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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: am 19.12.2013 | 09:04

Titel: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 19.12.2013 | 09:04
Hallo zusammen,

eventuell täusche ich mich, aber in meiner Wahrnehmung sind seit etwa 2010 die Preise für gebrauchte Rollenspielprodukte unfassbar gestiegen. Erst waren das nur ein paar Klassiker. Alte Schinken für (A)D&D bekam man - vielleicht mit Ausnahme von Planescape - bis hinein in die 2000er Jahre bei EBay noch problemlos für €1 geradezu nachgeworfen, heute sollen die oftmals Schweinepreise kosten. Bei MERP sieht das ähnlich aus. Andere Systeme sind tendentiell preisstabil bzw. sogar rückläufig (z.B. oWoD). Mittlerweile wird mir aber auch bei deutschen Produkten regelmäßig schwindelig, wenn ich mir die Preisvorstellungen der Verkäufer oder die Endstände von Versteigerungen so anschaue. Ein gutes Beispiel dafür ist Cthulhu, wo quasi jedes OOP-Produkt vollkommen irrwitzige Preise erzielt.

Zwei Dinge finde ich daran bemerkenswert.

Erstens werden die Verkäufer nach meinem Eindruck zunehmend gieriger und maßloser. Das erzeugt bei mir einen recht ekligen Nachgeschmack. Eigentlich sollte ich das nicht so unsympathisch finden, denn es handelt sich um das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage. Dennoch: irgendwie ist mir das nicht so ganz geheuer und stößt mich ein bisschen ab. Bei meinem großen Ausverkauf vor ein paar Jahren habe ich mir jedenfalls Mühe gegeben, das anders zu machen und bin auch im Nachgang noch sehr zufrieden damit.

Zweitens ist auf einmal bei vielen Leuten offenbar eine gewisse Sammelleidenschaft ausgebrochen. Meine Ad-Hoc-Erklärung ist einerseits ein Effekt der Alterskohorte, denn nun sind die meisten Rollenspieler in einem Lebensabschnitt, in dem sie etwas ungezwungener in ihr Hobby zu investieren imstande sind. Andererseits hängt eventuell auch mit der Alterskohorte zusammen, dass die Leute weniger spielen können und stattdessen lieber schmökern und sammeln. Da wäre dann viel Barbiespiel dabei.

Vielleicht gibt es aber noch weitere Erklärungen. Oder ist sogar meine Beobachtung falsch? Wird da spekuliert? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen und Beiträge.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 19.12.2013 | 09:16
Ich denke das ist normal, die Spieler der ersten Stunde sind in den 40 und 50 und dürften Geld zu Verfügung haben, dass war aber auch 2000 so.

Nun sind aber auch die Spieler der 2 und 3 Stunde in einem Alter wo, Sie Geld zu Verfügung haben.

Gleichzeitig nehmen die alten Produkte an Zahl ab (es wird ja trotzdem noch weggeschmissen, es geht kaputt, wird verloren). Also eine ganz normale Entwicklung.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 19.12.2013 | 09:19
Ich denke das ist normal, die Spieler der ersten Stunde sind in den 40 und 50 und dürften Geld zu Verfügung haben, dass war aber auch 2000 so.

Nun sind aber auch die Spieler der 2 und 3 Stunde in einem Alter wo, Sie Geld zu Verfügung haben.

Gleichzeitig nehmen die alten Produkte an Zahl ab (es wird ja trotzdem noch weggeschmissen, es geht kaputt, wird verloren). Also eine ganz normale Entwicklung.

Hm, implizit unterstellst Du damit, dass zwar die Produkte weniger werden, aber die Spieler dabei bleiben. Da wär ich mir ja nicht so sicher. Insbesondere erklärt das nicht die Preisexplosion seit 2010.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Der_Namenlose am 19.12.2013 | 09:22
Tach!

[...] nun sind die meisten Rollenspieler in einem Lebensabschnitt, in dem sie etwas ungezwungener in ihr Hobby zu investieren imstande sind. [...]

Ich denke das trifft es am besten. Der Rollenspieler "altert" ja mit seinem Hobby mit  ;) Inzwischen dürfte für all die Begehrlichkeiten von Damals nun das entsprechende Geld gegenüberstehen, um sich seinen Sammlertraum zu erfüllen. Ich selbst soll hier auch gerade nen Uraltes MERS Quellenbuch für nen Kumpel verkaufen (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87630.0.html) was bestimmt auf Interesse stossen wird  :D

Mit "namenlosem" Gruss,

 8)
 
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 19.12.2013 | 09:24
Nein

ich sage damit, die Produkte werden weniger, gleichzeitig wird die zu Verfügung stehende Geldmenge größer.

Ob die Spieler gleich bleiben, oder weniger werden ist egal. Die Geldmenge ist relevant.

Und ab 2010 dürfte die Spielergeneration der 90er (sprich Mitte der 90er angefangen) in den Bereich der 30 rücken und damit in Lohn und Brot stehen, und es eben egaler werden, ob man nun 10 EUR ausgibt, oder 50 EUR.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 09:24
Ja, ich habe mehr Geld als damals und gebe dieses noch mangels Familie gern für Rollenspielprodukte aus.
Ja, ich investiere mehr Zeit in das Lesen der Produkte und spiele weniger.
Da deckt sich Deine Vermutung mit meinem Lebensstil und auch der Beobachtung des GF von Dragonworld. Der hat viele alte Kunden, die nicht aktiv spielen, aber viel kaufen, lesen und in Foren abhängen ;)

Ebenfalls sehe ich Deine Vermutung die Verkäufer betreffend als viel zu nett und dennoch treffend formuliert. Archo hatte dazu mal einen ähnlichen Thread gestartet. Finde ich aber auf die Schnelle nicht ...


Ich suche ja gerade MERS/MERP Material und bion auch überrascht, weil ich, bzw ein Kumpel 1998 für wirklich weig Piepen den ganzen Kram im Drachenei in HH vertickert haben.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 19.12.2013 | 09:46
Ebenfalls sehe ich Deine Vermutung die Verkäufer betreffend als viel zu nett und dennoch treffend formuliert. Archo hatte dazu mal einen ähnlichen Thread gestartet. Finde ich aber auf die Schnelle nicht ...

Ist Euch das auch aufgefallen? Spannend. Woran liegt denn das nach Deiner/Eurer Ansicht? Ich suche noch nach Anhaltspunkten für die Ursachen erstens des Sachverhalts und zweitens der Wahrnehmung. Bislang ist das eher so ein Gefühl. Andererseits könnte ich konkrete Threads hier aus dem Forum nehmen, die ich besonders unangenehm bzw. unangemessen fand. Das wären dann konkrete Beispiele. Sowas würde aber natürlich etwas viel Wirbel erzeugen. Insofern lasse ich das mal und diskutiere das etwas allgemeiner. Erzähl doch mal! Woran machst Du Deine Beobachtung fest?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Visionär am 19.12.2013 | 10:13
Evtl. müssen einige (ehemalige) Rollenspielsammler nun Anfang 40 aufgrund ihrer persönlichen wirtschaftlichen Lage ihr Rollenspielmaterial nun zu Kapital machen?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rev. Bilk am 19.12.2013 | 10:14
Für diejenigen, die das nochmal aufwärmen und noch einmal durchkauen möchten:

http://www.tanelorn.net/index.php/topic,86181.msg1749705.html#msg1749705 (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,86181.msg1749705.html#msg1749705)

Büdde sehr!
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Crimson King am 19.12.2013 | 10:17
Ich würde mal die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass vor ein paar Jahren lediglich einige Leute ihren alten Kram los werden wollten, während inzwischen einige Händler auf den Trichter gekommen sind, dass sich mit OOP-Rollenspielprodukten richtig viel Geld machen lässt. Ich meine, da gibt's ja nun auch Leute, die schauen, dass sie alte Sachen günstig stechen, um sie direkt wieder für Horrorpreise einzustellen.

Kapitalismus halt. Und ja, das Prinzip von Angebot und Nachfrage gibt ihnen Recht.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 10:19
Wir reden da zum Teil ja auch von richtig alten Produkten.
Ein Teil des ganzen wird auch mit an der Retro-Welle liegen. Nicht dass die an sich so viel Einfluss hatte, eher das wieder vermehrt und sehr positiv über alte Produkte gesprochen wird. Da abgesehen von bestimmten Fan- und Nerdtum über die meisten Neuerscheinungen gar nicht mehr oder nur noch sehr unbegeistert gesprochen wird, steigt dadurch das Ansehen und der Kaufanreiz von solch alten Schinken wieder enorm an.

Das führt irgendwie dazu dass diejenigen in unserem Hobby, die das Produkt oder die ganze Produktlinie damals gar nicht mitgenommen haben, jetzt, nachträglich, viel mehr Interesse am Kauf haben als am Kauf eines vergleichbaren neuen Produkts.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 19.12.2013 | 10:21
@ King Crimson: Das könnte es sein. Stimmt. Eventuell erklärt das auch meine Wahrnehmung einer Verschlechterung des Verkaufsklimas. Früher mögen das mehr entspannte Privatleute gewesen sein, heute machen professionelle An- und Verkäufer halt häufiger ein Geschäft draus - und vom Gewinn davon womöglich Teile der Miete bezahlt werden müssen, sehen die das entsprechend verkniffener und unnachgiebiger als die Privatleute früher. Das wäre ein Erklärungsansatz.

Hinzu kommen die Argumente von Slayn, die mehr in Richtung Anstieg der Preise gehen. Jo.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 10:37
Hinzu kommen die Argumente von Slayn, die mehr in Richtung Anstieg der Preise gehen. Jo.

Ich denke schon dass es noch komplexer ist. Auf der einen Seite erleben wir, wie für Kickstarter Produkte oft Unsummen für einen Blindkauf ausgegeben werden, getragen primär von Enthusiasmus oder noch ausgeprägter, wenn es selbst ein Retro-Produkt ist (V20 lässt grüßen).
Auf der anderen Seite bekommt man aktuelle(re) Produkte praktisch zum Fire and Forget Preis als PDF bei Drivethru oder den ganzen Bundle of Holding angeboten nachgeworfen. Viele werden das gar nicht merken, aber das führt zu einer gefühlten Entwertung von aktuellen Produkten. Sprich: Warum sollte ich mir das Ding da heute als Toten Baum holen, wenn ich es in 2 Monaten zusammen mit 5 anderen für ein Zehntel des Preises bekomme?

Zu guter letzt die überaus kritische Haltung aktuellen Produkten gegenüber. Bis auf wenige Ausnahmen werden Produkte im Mainstream nicht mehr positiv angenommen.

Deswegen denke ich, es hat mit weit mehr zu tun als nur Angebot und Nachfrage, es ist eher so das u.A. wegen der Oben genannten Punkte sich der Subjektive Wert der Alten Schinken gewandelt hat.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 19.12.2013 | 10:43
Auch das halte ich für eine clevere Beobachtung. Ich habe auch schon festgestellt, dass ältere Titel grotesk positiv verzerrt rezipiert werden. Wenn ich mir alleine die angebliche Begeisterung für DSA1 anschaue. Das System funktioniert doch vorne und hinten nicht mit der endlosen Würfelei von Attacke und Parade. Aber die Fahne wird dermaßen hoch über dem Kopf getragen und so weithin geteilt. Komisch. Parallel wird alles, was neu erscheint, mit größter Skepsis aufgenommen.

Vor ein paar Wochen hatte ich in einer Minute der Langeweile bzw. Prokrastidingsda einen Beitrag dazu geschrieben, in dessen Rahmen ich der Rollenspielöffentlichkeit eine wahrnembare Entwicklung vom Konservativismus ins Reaktionäre unterstelle. Ich finde das bedauerlich. Aber das ist mutmaßlich ein weiterer Grund. Danke Dir.

Dass aktuelle Produkte durch pdf-Angebote entwertet werden, sehe ich aber anders. Bei diesen ganzen Verkaufsaktionen der Marke Bundle of Holding und Konsorten war mit Ausnahme von so nem FATE-Dingens bislang nie ein auch nur halbwegs für den Mainstream attraktives Produkt dabei. Das waren nach meinem Eindruck quasi durch die Bank irgendwelche abseitigen Liebhabereien oder echt alte Schinken.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Crimson King am 19.12.2013 | 10:49
Vor ein paar Wochen hatte ich in einer Minute der Langeweile bzw. Prokrastidingsda einen Beitrag dazu geschrieben, in dessen Rahmen ich der Rollenspielöffentlichkeit eine wahrnembare Entwicklung vom Konservativismus ins Reaktionäre unterstelle.

Eine bessere Erklärung für den Erfolg dieses ultrakonservativen FATE-Gedöns gibt es ja auch nicht.  ::)
Die positiven Bewertungen für DSA 1 gibt es auch fast ausschließlich wegen dessen Einsteigerfreundlichkeit. Ich bezweifle, dass mehr als eine Handvoll Spieler DSA 1 einem altgedienten Rollenspielveteranen empfehlen würden.

Sorry für's OT.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 10:53
Schönes Thema und ich habe eigentlich gar keine Zeit ... daher in Kurzform:

ich vermute einen psycologischen Effekt, der einen Teil des Zeitgeistes einfängt. Der Sinn oder gar Drang nach Eskapismus scheint zu wachsen. Ich reflektiere dabei nicht nur mich selbst ;) Vielmehr beobachte ich das bei vielen Leuten. Ob das Familie, Freunde oder meine Angestellten sind.
Das manifestiert sich natürlich mannigfaltig, lässt sich aber auch in unserem Hobbyistenkreisen durchaus feststellen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 11:16
gelöscht, weil inhaltlich aus dem teilweise gelöschten Altthread
Lux
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 19.12.2013 | 11:19
Wenn ich bei eBay ein DSA-Abenteuer ab 1 Euro einstelle, dann ist es doch nicht primär *meine* Gier, die den Preis auf über 50 € hebt?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 11:24
Also erleben wir neben einem Drang zum Eskapismus, wie ich ihn vermute, auch eine Tendenz zu geringer Aufmerksamkeitsspanne in Texten. Bin gerade am Überlegen, wie sich dieses Phänomen in diese Beobachtungen integrieren ließe.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Jestocost am 19.12.2013 | 11:29
Das Thema ist ja eigentlich spannend. Vielleicht ist der echte und verlässliche Rollenspielmarkt in Zukunft der Gebrauchtmarkt - und die Verlage müssen nur noch tolle Bücher rausbringen, die man gerne sammelt und die dann im Wert steigen und gewinnbringend weiterverkauft werden...

Bei Comics ist das ja auch so - inklusve Marktkrise: http://en.wikipedia.org/wiki/Comic_book_collecting
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Niniane am 19.12.2013 | 12:42
Das Schwarze Brett ist für Ankündigungen, Spielersuchen und Suche/Biete. Insofern verschiebe ich diese Diskussion mal ins Allgemeine.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 12:44
Auch das halte ich für eine clevere Beobachtung. Ich habe auch schon festgestellt, dass ältere Titel grotesk positiv verzerrt rezipiert werden. Wenn ich mir alleine die angebliche Begeisterung für DSA1 anschaue. Das System funktioniert doch vorne und hinten nicht mit der endlosen Würfelei von Attacke und Parade. Aber die Fahne wird dermaßen hoch über dem Kopf getragen und so weithin geteilt. Komisch. Parallel wird alles, was neu erscheint, mit größter Skepsis aufgenommen.

Vor ein paar Wochen hatte ich in einer Minute der Langeweile bzw. Prokrastidingsda einen Beitrag dazu geschrieben, in dessen Rahmen ich der Rollenspielöffentlichkeit eine wahrnembare Entwicklung vom Konservativismus ins Reaktionäre unterstelle. Ich finde das bedauerlich. Aber das ist mutmaßlich ein weiterer Grund. Danke Dir.

Ganz kann ich der These nicht zustimmen, sehe ich doch eine  großen Unterschied zwischen "Spielen" und "Ideales Spielen".
Ich denke, ich kann gut und gerne behaupten, ich habe bei etlichen Produktlinien sowohl jedes Buch als auch jede Edition mitgenommen und kam praktisch immer irgendwann mal an die Stelle, an die sich der "Tenor" des Spiels so weit geändert hat, dass ich es für mich, so wie ich damit sozialisiert wurde, nicht mehr wiedererkannt habe und es somit nur noch "Spielen" anstatt "Ideales Spielen" wurde.
Natürlich geht es, die Produkte so anzupassen dass der "Tenor" wieder stimmt, dieser Extra-Aufwand steht aber der immer geringeren Freizeit gegenüber und konkurriert mit anderen Aktivitäten, die man erst im fortschreitenden Alter häufiger hat.

Ob man jetzt die Vergangenheit verklärt oder nicht ist daher eher zweitrangig, eher zutreffend ist die Aussage das man mal das "Ideale Spiel" für sich hatte und diesen Zustand wieder erleben will. Wenn ein neues Produkt das nicht schafft, wird man Reaktionär und greift zum alten Produkt, da alles schon bekannt ist, wenig Lernaufwand bietet und man hofft, man knüpft an die Vergangenheit an.

Dass aktuelle Produkte durch pdf-Angebote entwertet werden, sehe ich aber anders. Bei diesen ganzen Verkaufsaktionen der Marke Bundle of Holding und Konsorten war mit Ausnahme von so nem FATE-Dingens bislang nie ein auch nur halbwegs für den Mainstream attraktives Produkt dabei. Das waren nach meinem Eindruck quasi durch die Bank irgendwelche abseitigen Liebhabereien oder echt alte Schinken.

Sorry, die Bundles sollten da jetzt gar nicht so im Vordergrund stehen, eher die andauernden "Sales"-Aktionen auf den PDF Plattformen. Man kann immer irgendwo gerade irgendwas günstig abgreifen und das digitale Format scheint irgendwie gefühlt weniger Wert zu sein als jedes Buch und Bücher sind weniger Wert als eine Box.


[Nachtrag] Um den ersten Punkt nochmals zu verdeutlichen kann man sich mal CoC ansehen. Dort kann man ja "Edition" mit "Print Run" gleichsetzen, so wenige relevante Änderungen gibt es über die Jahre.
Dort explodieren die Preise von OOP Produkten nur so lange, bis es bei Chaosium einen offiziellen Re-Print des Produkts gibt. So zuletzt gesehen bei Masks of Nya..... Tippkrampfdings.
In den Fällen, in denen sich ein System nicht grundsäztlich ändert und so einer eigenen Inkompabilität innerhalb der Editionen sorgt, sind solche (rapide) steigende Sammlerpreise für den jeweiligen Verlag auch ein vorzüglicher Indikator was die Kundschaft nun will.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 19.12.2013 | 13:05
Hach - mein Lieblingsthema ;).

Generell (als Anmerkung von jemandem, der die Preisschwankungen im Sekundärmarkt schon lange lange beobachtet):

1. die ebay-Option des "stell es rein - wenn es sich nicht verkauft fallen keine Gebühren an", die es erst (in dieser Regelmäßigkeit) seit kürzerer Zeit gibt, hat sicher dazu beigetragen, dass Nimmersatte und Raffgeier in erschreckend regelmäßigen Abständen ganze Sammlungen zu horrenden Preisen (Amazon marketplace-Preisen) einstellen, was natürlich mittelfristig auch das Gesamtangebot verändert: Leute, die sich nicht sicher sind, was ihr Produkt wert sein könnte, schauen zunächst nach Preisen im Sekundärmarkt (i.d.R. ebay und Amazon). Somit ergeben sich mittel- bis langfristig generell höhere Preise; zudem fühlen sich die Raffgeier langfristig in ihren Preisforderungen bestätigt, weil ja nun auch vermehrt andere Anbieter mit hohen Forderungen im Sekundärmarkt und den Foren auftauchen.

2. die Editionskriege von D&D haben zunächst einen Run auf 3.X verursacht (hierzulande) was den Wert der deutschen Produkte anstiegen ließ (Angebot kleiner Nachfrage); es folgten die deutschen 4E-Produkte. Spätestens seit der Ankündigung von Next und der damit verbundenen Rückwärts-Kompatibilität sind dann nach und nach auch die Preise der anderen Editionen stark angestiegen (vor allem natürlich der deutschsprachigen).

3. neue Versionen alter Spiele, die bei den Fangemeinden nicht angekommen sind verteuern grundsätzlich die alten Editionen (höhere Nachfrage). Bsp: MERS und oWoD.

4. eine genauere Kalkullation eines namhaften deutschen Verlages schafft es mit erschreckender Regelmäßigkeit aktuelle Werke in zu kleiner Stückzahl zu produzieren, was nach der Rezensionsflut ebenso reglmäßig zu erhöhter Nachfrage bestimmter (von den Rezensenten hoch gelobter) Artikel führt, wie z.B: "Von eigenen Gnaden" oder "Im Bann des Eichenkönigs". So nach und nach gab es ja den ein oder anderen Reprint, was auch zu einer Entspannung des Sekundärmarktes führte.

[später gerne mehr]
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 19.12.2013 | 13:24
Den ersten Punkt finde ich sehr überzeugend. Das hatte ich so noch nicht bedacht und wirkt wirklich extrem plausibel. Damit dürften wir die maßgeblichen Gründe für die beobachteten Entwicklungen erfasst. haben. Wunderbar! Oder hat noch jemand einen Pfeil im Köcher?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 13:35
Den ersten Punkt müsste man anderweitig überdenken oder zumindest erweitern.
Ich habe es noch ganz gut aus der Übergangszeit von TSR zu WotC und dementsprechend der Übergangszeit von AD&D zu 3E in Erinnerung, das die ersten richtigen Plattformen für Sammler anstatt Nutzern entstanden sind, etwa Noble Knight.
Schon 2000 rum wurden die ersten Bloodwars Boxen für 300 USD angeboten, weil klar wurde dass diese Linien eingestellt wurden und keine Reprints mehr kommen würden.
Als dann so viele Verlage pleite gingen oder Linien eingestellt wurden, ist der Sammler-Markt doch schon früh angewachsen.

Ich denke also, die ganze Amazon Marketplace Sache bzw. die Ebay-Preise sind nur ein Echo auf eine Sache, die schon längst am rollen war und ist.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Just_Flo am 19.12.2013 | 16:19

4. eine genauere Kalkullation eines namhaften deutschen Verlages schafft es mit erschreckender Regelmäßigkeit aktuelle Werke in zu kleiner Stückzahl zu produzieren, was nach der Rezensionsflut ebenso reglmäßig zu erhöhter Nachfrage bestimmter (von den Rezensenten hoch gelobter) Artikel führt, wie z.B: "Von eigenen Gnaden" oder "Im Bann des Eichenkönigs". So nach und nach gab es ja den ein oder anderen Reprint, was auch zu einer Entspannung des Sekundärmarktes führte.

[später gerne mehr]

Hm, war Von eigenen Gnaden nicht noch bei der Vorgängerfirma?  Naja, spätestens der PDF-Vertrieb sollte da doch entspannend wirken oder?
Wobei, VEG gab es doch auch schon früher digital oder?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 19.12.2013 | 16:29
@Slayn:
Das allein würde die hohen Verkaufspreise, die mitunter von einem Produkt erzielt werden, erklären, nicht jedoch die bereits exorbitanten Forderungen für ein Erstgebot. Wenn der Markt generell einfach nur auf eine gestiegene Nachfrage reagieren würde könnten entsprechende Anbieter ihre Produkte auch getrost zu 1€ Startpreis einstellen und darauf vertrauen, dass schon ein entsprechender Preis erzielt wird. Tun sie aber nicht, im Gegenteil. Ich beobachte (unter anderem) zwei Anbieter von hauptsächlich OD&D/AD&D Produkten, die bereits seit Jahren Fantasiepreise verlangen und im Prinzip (also abgesehen von den Artikeln, deren reale Wertentwicklung sie völlig unterschätzt haben) nie etwas verkaufen. Und anstatt billiger zu werden heben sie ihre Preise noch alle Jahre wieder ein wenig an. Warum sollte ich für ein gebrauchtes (mit Gebrauchspuren) Conan - Unchained 75€ STARTGEBOT zahlen (+Versand), wenn ich das gleiche Produkt in Mint-Qualität (z.T. noch Originalverpackt) für 20€ (incl. Versand) aus Amerika bestellen kann? Hier liegt einfach keine vernünftige Marktkenntnis zu Grunde, sondern das unprofessionelle Schätz- und Wunschtraumverhalten einiger Raffgeier, die glauben Montezumas Schatz zu besitzen und den Hals nicht voll genug bekommen können. Und ab und an verirrt sich ja dann doch einmal ein Kunde dorthin - i.d.R. jemand der einfach keine Ahnung hat und ein besonderes Geschenk für einen Rollenspieler sucht - der dann (im Glauben ein super-rares tolles Produkt zu erwerben - weil`s ja so teuer ist!) die Fantasy-Preise für ein Fantasy-RPG bezahlt (naheliegender Humor) nur um einen mittleren Herzinfarkt beim Beschenkten zu produzieren, wenn dieser jemals den gezahlten Preis erfährt (was ja in dieser Preisklasse leider all zu oft die Regel ist ... wer 75 Tacken für ein 24 Seiten Heftchen bezahlt will es ja auch erzählen um den "Wert" des Geschenkes angemessen gewürdigt zu wissen). Und das hat dann nichts mehr mit Wertsteigerung von Sammelobjekten zu tun, sondern mit Nepp- und Schlepp- und Bauernfänger. und dagegen gibt es eigentlich (zu Recht) Gesetze.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 19.12.2013 | 16:37
Jeden Tag steht ein Dummer auf - und ebay hilft, ihn zu finden.
Prinzipiell sehe ich da auch kein Problem. Ich wurde auch schon beleidigt angesprungen, weil ich für ein "Sammlerstück" halt nur den Klolektüre-Preis bezahlen wollte, den es MIR wert gewesen wäre. Andererseits sehe ich es auch nicht ein, "Sammlerstücke", für deren Komplettierung ich einiges an Zeit und Mühen aufwenden musste, dann für ein Appel und ein Ei zu verschleudern. Dann wird man halt nicht handelseinig und geht getrennte Wege - so lange die Beteiligten halbwegs höflich bleiben ist das doch kein Problem.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 19.12.2013 | 17:14
Sehe ich völlig genau so. Problematisch wird es eben dann, wenn sich der Preis nicht mit der Wirklichkeit deckt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.12.2013 | 17:28
@Slayn:
Das allein würde die hohen Verkaufspreise, die mitunter von einem Produkt erzielt werden, erklären, nicht jedoch die bereits exorbitanten Forderungen für ein Erstgebot. Wenn der Markt generell einfach nur auf eine gestiegene Nachfrage reagieren würde könnten entsprechende Anbieter ihre Produkte auch getrost zu 1€ Startpreis einstellen und darauf vertrauen, dass schon ein entsprechender Preis erzielt wird. Tun sie aber nicht, im Gegenteil. Ich beobachte (unter anderem) zwei Anbieter von hauptsächlich OD&D/AD&D Produkten, die bereits seit Jahren Fantasiepreise verlangen und im Prinzip (also abgesehen von den Artikeln, deren reale Wertentwicklung sie völlig unterschätzt haben) nie etwas verkaufen. Und anstatt billiger zu werden heben sie ihre Preise noch alle Jahre wieder ein wenig an. Warum sollte ich für ein gebrauchtes (mit Gebrauchspuren) Conan - Unchained 75€ STARTGEBOT zahlen (+Versand), wenn ich das gleiche Produkt in Mint-Qualität (z.T. noch Originalverpackt) für 20€ (incl. Versand) aus Amerika bestellen kann? Hier liegt einfach keine vernünftige Marktkenntnis zu Grunde, sondern das unprofessionelle Schätz- und Wunschtraumverhalten einiger Raffgeier, die glauben Montezumas Schatz zu besitzen und den Hals nicht voll genug bekommen können. Und ab und an verirrt sich ja dann doch einmal ein Kunde dorthin - i.d.R. jemand der einfach keine Ahnung hat und ein besonderes Geschenk für einen Rollenspieler sucht - der dann (im Glauben ein super-rares tolles Produkt zu erwerben - weil`s ja so teuer ist!) die Fantasy-Preise für ein Fantasy-RPG bezahlt (naheliegender Humor) nur um einen mittleren Herzinfarkt beim Beschenkten zu produzieren, wenn dieser jemals den gezahlten Preis erfährt (was ja in dieser Preisklasse leider all zu oft die Regel ist ... wer 75 Tacken für ein 24 Seiten Heftchen bezahlt will es ja auch erzählen um den "Wert" des Geschenkes angemessen gewürdigt zu wissen). Und das hat dann nichts mehr mit Wertsteigerung von Sammelobjekten zu tun, sondern mit Nepp- und Schlepp- und Bauernfänger. und dagegen gibt es eigentlich (zu Recht) Gesetze.
Ist aber nicht nur im Rollenspielbereich so sondern auch bei anderen Buechern. Ich erinnere mich an die regelmaessigen Anrufe von Erben die die "wertvolle Lexikonausgabe der verstorbenen Oma" mal preislich schaetzen lassen wollten und die dann aus allen Wolken gefallen sind (und die Weltreisen wieder abbestellt haben) wenn sie mitgekriegt haben, dass der 20+ Baender der mehrere Tausend DM gekostet hat inzwischen reichlich fuer ca. 100-150 Euro komplett (und teils im Topzustand) verkauft (oder zumindest angeboten) wird.

Unterschiede zwischen "Angebotspreisen" und realem "Wert" sind ja auch bei Neuprodukten durchaus interessant... Da wird im Wochenprospekt ein Produkt zum "Superschnaeppchenpreis" angeboten das aber auch nicht nennenswert teurer ist als der Durchschnittspreis anderenorts.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 20.12.2013 | 06:54
Sehe ich völlig genau so. Problematisch wird es eben dann, wenn sich der Preis nicht mit der Wirklichkeit deckt.
Wo ist das Problem? Oder anders: Für wen?

Ebay ist heute die Plattform für jedermann, ebenso amazon. Beides Plattformen, denen auch "vertraut" wird (Stichwort: Auslandsbestellung).
Und wenn sich immer mehr Leute auch an den Preisen dort orientieren, ist es auch kein Wunder, wenn diese aufgerufen werden.

Und ja, es gibt die "Dummen", die dann doch (zu?) viel zahlen. Gehöre oft genug dazu... :)
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Maarzan am 20.12.2013 | 12:55
Entweder werden die Preise gezahlt -oder auch nicht.
Man kann sich wundern, aber meckern oder Moral bemühen sehe ich völlig fehlt am Platz.

Was die Ursache angeht: Viellecht haben eben doch mehr Leute das Gefühl bekommen, dass das alte Zeug doch besser ist als das, was man heutzutage neu bekommt und entsprechend trifft Nachfrage auf ein begrenztes Angebot.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 20.12.2013 | 15:14
Ich finde eigentlich den Anspruch, das Andere ihr Eigentum zu Preisen zu verkaufen haben, die mir in den Kram passen, ziemlich weit drüber.

Wenn ich etwas verlaufe, entscheide ich und nur ich, zu welchem Preis ich das anbiete. Entweder jemand zahlt den Preis, macht mir ein Gegenangebot oder kauft eben nicht.


Hier von Wucher zu reden, ist absolut unzulässig, denn niemand nutzt eine Notsituation oder eine asymmetrische Informationslage. Das sind aber Bedingungen, um von Wucher zu reden.

Und nein, nur weil ich unbedingt ein Regelwerk von Hans Dampf in der Ausgabe von 1889 haben will, befinde ich mich NICHT in einer Notlage in diesem Sinne.

Rollenspiele sind ein Sammlermarkt und der Markt bestimmt die Preise, nicht irgendwelche Weltenverbesserer, die mir ihre Wunschpreise diktieren wollen...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Arkam am 20.12.2013 | 16:07
Hallo zusammen,

ich denke das da ein paar Faktoren zusammen kommen.
Rollenspieler sind an teilweise sehr seltsame Preise gewöhnt. Oder bin ich der Einzige der sich schon Mal über die Preis Relationen zwischen einem 400+ Seiten Hardcover Grundregelwerk und einem deutlich unter 100 Seiten Klammerheftung Quellen Buch gemacht hat. Da kommen einem Sammlerpreise teilweise nicht mehr so unlogisch vor.
Ich habe den Eindruck das Verlage die Auflage einzelner Bände sehr genau kalkulieren. Man will, verständlicherweise, möglichst die ganze Auflage verkaufen. Ist das Produkt schlecht zu kalkulieren macht man eine Sammler Ausgabe oder eine Limitierte Fassung daraus. So werden teilweise schon weniger als drei Jahre alte Produkte zu gesuchten Stücken. Entsprechend haben die Bände dann auch keinen Preis Verfall sondern man freut sich wenn man sie für den glatten Neupreis, also 50€ statt ursprünglich 48 € bekommt. Da juckt es dann wahrscheinlich den Einen oder die Andere zwei Bände zu kaufen und über den Verkauf des zweiten beide zu finanzieren und vielleicht noch einen kleinen Gewinn zu machen.
Es kommen einige Altsysteme zurück, etwa Traveller und Paranoia. Wer nach interessantem Material sucht bekommt natürlich auch die über 20 Jahre alten Titel genannt. Fans und Alte Säcke mit romantisierten Erinnerungen an die gute alte Zeit verklären das Material dann. Ohne einen wirklichen Kritiker wächst dann die Begeisterung auf der einen und der Wunsch solche Perlen zu besitzen auf der anderen Seite. Heraus kommen dann ungewöhnlich hohe Preise.
Alte Säcke treffen sich zum 25 jährigen Gruppen Jubiläum. Da will man dann eben die Sachen spielen oder wenigstens Lesen die man sich damals nicht kaufen konnte oder die man inzwischen entsorgt hat. Zum einmaligen Anlass ist man eben auch bereit Sammler Preise zu akzeptieren. Die Spirale dreht sich.

Gruß Jochen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 20.12.2013 | 20:00
Komisch - warum will mir gerade das Sprichwort "ein getretener Hund bellt" nicht aus dem Kopf gehen?

Problematisch wird es also, wenn die vom Verkäufer gewünschte Geldmenge in keiner Relation zur Realität steht und man ihm/ihr dies auch nicht zu verstehen geben kann. beispiel: seit drei jahren beobachte ich eine Auktion auf ebay; ein Produkt, welches ich gerne zum dritten Mal hätte, da meine Gebrauchsversion eben schon Gebruachsspuren aufweist. Alle Jahre wieder schreibe ich also den Verkäufer an teile ihm den realistischen Preis mit (also den, zu dem ich das Produkt von professionellen Händlern aus USA/Kanada kaufen könnte) - ein Preis der etwa bei 40% seiner Vorstellung liegt - und schicke ihm natürlich auch die Verlinkung, damit er sehen kann, dass er (und nicht etwa ich) ein Problem mit der Realität hat. Diese Kommunikation ist immer höflich und freundlich aber er lehnt jedesmal einen Verbilligung ab und begründet, dass eben alle professionellen Händler (die davon leben!) keine Ahnung hätten, was dieses Produkt wirklich wert sei.

Natürlich darf man gerne argumentieren, warum ich mir das Teil nicht einfach aus Amiland hole, aber - da ich es bereits zweimal habe und ein ewiger Weltverbesserer bin - so dringend ist es eben doch nicht.

Und genau das meine ich mit Problem.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 20.12.2013 | 20:41
Hm... Um mal von Beleidungen der Marke "getretener Hund" in ein wenig konstruktivere Gewässer zu kommen, versuche ich noch mal einen anderen Winkel.

Mein Unwohlsein hat wie gesagt weniger etwas mit der Beziehung zwischen Angebot und Nachfrage zu tun. Wenn ich mal in mich horche, dann ist es eher die Mischung aus Formalisierung der Geschäftsbeziehung und einer gewissen Verrohung im Umgang, die ich meine.

Das ist für mich so ein bisschen vergleichbar mit einem Flohmarkt, der sich massiv gewandelt hat. Früher standen da relaxte Privatleute, die aus der Sache ein Happening machten, auch mal fünfe gerade sein ließen und gemeinsam mit den Besuchern offenkundig eine Menge Spaß bei der Sache hatten.

Heute stehen da dann jedoch viel häufiger Leute, die den Verkauf professionell betreiben, entsprechend verkniffen an die Sache herangehen und unbedingt das Maximum aus allen Angeboten herauspressen wollen. Das ist dann irgendwann ein Flohmarkt, auf den ich nicht mehr so gerne gehe.

Und sowas beobachte ich auch im RPG-Bereich. Da geht, auch hier im Forum, in meiner Wahrnehmung so ein bisschen die Unschuld verloren. Das ist schade.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 20.12.2013 | 20:51
Bevor jetzt wieder die Mod kommt: ich habe (verdammt noch mal) niemanden beleidigt. Ich habe ein deutsches Sprichwort zitiert. Das geht überall in der Gesellschaft durch. Das geht auf politischen Podiumsdiskussionen. Das geht in der Zeitung. Da kommt niemand auf die Idee eine Klage wegen Beleidigung einzureichen. Von daher weise ich diese Verleumdung von mir -
I C H  H A B E  N I E M A N D E N  B E L E I D I G T.

Post Scriptum: und das mir jetzt bitte keiner mit selbigem Zitat kommt ...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 20.12.2013 | 20:53
Jaja, ist ja gut. Offensichtlich gibt es da unterschiedliche Wahrnehmungen. Für mich wird da ein Bezug zu anderen Beitragenden hergestellt, der in ziemlich anklagender Weise recht explizit unfreundliche Dinge unterstellt. Dass man sowas als Beleidigung auffassen kann, finde ich nicht abwegig. Aber bitte: zurück zum Thema, nicht zur Form.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Just_Flo am 20.12.2013 | 20:56
Hm, vielleicht bin das ja ich, aber irgendwie wirkte die Kombination aus dem Sprichwort und dem Text darunter so als ob bewußt das Stielmittel der Ironie verwendet werden sollte.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 21:02
@Wellentänzer:

Ganz aus heiterem Himmel heraus ist diese Entwicklung aber nicht geschehen. Rollenspiel ist ein Hobby das sowohl intensive Loyalität als auch einen ausgeprägten Sammlertrieb hervorbringt. Gerade zum Beginn der großen Zersplitterung und gegen Ende der Silver Age sind massig "angefixte" Leute auf ein mal auf den trockenen gestanden, ganz zufällig auch wieder die erste Generation, welcher der DIY-Ethos praktisch ausgetrieben wurde und die tatsächlich einen konstanten "need" nach neuen Produkten hatten, sozusagen ihren "Fex" benötigt haben.
Dabei ist es schon beachtlich, was quasi für ein Run stattfindet, wenn eine Produktlinie eingestellt wird oder ein Editionswechsel ansteht. Ich hätte nie gedacht, das ein RPG Produkt solche Preise erzielen kann, aber die Zeit, nachdem klar wurde das Planescape zu Ende ist war schon mal der Hammer, als dann klar wurde dass es nie wieder kommen würde, wurde es noch ärger.
Bei White Wolf Sachen war das nicht ganz so arg, da war aber die Kundschaft eh schon so gut pawlowsch Konditioniert, die haben eh praktisch alles sofort gekauft, da kam dieser Horten-Reflex nicht hoch.

Viel, wirklich sehr viel, hat mit dem Wegfallen vom DIY-Gedanken zu tun und mit gut dressierten Kunden, die nur mit "original" Sachen spielen wollten. (Siehe auch: Wie oft kam es zur D&D 3E Blütezeit vor dass SLs Sachen nicht zugelassen haben nur weil diese "nicht von WotC sind"?)

Dieser Umstand hat den angekreideten Sekundärmarkt doch erst ermöglicht.

Hierbei können wir aber auch spannende Parallelen zu zumindest einen Teil der OSR ziehen, ebenso zu einigen Klein-Projekten die man hier im Forum sieht: Ich habe es nicht, es ist mir zu teuer auf Ebay, ich bastle mir mein eigenes.

[Nachtrag] Ich bin ja gespannt auf den nächsten Sommer, wenn die DSA4 zu DSA5 Wachablösung erfolgt. Auch hier herrscht ja der Official-Only Gedanke vor und ich frage mich, wie viele Produkte, die "man" vorher ausgelassen hat, plötzlich gesuchte Raritäten werden,  einfach durch die Spieler, die nicht Umsteigen wollen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 20.12.2013 | 22:37
beispiel: seit drei jahren beobachte ich eine Auktion auf ebay; ein Produkt, welches ich gerne zum dritten Mal hätte, da meine Gebrauchsversion eben schon Gebruachsspuren aufweist. Alle Jahre wieder schreibe ich also den Verkäufer an teile ihm den realistischen Preis mit (also den, zu dem ich das Produkt von professionellen Händlern aus USA/Kanada kaufen könnte) - ein Preis der etwa bei 40% seiner Vorstellung liegt - und schicke ihm natürlich auch die Verlinkung, damit er sehen kann, dass er (und nicht etwa ich) ein Problem mit der Realität hat. Diese Kommunikation ist immer höflich und freundlich aber er lehnt jedesmal einen Verbilligung ab und begründet, dass eben alle professionellen Händler (die davon leben!) keine Ahnung hätten, was dieses Produkt wirklich wert sei.

Natürlich darf man gerne argumentieren, warum ich mir das Teil nicht einfach aus Amiland hole, aber - da ich es bereits zweimal habe und ein ewiger Weltverbesserer bin - so dringend ist es eben doch nicht.

Wir halten also fest: Du könntest ein Produkt zu deinem Wunschpreis haben, was aber mit Aufwand für dich verbunden wäre (Auslandsbestellung)

Jemand bietet das Produkt an, will aber mehr Geld haben, als das, was andere Händler (im Ausland) wollen.

Abgesehen davon, da er im Verlaufsfall eBay Gebühren abzudrücken hat, sehe ich die Preisdifferenz auch als Aufwandsentschädigung an, das ER das Produkt ja schliesslich rgendwann man erstanden hat, vielleicht auch als Import.

Also zahlst Du entweder seinen Arbeitsaufwand, machst dir selber die Arbeit des Imports oder verzichtest auf dein drittes (!!!) Exemplar.

Wie auch immer, sehe ich beim Anbieter keinen Fehler. Ich sehe aber jemanden, der seine eigene Sicht der Dinge unbedingt durchsetzen will...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 23:19
Wir halten also fest: Du könntest ein Produkt zu deinem Wunschpreis haben, was aber mit Aufwand für dich verbunden wäre (Auslandsbestellung)

Jemand bietet das Produkt an, will aber mehr Geld haben, als das, was andere Händler (im Ausland) wollen.

Abgesehen davon, da er im Verlaufsfall eBay Gebühren abzudrücken hat, sehe ich die Preisdifferenz auch als Aufwandsentschädigung an, das ER das Produkt ja schliesslich rgendwann man erstanden hat, vielleicht auch als Import.

Also zahlst Du entweder seinen Arbeitsaufwand, machst dir selber die Arbeit des Imports oder verzichtest auf dein drittes (!!!) Exemplar.

Wie auch immer, sehe ich beim Anbieter keinen Fehler. Ich sehe aber jemanden, der seine eigene Sicht der Dinge unbedingt durchsetzen will...

Naja, so jein. Es ist ein Sekundärmarkt über den wir hier reden, also ungebunden von aktuellen Produktionskosten, etc. Der Preis ist somit also nicht nur ein "reiner" Marktpreis (was es eh nicht gibt) sondern oft auch reine Verhandlungssache.
Die Kritik geht ja an Händler in diesem Sekundärmarkt, die sich aufführen als wären sie im Primärmarkt und ein noch unflexibleres verhalten an den Tag legen als es solche tun.

Sicher, ich teile da die Einstellung von Archoangel nicht, aber die Aussage von Wellentänzer muss man sich dabei nochmals durch den Kopf gehen lassen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 20.12.2013 | 23:30
Handeln sollte immer erlaubt sein, aber ganz ehrlich: Wenn ich irgendwas anbiete und jemand kommt mit einem Angebot, das 60% unter meiner Vorstellung ist und belegt das mit einem Link auf ne fremde Seite, dann passieren bei mir 2 Dinge:

1. Ich hinterfrage mich, ob meine Preisvorstellung überzogen ist und passe diese dann eventuell an
2. Ich frage mich ernsthaft, warum derjenige sich das Ding dann nicht einfach vom günstigeren Händler bezieh

Groß sind immer die Leute, die von mir den Teil eine Konvolut erstehen wollen, aber nur die ein oder zwei Filetstückchen daraus und dann einfach den geforderten Preis durch die Anzahl der einzelnen Stücke teilen und dann noch generöß 10% drauflegen.

Ganz ehrlich, wollen solche Leute mich für blöd verkaufen?

Andere Beispiel: Trödelmarkt, ich hatte einige OVP Brettspiele dabei, die es auch nicht mehr im Handel gab. Nicht die Oberkracher, aber auch keine Krücken. Alter Preis der inger war um die 25€, ich hab die mit 10€ angesetzt und hätte Gebote ab 7€ angenommen.

Dann kommt jemand, frgt nach dem Preis, sucht ich dnn 3 Stück aus und meint trocken "Ich steh auf 1€ Spiele, biete dir aber für alle sogar 6€"

Ich mein, ich bin ja selten sprachlos, aber da... 
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 23:37
@Tequila:

Bitte tue mir den gefallen und geh in der Diskussion noch mal etwas zurück.
Es ging explizit darum, das RSP-Objekte als "Raritäten" oder "Must-Have Sammlerstücke" im Sekundärmarkt auf ein unglaubliches Preisniveau gehoben worden, ohne Verhandlungsbasis. Ich wiederhole da Zahlen gerne noch mal: Blood Wars für 300 USD, Traumlande für 250 Euro.

Was du beschreibst ist ein vernünftiger Restwert und unvernünftiges Verhandeln (Was ich wohl mal "Ich bin mal so dreist und versuche es mal" gelten lassen würde).

Die Kritik an an deinem Punkt (1) sieht doch so aus: Wenn ich das Ding überall hin schleppe, überall Standgebühren zahle, es nie los werde, mache ich es dann jeden Monat teurer, um den Anteil der "vergeudeten" Standgebühren?
Aber auch: Wenn ich keinen Leidensdruck habe das Objekt los zu werden und keine gebühren bezahlen muss, muss ich mich dann auf Taub-Stumm gegenüber Verhandlungen stellen?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 20.12.2013 | 23:57
Wie in fast jedem Sammelgebiet gibt es auch bei Rollenspielen die Blaue Mauritius. Die Traumlande für 250 würde ich persönlich nicht kaufen, 150 hab ich aber dafür hingelegt, weil es das mir wert war.

Bei den Bänden zum Orient Express und den Bergen des Wahnsinns bin ich nicht bereit, mich zu "verschulden", nicht mal annähernd, aber deshalb mache ich den jeweiligen Verkäufern keine Angebote, die ihrer Wünsche spotten.

Es gbit nun mal Juwelen für die Sammlung und Juwelen kosten nun mal, eben wei sie so selten sind. Das muss man nicht mitmachen, aber daraus ergibt sich kein Recht, andere des Wuchers zu bezeichnen oder generell über sie herzuziehen.

Rollenspiele sind keine Produkte des alltäglichen Bedarfs und wenn mir geforderte Preise nicht passen, dann habe ich genug Alternativen...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 21.12.2013 | 00:06
Bitte, Tequila, ich hatte dich gebeten nochmal Wellentänzers Beiträge zu lesen.
Es geht nicht primär um den "Ebay-Händler" (Oder wie auch immer man ihnen nennen will), es geht um das groß Ganze dabei.

Wir (Verlag) stellen etwas nur noch in begrenzter Stückzahl her das gewollt unter der Abnehmermenge liegt. Kauft das jetzt bei uns oder kauft es später teuer am Sekundärmarkt. Oh schaut, wir haben nur noch X auf Lager.

Das ist die Krux an der ganzen Geschichte, die sich hier durch Primär- und Sekundärmarkt ergibt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 21.12.2013 | 00:18
Was das gute Recht eines jeden Verlages ist.

Die sebe Diskussion hatten wir hier schon mal, da ging es primär um Pegasus und die limitierten Cthulhu-Bände.

Sorry, ganz klar: Wenn Pegasus sich für eine limitierung entscheidet (warumauch immer), das ist das ihr verdammtes Recht.

Umgekehrt ist es als Kunde mein Recht, nichts mehr von diesem Verlag zu kaufen.

Keinesfalls habe ich aber das Recht, den Verlag vorzuschreiben, wie er seine Geschäfte zu führen hat.

"Das große Ganze" ist, mit Verlaub, ausgemachter Blödsinn, denn es gibt hier kein episches großes Ganzes. Hier gibt es Geschäftsmodelle, derer sich jeder bedienen darf...


Ich finde IMMER eine Alternative zu einem regelwerk. Mir mag die Alternative nicht gefallen, aber ich habe eine, meist sogar mehrere.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Slayn am 21.12.2013 | 00:20
An dieser Stelle: Let´s agree to disagree. Andernfalls drehen wir uns endlos im Kreis.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 21.12.2013 | 10:18
Selbstverständlich Tequila hat jedes Recht der Welt, wenn er den Rollenspielmarkt für sich als knallhartes Geschäftsfeld definiert.

Tequila ist da doch ein wunderbares Beispiel:

Er hat mir damals die Beta zu Edge of the Empire, die er nach meinem Eindruck selbst kostenlos oder zumindest sehr günstig in mehrfacher Stückzahl woher auch immer erhalten hatte, für einen Preis €10 über dem Verkaufspreis gegeben - zu einer Zeit, wo das Ding nur kurzfristig schwierig zu besorgen war. Da ich das Ding gerne wollte, hab ich das Angebot angenommen. Geschluckt habe ich aber dennoch, denn ich fand das als Geschäftsgebaren für ein Hobbyforum schon ziemlich ruppig.

Ich finde das als Einzelfall ein bisschen unangenehm, aber akzeptabel. Sonst hätte ich das Buch nicht gekauft. Gleichwohl hätte ich anders gehandelt und mir gewünscht, dass auch Tequila sich für eine andere Handlungsoption entschieden hätte. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen, denn es wurde gegen keinerlei Recht verstoßen und meine - eventuell romantisierende - Vorstellung mag man im gleichen Atemzug problemlos auch naiv nennen. Kurzum: ich kann und will Tequila da keinen Vorwurf machen, sondern konzediere lediglich unterschiedliche Präferenzen.

Wenn jedoch diese Art einer sehr formalisierten, ent-emotionalisierten Betrachtung samt der zugehörigen Handlungsweisen in den Bereich des privaten Austausches hinein auf den Sekundärmarkt in größerem Ausmaß wirkt, dann wird das Klima halt wahrnehmbar kälter. Das ist mir irgendwann aufgefallen und ich finde das sehr schade.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Glgnfz am 21.12.2013 | 10:27
@eBay-Preise: Wobei die Auktionen der drei Astronauten, die die Artikel (vor allem im D&D-Bereich) zu monströsen Startpreisen anbieten, zu etwa 99% nicht das Startgebot erreichen. Das finde ich schon immer sehr beruhigend.

Ich setze ja immer alles zu 1 Euro Startgebühr ein und schaue, was der Markt so treibt. Manchmal gewinnt man, manchmal geht was Tolles für einen Euro weg, aber mir gefällt es so.

Insgesamt aber kann ich dein Startthese nicht pauschal unterschreiben, Welli. Es gibt Bereiche wo die Preise definitiv angezogen sind (Old-School D&D, Cthulhu, MERS) aber auch solche, wo sie in den Keller gerutscht sind (d20, DSA etwa der Jahre 88-98, also die "zweite Welle").
Auch die ganz ganz alten DSA-Sachen sind keine unfassbaren Schätze. Die 4 ersten Abenteuer (ohne irgendwiefarbige Ecke) beispielsweise gibt es immer wieder für 2 Euro, auch die Regelboxen kannst du fast immer für unter 5 Euro abschießen - mit Ausnahme der ersten Werkzeuge des Meisters, wenn die Maske noch dabei ist.


EDIT: Was im Moment im Sinkflug begriffen ist, sind die limitierten grünen DSA-Bände und auch ein blaues Nordlicht habe ich letzte Woche für 71 Euro (oder so) geschossen - kein Vergleich zu den 150, die es vor ein oder zwei Jahren locker gebracht hat.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 21.12.2013 | 10:30
150 EUR für ein Traumlande, ich sollte drüber nachdenken meines zu verkaufen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 21.12.2013 | 10:57
Insgesamt aber kann ich dein Startthese nicht pauschal unterschreiben, Welli.
Kann durchaus sein, dass mich die Wahrnehmung da trübt. Mir fallen insbesondere die grotesken Preise für CoC die Tränen in die Augen. Wenn ich es mir recht überlege, würde ich mich mittlerweile auch eher auf die Stimmung als auf die Preise einschießen. Das ist es deutlich eher, was mich stört.

Was im Moment im Sinkflug begriffen ist, sind die limitierten grünen DSA-Bände und auch ein blaues Nordlicht habe ich letzte Woche für 71 Euro (oder so) geschossen - kein Vergleich zu den 150, die es vor ein oder zwei Jahren locker gebracht hat.
Ups. Ich habe die grünen Wege-Bände für jemanden bis Anfang 2014 zurückgelegt. €450 für das Komplettpaket. Das wäre vor zwei Jahren noch ein tierisches Schnäppchen gewesen. Ist das nun überteuert? Nunja. Wollen wir mal schauen, ob der sich an sein Wort gebunden fühlt :-)
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: CAA am 21.12.2013 | 11:15
"C°ntinuum: roleplaying in The Yet" bekommt man auf ebay auch nur zu viel zu hohen Preisen - wen überhaupt :'(
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Kearin am 21.12.2013 | 12:09
Ich habe in den letzten Jahren meine Sammlung weitestgehend aufgelöst und ich habe ehrlich gesagt nie eingesehen, ein Buch unter dem Wert zu verkaufen, den ich als angemessen empfinde. Einfach weil ich es nicht nötig habe.

Ich finde es da auch etwas arrogant, Händlern wegen gefühlt hoher Preise zu verurteilen, gleichzeitig aber möglichst niedrige Preise für sich selbst einzufordern. Das ist dann die typisch deutsche Nehmer/Geiz-ist-Geil-Mentalität in wahrer Reinform.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: D. M_Athair am 21.12.2013 | 12:15
Letztendlich entscheidet sich die (eigene) Kritik an der Preisentwicklung daran, ob man Rollenspiele als Gebrauchsartikel oder Sammlerware verstanden wissen will. Inklusive aller Mischformen davon.

Wobei ich sagen muss: Hier, am schwarzen Brett habe ich wenig Sammlermentalität erleben dürfen. Und das finde ich auch gut so.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 21.12.2013 | 12:24
Ich finde es da auch etwas arrogant, Händlern wegen gefühlt hoher Preise zu verurteilen, gleichzeitig aber möglichst niedrige Preise für sich selbst einzufordern. Das ist dann die typisch deutsche Nehmer/Geiz-ist-Geil-Mentalität in wahrer Reinform.

Da baut wieder jemand einen Strohmann auf. Wollen oder können manche Leute nicht lesen? Seufz.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Schattenkanzler am 21.12.2013 | 12:24
Ghostbuster International: Spitzenpreise bis zu 360 Euro

Aber ich sage immer....es Gibt 2 Dinge die den Menschen antreibt: Neugier und Gier!
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 21.12.2013 | 12:29
Bitte noch einmal: Es geht NICHT um irgendwelche Raritäten und deren Presie, also extreme Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage. Bitte haltet Euch an das Thema des Threads. Danke.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 21.12.2013 | 12:58
Ich habe in den letzten Jahren meine Sammlung weitestgehend aufgelöst und ich habe ehrlich gesagt nie eingesehen, ein Buch unter dem Wert zu verkaufen, den ich als angemessen empfinde. Einfach weil ich es nicht nötig habe.

Ich finde es da auch etwas arrogant, Händlern wegen gefühlt hoher Preise zu verurteilen, gleichzeitig aber möglichst niedrige Preise für sich selbst einzufordern. Das ist dann die typisch deutsche Nehmer/Geiz-ist-Geil-Mentalität in wahrer Reinform.

Es geht aber hier nicht (mehr) um "gefühlte Preise", sondern (zumindest mir) um "geisteskranke Preise"; noch nicht einmal generell, sondern sehr speziell um solche Verkäufer, die bewusst den aktuellen Marktwert um ein vielfaches erhöhen und dann auch noch gezielt ein vermeintliches "Schnäppchen" bewerben, um einen naiven Käufer zum Kauf zu bewegen. Also so ein bisschen wie die Kaffeefahrten-Heinis, die Omas Heizdecken und Opas Badewannen mit dem Band gegen die Erdstrahlung verkaufen. Und das ist nun eben moralisch (zum Teil sogar gesetzlich) schlicht und ergreifend äußerst fraglich. Und das werde ich mit Sicherheit immer wieder genau so verurteilen - da nehme ich dann wenig Rücksicht auf den Verkäufer der sich gerne sein Gewissen rein reden will, er handle ja nur nach marktwirtschaftlichen Mechanismen.

Es geht nicht um echte Raritäten, oder gefühlten ideellen Wert - meine Kopie vom WoW (DSA1) würde ich wahrscheinlich auch nicht unter 500€ verkaufen (wenn überhaupt) - da stecken Erinnerungen drinn, die lassen sich mit Geld gar nicht bezahlen, ist es doch das erste Abenteuer, dass ich je gespielt habe, dass der Vater meines SL in der Firma kopierte und binden lies und das mir mein alter Kumpel dann irgendwann geschenkt hat. Aber ich biete es auch nirgens zu diesem Preis an.
Auch für meine GrainBox D&D wollte ich sicher nicht unter 1500€ haben - aber zum einen ist dies ihr aktueller Marktwert und zum anderen verkaufe ich sie nicht aktiv.

Ich sage auch nichts gegen ebay-Händler, die ihre Produkte überteuert zum Sofortkauf anbieten (solange diese nicht irreführend als Schnäppchen beworben werden). Irgendwelche dahergelaufenen Hobby-BWLer hingegen, die ein 20€ Produkt für 77€ Startgebot (+Versand) anbieten und einen auf Seltenheitswert machen ... die verdienen sich meine tiefe Verachtung und müssen dann eben auch mit entsprechenden Konsequenzen leben; denn genauso wie das Gesetz ihnen diese niedere Form des Raubtierkapitalismus nicht verbietet, verbietet mir selbiges auch nicht meine freie Meinung zu äußern und dieses moralisch entgleißte Gebahren anzuprangern.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.12.2013 | 13:05
Nur mal eine Zusatzfrage dazu: Was machst du wenn du mitkriegst, dass jemand was deutlich unter Preis verkauft? Weist du den Haendler dann auch darauf hin und bittest ihn den Preis auf einen "normalen" Preis zu heben oder kaufst du es etwa auch zum "zu billigen" Preis?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 21.12.2013 | 13:11
Wenn ich bewusst mitbekomme, dass jemand etwas deutlich zu billig verkauft und ich es haben möchte? Dann sage ich Bescheid und zahle notfalls mehr. Manchmal wollen das die Leute aber nicht. Davon dürften einige hier im Forum ein Lied singen können. Ich habe sogar schon im nachhinein Leuten angeboten ein bereits an mich verkauftes Produkt wieder zurückzunehmen um es gewinnbringender anderswo zu veräußern. Kann ich jederzeit aus meiner Korrespondenz raussuchen wenn du möchtest. Ich habe auch schon (per PM) Käufer darauf hingewießen, dass sie einen Verkäufer gerade arg über den Tisch ziehen ... oder Verkäufer angeschrieben und sie über den wahren Wert ihrer Schätze informiert.

Oder anders gesagt (um auf den vermuteten Kern deiner Frage zu kommen): nein, ich muss dich leider enttäuschen. Ich predige Wasser und trinke Wasser.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 21.12.2013 | 13:35
Tequila ist da doch ein wunderbares Beispiel:

Er hat mir damals die Beta zu Edge of the Empire, die er nach meinem Eindruck selbst kostenlos oder zumindest sehr günstig in mehrfacher Stückzahl woher auch immer erhalten hatte, für einen Preis €10 über dem Verkaufspreis gegeben - zu einer Zeit, wo das Ding nur kurzfristig schwierig zu besorgen war. Da ich das Ding gerne wollte, hab ich das Angebot angenommen. Geschluckt habe ich aber dennoch, denn ich fand das als Geschäftsgebaren für ein Hobbyforum schon ziemlich ruppig.

Nur zu diesem Thema:

Ich wollte das Ding selber haben und habe ganz regulär ein Viererpackaus den USA importiert. Davon habe ich eins behalten, eins verschenkt und 2 verkauft.

Also nichts mit kostenlos erhalten...ich hatte weder Zeit noch Geld zum GenCon zu fliegen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Arkam am 21.12.2013 | 14:02
Hallo zusammen,

bei der ganzen Diskussion stellt sich für mich die Frage braucht man die alten Sachen denn tatsächlich zum Spielen? Für den Sammler stellt sich die Frage ja nicht.
Unter http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87658.0.html (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87658.0.html) kann man darüber diskutieren.

Gruß Jochen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: WitzeClown am 21.12.2013 | 14:04
Dennoch: irgendwie ist mir das nicht so ganz geheuer und stößt mich ein bisschen ab. Bei meinem großen Ausverkauf vor ein paar Jahren habe ich mir jedenfalls Mühe gegeben, das anders zu machen und bin auch im Nachgang noch sehr zufrieden damit.

Zu Recht. Ich bedanke mich nochmal für das preisliche Entgegenkommen bei der Eberron Sammlung.  :d
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 21.12.2013 | 14:23
Zu Recht. Ich bedanke mich nochmal für das preisliche Entgegenkommen bei der Eberron Sammlung.  :d

Gerne. Ich freue mich doch auch, wenn die Bücher in gute Hände kommen - und genau das ist der Unterschied zu kalter Markteffizienz. Als ich meine Sammlung damals so drastisch reduziert habe, wurde mir schnell bewusst, dass da bei vollem Ausreizen ein tierischer Reibach drin ist. Das wäre mir aber echt unangenehm gewesen und ich hätte nur noch schlecht in den Spiegel schauen können. Zudem hätte es mir das Hobby etwas vergällt.

MERKE: das ist eine komplett egoistische Begründung. Es geht hier also nicht in erster Linie um Gutmenschentum.

Deshalb gab es stattdessen jedenfalls den letztendlich erfolgreichen Versuch, insgesamt mit einer schwarzen Null (meine Ausgaben über die Jahre im Vergleich zu den Einnahmen aus den Verkäufen) aus der Sache herauszukommen - obwohl ich die Knete zu dem Zeitpunkt echt hätte brauchen können. Damals stand nämlich eine nicht unerhebliche Kreditaufnahme an, während meine Sammlung sicherlich zu den umfangreichsten Deutschlands zählte und ich den Eigenkapitalanteil durch den Verkauf positiv hätte beeinflussen können. Das wär schon lukrativ gewesen - auf Kosten der eigenen Seele ;-)

Aber noch mal: man muss das nicht so sehen. Wenn man das aber so ein bisschen im Blick hat, dann ergibt sich seit einigen Jahren ein gewisses Muster im Ton. In der Sache scheint da jedoch anders zu sein und die Preise steigen global eher nicht. Meister Glinnefitz beobachtet den Markt intensiver und kann das besser beurteilen als ich .
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 21.12.2013 | 18:43
Irgendwelche dahergelaufenen Hobby-BWLer hingegen, die ein 20€ Produkt für 77€ Startgebot (+Versand) anbieten und einen auf Seltenheitswert machen ... die verdienen sich meine tiefe Verachtung und müssen dann eben auch mit entsprechenden Konsequenzen leben [..]
Einmal abgesehen davon das es ein Gesetz gibt das es einem verbietet Menschen nach eigenem Maß zu beleidigen oder zu verleumden. Hinsichtlich der Menschenwürde, des Umstand das man den Pranger abgeschafft hat und so.

Wieso ist es bei deinem DSA1 Buch in Ordnung zu sagen das du sie nicht unter 500€ verkaufst, aber jemand der ein Angebot bei Ebay mit dem 20€ + Trennungszulage = 77€ + Versand einstellt handelt amoralisch und wird beschimpft?

Ich frage unter anderem weil es verschiedene Bücher in meiner Sammlung gibt bei denen ich erwäge sie zu verkaufen.
Teilweise solche die ich mehrfach besitze, teilweise solche bei denen ich einen Weiterverkauf bereits beim Einkauf erwogen haben.

Für den Ursprungspreis + X + Versand.
Ich ziehe als Verkaufsplattform EBay in Betracht.

Es wäre doch nun äußerst dumm diese Sachen für 1€ einzustellen, wenn ich sie nicht für ein Euro sondern für 52€ + X verkaufen möchte.
Es wäre doch ebenso äußerst amoralisch diese Sachen für 1€ einzustellen, aber dann dafür zu sorgen das ein Verwandter oder Bekannter zum Schluss dafür sorgt das ich sie nicht unter 52€ + X verkaufen muss. [Und dumm weil dabei dadurch Verkaufs-Gebühren anfallen]
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Mamenchi am 21.12.2013 | 18:57
Es wäre doch ebenso äußerst amoralisch diese Sachen für 1€ einzustellen, aber dann dafür zu sorgen das ein Verwandter oder Bekannter zum Schluss dafür sorgt das ich sie nicht unter 52€ + X verkaufen muss. [Und dumm weil dabei dadurch Verkaufs-Gebühren anfallen]

Es fallen durch das Hochbieten deines Verwandten genausoviel eBay Gebühren an wie ohne, sogar weniger wenn nicht gerade eine eBay Aktion läuft und Auktionen mit Startwert über 1 EUR auch noch Extra-Gebühren kosten, die du Zahlen musst, auch wenn du nicht Verkaufen solltest

Gebühr
Zitat
3% des gewählten Mindestpreises

Zitat
In diesen Kategorien richtet sich Angebotsgebühr nach dem gewählten Mindestpreis. eBay erstattet in diesen Kategorien die Gebühr für die Zusatzoption "Mindestpreis" grundsätzlich nicht (unabhängig davon ob Ihr Artikel verkauft wurde oder nicht).

oder meintest du das so?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 21.12.2013 | 19:43
@Teylen: welchen Teil von meinem Post hast du nicht gelesen, oder nicht verstanden? Ohne das zu wissen kann ich dir schlecht eine Antwort geben, aber ich kann es versuchen (auch wenn ich dann Gefahr laufe, dass ein Missverständnis entsteht).

1. die Kopie des Abenteuers steht nicht zum Verkauf - da liegt ein ideeller Wert drinn. Würde einer meiner ersten Runde es um jeden Preis haben wollen, würde ich mich vielleicht für `nen halben Tausender bewegen lassen es zu verkaufen. Der reale Wert des Buches ist der Papierwert. Es ist eine Kopie. Niemand will sie kaufen. Das Abenteuer ist in der Bucht für ab 1€ jederzeit verfügbar. Warum sollte jemand (außerhalb meiner ersten Gruppe) also mehr als das bezahlen wollen? Macht keinen Sinn - ein Markt für dieses Teil existiert nicht, also biete ich es nicht an.

daraus folgt: 2. wenn hier im Forum jemand etwas sucht und jemand findet sich der sagt: "Du ich habe das Teil, da steckt aber ideeller Wert drinn; wert ist es 20€ ich verkaufe es aber nur für 40 - wenn du es also anderweitig nicht kriegen kannst und mit dem Preis leben kannst, dann lass es mich wissen." - DANN habe ich keine Probleme damit. Klare Ansage und offensichtlich keine Profitgier im Spiel.

sowie: 3. Ich brauche das Buch nicht, hänge aber irgendwie drann und möchte es nicht zu einem realen Preis verkaufen ... ich stelle es zum doppelten Marktwert in ebay ein und versehe es mit dem "Sofortkaufen" Button, schreibe noch was dazu in die Beschreibung und gut ist - habe ich auch keine Probleme mit.

aber: 4. Ich setze das Buch zum doppelten Marktwert in ebay, schreibe irgendwas von Seltenheitswert, total vergriffen und super Schnäppchen dazu und benenne meinen Preis ein Mindestgebot. Weil ebay aber Gebühren will für den Dienst den sie anbieten, setze ich es immer nur dann rein, wenn es gebührenfreies Einstellen gibt und hoffe darauf, dass nicht nur ein, sondern wenigstens zwei Trottel das ganze kaufen wollen. DAS geht meiner Meinung nach moralisch überhaupt nicht. Für Leute die soetwas völlig O.K. finden gibt es im Duden eine Menge hübscher Bezeichnungen, die fast alle beleidigenden Charakter haben und der Pranger (incl. toter Katzen an den Kopf werfen) erscheint mir für diese Sorte Mensch noch viel zu gut.

Comprende?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 21.12.2013 | 20:05
aber: 4. Ich setze das Buch zum doppelten Marktwert in ebay, schreibe irgendwas von Seltenheitswert, total vergriffen und super Schnäppchen dazu und benenne meinen Preis ein Mindestgebot. Weil ebay aber Gebühren will für den Dienst den sie anbieten, setze ich es immer nur dann rein, wenn es gebührenfreies Einstellen gibt und hoffe darauf, dass nicht nur ein, sondern wenigstens zwei Trottel das ganze kaufen wollen. DAS geht meiner Meinung nach moralisch überhaupt nicht. Für Leute die soetwas völlig O.K. finden gibt es im Duden eine Menge hübscher Bezeichnungen, die fast alle beleidigenden Charakter haben und der Pranger (incl. toter Katzen an den Kopf werfen) erscheint mir für diese Sorte Mensch noch viel zu gut.

Sowas (http://www.ebay.de/itm/From-the-Ashes-Boxed-Set-4312-NEU-/171196811071?pt=Rollenspiele_Tabletops&hash=item27dc20073f)? Jo, mag ich auch nicht. Gibts bei Amazon ab etwa €25 (http://www.amazon.com/Greyhawk-Adventures-Advanced-Dungeons-Dragons/dp/1560763418). Das ist natürlich die ganz stumpfe Nummer.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Archoangel am 21.12.2013 | 20:09
Genau: gerade diese ********* <zensiert> . Da dann noch von Beleidigung zu sprechen geht gar nicht. Solche ******* sind für mich der allerletzte ********.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 21.12.2013 | 20:14
Sowas (http://www.ebay.de/itm/From-the-Ashes-Boxed-Set-4312-NEU-/171196811071?pt=Rollenspiele_Tabletops&hash=item27dc20073f)? Jo, mag ich auch nicht. Gibts bei Amazon ab etwa €25 (http://www.amazon.com/Greyhawk-Adventures-Advanced-Dungeons-Dragons/dp/1560763418). Das ist natürlich die ganz stumpfe Nummer.

NEU wollen die Verkäufer bei Amazon da auch ab 85$, da ist man mit Versandkosten aus Übersee auch sehr schnell weit jenseits der 100€.

Und man muss heute, im Jahr 2013, schon grob fahrlässig sein, wenn man Phantasie-Preise zahlt. "XY kaufen" bei Tante Google eintippen? Zu viel Aufwand? Selber schuld.

Edit: Es gibt EINEN, der die neue "Box" für 85$ verkauft, allerdings OHNE BOX. Der Nächst-Teurere will 144$ PLUS Versand aus Übersee. 199€ für die Originalverschweißte Schachtel ist da jetzt nicht abartig viel teurer. Ich würd's aber trotzdem nicht kaufen. :)
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 21.12.2013 | 20:14
@Mamenchi:
EBay hat Aktionstage an denen das Einstellen der Artikel zu beliebigen Start-Preisen kostenlos ist.
Das heißt man hat das Buch X das man für bspw. mindestens 80€ verkaufen möchte.

Wenn man es für 1€ einstellt kann es passieren das unterschiedliche Menschen darauf bieten und der Preis bei z.B. $30 stehen bleibt.
Dementsprechend spricht man einen Verwandten oder Bekannten an auf das Produkt 80€ zu bieten.
Die Auktion endet, man zahlt an Ebay eine Verkaufsprovision von etwa 9% (7,19€). Für die Einstellung mit einem Euro würde man 25cent zahlen.
Dafür behält man sein Buch, da der Verwandte einem natürlich keine 80€ gibt und kann es erneut versuchen. Diesmal mit einer Erwartung von ggf. 88€

Wenn man einen Aktionstag abwartet kann man den Artikel gleich für 80€ ein. Kostenlos oder für 1,60€.
Jetzt findet man keinen Käufer. Aber man muss ebenso keine Verwandten und Bekannten darauf ansetzen.
Schließlich muss man es nicht unter Preis verkaufen. Dafür fällt aber auch keine Provision an.


@Archoangel:
Ich sehe in der Strategie wie unter 4 beschrieben keine moralisch falsche Handlung.
Die Angabe das es vergriffen ist sowie einen Seltenheitswert hat sind doch beide korrekt.
In dem beschimpfen sowie dem anprangen von Personen, Rollenspielern jedoch durchaus.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 21.12.2013 | 20:18
NEU wollen die Verkäufer bei Amazon da auch ab 85$, da ist man mit Versandkosten aus Übersee auch sehr schnell weit jenseits der 100€.

Und man muss heute, im Jahr 2013, schon grob fahrlässig sein, wenn man Phantasie-Preise zahlt. "XY kaufen" bei Tante Google eintippen? Zu viel Aufwand? Selber schuld.

Mal ganz abgesehen von einer Bewertung auch der Amazon-Schweinepreise habe ich das nie bestritten. Ich MAG es einfach nicht und finde das massiv unsympathisch. Klar muss man bekloppt sein, um auf solche Typen reinzufallen. Aber dadurch wird die Stimmung generell nicht besser und erstickt ebenjene solidarischere Note, die ich in früheren Zeiten gut ausmachen konnte.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 21.12.2013 | 20:24
Mal ganz abgesehen von einer Bewertung auch der Amazon-Schweinepreise habe ich das nie bestritten. Ich MAG es einfach nicht und finde das massiv unsympathisch. Klar muss man bekloppt sein, um auf solche Typen reinzufallen. Aber dadurch wird die Stimmung generell nicht besser und erstickt ebenjene solidarischere Note, die ich in früheren Zeiten gut ausmachen konnte.

Unsolidarisch gegenüber dem 40jährigen Single mit sechsstelligem Einkommen, für den es keinen Unterschied macht, ob er 20, 200 oder 2000 Euro im Monat für sein Hobby ausgibt?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 21.12.2013 | 20:28
Unsolidarisch gegenüber dem 40jährigen Single mit sechsstelligem Einkommen, für den es keinen Unterschied macht, ob er 20, 200 oder 2000 Euro im Monat für sein Hobby ausgibt?

Unsolidarisch gegenüber anderen Leuten im Hobby. Selbstredend kann der mit viel auch viel geben. Aber so ist das immer und überall.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 21.12.2013 | 20:52
RGoldenbaum versucht das schon, seit es ebay gibt.

Moralisch verwerflich? Nicht aus meiner Sicht.

Um mal bei dem Produkt zu bleiben:
Wer "From the Ashes" als Neuware haben will, muss zahlen. Immer und überall. Und dabei richtet sich dieses Angebot an Sammler, nicht an Spieler, weil die könnten auch auf ein gebrauchtes Exemplar für wesentlich weniger zurückgreifen. Z. B. bei Noble Knight, schnell und unkompliziert.

Und wenn doch jemand diesen Preis zahlt und sich hinterher über den Tisch gezogen fühlt...selber schuld. Ich habe meiner Meinung nach als Käufer mich gefälligst auch zu informieren und ich treffe letztendlich die Entscheidung, ob ich den Button drücke oder nicht.

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie man sich darüber echauffieren kann. Man mag es nicht gut finden, weil man selbst anders handeln würde (wie Wellentänzer oder Archoangel), aber das heisst für mich nicht, dass man andere deswegen beschimpfen muss. Sie verursachen keinen Schaden, es sei denn man hält jeden zweiten Kunden für zu doof und damit schützenswert, zu erkennen, dass der Preis evtl. zu hoch ist.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Arkam am 21.12.2013 | 21:29
Hallo zusammen,

irgendwie kommt jetzt doch wieder die Moralkeule raus.
Solidarisch bin ich mit einem relativ kleinen Kreis von Leuten, Familie, guten Freunden und ein paar Arbeitskolleginnen und kollegen. Alle anderen würde ich nicht bewusst übers Ohr hauen aber zu verschenken habe ich eben auch nichts.
Was spricht dann also dagegen ein Stück als Sammlerstück verkaufen zu wollen? Ich kann mich da nur Rhylthar anschließen wer sich uninformiert auf den Sammlermarkt begibt wird wahrscheinlich Lehrgeld bezahlen.
Wer einfach nur spielen möchte der findet problemlos Alternativen oder muss ein wenig mehr Arbeit investieren, siehe den unten verlinkten Thread zum Thema.

Gruß Jochen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: D. M_Athair am 21.12.2013 | 23:27
Eine Marketing-Lüge/Halbwahrheit ("gesuchte Rarität, super Schnäppchen") wird nicht dadurch besser, dass sich der Kunde hätte informieren können.
Andererseits ist dieses Verhalten so weit verbreitet, dass man grundsätzlich davon ausgehen muss, dass das Geblubber des (Gebrauchtwaren-)Händlers nicht stimmt.  :P

Und man muss heute, im Jahr 2013, schon grob fahrlässig sein, wenn man Phantasie-Preise zahlt. "XY kaufen" bei Tante Google eintippen? Zu viel Aufwand? Selber schuld.
Trotzdem muss man noch wissen, dass es sich beim RSP-(Sekundär-)Markt um eine Sammlerhölle handelt. Großmütterchen Google kennt außerdem den Unterschied zwischen Warenwert, Sammlerwert und Mondpreis manchmal nicht. Entsprechend macht sie nicht darauf aufmerksam, um was es sich bei den Angeboten handelt. (Gerade bei älteren Sachen, die nicht alle Woche zum Verkauf anstehen kann das problematisch sein.)

Aber ja: Man kann von einem RSP Neuling, der in irgendeiner Nautilus oder Mephisto des Onkels von diesem spannenden Spiel names Vampire geslesen hat, erwarten, dass er sich ins  :T: begibt und erst mal nachfragt: "Was darf denn ein V:dM Regelwerk kosten?"  :ctlu:  ;)

Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Arkam am 21.12.2013 | 23:49
Hallo Dr. Helga Itaa,

wenn ich "gesuchte Rarität, super Schnäppchen" lese sollte mir doch klar sein das ich kein normales Produkt kaufe sondern eigentlich einen Experten benötige oder mich selbst für einen halten.
Ja der Markt für Sammler Stücke ist tatsächlich unübersichtlich gerade auch wenn die Produkte teilweise nach sehr kurzer Zeit zu Sammelstücken werden. Da es aber leider keinen entsprechenden Katalog gibt und ich auch keine spezialisierten Händler kenne bleibt einem nur die eigene Recherche.

Von einem RPG Neuling erwarte ich, wenn er Kaufinteresse hat, aber schon das er es erst Mal mit dem Begriff RPG beim Händler seines Vertrauens versucht. Denn der würde ihn wahrscheinlich darauf hinweisen das genau dieses Spiel nicht mehr vertrieben wird und es einen Nachfolger gibt.

Gruß Jochen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 21.12.2013 | 23:51
Wenn die Gefahr, übervorteilt zu werden, wahrnehmbar steigt, dann macht es weniger Spaß.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 22.12.2013 | 18:40
http://www.ebay.de/itm/Pathfinder-Player-s-Guide-Neu-Rar-/281201995314?pt=Rollenspiele_Tabletops&hash=item4178f1ee32

Das ist der Hammer. Die Dinger wurden doch umsonst verteilt, oder? Und sie sind für sich genommen völlig wertlos, bzw. in die Neuauflage des Adventure Paths eh eingearbeitet. Rar sind sie auch nicht, zumindest hat der Verkäufer 7 davon. Anscheinend wird hier tatsächlich darauf gehofft, dass ein Ahnungsloser, der etwas anderes erwartet hier 16 Piepen locker macht.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 22.12.2013 | 19:52
http://www.ebay.de/itm/Pathfinder-Player-s-Guide-Neu-Rar-/281201995314?pt=Rollenspiele_Tabletops&hash=item4178f1ee32

Das ist der Hammer. Die Dinger wurden doch umsonst verteilt, oder? Und sie sind für sich genommen völlig wertlos, bzw. in die Neuauflage des Adventure Paths eh eingearbeitet. Rar sind sie auch nicht, zumindest hat der Verkäufer 7 davon. Anscheinend wird hier tatsächlich darauf gehofft, dass ein Ahnungsloser, der etwas anderes erwartet hier 16 Piepen locker macht.
Klassischer Fall von: Selber Schuld, wenn er überrascht ist.

Jetzt mal ernsthaft:
Was soll man als Verkäufer noch machen?
Es steht die Seitenzahl (16) sowie die ISBN dabei. Damit kann jeder nachlesen, um was es sich handelt. Und doch, es ist rar, denn 7 ist nun keine wirklich herausragende Zahl.
Auch bei amazon gibt es nicht viel mehr...und schon gar nicht günstiger: http://www.amazon.de/Pathfinder-Runelords-Players-Guide-Single/dp/1601250592/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1387738008&sr=8-1&keywords=9781601250599

Wer hier ahnungslos Geld ausgibt...s. o.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 22.12.2013 | 19:56
Also ich hab für so ein Ding für V:tM etwas um den Preis gezahlt. Ich habe das soweit nicht bereut.
Nur weil der Verkäufer davon noch 7 hat, sind sie nicht "nicht rar".
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 22.12.2013 | 20:10
Amazon Marketplace ist kein Maßstab für irgendetwas.

Und ich finde es schon unmoralisch, etwas überteuert anzubieten und auf ahnungslose Kundschaft zu hoffen. Klar, der Kunde ist "selber schuld". Dennoch bleibt es Arschlochverhalten.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 22.12.2013 | 20:15
Nachtrag: Ich wurde heute wieder Zeuge von ganz tollem Verkäuferverhalten... Im Angebot war, heute Nachmittag auslaufend, ein Konvolut aus drei Earthdawn-Büchern. Endpreis was um die 17,-.

Wenige Stunden später bietet derselbe Verkäufer (Privatverkäufer, bisher um die 20 Bewertungen) dieselben Bücher erneut an - nur diesmal einzeln. Ein Schelm wer dabei Böses denkt...

Das Rollenspiel-eBay macht echt keinen Spass mehr. 80% professionelle Verkäufer die Neuware zum Neupreis verkaufen, 10% Wucheranbieter mit $-Zeichen in den Augen, 5% charakterlose Typen wie das Beispiel oben und der Rest ist vielleicht noch ehrlicher Anbieter.

EDIT:
Ich habe in erwähntem Fall mal nachgefragt: Es handelt sich angeblich nicht um dieselben Bücher, sondern um Reste eines Lagerbestandes. Nun gut.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 22.12.2013 | 20:38
Amazon Marketplace ist kein Maßstab für irgendetwas.

Und ich finde es schon unmoralisch, etwas überteuert anzubieten und auf ahnungslose Kundschaft zu hoffen. Klar, der Kunde ist "selber schuld". Dennoch bleibt es Arschlochverhalten.

Das ist auch der Punkt, der mir sauer aufstößt. Man kann nicht erwarten, dass jeder so gut informiert ist, wie wir Vollnerds, die täglich Kontakt zum Thema haben und sich gut mit den gängigen Preisen auskennen. Schließlich kaufen Fachfremde auch Geschenke, Unwissende oder Neulinge decken sich ein ... Viel Potential für dieses Ar**piep**

edit: rechenschrebung
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 22.12.2013 | 20:49
Neben dem ahnungslosen Kunden gibt es auch noch Kunden mit Ahnung und entsprechender Zahlungsbereitschaft.
Das heißt es kann doch durchaus sein das es Pathfinder Fans gibt denen das ehemals kostenlosen, jetzt vergriffenen, Heftchen mittlerweile 16€ wert ist. Es ist immerhin nur ein angezogener Preis, nicht jenseits von Gut und Böse oder dergestalt das es jemanden ruinieren würde.

Ebenso, neben dem vermeintlich armen, verwirrten und ahnungslosen Verkäufern, wie schaut das dann mit den Verkäufern aus?
Nur weil die Bücher verkaufen, heißt das ja nicht das sie Geld haben. Eigentlich liegt doch eher das Gegenteil nahe, das sie die verkaufen weil sie kein Geld haben. Geld brauchen. Wieso sollte man jetzt seine Earthdawn-Bücher wahrscheinlich deutlich unter dem Einkaufswert weitergeben müssen?


Einmal davon abgesehen das ich Ebay nicht mag, weil die Gefahr besteht abgezogen zu werden.
Die letzten paar Bücher die ich darüber geholt haben waren deutlich preiswerter als bei "normalen" Händlern, Amazon und Nobleknight.
Ebenso wie ich die Überraschung das es 1€ Startgebote gibt, die sich dann abgesprochen hochbieten lassen, eher als Zeichen werte das Ebay besser geworden ist. Als ich zuletzt Ebay als Verkäufer nutzte (Ende der 90er, Anfang 00er), war es Usus. Wobei es damals auch noch keine Sofortkauf-Option gab. Die meiner Meinung nach dem Auktionsgedanken doch eher entgegen läuft.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 22.12.2013 | 21:17
Wie gut, dass das keiner gemacht hat, nicht wahr?

Ich habe geschrieben, dass etwas überteuert anzubieten, in der Hoffnung man findet einen Dummen der das nicht realisiert, Arschlochverhalten ist. Und das ist es.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 22.12.2013 | 21:39
Im DnD-Gate wurde seinerzeit die Kommentarfunktion des Schwarzen Bretts ausgeschaltet.
Grund war, dass dort vermehrt vermeintlich zu hohe Preise negativ kommentiert wurden. Das Abschalten fand ich ziemlich unglücklich, weil die normalen Selbstreinigungsprozesse des Marktes plötzlich nicht mehr stattfinden konnten.

@Arschloch: man zeige mir bitte, wo jemand genau so benannt wurde. Die Lesekompetenz einige User, die wegen des Themas offensichtlich mit hohem Blutdruck posten ist wohl proportional zu Selbigem gesunken.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 22.12.2013 | 22:37
Zitat
Und ich finde es schon unmoralisch, etwas überteuert anzubieten und auf ahnungslose Kundschaft zu hoffen. Klar, der Kunde ist "selber schuld". Dennoch bleibt es Arschlochverhalten.
Zitat
Das ist auch der Punkt, der mir sauer aufstößt. Man kann nicht erwarten, dass jeder so gut informiert ist, wie wir Vollnerds, die täglich Kontakt zum Thema haben und sich gut mit den gängigen Preisen auskennen. Schließlich kaufen Fachfremde auch Geschenke, Unwissende oder Neulinge decken sich ein ... Viel Potential für dieses Ar**piep**
Ich bin ernsthaft amüsiert. Ehrlich.

Worüber?
Dass offensichtlich ganz viele dumme Menschen da draussen rumlaufen, die geschützt werden müssen. Offensichtlich vor Menschen mit Ar*******verhalten. Denn so kommt das gerade bei mir an.

Das Angebot (man muss nur hingucken, wer es anbietet) ist von einem Händler, der zumindest einen Teil seines Lebensunterhalts damit verdient. Und wenn man noch genauer hinguckt, sieht man, dass sogar Widerrufsrecht besteht. 1 Monat (gesetzlich per Fernabsatzgesetz: 14 Tage).

Was muss man noch für Kunden machen?

Und ich finde es genau richtig, dass im DnD-Gate die Kommentarfunktion abgeschaltet wurde. Niemand, der dort etwas anbietet, braucht "schlaue" Kommentare von, sorry, "Weltverbesserern". Wem es zu teuer ist, der soll es nicht kaufen. Ich habe schon gekauft und verkauft, hier, bei Ebay, im DnD-Gate. Meist kommt man zusammen, manchmal nicht. Die Entscheidung liegt bei den Parteien und in Deutschland ist man ab 18 Jahren voll geschäftsfähig und sollte wissen, auf was man sich einlässt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 08:10
Yadda yadda.

Niemand hier hat behauptet, dass diese Angebote illegal seien. Sie sind nur unglaublich unsympathisch.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Arkam am 23.12.2013 | 09:07
Hallo zusammen,

die Zeiten wo sich von den Machern bis zu den Fans jeder kannte sind vorbei. Da ist ein Handel auch ein Handel mit Sammelstücken normal.
Rollenspiel mag zwar ein kleiner Bereich sein aber so klein nun auch wieder nicht.

Gruß Jochen
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 23.12.2013 | 10:10
Da klingt bei manchen die alte marxistische Idee durch, Dinge hätten einen objektiven, universellen und für alle Menschen gültigen Wert. Dann ist natürlich jeder, der einen Preis verlangt, der von diesem objektiven Wert des Gegenstandes signifikant abweicht, ein Raffzahn, Ausbeuter, Gierhals, ein böser Mensch. Und natürlich muss dann auch das Zentralkomitee - oder in Ermangelung eines solchen eben selbsternannte Revolutionskämpfer - gegen diese Menschen vorgehen, die zu objektiv überhöhten Preisen verkaufen, und die ungewaschenen, unmündigen Proletarier, die es halt nicht besser wissen, vor ihrer eigenen Dummheit schützen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 10:25
Yadda yadda.

Niemand hier hat behauptet, dass diese Angebote illegal seien. Sie sind nur unglaublich unsympathisch.
Dir sind sie unsympathisch. Für mich ist es ganz normal und hat überhaupt nichts anstössiges.

Bin mir nicht sicher, habe aber sogar schon mal bei dem Händler etwas gekauft. Empfand ich weder als überteuert (und ich beobachte den Markt auch schon was länger...) noch nach der Beschreibung her irreführend.

Ansonsten:
Was Pyromancer sagt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Luxferre am 23.12.2013 | 10:45
... ein Raffzahn, Ausbeuter, Gierhals, ein böser Mensch.

Lieber Pyro, gerade von Dir hätte ich erwartet, dass Du das Geschriebene so liest, wie es dort auch steht und nicht mit polemischen und billigen Unterstellungen ankommst.

Jetzt mal ab vom Thema: liegts an der Vorweihnachtszeit? Sind alle latent gereizt und gestresst?
Arschlochverhalten macht noch lange kein pauschales Arschloch. Das sollte jedem klar sein, der auch nur annähernd differenzieren kann (und will). Und den Willen, diese Diskussion normal zu führen sehe ich bei verdammt vielen Leuten nicht. Leider.

In diesem Sinne: besinnliche Festtage. Man liest sich.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 10:53
Naja, man kann das meinetwegen mit mehr oder weniger viel Gewalt auf die politische Ebene zerren, auf der sich dann (nach Pyromancer) die obrigkeitshörigen Altmarxisten und, meinetwegen im gleichen Duktus, die radikalegoistisch-rücksichtslosen Neoliberalisten gegenüberstehen. Dabei handelt es sich dann aber um eine krasse tonale Zuspitzung inklusive Wechsels der Deutungsebene. Das finde ich unangemessen. Siehe Luxferre.

Noch einmal:
Wenn die Gefahr, übervorteilt zu werden, wahrnehmbar steigt, dann macht es weniger Spaß.

Das kann ich so konzedieren und stehe damit ganz offenkundig nicht allein. Die anderen expliziten Sammler hier im Thread, vertreten durch Samael, Luxferre und Archoangel, stimmen dem zu. Diverse andere Beitragende können das so nicht unterschreiben. In Ordnung. Insofern sehe ich da aber schon ein gewisses Muster. Es mag sein, dass da im Hintergrund noch ein Mediator herumwabert, der die Sammelleidenschaft im Rollenspiel eng mit der Bewertung von Geschäftsgebahren im Sekundärmarkt verzahnt. Dafür sehe ich jedoch bislang wenig Unterstützung. Mit einer Ausnahme: wer sich intensiver mit der Materie beschäftigt, gelangt offenbar zum Schluss der Sammler. Hm. Das gibt dann doch zu denken.

Ich wünsche ebenfalls ein frohes Fest - auch wenn ich heute noch ein bisschen plockern muss und entsprechend im Sinne gelungener Prokastidingsda öfter mal reinschneie.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 11:00
Könnte jetzt ganz viel schreiben, aber warum etwas ausarten lassen, was nun nicht so wichtig auch nicht ist...

Nur:
Zitat
Arschlochverhalten macht noch lange kein pauschales Arschloch. Das sollte jedem klar sein, der auch nur annähernd differenzieren kann (und will).
Das ist für mich doch sehr kleinkariert und stimmt eigentlich, in meinen Augen, auch nicht mit dem überein, was z. B. Archoangel und Samael so schreiben.

Und ich führe aus meiner Sicht die Diskussion ganz normal; auf das Niveau der Kraftausdrücke wurde diese Diskussion von anderen gedrückt.

@ Wellentänzer:
Sehe mich durchaus als Sammler, stimme aber manchen Aussagen hier aber so gar nicht zu. Vor allem, als das ganze auf die Ebene des "unwissenden schutzbedürftigen" Käufers gezogen wurde, mit dem "Ausnutzer" auf der anderen Seite.

Ja, ich habe auch keinen Spaß daran, bei ebay immer den Filter anwerfen zu müssen, damit alle Nicht-Auktionen rausfliegen. Und teilweise seitenlang scrollen zu müssen, weil nur die überteuerten Angebote dort zu sehen sind. Nur mache ich deshalb den potentiellen Verkäufern einen Vorwurf? Sollen sie es doch versuchen...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 11:14
Ja, ich habe auch keinen Spaß daran, bei ebay immer den Filter anwerfen zu müssen, damit alle Nicht-Auktionen rausfliegen. Und teilweise seitenlang scrollen zu müssen, weil nur die überteuerten Angebote dort zu sehen sind. Nur mache ich deshalb den potentiellen Verkäufern einen Vorwurf? Sollen sie es doch versuchen...

Naja, siehste. Das ist doch eine 100%-ige Zustimmung zu meiner einen zentralen Aussage. Siehe oben (die andere Aussage, nämlich die zu den steigenden Preisen, wurde von Glinnefitz ja bereits widerlegt und ich glaube das mal so).

Die Beschäftigung mit dem Sekundärmarkt, in diesem Falle Ebay, macht jedoch auch Dir weniger Spaß, weil Du Dich aufwendiger gegen die überteuerten Angebote schützen musst. Und für Leute mit weniger Fachkenntnis ist das sogar noch lästiger, weil die die Preise nicht im Kopf haben und entsprechend intensiver recherchieren müssen.

Nun kann man den nächsten Schritt gehen: muss das eigentlich sein, dass so viele Leute überteuerte Angebote einstellen? Natürlich "dürfen" die das. Natürlich ist das nicht "verboten". Ich, ganz persönlich, finde solch ein Gebaren erstens unangenehm. Ich finde zweitens auch, dass der Versuch des Übervorteilens anderer Leute keine sonderlich nette Geste darstellt. Und ich möchte drittens meinen persönlichen Kontakt mit diesen Leuten auf ein Minimum reduzieren.

Da steckt jedoch bereits sehr viel Wertung drin und die hängt selbstredend mit der individuellen Wertehierarchie zusammen. Entsprechend kann man das Verhalten für okay halten und man kann diese Leute für sich als Arschlöcher klassifizieren. Das ist beides legitim. Ob man drastischere Wertungen der Marke "Arschlöcher" der Öffentlichkeit zugänglich macht, steht dabei auf einem anderem Blatt. Schließlich wird das diejenigen verstören, deren Wertehierarchie eine solche Bezeichnung nicht beinhaltet.

Der Sachverhalt ist für mich damit eigentlich geklärt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: D. M_Athair am 23.12.2013 | 11:21
Schön gesagt!  :d
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 23.12.2013 | 11:21
Also ich geb gerne ein bischen mehr aus, auch gerne mal 50 EUR mehr.

Meiner Erfahrung nach bekomme ich da die Dinge, die mir wichtiger sind eher:

Guter Service, schneller Versand, professioneller Umgang, weniger Probleme bei Reklamationen und Rückgaben.

Dafür zahle ich gerne mehr.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 11:27
Zitat
Die Beschäftigung mit dem Sekundärmarkt, in diesem Falle Ebay, macht jedoch auch Dir weniger Spaß, weil Du Dich aufwendiger gegen die überteuerten Angebote schützen musst. Und für Leute mit weniger Fachkenntnis ist das sogar noch lästiger, weil die die Preise nicht im Kopf haben und entsprechend intensiver recherchieren müssen.

Nun kann man den nächsten Schritt gehen: muss das eigentlich sein, dass so viele Leute überteuerte Angebote einstellen? Natürlich "dürfen" die das. Natürlich ist das nicht "verboten". Ich, ganz persönlich, finde solch ein Gebaren erstens unangenehm. Ich finde zweitens auch, dass der Versuch des Übervorteilens anderer Leute keine sonderlich nette Geste darstellt. Und ich möchte drittens meinen persönlichen Kontakt mit diesen Leuten auf ein Minimum reduzieren.
Naja, weniger Spaß ist jetzt etwas hoch gegriffen, da mein "Spaß" dann daraus resultiert, wenn ich dann doch ein "Schnäppchen" geschossen habe (wie z. B. meine "From the Ashes"-Box).

Vielleicht sehe ich das auch nicht wirklich als schlimm an, da ich es gewohnt bin, zu vergleichen (in der Vergangenheit: vergleichen zu müssen). Und einfach weiss, dass dies auch abseits vom RPG-Geschäft genauso läuft. Beispiel: Netto wirbt gerne mit Sonderangeboten bei Fleisch...nur dass sie das häufig auf "ihre" Packungsgröße beziehen, die mit 400 gr kleiner ist als bei vielen anderen Händlern.

Vergleichen gehört für mich mittlerweile einfach dazu. Wer kennt nicht die Werbungen für Vergleichsportale bzgl. Versicherungen/Strom/Gas/etc.? Deswegen sehe ich es als selbstverständlich an, dies auch bei RPG-Produkten zu machen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 11:56
Da scheint sich ja nun ein gewisses Agreement anzubahnen. Wunderbar. Erlebt man selten in einem Thread, der doch über längere Zeit kurz vorm Explodieren stand. Kurz noch zwei Punkte von Pyro abgehakt, denn da gehts nach meinem Eindruck vornehmlich um Verständnisfragen.

Aber gerade die SAMMLER wissen doch, was das Zeug wert ist, und werden gar nicht übervorteilt?

SAMMLER wissen keineswegs global, was das Zeug wert ist. Das ist ein Fehlverständnis. Dazu auf die Schnelle ein paar Gedanken. Je breiter man sammelt, desto mehr fehlt der Einblick in jene Details, die nicht so im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Je weniger ich mich als Sammler dann auf die Passgenauigkeit der Preise verlassen kann, desto schwieriger und aufwendiger wird eine Beurteilung. Meine frühere Sammlerprämisse lautete beispielsweise: "Ich möchte alle Rollenspielmaterialien verfügbar haben, die ich spannend finde." Damit handelt man sich zwangsläufig das Problem ein, dass man nicht überall gut über die Preise informiert sein kann. Außerdem hatte ich bereits viele Sammlungen, etwa diverse AD&D-Linien, vollständig, bevor die Preise explodierten. Da habe ich mich dann mit den Preisen nicht weiter beschäftigt und war entsprechend raus. Wenn nun aber mal Angebote zu Boxen auftauchten, die ich lediglich in einem beschissenen Zustand zu Hause hatte, dann wusste ich über die Preise nicht mehr Bescheid als andere Leute auch. Heute sammle ich nach dem Motto: "Ich möchte nur Rollenspielmaterialien haben, die ich tatsächlich in absehbarer Zeit am Spieltisch nutzen könnte." Dann kann ich mich natürlich zwar einerseits zielgerichteter informieren. Andererseits suche ich nur noch sehr selten was und bin entsprechend uninformiert über die Preise. Deshalb habe ich übrigens auf die Einschätzung von Glinnefitz vertraut, der ja behauptet, dass die Preise nicht gestiegen seien. Ich kann das nicht so gut beurteilen, sondern hatte auf Basis von diversen Beobachtungen aus "preisxplodierenden" Systemen aufs Ganze geschlossen - vermutlich zu Unrecht.

Damit unterstellst du den Leuten, die in deinen Augen zu hohe Preise verlangen pauschal, sie würden versuchen, andere Leute zu übervorteilen.

Moment kurz, das ist Glatteis. Zunächst: Ja, diese Bewertung traue ich mir in vielen Fällen zu. Andererseits hat sich vielleicht auch einfach jemand geirrt und entsprechend vergaloppiert. Da muss man sich den Einzelfall anschauen. Pauschal würde ich erst einmal niemandem die Absicht des Übervorteilens unterstellen. Das gehört sich nicht. Abstrahiert vom Einzelfall ergibt sich für mich im Gesamtbild jedoch der Eindruck, dass heute mehr zu übervorteilen versucht wird als früher.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 12:21
Vielleicht haben wir beide auch gänzlich unterschiedliche Auffassungen von "übervorteilt".

Ich kann das bei den hier beschriebenen Beispielen eben nicht so sehen, denn auch der Ausdruck "rar" bei dem einen Angebot ist in meinen Augen nicht eine Irreführung des potentiellen Käufers.

Eigentlich bin ich in 2013 nur 2x "übervorteilt" worden:

a) Bei der Beschreibung des Zustands. "Very Good" hiess in dem Fall nur, dass alle Seiten vorhanden waren. Gut, man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass jeder die häufig gängigen Beschreibungen nutzt ("NM/EX", etc.), aber da es sich um einen Händler handelte, war ich doch ein wenig erstaunt.
b) Portokosten. Natürlich waren mir die vorher klar, aber wenn ich hinterher sehe, was wirklich bezahlt wurde und eine Diskrepanz auftritt, die fast 20 % des Kaufpreises entspricht, finde ich das unschön.

Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 23.12.2013 | 12:45
Sowas (http://www.ebay.de/itm/From-the-Ashes-Boxed-Set-4312-NEU-/171196811071?pt=Rollenspiele_Tabletops&hash=item27dc20073f)? Jo, mag ich auch nicht. Gibts bei Amazon ab etwa €25 (http://www.amazon.com/Greyhawk-Adventures-Advanced-Dungeons-Dragons/dp/1560763418). Das ist natürlich die ganz stumpfe Nummer.

Inzwischen ist das Exemplar für 25$ übrigens weg (das Schnäppchen hat also jemand geschossen), momentan zahlt man da auch grob 100$ (plus Versand aus Übersee), für eine gebrauchte Box, gegenüber 200€ für ein verschweißtes Neuprodukt. Ist das wirklich so überteuert, dass man sich darüber aufregen muss?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: 6 am 23.12.2013 | 12:49
Mal ne doofe Zwischenfrage von der Aussenlinie:
Kann es sein, dass es eine ähnliche Preisentwicklung bei allen Sammlermärkten gibt? Also dass die Preise von Sammelobjekten zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach in die Höhe geschossen sind? Ich sehe da nämlcih irgendwie keinen Unterschied zum Briefmarken- und Comicsammelmarkt...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 12:52
Inzwischen ist das Exemplar für 25$ übrigens weg (das Schnäppchen hat also jemand geschossen), momentan zahlt man da auch grob 100$ (plus Versand aus Übersee), für eine gebrauchte Box, gegenüber 200€ für ein verschweißtes Neuprodukt. Ist das wirklich so überteuert, dass man sich darüber aufregen muss?

Also ich finde es scheiße. Ja. Ich MUSS mich darüber nicht öffentlich aufregen, aber es handelt sich um ein Beispiel. Vermutlich weißt Du ansonsten nicht, dass die Preisgestaltung bei Amazon Algorithmen unterliegt, die mitunter gerade bei Sammlerstücken zu grotesken Verzerrungen führen können. Bei Händlern wie Noble Knight oder Troll & Toad bekommt man das Ding mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst eingeschweißt für nicht viel mehr als $100. Bei Noble Knight habe ich gerade mal nachgeschaut: verfügbar für $40 und für $75.

Mal ne doofe Zwischenfrage von der Aussenlinie:
Kann es sein, dass es eine ähnliche Preisentwicklung bei allen Sammlermärkten gibt? Also dass die Preise von Sammelobjekten zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach in die Höhe geschossen sind? Ich sehe da nämlcih irgendwie keinen Unterschied zum Briefmarken- und Comicsammelmarkt...

Ich kenne den Briefmarken- und Comicsammelmarkt zu wenig, um das beurteilen zu können. Es ist aber auf jeden Fall im Rollenspielbereich NICHT so, dass die Preise stetig steigen. Da fällt auch vieles mal wieder ganz erheblich.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Pyromancer am 23.12.2013 | 13:02
Bei Händlern wie Noble Knight oder Troll & Toad bekommt man das Ding mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst eingeschweißt für nicht viel mehr als $100. Bei Noble Knight habe ich gerade mal nachgeschaut: verfügbar für $40 und für $75.

Da vergleichst du in meinen Augen Äpfel mit Birnen:

$40: Verranztes Exemplar ohne Box
$75: Teile des Inhaltes nur als Photokopie, nicht im Original

gegenüber

€199: Neue und originalverschweißte Schachtel

Gut, ich kann und will dir nicht ausreden, dich darüber aufzuregen, ich selbst seh's halt einfach nicht so.  8)

Ich bin übrigens bereit, mit für €15.000 von "C°ntinuum" und "Further Information" zu trennen.  :) Mehr habe ich hier im Thread glaube ich nicht mehr zu sagen.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 13:09
Du darfst das alles gerne anders sehen. Kein Problem. Das macht keine der beiden Positionen weniger valide. Was anderes hab ich aber auch nie behauptet.

Viel Spaß ansonsten beim Verkauf von C°ntinuum. Meine beiden Exemplare hab ich für €30 bzw. €50 verbimmelt, Further Information gabs für einen Bedürftigen gratis.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 13:32
Hier wird auch gerade mit Extremen diskutiert, die mMn nicht für den gesamten Markt gelten.

Zum einen haben wir hier RGoldenbaum. Wie schon gesagt, ist der schon bei ebay, seit es dies gibt (bzw. seit ich in den 90ern dabei bin). Diese Box steht auch schon endlos lange drin, sie wird einfach nicht verkauft, weil keiner bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Selbe Angebot wird auch bei hood.de zu finden sein. Er ist sicherlich nicht der Maßstab der ebay-Verkäufer für RPG-Produkte.

Und dann noch "From the Ashes", eine wirklich rare Box, gerade, wenn sie vollständig und gut erhalten sein soll. Ein objektiver Vergleich kann hier nur über zwei Angebote laufen, die Neuware anbieten:
199,00 € von ihm und vielleicht das hier: *KLICK* (http://www.amazon.com/gp/offer-listing/1560763418/ref=sr_1_1_olp?ie=UTF8&qid=1387801082&sr=8-1&keywords=From+the+ashes+greyhawk&condition=new/). Plus Versandkosten von $ 23.95 (ich nehme mal die günstige Variante). Macht 144.78 + 23.95 = 168.73 bei 3 - 6 Wochen Wartezeit (ob die Box shrinkwrapped ist, kann man nicht sagen und ich kann auch den Wert nicht wirklich beziffern für einen Sammler).

Macht: 199,00 € vs. 123,00 €. Oder mit schnellerer Lieferung dann 138,58 €.

Aber wie gesagt:
Hier sind es Ausnahmen, gerade beim Verkäufer.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 13:41
Noch einmal: Ihr versucht hier krampfhaft, einen BEWERTUNGSKONFLIKT argumentativ aufzudröseln. Das ist bestenfalls naiv und kann nicht funktionieren. Alle, wirklich alle haben mittlerweile verstanden, dass Pyromancer und Rhylthar den Sachverhalt anders bewerten als u.a. ich selbst. Das ist es dann aber auch: eine Bewertung. So etwas passiert schon mal auf Basis von Unterschieden bei individuellen Normen und Werten.

Beispiel: Mir ist nicht erst seit gestern klar, dass Pyromancer und ich mutmaßlich unterschiedliche Leben führen, unterschiedliche Parteien wählen, unterschiedliche Spielpräferenzen haben, unterschiedliche Personen mögen, unterschiedliche Bücher lesen und vieles mehr. Seit gestern weiß ich auch, dass sich unsere Bewertung von Handelnden auf dem Sekundärmarkt unterscheidet. Das wurde zur Kenntnis genommen und ist vollkommen in Ordnung. Menschen sind verschieden. Es bringt aber wirklich gar nichts, krampfhaft die Bewertung des Gesprächspartners in Frage zu stellen oder zu versuchen, diese zu diskreditieren. Das geht an der Sache vorbei. Auf diese dämliche Box zu From the Ashes kommt es doch dabei gar nicht im Kern an. Es sind nicht diejenigen Idioten, die das Angebot überteuert finden. Punkt. Ebensowenig darf man das akzeptabel finden. Alles gut. Bewertungskonflikt. So what?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 13:57
Nein, ich versuche nur, die Beispiele für die Diskussion insofern zu relativieren, damit solche Dinge nicht als Maßstab für den RPG-Markt hier rüberkommen.

Dass wir trotzdem nicht einer Meinung sein werden, ist sehr wahrscheinlich. Nur nähert man sich an und das Konfliktpotential relativiert sich.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: kirilow am 23.12.2013 | 14:16
Nun ja, mir scheint das aber auch nicht nur ein Wertekonflikt zu sein. Neben ein paar Beschwerden, die ja eher auf einen suboptimalen (nich genug informierten, sozusagen) Markt hindeuten (mangelnde Angleichung von Preisen etc.), so geht es doch vor allem darum, wie man in welchen Bereichen mit anderen interagieren möchte. Und das muss im Hobby nicht wie im Geschäftlichen, nicht wie im Privaten,... sein.

So glaube ich, dass ich dem Pyromancer politisch eher näher stehe, und trotzdem kann ich das hier geäußerte Unbehagen durchaus verstehen. Diese Diskussion hier brachte nämlich eine Erinnerung wieder: witzigerweise war dies auch mein erster Kontakt mit dem Wellentänzer. Er war damals auf der der Suche nach der Phileasson-Saga und bot mir (die ich sie eben habe) dafür eine wie ich fand unanständig hohe Summe -- die evtl. aber durchaus der 'Marktwert' war. Dennoch hätte ich mich komisch dabei gefühlt, das gebrauchte Ding an einen anderen Spieler für mehr Geld als den Neupreis zu verkaufen. Ich kann dieses Sentiment also durchaus nachvollziehen. (Die POinte ist dabei, dass ich mich von dem Ding aus nostalgischen Gründen nicht trennen wollte, der persönliche Wert war da gleichsam doch höher.)

Grundsätzlich halte ich Märkte aber für ein für viele Dinge gutes Ordnungsprinzip. Dennoch muss ich ja nicht in jeder Lebenssituation mich wie ein Nutzensoptimierer in solchen verhalten. Man sollte Kant nicht vom Arsch aufzäumen.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 23.12.2013 | 14:25
Noch einmal:
Das kann ich so konzedieren und stehe damit ganz offenkundig nicht allein. Die anderen expliziten Sammler hier im Thread, vertreten durch Samael, Luxferre und Archoangel, stimmen dem zu. Diverse andere Beitragende können das so nicht unterschreiben. In Ordnung. Insofern sehe ich da aber schon ein gewisses Muster. Es mag sein, dass da im Hintergrund noch ein Mediator herumwabert, der die Sammelleidenschaft im Rollenspiel eng mit der Bewertung von Geschäftsgebahren im Sekundärmarkt verzahnt. Dafür sehe ich jedoch bislang wenig Unterstützung. Mit einer Ausnahme: wer sich intensiver mit der Materie beschäftigt, gelangt offenbar zum Schluss der Sammler. Hm. Das gibt dann doch zu denken.


Interessant, das Du mir unterstellst, das ich kein Sammler bin....meine Frau ist da komplett anderer Meinung...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 14:26
Interessant, das Du mir unterstellst, das ich kein Sammler bin....meine Frau ist da komplett anderer Meinung...

Hach Gottchen.

@ kirilow: Ja, volle Zustimmung.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 23.12.2013 | 15:55
Goitt hat hiermit nun gar nichts zu tun. DU stellst es so dar, als ob alle (!!!) Sammler deiner Meinung wären und das ist einfach so falsch wie es nur geht.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 16:00
Goitt hat hiermit nun gar nichts zu tun. DU stellst es so dar, als ob alle (!!!) Sammler deiner Meinung wären und das ist einfach so falsch wie es nur geht.

Jau. Ich habe Dich vergessen. Wie konnte es nur passieren, dass ich nicht alle (!!!) Leute hier im Thread parallel im Kopf hatte? Das war einfach so falsch wie es nur geht. Drama, Baby.

Selbstverständlich entwertet das sämtlichen Austausch in diesem Thread, mich als Person und das Forum in Gänze (!!!).
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Bombshell am 23.12.2013 | 16:09
Bei Noble Knight habe ich gerade mal nachgeschaut: verfügbar für $40 und für $75.

Leider ist der Versand aus den USA seit deren Preiserhöhung für Porto keine gute Alternative mehr.

Ich möchte mich auch bei Wellentänzer nochmal für die faire Behandlung bei seinem Ausverkauf bedanken, aber es wundert mich schon, dass du dir damals verkauftes Zeug nun wieder beschaffst.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: am 23.12.2013 | 16:15
es wundert mich schon, dass du dir damals verkauftes Zeug nun wieder beschaffst.

Dabei handelt es sich um Zeug, das ich für anstehende Runden brauche. Manchmal schmöker ich auch nur ein bisschen darin herum auf der Suche nach Inspiration, etwa bei Delta Green Countdown. Generell hält sich das aber verglichen mit früheren Aktivitäten in sehr engen Grenzen. Zudem verbimmel ich regelmäßig wieder. Passt scho.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 16:20
Leider ist der Versand aus den USA seit deren Preiserhöhung für Porto keine gute Alternative mehr.


Was ist da eigentlich passiert? Ich meine das war ja keine 10% Preiserhöhung oder so, das Porto hat sich echt vervielfacht.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 23.12.2013 | 16:26
Was ist da eigentlich passiert? Ich meine das war ja keine 10% Preiserhöhung oder so, das Porto hat sich echt vervielfacht.

Hab ich nicht mitbekommen. Mag jemand erläutern? Das Thema des Threads ist ohnehin durch, denke ich.

@ Bombshell: Sorry, total vergessen. Danke für die Blumen. Ich kann das aber zurückgeben.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 23.12.2013 | 16:33
Schulligung, Du hast die Teilnehmer in diesem Thread in Sammler und andere Beteiligte unterteilt und damit bewußt und in Absicht ein falsches Bild kolportiert, um deine Argumentationen zu rechtfertigen.

Damit erweckst Du den Eindruck, das Sammler generell deiner Meinung sind. Dabei lässt Du aber vollkomen außer acht, das auch Wertsteigerung ein Aspekt beim sammeln sein kann...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 23.12.2013 | 16:34
Schulligung, Du hast die Teilnehmer in diesem Thread in Sammler und andere Beteiligte unterteilt und damit bewußt und in Absicht ein falsches Bild kolportiert, um deine Argumentationen zu rechtfertigen.

Ey Bursche, unterstell mir keinen Quatsch. Ich wusste nicht, dass Du Dich für einen Sammler hälst. Das ist alles. Mir da irgendeine Absicht zu unterstellen... naja, spars Dir einfach.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 16:35
Das war so 2011?

Da wurde die Portoberechnung umgestellt. Ergebnis war, dass es jetzt 30 oder 40 dollar kostet sich ein typisches Rollenspielhardcover aus den Staaten schicken zu lassen. Vorher war das für unter 10 dollar möglich.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Wellentänzer am 23.12.2013 | 16:36
Das war so 2011?

Da wurde die Portoberechnung umgestellt. Ergebnis war, dass es jetzt 30 oder 40 dollar kostet sich ein typisches Rollenspielhardcover aus den Staaten schicken zu lassen. Vorher war das für unter 10 dollar möglich.

Okay, seitdem hab ich nur noch an Kickstartern teilgenommen und wunderte mich immer schon über diese horrenden Zuschläge für den Versand. Wasn da passiert?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 16:40
Was genau da passiert ist, weiss ich auch nicht.

Nur ist es mittlerweile so, dass man eben noch mehr vergleichen/rechnen muss. Großbritannien, USA, Deutschland...letztens habe ich sogar preisgünstig (und relativ zügig) in Australien geordert.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 16:41
Ich habe keine Ahnung was genau dahintersteckte. Jedenfalls bestelle ich seitdem kaum mehr beim nobleknight.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: D. M_Athair am 23.12.2013 | 16:51
Januar 2012 glaube ich. USPS ist ein staatliches Unternehmen, das - in Anbetracht der zu zahlenden Renten/Pensionen und Gehälter völlig unterfinanziert ist. Da (http://totallydublin.ie/more/opinion/hatred-of-music-big-business-and-the-us-postal-service/) findet sich ein bisschen was zu. Und da (http://www.stereogum.com/1247822/deconstructing-how-the-usps-is-killing-indie/top-stories/lead-story/).
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 16:56
Wobei ich ganz sicher bin, dass die erwähnten +50% massiv überschritten wurden gerade beim Versand schwerer Bücher.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Bangrim am 23.12.2013 | 17:32
Ich habe keine Ahnung was genau dahintersteckte. Jedenfalls bestelle ich seitdem kaum mehr beim nobleknight.

Bei Nobleknight bezahlt man doch immer noch zwischen 13$ bis 18$ fuer mehrere normale Buecher. Finde ich eigentlich ganz ok, finde eher das ebay.com seit der Preis Erhoehung ( und 90% des privat Handels) echt nicht mehr lohnendswert ist.

Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Tequila am 23.12.2013 | 17:37
Ey Bursche, unterstell mir keinen Quatsch. Ich wusste nicht, dass Du Dich für einen Sammler hälst. Das ist alles. Mir da irgendeine Absicht zu unterstellen... naja, spars Dir einfach.

Was denn sonst? Und ein "Bursche" verbiete ich mir von dir eigentlich...
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 17:40
Bei Nobleknight bezahlt man doch immer noch zwischen 13$ bis 18$ fuer mehrere normale Buecher. Finde ich eigentlich ganz ok, finde eher das ebay.com seit der Preis Erhoehung ( und 90% des privat Handels) echt nicht mehr lohnendswert ist.



Naja ich habe gerade versuchsweise mal ein Paket geschnürt nd bin bei 28 dollar rausgekommen (3 Bücher). Ja, das ist weniger krass als ich es in Erinnerung hatte.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Samael am 23.12.2013 | 17:42
Tequila, hör bitte auf dich künstlich aufzuregen. Wellentänzer hat nun wirklich nichts gesagt was deine Entrüstung, insbesondere anfangs, rechtfertigen würde. Immer positiv lesen. Morgen ist Heiligabend. Ganz entspannt sein.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Bombshell am 23.12.2013 | 18:06
Naja ich habe gerade versuchsweise mal ein Paket geschnürt nd bin bei 28 dollar rausgekommen (3 Bücher). Ja, das ist weniger krass als ich es in Erinnerung hatte.

Naja, wenn ich daran denke, dass ich für 28 $ schon die doppelte Menge an Büchern 2008 erhalten haben, dann ist das beträchtlich. Für drei Bücher war ich eigentlich immer so zwischen 14 -- 16 $ dabei.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 23.12.2013 | 20:56
Was ist da eigentlich passiert? Ich meine das war ja keine 10% Preiserhöhung oder so, das Porto hat sich echt vervielfacht.
Der amerikanische Postdienst darf die Inlandspreise nicht nach belieben anheben.
Deswegen haben sie Ende 2012 Anfang 2013 die Preise für den Auslandsversand dramatisch angehoben.
Das heißt nicht um ein paar % sondern um 20 bis 40 US Dollar. Was gerade viele Kickstarter getroffen hat. (Nicht nur USPS, FedEx & Co sind auch mit)

Abgesehen davon ist Nobleknight nicht konkurrenzlos günstig.
Ich sammele Rollenspiele nach verschiedenen Thema, "Vampire als SC", "Geister als SC" sowie "Spieler als Mafiosi".
Gerade hinsichtlich letzteren habe ich versucht meine Sammlung zu vervollständigen und dazu unter anderem auch bei Noble Knight zugegriffen. Dabei gibt es jedoch teurere Bücher wie Tony DiGerolamo's Complete Mafia (d20) dieser kostet bei Nobleknight $40 (http://www.nobleknight.com/ViewProducts.asp_Q_ProductLineID_E_2137418868_A_ManufacturerID_E_2145082551_A_CategoryID_E_16). Auf Amazon.com (http://Tony DiGerolamo's Complete Mafia) war er zwar günstiger, aber iirc haben es damals die Versandkosten verrissen. Also habe ich bei Ebay geschaut und bin dort auf Draconians Games (http://www.ebay.de/sch/draconiansgames/m.html?_nkw=&_armrs=1&_from=&_ipg=25&_trksid=p3984.m1439.l2654) gestoßen, die den Artikel, sowie einen anderen (Haven - City of Violence) günstig ($4,99, $3,99) und für knapp 23,31€ Versand verkauften. Nicht wirklich versteigerten, wegen des SofortKauf-Ding und weil die mir seitdem Rabatt-Coupons schicken.

Imho gehört die Recherche was es im eigenem Sammelgebiet wo und zu welchen Preisen gibt dazu.
Andernfalls wäre es imho auch irgendwo kein sammeln, sondern ein einfaches kaufen.

Allgemein sind Versandkosten ab $25 aus Amerika normal. Nobleknight liegt iirc auch bei $20-$30.
Es hängt auch stark davon ab wie voll man sich sein Paket schnürt.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Bombshell am 23.12.2013 | 22:00
Niemand hat Nobleknight als konkurrenzlos günstig bezeichnet.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 22:05
Niemand hat Nobleknight als konkurrenzlos günstig bezeichnet.
Wobei ich die Preise dort doch ganz gerne als Referenzgröße nehme, zusammen mit amazon.

Passt für mich in den meisten Fällen so, dass ich weiss, was ein Produkt ungefähr wert ist.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Bombshell am 23.12.2013 | 22:10
Wobei ich die Preise dort doch ganz gerne als Referenzgröße nehme, zusammen mit amazon.

Passt für mich in den meisten Fällen so, dass ich weiss, was ein Produkt ungefähr wert ist.

Das mache ich auch so.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: gunware am 23.12.2013 | 22:42
Passt für mich in den meisten Fällen so, dass ich weiss, was ein Produkt ungefähr wert ist.
Mir ist es ziemlich egal, was ein Produkt wert ist. Ich weiß, was es mir wert ist und nur darauf kommt es bei mir an. Deswegen habe ich auch keine Probleme mit hohen oder niedrigen Preisen. Zum Beispiel bei ebay schreibe ich einfach hin, was ich bereit bin zu bezahlen und dann interessiert es mich bis zum Schluss nicht mehr. Wenn ich es bekomme, wunderbar. Wenn es jemanden mehr wert ist, auch gut. Dann hat derjenige es gekriegt, mir wäre es nicht so viel wert. Wo ist das Problem?
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2013 | 23:00
Erstens verkaufe ich auch, also brauche ich einen ungefähren Wert
 
Zweitens gibt es auf ebay das Phänomen, dass manche sich in einen Rausch bieten...und mehr bezahlen, als es woanders kostet. Oder jemand künstlich den Preis hochtreibt.

Merke ich das, prüfe ich die anderen Seiten und mache weiter oder steige aus.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Schokolade +2 am 7.01.2014 | 17:20
Ich gehe mal davon aus, dass ich heute auf das absolut dreisteste Angebot gestossen bin:

http://innsmouthtribune.blogspot.de/2014/01/miskatonic-university-gratuate-kit-der.html
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 7.01.2014 | 17:25
Wobei das ein "Neu" Angebot ist und vermutlich von einem Bot eingetragen.
Gebraucht gibt es das ganze ab 69,62€.
Der selbe Händler mit dem Ausrutscher in "Neu" bietet es gebraucht für 227,63€. Höchstpreis bei den Gebrauchten ist 229,27€.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Schokolade +2 am 7.01.2014 | 17:29
Wobei das ein "Neu" Angebot ist und vermutlich von einem Bot eingetragen.
Gebraucht gibt es das ganze ab 69,62€.
Der selbe Händler mit dem Ausrutscher in "Neu" bietet es gebraucht für 227,63€. Höchstpreis bei den Gebrauchten ist 229,27€.

Zum Thema realistischer Preis: Das Ding ging letzte Woche auf ebay für € 6,50 über die Theke.
Titel: Re: Preisentwicklung gebrauchter Rollenspielprodukte
Beitrag von: Teylen am 7.01.2014 | 17:40
Ist das da nicht etwas den Verkäufer "ausgenommen" worden?
Immerhin ist das doch deutlich unter dem unreduzierten PDF Preis des Ding (http://www.rpgnow.com/product/3392/Miskatonic-U-Graduate-Kit?it=1)?
(Ich kenne mich mit Cthulhu Preisen nicht wirklich aus. ^^; )