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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: Grey am 13.01.2014 | 11:50
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Ich möchte gerade meine "Passagierliste" für ein interstellares Raumschiff von Auswanderern zusammenstellen; Unterlichtflug, ~10% Lichtgeschwindigkeit, also jahrzehnte- bis jahrhundertelanger Flug im Kälteschlaf und somit keine Möglichkeit zur Rückkehr ins vertraute Leben.
Nun ist ein so endgültiger Aufbruch ja ein ziemlich großer Schritt und erfordert eine entsprechende Motivation. Die Bindung an die alte Heimat (in meinem Fall: die Erde und ihr Sonnensystem) muß im Vergleich mit der Verheißung der neuen Heimat schon extrem schlecht abschneiden, um einen solchen Aufbruch durchzuziehen. (Entweder das, oder der Auswanderer muß ziemlich durchgeknallt sein.)
Frage: Welche Motive können ein Individuum alle dazu bringen, "alles hinter sich lassen und komplett neu anfangen" zu wollen?
Bis jetzt habe ich auf meiner Liste:
- Flucht vor extremer Not (Krieg, Armut, Pest, Unterdrückung o.ä.)
... aber ich hätte gerne noch andere Motive, durchaus auch etwas weniger "episch" und stärker charakterorientiert, wenn's geht.
Vorschläge?
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Gerade für "Grüne" und "Ökos" jeder Colour kann auswandern in eine "neue, unverbrauchte Welt" immer eine Option darstellen.
Auch für Radikale jeder Colour ist die Option drin. Entweder politisch oder religiös motivierte Leute können gerne aus einer Heimat entkommen wollen, in der ihre Motivation schon längst untergegangen ist. Ein neues Mekka oder so ist immer einen Traum wert.
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Wie wäre es mit:
- Auf der Erde bist Du nur einer von elf Milliarden. Aber bei dem Besiedlungsprojekt hast Du die Chance, bei der Erschaffung einer neuen Welt mit Hand anzulegen und Teil des größten Projektes zu sein, dass die Menschheit je in Angriff genommen hat. Du warst schon immer ein Abenteurer und Wildnis-Freak....und das hier wäre das wohl größte Abenteuer, dass man bestreiten kann.
- Du hast keinen Familienanhang und bist Wissenschaftler. Das Angebot, Teil des Besiedlungsprojektes zu werden und dein wissenschaftliches Know-How dort sinnbringend anzuwenden, klang da einfach zu gut, als dass Du es hättest ausschlagen wollen. Auf der Erde wartet eh keiner auf Dich.
- Du hast Dich unsterblich verliebt - nur leider in einen der Astronauten, die das Raumschiff des Besiedlungsprojektes steuern sollen. Deine Liebe für diesen Astronauten ist so groß, dass Du ihm ins All folgen willst.
- Du warst mehrfacher Multimilliardär und hattest Dein Vermögen mit krummen Börsenspekulationen gemacht. Das ging gründlich daneben. Es drohen riesige Prozesse gegen Dich. Deine Vergehen werden in den Medien weltweit breitgetreten. Du bist einer der international verhassten Buh-Männer des Planeten. Da sich die Schlinge um Deinen Hals langsam zuzieht und du innerhalb des eigenen Sonnensystems dank Interpol nirgendwo hin kannst, bleibt Dir nur die Flucht in ein anderes Sonnensystem.
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Kommt drauf an: muss man sich einen Platz auf dem Schiff kaufen, oder bekommt man noch was raus?
Je nachdem wäre "pleite" auch ein Grund, wenn man vorher zufällig kein Milliardär war.
Hinzu könnten persönliche Enttäuschungen kommen. Der Kandidat will von den Menschen auf der Erde nichts mehr wissen.
So oder so, er darf jedenfalls keine nennenswerten persönlichen Bindungen zu irgendwelchen zurückbleibenden Erdlingen mehr haben. Solche Menschen gibt es sicher mehr, als man denken könnte.
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So oder so, er darf jedenfalls keine nennenswerten persönlichen Bindungen zu irgendwelchen zurückbleibenden Erdlingen oder Orten mehr haben. Solche Menschen gibt es sicher mehr, alsnicht so viele, wie man denken könnte.
Korrigiert ;)
Dennoch sind es sicher mehr als genug Leute, die sich dafür finden.
Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass man für so ein Projekt nicht nur Wissenschaftler benötigt, sondern auch einfach Leute, die die Arbeit machen und helfen, die neue Zivilisation aufzubauen. Das sind sicher viele Techniker, aber auch etliche Handwerker, Landwirte, Dienstleister (wie Friseure oder Telefonhörerdesinfizierer).
Die persönliche Motivation und die angestrebte "Belohnung" (im abstrakten Sinn) kann von Ruhm, Anerkennung, gesellschaftlichen Reset, Selbstverwirklichung für (aber nicht nur) die "VIPs" bis hin zu einfacher materieller Entlohnung (für die Person oder auch die Familie) reichen.
Und Pioniere gab es einfach immer, wenn sich die Möglichkeiten ergeben haben.
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Bessere wirtschaftliche Perspektiven, besserer Job, Neuer Anfang machen spez nach einem Schicksalsschlag, das Abenteuer
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Viele Motivationen werden vermutlich auch von den Bedingungen auf der Erde abhängen. Generell wäre wohl davon auszugehen, dass die Menschheit als Ganzes sich nicht am Abgrund befindet. Eine Zivilisation, die auf dem allerletzten Loch pfeift, ist vermutlich nicht in der Lage, ein interstellares Kolonisationsprojekt durchzuziehen.
Politische Verfolgung könnte aber ebenso ein Auswanderungsgrund sein wie bsw. ein zu perfektes Utopia.
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Warum muss ich gerade an Bladerunner denken?
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Religiöse Gründe? Der neue Planet ist das gelobte Land? Oder vielleicht wurde die eigene Religion verboten oder glaubt, ihre Regeln in einer neuen Welt besser umsetzen zu können?
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Auf den Kopf des Auswanderers wurde ein exorbitantes Lösegeld ausgesetzt, sodass der gesamte Heimatplanet nicht mehr sicher ist ... ;)
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"The love of your life" ist gestorben und du willst weg, weil dich auf der Erde alles an die Person erinnert.
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@Alle: Sehr schöne Gedanken bisher! :d
Viele Motivationen werden vermutlich auch von den Bedingungen auf der Erde abhängen.
Schon klar. Ich möchte nur gern erst mal eine möglichst große Bandbreite an in Frage kommenden Motivationen unabhängig von einer konkreten Situation auf der Erde sammeln. (Wobei mögliche "Situationen auf der Erde" für mich ebenfalls als Motive zählen würden. ;))
Diese beiden hier:
- Du hast Dich unsterblich verliebt - nur leider in einen der Astronauten, die das Raumschiff des Besiedlungsprojektes steuern sollen. Deine Liebe für diesen Astronauten ist so groß, dass Du ihm ins All folgen willst.
"The love of your life" ist gestorben und du willst weg, weil dich auf der Erde alles an die Person erinnert.
... haben mich gerade noch auf eine weitere "Beziehungs-"Idee gebracht: Du bist auf der Flucht vor einem Stalker oder einem/einer sehr penetranten Ex, mit dem/der die Beziehung eine absolute Hölle war.
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Ich hab da eine kleine Idee, die einen fiesen Twist reinbringen könnte, auch wenn es nicht völlig neu ist:
Einige der Passagiere sind nicht freiwillig auf dem Schiff, sondern es handelt sich um verurteilte Schwerverbrecher, die von Politikern auf die Weise illegal von der Erde entfernt wurden, damit die Gefängnisse nicht mehr überfüllt sind und die Statistiken beschönigt werden.
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Wohin man fliegt ist bei solchen Reisezeiten ja kaum noch von Bedeutung, da man immer in einer unbekannten Zukunft landet. Also nehme ich an, dass die Motivationen in erster Linie damit zusammen hängen werden einen Neuanfang in der Zukunft zu machen.
Die Zukunft ist natürlich immer dann besonders von Interesse, wenn man auf irgendwas wartet, z.B. auf die Lösung eines Problems, wie die Heilung zu einer Krankheit, oder eine absehbare technische Entwicklung. Wenn man mit 10% Lichtgeschwindigkeit fliegt, kann man ja dort wo man ankommt auf Information zugreifen, die auf einem Stand liegt der 10% der Reisezeit zurück liegt. Nach 100 Jahren Flug ist man also Informationstechnisch bis zu 90 Jahre in der Zukunft angekommen.
Man könnte sich z.B. sämtliche Staffeln einer Serie die man sehen will hinterher senden lassen (fällt mir jedes mal ein wenn was neues zu GoT angekündigt wird). ;D
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Einige der Passagiere sind nicht freiwillig auf dem Schiff, sondern es handelt sich um verurteilte Schwerverbrecher, die von Politikern auf die Weise illegal von der Erde entfernt wurden, damit die Gefängnisse nicht mehr überfüllt sind und die Statistiken beschönigt werden.
Und alternativ dazu: politisch missliebige Verbannte. Einige Siedler wurden von ihren Heimatstaaten abgeschoben, weil ihre Ansichten mit denen der Regierung überkreuz lagen. Kommunisten aus einem radikalen Kapitalistenstaat, Roboterrechtler aus Kirchenstaaten oder einfach nur Leute die Wurstsemmeln in Umlauf gebracht haben obwohl die heimatliche Veganerdiktatur das unter Strafe stellt.
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Dennoch sind es sicher mehr als genug Leute, die sich dafür finden.
Ich denke auch, dass es kein Problem ist genug abenteuerlustige / verzweifelte Menschen zusammen zu bekommen um ein Schiff zu füllen. Wenn man bedenkt, dass sich für die Mars One Mission 200.000 (!!!!) Menschen gemeldet haben.
@ Topic: Die Erde ist überbevölkert und daher werden Menschen zwangsdeportiert um Platz zu schaffen.
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Nicht zwangsdeportiert, ausgelost oder ermutigt
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Es gab eine Revolution und man hat die ganzen Telefonhörerdesinfizierer und andere unliebsame Berufsgruppen in das Raumschiff abgeschoben....
(oder so ähnlich, Details irgendwo im "Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams) ;) etwas ernsthaftes fällt mir gerade nicht ein.