Marketing in einem gewissen Bereich mehr als genug Erfahrung, also ändere ich meinen Beitrag nicht.
Hier einen Rückzieher zu machen, bedeutet fundamentale Dinge im Marketing von Produkten zu verkennen, eben Dinge, die bei deutschen Rollenspielproduktion im besten Fall rudementär vorhanden sind.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Skeeve am 9.11.2013 | 21:08
Wie gesagt, kleiner Markt. Zum anderen sind Rollenspielbücher ziemlich aufwendig in der Herstellung, wenn man es richtig machen möchte. Nicht nur die Konstruktion eines soliden Regelsystems (nicht einfach und überraschend komplex, wie jeder weiß, der sich mal an mehr als einem Minimalsystem versucht hat) und der in der Regel damit einhergehende Hintergrund, sondern auch das Buch an sich: Tabellen, Karten, Illustrationen (teuer!), andere graphische Elemente – all das erfordert einiges an technischem Können und Aufwand, um daraus ein brauchbares und attraktives Buch zu produzieren. Dazu kommt noch, daß so ein Buch zugleich als Lehrbuch, Nachschlagewerk und technisches Handbuch dienen muß – für sowas werden auf anderen Gebieten separate Werke veröffentlicht. Eine beachtliche Aufgabe für den Redakteur, und vor allem für den Layout-Menschen (um das Lektorat und alles andere mal ganz außen vor zu lassen).

Hohe Kosten in der Herstellung bei kleiner Auflage wegen kleinem Markt … da ist die Gewinnspanne meist nicht groß. Ausnahmen sind dann so Sachen wie das neue SR-Regelwerk; da kann man sich das überdurchschnittliche Interesse für die neue Edition eines der Marktriesen zunutze machen und mit großer Auflage den Markt

Noch ein Frage... worüber reden wir hier? Regelwerke oder Abenteuer?

Hier nebenan läuft oder lief doch schon die Diskussion ob sich gute Settings und gute Abenteuer gegenseitig ausschließen. Ich fürchte ja, dass das "die Konstruktion eines soliden Regelsystems" und das Schreiben eines guten Abenteuers nur bedingt Gemeinsamkeiten haben.

Die Beschäftigung mit z.b. meinem Fantasy-Setting macht mir jedenfalls mehr oder weniger Spaß (Schön, das ich alles machen kann wie ich es will, schlecht dass ich alles selbst machen muß.), aber ich habe keine Lust mich mit den Fragen und Problemen beim entwicklen einen soliden Regelsystems auseinander zu setzen.

und zu Regelwerken:

Bei einem Hobby, dass man eigentlich - in aufsteigender Reihenfolge - auch nur im Kopf, mit ein paar Würfeln oder mit einem einzigen Buch für JAHRE spielen kann, sollten wir froh sein, dass überhaupt eine Industrie existiert, die das Ganze unterstützt.

da kauft sich der Kunde ein einziges Buch und ist damit dann für JAHRE beschäftigt.
Wenn sich ein Kunde ein Abenteuer kauft, dann ist er damit nach einigen Wochen/Monaten durch und kauft sich theoretisch dann das nächste Abenteuer.

Ich bin jetzt nicht sicher ob ich selbst dafür ein Beispiel oder ein Gegenbeispiel bin. Ich glaube ich habe hier mehr Papierseiten mit irgendwelchen Abenteuer-relevanten Kram (z.B. diverse Ausgaben der Challenge (immer wenn dort etwas zu Traveller oder Megatraveller drin stand, hatte ich zu geschlagen)) als mit Regelwerken (bei Traveller nur die Grundregeln in Deutsch/Englisch, für Megatraveller mehrere Regelbände). Und alles ungenutzt...  :-\ und noch ein wenig (A)D&D(3.5)-Zeug. Aber das kam wenigstens auch zum Einsatz.

Aber ob iich nun für Regelwerke oder Abenteuer mehr Geld ausgegeben habe, kann ich wirklich nicht sagen.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 21:09
Ok, ich versuche mal, es neutral zu fassen. Verkaufszahlen basieren auf Marketing und dieser oft auf Persönlichkeiten.
Ein Kampagne mit einem starken "Anker" verkauft also wesentlich mehr Einheiten als eine ohne. Offensichtlichkeit passt es mit Deutschen nicht, diese "Anker" zu sein und diesen "Persönlichkeitskult" zu betreiben um das Geschäft anzukurbeln.

Was ist denn das wieder für eine pauschale Aussage, die völlig falsch ist. In jeder anderen Branche (und auch in der RSP-Szene) gibt es auch in Deutschland die "großen Namen", die vielen Leuten, die mit dem Thema etwas zu tun haben, auch etwas sagen.
Wenn aber z.B. 25% aller deutschen Rollenspieler DEN(tm) deutschen Autor/Blogger/Entwickler Friedrich Hartwurst kennen, dann ist das immer noch eine ziemlich keine Grundgesamtheit.
M.a.W. was hilft ein Bekanntheitsgrad von 100% unter allen männlichen Avon-Beraterinnen? Da sind vielleicht 0,01% aller Fußballfans deutlich relevanter.
Und ohne großes Marktpotentzial (Rollenspiel-Käufer) wird niemals ein großer Umsatz daraus.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Eismann am 9.11.2013 | 21:10
Macht doch einfach zum Thema Personenkult nen eigenen Thread auf und gut is.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: TeichDragon am 9.11.2013 | 21:11
Wo sind die deutschen Äquivalente zu Howard, Tolkien, Kaye, Martin, Erikson?

Auch wenn das weiterhin OT ist:
Howard ist in D. mehr oder weniger nicht (mehr) existent.
GG Kaye hat seit JAHREN keinen deutschen Verlag mehr. (Okay, das man den eigentlich hätte ganz anders vermarkten müssen und nicht von Verlag zu Verlag schieben ist ein ganz anderes Thema...)
Das die Erikson-Reihe in Deutschland zu Ende gebracht wird ist ein halbes Wunder. (Ja, Verkaufsschlager sehen anders aus.)
Martin hat sich auch nicht verkauft wie geschnitten Brot. Das ist erst durch die TV-Reihe richtig ins Rollen gekommen.

Qualität /= Verkaufserfolg.

Das geht aber quer durch alle Genre. Ich könnte bei Klett-Cotta immer noch einige Leute köpfen, weil man dort Dorothy Dunnett mit Harry Potter als Vergleich vermarkten wollte. Aber genauso wie die US ihre 50 Shades of Grey haben, so haben wir halt Heitz und Hohlbein.  :gasmaskerly:
Millionen Fliegen können nicht irren.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2013 | 21:14
An wen wird denn da von wem potentiell verkauft?
Die einzelnen Strömungen sidn ja nicht gleichzeitig erreichbar und beliebig umpolbar. Eine Grundversorgung gibt es auch, also muss man nicht nur ein Produkt haben, sondern auch ein besseres, für ein "besser", welches der potentielel Kunde ebenfalls so erkennen und einstufen.

Führt letztlich zur wichtigsten Frage:
Was ist da eigentlich der effektive Gegenwert (bzw. Mehrwert bei bestehenden Spielern bzw. im Vergleich zur <bekannteren Mainstream?>-Konkurrenz), welcher entsprechende Zahlungsbereitschaft auslösen könnte/sollte?

Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 21:17
Entschuldigt habe ich mich, auch nebenbei per PM, nur habe ich zumindest mit dem Marketing in einem gewissen Bereich mehr als genug Erfahrung,
also solltest du gelernt haben und es wissen

das NS Vergleiche Anspielungen etc bei sowas in Deutschland NICHT angebracht sind!
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:19
Wenn ihr über Personenkult reden wollt, dann tut das bitte hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87059.0.html). Slayn, bitte nimm sowohl hier als auch im anderen Thread auf Ninianes Wunsch Rücksicht, dass sie in dem Zusammenhang nicht als Aushängbeispiel herhalten möchte.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 21:20

Howard ist in D. mehr oder weniger nicht (mehr) existent.
da hier de crap und co übersetzt wurden...,

Zitat
Das die Erikson-Reihe in Deutschland zu Ende gebracht wird ist ein halbes Wunder. (Ja, Verkaufsschlager sehen anders aus.)
Martin hat sich auch nicht verkauft wie geschnitten Brot.
bei keinem genannten interessiert mich die deutsche Übersetzung auch nur das geringste.


Zitat
Qualität
mir ging es um die Qualität
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 21:21
Führt letztlich zur wichtigsten Frage:
Was ist da eigentlich der effektive Gegenwert (bzw. Mehrwert bei bestehenden Spielern bzw. im Vergleich zur <bekannteren Mainstream?>-Konkurrenz), welcher entsprechende Zahlungsbereitschaft auslösen könnte/sollte?

Weiterentwicklung. Rein theoretisch könnte man sonst heute ja noch DSA 1, D&D und Midgard 1 spielen.
Rollenspiel entwickelt ja ungefähr alle 10 Jahre interessante neue Strömungen und Ideen, die z.B. in Systeme wie DSA, Splittermond und Midgard keinen Eingang gefunden haben.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:22
mir ging es um die Qualität

Ist aber nicht Thema des Thread. Mit Qualität verdient man nun mal leider nicht notwendigerweise Geld.  :-\
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:22
Was ist denn das wieder für eine pauschale Aussage, die völlig falsch ist. In jeder anderen Branche (und auch in der RSP-Szene) gibt es auch in Deutschland die "großen Namen", die vielen Leuten, die mit dem Thema etwas zu tun haben, auch etwas sagen.
Wenn aber z.B. 25% aller deutschen Rollenspieler DEN(tm) deutschen Autor/Blogger/Entwickler Friedrich Hartwurst kennen, dann ist das immer noch eine ziemlich keine Grundgesamtheit.
M.a.W. was hilft ein Bekanntheitsgrad von 100% unter allen männlichen Avon-Beraterinnen? Da sind vielleicht 0,01% aller Fußballfans deutlich relevanter.
Und ohne großes Marktpotentzial (Rollenspiel-Käufer) wird niemals ein großer Umsatz daraus.

Das ist ganz einfach. Wir reden doch hier darüber, ob man mit Rollenspiel in D-Land sein Geld verdienen kann. Rumpel hat ganz gut eingeworfen, das es einen "normalen" Job ersetzen muss.
Wir sind, wie es scheint, von unserer Kunden-Mentalität Systemgebunden, anstatt Autoren-gebunden. Den Punkt gilt es da kritisch zu betrachten, in beide Richtungen, Verlag und System.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 21:30
Das ist ganz einfach. Wir reden doch hier darüber, ob man mit Rollenspiel in D-Land sein Geld verdienen kann. Rumpel hat ganz gut eingeworfen, das es einen "normalen" Job ersetzen muss.
Wir sind, wie es scheint, von unserer Kunden-Mentalität Systemgebunden, anstatt Autoren-gebunden. Den Punkt gilt es da kritisch zu betrachten, in beide Richtungen, Verlag und System.

Hä? Geld wird nur verdient, wenn ein normaler Job ersetzt wird?

[..]es gibt wohl einige Personen, die einen Teil ihres Geldes mit Rollenspiel verdienen: sei es direkt als z.B. Geschäftsführer eines Verlages, der u.A. auch Rollenspiele führt, als Steuerberater, der einen solchen Verlage als Klienten betreut, als Illustrator, als Mitarbeiter einer Druckerei, der Rollenspiele-Werke herstellt, als Briefträger, der die bestellten Bücher zu einem Spieler nach Hause bringt.
Die gesamte Wertschöpfungskette umfasst mehr als einfach "nur" die Bücher und viele Leute sind daran beteiligt, die einen Teil des Geldes mit der Branche RPG verdienen.[..]

Warum es einfach nicht geht, dass hunderte von Menschen vollberuflich davon leben können, hat imho einen ganz einfach Grund:
Der Markt und die Branche ist zu klein, da er sich tatsächlich nur auf die Grundgesamtheit der deutschen Rollenspieler beschränkt, die auch deutsch spielen.
Auch dafür gibt es natürlich Gründe:
Es liegt am Image des Hobbies an sich. Dann ist die Einstiegshürde relativ hoch (man braucht z.B. Freunde, die ebenfalls Lust darauf haben). Die Langzeitmotivation ist aufgrund der hohen subjektiven Erwartungen an das "Erlebnis Rollenspiel" nur schwer wach zu halten. Das Hobby ist intelektuell relativ anspruchsvoll und erfordert hohen Vorbereitungsaufwand auch zwischen den eigentlichen Sitzungen.

Insgesamt ist aber ganz einfach mit dem wenigen Geld, das durch den deutschen RP-Markt bewegt wird, nicht viel mehr drin. Der Umsatz der Branche ist zu gering, als dass etliche Familien gut davon ernährt werden könnten.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: D. M_Athair am 9.11.2013 | 21:30
*hust*Glgnfz*/hust*
Das mit dem Blog ist in dem Fall nicht ganz korrekt. Zuerst waren "Fortress of the Mountain King" und "Dolm River". Zwei Abenteuer für LabLord, die bei Brave Halfling erschienen. Dann das Blog. Dann das deutsche LabLord, dann Dungeonslayers-Abenteuer und DSA-Rezensionen, ...

Insofern greift "Blogger" mMn zu kurz, um die Ursprünge der RSP-Karriere des beliebten Bergkönigs zu beschreiben.
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2013 | 21:32
Weiterentwicklung. Rein theoretisch könnte man sonst heute ja noch DSA 1, D&D und Midgard 1 spielen.
Rollenspiel entwickelt ja ungefähr alle 10 Jahre interessante neue Strömungen und Ideen, die z.B. in Systeme wie DSA, Splittermond und Midgard keinen Eingang gefunden haben.

Zumindest die ersten beiden sind zu ihrer Zeit im Vergleich in Massen über die Theke gegangen. Zumindest DSA hat scheinbart zumindest die Topposition halten können hierzulande. Ist das die Weiterentwicklung oder sind die Kunden nur dumm und wissen nicht, was ihnen gut tut?

Und sind diese "Weiterentwicklungen" wirklich nutzbare Produkte, oder kommen sie eher als grob verkleidete rohe Ideen, welche Enthusiasten leicht erkennen und auf ihre schon vorhandenen Strukturen aufpfropfen können (und so nicht wirklich zum Zahlen animiert sind) , damit unbeleckteren aber eher nur eine so nicht nutzbare Bauruine vor die Nase stellt?

Was macht Weiterentwicklung für den Kunden so nützlich Geld dafür auszugeben?
Titel: Re: "Mit Rollenspiel kann man kein Geld verdienen!"
Beitrag von: Niniane am 9.11.2013 | 21:33
Über Personen(-kult) könnt ihr hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87059.0.html) weiterdiskutieren. Dieser Thread ist jetzt dicht