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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Pathfinder/3.x/D20 => Thema gestartet von: Archoangel am 28.01.2014 | 18:24

Titel: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 28.01.2014 | 18:24
Das soll kein System-gebashe werden und auch nicht zum Frustabladen dienen, aber ich möchte diese Fragen wirklich ernst beantwortet bekommen:

Wer denkt sich den Scheiß eigentlich aus und wozu soll das gut sein?

Ich habe versucht in einer eingefleischten Pathfinder-Runde eine Kampagne zu leiten und habe nach grobem Überfliegen die Online-Regeln zur Charaktererstellung freigegeben. Was soll der ganze Blödsinn? Sind diese Regeln geschaffen worden um ernst zu nehmende Spielleiter an den Rande der Verzweiflung zu stürzen? Feats, Talents, Archetypes, Heritages, Traits ... was soll das? Wo wird dadurch das Rollenspiel besser? Was bringt mir eine Gruppe, die auf Stufe zwei ein Rudel Oger tötet und ab Stufe 5 auf Drachenjagd geht?

Auch wenn ich gerade oben ein wenig harte Sprache verwendet habe ... mir fehlen einfach die sanften Worte ... bitte ich wirklich um ernst gemeinte Kommentare ... dient Pathfinder letztlich vor allem zur Egobefriedigung der Spieler? Sollte nicht mal alles einfacher werden mit dem System, also einfacher gegenüber den Auswüchsen der 3.X?

Mir zumindest ist die Lust auf Pathfinder momentan echt vergangen. ich sage ja nichts gegen Powergaming, aber DAS DA hat mMn mit PG nichts mehr zu tun - das ist eher Größenwahn.

Bitte überzeugt mich vom Gegenteil.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: 1of3 am 28.01.2014 | 18:31
Im Vergleich zu 3.5 kommt mir Pathfinder immer wie Fahren mit angezogener Handbremse vor.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 28.01.2014 | 18:32
Tja, Archo...

Die ernst gemeinte Antwort ist, das man im PF System stellenweise noch deutlich stärker als in der vorherigen 3,5 Encounter nach bestimmten Mechanismen und vorher austarierten Schwerpunkten designed und spielt. Die Erwartungshaltung hierbei ist wesentlich strenger formalisiert wurden und diese muss man kennen, sonst wirds eben unbefriedigend.
Der Größenwahn liegt nicht im Kampf gegen den Drachen oder die Oger-Horde, das kommt nur wenn kein Druck da ist und die Leute Ressourcen ohne Ende verpulvern können, sondern viel mehr darin "eine Ebene eines Dungeons" oder "einen Abschnitt der Story" am Stück ohne Pause durchzuziehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 28.01.2014 | 18:49
Ja aber - ist das dann überhaupt noch ein Rollenspiel, oder eher eine Art von Brettspiel-Resourcenmanagenent-Simmulation? Klar - für gutes Rollenspiel braucht es keine Regeln, aber wenn ich mir gerade so vorstelle, dass es da draußen doch wohl einige Leute gibt, die außer Pathfinder keine Rollenspiele kennen ... da graut es mir irgendwie. Wo ist den bitteschön der Mehrgewinn zu den Klassen auch noch X Unterklassen anzulegen, die zum Teil noch allmächtiger (im Kampf) wirken als ihre Grundklasse? Von Feats und Traits mal ganz zu schweigen. Die Onzepte, die ich vorgestellt bekommen habe, ... erschrecken mich doch sehr.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Wellentänzer am 28.01.2014 | 19:04
Gamismus. Kann man Freude dran haben. Ich würde dafür immer D&D 4E bevorzugen, weil ich das designtechnisch in quasi allen Belangen schlicht für überlegen und  intelligenter halte als 3.5 bzw. PF. Aber die grundsätzliche Richtung ist selbstredend die gleiche. Wer nicht auf Dungeoncrawling in Verbindung mit Ressourcenmanagement steht, sollte da seine Finger davon lassen. NATÜRLICH ist auch mit PF oder 4E vollkommen problemlos "tolles Rollenspiel" möglich. Der Fokus ist jedoch ein anderer, nämlich die von Dir etwas überspitzt angeführte "Brettspiel-Ressourcenmanagenent-Simulation".
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 28.01.2014 | 19:08
Ja aber - ist das dann überhaupt noch ein Rollenspiel, oder eher eine Art von Brettspiel-Resourcenmanagenent-Simmulation? Klar - für gutes Rollenspiel braucht es keine Regeln, aber wenn ich mir gerade so vorstelle, dass es da draußen doch wohl einige Leute gibt, die außer Pathfinder keine Rollenspiele kennen ... da graut es mir irgendwie. Wo ist den bitteschön der Mehrgewinn zu den Klassen auch noch X Unterklassen anzulegen, die zum Teil noch allmächtiger (im Kampf) wirken als ihre Grundklasse? Von Feats und Traits mal ganz zu schweigen. Die Onzepte, die ich vorgestellt bekommen habe, ... erschrecken mich doch sehr.

Ich denke, du verrennst dich da etwas. Wie 1of3 schon sagte, PF Charaktere haben nicht mehr ganz so deftige Macht-Ausreißer wie 3.5 Charaktere und etliche ehemalige Super-Optimierer knirschen mit den Zähnen wenn sie PF spielen sollen. Die Charaktere halten nur weitaus länger durch als in der 3.5 und haben auch mehr "Lückenfüller"-Optionen für die Stellen, an denen sie sonst nichts machen könnten.
Das ist deswegen nicht schlimm, weil es auch eine Änderung in der angedachten Größe der Abenteuer mit sich bringt. So ein typischer Story Arc geht über 5 Stufen, eine Kampagne über 15 Stufen, bis sie komplett erzählt ist.
Klar, das erfordert Umdenken beim SL wenn er das Abenteuer baut, wenn das aber mal sitzt kommt erfreulich gutes Rollen- und Story-Spiel dabei rum.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 28.01.2014 | 19:20
War Munchkin-Gamining nicht das, wo man auf Teufel komm raus die Regeln gebogen (um nicht gebrochen zu sagen) hat, den Mitspielern das Spotlight gestohlen hat, und sich selbst in den Vordergrund gestellt hat?

Also ich mag PF, es hat seine Vorteile gegenüber 3.5 finde ich.

Und das man Larger Than Life spielt bevorzuge ich, aber das ist kein Munchkinspiel.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 28.01.2014 | 19:34
So schlimm ist das ganze gar nicht. Sobald du die d20 Grapple Regeln verstanden hast, werden dir sonstigen Regeln wie ein Ponyhof vorkommen. Was meinst du wie ich manchmal an dem Grapple optimierten Char meines Spielers verzweilfe, dennoch finde ich immer wieder legtime Regeln seine Optimierung obsolet zu machen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: AcevanAcer am 28.01.2014 | 19:40
Pathfinder ist wie Fishermint Friend, sind die Spieler zu stark, bist du zu schwach.

Pathfinder setzt Regelkenntnis vorraus, anderst wie bei DSA in der der Spielleiter mangelnde Regelkenntnis durch Handwedeln kompensieren kann, bestraft Pathfinder mangelnde Vorbereitung mit dem Zerlegen der Begegnungen. Hat man sich damit angefreundet kommt der High Fantasy Graben an dennen zahlreiche Spielleiter verzweifeln weil sie sich ihr Abenteuer durch einen Fliegenzauber sprengen lassen. Wahrscheinlich ist Pathfinder einfach nicht geeignet für deinen Spielstil, aber mit überblähtem Ego von Spielern hat das nichts zu tun, nur mit deiner Unkenntnis des Systems.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Gorilla am 28.01.2014 | 19:40
Mir ging es tatsächlich ganz genauso wie Archoangel. Mein PF-Kram ist auch komplett verkauft.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 28.01.2014 | 20:37
Mir ging es tatsächlich ganz genauso wie Archoangel. Mein PF-Kram ist auch komplett verkauft.

Und das Gate haste auch gleich mitverlassen  :d

Ernst: dito! Ich bin es so leid, dieses System zu leiten, muss aber meine beiden Kampagnen noch zuende bringen. Ohne die tolle Aussicht auf etwas besseres ... nee, darüber denke ich lieber gar nciht nach.
Was Wellentänzer da sagt, ist schon die destillierte Quintessenz dessen, was zu sagen ist. Könnte man jetzt nochmal selbt umformulieren, oder schlicht pluseinsen. Daher:

Gamismus. Kann man Freude dran haben. Ich würde dafür immer D&D 4E bevorzugen, weil ich das designtechnisch in quasi allen Belangen schlicht für überlegen und  intelligenter halte als 3.5 bzw. PF. Aber die grundsätzliche Richtung ist selbstredend die gleiche. Wer nicht auf Dungeoncrawling in Verbindung mit Ressourcenmanagement steht, sollte da seine Finger davon lassen. NATÜRLICH ist auch mit PF oder 4E vollkommen problemlos "tolles Rollenspiel" möglich. Der Fokus ist jedoch ein anderer, nämlich die von Dir etwas überspitzt angeführte "Brettspiel-Ressourcenmanagenent-Simulation".

+1
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 28.01.2014 | 20:46
Jupp, aber damit sind wir wieder beim guten alten Punkt: "Ins System integrierter Spielstil" und warum es einfach mal sucked, wenn man den nicht nutzt, nutzen kann oder zu nutzen weis.
Dabei will ich jetzt Niemanden Unfähigkeit unterstellen, viele Leute, etwa der Archo sind ja schon lange genug bei D&D mit dabei, nur wird das Ganze halt imemr unflexibler und mehr auf den Punkt ausgerichtet als früher.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 28.01.2014 | 20:51
Nunja, man gaukelt sich ja anfangs Flexibilität durch Wahlmöglichkeiten vor. Ist es ja aber gar nicht. Denn der am stärksten und dominant unterstützte Spielstil ist doch ziemlich unflexibel in den Stein gemeißelt.

Ich sehe es so, wie der Junge Hotzenplotz es irgendwo ausdrückte: wer etwas anderes spielen will, hat eine fickenfacken Riesenrollenspiellandschaft zur freien Auswahl mit unzähligen Systemen, die seinen Stil besser bedienen, als PF/D&D. Und wer dann immernoch PF/D&D spielt und auf die Idee kommt noch zu jammern und dem die Krone aufsetzt, weil er aber doch beim System bleiben will ... ist schlicht und ergreifend Masochist allererster Güte. Und hat Mitleid nicht verdient.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 28.01.2014 | 20:57
Irgendwie gewinne ich den Eindruck 3.X 10 Jahre lang falsch gespielt zu haben ... zumindest falsch im Sinne der Erfinder. AD&D war da irgendwie anders: man konnte so ziemlich jeden Spielstil damit bedienen und ich habe weis Gott unterschiedliche AD&D Gruppen kennen gelernt. PF scheint da einen ganz anderen Weg zu gehen. Eigentlich haben wir 3E immer irgendwie wie 2nd gespielt und auf Stufe 13 aufgehört weil es uns zu bekloppt wurde ... am Ende lags dann nicht am System sondern an unserer Sicht ... seltsam.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 28.01.2014 | 21:21
Irgendwie gewinne ich den Eindruck 3.X 10 Jahre lang falsch gespielt zu haben ... zumindest falsch im Sinne der Erfinder. AD&D war da irgendwie anders: man konnte so ziemlich jeden Spielstil damit bedienen und ich habe weis Gott unterschiedliche AD&D Gruppen kennen gelernt. PF scheint da einen ganz anderen Weg zu gehen. Eigentlich haben wir 3E immer irgendwie wie 2nd gespielt und auf Stufe 13 aufgehört weil es uns zu bekloppt wurde ... am Ende lags dann nicht am System sondern an unserer Sicht ... seltsam.

Was ist daran seltsam? Wir hatten uns doch z.B. mal an anderer Stelle darüber unterhalten, das ich eine andere Sicht auf D&D habe weil ich durch eine andere Zielgruppe sozialisiert wurde. Für mich persönlich hat sich so rein gar nichts geändert und die neuen ABs, APs oder Dungeons spielen sich noch genau so wie die alten. Qualitativ sehe ich jetzt keinen Unterschied zwischen Castle Ravenloft, Pharaoh oder einem Adventure Path.
Dementsprechend muss ich annehmen dass ich immer noch genau zu der Zielgruppe gehöre, auf die das Ganze zugeschnitten ist und du dich an einer Stelle von der eigentlichen Zielgruppe wegbewegt hast, das aber in den älteren Editionen nicht aufgefallen ist, da diese flexibler gestaltet waren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Talim am 28.01.2014 | 21:46
[Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Ernst gemeinte Antwort: Nein.

Das hängt vom Spielertypus ab. Powergaming geht mit Storytelling Systemen und Storytelling mit Pathfinder, wobei der SL da nicht unwesentlichen Einfluss hat. In Deinem Fall bist Du da nicht  ganz unschuldig. So ganz Neu ist das ja alles nicht für Dich und dennoch gibst Du alles ohne Vorgaben frei. Was hast Du erwartet? Teddybärenbändiger?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 28.01.2014 | 21:53
Ein Krokodil?

Oder Archo wird einfach nur zu Alt zum leiten bzw. hat sein Mojo verloren. Alles ist möglich.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 28.01.2014 | 22:52
Können wir solche Threads nicht immer direkt in "Mir gefällt Spiel X nicht!" umbenennen?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Gorilla am 28.01.2014 | 23:52
@Archo: Ja, im Gate wurde es zudem immer ruhiger und um die 4E ist fast gar nichts mehr passiert. Da fühle ich mich hier im :T: deutlich besser aufgehoben.

Es könnte tatsächlich auch einfach etwas mit dem Alter zu tun haben (jetzt nicht unbedingt im rein physiologischen Sinne). Ich kann mich noch an Zeiten zurückerinnern, wo ich bei DSA oder Shadowrun stunden- bis tagelang Bücher wälzen konnte, bis ich "meine" Kombination an Fähigkeiten gefunden habe.
Heute bevorzuge ich auch (oder gar besonders?) bei gameistischem Dungeongebashe eine Übersichtlichkeit und Geradlinigkeit, wie sie mir das (für meine Begriffe verspackte) PF nicht bieten kann. Da fühle ich mich bei DnD4 deutlich besser aufgehoben.
Und wenn eingefleischte PF-Fans über DSA-Spieler lästern, verdrehe ich nur die Augen - große Unterschiede sehe ich da nicht, was die Buchhaltung, den Optimierungs"zwang" und den Regelwust angeht.

Und um mal Talims Bemerkung aufzugreifen:
Dieser ganz besondere(?) Spielstil von PF begeistert natürlich schon in erster Linie einen ganz bestimmten Spielertyp. Und genau dieser Spielertyp ist i.d.R. auch sehr an Charakteroptimierung interessiert - der Schritt zum Munchkin ist dann oft nicht mehr weit.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Lasercleric am 29.01.2014 | 00:04
[Ernst gemeinte Antwort] Ja. Zwangsweise.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 29.01.2014 | 00:12
Ernst gemeinte Antwort - nein, gar nicht, es liegt alles an der Gruppe, wie immer.

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Marduk am 29.01.2014 | 00:27
Ernst gemeinte Antwort: Nein. Was PF aber tut ist Powergaming fördern. Es ist nun mal sehr leicht bei PF powergaming zu betreiben und daher zieht ein solches System natürlich auch vermehrt Spieler an, welche ihre Spielbefriedigung daraus ziehen. Ist ja an sich nichts schlechtes.
Natürlich kann man PF auch anders spielen, sollte dann aber auch die entsprechende Gruppe haben und sich bewusst sein, daß andere Systeme den gewünschten Spielstil eher unterstützen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 07:38
Ernst gemeinte Antwort: Nein. Was PF aber tut ist Powergaming fördern. Es ist nun mal sehr leicht bei PF powergaming zu betreiben und daher zieht ein solches System natürlich auch vermehrt Spieler an, welche ihre Spielbefriedigung daraus ziehen. Ist ja an sich nichts schlechtes.
Natürlich kann man PF auch anders spielen, sollte dann aber auch die entsprechende Gruppe haben und sich bewusst sein, daß andere Systeme den gewünschten Spielstil eher unterstützen.

Wenn Pathfinder optimierungsbewusste Spieler anzieht, was mag dann wohl die Intention des Spieldesigns gewesen sein? Ich finde, dass diese Frage gern außer acht gelassen wird. Gerade von der Fraktion, die PF/D&D gern verteidigt (wie ich selbst lange Zeit).
Das Design des Systems ist ganz klar und deutlich auf einen gewissen Effekt, bzw. eine bestimmte Mechanik ausgelegt:

Herausforderungsbewältigung --> führt zu --> Belohnungssystem wird aktiviert (aka Schätze und Verbesserung der Fähigkeiten) - bei einer grundsätzlichen larger-than-life Mentalität, was die Charaktere angeht.


Die Prinzipien von PF sind übrigens auch hervorragend an der Menge der Regelanteile der Regelwerke abzulesen:

- Fertigkeiten sind fast zu vernachlässigen (und damit meine ich nicht nur das spärliche Fertigkeitenkapitel, sondern auch die dazugehörigen Artikel (Kapitel sind es ja schon gar nicht mehr) in Folgeprodukten. Auch die daran geknüpfte Ausweitung von regelgetragenem Charakterspiel ist recht flau.
- Ausrüstung (mundan und magisch) hat einen enormen Anteil an: Artwork, Buchseiten, Regeln.
- Feats: holla die Waldfee. Um ein Vielfaches mehr an Seitenanzahl der Fertigkeiten. Und nichteinmal ein Bruchteil der Feats beschäftigt sich mit Fertigkeiten ...
- KAMPF: okay, ist in jedem gängigen RSP-System wichtig. Sollte hier aus der Argumentationslinie raus genommen werden ...
wenn da nicht so viele der Belohnungsmechaniken dran geknüpft wären, die ich vorher ansprach (Erfolgsgarantien eingeschlossen). Dass es auch anders geht (regelseitig und vonwegen Belohnungssystem) zeigt zB HârnMaster, wo man belohnt wird, wenn man nachhaltig unbeschadet überlebt!

Aber ich will das jett nicht stammtischpsychologisch auseinanderdividieren. Die Ausrichtung meiner Argumentation und Meinung sollte klar geworden sein.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 08:00
Ich bin immer noch dafür Seiten zu lesen anstatt sie zu zählen. Den Inhalt zu bewerten. Gleiches Recht für alle, diese Quervergleiche bezüglich der Seitenzahlen waren nie besonders sinnvoll.

Aber es stimmt natürlich dennoch... Pathfinder RPG sprach von Beginn an die höher schneller weiter Fraktion an. Es gab dazu vor ein paar Jahren auch mal die Aussage das Ziel (bezogen auf das Powerniveau) sei es die Grundregeln auf das Niveau von 3.5 + Zusatzbänden zu bringen. Und mit den eigenen Zusatzbänden steigt dies dann eben noch weiter an. Ein paar der extremeren "schaut mal was ich machen könnte" Kombinationen welche nur Gedankenexperimente sind, gehen zwar nun nicht mehr, dafür ist aber was man im tatsächlichem Spiel sieht im Durchschnitt etwas stärker.

Aber die oberste Designprämisse war letztlich ja auch "wiedererkennbar als 3.5 Abkömmling"
Die meisten Dinge die man an Pathfinder RPG kritisieren kann, den Kampffokus, das Balancing, die teilweise unübersichtlichen und umfangreichen Regeln, 15 Minutentage und ein Powerlevel jenseits von gut und böse... all das sind Dinge welche man auch bei 3.5 natürlich bereits kritisieren könnte. Die für das System stehen. Pathfinder RPG arbeitet sie noch etwas heraus, nutzt dies um das Spielgefühl einzufangen.

Man kann halt nicht gleichzeitig sagen: macht mir was wie 3.5 und sich dann drüber ärgern dass sie es tun, und dabei besonders die Merkmale herausarbeiten welche besonders auffällig und prägend sind.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 08:09
Ich bin immer noch dafür Seiten zu lesen anstatt sie zu zählen. Den Inhalt zu bewerten. Gleiches Recht für alle, diese Quervergleiche bezüglich der Seitenzahlen waren nie besonders sinnvoll.

Ja, das hast Du schon immer zur Verteidigung der 4E herangezogen, das Argument und ich bin noch immer nicht einverstanden. Zumindest nicht pauschal.
Denn natürlich zählt der Inhalt des Gesagten. Ich schreibe selbst ungern ausführlichst, wenn ich etwas versuchen kann auch kurz auf den Punkt zu bringen.

Nichtsdestotrotz bleibe ich auf meinem Standpunkt sitzen, wie Käster es sagen würde. ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 08:51
Mir geht es da auch weniger um Ausführlichkeit als darum dass verschiedene Optionen auch dann unterschiedliche Anzahl Seiten haben können wenn sie im Spiel gleich häufig vorkommen. Klassische Beispiele wären Dinge die für mehrere Klassen wiederholt werden müssen, und auch alles bei dem ich für meinen Charakter eine Auswahl treffen muss.

Nimm mal den Vergleich Talente gegenüber Fertigkeiten. Ganz offensichtlich gibt es viel mehr Talente als Fertigkeiten. Aber was sagt dies aus? Der Grund dafür ist ja nicht automatisch "Talente sind wichtiger als Fertigkeiten".

Der Grund ist: Talente kann ich im Spiel wählen, darum benötige ich eine Wahlmöglichkeit. Im Spiel selbst startet man dann aber mit nur sehr wenigen Talenten und recht vielen einsetzbaren Fertigkeiten.

Oder anders gesagt: Zahlen lassen sich leicht manipulativ einsetzen, ich könnte auch sagen mein Charakter hat 3 Talente, kann aber 20 Fertigkeiten nutzen!

Mit gleichwertig geringer Aussagekraft. Das Problem ist nicht die Anzahl sondern dass sich sehr wenig Gedanken darüber gemacht wurde wie man Spielleiter dabei unterstützen kann andere Herausforderungen als Kämpfe einzubauen. Und wie die Regeln dafür gestaltet sind. Wir sind uns ja einig das PFRPG seine Schwächen bei diesem Thema hat. Aber diese könnten behoben werden ohne an den Seitenzahlen irgendetwas ändern zu müssen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 09:07
Nimm mal den Vergleich Talente gegenüber Fertigkeiten. Ganz offensichtlich gibt es viel mehr Talente als Fertigkeiten. Aber was sagt dies aus? Der Grund dafür ist ja nicht automatisch "Talente sind wichtiger als Fertigkeiten".

Ähm, Arldwulf ... es geht nicht darum, ob man etwas anders sehen oder interpretieren, geschweige denn bespielen kann.

Es geht um den Fokus der Regeln. Die Quintessenz. Beweg Dich mal weg von Deinem liberalen Standpunkt und betrachte die Regelwerke von PF mal abstrahiert.


Ich ziehe ja gern Vergleiche. Und dafür braucht man Fakten.
Du nutzt weiche Fakten zum Vergleichen. Ich hingegen setze harte Fakten an.
Bei einer Bewertung eines neuen Automobils, werden am Ende auch deutlich mehr harte Fakten bewertet, als weiche Fakten.
Der VW Golf hat nicht nur den größeren Innenraum, die besseren Spaltmaße, den günstigeren Verbauch und niedrigere Festkosten (harte Fakten), sondern auch der subjektive Sitzkomfort und die haptische Materialanmutung (weiche Fakten) sind hochwertiger.

Es mag sein, dass Du jemand bist, der nach weichen Fakten bewertet. Das ist aber eine grundsubjektive Wahrnehmung, die jeglicher Diskussionsbasis entbehrt. Sie ist nur eine Meinung, kein Fakt.


Und dieses Beispiel projiziere ich jetzt mal auf das GRW.
Harte Fakten:

Jeder Charakterklasse hat eine eigene Stufentabelle mit den Dingen, die sich im Laufe der Stufen verbessern (d.h. Begehrlichkeiten nach Aufstieg werden geweckt).
Für jeden Charakter gibt es noch eine Tabelle mit Regeln, was bei Stufenaufstiegen mit Jedermann passiert (Begehrlichkeiten, s.o.).
Jede Klasse hat also individuelle und allgemeine Verbesserungen je Aufstieg.
Dann gibt es ein kurzes Fertigkeitenkapitel mit in sich abgeschlossenen Regeln auf einer handvoll Seiten.
Darauf folgt ein recht gut ausstaffiertes Kapitel zu den Talenten. Mit genauen Beschreibungen.
Danach kommt ein ausuferndes Kapitel mit Ausrüstung, die magischen Gegenstände rechne ich da einfach mal mit hinein.

Bisher haben Fertigkeiten vielleicht 2% der Gesamtmenge an Regeln, Texten und Bildern ausgemacht und wir sind erst bei 50% des Buches.

Das sind harte, unwiderlegbare Fakten. Nach denen kann sehr wohl bewertet werden. Objektiv und neutral.


Was DU daraus machst, ist DEIN Spiel, Arlwulf und das ist gut so! Aber sage nicht, dass PF für Deinen Spielstil konzipiert wurde. Denn das Designkonzept dahinter ist ein anderes.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: kalgani am 29.01.2014 | 09:24
wie schafft man es eigentlich PF anders als 3.X zu bespielen?
von der mechanik her sind die systeme nunmal gleich!
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Khouni am 29.01.2014 | 09:29
Was mir jetzt spontan einfällt, ist zB, dass man die Charaktere nicht mehr auf Biegen und Brechen hin so spielt und dann auch baut, dass sie sich irgendwann für eine Prestigeklasse qualifizieren, die vielleicht thematisch wenig, machtmäßig jedoch großen Sinn macht, da die Grundklassen bei PF massiv aufgewertet wurden.

Ich glaube, die Klassen sind auch etwas umgebaut; es sind leicht andere Charakterkonzepte, die vermehrt auftauchen. Aber da hört es für mich schon auf, glaube ich.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Thandbar am 29.01.2014 | 09:31
Das sind harte, unwiderlegbare Fakten. Nach denen kann sehr wohl bewertet werden. Objektiv und neutral.

1of3 hat auf seinem Blog mal vorgeschlagen, sich die Elemente in einem System anzugucken, die am meisten mit anderen Elementen verschaltet sind. (Wenn ich das richtig rekapituliere.) Das sind zwangsläufig die zentralen Punkte des Spiels.

Vernetzung finde ich persönlich ein besseres Argument als Seitenzahlen.
Ansonsten würde ich Dir aber intuitiv zustimmen, was den Fokus von PF anbelangt (ohne das System selber genauer zu kennen). 
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: AcevanAcer am 29.01.2014 | 09:32
Rein objektiv betrachtet sind das Fertigkeitenkapitel und das Talentkapitel im übrigen mit vier Seiten exakt gleich lang.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: afbeer am 29.01.2014 | 09:32
Taugt die Bewertung nach Seitenzahlen?

Vergleicht:
Pathfinder, D&D (Cook), AD&D 1st ed., 3:16 Carnage Amongst the Stars (um mal einen nicht D&D Regelsatz dabei zu haben) und DSA 4.1 (wegen Popularität)

Taugt die Bewertung nach Seitenzahlen
bei Einschränkung auf die GM-Kapitel in GM nutzenden Spielen (wegen seiner Bedeutung für das Spiel)

Falls die Bewertung nach Seitenzahlen taugt, was lässt uns dass über die Historie von D&D erfahren? Hat sich der Fokus verändert?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 09:35
@luxferre: Da hast du mich gerade wohl völlig missverstanden, in meinem Posting ging es zu keinem Zeitpunkt darum "was man daraus machen kann" sondern nur darum dass die Aussagekraft von Seitenzahlen ohne Berücksichtigung der Verwendungzwecke des Inhaltes kaum gegeben ist.

Dies ist also explizit keine subjektive Herangehensweise sondern ein hinterfragen ob die Statistik das gewünschte Aussagen kann.

Die von dir genannten Elemente sind alles Dinge bei denen ich etwas auswählen kann. Dadurch erhöht sich der Seitenbedarf deutlich, denn auch wenn mein Charakter erstmal nur eine Klasse haben wird: ich kann aus vielen wählen. Ähnlich bei Ausrüstung und Talenten. Man kann sich dies anhand folgender Frage gut ins Gedächtnis rufen: wären Talente bei Pathfinder RPG stärker im Fokus wenn es davon eine Million zur Auswahl gäbe? Ganz offensichtlich hätte es Einfluss auf die Seitenzahlen, doch... welchen eigentlich auf die Charaktere?

Spielelemente mit Wahlmöglichkeit solchen ohne diese gegenüberzustellen verzerrt das Bild. Denn für die Frage wie wichtig etwas im Spiel ist macht die Zahl der auswählbaren Talente eben eine viel geringere Aussage als die Zahl der Talente die der Charakter im Spiel dann hat.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 09:35
Rein objektiv betrachtet sind das Fertigkeitenkapitel und das Talentkapitel im übrigen mit vier Seiten exakt gleich lang.

4 Seiten ist doch schon die Tabelle der Talente, oder? Allerdings ahbe ich kein GRW hier im Büro rumstehen  ;)

Und inhaltlich? Wie würdest Du sagen unterscheiden sie sich inhaltlich vom Crunchfaktor?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 09:35
wie schafft man es eigentlich PF anders als 3.X zu bespielen?
von der mechanik her sind die systeme nunmal gleich!

Weil sich der System Mastery Aspekt hier stark geändert hat. Klassen, Klassenfeatures und Stufen sind nicht mehr der Lego-Baukasten hin zu irgendeinem anderen Ziel das man erreichen will.
Im Gegensatz dazu forciert PF mehr die Funktion der Klasse als solches.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: afbeer am 29.01.2014 | 09:38
Weil sich der System Mastery Aspekt hier stark geändert hat. Klassen, Klassenfeatures und Stufen sind nicht mehr der Lego-Baukasten hin zu irgendeinem anderen Ziel das man erreichen will.
Im Gegensatz dazu forciert PF mehr die Funktion der Klasse als solches.
Ist Pathfinder dann ein Duplo-Baukasten, also mit größeren Steinen wie Archetypen?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: AcevanAcer am 29.01.2014 | 09:43
4 Seiten ist doch schon die Tabelle der Talente, oder? Allerdings ahbe ich kein GRW hier im Büro rumstehen  ;)

Und inhaltlich? Wie würdest Du sagen unterscheiden sie sich inhaltlich vom Crunchfaktor?

Oh, ich muss mich korrigieren, tut mir leid -.-  das Fertigkeitenkapitel geht 16 Seiten, das Talentsystem 28. Das mir das nicht vorher aufgefallen ist :/ . Dennoch halte ich das Fertigkeitensystem für ganz gut, nicht das genialste der Welt, aber für sich genommen völlig ausreichend. Und hier stimme ich dir auch zu, das der Fokus des Systems auf dem Überwinden von herausforderungen besteht, aber das macht das Fertigkeitssystem nicht schlecht, im Vergleich zu anderen Systemen finde ich es sogar ziemlich gut - und diese Systeme stehen im Ruf Storytellersysteme zu sein
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 09:47
wie schafft man es eigentlich PF anders als 3.X zu bespielen?
von der mechanik her sind die systeme nunmal gleich!

Was mir dazu einfiele: PF ist ~wesentlich~ restriktiver in der Anwendung der Fähigkeiten. Dazu wird eine viel stärkere meta-isierung in Kauf genommen.
Beispiel: in 3.5 kannst du eine Eisenwand herzaubern, in Stücke zerteilen und aus dem Eisen Rüstungen schmieden oder es verkaufen.
Die PF-Designer verkrampfen sich dermaßen bei der Vorstellung, dass ein Stufe 12 Magier mit einem Grad 6 Zauber 150GP! verdienen könnte, dass sie kurzerhand und ohne weitere Begründung sagen "mit dem Eisen kann man sonst nichts machen".

Zur Eingangsfrage kann ich nicht viel neues sagen; ich hätte aber gerne mal ein Beispiel für so einen angeblichen "Munchkin" Char.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: afbeer am 29.01.2014 | 09:53
ich hätte aber gerne mal ein Beispiel für so einen angeblichen "Munchkin" Char.
Es geht doch um das gef[ö/o]rderte Erlebnis am Tisch.
Einen "Munchkin" Charakter kann man auch in Vampire: the Masquerade erstellen
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 09:58
... aber das macht das Fertigkeitssystem nicht schlecht, im Vergleich zu anderen Systemen finde ich es sogar ziemlich gut - und diese Systeme stehen im Ruf Storytellersysteme zu sein

Huhu, habe ich gar nicht geschrieben, dass es schlecht ist! Ich schrob, dass es vergleichsweise dünn ausfällt ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 10:02
Es geht doch um das gef[ö/o]rderte Erlebnis am Tisch.
Einen "Munchkin" Charakter kann man auch in Vampire: the Masquerade erstellen

Was heisst hier "auch"? Sag lieber "gerade". (wobei meine Erfahrungen da aus dem vorigen Jahrtausend sind.)

Außer, unsere Ansichten darüber was "Munchkin" ist gehen auseinander.
Darum hätte ich ja gerne ein Beispiel.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 10:12
Ist Pathfinder dann ein Duplo-Baukasten, also mit größeren Steinen wie Archetypen?

Das ist nicht der springende Punkt. Ähnlich wie mit der 4E forciert PF ausgeprägteres Rollen- und Funktionsdenken in der Gruppe und das ab Stufe 1 an. Man kann natürlich noch Multiclassing betreiben wie früher, verwässert aber damit Rolle und Funktion doch stark und wird nicht mehr so fürs "Dippen" belohnt wie früher. Auch die Archetypen forcieren single-class Charaktere, da man nicht mehr über Multiclassing versuchen muss seinen Charakter so hin zu biegen, das er das darstellen kann, was er soll.

Es geht doch um das gef[ö/o]rderte Erlebnis am Tisch.
Einen "Munchkin" Charakter kann man auch in Vampire: the Masquerade erstellen

Und das ist halt irgendwie die Frage hier.
Wenn man z.B. hingeht und mal jeden AP zerlegt, wird man immer wieder auf die gleichen genutzten Formeln und Werte stoßen, einfach weil diese fest im System verankert ist und das System einen festen Spielstil forciert. Es ist mittlerweile auch absolut klar dass ein großer Teil des Designgedankens dahinter System > Setting ist und so sein muss.
Wenn diese Dinge also Teil des Systems sind, dir aber gegen den persönlichen Geschmack oder die eigenen Vorlieben gehen, ist das dann Munchinismus? Ich würde sagen: Nein.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 10:18
Meine Hauptprobleme mit dem Fertigkeitssystem wären eigentlich:


Um Spielleitern überhaupt die Chance zu geben das System anders einzusetzen müsste man beide Probleme angehen und dann auch Mechaniken anbieten um das ganze umzusetzen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 10:21
Tja, aus genau dem Grund sieht man so selten Skill-basierte Herausforderungen. Stattdessen kommen zwei Dinge immer häufiger vor: Eine Skill-Herausforderung als nicht existentielle Stelle die einen Bonus generiert oder geschlossene Mini Spiele.
Ist gut so, behebt viele Probleme.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 10:25
Klar, schafft aber eben auch genau dieses Flair bei dem Spieler ihre Charaktere auf den Kampfnutzen ausrichten. Abgeschlossene Minispiele werden eben auch genau als solches angesehen, nicht als Teil der eigentlichen Story oder des Systems.

Ich habe das Gegenbeispiel auch schon erlebt...in einer Runde in denen (ok, war nicht Pathfinder RPG, aber egal) System und Story viele Fertigkeitsherausforderungen anboten wählten die Spieler dann halt auch mehr Dinge welche ihnen außerhalb der Kämpfe nützten.

Was an sich zwar auch eine Form des Powergamings ist, aber einfacher genutzt werden kann um Charaktere zu differenzieren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Greifenklaue am 29.01.2014 | 10:30
Ich lese ja ab und an deutsche PF-Diarys. Da hab ich eher selten das Gefühl, dass es da sonderlich Hack'n'slayig zugeht.

@Optimierungszwang: Den seh ich nicht. Man kann seinen SC locker auch ein, zwei Nebenaspekte verpassen, dadurch, dass man genug Talente bekommt, ist es keineswegs nötig, alles auf das Eine zu fokussieren. Kann man natürlich, muss man aber nicht. Auch sind die SC trotzdem noch ziemlich gut, wenn man das macht (und streuen sozusagen ihre Nutzbreite).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 10:38
Ich lese ja ab und an deutsche PF-Diarys. Da hab ich eher selten das Gefühl, dass es da sonderlich Hack'n'slayig zugeht.

@Optimierungszwang: Den seh ich nicht. Man kann seinen SC locker auch ein, zwei Nebenaspekte verpassen, dadurch, dass man genug Talente bekommt, ist es keineswegs nötig, alles auf das Eine zu fokussieren. Kann man natürlich, muss man aber nicht. Auch sind die SC trotzdem noch ziemlich gut, wenn man das macht (und streuen sozusagen ihre Nutzbreite).

Ich so so leicht das Gefühl, es ging im Eingangsbeitrag nicht um den Optimierungszwang, sondern um den Darstellungszwang.
Man formt ja in PF seinen Charakter viel mehr aus als in 3.5 und startet auch mit einigen "fertigen" Charakter, bei dem Hintergrund und Flair auch fest mit Regeln und Regelelemente zementiert wird, eben durch die Traits, die im Idealfall Campaign-Traits sind und den Archetype, der einen Charakter auch sofort in die richtige Richtung stößt.

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Greifenklaue am 29.01.2014 | 10:45
@Slayn: Ist richtig, das führt erst Gorilla hier  (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88256.msg1803034.html#msg1803034)an.

Hatte alles am Stück gelesen und wollte den Punt nochmal aufgreifen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 10:48
Was bringt mir eine Gruppe, die auf Stufe zwei ein Rudel Oger tötet und ab Stufe 5 auf Drachenjagd geht?

Mhh, klingt schon ein bisschen wie die Kritik an der Optimierung und dem Powerlevel, auch im Ausgangsthread.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arkam am 29.01.2014 | 10:51
Hallo zusammen,

ein Munchkin ist für mich jemand der die Regeln eines Spiels bricht um einen mächtigeren Charakter zu bekommen. Das ist bei Pathfinder aufgrund der ausführlichen Regeln nicht so leicht möglich.
Beim Belauschen unserer beiden Spielleiter kamen eher zwei andere Aspekte zum Tragen.
Spieler sind eher nicht bereit sich aufgrund des bespielten Hintergrunds einschränken zu lassen. Sobald also etwa fernöstliche Charaktere oder auch Pistoleoros ins Spiel kommen wird keine Rücksicht mehr auf den Hintergrund genommen. Ein Spielleiter der hier die Spieler einschränkt oder von ihnen einen passenden Hintergrund fordert wird als einschränkend wahrgenommen.
Zudem tauchen manchmal Differenzen zwischen der Situation und den Regeln auf. Wir bespielen etwa in unserer Runde derzeit einen Abenteuer Pfad bei dem eine Seuche in einer Stadt wütet. Klar das Artefakte und magische Gegenstände die heilen können begehrt sind und schlechter zu bekommen sind. Nach den Regeln muss ein solcher Gegenstand in einer Stadt der bespielten Größe vorhanden sein genau so wie zum Beispiel ein Samurai Schwert.
Klar verweigern unsere Spielleiter so gewisse Optionen. Das tun sie aber nicht weil sie überfordert sind oder das Abenteuer gesprengt würde sondern weil sie und ich und wahrscheinlich auch die anderen Mitspieler ihre Argumente verstehen.

Ich habe bei Pathfinder und D&D und seinen Ablegern immer wieder den Eindruck einer Angst Spirale.
Die beginnt eigentlich mit dem Challenge Rating. Eine Herausforderung soll die Gruppe etwa 50% ihrer Ressourcen kosten. Da die Autoren ihr System ja kennen sollten geht man davon aus das das für einen optimal aufgestellten Charakter, oder sogar optimal auf die Herausforderungen dieses konkreten Abenteuer Pfads aufgestellten Charakter gilt. Als Spieler erlebt man das als Drohkulisse. Also optimiert man mit Foren und Internet Hilfe seinen Charakter. Möglichst noch mit allen möglichen Feats aus Zusatzbüchern die der jeweilige Spielleiter nie gesehen hat. Solche Charaktere können dann schon Mal ein Abenteuer, gerade bei unerfahrenen Pathfinder Spielleitern, sprengen. Also wenden sich diese an ein Forum oder suchen im Internet. Auch eine Herausforderung kann man natürlich optimieren oder gar Herausforderung, Ort und Art der Herausforderung optimieren. Das Wissen natürlich auch die Spieler und die Angst Spirale dreht sich weiter. In meiner Gruppe kam es immer wieder schon Mal vor das ein erfahrener Spieler den Tod der Charaktere vorhersagte einfach weil eine Herausforderung auch Mal hart sein kann und mehr Ressourcen kosten kann.
Das führt dazu das einige Spieler extrem auf Regeln pochen und jede Abweichung, siehe oben verdammen. Wo diese dann von den Vereinbarungen in der jeweiligen Runde abweichen mag man sie schon Mal als Munchkin bezeichnen. Gerade bei Patfinder und D&D und seinen Ablegern kritisch gegenüber stehenden Runden prägen solche Spieler gerne das Bild des Spiels.

Gruß Jochen
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Greifenklaue am 29.01.2014 | 10:54
Meine Kingmaker-Gruppe hat auf Stufe 2 neulich auch ein HG6-Monster geschafft - aber das nur, weil sie sofort umgeschaltet haben und sich sehr geschickt auf das Viech einstellen konnten.

Ein Oger hat neulich unseren RotR-Zwerg weggehauen - in einem Schlag - und wir waren Stufe 7. Gut, die hatten ein paar Klassenstufen, aber das es eine niedrigstufige Gruppe auf Stufe 2 mit einem Rudel Oger aufnehmen kann, wage ich eigentlich zu brzweifeln.

Ist das ein Spielerlebnis oder eine der üblichen Internetübertreibungen?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 11:19
Kleiner Präzisierungsvorschlag für Arkam :
Der Munchkin (nach der Definition die ich kenne) ~bricht~ die Regeln normalerweise nicht, aber er beugt sie bis die Kanten hinten zusammenstoßen, und nutzt Loopholes und Exploits bis zum Anschlag aus. Mit der Absicht, quasi unbesiegbare Charaktere zu bauen.

In 3.5 geht das relativ leicht. Umso größer ist die Verantwortung der Spieler, derlei Unsinn zu unterlassen. Auch wenn man nicht munchkint - also ohne Regelbeugung und Exploits - kann man sehr mächtige Charaktere bauen.
PF ist da wie gesagt viel restriktiver. Es deckelt das Powerniveau deutlich unterhalb dessen, was für mich in 3.5 die Wohlfühlzone ist. Wie 1of3 sagt: es ist wie mit angezogener Handbremse zu fahren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 11:27
Kleiner Präzisierungsvorschlag für Arkam :
Der Munchkin (nach der Definition die ich kenne) ~bricht~ die Regeln normalerweise nicht, aber er beugt sie bis die Kanten hinten zusammenstoßen, und nutzt Loopholes und Exploits bis zum Anschlag aus. Mit der Absicht, quasi unbesiegbare Charaktere zu bauen.

In 3.5 geht das relativ leicht. Umso größer ist die Verantwortung der Spieler, derlei Unsinn zu unterlassen. Auch wenn man nicht munchkint - also ohne Regelbeugung und Exploits - kann man sehr mächtige Charaktere bauen.
PF ist da wie gesagt viel restriktiver. Es deckelt das Powerniveau deutlich unterhalb dessen, was für mich in 3.5 die Wohlfühlzone ist. Wie 1of3 sagt: es ist wie mit angezogener Handbremse zu fahren.

Wobei es ja nicht nur die "Angezogene Handbremse", wie du es nennst ist, sondern auch eine Verschiebung von "Persönlicher Fähigkeit" hin zu Gruppen- oder Rollen-Fähigkeit.
Und ich denke, es ist fair zu sagen dass ein PF-Charakter erst mal solider in seiner Rolle oder Funktion startet als es ein 3.5 Charakter jemals gekonnt hätte, wobei das aber oft mit Powergaming verwechselt wird.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 11:44
Ja, wenn man die Powerniveaus vergleicht, läuft es darauf hinaus, dass PF einen höheren "Floor" hat als 3.5, aber eben auch eine niedrigere "Ceiling".
Daraus erklären sich denn auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen bzgl des PN. Wer 3.5 sehr low-op spielt, für den ist PF ein größenwahnsinniger Powertrip. Wer in 3.5 gern optimiert, fühlt sich in PF stark eingeschränkt und kleingehalten.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 29.01.2014 | 11:52
Und natürlich ist beides immer noch auf sehr hohem Niveau.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Nachtfrost am 29.01.2014 | 12:15
Bei Pathfinder ist das System eben nicht so konzipiert, dass die Charaktere den ach so tollen NPCs zusehen, wie sie den Tag retten und überhaupt die Welt moven und shaken  ~;D
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Der Räuber Plotzenhotz am 29.01.2014 | 12:50
Meine Erfahrung ist, dass Spielleiter häufig viel zu gnädig sind, wenn es darum geht, den Gegnern die selbe Skalierung zuzubilligen, die sie auch den Spielern erlauben. Nur so wird aber das Balancing gewahrt.

Ich habe als Spielleiter für 3.5 meinen Spielern jede noch so abgedreht Optimierung erlaubt, sofern sie regelkonform war. Und als nächstes habe ich mich hingesetzt, und angefangen, die Monster aufzubohren. Es ist ja offensichtlich so, dass die Stärke der Monster auf die durchschnittliche Gruppe ausgelegt ist, nicht auf die geminmaxte.

Wem das zu mühsam ist, der kann einfach Monster nehmen, die prinzipiell zwei HGs höher sind als für die durchschnittliche  Spielergruppe, das reicht meistens schon. Im übrigen: Es darf imho schon mal vorkommen, dass ein Gegner mit einem Schlag getötet wird. Aber das sollte halt nicht die Regel sein, sonst wird es schnell langweilig. Umgekehrt muss es dann aber auch möglich sein, dass auch der SC mal schnell draufgeht (Hey, Wiederbelebung ist dein Freund!). Das Powerniveau sollte immer symmetrisch sein. Das verhindert dann den klassischen Munchkin schon ganz gut.

Pathfinder habe ich bisher noch nicht so oft gespielt und noch nie geleitet, da kommt es mir aber in der Tat so vor, als ob es sowohl nach oben als auch nach unten weniger Möglichkeiten gibt, aus dem vorgegebenen Powerniveau auszubrechen (was ich schade finde, denn dann muss man sich für Kampagnen die sehr hoch/niedrigskaliert sind, sofort wieder ein neues System suchen).

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 12:53
Außer, unsere Ansichten darüber was "Munchkin" ist gehen auseinander.
Darum hätte ich ja gerne ein Beispiel.

Ich kann nur für mich sprechen, finde den Punkt kommentierenswert, auch wenn ich persönlich nicht angesprochen wurde.

Ein Optimierer ist ein Powergamer. Er ist oberhalb des Bauerngamers oder des Casualspielers (denglisch alarm) die erste Stufe.
Darauf folgt der Munchkin, der alles ausnutzt und vor Allem so _auslegt_, dass er den besten Nutzen für sich und sein Konzept hat. Fragwürdige Interpretationen inklusive. Also einen Schritt weiter, als der Ottonormalpowergamer.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 12:55
Bei Pathfinder ist das System eben nicht so konzipiert, dass die Charaktere den ach so tollen NPCs zusehen, wie sie den Tag retten und überhaupt die Welt moven und shaken  ~;D

Sehr guter Punkt. Es ist ein Heldenspiel. DSA nennt sich so, ist es aber gar nicht. Pathfinder ist es und zwar von Anfang an. Unter der Voraussetzung, dass der SL für NSC auch fleissig die NSC-Klassen verwendet.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Mamenchi am 29.01.2014 | 12:55
Meine Kingmaker-Gruppe hat auf Stufe 2 neulich auch ein HG6-Monster geschafft - aber das nur, weil sie sofort umgeschaltet haben und sich sehr geschickt auf das Viech einstellen konnten.

ist das in PF nicht auch so, daß das CR der Spieler addiert wird? also 4 Stufe 2 Chars sind CR 8?

ok 100 CR 1 werden nie einen Drachen CR 20 erledigen ^^
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 12:57
ist das in PF nicht auch so, daß das CR der Spieler addiert wird? also 4 Stufe 2 Chars sind CR 8?

nein  ;)

CR: 2+1+1+1 = 5 wäre richtig
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Mamenchi am 29.01.2014 | 13:13
ah ja klingt logischer ^^

meine D&D 3.5 Zeiten sind einfach schon zu lange her :(

Aber die nun richtige Rechnung gilt auch für PF?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 13:18
Pathfinder habe ich bisher noch nicht so oft gespielt und noch nie geleitet, da kommt es mir aber in der Tat so vor, als ob es sowohl nach oben als auch nach unten weniger Möglichkeiten gibt, aus dem vorgegebenen Powerniveau auszubrechen (was ich schade finde, denn dann muss man sich für Kampagnen die sehr hoch/niedrigskaliert sind, sofort wieder ein neues System suchen).

Hm. Es findet nur eine relativ subtile Verschiebung statt. das Powerniveau ist schon verdammt hoch, nicht aber bezogen auf den einzelnen Charakter sondern in seiner Funktion und Rolle. Die Gruppen-Synergie-Effekte sind halt höher und genau das überrascht viele SLs, die unvorbereitet von der 3.5 kommen.

deswegen auch meine Aversion dagegen, wenn ich den T-Stufen Diskussionen darüber gesprochen wird ob man eine Klasse so funktional umwandeln kann, das sie besser ist als eine andere Klasse in ihren Job, dabei fallen nämlich jedes Mal die Synergie raus, die den eigentlich Spaß hier ausmachen.

Sehr guter Punkt. Es ist ein Heldenspiel. DSA nennt sich so, ist es aber gar nicht. Pathfinder ist es und zwar von Anfang an. Unter der Voraussetzung, dass der SL für NSC auch fleissig die NSC-Klassen verwendet.

Zum einen ja, das stimmt so absolut. Man muss nicht erst Held werden, man ist es von Anfang an. Das schließt natürlich oft eine Sache auch mit aus, nämlich die Entwicklung des "Charakters" eines Charakters, weil man hier halt keine "Heldenreise" im Sinne von Bauer zu Held haben kann.

Den Zusammenhang zu den NSC-Klassen verstehe ich dabei aber nicht. Wäre nett, wenn du den mal erläutern könntest.

[Edit] Was hat meine Autokorrektur heute nur? Schon das zweite Mal dass "waffeln" anstatt "fallen" kommt. Wirr.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: kalgani am 29.01.2014 | 13:20
die richtige rechnung ist schauen wieviel XP die jeweiligen (n)sc/monster geben
punkte zusammenrechnen und schauen bei welchem CR man landet.

Beispiel:

CR2 = 600XP
4*600XP = 2400 XP = CR6
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 29.01.2014 | 13:23
Den Zusammenhang zu den NSC-Klassen verstehe ich dabei aber nicht. Wäre nett, wenn du den mal erläutern könntest.

Einen SC messe ich an den NSC. Pathfinder-SC sind Helden, weil sie sich schon auf Stufe 1 deutlich mit ihren Befähigungen von Stufe 1 Commonern unterscheiden.

Ab Stufe 4 circa ist der Sprung derart hoch, dass man da schon von großen Helden jenseits des Lokalmatadorstatus reden müsste.
Auch die sich durchsetzende Beschränkung von NSC (Hohepriester = Stufe 13 Kleriker) finde ich zwar gut, unterstützt meine Wahrnehmung aber.

Also ist die Steigerung nicht Bauer --> Held, sondern vielmehr Lokalmatador --> Weltenretter.
Ist okay, muss einem aber nicht schmecken.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Mamenchi am 29.01.2014 | 13:35
die richtige rechnung ist schauen wieviel XP die jeweiligen (n)sc/monster geben
punkte zusammenrechnen und schauen bei welchem CR man landet.

Beispiel:

CR2 = 600XP
4*600XP = 2400 XP = CR6

ne mein ja nicht die XP sondern die empfohlene CR, also welchen CR schafft eine Gruppe normalerweise

Wenn die Gruppe CR 6 hat, dann schaffen sie auch nen CR 6 Gegner "normalerweise"

Das von mir Zitierte war ja Gruppe 2 Killt CR 6 und ist deswegen uber roxxor heftig ^^
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Nachtfrost am 29.01.2014 | 13:36
Also ist die Steigerung nicht Bauer --> Held, sondern vielmehr Lokalmatador --> Weltenretter.
Ist okay, muss einem aber nicht schmecken.

Ebenso wie einem die Reise vom Bauern zum Helden in der x-ten Iteration nicht gefallen muss.

Abgesehen davon ist die Charakterentwicklung nun ja wirklich nicht an die Kompetenz gebunden.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: kalgani am 29.01.2014 | 13:43
ne mein ja nicht die XP sondern die empfohlene CR, also welchen CR schafft eine Gruppe normalerweise

Wenn die Gruppe CR 6 hat, dann schaffen sie auch nen CR 6 Gegner "normalerweise"

Das von mir Zitierte war ja Gruppe 2 Killt CR 6 und ist deswegen uber roxxor heftig ^^


es gilt immer noch addiere die stufen aller sc und teile diese durch 4. 
dann hast du das passende durchschnitts cr, welches für deine durchschnittschars passen sollte.


PF = no bauerngaming?!

die ersten beiden stufen sind Bauerngaming, gerade wenn man den von Paizo favorisierten PB15 nimmt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 13:46
ne mein ja nicht die XP sondern die empfohlene CR, also welchen CR schafft eine Gruppe normalerweise

Wenn die Gruppe CR 6 hat, dann schaffen sie auch nen CR 6 Gegner "normalerweise"

Das von mir Zitierte war ja Gruppe 2 Killt CR 6 und ist deswegen uber roxxor heftig ^^

Na die Berechnung hier hat sich doch praktisch nicht geändert. Eine Gruppe (4 Spieler, PB15) sollte ein EL Encounter der gleichen Stufe mit maximal 20% Ressourcenverlust schaffen. Schraubt man am PB, also PB20, wie es viele tun, dann ändert sich das entweder auf EL+2 oder bei gleichem EL auf 10%.

Für eine Stufe 2 Gruppe (PB15) ist ein EL/CR6 Encounter das angenommene Maximum, für eine PB20 Gruppe würde es noch höher gehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: kalgani am 29.01.2014 | 13:48
meine rechnung stimmt nicht ganz hier das originale beispiel vom srd:

Zitat von: SRD
For example, if your group consists of six players,
two of which are 4th level and four of which are 5th level,
their APL is 6th (28 total levels, divided by six players, rounding up, and adding one to the final result).

den rest findest du hier: pfd20srd - game mastering (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 14:16
Einen SC messe ich an den NSC. Pathfinder-SC sind Helden, weil sie sich schon auf Stufe 1 deutlich mit ihren Befähigungen von Stufe 1 Commonern unterscheiden.

Ab Stufe 4 circa ist der Sprung derart hoch, dass man da schon von großen Helden jenseits des Lokalmatadorstatus reden müsste.
Auch die sich durchsetzende Beschränkung von NSC (Hohepriester = Stufe 13 Kleriker) finde ich zwar gut, unterstützt meine Wahrnehmung aber.

Also ist die Steigerung nicht Bauer --> Held, sondern vielmehr Lokalmatador --> Weltenretter.
Ist okay, muss einem aber nicht schmecken.

Verstehe ich immer noch nicht ganz. Klassen und Klassenstufen sind ein Meta-Element wenn man in der Betrachtung vom "Spiel" hin zum "Setting" wechselt. Sie stellen etwas auf der System Ebene dar, nicht aber irgendwas auf der Setting Ebene. Wo kommt dann für dich dieser Bruch her?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 16:24
Ich versteh das als Problem der Iterativen Wahrscheinlichkeiten. Kann ich evtl heut Abend ausführlicher was dazu schreiben.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Teylen am 29.01.2014 | 16:47
Einen "Munchkin" Charakter kann man auch in Vampire: the Masquerade erstellen
Ich wäre geneigt zu behaupten das V:tM "Munchkin"-Verhalten stärker fördert als PFRPG.
Einerseits gibt es bei V:tM einige für sich genommen herausstechend effektive Methoden der Charaktergestaltung.
Andererseits entsteht bei V:tM durch die mitunter ausbaufähig Formulierung der Regeln eine starke Neigung die Regeln mitunter sehr individuell hinsichtlich der Anwendung bzw. Effektivität auszulegen.

Spiele wie PFRPG machen da, nachdem was ich gehört habe, deutlichere Ansagen was ein Charakter kann oder nicht. Daher führt PFRPG nicht unbedingt zum Munchkin-Gaming.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: 6 am 29.01.2014 | 16:55
(http://www.dorktower.com/files/2013/04/MunchkinPathfinderCover.jpg)
Ich glaube damit kann die Frage als hinreichend beantwortet angesehen werden.

Für Vampire übrigens auch:
(http://www.tritex-games.co.uk/i/300_x/products_cardgames~Munchkin_Bites.jpg)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Nachtfrost am 29.01.2014 | 16:58
I lol'd. Really.   :d

Perfekt
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 19:09
So, meine Gedanken zum Thema SC/NSC-Klassen, oder generell zum Thema Optimierungsgrade von NSCs im Vergleich zu SCs.

These: die Rädchen müssen so zusammenspielen, dass die SCs im Großteil der Encounter einen _massiven_ Vorteil haben, und nur sehr wenige Encounter der Gruppe überhaupt ernsthaft gefährlich werden können.

Das sind dann so Fälle wie Stufe 2 Party vs CR6. Wenn die Kreaturen dieses CR6 Encounters auch noch gleich stark optimiert sind und genauso intelligent gespielt ewrden wie die Party, _wird_ mit locker 80% Wahrscheinlichkeit mindestens ein SC draufgehen, und die Gesamtsiegchancen betragen nur ~50%.

Und mit nur einem Encounter ist es ja nicht getan. Das ist das, was ich mit Iterativen Wahrscheinlichkeiten meine:
ich hab jetzt nicht nachgerechnet, wie es bei PF ausgelegt ist, aber bei 3.5 braucht eine Party die berühmten 13,33 Durchschnittsencounter für einen Levelup. (Ich glaube, in PF sind es beim Medium Advancement deutlich mehr.) Das heisst also, um z.B. auf Level 15  zu kommen, muss man satte _200_ Äquivalent-Encounter siegreich absolvieren.
Wenn jetzt bei jedem einzelnen das Todesrisiko nur _2%_ betrüge, wären die Chancen, jemals diesen Level zu erreichen, quasi nichtexistent. Zu 98% Wahrscheinlichkeit endet man als Monster-Snack.

Daraus folgt: das Versagensrisiko pro Encounter muss wirklich, wirklich, wirklich niedrig sein. Wir reden hier von etwa 0,1%. Aber eben andererseits ohne dass die Spieler das unbedingt merken. Die wollen ja schwitzen.

Anmerkung; auch mit Raise Dead sollte man es freilich nicht übertreiben. Niemand sagt was, wenn der Zauber 1, 2mal pro Kampagne zum Einsatz kommt. Aber wenn er alle 3 Tage fällig wird, weil der SL wieder mal nicht verknusen konnte, dass seine kostbaren NSCs zusammengefaltet werden, dann macht das auch keinen Spaß mehr.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.01.2014 | 19:59
Zitat
Ich wäre geneigt zu behaupten das V:tM "Munchkin"-Verhalten stärker fördert als PFRPG.
Einerseits gibt es bei V:tM einige für sich genommen herausstechend effektive Methoden der Charaktergestaltung.
Andererseits entsteht bei V:tM durch die mitunter ausbaufähig Formulierung der Regeln eine starke Neigung die Regeln mitunter sehr individuell hinsichtlich der Anwendung bzw. Effektivität auszulegen.
Der Unterschied zwischen Pathfinder und V:tM ist das man bei Pathfinder einen Char mehr oder weniger komplett bis Level 20 durch planen muss, weil sonst der Char auf Höheren Leveln nutzlos wird.

Bei V:tM geht die Stärke der Gegner nicht Automaisch mit dem Level hoch, so das da nicht so ein Druck besteht sich mit dem Regelwerk auseinander zusetzen, zudem zielt V:tM nicht auf Herausforderungs orientiertes bzw. kampflastiges Spiel ab. (Und ehrlich gesagt macht der Kampf mit den Regeln auch nicht wirklich Spaß, ich hab jedenfalls bei DnD noch nie erlebt das der SL nach 2 Kampfrunden das ganze mit "so ich glaub euch mal das ihr die Gegner schon irgendwie plattmacht" abgebrochen hat. )

Und die V:tM sind zwar schwammiger formuliert, aber bei Pathfinder und DnD gibt es einfach viel mehr Optionen gibt was es quasi garantiert das man irgendwelche überpowerten Kombis finden kann wenn man lange genug sucht. Zudem hat man bei Pathfinder auch tatsächlich zugriff auf die Optionen während man beim V:tM in der Regel erst den SL breitklopfen muss damit er mal nen Lehrmeister rüberwachsen lässt, und ob es die ganzen Scherereien die man davon hat sich mit dem Lehrmeister einzulassen bzw. den Preis den der fordert überhaupt wert war steht noch auf einem ganz anderen Blatt (und von den Ewigkeiten die man braucht um die nötigen XP zusammen zukratzen will ich garnicht reden). Sorry aber Vampire ist einfach nur der totale Spaßkiller unter der Rollenspielen als Munchkin kann man sich da ausleben wenn man selber der SL ist.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 29.01.2014 | 20:13
Der Unterschied zwischen Pathfinder und V:tM ist das man bei Pathfinder einen Char mehr oder weniger komplett bis Level 20 durch planen muss, weil sonst der Char auf Höheren Leveln nutzlos wird.

Das ist doch nicht wahr. Ich plane meine SCs selten vor, und die meisten, mit denen ich am Tisch spiele, auch nicht. Online, ja, da passiert das öfter mal.


Zitat
Bei V:tM geht die Stärke der Gegner nicht Automaisch mit dem Level hoch, so das da nicht so ein Druck besteht sich mit dem Regelwerk auseinander zusetzen, zudem zielt V:tM nicht auf Herausforderungs orientiertes bzw. kampflastiges Spiel ab. (Und ehrlich gesagt macht der Kampf mit den Regeln auch nicht wirklich Spaß, ich hab jedenfalls bei DnD noch nie erlebt das der SL nach 2 Kampfrunden das ganze mit "so ich glaub euch mal das ihr die Gegner schon irgendwie plattmacht" abgebrochen hat. )


Doch, ich mach das oft genug, und einige SLs mit denen ich regelmässig spiele, auch. Grad bei Online-Spielen, weil sich Spiele sonst im Kampf totlaufen. Vielleicht nicht nach 2 Runden, aber wenn die SCs 5 Oger matschen, schaffen sie in der Regel auch 10. Das muss man nicht ausspielen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.01.2014 | 20:15
Zitat
Daraus folgt: das Versagensrisiko pro Encounter muss wirklich, wirklich, wirklich niedrig sein. Wir reden hier von etwa 0,1%. Aber eben andererseits ohne dass die Spieler das unbedingt merken. Die wollen ja schwitzen.


Ich stelle mal die These auf das das nicht gelingen wird. Wenn die Chance zu sterben bei 0,1% liegt wird es automatisch langweilig für die Spieler.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 29.01.2014 | 20:16

ich hab jetzt nicht nachgerechnet, wie es bei PF ausgelegt ist, aber bei 3.5 braucht eine Party die berühmten 13,33 Durchschnittsencounter für einen Levelup. (Ich glaube, in PF sind es beim Medium Advancement deutlich mehr.) Das heisst also, um z.B. auf Level 15  zu kommen, muss man satte _200_ Äquivalent-Encounter siegreich absolvieren.
Wenn jetzt bei jedem einzelnen das Todesrisiko nur _2%_ betrüge, wären die Chancen, jemals diesen Level zu erreichen, quasi nichtexistent. Zu 98% Wahrscheinlichkeit endet man als Monster-Snack.

Daraus folgt: das Versagensrisiko pro Encounter muss wirklich, wirklich, wirklich niedrig sein. Wir reden hier von etwa 0,1%. Aber eben andererseits ohne dass die Spieler das unbedingt merken. Die wollen ja schwitzen.

Aber damit behauptest du, man braucht Encounters um XP zu vergeben - wenn man XP überhaupt noch nutzt. XP kann es für 100 andere Dinge geben, und die meisten SLs die ich kennengelernt habe, nutzen das auch.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 20:26
These: die Rädchen müssen so zusammenspielen, dass die SCs im Großteil der Encounter einen _massiven_ Vorteil haben, und nur sehr wenige Encounter der Gruppe überhaupt ernsthaft gefährlich werden können.

Ich will jetzt nicht sagen dass du da einen Denkfehler drin hast, deine Rechnung ist an sich valide, würde aber nur zum Tragen kommen wenn wir ein Iron Man Game oder etwas Rogue-artiges spielen würden, etwa mit der Option: Heilung nur bei Level Up.

Was du auslässt, sind die Rast bis Rast Zyklen, in denen die Chancen für die Charaktere jeweils erneuert werden.

Das ist doch nicht wahr. Ich plane meine SCs selten vor, und die meisten, mit denen ich am Tisch spiele, auch nicht. Online, ja, da passiert das öfter mal.

Ich frag mich da ehrlich gesagt auch gerade, genau so wie ich mich über Gorillas Aussage von der ersten Seite bzgl Verwaltungsaufwand und DSA wundere. ich denke, ich kann ehrlich sagen, ich habe noch nie länger als ne halbe Stunde über einen Charakter nachgedacht und maximal die "üblichen Feat-Schienen" im Hinterkopf gehabt bei der Erschaffung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 20:28
Ich stelle mal die These auf das das nicht gelingen wird. Wenn die Chance zu sterben bei 0,1% liegt wird es automatisch langweilig für die Spieler.

0,1% pro Encounter. Auf 200 Encounter hochgerechnet kommt man da auf ca 20% Gesamtrisiko. Das ist doch schon recht ordentlich und heisst, dass mit großer Wahrscheinlichkeit wenigstens einer aus der Party ins Gras beißen wird.

In PF freilich wurde dem Tod vollends der Stachel genommen, nachdem der damit verbundene Malus von einem Grad 4 Zauber negiert wird. In 3.5 kotzt der Levelverlust natürlich an, aber dafür kürzt sich so der Raise Dead aus der Rechnung der benötigten Encounter bis Level X raus.

Und es versteht sich von selbst, dass das ein vereinfachtes Modell ist. Es sind ja auch nicht alle Encounter gleich Partystufe, darum rede ich von Äquivalenten.  In PF wird mehr mit Story-Awards gearbeitet? Mag sein, aber man bräuchte ja auch mehr Encounter pro Levelup durch das langsamere Advancement. Das kürzt sich raus, sag ich mal.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 29.01.2014 | 20:39
- In den meisten Gruppen wird ein toter Charakter ja einfach durch einen neuen ersetzt (oder direkt wiederbelebt). Ich denke, zumindest das Ersetzen setzt diese Richtung in einen anderen Kontext.
- Die Rechnung geht von einer Gruppe aus, die niemals nicht auch nur ein bisschen handwedelt (was die Wahrscheinlichkeiten abermals ad absurdum führen kann, weil gerade so Winzwerte problemlos manipuliert werden können). Tun die meisten Gruppen aber, und wenn nur in lächerlichen Extremfällen oder bei total unwichtigem Kleinkram ist.

Ganz davon abgesehen macht mich der Thread Spaß. <3 (Ja, er MACHT MICH SPASS.)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 20:53
In PF wird mehr mit Story-Awards gearbeitet? Mag sein, aber man bräuchte ja auch mehr Encounter pro Levelup durch das langsamere Advancement. Das kürzt sich raus, sag ich mal.

ich frag mich ja, wie du da drauf kommst. Mir geht der Aufstieg in den APs oft schon zu schnell, sprich Level 1 bis 4 im ersten Band eines AP alleine, das in ca. 6 Wochen gespielt, das ist rasant.

Ein klares Jein zu den Story Awards. Bestimmte Encounter Kampflos lösen gibt Story Award EXP, mehr sind es aber die geschlossenen "Mini Spiele" und damit verknüpften Szenarien, die EXP geben.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Nachtfrost am 29.01.2014 | 21:01
Wir spielen in unserer Gruppe deutlich länger an so einem Band und das bei 2- wöchentlichen Sitzungen. Innerhalb eines Jahres auf Lvl 7-8 zu kommen ist da durchaus in Ordnung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 21:04
ich frag mich ja, wie du da drauf kommst.

Wie gesagt, ich habs nicht nachgerechnet, aber laut mittlerer Advancement-Tabelle braucht man doch deutlich mehr XP zum aufsteigen? Und die Gegner sind im zugeordneten CR eher gesunken, aber das wird nicht kriegsentscheidend sein. Man behalte aber im Hinterkopf, dass PF-Gegner deutlich mehr HP haben als ihre 3.5-Vorbilder.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 29.01.2014 | 21:08
ich frag mich ja, wie du da drauf kommst. Mir geht der Aufstieg in den APs oft schon zu schnell, sprich Level 1 bis 4 im ersten Band eines AP alleine, das in ca. 6 Wochen gespielt, das ist rasant.

Ein klares Jein zu den Story Awards. Bestimmte Encounter Kampflos lösen gibt Story Award EXP, mehr sind es aber die geschlossenen "Mini Spiele" und damit verknüpften Szenarien, die EXP geben.


Ja, die Levelaufstiege sind mir auch bei PF noch zu schnell und ich bremse da oft ab.

Story Awards liegen ja in der hand des SLs und nicht nur an dem was im AP/sonstigem Abenteuer steht. Wenn ich halt den Fokus vom Kampf weg auf Story lege, dann muss ich halt mehr Story Awards raushauen.

Aber ich verwende XP meist gar nicht mehr individuell, sondern für die ganze Gruppe damit alle gleichzeitig leveln.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.01.2014 | 21:10
Zitat
ich habe noch nie länger als ne halbe Stunde über einen Charakter nachgedacht und maximal die "üblichen Feat-Schienen" im Hinterkopf gehabt bei der Erschaffung.
Auch das ist in Gewissem Maße ein Vorrausplanung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Teylen am 29.01.2014 | 21:17
Der Unterschied zwischen Pathfinder und V:tM ist das man bei Pathfinder einen Char mehr oder weniger komplett bis Level 20 durch planen muss, weil sonst der Char auf Höheren Leveln nutzlos wird.
Ich halte den Unterschied für weniger gravierend. Zumal man bei V:tM bereits von Start an auf unterschiedliche Sachen einen Wert legen kann und sich damit einen formidablen Vorteil verschafft.
Es ist meines Erachtens kein Zufall das aus der Storyteller-Ecke erst das harte Geschimpfe hinsichtlich von Powergamern [im negativen Sinn] aufkam, noch das Munchkin Bites bereits 2004 erschien und ein Erweiterungspack hat. Wohingegen PFRPG wesentlich später sein fett weg bekam.

Hinsichtlich der Auseinandersetzung mit dem Regelwerk bietet das VtM GRW iirc auf knapp 1/4 der Seiten coole Kräfte, auf etwa einem halben Dutzend Seiten Vorteile und Nachteile. Daneben gab es mit nahezu jedem Erweiterungsband mehr coole Kräfte, Kombinationskräfte und weitere Vorteile und Nachteile. Wenn man sich nicht gleich 70+ Seiten magische Pfade und Rituale gönnte.

Daneben kennt V:tM durchaus Herausforderungen und kommt dem geneigten SL damit entgegen das es ihn nicht mit Vorgaben oder Einschränkungen hinsichtlich der NSC belastet. Der Kampf kann Spaß machen und wird gespielt, ist aber, sofern man dicht am Regelwerk bleibt, twinky. Gerade mit den Disziplinen.
V:tM hat aber an der Stelle noch ein viel größeres Problem als die normalen "Encounter" und Pet-NSCs. Das System erweckt mitunter den Eindruck das es eine richtig tolle Idee ist damit PvP zu spielen. Wo man sich dann auch als SL bzw, Mitspieler nicht um sinnvolle Absprachen bezüglich Regeln die nicht unbedingt hilfreich detailliert sind (Präsenz. Stufe 1, 3, 5 voraus) drücken kann oder einen Kampf handwedeln.

Zitat
Und die V:tM sind zwar schwammiger formuliert, aber bei Pathfinder und DnD gibt es einfach viel mehr Optionen gibt was es quasi garantiert das man irgendwelche überpowerten Kombis finden kann wenn man lange genug sucht.
Die gibt es auch bei V:tM. Neben den überpowerten Kombis aus den GRW können sich Spieler munter bei diversen Büchern bedienen.
Zum Großteil ohne das einem der Spielleiter später größere Scherereien macht. Wer sich so etwas wie Mentor antut ist selber doch Schuld. Hätte er mal auf Generation, Willenskraft und in die Merits-Sektion investiert. Wenn es schon etwas cooles mit einem anderen Char sein muss. Retainer oder gleich einen Spirit Slave.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 21:18
Bei PF kann man die individuelle XP-Vergabe durchaus auslassen; XP ist ja dort keine Ressource wie bei 3.5.

--

Egal, nochmal zurück zum Hauptthema:
Wenn ich mir Archos Beschwerden so durchlese, scheint mir da auch das Kernproblem ein völlig unterschiedlicher Erwartungshorizont zu sein im Vergleich zu dem, was PF bietet und unterstützt. Für "Ein Schuster und ein Schneider und auch ein Stadtratsschreiber gehen auf die Walze" ist es halt schlicht das falsche System.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Talim am 29.01.2014 | 21:20
Bei Pathfinder ist das System eben nicht so konzipiert, dass die Charaktere den ach so tollen NPCs zusehen, wie sie den Tag retten und überhaupt die Welt moven und shaken  ~;D
Das hat wohl weniger mit den Regeln, als mit der Kampagne zu tun.
Bei Pathfinder können die SC die letzten Würste oder die größten Helden der Welt sein, so wie der SL die Welt erschafft.
Dasselbe gilt für jedes andere Regelsystem.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 29.01.2014 | 21:35
Das hat wohl weniger mit den Regeln, als mit der Kampagne zu tun.

Ja, weitgehend. Die Regeln können da sehr wohl eine Rolle spielen, vor allem dann, wenn sie für NSCs nicht gelten. Bei dem Spruch von Nachtfrost denke sicher nicht nur ich spontan "DSA". Da ist es unterm Strich wurscht, ob im _Regel_buch sowas steht wie "dieser Zauber sollte NSCs vorbehalten bleiben" und "als MEISTER dürfen Sie sich über Einschränkung XY hinwegsetzen", oder ob ein Printabenteuer vorgibt "An dieser Stelle reitet NSC Übermann auf seinem eigenen Furz durch die Lüfte" oder "Egal was die <fingerquote>Helden</fingerquote> tun, sie können XYZ nicht aufhalten."
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 21:38
Egal, nochmal zurück zum Hauptthema:
Wenn ich mir Archos Beschwerden so durchlese, scheint mir da auch das Kernproblem ein völlig unterschiedlicher Erwartungshorizont zu sein im Vergleich zu dem, was PF bietet und unterstützt. Für "Ein Schuster und ein Schneider und auch ein Stadtratsschreiber gehen auf die Walze" ist es halt schlicht das falsche System.

Das war das Thema, das weiter Oben schon mit "Richtige Helden" angeschnitten wurde.
Du erinnerst dich, als wir über einen möglichen Charakter für dich bei Kingmaker gesprochen haben, das die Campaign-Traits, über die wir uns da unterhalten hatten, alle einen "Könner"-Hintergrund hatten? Erfahrener Duelant, gefallener Adliger, befehlsgewohnter Kommandant, das sind alles keine Noobs mehr (Ich erwähne das mehr für die Allgemeinheit hier)

Wie gesagt, ich habs nicht nachgerechnet, aber laut mittlerer Advancement-Tabelle braucht man doch deutlich mehr XP zum aufsteigen? Und die Gegner sind im zugeordneten CR eher gesunken, aber das wird nicht kriegsentscheidend sein. Man behalte aber im Hinterkopf, dass PF-Gegner deutlich mehr HP haben als ihre 3.5-Vorbilder.

Ah, Denkfehler. PF hat ja die alte Berechnungstabelle rausgeworfen und die Gegner liefern ihre EXP selbst mit. In beiden Fällen, also dem starken Einzelgegner und die Horde an Mini Gegnern gibt es mehr EXP als bei der alten Tabelle. (Sofern man zu viert spielt natürlich) Das bleibt auf ca. dem gleichen Niveau.

Wir spielen in unserer Gruppe deutlich länger an so einem Band und das bei 2- wöchentlichen Sitzungen. Innerhalb eines Jahres auf Lvl 7-8 zu kommen ist da durchaus in Ordnung.

Wie man in der Curse Diskussion sehen kann, streckst du die einzelnen Szenen auch viel mehr raus. Das ist nicht wertend gemeint, muss aber bei so etwas bedacht werden, gerade wenn System-fremde Leute hier mitlesen.

Auch das ist in Gewissem Maße ein Vorrausplanung.

Nope. Das ist einfach System Mastery, der Teil an dem man bestimmte Erwartungshaltungen per Regeln sofort darstellen kann. Für beides, sowohl flüssiges d20 spielen als auch Powergaming/Optimieren ist das einfach mal eine Kernfähigkeit, die man besitzen sollte.
Es macht schon einen Unterschied, wenn man mit Leuten zusammen spielt, die ihr Material einfach kennen und zu nutzen wissen, dann gehen vor allem Dinge wie Kämpfe mal flott über die Bühne.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Talasha am 29.01.2014 | 21:43
Ich halte den Unterschied für weniger gravierend. Zumal man bei V:tM bereits von Start an auf unterschiedliche Sachen einen Wert legen kann und sich damit einen formidablen Vorteil verschafft.
Es ist meines Erachtens kein Zufall das aus der Storyteller-Ecke erst das harte Geschimpfe hinsichtlich von Powergamern [im negativen Sinn] aufkam, noch das Munchkin Bites bereits 2004 erschien und ein Erweiterungspack hat. Wohingegen PFRPG wesentlich später sein fett weg bekam.

Ach, da man PF als dessen Auswuchs über die D&D Sets schon unter Beschuss hatte.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.01.2014 | 23:06
Zitat
Nope. Das ist einfach System Mastery, der Teil an dem man bestimmte Erwartungshaltungen per Regeln sofort darstellen kann.
Auch die fällt nicht vom Himmel. Wenn du die nicht hast sondern einfach ungeplant darauf losbaust kommt dann halt unter Umständen sowas wie die Iconics dabei raus.


Zitat
Die gibt es auch bei V:tM. Neben den überpowerten Kombis aus den GRW können sich Spieler munter bei diversen Büchern bedienen.
Zum Großteil ohne das einem der Spielleiter später größere Scherereien macht. Wer sich so etwas wie Mentor antut ist selber doch Schuld.
Und wo lernst du die Kräfte? Bei Pathfinder kriegst du Feats und Zauber Einfach beim hochleveln übernacht dazu. Als Vampier brauchst du für alle Kräfte (außer Körperlichen Disszis und Clandisszis) mWn nen Lehrmeister oder im Fall von Ritualen ein Buch o.ä. , Ok Kombisdiszis und Rituale kann man auch selbst entwickeln, aber das braucht Ingame einfach ewig. Und die XP Kosten der Höher leveligen Kräfte Sind auch nicht ganz ohne wenn man die knauserige XP-Vergabe bedenkt.


Zitat
Ich halte den Unterschied für weniger gravierend. Zumal man bei V:tM bereits von Start an auf unterschiedliche Sachen einen Wert legen kann und sich damit einen formidablen Vorteil verschafft.
Es ist meines Erachtens kein Zufall das aus der Storyteller-Ecke erst das harte Geschimpfe hinsichtlich von Powergamern [im negativen Sinn] aufkam,
Ja die Regeln sind Lausig und es gibt Unbalancierte Optionen, aber dank der Pet-NSCs an die man mit noch soviel PG nicht ran kommt macht es keinen Spaß.


Zitat
noch das Munchkin Bites bereits 2004 erschien und ein Erweiterungspack hat. Wohingegen PFRPG wesentlich später sein fett weg bekam.
Dir ist schon klar das das Standart Munchkin im wesentlichen eine DnD-Parodie ist und PFRPG im Wesentlichen auch nur ein modifiziertes DnD 3.5?

Zitat
Hinsichtlich der Auseinandersetzung mit dem Regelwerk bietet das VtM GRW iirc auf knapp 1/4 der Seiten coole Kräfte, auf etwa einem halben Dutzend Seiten Vorteile und Nachteile. Daneben gab es mit nahezu jedem Erweiterungsband mehr coole Kräfte, Kombinationskräfte und weitere Vorteile und Nachteile. Wenn man sich nicht gleich 70+ Seiten magische Pfade und Rituale gönnte.
Guck dir einfach mal auf d20pfsrd (http://www.d20pfsrd.com/) wieviele Zauber, Feats, Traits du bei Pathfinder zur Auswahl hast, das dürfte deutlich mehr sein.

Zitat
Daneben kennt V:tM durchaus Herausforderungen
[...]
Wo man sich dann auch als SL bzw, Mitspieler nicht um sinnvolle Absprachen bezüglich Regeln die nicht unbedingt hilfreich detailliert sind (Präsenz. Stufe 1, 3, 5 voraus) drücken kann oder einen Kampf handwedeln.
Wenn man Handwedeln muss eigenet es sich nicht zum herausforderungsorientierten Spiel.

Zitat
Der Kampf kann Spaß machen und wird gespielt
Durch die Tonnen von Würfeln ist er einfach nur Furchtbar undynamisch. Sorry aber bei andere Systemen spiel ich mit Freuden Stundenlange Kämpfe. Bei Vampire ist reichts mir spätestens nach einer Viertelstunde.

Sorry für das offtopic.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 29.01.2014 | 23:40
Wenn man Handwedeln muss eigenet es sich nicht zum herausforderungsorientierten Spiel.

Absolut richtig und trifft den Kern des ganzen. Das sollten sich auch diejenigen nochmals vor Auge halten, die gerade im Nachbarfaden übers Würfel-Drehen reden.

Guck dir einfach mal auf d20pfsrd (http://www.d20pfsrd.com/) wieviele Zauber, Feats, Traits du bei Pathfinder zur Auswahl hast, das dürfte deutlich mehr sein.

Da ist aber kein direkter Vergleich möglich. Auch wenn es eine Masse an Optionen gibt, so sind die doch meist an Prereqs irgend einer Art geknüpft und stehen im Spiel, durch die Klassenstruktur, nicht endlos zur Verfügung.
Und da sollte auch wieder etwas auffallen: In PF gibt es keine Nachteile, mit denen man sich weitere Optionen freikaufen kann.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 30.01.2014 | 00:13
Zitat
Wenn man Handwedeln muss eigenet es sich nicht zum herausforderungsorientierten Spiel.
Zumindest nicht in Reinform, das stimmt. Wenn man mehr haben will, erscheinen Kompromisse am Horizont, und ich behaupte mal einfach so out of the blue, dass die meisten Gruppen, die herausforderungsorientiert spielen, aber nebenbei auch noch "mehr" wollen. Unabhängig davon, ob das nach irgendwelchen Definitionen geht oder nicht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 30.01.2014 | 00:16
Zumindest nicht in Reinform, das stimmt. Wenn man mehr haben will, erscheinen Kompromisse am Horizont, und ich behaupte mal einfach so out of the blue, dass die meisten Gruppen, die herausforderungsorientiert spielen, aber nebenbei auch noch "mehr" wollen. Unabhängig davon, ob das nach irgendwelchen Definitionen geht oder nicht.

Du meinst Dinge wie Story/Plot erleben, Charakterspiel und so?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 30.01.2014 | 07:51
Zitat
Da ist aber kein direkter Vergleich möglich. Auch wenn es eine Masse an Optionen gibt, so sind die doch meist an Prereqs irgend einer Art geknüpft und stehen im Spiel, durch die Klassenstruktur, nicht endlos zur Verfügung.
Aber das was an Auswahl übrig bleibt ist immer noch Groß genug.
Und bei Vampire muss man z.B. für Kombikräfte auch Vorrausetzungen erfüllen und die u.U. nichtb gerade geringen XP Kosten aufbringen. Das einzige was quasi Unbegrenzt und Kostenlos zu Verfügung steht sind Thaumaturgie Rituale, aber für die muss man ordentlich Zeit zum Lernen opfern die man erstmal haben muss.


Zitat
Und da sollte auch wieder etwas auffallen: In PF gibt es keine Nachteile, mit denen man sich weitere Optionen freikaufen kann.
Dafür gibts Sachen die Archetypen und die alternativen Rassenfähigkeiten (und seit dem ARG auch eine große Vielfalt an Spielerrassen) mit denen man Optionentauschen kann .
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 30.01.2014 | 10:37
Aber das was an Auswahl übrig bleibt ist immer noch Groß genug.
Und bei Vampire muss man z.B. für Kombikräfte auch Vorrausetzungen erfüllen und die u.U. nichtb gerade geringen XP Kosten aufbringen. Das einzige was quasi Unbegrenzt und Kostenlos zu Verfügung steht sind Thaumaturgie Rituale, aber für die muss man ordentlich Zeit zum Lernen opfern die man erstmal haben muss.

Dafür gibts Sachen die Archetypen und die alternativen Rassenfähigkeiten (und seit dem ARG auch eine große Vielfalt an Spielerrassen) mit denen man Optionentauschen kann .

Deine Argumentation geht in meinen Augen aber an einem wichtigen Punkt vorbei.
Man kann es drehen und wenden wie man will, man kann das Klassensystem nicht brechen (im Sinne von: Umgehen). Deine Basiswerte beruhen immer auf dem gleichen starren Konstrukt, was dazu führt dass man immer die gleiche Anzahl an Zukaufoptionen hat und diese immer unter die gleichen Limitationen fallen.
Alle Stufe 1 Kämpfer, egal ob mit oder ohne Class- oder Racial Archetype haben einen BAB von +1 und nichts auf der Welt kann das ändern. Ihre Zukaufsoptionen sind immer darauf beschränkt, das diese Option einen Prereq von maximal +1 haben kann.

Im direkten Vergleich dazu hast du im WoD System ja zwei unterschiedliche "Währungen". Wenn du im "Freebie Modus" bist, kannst du ohne Limitationen alles Zukaufen was du willst, Hauptsache dein Budget reicht dafür aus. Was später im "XP Modus" geschieht, ist dafür erst mal uninteressant. Gerade wenn man sich die "Großen Kampagnen" so anschaut, also Giovanni Chronicles und Transyvania Chronicles, wechselt man dort öfters zwischen beide Modi hin und her, wobei hier eben deine Oben genannten "In Game" Blocker wieder nicht vorhanden sind.

Um hier mal ein Kuriosum aus 3.5-Zeiten heran zu ziehen: Dort gab es ein Feat, nur verfügbar auf Stufe 1 bei der CharGen, mit dem man das Stufensystem "brechen" konnte, schlicht indem es einem Caster einen Stufe 2 Spell Slot samt Zauber zur Verfügung gegeben hat, was sonst vor Stufe 3 niemals nicht geschehen konnte.
Solche Stunts gibt es in PF einfach nicht mehr und werden wohl nie wieder kommen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 30.01.2014 | 11:05
Hachja, Precocious Apprentice, für sich genommen harmlos, aber eröffnet ein weites Feld an Schindluder. ^^
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: afbeer am 30.01.2014 | 11:16
Solche Stunts gibt es in PF einfach nicht mehr und werden wohl nie wieder kommen.
Dein Wort in den Gehörgang aller Redaktionen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 30.01.2014 | 11:19
Hachja, Precocious Apprentice, für sich genommen harmlos, aber eröffnet ein weites Feld an Schindluder. ^^

Im Grunde halt das Paradebeispiel für Munchkintum. Eine Option nicht (nur) deswegen nehmen weil sie das Power Niveau des Charakters Verbessert, sondern schlicht weil diese Option eine quasi-legale Abkürzung im System schaft, durch welche die Stufenbeschränkungen aufgehoben werden. Ich kann mich noch gut an eine Diskussion mit einem Spieler erinnern, der eine von diesen Mix-PKs haben wollte und es nicht eingesehen hat partout mehr als nur Wiz1 und dieses Feat zu investieren.

Dein Wort in den Gehörgang aller Redaktionen.

Beim bisherigen Stand sieht das ganze ja noch normal aus. Nach den beiden Ultimates und den beiden Advanced hat sich da jetzt nicht so viel getan. Also mal toi toi toi und so.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 30.01.2014 | 12:45
Zitat
Im direkten Vergleich dazu hast du im WoD System ja zwei unterschiedliche "Währungen". Wenn du im "Freebie Modus" bist, kannst du ohne Limitationen alles Zukaufen was du willst, Hauptsache dein Budget reicht dafür aus. Was später im "XP Modus" geschieht, ist dafür erst mal uninteressant. Gerade wenn man sich die "Großen Kampagnen" so anschaut, also Giovanni Chronicles und Transyvania Chronicles, wechselt man dort öfters zwischen beide Modi hin und her, wobei hier eben deine Oben genannten "In Game" Blocker wieder nicht vorhanden sind.
Also eigendlich gibt es drei Währungen, Freebies bei der Generierung, XP fürs Spiel und für die langen Zeitsprünge die Maturationspoints, die zwar ähnlich funktionieren wie Freebies aber nen anderen Kostenschlüssel haben und die man mWn nicht für Merits und Backgrounds ausgeben kann (und für Kombikräfte sind schlicht und ergreifend keine Kosten in dieser Währung angegeben).
Und die "In Game" blocken bestehen doch eigendlich weiter, es wird ja wohl kaum ein SL zulassen das du dir damit einfach so irgendwelche Exotischen Disszis kaufts ohne erklären zu können wo die her sind.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Guennarr am 31.01.2014 | 01:48
Das soll kein System-gebashe werden und auch nicht zum Frustabladen dienen, aber ich möchte diese Fragen wirklich ernst beantwortet bekommen:

Wer denkt sich den Scheiß eigentlich aus und wozu soll das gut sein?

(...)
Hervorhebungen durch mich.

Wer erwartet sich nach einer so "neutralen" Einleitung noch eine sachliche Diskussion?
Ich habe schon viele Threads erlebt, die mit weniger emotionalen Äußerungen gegen die Wand gesetzt wurden.
Das Weiterlesen habe ich mir daher ab dieser Stelle im Startbeitrag erspart...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: ElfenLied am 31.01.2014 | 03:16
Im Grunde halt das Paradebeispiel für Munchkintum. Eine Option nicht (nur) deswegen nehmen weil sie das Power Niveau des Charakters Verbessert, sondern schlicht weil diese Option eine quasi-legale Abkürzung im System schaft, durch welche die Stufenbeschränkungen aufgehoben werden. Ich kann mich noch gut an eine Diskussion mit einem Spieler erinnern, der eine von diesen Mix-PKs haben wollte und es nicht eingesehen hat partout mehr als nur Wiz1 und dieses Feat zu investieren.

Man sollte an der Stelle mal anmerken, dass viele Mixklassen ohne solche Tricks gegen eine Einzelklasse klar abstinken.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 31.01.2014 | 16:56
Noch ein paar Silben zum Thema "High Floor, Low Ceiling" bei PF: dies hat seine Ursache in bestimmten Änderungen gegenüber 3.5.

Wo PF stärker startet:
+ bei vielen Klassen wurde das Chassis verstärkt; also v.a. HD und Saves, teilweise sogar BAB.
+ so ziemlich jeder bekommt mehr Klassenfeatures; inklusive der Klassen die das absolut nicht nötig hatten.

Auf der anderen Seite wurden vor allem Feats generft, und zwar HART. Ich rede hier nicht nur von Power Attack. Vor allem wurden Featketten so generft und auseinandergepflückt, dass man in PF für den gleichen Effekt fast doppelt so viele Feats benötigt wie in 3.5. Dies betrifft zum Beispiel die Kampfmanöver wie Trip etc., aber auch z.B. die Cleave-Kette. Um genauso cleaven zu können wie ein 3.5-Fighter mit Great Cleave auf Level 4 muss man in PF fünf Feats investieren und mindestens Level 6 erreichen! Nur so zum Beispiel.

Warum da so ist, dazu hatte ich gerade einen Sudden Clarity Clarence (http://i2.kym-cdn.com/photos/images/newsfeed/000/263/430/3a0.jpg), da ich mehrere Charaktere für eine neue Kampagne entworfen habe. Allgemein subsummiert man das obige Phänomen ja gerne mit "Paizo hates feats". Der tatsächliche Grund dürfte eher sein: es soll möglichst schwer sein, seinen Charakter zu _verskillen_.
In 3.5 hat man mit geringer Systemkenntnis ja im Nullkommanix seinen Karren in den Dreck gefahren. Die Unterschiede zwischen einem irgendwie zusammengestöpselten und einem sorgfältig optimiertem Charakter sind _enorm_, weil die Wertigkeit der Feats so extrem weit auseinandergeht. Z.B. Weapon Focus vs. Dinge wie Shock Trooper oder Divine Metamagic.
Dadurch, dass in PF die schwachen 3.5er-Feats (wie Dodge) ein wenig aufgewertet und die starken Feats (wie Power Attack) kastriert (und auf Dummymodus programmiert) wurden, und der Großteil der PF-originären Feats generell nur auf 2/5-Sterne-Niveau rumdümpelt, ist es relativ egal, was man seinem Charakter angedeihen lässt.

_Natürlich_ wird ein System-Crack einem Noob im direkten Vergleich immer noch das Fell über die Ohren ziehen, aber der Unterschied wird nicht mehr solche Welten betragen, und tritt vielleicht im praktischen PvE-Spiel nicht mehr so oft zu Tage.

Man merkt das unterschiedliche Feat-Niveau übrigens auch, wenn man Handbooks für beide Systeme vergleicht. In der Regel werden da Optionen (Feats etc) farbkodiert oder mit Sternen bewertet. Und wo z.B. sowas wie Weapon Focus in typischen 3.5-Guides so bei 1-2/5 Sternen rumdümelt, wird er in PF-Guides oft mit 3-4 Sternen bewertet. Und in ebendiesen PF-Guides liegen die Paizo-Feats meist bei 2-3 Sternen (mti Ausnahme von seltenen Perlen wie Deadly Aim). Damit kann man wohl ungefähr erahnen, wie diese Feats in 3.5 bewertet würden.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 31.01.2014 | 17:22
Diese "neue Erkenntnis" bringt nur dann was, wenn du gewillt bist jetzt auch noch einen Schritt weiter zu gehen.
Die genannten Änderungen erhöhen den Wert von Synergie-Effekten innerhalb einer Gruppe um ein Vielfaches im Vergleich zur 3.5.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 01:33
Dass das PF-Powerniveau im Vergleich zu 3.5 hart generft ist, ist für mich nichts Neues. Dass es darum vielleicht mehr auf jedes +1 ankommt, dass man hier und da (durch Synergien) abstauben kann, ist nachvollziehbar. Neu war für mich die Vermutung, dass das absichtlich aus dem Grund so implementiert wurde, damit sich jeder Depp mit seinem verskillten Mongo-Armbrustbarbaren toll fühlen kann, weil ihm alle wirklich wichtigen Schritte vom System aus der Hand genommen werden.

Das ist auch vielleicht der Zeitgeist, nach dem gleichen Muster wie heutzutage die meisten (nicht-PVP) Video/Computerspiele so furzeinfach sind, dass man gar nicht mehr verlieren kann, und bei PVP-Spielen Mechanismen eingebaut werden, die selbst dem allerletzten Noob noch die Illusion erlauben, sein Skill sei "vielleicht schlimmstenfalls knapp unterdurchschnittlich" oder seine Resultate wären nicht wegen seiner miesen Leistung, sondern nur rein zufällig so schlecht (WoT, I'm looking at you!).
Oder wie bei Wettkämpfen zwischen Kindern keine Punkte mehr gezählt werden und am Ende kriegt jeder einen Pokal fürs Mitmachen. Naja, ich schweife ab, aber du erkennst das Muster.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Thandbar am 1.02.2014 | 06:50
Das ist auch vielleicht der Zeitgeist,

Der Zeitgeist erlaubt es aber auch jedem, sich einen kaputten Build aus dem Internet zu ziehen und dann einfach nachzubauen. Was das mit Skill zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 10:07
@Feuersänger:

Eine ernsthafte Antwort darauf wäre wohl erst dann möglich, wenn man mal herausbekommt ob das Material, so wie es in der 3.5 erschienen ist, wirklich vom Effekt her so gewollt war oder ob da auch viel schlechte Qualitätskontrolle mit im Spiel war.
Ich vermute mittlerweile oft letzteres.
Gerade wenn man sich die Flut an Base Classes so ansieht, die allesamt Stinker sind und nur dann genommen werden, wenn man sie für irgendeinen Exploit braucht, steht die ganze Sache doch als Trauerspiel da.

Mein Fazit: System Mastery ist gut und immer eine Spaßquelle, so No-Brainer wie den Warblade noch weiter zu exploiten hat aber rein gar nichts mehr mit System Mastery zu tun.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 10:32
Hervorhebungen durch mich.

Wer erwartet sich nach einer so "neutralen" Einleitung noch eine sachliche Diskussion?
Ich habe schon viele Threads erlebt, die mit weniger emotionalen Äußerungen gegen die Wand gesetzt wurden.
Das Weiterlesen habe ich mir daher ab dieser Stelle im Startbeitrag erspart...

Du Spaßvogel - darum Hab`ich das ja extra dazu geschrieben. Wenn du den Startpost gelesen hättest würdest du vielleicht verstehen was ich meine und warum ich dem Moment - emotional geladen - gerade diese Wortwahl verwendet habe.

Vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge. Zu meinem Problem: gestern haben wir mit 3.0 Regeln gespielt - und die Charaktere sahen gleich ganz anders aus. Selbst die Optimierung die das System bietet wurde nicht bedingslos umgesetzt. Man könnte nun natürlich argumentieren, dass sich die Leute bewusst schwächere Chars gebaut haben, da sie das Gefühl hatten zuletzt zu sehr übertrieben zu haben; den Eindruck hatte ich aber zumindest nicht. Und anders als in der Attributsverteilungs-Debatte hat eigentlich auch niemand ernsthaft krankhaft optimierte Attribute gebaut. Wir hatten 78 Punkte verteilen, also kein Würfelsystem (um Zeit zu sparen) und gerade mal die Hälfte der Chars hat 18er. Es gibt sogar Chars ohne Dumpstat.

Daher stellt sich mir eben mehr die Frage, ob das System Pathfinder - Marke: da steht es, also will ich es - nicht von vorneherein ein (für meine Begrifflichkeit) munchkinhaftes Spiel extrem begünstigt. Wobei wir uns abseits des Spiels auch mal über Begrifflichkeiten unterhalten haben und da kam lustigerweiße raus: was für mich extremes Powergaming ist ist für einige andere "normal", was für mich munchkinmäßig ist ist für eben jene Powergaming (was sie unter munchkinmäßig verstehen sprengte meine bisherige Vorstellungskraft darüber was für Charaktere man mit PF bauen kann!).

Mit 3E bin ich auf jeden Fall deutlich glücklicher als mit 3.X/PF (X>0).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 11:33
@Archoangel:

Du, Archo, ich versteh das was nicht, klär mich mal auf: Der angenommene Standard für eine "Normale" Kampagne in PF ist PB15, was an sich weit niedriger ist als deine erwähnten 78 Punkte zum verteilen. Man tut sich dabei schwer überhaupt über ein max. Attribut von 16 hinaus zu gehen, wenn man noch wo anders steigern will. Selbst mit PB20 (was als High Power deklariert ist) schafft man gerade mal eine 18 ohne und eine 20 mit Dump Stat.

Hier wurde ja lang und breit besprochen dass ein PF Charakter niemals die gleichen Höhen erreichen kann wie ein vergleichbarer 3.0/3.5 Charakter, nur seine Basis weitaus besser bestückt ist als bei der Voredition.

Ich möchte da jetzt echt mal sehen um was für Charaktere es sich da nun angeblich handeln sollen, oder ob das so etwas sind wie Einhörner oder sonstige fabelwesen, bzw. sie dadurch entstehen dass eine Erschaffungsmethode genutzt wird die nicht PF-Standard ist.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 11:46
Ich unterstütze den Antrag und wiederhole meine Bitte nach einem Beispiel für angeblichen Munchkinismus.

@Slayn: später.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 1.02.2014 | 11:49
Für mich ist dieser Thread reines Systemgebashe seitens Archo, auch wenn er das hinter eine Fassade von Rationalität und "aber ich habe es doch so erfahren, mimimi" versteckt. Möchten sie noch etwas Käse zu ihrem whine?

Zwischen PF, 3.5 und 3.0 sind nicht so große Unterschiede, dass das überhaupt einen Unterschied auf die Spieler ausmachen dürfte, und wenn es das hat, ist das eine Sache der Spieler und nichts anderes.
Da zu sagen "Aber bei PF haben sie gemunchkint" und "bei 3.0 waren sie so brav" ist mMn einfach ziemlich haarstäubend. Sie haben einmal bei PF übertrieben und schrauben jetzt zurück, weil sie selbst gemerkt haben, dass es ihnen keinen Spaß macht. Hättest du die 2. Runde mit PF gestartet, wäre dasselbe herausgekommen, so viel Unterschied ist zwischen den Systemen nun wahrlich nicht.

In keinem Fall ist es so, dass 3.0 weniger zum Powergamen einlädt als 3.5 oder PF, zumindest nicht so, dass Spieler da idR einen großen Unterschied machen. Wer in 3.0 optimiert hat, wird es auch in 3.5 tun und auch in PF. Und wer es in 3.0 nicht tut, tut es auch nicht in PF. (Ja ich weiß, man könnte jetzt 1 Million Sachen aufzählen um allein den Unterschied zwischen PF und 3.5 darzustellen, aber es geht hier ums Generelle. Vergleicht mal die Optimierungsmöglichkeiten zwischen PF/3.5/3.0 mit DSA. Dazwischen liegen Lichtjahre.)

Maximal ist es eher eine Sache, dass deine Spieler Pathfinder anders wahrnehmen, vielleicht auch, weil du selbst es als etwas negativ Konnotiertes betrachtest (wie du schon in wirklich unglaublich vielen Posts dargestellt hast). Dann kann man das System als Spieler halt mal ausreizen und schrotten, wenn der Spielleiter es schon nicht gut hält. In jedem Fall halte ich das Ganze für selbstinduziert, selektiv wahrgenommen oder einen getarnten Systembash. In keinem Fall nehme ich das als ernsthafte Kritik am System wahr. Das Ganze spielt sich für deine Gruppe ab und niemanden sonst.

PS: Ganz im Ernst, wer auf diese 78-Punkte-Methode zurückgreift und sich beschwert, wenn seine Spieler Munchkins werden, hat es in meinen Augen nicht anders verdient. Es gibt genügend andere, genauso schnelle Methoden, seinen Charakter sinnvoll zu erschaffen.

PPS: Archo, ich frage mich ganz ehrlich, warum du dich überhaupt auf dieses PF/3.5 einlässt, obwohl du genau weißt/wissen müsstest, dass es damit endet, dass du in Foren herumheulst, wie schlecht es doch ist. Spiel doch einfach deinen Homebrew oder etwas anderes. Doof bist du nicht, aber manchmal frage ich mich ernsthaft, was dich dazu bringt, so zu handeln.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 1.02.2014 | 11:58
Ich denke übrigens, das hat nicht vorrangig was mit Zeitgeist zu tun, sondern mit Fehlern, die inzwischen eingesehen wurden. In D&D konnte es selbst in einer Gruppe ohne Optimierung reichlich frustig sein, auf gut Glück (oder - oh Gott! - mit einem festen Konzept als erster Instanz) einen Charakter zu erstellen. Niemand kann mir erzählen, dass das jemals gewollt war, und wenn doch, hole ich einen Kanister Benzin und setze den alten Zeitgeist laut lachend in Flammen.

Ist ja bei PC-Spielen ähnlich. Selbst die, die entschieden Retro sind, würden heute nicht mehr auf die Idee kommen, "Springen" als Fertigkeit einzubauen, wenn es nirgendwo im Spiel die Möglichkeit gibt, die Fertigkeit einzusetzen. Roguelikes haben heute "Save & Quit"-Funktionen, und - Hölle! - teilweise sogar Schwierigkeitsgrade. Outrageous.

Entschuldigung, ich bin wieder still.
Die "Problematik" mit besagtem Zeitgeist sehe ich durchaus.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 11:59
Als alter AD&D-ler mag es ja mein Fehler sein, dass ich generell zu großzügig bin und mir desegen mache Probleme auch ins Haus einlade. Für den verusch mit PF habe ich mir also das Regelwerk geschnappt, drüber geschaut was ich für Attribute für angemessen halte um "echte Helden" darzustellen - und dann PB 45 festgeslegt. Die Attribute der Charaktere haben mich ja nun auch nicht wirklich gestört, eher die Klassenwahl, die Feats und das erweiterte drummherum. Ein Spieler wollte irgendsoeinen Summoner spielen, der sich mit seinem beschwohrenen Vieh verschmelzen kann und nachdem ich mir den Archetype dazu online durchgelesen habe musst eich irgendwie spontan kotzen. Der nächste hat mir eine Liste von gefühlt 1000 Traits geschickt und gefragt wie viele er davon nehmen dürfe ... da habe ich zum ersten Mal von den Traits gehört. Ein anderer hat ein Konzept von einem Gunslinger vorgelegt, der auf hohen Stufen in der Lage gewesen wäre mal eben 700 Damage in einer Runde zu machen und das von einem anderen erfragte Konzept "Diplomancer", also ein auf Diplomatie ausgemaxter Char war einfach sowas von krank ...

Mir ist schon klar, dass PB45 deutlich über dem normalen PF-Niveau liegt, aber ich dachte bisher immer, dass ich Helden mag, die auch zu Beginn ihre Karriere schon was draufhaben. Ehrlich gesagt habe ich irgendwie eben mit klassischen Charakteren gerechnet, also Fighter, Wizard, Cleric, Rogue und vielleicht eben ein-zwei "abnormale" mit einem guten Hintergrund, wie Inquisitor, oder meinetwegen auch Ninja. Statt eines Charakterhintergrunds bekam ich aber nur Tonnen von Werten, Feats, Archetypen und und und. Einer wollte einen Char spielen, der mit abstrusen Feats und Traits (Startlevel übrigens 2) einen Halbork vorgelegt hat, der mit zwei Zweihändern gleichzeitig kämpft .... Aaaaargh ... ich krieg jetzt noch Zustände ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 12:01
PB45? Ok, ich geh jetzt mal ne Runde masturbieren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 12:09
@Narubia: Nette Unterstellungen. Nö. Siehst du alles falsch. Ist aber sehr interessant wie die blind-Fanboys immer angerannt kommen, wenn jemand mal irgendwas kritisches zu ihrem geliebten heiligen System sagen. Erinnert mich immer an Extremchristen, Jihad-Moslems und Veganer. Ja ist gut - das heilige PF war präexistent und wurde von gott persönlich geschrieben, weshalb man die Worte nicht anzweifeln darf. Komisch eigentlich, dass ich selbiges schon damals von der 4E-Ecke vorgeworfen bekam, nur dass mir die Leute damals unterstellt haben ich sei ein PF-Fanboy. Hach wie schön sich doch die Zeiten ändern.

Jetzt mal im ernst: wie kommst du zu solch abtrusen Unterstellungen?

Archoangel ist ein Polemiker! Joa ... O.k. stimmt
Archoangel ist ein sarkastischer Zyniker! Hm ... ist vermutlich was drann.
Archoangel übertreit zuweilen! Zuweilen ... ja.
Archoangel schreibt emotional und benutzt Kraftausdrücke! Nicht mehr als mein Vorbild gernot Hassknecht ;) .

Archoangel basht bewusst System xyz! Wenn ich ein System bashe werde ich das a) nicht verheimlichen und b) werde ich dann ziemlich schnell von einem Mod ermahnt meine Sprachwahl zu überdenken - DAS kriegst du dann schon mit.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 12:21
@Archoangel:

In dem Fall muss man einfach mal sagen: "Know the rules..." und so.
Wenn du nur das GRW besitzt, dabei aber deinen Spielern für alles grünes Licht gibst, dann wundert es mich nicht wenn solche Fragen aufkommen. Diese Dinge sind alle astrein gelöst und die Fragen, die da gestellt wurden, deuten auf absolute Unkenntnis bzw. noch mehr den Unwillen hin, sich überhaupt ernsthaft mit dem System zu beschäftigen.
Traits sind z.B. ganz klar geregelt: Jeder zwei. Woraus diese gewählt werden können ist auch klar geregelt: nach Klasse, Rasse, Region oder, bevorzugt, Kampagne.
Auch bei den Archetypes wurde allen Anscheins nach totaler Bockmist gebaut, denn das ist ein Substitutionssystem bei dem man ein Class Feature gegen ein anderes tauscht. das kommt nicht wie eine "eingebaute Prestigeklasse" noch zusätzlich Oben drauf.

Das PB45 zu solchen Stilblüten wie dem H-Ork führt ist doch klar. Du brauchst mir aber nicht erzählen das hätte was mit PF zu tun, in dem es nämlich so einen totalen groben Bullshit wie das Feat Monkey Grip überhaupt nicht mehr gibt.
Wiederum: "Know the rules...": Wenn du schon so richtig Epic High Power spielen willst, dann pfusch nicht hirnlos rum sondern nimmt die Regeln dafür her.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 12:21
[...] Ein Spieler wollte irgendsoeinen Summoner spielen, der sich mit seinem beschwohrenen Vieh verschmelzen kann und nachdem ich mir den Archetype dazu online durchgelesen habe musst eich irgendwie spontan kotzen. Der nächste hat mir eine Liste von gefühlt 1000 Traits geschickt und gefragt wie viele er davon nehmen dürfe ... da habe ich zum ersten Mal von den Traits gehört. Ein anderer hat ein Konzept von einem Gunslinger vorgelegt, der auf hohen Stufen in der Lage gewesen wäre mal eben 700 Damage in einer Runde zu machen und das von einem anderen erfragte Konzept "Diplomancer", also ein auf Diplomatie ausgemaxter Char war einfach sowas von krank ...
[...]
 Ehrlich gesagt habe ich irgendwie eben mit klassischen Charakteren gerechnet, also Fighter, Wizard, Cleric, Rogue und vielleicht eben ein-zwei "abnormale" mit einem guten Hintergrund, wie Inquisitor, oder meinetwegen auch Ninja. Statt eines Charakterhintergrunds bekam ich aber nur Tonnen von Werten, Feats, Archetypen und und und. Einer wollte einen Char spielen, der mit abstrusen Feats und Traits (Startlevel übrigens 2) einen Halbork vorgelegt hat, der mit zwei Zweihändern gleichzeitig kämpft .... Aaaaargh ... ich krieg jetzt noch Zustände ...

Aha. In erster Linie war das bei dir eine Schreckreaktion: "Kenn ich nicht! Hört sich mächtig an! Panik!" -- dass du stattdessen ohne mit der Wimper zu zucken Cleric und Wizard zugelassen hättest, spricht Bände. Speziell der Wizard ist in PF die brokenste OP-Klasse, aber der bereitet dir keine Bauchschmerzen. Im Vergleich dazu sind Summoner und Gunslinger, nunja nicht "harmlos", aber eine _ganze_ Ecke handzahmer.

Das mit den zwei Zweihändern riecht mir nach 3rd Party Feat; meines Wissens gibt es nichtmal einen offiziellen Paizo-Feat, der die Verwendung einer einzigen Zweihandwaffe als Einhänder erlaubt, geschweige denn zwei.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 12:31
Mag sein, dass ich zu blauäugig drann gegangen bin. Ich habe PF zuletzt intensiv mit der Beta gespielt und danach noch fünf-sechs mal als Spieler einmal einer Session beigewohnt. Ach ja: und fürs Schulprojekt habe ich aus Ermangelung an Alternativen Pathfinder Beginners verwendet. Aber ich dachte halt PF ist halt 3.75 und das wars. Mittlerweile gefällt mir denke ich die 4E deutlich besser als PF (wahrscheinlich aber auch nur, weil ich mich mit einem intensiven Regelstudium beschäftigt habe). persönlich mag ich ja 2E lieber, aber die Spieler weigern sich mit Händen und Klauen dagegen, also passt man sich halt an. 3E habe ich immerhin 10 Jahre lang gespielt, erst ganz am Schluss haben wir auf 3.5 umgestellt und da eigentlich auch nur PHB bis maximal Stufe 13 gespielt. Ist also durchaus denkbar, dass mein fehler daran lag mich nicht zuerst genauer mit PF auseinanderzusetzen, aber ich fürchte die zeit werde ich in diesem Leben nicht mehr haben. Was ich allerdings dann zu Sehen bekam hat mich eben nachhaltig geschockt; ich denke ich werde meinen ganzen PF-Krempel, den ich vorher fürs Regal gekauft habe, verkaufen ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Greifenklaue am 1.02.2014 | 12:52
Vermutlich wäre es eine Empfehlung, sich erstmal auf Grundregelwerk zu beschränken, und dann weiterzugucken.

Aber da das Kind schon in den Brunnen gefallen ist ...

Beim Point-Buy hast Du vermutlich gedacht, dass PB45 in DnD 3rd = PB45 in PF ist (?). Das ist aber grundfalsch, weil es ganz anders gerechnet wird.





Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 12:58
Jetzt wo du es sagst ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.02.2014 | 13:01
Im Falle des Synthesists (besagter Summoner-Archetyp) kann ich es sogar verstehen. Der wird auch in der PF Gemeinde teils sehr kritisch gesehen, soweit ich gelesen habe.

Cleric und Wizard: die Schere geht ja erst auf höheren Stufen wirklich auf. Bei Start-Level 2 also noch kein Problem. Und ich wiederhole mich in dem Punkt gerne: bei PF wurde da auch einiges korrigiert, wenn man in den Zauberbeschreibungen mal nachliest, sodass ein Zauber oft kein Auto-Win-Button mehr ist (man muss sehr oft einen Caster-Level-Check machen, womit man in der Regel bei den Erfolgsaussichten hinter mundanen Fertigkeitswerten doch signifikant zurückbleibt). Aber klar, einiges an Power bleibt erhalten, gar keine Frage.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 13:04
Offensichtlich denke ich anders ... für meine Empfinden hat der Wizard in jeder Edition an Power verloren (im Vergleich zu den anderen Charakteren).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 13:07
Offensichtlich denke ich anders ... für meine Empfinden hat der Wizard in jeder Edition an Power verloren (im Vergleich zu den anderen Charakteren).

Der Wizard als Basisklasse ist ja auch nicht das Problem, der ist "harmlos". Die Zusatzoptionen, mit denen man Schindluder betreiben oder Exploiten kann, die machten bis zu PF das Kraut so richtig fett.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 13:15
Naja, """harmlos""". In 3.X ist der Wizard so ein Wolf im Schafspelz, weil er ein erbärmlich aussehendes Chassis hat. Dass seine nichtvorhandenen Kampffähigkeiten völlig irrelevant sind, wenn er sowieso einfach mit Magic Jar einen Gegner übernimmt und sich so durch eine ganze Horde im Alleingang durchschnetzeln kann, das sieht man halt auf den ersten Blick erstmal nicht. Die schlimmsten Zauber stehen im Grundregelwerk.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 13:58
Feuersänger hatte da ja bzgl. der Feats schon einen hervorragenden Beitrag geschrieben um das Thema hier zu verdeutlichen.
Wenn man jedem Spielelement eine Wertung von 1-5 gibt und zulässt das Synergie- oder Exploiteffekte die Skala noch auf, sagen wir mal, 1-10 erweitern, dann gehört der 3.5 Wizard definitiv zu den Klassen die sich am weitesten und höchsten ausbauen lassen.

Dagegen verhalten sich PF und die 4E eigentlich recht ähnlich, da sich die meisten Dinge auf der Normal-Skala von 2-3 bewegen, mit einer paar 4er Ausnahmen und die Synergie-Skala nur bis ca 6 geht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 1.02.2014 | 19:10
@Narubia: Nette Unterstellungen. Nö. Siehst du alles falsch. Ist aber sehr interessant wie die blind-Fanboys immer angerannt kommen, wenn jemand mal irgendwas kritisches zu ihrem geliebten heiligen System sagen. Erinnert mich immer an Extremchristen, Jihad-Moslems und Veganer. Ja ist gut - das heilige PF war präexistent und wurde von gott persönlich geschrieben, weshalb man die Worte nicht anzweifeln darf.
So ein Unsinn. Ich bin einer der Menschen, die in jedem Regelwerk das Haar in der Suppe suchen und dagegen wettern.
Ich sage gar nicht, dass PF ein megatolles System ist und 3.0 ein schlechteres. Das alles liest du da irgendwie rein. Ich selbst habe meine Anfänge mit 3.0 und habe damit insgesamt ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt (was übrigens bei PF und 3.5 nicht der Fall ist).

Ich sage nur: Zwischen 3.0 und PF ist gar kein großer Unterschied, also würde ich mal genau hören, wo du bitte diesen markanten Unterschied festmachst, der Spieler zum Powergamen bringt. In der ganzen Argumentation fehlt eine komplette Indizien- oder Beweiskette. Du sagst einfach "war bei mir so" und stellst das als Status quo dar.
Ich habe jetzt nicht alles genau gelesen, aber von dem, was ich überflogen habe, habe ich auch keinen gesehen, der dir da überhaupt Recht gibt und sagt "Ja, beim Umstellen auf PF haben meine Spieler extrem gemunchkint!". Wenn ich das richtig sehe, hat also kein anderer diese Erfahrung gemacht. Darum wird diese Debatte für mich ein wenig unsinnig. Davon ab, dass die Debatte extrem abgleitet.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 19:15
Warte mal...  Du willst sagen so eine Debatte kann auch etwas anderes leisten als Abzugleiten? Unmöglich!

Nur btw: Ich konnte jetzt (Langeweile, warten dass meine Leute endlich Zeit zum Spielen haben), die Sache mit dem DW-Zweihändern klären: Das kommt von der ganz alten D&D 3.0 Weapon Handling Tabelle, womit man so einen Zweihänder mit -10 auch einhändig führen könnte. Sicher, wenn ich mit STR 36 starten kann, dazu noch Rage als Barbar, dann nehme ich die Mali locker in kauf.
Man beachte: Es ist eine D&D 3.0 Regel.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 1.02.2014 | 19:21
Es gab irgendwo auch das Talent Affengriff, aber frag mich nicht, in welche Edition oder in welchem Buch. ^^

Zwei Zweihänder sind für mich übrigens so das Epitome von D&D. <3 Nicht, dass ich es bräuchte oder so, aber DAS ist für mich D&D. :D

Oh, und der Thread unterhält wunderbar. Ich hoffe inständig, dass Archoangel in der Unterhaltungsbranche tätig ist oder noch einen späten Durchbruch kriegt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 19:22
@Narubia: Hast du meinen Startpost gelesen? Erstens habe ich eine FRAGE gestellt und nicht eine allgemeingültige Regel aufgestellt, zweitens habe ich geschrieben, dass es sich um eine ERFAHRENE PF-Runde handelt, bei der ich wohl der Spieler mit der geringsten PF-Erfahrung bin, drittens habe ich ernsthaft darum gebeten Meinungen und Einschätzungen zu posten, bzw die Bitte angefügt, mich vom GEGENTEIL meiner soeben entstandenen Meinung zu überzeugen.

Entweder hast du alles nur die Frage (ohne Fragezeichen) gelesen,
oder du willst einfach gegen mich flamen,
oder du trollst ein bisschen rum
oder  ... ja was eigentlich?

Was willst du von mir?

Jetzt schriebst du: "Ich habe mit 3E tolle Erfahrungen gemacht - mit 3.5 und PF aber gar nicht so dolle ... trotzdem unterscheiden sich die Systeme nicht". Was genau soll das denn bitte bedeuten? das ist mMn gediegener Schwachfug: wenn sich die Systeme nicht wesentlich unterscheiden kann ich doch unmöglich so unterschiedliche Erfahrungen damit sammeln, es sei denn meine Gruppe bei A war eine andere als bei B&C - und ich schiebe es auf die Leute, was wiederum die Aussage auch ad absurdum führt, da dann die Grundaussage offensichtlich nicht mit dem System zusammenhängt. Häh?

Offensichtlich möchtest du also nur deine Meinung mitteilen, ohne dir die Mühe machen zu wollen auch nur Ansatzweise sechs Seiten Diskussion (geschweige denn den Ausgangspost) zu lesen - bar jeder Grundlage von Argumenten jenseits von "meiner Meinung nach", "el gusto" und "ich habs im Urin" - also genau das was du mir vorzuwerfen versuchst? "It takes one, to know one" will mir da wohl spontan in den Sinn kommen ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 1.02.2014 | 19:23
Es gab irgendwo auch das Talent Affengriff, aber frag mich nicht, in welche Edition oder in welchem Buch. ^^

Zwei Zweihänder sind für mich übrigens so das Epitome von D&D. <3 Nicht, dass ich es bräuchte oder so, aber DAS ist für mich D&D. :D

3E - Sword and Fist
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 19:25
Es gab irgendwo auch das Talent Affengriff, aber frag mich nicht, in welche Edition oder in welchem Buch. ^^

Zwei Zweihänder sind für mich übrigens so das Epitome von D&D. <3 Nicht, dass ich es bräuchte oder so, aber DAS ist für mich D&D. :D

Monkey Grip hatte ich ja schon erwähnt. Das war in Fist & Dingsbums in der 3.0, in der 3,5 dann irgendwie Epic und in PF und 4E dann gar nicht mehr vorhanden.
Das basiert aber auch nur auf der Weapon Size/Comparison Chart und gut ists.

Aber mal ehrlich, ich hatte noch nie, wirklich nie den Fall dass eine Zweihandwaffe einhändig genutzt wurde, außer es ist eine Lanze und das vom Pferderücken aus. Dabei spielen ich schon recht phantastisch und high Magic´isch.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: GustavGuns am 1.02.2014 | 19:28
Um einfach auf den OP zu antworten - ich denke, Pathfinder muss nicht zum Munchkin-Gaming führen. Weil es PF ist, hat der Charakter halt recht fix schon ziemlich was drauf, und weil's D&D ist, liegt auch eine Betonung auf Skirmish und strategischem Charakterbau. Das muss aber deswegen nicht notwendigerweise zum Munchkin-Gaming führen. Oder vielleicht deutet es auch einfach nur sanft zu den Aspekten von Munchkin-Gaming, die ich manchmal einfach ganz gern mag? Hin und wieder crunche ich nämlich gern mal ein paar Monster tot. Muss ich jetzt zugeben, dass ich ein Problem habe?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 19:49
Monkey Grip hatte ich ja schon erwähnt. Das war in Fist & Dingsbums in der 3.0, in der 3,5 dann irgendwie Epic

Korrigur: Monkey Grip ist ein ganz normales Feat aus dem Complete Warrior, ebenso wie Wield Oversized Weapon welches darauf aufsetzt.
Allerdings gelten diese Feats in 3.5 als eher suboptimale, eher rein stilistische Wahl. Was daran liegt, dass man mit einem Feat Investition immer noch Angriffsmali hat, mit zwei Feats jedoch... hat man zwei der kostbaren Feats investiert für ein wenig Extraschaden. Wohlgemerkt gibt es in 3.5 nur sehr, sehr wenige Quellen für Boni auf den Angriffswurf, darum vermeidet man dort alles wie die Pest, was den Angriff schwächt (und nicht so bequem skalierbar ist wie PA).

Da liegt halt der Hase im Pfeffer; in PF würde man sich so einen Feat à la Wield Oversized Weapon wünschen, weil einem hier zwar an allen Ecken und Enden Angriffsboni hinterhergeworfen werden, es aber wiederum kaum eine Möglichkeit gibt, diese in Schadensboni umzuwandeln. Das wiederum ist in 3.5 überhaupt kein Problem dank Power Attack. Und so schließt sich der Kreis.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 20:01
@Feuersänger:

An der Stelle muss ich passen. Ich habe es noch nie erlebt dass sich jemand über seine Waffen beschwert hat (außer der Spiele hat unglaublich unsinnige Kombis gewählt wie Dual-Dagger).
Da bei mir auch recht viele Unique Magic Items vorkommen, die auch so etwas mehr "Wumms" haben, ist mir dieses Thema und die von dir angesprochene Lösung auch recht fremd.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 20:16
Ich versteh grad nicht was du meinst. Reden wir jetzt aneinander vorbei? Wieso sich über seine Waffen beschweren?

Wir hatten das Thema ja neulich erst in einem anderen Thread bezüglich der komischen Iconic-Barbarin. Da gibst du einen Feat aus, um unterm Strich -2 Angriff gegen +2 Schaden einzutauschen. Das ist eine erbärmliche Quote.

[Wenn du willst, fang ich aber sofort an, mich über PF-Waffen zu beschweren. ;) ]
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 1.02.2014 | 20:42
Jupp, wir hatten das an anderer Stelle: Hol dir den Schadensbonus woanders ab, am besten bei deinen Mitspielern. Man muss nicht immer alles Solo können ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Talim am 1.02.2014 | 21:19
@Archoangel
Diplomatie Maxiermierungs Builds gibt es seit 3.0. Das hat nichts mit Pathfinder zu tun.
Du überschätzt den Einfluss der verschiedenen 3.x Versionen auf das Optimierungsverhalten der Spieler. Es ist Spielerverhalten und wird nur von Ihnen selbst beeinflusst. Wenn man eine "Alles geht" Kampagne beginnt, muss man mit solchen Ergebnissen rechnen, egal in welcher Version.

@Pathinder Feats
Wenn man über die Stärke einzelner Feats redet, muss man auch berücksichtigen das die SC mehr davon bekommen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 1.02.2014 | 21:32
Beim 1. Teil stimme ich dir zu.

Zu den Feats: ja, 3 Feats mehr über 20 level. Wenn etliche Feats generft oder auf 2 oder 3 aufgesplittet werden, bleibt es ein Minusgeschäft.

Nachtrag: ...zumal die Zusatzfeats eher "rearloaded" sind. Über die ersten 12 Stufen hat man gerade mal 1 Feat mehr als in 3.5.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 2.02.2014 | 22:38
@Narubia: Hast du meinen Startpost gelesen? Erstens habe ich eine FRAGE gestellt und nicht eine allgemeingültige Regel aufgestellt, zweitens habe ich geschrieben, dass es sich um eine ERFAHRENE PF-Runde handelt, bei der ich wohl der Spieler mit der geringsten PF-Erfahrung bin, drittens habe ich ernsthaft darum gebeten Meinungen und Einschätzungen zu posten, bzw die Bitte angefügt, mich vom GEGENTEIL meiner soeben entstandenen Meinung zu überzeugen.
Ist alles richtig. Letztes klingt für mich aber wie "Könnt ihr eh nicht, habe meine Meinung bereits gebildet.".

Entweder hast du alles nur die Frage (ohne Fragezeichen) gelesen,
oder du willst einfach gegen mich flamen,
oder du trollst ein bisschen rum
oder  ... ja was eigentlich?

Was willst du von mir?
Du willst doch was vom Forum. Ich will gar nichts von dir, ich habe lediglich meine Meinung dazu geschrieben.

Jetzt schriebst du: "Ich habe mit 3E tolle Erfahrungen gemacht - mit 3.5 und PF aber gar nicht so dolle
Lies richtig. Ich schrieb, dass ich ausschließlich positive Erfahrungen mit 3.0 gemacht habe. Das habe ich aber auch wesentlich weniger gespielt als 3.5. Dass man in über 10 Jahren 3,5 irgendwann mal eine schlechte Erfahrung macht, ist denke ich normal.
Ich wollte mit der Aussage nur darlegen, dass ich nicht 3.0 verurteile, für das was es ist.

... trotzdem unterscheiden sich die Systeme nicht". Was genau soll das denn bitte bedeuten? das ist mMn gediegener Schwachfug: wenn sich die Systeme nicht wesentlich unterscheiden kann ich doch unmöglich so unterschiedliche Erfahrungen damit sammeln, es sei denn meine Gruppe bei A war eine andere als bei B&C
Also zum einen hast du vollkommen Recht, bei mir war die Gruppenkonstellation in PF/3.5 komplett anders als in 3.0. Mein Fall ist da nicht vergleichbar. Die habe ich aber auch nicht zum Vergleich herangezogen. Dementsprechend ist deine Schwachfug-Behauptung ausgehebelt.
Zum anderen hast du selbst ja gesagt, dass die Parameter unterschiedlich waren. Die Spieler kommen gerade aus einer Runde, in der sie optimiert haben und die ihnen keinen Bock gemacht hat. Offensichtlich haben sie das Problem gesehen und etwas geändert. Was genau hat das mit dem Systemwechsel zu tun?

- und ich schiebe es auf die Leute, was wiederum die Aussage auch ad absurdum führt, da dann die Grundaussage offensichtlich nicht mit dem System zusammenhängt. Häh?
Verstehe ich nicht.

Offensichtlich möchtest du also nur deine Meinung mitteilen, ohne dir die Mühe machen zu wollen auch nur Ansatzweise sechs Seiten Diskussion (geschweige denn den Ausgangspost) zu lesen
Der absolute Großteil dieser Diskussion geht gar nicht um das Grundproblem. Was soll ich also daran lesen? Ob Magier in 3.0 oder PF stärker sind? Ob es in PF ein Talent mehr gibt als in 3.0? Das ist doch alles an der Diskussion vorbei. Ich habe sowohl deinen Eingangspost gelesen als auch alles andere zumindest überflogen. Und ich habe bereits gesagt, was ich von deinem Eingangspost halte. Vielleicht liest du es nochmal, bevor du mir vorwirfst, ihn nicht gelesen zu haben.

bar jeder Grundlage von Argumenten jenseits von "meiner Meinung nach", "el gusto" und "ich habs im Urin" - also genau das was du mir vorzuwerfen ersuchst?
Meine Argumente, nochmal zusammengefasst, da du (aus welchen Gründen immer) es nicht schaffst, diese aus meinen Texten zu extrahieren:
1. 3.0 bis PF sind alle sehr, sehr ähnlich aufgebaut, die Unterschiede sind nicht allzu groß. Der Unterschied kann also nicht am System selbst, sondern maximal an der Wahrnehmung dessen liegen. Aber da hast du meine Frage gekommt verweigert: Welche vermeintlich gigantischen Unterschiede sollen es denn sein, die in PF plötzlich zum Munchkintum führen?
2. Deine Spieler kommen gerade frustriert aus einer Runde. Damit sie nicht mehr frustriert sind, ändern sie etwas. Das ist ein logischer Schluss, den du in einem deiner ersten Posts direkt mal ablehnst, ohne wirklich triftigen Grund. Hast du vielleicht mal deine Spieler gefragt?

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 2.02.2014 | 22:46
Ahem ... nicht meine Spieler, sondern ich war mit PF frustriert. Wo genau glaubst du etwas anders gelesen zu haben? Ansonsten: lies mal deine ersten Post und dann deine Erläuterungen dazu jetzt. Fällt dir was auf?

Und ja sicher: ich habe im Forum eine Frage gestellt. Zu deren Lösung und Antwort du in deinem ersten (quasi überflüssigen) Post nichts, aber auch gar nichts beigetragen hast. Statt dessen kamen nur laute haltlose Anschuldigung, die du wohl mit "Summon Greater Insult - IV" aus dem Hut gezaubert hast. Danke für nichts soweit.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 2.02.2014 | 22:50
Na, ihr beiden, muss das Gefauche und Gekratze da gerade eben in der Form so sein?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 2.02.2014 | 23:00
Ja was denn? Ich habe mich jetzt lange genug erklärt und außer "glaub ich di-a ni-hicht" und hohlen persönlichen Ansicht bezüglich meiner Person kommt nichts. Zudem tut er/sie/es auch noch so als müssten wir uns seit Jahrzehnten aus allen Foren dieser Welt kennen. Also kommt jetzt bitte entweder der Gate-Nick, oder der U.-Nick, oder der d20welten-nick, oder der ORK-nick - damit ich wenigstens den Hauch einer Ahnung habe, wer sich da einbildet Aussagen über mich machen zu können, oder aber es werden drölfzig Links hier ins Tanelorn gesetzt, die beweißen, dass ich meinen Lebenszweck darauf ausgerichtet habe Pathfinder zu bashen (also das Spiel in dessen Übersetzungsteam ich mal saß und das ich für mein Schulprojekt propagiert habe aus dem zwei bis drei aktive Runden hervorgegangen sind).

Oder bitte eine ernst gemeinte Erklärung warum ich falsch liege. Und wenn er/sie/es mich auch nur halb so gut im Forum kennen würde, wie vorgegeben wird, müsste man auch nicht über das Startpost ranten, da meine Polemik&Co. mittlerweile wohl schon Epic-Status erreicht hat.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 3.02.2014 | 09:35
Ahem ... nicht meine Spieler, sondern ich war mit PF frustriert. Wo genau glaubst du etwas anders gelesen zu haben?
Zitat
Man könnte nun natürlich argumentieren, dass sich die Leute bewusst schwächere Chars gebaut haben, da sie das Gefühl hatten zuletzt zu sehr übertrieben zu haben

Da. Vielleicht kann man da nicht "frustriert" herauslesen, aber zumindest, dass sie irgendetwas gestört hat.

Und ja sicher: ich habe im Forum eine Frage gestellt. Zu deren Lösung und Antwort du in deinem ersten (quasi überflüssigen) Post nichts, aber auch gar nichts beigetragen hast. Statt dessen kamen nur laute haltlose Anschuldigung, die du wohl mit "Summon Greater Insult - IV" aus dem Hut gezaubert hast. Danke für nichts soweit.
Ich habe dir bereits mehrere Möglichkeiten dargelegt.
Systemwechsel. (Das ist für dich wahrscheinlich das einfachste. Warum du überhaupt PF spielst, erschließt sich mir gar nicht.) Mit den Spielern reden. Etwas an deiner Haltung zu PF (negativ konnotiert) ändern.

Ich denke einfach, das Problem im System zu suchen, ist unsinnig, da das Problem nicht im System, bzw. nicht im Systemwechsel von 3.0 zu PF liegt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 3.02.2014 | 17:26
Um die Ausgangsfrage mal für Meinereiner zu beantworten ...

Ich finde, dass Pathfinder diverse Mechaniken aufweist, die gewisse Bedürfnisse auslösen.
Zum Einen wird das Belohnungssystem enorm gereizt. Das reduziere ich der Einfachheit halber mal auf Stufenaufstiege (Machtanstieg) und magische Ausrüstung (Machtanstieg) und den damit verbundenen, eingebildeten Erfolgserlebnissen.
Außerdem begünstigt das mathematische System gewisse Rechenarten, aka Talentbäume und Charakterklassen.
Wenn ich einen normalen Stufe 1 Kämpfer mit zwei Waffen betrachte, dann dürfte der durchschnittlich bei einem Angriffsbonus von +3/+3 liegen. Betrachte ich einen durchschnittlichen Zweihänderkämpfer, dann dürfte der Angriffsbonus bei +5 liegen.

Zweiteres Beispiel kann ich aber hervorragend weiter ausbauen: Trefferchance
ST 20 (+5), GAB (+1), Waffenfokus (+1), Wesenszug "Reiche Eltern" für Meisterarbeitswaffe (+1)
Somit liegt der Angriffsbonus bei +8 und der Schaden bei 2W6+5.
Die Differenz zu dem durchschnittlichen Zweiwaffenkämpfer ist einfach mal krank. Und ja, diese kleinen, aus dem Ärmel geschüttelten Rechenbeispiele sind es, die das System ermöglicht und auch ein wenig abfordert. Spätestens, wenn ein optimierter Charakter in der Gruppe unterwegs ist, stiehlt dieser dem Rest die Schau.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 3.02.2014 | 17:48
Spätestens, wenn ein optimierter Charakter in der Gruppe unterwegs ist, stiehlt dieser dem Rest die Schau.

Meinung eines Powergamers: Wenn alle gleichermaßen optimiert sind, stiehlt niemand mehr irgendjemanden die Schau.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 3.02.2014 | 18:03
@Luxferre:

Schwerwiegender Fehler in der Betrachtung:
Beide deiner Kämpfer, TWF und 2HW erreichen ihre Cap relativ schnell. Die Frage ab der Stelle ist: Wo bekommt man Boni her, welche Boni kann man im Gegenzug liefern. Die reine Betrachtung von Stufe 1 Chars ist daher voll und ganz egal, wichtig ist nur die Betrachtung wann die Cap kommt und wie es dann weiter geht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 3.02.2014 | 18:11
Meinung eines Powergamers: Wenn alle gleichermaßen optimiert sind, stiehlt niemand mehr irgendjemanden die Schau.

Jo, und? In welchem Zusammenhang steht das mit meiner Meinung?

@Luxferre:
Schwerwiegender Fehler in der Betrachtung:
Beide deiner Kämpfer, TWF und 2HW erreichen ihre Cap relativ schnell. Die Frage ab der Stelle ist: Wo bekommt man Boni her, welche Boni kann man im Gegenzug liefern. Die reine Betrachtung von Stufe 1 Chars ist daher voll und ganz egal, wichtig ist nur die Betrachtung wann die Cap kommt und wie es dann weiter geht.

Nö, das ist kein Fehler in der Betrachtung, denn ich habe mir bewusst einen kleinen Ausschnitt ausgesucht, anhand dessen aber der weitere Weg einem Systemkundigen durchaus klar sein sollte/könnte.
Wann, wie welches Cap kommt ist doch bis Stufe 13/14 egal. Das kommt recht spät, gemessen an Ausrüstung, Featketten und Klassentalenten.
Dann aber, da gebe ich Dir recht kommt man an die Grenzen, wo ein Zweihandkämpfer einem Zweiwaffenkämpfer haushoch überlegen sein wird. Denn die DR der Gegner wird den Zweiwaffenkämpfer richtig alt aussehen lassen. Und dann ist das Gap zwisachen den beiden eh schon sehr unterschiedlichen Typen völlig abgeschossen ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 3.02.2014 | 18:21
So, der vierte Tag an dem meine Wunsch mal einen Nachmittag frei zu haben ignoriert wurde, das werde ich jetzt mit einem halben Kaste Bier würdigen.

@Luxferre:

Du ignoriest bei deiner Betrachtung weiterhin den Team-Aspekt zu Gunsten der Solo-Leistung. Dieser Punkt setzt weitaus früher ein, ironisch dabei ist, das er noch früher einsetzt bei erfolgreicher Optimierung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 4.02.2014 | 08:18
@Luxferre:

Du ignoriest bei deiner Betrachtung weiterhin den Team-Aspekt zu Gunsten der Solo-Leistung. Dieser Punkt setzt weitaus früher ein, ironisch dabei ist, das er noch früher einsetzt bei erfolgreicher Optimierung.

Na klar ignoriere ich den optimierten Team-Aspekt in meiner Betrachtung, weil ich doch schrob, dass _ein_ optimierter Charakter in einer nicht-optimierten Gruppe der Störfaktor ist.
Und das schon, wenn man sich nur Stufe 1 Charaktere anschaut, die so optimiert sind, dass selbst nichteingefleischte Optimierer darauf kommen könnten (aka mein Beispiel).
Das Ende der Fahnenstange ist da noch lange nicht erreicht. Zumal ich mundane Nahkämpfer verglichen habe ... ;)

Erinnerst Du Dich noch an die Kommentare über die Charaktere in meiner Gruppe?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Waffls am 4.02.2014 | 09:06
Dann melde ich mich auch mal zu Wort, als eingefleischter PF-Spieler.

Nein, Munchkingaming wird durch PF nicht gefördert, sondern durch die Spieler/den Meister. Klar gibt es Systeme, die begünstigen diesen Umstand nicht unbedingt - aber gerade als alter AD&D-Veteran solltest du wissen, dass es da auch schon Munchkins gab.
PF hat das Powerlevel anders gewichtet als in 3.5, es aber nicht angehoben. Man startet nun ein wenig früher mit den Featchains, kommt schneller an die ein oder andere Klassenfähigkeit aber im Verhältnis ist es eben immer noch fair, da auch Monster so progressieren und equivalent stark sind.
Lustig, dass du den Synthesist ansprichst: Der ist in vielerlei Hinsicht eine (hoffentliche) Ausnahme und von der Idee her toll, im Endresultat eine Katastrophe. Selbst in den offiziellen Foren wird er mir Argwohn beäugt und es wird in vielen PF-Blogs davon erzählt, dass das das erste ist, was man aus den Regeln rauswirft.
Ansonsten finde ich alle Anmerkungen deiner Spieler durchaus legitim: Traits variieren öfter mal zu Kampagnenstart oder werden begrenzt (dafür hat man ja eine Kategorisierung, vlt. möchtest du in einer gottlosen Welt keine Faithtraits). Ebenso verstehe ich auch deine Aufregung über einen zwei Zweihänder-schwingenden Ork nicht. Das war sogar in 3.0 wesentlich einfacher zu bewerkstelligen. Heute braucht man dafür schon einen Archetype, die, wie du vlt. noch nicht siehst, einen wichtigen und essentiellen Teil (Synthesist hier wieder ausgenommen) von Pathfinder darstellen. Das ist nicht "More Bang for your Buck", höher, schneller, besser... nein, das ist so nicht. Klar gibt es Fähigkeiten, die einen Charakter mehr in eine Richtung spezialisieren und klar ist die stärker in dem, was sie macht - das ist eben immer so: Willst du was stärkeres, musst du dafür allgemeinere Fähigkeiten aufgeben und dich einschränken. So wird es allerdings möglich, das ein Spieler sich genau das rauspickt, was er für seinen Charakter für gut und richtig erachtet und der "Frust", dass man auf einer höheren Stufe eine "nutzlose" Fähigkeit erhält, wird gemindert.
Natürlich ist man als Meister immer in der Schiedsrichterrolle und die setzt normalerweise auch profunde Regelkenntnisse voraus. Vlt. wäre es gut, wenn die nicht vorhanden sind, einen Dialog mit den Spielern zu suchen und erstmal klarzustellen, was am Ende bei den Charakteren rauskommen soll.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 5.02.2014 | 20:28
Letztens noch eine interessante Ansicht gelesen, die in eine andere Richtung geht als die von mir weiter oben vorgestellte Theorie.

Ich habe ja gesagt: bei PF sind die Feats weitgehend so marginal, dass es schon fast egal ist welche man nimmt, damit auch der blutigste Anfänger seinen Charakter nicht restlos verskillen kann.

Jemand aus einem anderen Forum (müsste es wieder raussuchen) hat gemeint: PF verlangt von den Spielern sogar _mehr_ System Mastery, um Feats vermeiden zu können, die die absoluten Fallen sind, sozusagen Anti-Feats, die den Charakter _schlechter_ machen.
Dass es solche Feats gibt, wusste ich zwar prinzipiell, war mir aber zwischendurch entfallen (nennen wir es Selbstschutzmechanismus zur Vermeidung von Braindamage).
Selbst die miesesten Rotzfeats in 3.5 geben halt wenigstens _irgendeinen_ Bonus, sei er auch noch so irrelevant. Zu den schlechtesten Feats gehören z.B. Combat Casting, Toughness, Dodge oder auch Vow of Poverty.
In PF gibt es Feats, die einfach _gar nichts_ machen oder, noch schlimmer, deine Fähigkeiten verschlechtern.

Beispiele (nicht erschöpfend):
- Prone Shooter: zum Zeitpunkt der Veröffentlichung "negierte" er einen Abzug, den es vom Start weg schlicht niemals gab. Der ganze Feat machte erstmal GAR NICHTS! Das lässt auch so nebenbei auch tief blicken, was die System Mastery der Designer/Redakteure angeht.
Nota: der Feat wurde mittlerweile erratiert, und gibt nun einen relativen AC-Bonus. Nicht angepasst wurde jedoch die Featbeschreibung, die immer noch suggeriert, er hätte was mit Trefferchancen zu tun.
- Helpless Prisoner: zahle einen Feat dafür, dass es dir der SL noch schwerer machen darf, aus Fesseln zu entkommen. Rating: doppelter Stinkefinger und Lippenfurz.
- und nicht zuletzt der unsägliche Feat, der dir erlaubt, eine Aktion zu opfern, um deinem GEGNER Power Attack zu geben. Namen hab ich vergessen/gewiped.

Zwar kein Feat, aber eine wählbare Option: Vow of Poverty nimmt eine Sonderstellung ein. VoP war schon in 3.5 schlecht, in PF ist es _noch_ beschissener, UND das auch noch mit voller Absicht -- "Poverty should suck". Dass die Annahme irgendeines Monk Vows den Zugang zu den meisten Monk-PrCs unmöglich macht, sei nur noch der Vollständigkeit halber erwähnt.

--
Immerhin sind die meisten dieser Optionen nicht aus dem CRB, sondern aus teilweise sehr obskuren Quellen, sodass man normalerweise als Gelegenheitsspieler kaum darüber stolpern wird. Aber ich find es schon absurd, dass es allen Ernstes überhaupt die Möglichkeit gibt, Charakterressourcen dafür auszugeben, um _schlechter_ zu werden.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.02.2014 | 03:14
Hah.. das war mir noch nie aufgefallen!


(http://img.photobucket.com/albums/v43/Kira74205/headdesk.jpg)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 6.02.2014 | 07:48
Abgesehen davon, dass ich noch nie was von diesen Feats gehört habe (ihr Profis, ihr :D) ... weshalb sie für Anfänger ohne System Mastery eh völlig egal sein dürften (die sind ja schon froh, wenn sie die Expertenregeln haben - und die benutzen sie erfahrungsgemäß nur bei eindeutigen Feats wie den Rassensachen) ... das mit Power Attack klingt prinzipiell erstmal gut. Man kann bspw. einem Gegner in einer kritischen Situation, in der der Schaden sowieso egal ist, oder in der es eher um andere Effekte geht (Gift), einen Angriffsmalus verpassen. Ist doch nice, sofern sie das Ganze praktikabel umgesetzt hätten (wovon ich jetzt mal nicht ausgehe).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 6.02.2014 | 07:59
Abgesehen davon, dass ich noch nie was von diesen Feats gehört habe (ihr Profis, ihr :D) ... weshalb sie für Anfänger ohne System Mastery eh völlig egal sein dürften (die sind ja schon froh, wenn sie die Expertenregeln haben - und die benutzen sie erfahrungsgemäß nur bei eindeutigen Feats wie den Rassensachen) ... das mit Power Attack klingt prinzipiell erstmal gut. Man kann bspw. einem Gegner in einer kritischen Situation, in der der Schaden sowieso egal ist, oder in der es eher um andere Effekte geht (Gift), einen Angriffsmalus verpassen. Ist doch nice, sofern sie das Ganze praktikabel umgesetzt hätten (wovon ich jetzt mal nicht ausgehe).
Nein, ist es nicht.
1. Muss der Gegner RAW gar nicht davon gebrauch machen, sondern nur wenn er angreift. d. h. solange du ihn nicht zwingst, dich anzugreifen, hat er erstmal überhaupt keinen Nachteil.
2. In PF ist Power Attack fast ausschließlich von Vorteil. Der Angriffsmalus ist in Relation zu 3.5 so gering, dass er in Relation zum Schaden deutlich untergeht - oder anders gesagt, deine DPR steigt fast ausnahmslos immer.

Das Talent wäre genau dann sinnvoll, wenn diese Art der Provokation den Gegner zwingt, auch damit anzugreifen, und dann wäre es nur gegen Gegner sinnvoll, die im Nahkampf schwach sind (z. B. Betrachter). Aber so? Entweder er ignoriert es oder er profitiert davon.

Natürlich sind Talente, die einen Malus gegen, totaler Schwachfug. Aber sowohl die Designer von 3.5 als auch die von PF zeigen/zeigten mit absoluter Regelmäßigkeit enorme Klöpse. Da nehmen die sich alle nix.

Aber mal eine andere Frage, FS:
Warum sträubst du dich eigentlich so dagegen, dass Talente abgeschwächt werden? In 3.5 biegt und bricht man sich, damit man hier und da per Cherrypicking ein Bonustalent abstaubt. Ich empfinde das durchaus als etwas Positives, solange es eben nicht genau so ausufert.

Edit: Ich hab mir grade mal Helpless Prisoner angeschaut... Letzten Endes find ich das Talent nicht negativ.
1. Wenn du das Talent nutzt, hast du warscheinlich schon versucht, mit einer 20 zu entkommen und bist gescheitert. Dann kannst du nur bevorteilt werden.
2. Wenn du noch nicht 20 nehmen konntest, dann bekommst du ja nur dann einen Nachteil, wenn du den Wurf versaust. Und das ist ja total legitim.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 08:11
Mich überzeugt die These nicht so wirklich.
Oder anders gesagt, mich überzeugen die Gedanken über den Stellenwert von Feats und Skills bei der System Mastery nicht so sehr.
Ich bin gestern mal die Feat DB durchgegangen, habe mal hierhin und dorthin gefiltert und letztendlich bleibt der Eindruck: Feats sind nur noch zu Customizing des Charakters dar, aber praktisch kein Teil der System Mastery mehr. Gleiches gilt praktisch auf für Prestigeklassen.
Ich denke aber nicht dass es damit zu tun hat "Noob Friendly" sein zu wollen sondern den Stellenwert hart rüber zur Klasse und vor allem der intialen Attributsverteilung schiebt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 10:54
Naja, ich sehe das ein wenig als "Tongue in cheek" - wie gesagt gehen diese Feats normalerweise an einem vorbei. Allerdings demonstriert hier ja auch La Cipolla eindrucksvoll, wie man dann doch drauf reinfallen kann, selbst wenn der Feat mit einer dicken Warnung vorgestellt wird.

Zitat
Warum sträubst du dich eigentlich so dagegen, dass Talente abgeschwächt werden?

Ich finde schon die Frage seltsam. Aus verschiedenen Gründen. Aber die spontan wichtigsten:
1. Weil es mir Spaß macht, an meinem Charakter zu basteln und ihn durch die geschickte Auswahl von Optionen effektiver zu machen. Das wird aber komplett entwertet, wenn die Feats nur noch +1 auf Körbeflechten bei Vollmond geben, und alles was meine Fähigkeiten ausmacht mit einer einzigen Auswahl (Klasse/Archetyp) festgeschrieben ist.
2. Weil es wieder mal die Mundanen fickt und Caster bevorzugt. Erstens brauchen die Mundanen die Feats dringender als die Zauberer, die ja sowieso die freie Auswahl aus zig hundert Zaubern haben. Die exzellenten Metamagic-Feats wie Quicken Spell sind weiterhin unangetastet - ach was red ich, Quicken Spell wurde _aufgewertet_, herrgottnochmal! Die Nerfkeule trifft einseitig die Mundanen, die jetzt für jeden Trick 1-2 Feats mehr ausgeben müssen, aber wie gesagt über die ersten 12 (!) Stufen nur einen (1!) Feat mehr bekommen als in 3.5.
Und dann hört man trotzdem immer wieder Behauptungen wie "PF schließt die Schere zwischen Mundan und Magie" - je mehr ich mich mit PF befasse, desto lächerlicher wird diese Aussage.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Mamenchi am 6.02.2014 | 11:17
das erinnert mich an meinen Hunter SL, oWoD Regelwerk

als ich ihm sagte daß ich Merits und Flaws wollte, ist er vom Stuhl gefallen

NEIN gibts bei mir nicht, auf keinen Fall
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ginster am 6.02.2014 | 11:22
Naja, es gibt schon viele "Zwangsfeats", die über reine Individualisierung hinausgehen. Gunslinger ohne rapid reload leidet schon drastisch.

Mich stören vor allem determinierende Featchains. Der Weg des Gunslinger zu Deft Shootist führt zum Beispiel nur über Dodge und Mobility, wovon man sich zumindestens Dodge hätte sparen können. Die Chain beginnt eh frühstens auf lvl 3, weil rapid reload ja irgendwie noch wichtiger ist. D. h. das nächste Feat, das noch nicht steht, gibt's erst auf lvl 7. Spätestens da ist ja auch point blank shot fällig, eigentlich nur, weil man ja auch precise shot will uswusf.

Die Qual der Wahl hat man also nicht wirklich und der Gunslinger (als Beispiel) hat nicht soo viel Luft für Individualisierung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 13:47
@Feuersänger:

Manchmal, mein Guter, denke ich du hast Scheuklappen auf.

Jede PF Basis-Klasse zerlegt ihr 3.5 Gegenstück einfach nur wenn man "Nackte Werte" betrachtet, also ohne Feats. Je höher die Stufe und umso "mundäner" die Klasse, umso schlimmer wird das. Gerade hier sieht man doch, was die mundänen Klassen für ein Upgrade bekommen haben.
Ich glaube oft, du bist es so gewohnt auf Feats zu schauen, das du Class Features und Traits mehr oder weniger komplett übersiehst und nicht mitbekommst, was sich da alles so aufbaut.
Ok, sicher, in der 3.5 gab es mehr Synergie-Effekte die irgendwann mehr als Multiplikator denn als statischer Bonus gesehen werden können, aber wo, in Leveln ausgedrückt, überflügeln die 3.5 Charaktere mit optimierten Build die PF Charaktere denn so wirklich? Meist erst ab den Stufen, bei denen eh schon Schluss ist, also 15+

@Ginster:

Die Aussage hier ist einfach: Entweder sieht man den Weg zum besten Build oder nicht. Wobei ich hier lachen muss, denn du hast dich auf eine Sichtweise eingeschossen und ignorierst andere Optionen. Sind diese besser oder effektiver? Keine Ahnung, nur sind sie da.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 6.02.2014 | 13:49
1. Weil es mir Spaß macht, an meinem Charakter zu basteln und ihn durch die geschickte Auswahl von Optionen effektiver zu machen. Das wird aber komplett entwertet, wenn die Feats nur noch +1 auf Körbeflechten bei Vollmond geben, und alles was meine Fähigkeiten ausmacht mit einer einzigen Auswahl (Klasse/Archetyp) festgeschrieben ist.
Naja so ist es ja bei PF beileibe nicht. Ein Charakter ohne Talente wird einem Charakter mit Talenten auch in Pathfinder deutlich überlegen sein. Du kannst dich ja gern auf die superschlechten Talente versteifen, obwohl du ja jemand bist, den dieser "Floor" überhaupt nicht zu interessieren braucht, weil es sowieso nichts ist, was du wählen würdest.
Die starken Talente Pathfinders werden aber einen Charakter deutlich verbessern.

2. Weil es wieder mal die Mundanen fickt und Caster bevorzugt.
Das hingegen stimmt natürlich. Aber du könntest auch einfach mal eine andere Sache überlegen: Wie wäre es denn, den mundanen Klassen einfach Zugriff auf mehr Talente zu geben. Wäre das denn überlegenswert?

Quicken Spell wurde _aufgewertet_
Hö? Erklär.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 14:06
Hö? Erklär.

Ich glaube, er meint den einfacheren Zugang für Spontan Caster.

Das hingegen stimmt natürlich. Aber du könntest auch einfach mal eine andere Sache überlegen: Wie wäre es denn, den mundanen
Klassen einfach Zugriff auf mehr Talente zu geben. Wäre das denn überlegenswert?

Wozu?

Du kommst immer wieder in die gleiche Situation: Entweder bestimmen die Caster den Rast-Zyklus und haben immer zwischen 70 und 100% ihrer Zauber, dann hilft auch kein Upgrade der Feats, kein verdoppeln und verdreifachen, oder du nimmst den castern ihre Planungssicherheit und schaust zu was geschieht, wenn sie unter unsicheren Umständen mit ihren Ressourcen haushalten müssen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 14:42
Jede PF Basis-Klasse zerlegt ihr 3.5 Gegenstück einfach nur wenn man "Nackte Werte" betrachtet, also ohne Feats. Je höher die Stufe und umso "mundäner" die Klasse, umso schlimmer wird das. Gerade hier sieht man doch, was die mundänen Klassen für ein Upgrade bekommen haben.

Klar, die 3.5er-Klassengerüste sind "nackter", eben weil sie mehr darauf ausgelegt sind, erst durch Feats so richtig auszureifen. Ein Vergleich "3.5 und PF Chars ohne Feats" ist Schmarrn.

Zitat
Ok, sicher, in der 3.5 gab es mehr Synergie-Effekte die irgendwann mehr als Multiplikator denn als statischer Bonus gesehen werden können, aber wo, in Leveln ausgedrückt, überflügeln die 3.5 Charaktere mit optimierten Build die PF Charaktere denn so wirklich? Meist erst ab den Stufen, bei denen eh schon Schluss ist, also 15+

Wenn man es drauf anlegt, eher so ab Level 5-6.
Du erinnerst dich, kürzlich wurde doch hier ein Thread zum Paizo Forum verlinkt, wieviel DPS sich in PF aus verschiedenen Level 10 Builds rausholen lässt? Gemessen wurde mit Ausrüstung, ohne Buffs, gegen für das Level typische Gegner-AC. Der Spitzenreiter war ein Druide mit 80, gefolgt von einem Kämpfer mit 60 oder 70; Synthesist Summoner war nicht vertreten.
In 3.5 kannst du mal eben einen Charakter zusammenschwarten, der die 100 Schaden gegen typische AC auf Level _6_ knackt. Dank ACFs und Feats. Tu noch 6000GP extra drauf und der Output verdoppelt sich auf 200.
Ich sag nun nicht, dass man in 3.5 seinen Beatstick so bauen _muss_ oder _soll_, aber es ist jedenfalls ohne viel Mühe möglich.

obwohl du ja jemand bist, den dieser "Floor" überhaupt nicht zu interessieren braucht, weil es sowieso nichts ist, was du wählen würdest.

Teilweise fühle ich mich halt ein wenig vom System verarscht, daher mein Unmut. Z.B. der ach so tolle Furious Focus: negiert den PA-Malus auf den _ersten_ Angriff. Mit dem ersten Angriff sind die Trefferchancen auch so gut genug, zumal sich der Malus eh in Grenzen hält; was Schwierigkeiten bereitet sind die Iterativattacken. Und genau da, wo man Hilfe bräuchte, hilft der Feat nicht.

Zitat
Das hingegen stimmt natürlich. Aber du könntest auch einfach mal eine andere Sache überlegen: Wie wäre es denn, den mundanen Klassen einfach Zugriff auf mehr Talente zu geben. Wäre das denn überlegenswert?

Überlegenswert ja, würde jetzt nicht so aus dem Stand pauschal sagen dass es nichts brächte, aber es müsste schon ein deutliches Upgrade sein, um wirklich spürbar zu sein. Und da muss man dann wieder im Auge behalten, wie sich das auf die NSC auswirkt.

Zitat
Hö? Erklär.

1. In 3.5 können Spontancaster (die meisten jdf) Quicken gar nicht verwenden, da Metamagie ihnen die Zauberdauer auf 1 FRA erhöht, was natürlich zweckwidrig ist.
2. Quicken funzt in 3.5 nur bei Zauberdauern von Standard oder Full-Round Action; nicht Full Round (z.B. Summons).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 15:10
Ich glaube 2. funktioniert bei Pathfinder RPG ebenfalls nicht, zumindest ist die Einschränkung in beiden Fällen "not more than a full-round Action".

Aber das ganze ist ein wenig wie die Frage ob Schokotorte oder Gänsebraten die bessere Wahl für die nächste Diät sind.

Beide Systeme sind sich letztlich immer noch sehr ähnlich, und wer ein besseres Balancing zwischen Zauberwirkern und Mundanen und ein niedrigeres Powerniveau sucht findet es bei älteren und neueren D&D Editionen recht problemlos.

Letztlich ist dies doch irgendwo auch eine Stärke der beiden Systeme, sie bieten ein Spielerlebniss mit sehr starken, ab einem gewissem Punkt auch übermächtigen Charakteren und vielen Feinheiten in den Builds.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 6.02.2014 | 15:12
Teilweise fühle ich mich halt ein wenig vom System verarscht, daher mein Unmut. Z.B. der ach so tolle Furious Focus: negiert den PA-Malus auf den _ersten_ Angriff. Mit dem ersten Angriff sind die Trefferchancen auch so gut genug, zumal sich der Malus eh in Grenzen hält; was Schwierigkeiten bereitet sind die Iterativattacken. Und genau da, wo man Hilfe bräuchte, hilft der Feat nicht.
Ehrlich gesagt fühle ich mich ebenso von 3.5 verarscht, wenn ich gewisse ACFs und Talente ansehe.

Es ist einfach überhaupt nicht mehr mein Wohlfühlniveau, wenn ich jeden Gegner problemlos one-shotten kann. So gar nicht mehr.

1. In 3.5 können Spontancaster (die meisten jdf) Quicken gar nicht verwenden, da Metamagie ihnen die Zauberdauer auf 1 FRA erhöht, was natürlich zweckwidrig ist.
Stimmt schon. Aber dafür gibt es ja ungefähr 1000 Möglichkeiten, das zu umgehen. Aber ja, das braucht dann wieder ein Talent.
Aber um ehrlich zu sein, ich find's besser so. Warum sollten die Magier ein Tool bekommen, das Hexenmeister nicht haben dürfen?

2. Quicken funzt in 3.5 nur bei Zauberdauern von Standard oder Full-Round Action; nicht Full Round (z.B. Summons).
Das ist mir tatsächlich noch gar nicht aufgefallen...

Ardwulf, du liegst falsch.
Zitat von: Pathfinder
A spell whose casting time is more than 1 round or 1 full-round action cannot be quickened.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 15:13
Ardwulf, du liegst falsch.

Ah, ich seh es - hab bei den Einschränkungen für spontane Zauber geschaut.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ginster am 6.02.2014 | 15:42
Die Aussage hier ist einfach: Entweder sieht man den Weg zum besten Build oder nicht.

Aber dann hast Du die Feats dafür doch auch schon im Blick, die somit grundlegender Teil des Builds sind. Unter bloßem "Customizing" verstehe ich was anderes. Um was anderes ging es mir gar nicht, schon gar nicht, ob die Gunslinger-Optionen jetzt gut oder schlecht sind, die waren nur ein Beispiel.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 6.02.2014 | 15:59
Du kommst immer wieder in die gleiche Situation: Entweder bestimmen die Caster den Rast-Zyklus und haben immer zwischen 70 und 100% ihrer Zauber, dann hilft auch kein Upgrade der Feats, kein verdoppeln und verdreifachen, oder du nimmst den castern ihre Planungssicherheit und schaust zu was geschieht, wenn sie unter unsicheren Umständen mit ihren Ressourcen haushalten müssen.

Und ich dachte immer das Abenteuer bestimmt den Rastzyklus. :) Gut es geht ja auch anders:
Zauberer hat seine Sprüche raus wie sonst was.
Zauberer: "Wir rasten jetzt!"
Gruppe:" Nein, wir sind mitten im Verlies wir können nicht rasten."
Zauberer:" Ich habe keine Sprüche mehr, wir rasten." Rollt seine Decke aus.
Gruppe: "Mach mal."
Den Zauberer sah man das letzte mal in einen Orkkochtopf.  ;D

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 16:07
Schön wäre es. Doch da die Gruppe auf eben jenen Zauberer angewiesen ist bleibt es am Ende doch eher dabei dass alle Rasten.

Von der Kleinigkeit mal abgesehen dass es ungefähr genauso häufig vorkommen kann dass der Kämpfer meint: "mhh...nur noch ein Drittel HP. Hat noch wer Heilung? Vorher geht es nicht weiter..."

Aber das Hauptproblem ist: Wenn die Abenteuer den Rastzyklus tatsächlich steuern sollen, und gleichzeitig dieser so angelegt werden soll dass er für Balance sorgt so schränkt dies die Art der Abenteuer sehr ein. Sprich: Selbst wenn es nicht so wäre dass die Gruppe früher rastet - am Ende verliert man etwas dadurch. Es ist die unvermeidliche Folge der verschiedenen Charakterressourcen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 6.02.2014 | 16:50
Hier wird doch gerade ein absolut diskussionswürdiges Thema angesprochen.

Das System geht von 4-5 Encountern pro Tag aus. So sind die Ressourcen der Charakterklassen (inklusive Verbauchsgegenständen und Co) berechnet.
Ob das innerweltlich plausibel ist, ist doch eine ganz andere Frage. Ich finde dieses Ausrotzen von Monstern bestenfalls peinlich. Die Spannung geht flöten, der letzte Grad an Realitätsbezug geht gleich mit. Denn wenn Abenteurer jeden tag potentielle (Monster-)Gegner treffen, dann wäre wohl jeder Bauer Stufe 5-7. Inklusive magischem Schwert.
Das wäre dann plausibel, aber scheiße.

Ergo bleibt nur der Schluss, dass das Ressourcenmanagement bei DnD für selbstzaubernde Charaktere einfach mehr Spielraum lässt und diese genau deshalb mächtiger macht, als die schnödenen Mundanklassen. Super das  :d
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 17:11
Es geht ja auch nicht nur um Themen wie die Anzahl Zauber pro Tag. Auch Regeln wie die zur Erstellung von magischen Gegenständen sind darauf abzielend.

Um ein Beispiel zu nennen: Da Pathfinder RPG keine Erfahrungspunkte Kosten mehr für die Erstellung von magischen Gegenständen kennt ist es für einen Magier auch leicht sich mit Schriftrollen oder Zauberstäben mit Ladungen von Zaubern auszustatten und so einfach seine Anzahl Zauber zu erhöhen.

Das geht sogar während man Abenteuer besteht, aber natürlich nochmal etwas besser wenn man als SL auf die Idee kommt zu sagen: Ja klar gibt es Phasen in denen ihr eure 4 Kämpfe am Tag habt, aber dafür auch mal 4 Wochen in denen wenig los ist....

Letztlich ist es leicht ausnutzbar für Magiewirker wenn der Spielleiter oder das Abenteuer keine hohe Anzahl Kämpfe vorsieht. Und selbst dann ist oft fraglich ob die Rechnung aufgeht und sich die beiden Ressourcenverbrauchslinien je treffen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 17:21
Nichtsdestotrotz hat man eben genau nicht "jeden Tag" 4 Encounter. Und jeder Bauer erst recht nicht. Das ist so ein bescheuerter Strohmann, eigentlich ärgere ich mich gerade über mich selbst dass ich überhaupt antworte, weil du es selber garantiert besser weisst.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 6.02.2014 | 17:32
Was ist ein Strohmann?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 17:36
http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 6.02.2014 | 17:50
Nichtsdestotrotz hat man eben genau nicht "jeden Tag" 4 Encounter. Und jeder Bauer erst recht nicht. Das ist so ein bescheuerter Strohmann, eigentlich ärgere ich mich gerade über mich selbst dass ich überhaupt antworte, weil du es selber garantiert besser weisst.

Das mit dem Bauer zielte eigentlich darauf ab, dass die Monsterdichte auf der Spielwelt derart hoch sein müsste, dass selbst Bauern schon gute Stufen erreicht hätten. Aber klaro war das überspitzt und strohig ... "warum liegt hier eigentlich Stroh?"
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 17:57
Kann man ein Ausnutzen des unterschiedlichen Ressourcenverbrauchs und der damit verbundenen Abhängigkeit des Balancings von eine bestimmten Encounteranzahl denn überhaupt als Munchkinspielweise bezeichnen?

Natürlich wird dort etwas zum eigenen Vorteil genutzt was das System so nicht annimmt oder bedenkt. Aber am Ende ist es dort ja der Spielleiter der von der angedachten Spielweise abweicht oder nicht genug Anreize setzt um bei ihr zu bleiben.

Das dies am Ende zu einer Dominanz der Magiewirker führt und Abenteuergestaltung einschränkt: geschenkt. Jeder der 3.5 oder Pathfinder spielt ist sich dessen doch letztlich bewusst. Es gibt genug Threads darüber.

It's not a bug, it's a feature. Wenn auch eines das nicht alle anspricht und eben oft genug jemanden ärgert um Threads dazu aufzumachen. Aber um bei dem Beispiel oben zu bleiben: wenn der Gänsebraten nicht bei der Diät hilft bringt es wenig ihm die Schuld daran zu geben.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 18:02
Aber dann hast Du die Feats dafür doch auch schon im Blick, die somit grundlegender Teil des Builds sind. Unter bloßem "Customizing" verstehe ich was anderes. Um was anderes ging es mir gar nicht, schon gar nicht, ob die Gunslinger-Optionen jetzt gut oder schlecht sind, die waren nur ein Beispiel.

Ah, verstehe.
Ich meinte es tatsächlich so, das die endgültige Auswahl an Builds pro Klasse (Und damit meine ich funktionierende, runde Builds, keine Munchkin-Sachen) recht überschaubar ist und es sich oft nur runter auf die Wahl der Race, evtl. Racial Archtype und ein bis zwei exotischere Feats oder Traits bricht. Customizing im Sinne eines Finishing Touches halt.

Aber das Hauptproblem ist: Wenn die Abenteuer den Rastzyklus tatsächlich steuern sollen, und gleichzeitig dieser so angelegt werden soll dass er für Balance sorgt so schränkt dies die Art der Abenteuer sehr ein. Sprich: Selbst wenn es nicht so wäre dass die Gruppe früher rastet - am Ende verliert man etwas dadurch. Es ist die unvermeidliche Folge der verschiedenen Charakterressourcen.

Naja, zum einem befindet man sich meist entweder in einer geschlossenen Umgebung oder unter Zeitdruck. Albern wirds immer erst dann, wenn man Ressourcen einsetzen kann um mehr Ressourcen zu bekommen, etwa Rope Trick, da man hier einen Exploit nutzt um sich aus dem erwarteten Ressorcenmanagement zu ziehen.
(Exploit im Sinne von: Der Einsatz des zaubers mag zwar schlau sein, geht aber gewalltigen gegen den gamististischen Aspekt des ganzen)

Blablablubberblubb!

Huh? Luxferre? Was hat man dir gerade in den Kaffee getan?

Kann man ein Ausnutzen des unterschiedlichen Ressourcenverbrauchs und der damit verbundenen Abhängigkeit des Balancings von eine bestimmten Encounteranzahl denn überhaupt als Munchkinspielweise bezeichnen?

Natürlich wird dort etwas zum eigenen Vorteil genutzt was das System so nicht annimmt oder bedenkt. Aber am Ende ist es dort ja der Spielleiter der von der angedachten Spielweise abweicht oder nicht genug Anreize setzt um bei ihr zu bleiben.

Das dies am Ende zu einer Dominanz der Magiewirker führt und Abenteuergestaltung einschränkt: geschenkt. Jeder der 3.5 oder Pathfinder spielt ist sich dessen doch letztlich bewusst. Es gibt genug Threads darüber.

Ah, Moment mal an der Stelle:

Hier spielen doch zwei Sachen mit rein: Erwartungshaltung und Belohnungssystem. Es betrifft ja nicht nur X Encounter bis zur Rast, sondern X Encounter mit Schwierigkeitsgrad Y bis zu Rast, wobei der Wert Y den Wert X bestimmt.

Die pauschale Antwort muss hier also sein: Wenn eine Gruppe es nicht schafft ihre X zu Y Encounter zu bestehen weil sie ihre Ressourcen verpulvert haben, dann gibts halt weniger bis keine EXP mehr.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 6.02.2014 | 18:04
Zitat
In 3.5 kannst du mal eben einen Charakter zusammenschwarten, der die 100 Schaden gegen typische AC auf Level _6_ knackt. Dank ACFs und Feats. Tu noch 6000GP extra drauf und der Output verdoppelt sich auf 200.
Wobei ich da in vielen Fällen arg bezweifle das die Autoren wirklich überschaut haben was sie mit diesem Feat, Classfeature, ACF  oder was auch immer "anrichten".
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 18:09
Wobei ich da in vielen Fällen arg bezweifle das die Autoren wirklich überschaut haben was sie mit diesem Feat, Classfeature, ACF  oder was auch immer "anrichten".

Unter absoluter Garantie nicht.
Schön nachzulesen in einem Interview mit Ari Marmel, warum alles aus dem Book of Magic total broken ist, einfach weil keiner groß getestet oder QA betrieben hat.

Wollte Feuersänger dazu nicht was schreiben?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 18:17
@Arldwulf:
Totale Munchkin-Spielweise wäre: rein in den 1. Encounter, als Spellcaster voll Nova gehen und alles mit den stärksten Zaubern wegmachen, dann per Plane Shift in eine andere Dimension wechseln (womöglich in eine selbsterschaffene Privatdimension), in der die Zeit schneller abläuft, dort 8 Stunden rasten und Zauber frisch vorbereiten, dann wieder zurückshiften; währenddessen sind auf Material Prime gerade mal 6 Sekunden vergangen.

Auch wenn diese Extremmethode nicht anwendbar ist, kann man es wohl durchaus als munchkinig bezeichnen, wenn man sich seine Ressourcen nicht einteilt und deswegen alle Nase lang rasten will, damit man immer mit einem vollen Komplement in jeden Encounter gehen kann.

Aber das ist ja mit einem ordentlich geskillten Caster alles gar nicht nötig. Ab mittleren Stufen halten Caster eh länger durch als Mundane, ohne dass ihnen die Zauber ausgehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 18:27

Naja, zum einem befindet man sich meist entweder in einer geschlossenen Umgebung oder unter Zeitdruck. Albern wirds immer erst dann, wenn man Ressourcen einsetzen kann um mehr Ressourcen zu bekommen, etwa Rope Trick, da man hier einen Exploit nutzt um sich aus dem erwarteten Ressorcenmanagement zu ziehen.
(Exploit im Sinne von: Der Einsatz des zaubers mag zwar schlau sein, geht aber gewalltigen gegen den gamististischen Aspekt des ganzen)

Klar, das ist ja was ich mit der Einschränkung der Abenteuergestaltung meine. Effektiv ist dies eine Aussage welche sagt dass Abenteuer einem bestimmten Schema entsprechen müssen um diese Probleme zu minimieren. Was wie gesagt nur ein Problem ist wenn man davon abweichen will. Und darum die Analogie mit dem Gänsebraten. Eigentlich sind all die Balancingtreads, genauso wie Threads die Powergaming und das Ausnutzen von Regelelementen in 3.5 oder auch Pathfinder anmeckern vergleichbar mit jemandem der in einem Forum über Nahrungsmittel die Ineffizienz von Gänsebraten zur Gewichtsreduktion anmeckert.

Ja Pathfinder und D&D 3.5 haben viele zum Ausnutzen einladende Regeln, ein hohes Powerniveau und das Gruppenbalancing wird eigentlich nur durch Goodwill zusammen gehalten. Na und? Niemand der in so einem Forum postet hört dies zum ersten Mal.

Man muss selbst wissen wie wichtig es einem ist. Ob es schmeckt und man auf die paar Nebenwirkungen pfeift deswegen.

Für den Drang zum Munchkinartigem Spiel nehmen sich beide Systeme wenig und sind da wie Schokoladentorte und Gänsebraten. Wer wirklich abnehmen will und wem dies wichtig ist der lässt sie bleiben. Oder sollte es so handhaben in der Theorie. Denn wie bei einem Jojoeffekt werden wir ja sicher auch in 5 Jahren noch in den meisten 3.5 Foren die gleichen Themen finden. ;-)

Sie kommen immer wieder.
(Sorry für den Rant ;-) )
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 18:54
Klar, das ist ja was ich mit der Einschränkung der Abenteuergestaltung meine. Effektiv ist dies eine Aussage welche sagt dass Abenteuer einem bestimmten Schema entsprechen müssen um diese Probleme zu minimieren. Was wie gesagt nur ein Problem ist wenn man davon abweichen will. Und darum die Analogie mit dem Gänsebraten. Eigentlich sind all die Balancingtreads, genauso wie Threads die Powergaming und das Ausnutzen von Regelelementen in 3.5 oder auch Pathfinder anmeckern vergleichbar mit jemandem der in einem Forum über Nahrungsmittel die Ineffizienz von Gänsebraten zur Gewichtsreduktion anmeckert.

Um ganz ehrlich zu sein, den (Kritik-)Punkt werde ich nie wirklich verstehen können. Gerade Pathfinder liefert und unterstützt nur einen einzigen Spielstil "by the book". jeder, der etwas anderes will, wird über kurz oder lang auf Probleme stoßen, wenn seine Wünsche (Spielstil) mit dem Angebotenen entweder anecken oder direkt in Konflikt geraten.
Wie kommst du z.B. auf "Einschränkung der Abenteuergestaltung", wenn nur eine einzige Art der Abenteuergestaltung angeboten wird, man aber auch nicht versucht einen anderen Sachverhalt darzustellen?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 19:01
Unter absoluter Garantie nicht.
Schön nachzulesen in einem Interview mit Ari Marmel, warum alles aus dem Book of Magic total broken ist, einfach weil keiner groß getestet oder QA betrieben hat.

Wollte Feuersänger dazu nicht was schreiben?

Was? Ach so!
Ich sollte mir angewöhnen, immer gleich Notizen zu machen.
Das eine ist glaub ich ziemlich allgemein bekannt, das Monte Cook Interview, in dem er behauptet hat, sie hätten die Optionen mit Absicht unterschiedlich stark gemacht, um System Mastery zu belohnen, und den Spielern die die guten Optionen herausfinden damit ein gutes Gefühl zu vermitteln.
Wobei ich persönlich das für eine Schutzbehauptung halte, zumal dies auch anderen Aussagen anderer 3E-Designer widerspricht. Ursprünglich hatten die in der Tat die Skill-Feats als Benchmarks im Sinn, also 1 Feat = 3-4 Skillpunkte. Was ja mit den nichtmagischen PHB-Feats noch weitgehend konform geht. +1 Angriff hier, +2 Schaden da -- Pipifax und Kokolores.
Gut, und dann gibt es da noch Sean K "The Brain" Reynolds, der Skill Focus für _doppelt_ so wertvoll hält wie Quicken Spell. Das hab ich ja auch schon mehrfach zitiert und verlinkt. Umso trauriger, dass so eine Hohlfrucht immer noch so viel zu sagen hat.

Aber der Punkt ist: den 3.X-Designern ist dann so mit der Zeit auch klar geworden, dass Caster und Mundane in völlig unterschiedlichen Ligen spielen. Nur war das halt leider erst _nach_ dem 3.5-Release, sonst hätte man ja da noch was machen können. Und jetzt war halt das Problem: man kann ohne Editionswechsel den Castern nicht wesentlich was wegnehmen. Einmal gewährte Privilegien gibt niemand mehr auf.
Im Laufe der Zeit kamen also neue Casterklassen raus, die besser gebalanced waren, und für die alten Caster wurden ACFs angeboten, die diese abschwächen sollten. Nur wurde dies bei letzterem wieder nicht kommuniziert, und der Spieler, der bis dato nur Power Creep gewöhnt war, las das neue Material durch und dachte sich "Warum sollte ich das nehmen?". Hätte man hier offen und ehrlich gesagt: "Beim Druiden haben wir riesen Mist gebaut, die Klasse ist viel, viel, viel zu mächtig; hier ist eine erratierte Version" oder _wenigstens_ "...hier ist mit Shapeshift ein Tool, dass die Klasse etwas nerfen _soll_", hätte man da m.E. mehr erreicht.
Auf der anderen Seite hat man halt so nach und nach angefangen, den Mundanen Zuckerl zuzuschmeissen, um die Lücke etwas kleiner und die Klassen attraktiver zu machen. So sind dann Feats wie Shock Trooper entstanden (CW war ja sogar eins der ersten Bücher nach Umstellung auf 3.5), oder auch der Spirit Lion Barbar.
Leider ist die Message aber auch noch nicht zu allen Autoren durchgedrungen gewesen, sodass dann im Schnitt für jedes Zuckerstückchen, das extra für Mundane geschrieben worden war, doch binnen kürzester Zeit eine halbe Seite magischer Alternativen aus den Druckerpressen quoll. Sie haben es einfach NIE hingekriegt, eine gute Option einfach mal wirklich _ausschließlich_ Mundanen zugänglich zu machen und sie den Zauberern vorzuenthalten. Das ist und bleibt kacke.

Immerhin hat man durch die Vielfalt des Materials die Möglichkeit, sich für sein Spiel jeweils aus den Regalen zu bedienen, die dem gewünschten Powerlevel entsprechen. Man darf halt nur nicht dem Irrglauben aufsitzen, Core wäre irgendwie balanced, sondern muss sich schon mit dem System auskennen.

Naja, und dann kam eben Pathfinder, und der ganze Zirkus ging von vorne los. Den Druiden hat es noch am stärksten mit dem Nerfstick erwischt, und jetzt ist er halt von Platz 1++ auf Platz 2 hinter dem Wizard zurückgefallen. Der aber auch einige Upgrades bekommen hat, die er natürlich _dringend_ gebraucht hat. Ebenso wie der Sorcerer. Kurz: fast alle Casterklassen wurden durch die Bank aufgewertet, und damit war der angebliche Balanceansatz schon wieder beim Teufel. Und seitdem mussten die Mundanen noch viele, viele Schläge mit der Nerfkeule einstecken, während die Caster weiterhin weitgehend unbehelligt die Realität nach ihren Wünschen umformen dürfen.
Womit wir wieder bei der Eingangsfrage sind: "Ist den Autoren klar was sie da tun?" - worauf es eigentlich nur zwei mögliche Antworten gibt, nämlich entweder "Nein, 14 Jahre D&D 3+ haben noch nicht gereicht" oder "Ja, aber sie finden Magier einfach geiler."

Ich hab auch gerade kürzlich noch ein geiles Zitat von einem der Designer gelesen, das hätte hier auch zum Thema gepasst aber ich habs vergessen... muss nochmal suchen gehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 19:07
Um ganz ehrlich zu sein, den (Kritik-)Punkt werde ich nie wirklich verstehen können. Gerade Pathfinder liefert und unterstützt nur einen einzigen Spielstil "by the book". jeder, der etwas anderes will, wird über kurz oder lang auf Probleme stoßen, wenn seine Wünsche (Spielstil) mit dem Angebotenen entweder anecken oder direkt in Konflikt geraten.
Wie kommst du z.B. auf "Einschränkung der Abenteuergestaltung", wenn nur eine einzige Art der Abenteuergestaltung angeboten wird, man aber auch nicht versucht einen anderen Sachverhalt darzustellen?
Ist eine berechtigte Frage...ich würde sagen dieser "Vorwurf" bezieht sich eher auf den Vergleich mit anderen Systemen, weniger auf eine Desinformation. Du hast sicher Recht, Pathfinder geht damit durchaus offen um und man macht ja aus der 3.5 Herkunft keinen Hehl.

Es ist eher ein "eigentlich sind dies unnötige Probleme" als ein "na die Entwickler tun so als gäbe es diese Einschränkungen und Erwartungshaltungen nicht"

Aber die Erwartungen der Spieldesigner müssen ja nicht denen der Konsumentenentsprechen. Denn am Ende gewinnt natürlich man nichts damit, die angestrebte Spielweise und Encounteranzahl lässt sich auch flexibler erreichen, stabiler Abweichungen gegenüber.  Einen Vorteil dieser Herangehensweise hat mir noch keiner so recht sagen können. Also außer "weniger Aufwand für die Entwickler"
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 6.02.2014 | 19:29
Danke Feuersänger! Dein letzter Post fasst meine Kritik - ganz ohne meine übliche Polemik und Reizworte - sehr schön zusammen. Pathfinder ist eine Steigerung von 3.5, alle sind besser geworden und sie waren vorher schon zu stark. Man kann noch kaputtere Charaktere bauen und mit jedem neuen Sourcebook wird alles verschlimmbessert. Insofern führt PF natürlich nicht zum Munchkingame ; es zieht nur Munchkins und extrem-Powermonger magisch an, weil sie ihre Gelüste in diesem System besser ausleben können, als in anderen. Und auch "normale" Spieler werden im Laufe ihrer Zeit mit PF - aus ganz unterschiedlichen Gründen - ganz andere Charaktere bauen, als in der Phase davor. Because I can.

Mein Fehler war also: alles aus der SRD ist zugelassen, ohne mal genau zu analysieren, was dieses "alles" eigentlich ist, da ich dem Irrglauben unterlag seit der Beta habe das System sich nur noch weiter verbessert - da das ja ursprünglich das erklärte Ziel von Paizo war. Und meinen Spieler kann ich maximal vorwerfen, dass sie das gnadenlos ausgenutzt haben, weil sie nun die Möglichkeit sahen, endlich mal den Build xyz zu spielen. Klassisches aneinander vorbei reden.

Also schön brav zurück zu 3E bzw. 2E ... die fühlen sich nicht so broken an (und die kenne ich im Gegensatz zu 3.5/PF auch wirklich gut). Und für diejenigen, die im Irrglauben leben jeder sei 2003 zu 3.5 gewechselt: wir nicht. Wir haben bis kurz vor Erscheinen der 4E brav die 3E gespielt und uns relativ spät die 3.5 Corebooks zugelegt - ohne auch nur ein Splatbook zu kaufen ; von daher kann ich auch nicht wirklich beurteilen in wie weit 3.5 oder PF jetzt ein (für meinen Stil) schlimmeres Spiel darstellt. Ich habe eben nur den Vergleich PF zu 3E - und da scheinen mir doch wahrhaft Welten dazwischen zu liegen.

Danke soweit.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 19:36
Öhm, das ist zwar nicht das was ich geschrieben habe, aber egal... ;)

Aber 2E spielt sich da insofern schon relaxter, da hast du schon recht. Da gibt es zwar auch ein paar Exploits, aber die lassen sich ja relativ leicht identifizieren und ausklammern.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 6.02.2014 | 19:42
Zitat
Auf der anderen Seite hat man halt so nach und nach angefangen, den Mundanen Zuckerl zuzuschmeissen, um die Lücke etwas kleiner und die Klassen attraktiver zu machen. So sind dann Feats wie Shock Trooper entstanden (CW war ja sogar eins der ersten Bücher nach Umstellung auf 3.5), oder auch der Spirit Lion Barbar.
Nur wurde auch das mMn zu unkoordiniert gemacht, woraus dann sowas wie der "Ubercharger" resultiert, wo die ganzen Bestandteile an sich eindringlich in Bezug auf die Spielbalance Sinnvolle ergänzen waren, in der Kombi aber einfach ein Overkill.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 19:46
Gerade bei den Castern muss ich mal nachfragen, einfach weil ich das Phänomen der "Übermächtigen Caster" in meiner ganzen PF-Zeit noch nicht erlebt habe: Was genau soll damit gemeint sein? Die kleinen Goodies? Die Hit Points?
Das ist jetzt natürlich nur anekdotisch, nur 5 APs mit 5 verschiedenen Gruppen, jeweils sehr nah dran an den "klassischen 4 Klassen" hat bei mir immer das gleiche Ergebnis erbracht: Die Leute werfen nicht so mit Zaubern um sich und nutzen lieber durch die Bank ihre kleinen Goodies oder verbrauchen relativ schwache Wands, da in einem AP nie klar ist was als nächstes kommt oder wie viele Encounter vor einem sind.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 6.02.2014 | 19:53
Es ist eine wunderschöne Ironie, wie Archo anscheinend liest, was Feuersänger schreibt, das dann aber beim Fertiglesen schon wieder vergessen hat und sagt, er stimme ihm zu. Du pickst dir anscheinend die kleinen Argumente zusammen, die du brauchst, um deine Argumentation zu untermauern, obwohl du ganz am Anfang des Thread ja "vom Gegenteil überzeugt werden" wolltest. Du zeigst eigentlich, dass ich das zurecht nicht wirklich geglaubt habe. Du hattest (und auch das hab ich vor 3 Seiten bereits gesagt) deine Meinung schon lang gebildet und wolltest hier diese nur noch kundtun.

Tatsächlich ist aber mittlerweile hinlänglich gesagt worden: PF hat ein potenziell niedrigeres Machtniveau als 3.5. Auch Powergaming ist nicht so fruchtend wie in 3.5.

Wobei ich das übrigens anders sehe: Bei den Mengen an Zaubernerfs finde ich nicht, dass die Magieklassen wirklich besser geworden sind. Aber die ganzen neuen Fähigkeiten haben es durchaus auch in sich. Ich sehe halt, warum es gemacht worden ist und finde das eigentlich ganz gut.

Ich denke, wenn man da mal 30 Stunden Arbeit dahintersetzt und die Zauberlisten überarbeitet (wurde ja schonmal als Vorschlag von mir genannt: Grad 8 und 9 Streichen, dann die anderen auf 9 Grade strecken und nochmal für die größten Ausreißer mit der Nerfkeule drüber...), dann bekommt man durchaus ein anständiges System zustande. So ist es eben eher für maximal mittlere Stufen geeignet.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 6.02.2014 | 20:01
Tigershark: du hast im Gate schon getrollt und gähnend genervt; auch dort bestand deine Hauptbeschäftigung darin haltlose Unterstellungen zu posten und dich selbst zu bestätigen. Hier hingegen, im Tanelorn, habe ich tatsächlich eine funktionierende Ignore-Funktion. Und die stelle ich jetzt an. Und dann kannst du sonstwen nerven. Wobei sonstwen - wenn ich mal genau schaue, wer dir hier überhaupt noch Beachtung schenkt - ein deutlich eingeschränkter Personenkreis zu sein scheint. Zum Beispiel deine Alternativ-Accounts mit denen du dir - wie einst im Gate - selbst recht gibst, wohl damit wenigstens mal einer so völlig auf deiner Seite steht. Schönes Leben noch.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Waffls am 6.02.2014 | 20:35
Gerade bei den Castern muss ich mal nachfragen, einfach weil ich das Phänomen der "Übermächtigen Caster" in meiner ganzen PF-Zeit noch nicht erlebt habe: Was genau soll damit gemeint sein? Die kleinen Goodies? Die Hit Points?
Das ist jetzt natürlich nur anekdotisch, nur 5 APs mit 5 verschiedenen Gruppen, jeweils sehr nah dran an den "klassischen 4 Klassen" hat bei mir immer das gleiche Ergebnis erbracht: Die Leute werfen nicht so mit Zaubern um sich und nutzen lieber durch die Bank ihre kleinen Goodies oder verbrauchen relativ schwache Wands, da in einem AP nie klar ist was als nächstes kommt oder wie viele Encounter vor einem sind.

Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen, denn ich habe sehr ähnliche Erfahrungen gemacht (4 APs, 2 jahrelange Kampagnen). Caster haben Goodies bekommen, Nicht-Caster Upgrades. Da hat sich schon sehr viel in die richtige Richtung bewegt, denke ich. Das ist auch in der Realität nicht nur in Adventure Pathes so, sondern auch in freien Kampagnen. Monster sind schließlich auch stärker geworden und es lohnt sich, seine Ressourcen einzuteilen. Jeder hat natürlich immer noch ein Ass im Ärmel um wirklich grobe Situationen zu meistern. Vielleicht liegt das aber auch an unserer Gruppe, die leidlich erfahren musste, was es heißt, wenn alle rausnovan, was nur geht um dann einem grinsenden Spielleiter gegenüber zu sitzen, der den BBEG auspackt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 20:39
Gerade bei den Castern muss ich mal nachfragen, einfach weil ich das Phänomen der "Übermächtigen Caster" in meiner ganzen PF-Zeit noch nicht erlebt habe: Was genau soll damit gemeint sein? Die kleinen Goodies? Die Hit Points?
Das ist jetzt natürlich nur anekdotisch, nur 5 APs mit 5 verschiedenen Gruppen, jeweils sehr nah dran an den "klassischen 4 Klassen" hat bei mir immer das gleiche Ergebnis erbracht: Die Leute werfen nicht so mit Zaubern um sich und nutzen lieber durch die Bank ihre kleinen Goodies oder verbrauchen relativ schwache Wands, da in einem AP nie klar ist was als nächstes kommt oder wie viele Encounter vor einem sind.

Im Prinzip: die Summe macht es. Ein paar Dinge wurden ja schon genannt. Talente für Zauberwirker wurden so gelassen wie sie waren oder verbessert, dafür hat man nun jedoch mehr. Zusätzliche Klassenfeatures sind dazugekommen, extra hitpoints und auch wenn manche Zauber abgeschwächt wurden gibt es dennoch immer noch genug die 1 zu 1 übernommen wurden. Auch solche die ohnehin zu den richtig guten Optionen gehörten. Und mit den Regeln für magische Gegenstände macht man halt ein richtig großes Fass auf. Nicht nur dass diese keine XP mehr kosten, sie können auch generell einfacher erstellt werden so dass den Magiewirker nichts daran hindert sie während der Abenteuer zu erschaffen.

Wie immer gilt dabei natürlich: es ist ein bisschen die Frage ob die Amis die Welt 2000 mal pulverisieren könnten oder die Russen es tausend mal könnten. Das wahre Powerniveau des Magiers bestimmt der Spieler, der meist kein Interesse hat das Abenteuer zu sprengen. Wie du schon sagst: die Leute machen es nicht. Man könnte die Klasse auch noch weiter aufrüsten und dennoch würden in funktionierenden Gruppen die Spieler sich zurück halten.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Wellentänzer am 6.02.2014 | 20:46
Zum Beispiel deine Alternativ-Accounts mit denen du dir - wie einst im Gate - selbst recht gibst, wohl damit wenigstens mal einer so völlig auf deiner Seite steht. Schönes Leben noch.

Wow. Geiler Trick!
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Wällentenzer am 6.02.2014 | 20:50
Wow. Geiler Trick!

Jojo, stimmt genau! Was bist Du nur wieder für eine smarte, coole Sau, Wellentänzer. Und son Eyecandy dazu. Heilige Mutter Gottes, Du machst mich ganz wuschig!
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 20:52
@Arldwulf:

I woas ned so recht.
ich glaube, der psychologische Faktor spielt eine entscheidendere Rolle. Arkam hatte da vor ein paar Seiten was spannendes zu geschrieben, RE: Sich Immunisieren (als Kurzform) und ich denke, da ist was dran. Wenn man nur die Wahl hat entweder nichts zu machen oder massiv zuzuschlagen, dann wird jedem normalen Mensch irgendwann mal langweilig und er "Geht Nova".
Die aktuelle Situation ist ja, Caster müssen sich nicht "Immunisieren" um zu überleben, haben was zu tun und können ihre Ressourcen besser für die Gruppe als ganzes einsetzen, wohingegen (Zumindest in APs) auch die "Normalos" mit Optionen versehen werden, mit denen sie mal "rausrotzen können" (Man schaue sich mal die speziellen Items in APs an)

Ich denke, das ist einer der Gründe warum ich bisher 3x die Witch als Caster-Klasse bei mir am Spieltisch gesehen habe, einfach weil sie jede Runde mit einfachen Aktionen aufwarten kann und nur auf Zauber zurückgreifen muss, wenn es wirklich sein muss und gut für die Situation ist.

[Nachtrag] Nur so, eine ähnliche Situation sehen wir ja auch drüben bei DSA4.1 mit den Akademiemagiern: Da man nicht "einfach so" im kampf mit agieren kann, muss man sich einen Weg suchen mal einen dicken "Whamm!" abzulassen um ebenfalls etwas Befriedigung abzubekommen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 6.02.2014 | 21:21
Zumindest ist die psychologische komponente sicher wichtig.

Und auch Arkams Theorie von der Angstspirale ist sicher richtig. Ich denke aber dass diese in erster Linie durch Ungleichgewicht gefördert wird. Dass die Spieler so reagieren ist eine Folge undurchdachter und ausnutzbarer Regeln, welche erst die Angst nicht zu wissen wo man steht mit sich bringt. An der Stelle an der man sein Charakterkonzept spielen kann ohne sich diese Sorgen zu machen durchbricht man die Spirale.

Bezogen auf die Unterschiede Zauberwirker \ Nichzauberwirker ist aber ja das Gegenteil der Fall, die Nichtzauberwirker haben die Optimierung viel nötiger und sind dadurch auch stärker in der Spirale.

Interessanter find ich da ohnehin die Frage warum man die Unterschiede überhaupt haben will, was man sich davon verspricht. Ich hab das mal versucht für unterschiedliche Gruppen zu betrachten, für powergamer und Nichtpowergamer, für Leute die gern Basteln und solche die gern einfach loslegen, für Leute die gern dem Standartabenteuerschema folgen und solche die es nicht tun, für kampflastiges und nicht Kampflastiges Spiel. Immer kam heraus: Durchdachtere, ausbalancierte Regeln lassen alle profitieren. Das gilt lustigerweise sogar für Leute die gern Charaktere mit unterschiedlichem Machtlevel wollen, selbst diese profitieren von Balancing.

Eigentlich gibt es nur eine Gruppe für die es schlechter wäre. Spieledesigner, die dadurch mehr Aufwand haben.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 21:25
Slayn, ich muss dir doch nicht erzählen, mit welchen Zaubern man Encounter beenden kann, bevor sie richtig angefangen haben, oder?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Glühbirne am 6.02.2014 | 22:50
[Nachtrag] Nur so, eine ähnliche Situation sehen wir ja auch drüben bei DSA4.1 mit den Akademiemagiern: Da man nicht "einfach so" im kampf mit agieren kann, muss man sich einen Weg suchen mal einen dicken "Whamm!" abzulassen um ebenfalls etwas Befriedigung abzubekommen.

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Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Just_Flo am 6.02.2014 | 23:03
Slayn, ich muss dir doch nicht erzählen, mit welchen Zaubern man Encounter beenden kann, bevor sie richtig angefangen haben, oder?

Ihm vielleicht nicht, aber ich bitte um diese Erleuchtung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 23:15
@Glühbirne:

Pass auf, das ist komplexer. In der 3.0 und 3.5 von D&D waren Caster mehr oder weniger rein Slot-gebunden und was sie konnten oder nicht, hatte mehr oder weniger nur damit zu tun welche Zauber im Spiel waren.
Das hat zu einem wirren Wettrüsten geführt, bei dem man quasi nur noch zur "Nuklearen Option" im Spiel gegriffen hat und alles andere nebensächlich war. Daher auch so seltsame Konzepte/Witze wie der 15 Minute Work Day.
Das Äquivalent wäre der Akademiemagier, der seinen Stabzauber so wählt um einen Kampf komplett für sich zu entscheiden und dann TROTZ aller anderen Optionen die er hat warten muss bis er die AsP hier wieder aufgefüllt hat, denn alles abseits des dicksten, fettesten, entscheidensten Schlags hat keinen Wert.

@Just_Flo:

Bitte nicht. Das wird nur wieder die gleiche alte Liste an Zaubern, die für andere Bereiche gedacht waren und hier missbraucht werden.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 6.02.2014 | 23:25
Ihm vielleicht nicht, aber ich bitte um diese Erleuchtung.

Ganz allgemein gesprochen: Control-Zauber, die auf die schwachen Saves der Gegner gehen und ihnen die Aktionen wegnehmen.
Auf den untersten Stufen zB Color Spray - nimmt i.d.R. 3 von 4 mundane Gegner (mit schwachem willsave) aus dem Kampf. Natürlich nicht gegen Untote usw.
Oder Grad 4 - Evan's Spiked Tentacles of Forced Intrusion. "Wait, what?" :D
Gibt auf jedem Grad ein paar Zauber, die sich für verschiedene Gegnersorten besonders eignen.

edit: Achja, man kann auch Utility spells kreativ einsetzen. Das macht freilich auch Laune ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 6.02.2014 | 23:41
@Feuersänger:

Da Just_Flo ein DSA-Spieler ist und sich nicht mit den Feinheiten auskennt, sei bitte so fair und beschreibe das ganze "Problem".
Das stellt sich nämlich, in Kurzform, so dar: Diese Zauber sind auf beiden Seiten des Spieltischs verfügbar. Ein SL, der sie exzessiv einsetzt, wird als Folge einen TPK haben, so viel ist gewiss.
Viele Spieler haben aber ein Problem damit nicht an diesem "Wettrüsten" teilzunehmen, sehen es als ihr "Recht" an mit diesen Zaubern um sich zu werfen und vergessen dabei ihre Funktion der Gruppe gegenüber, nämlich sie im Gegenzug vor solchen Zaubern zu schützen.
Kurz Mechanisch: Man kann Zauber entweder per Gegenzauber oder mit dem gleichen Zauber kontern, also etwa Black Tentacles mit einem anderen Black Tentacle.
Viele SL vergessen das und noch mehr Spieler würden lieber ihren eigenen Hintern retten und ihre Mit-Charaktere verrecken lassen als so eine Aktion in Betracht zu ziehen. Daher das vorhin angesprochene "Immunisieren": Man nimmt sich gezielt aus der Schutz- und Konter-Rolle raus, da man sich eh immun gegen die Sprüche gemacht hat.

[Nachtrag] Beachtens- und irgendwie auch Bewundernswert ist die schlichte Tatsache dass sich Spieler, welche der Denkweise des Wettrüstens folgen, sich absolut nicht darüber bewusst sind, dass man sie nur gewähren lässt und sie an sich keine Chance hätten.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 7.02.2014 | 00:00
Tigershark: du hast im Gate schon getrollt und gähnend genervt; auch dort bestand deine Hauptbeschäftigung darin haltlose Unterstellungen zu posten und dich selbst zu bestätigen. Hier hingegen, im Tanelorn, habe ich tatsächlich eine funktionierende Ignore-Funktion. Und die stelle ich jetzt an. Und dann kannst du sonstwen nerven. Wobei sonstwen - wenn ich mal genau schaue, wer dir hier überhaupt noch Beachtung schenkt - ein deutlich eingeschränkter Personenkreis zu sein scheint. Zum Beispiel deine Alternativ-Accounts mit denen du dir - wie einst im Gate - selbst recht gibst, wohl damit wenigstens mal einer so völlig auf deiner Seite steht. Schönes Leben noch.
Dieser Post besteht schlicht aus Verleumdungen und Lügen. Dass du sowas nötig hast...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 00:01
Also, ich hab das wiederum noch nicht erlebt, dass sich ein Zauberer geweigert hätte, einen gefährlichen Zauber zu countern. Im Gegenteil war der Spieler dann immer ganz stolz, dem NSC in die Suppe gespuckt zu haben.

Und: in letzter Konsequenz lässt du als SL die Spieler ~immer~ nur gewähren. Das ist irgendwo ein Nullargument.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Wellentänzer am 7.02.2014 | 00:04
Dieser Post besteht schlicht aus Verleumdungen und Lügen. Dass du sowas nötig hast...

Leute, beim ersten mal hab ichs humorvoll versucht, aber das hat leider nicht funktioniert. Deshalb nun deutlicher: ich finde den Thread hier ganz spannend. Eure persönlichen Anfeindungen mit offenklundig ewig langer Vorgeschichte stören mich. Bitte tragt doch etwaige Heiratsanfragen per PM aus. Herzlichen Dank.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 00:14
Und: in letzter Konsequenz lässt du als SL die Spieler ~immer~ nur gewähren. Das ist irgendwo ein Nullargument.

Das ist jetzt ein Strohmann. Dir sollte genau bewusst sein was Gamistisches/Herausfroderungsbezogenes Spiel bedeutet und wie die Mechanismen dahinter aussehen, also auch, was es bedeutet eine "Herausforderung" zu erstellen und wie diese sein sollte.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 00:37
Wer predigt denn hier dauernd, sich nicht an die Encounterrichtlinien zu halten und den Spielern 15, 20, 30 Encounter ohne Rast aufzuzwingen :p

Und:
wenn die NSC keine bösartigen Zauber haben, gewinnen die Spieler.
wenn die NSC Basta-Zauber haben und die Spieler nicht, verlieren die Spieler.
Wenn beide Seiten Bastas haben, können sie sich gegenseitig countern, was letzten Endes den Spielern den Arsch retten wird.
Es ist also in jedem Fall besser für die Spieler, diese Zauber vorzubereiten.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Just_Flo am 7.02.2014 | 05:46
@Feuersänger:

Da Just_Flo ein DSA-Spieler ist und sich nicht mit den Feinheiten auskennt, sei bitte so fair und beschreibe das ganze "Problem".
Das stellt sich nämlich, in Kurzform, so dar: Diese Zauber sind auf beiden Seiten des Spieltischs verfügbar. Ein SL, der sie exzessiv einsetzt, wird als Folge einen TPK haben, so viel ist gewiss.
Viele Spieler haben aber ein Problem damit nicht an diesem "Wettrüsten" teilzunehmen, sehen es als ihr "Recht" an mit diesen Zaubern um sich zu werfen und vergessen dabei ihre Funktion der Gruppe gegenüber, nämlich sie im Gegenzug vor solchen Zaubern zu schützen.
Kurz Mechanisch: Man kann Zauber entweder per Gegenzauber oder mit dem gleichen Zauber kontern, also etwa Black Tentacles mit einem anderen Black Tentacle.
Viele SL vergessen das und noch mehr Spieler würden lieber ihren eigenen Hintern retten und ihre Mit-Charaktere verrecken lassen als so eine Aktion in Betracht zu ziehen. Daher das vorhin angesprochene "Immunisieren": Man nimmt sich gezielt aus der Schutz- und Konter-Rolle raus, da man sich eh immun gegen die Sprüche gemacht hat.

[Nachtrag] Beachtens- und irgendwie auch Bewundernswert ist die schlichte Tatsache dass sich Spieler, welche der Denkweise des Wettrüstens folgen, sich absolut nicht darüber bewusst sind, dass man sie nur gewähren lässt und sie an sich keine Chance hätten.

Aha, also für mich als nur alle Jubeljahrzehnte DnD Spieler war diese Zusatzinfo sehr interessant und wichtig. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es also so, dass wenigstens bei den meisten Dingen es anscheinend möglich ist sie mit dem selben Aufwand bzw. den richtigen preparierten Slots zu blocken.
Das heißt, im Gegensatz zu DSA wo manche Dinge halt aus Gentlemens Agreement rausgelassen werden, weil es einfach keinen Schutz (regeltechnisch weder für SC noch für NSC) gegen sie gibt, kann das Wettrüsten hier tatsächlich gamistisch bespielt werden.
Danke für die Infos.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Rhylthar am 7.02.2014 | 05:58
Das ist leider eine der Schwächen von D&D/PF, nämlich dass Magicuser in jeglicher Form nur mit ähnlichen Mitteln "beschäftigt" werden können. Andere Spiele, z. B. Shadowrun (3.01D), lösen das teilweise besser, weil hier zu anderen Mitteln gegriffen werden können, die in jener Welt als "normal" gelten, sprich bei Spielern nicht unbedingt das Gefühl vermitteln, der SL hätte dies nur als Gegenpart für sie entworfen.

Bsp.:
- Hintergrundstrahlung
- Entzug
- Astralraum/Astralkampf
- "lebendes Gewebe" (Magier können auch astral nicht irgendwo hingelangen, wenn in einer Barriere solches enthalten ist)

Natürlich kennt D&D auch solche Dinge wie Nishruu, etc., aber die kann man ja nicht immer bringen. Als SL habe ich für die NSC selten (bis gar nicht) "Basta"-Zauber verwendet; die Vielfalt in 3.5 gab einem ja die Möglichkeit, auch andere, nennen wir sie mal "fiese", Zauber anzuwenden, die die Spieler forderten, ohne gleich die Waage sofort in eine Richtung kippen zu lassen.

Ab und an waren in Kaufabenteuern (bevorzugt: Necromancer Games) auch "neue" Zauber drin, die für Spieler vollkommen unbekannt waren und ein "Wettrüsten" eh damit nichts gebracht hätte.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 07:16
Wer predigt denn hier dauernd, sich nicht an die Encounterrichtlinien zu halten und den Spielern 15, 20, 30 Encounter ohne Rast aufzuzwingen :p

Huh? Ich "predige" nur immer sich die Mechanik der Encounter Richtlinien mal zu verinnerlichen und die auch umzusetzen.
Und da geht es nunmal meistens unter dass die Beispielrechnung für d20 relativ wenig mit dem CR zu tun hat, sondern mit Ressourcenverbrauch. CR(Gruppenstufe) soll 20% Ressourcen verbrauchen, wenn nicht, dann war es nicht das passende CR. Gerade hierbei fand ich es schon immer wahnsinnig witzig, das höhere Ressourcen bei den Charakteren (z.B. mehr Point Buy) praktisch immer bei der CR Berechnung außen vor gelassen werden.

Wenn ein hypothetische PB15-Gruppe ihre 5 Encounter schafft, dann sollte ein PB20-Gruppe ihre 10 Encounter schaffen. Ansonsten verkommt die Herausforderung zur reinen Illusion.

Aha, also für mich als nur alle Jubeljahrzehnte DnD Spieler war diese Zusatzinfo sehr interessant und wichtig. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es also so, dass wenigstens bei den meisten Dingen es anscheinend möglich ist sie mit dem selben Aufwand bzw. den richtigen preparierten Slots zu blocken.
Das heißt, im Gegensatz zu DSA wo manche Dinge halt aus Gentlemens Agreement rausgelassen werden, weil es einfach keinen Schutz (regeltechnisch weder für SC noch für NSC) gegen sie gibt, kann das Wettrüsten hier tatsächlich gamistisch bespielt werden.
Danke für die Infos.

Die Regeln sind hier eigentlich recht einfach: man sagt die Aktion "Counter Spell" an und wartet ab ob jemand zaubert. Wenn jemand zaubert, dann hat man die Chance den Zauber zu identifizieren. Hat man den gleichen Zauber vorbereitet und ist in Reichweite, dann kann man den Slot opfern und der konter erfolgt automatisch.
Bei bestimmten Zaubern, etwa aus den extremen Gesinnungs-Schienen, kann man auch mit dem Gegenstück kontern, einfach da es unwahrscheinlich ist, das ein guter Cleric mit Blasphemy ausgestattet ist.
Dazu gibt es noch Dispel Magic & Co. also Anti-Magie die entweder zum Kontern oder für andere Sachen eingesetzt werden kann, etwa Bezauberungen oder Flüche brechen.

Hier zeigt sich oft eine verdrehte Logik: Es wird ja gerne behauptet, der Cleric wäre der bessere Kämpfer als der Fighter. u.A. wegen dem hohen Will Save, was ihm eine bessere Chance gegen Bezauberungen wie "Charm Person" gibt.
Im Gegensatz zu den beiden steht der Wizard/Sorcerer gerade auf den ersten paar Stufen oftmals dumm in der Gegend rum, da er nichts einbringen kann. Tja, außer natürlich sich hinzustellen und den Charm Person abzufangen, der den Fighter treffen sollte.

Natürlich kennt D&D auch solche Dinge wie Nishruu, etc., aber die kann man ja nicht immer bringen. Als SL habe ich für die NSC selten (bis gar nicht) "Basta"-Zauber verwendet; die Vielfalt in 3.5 gab einem ja die Möglichkeit, auch andere, nennen wir sie mal "fiese", Zauber anzuwenden, die die Spieler forderten, ohne gleich die Waage sofort in eine Richtung kippen zu lassen.

Was bin ich froh dass sie das alte Trio Finger of Death, Circle of Death und Death Ward in PF deutlich abgeändert haben.

Ist eine berechtigte Frage...ich würde sagen dieser "Vorwurf" bezieht sich eher auf den Vergleich mit anderen Systemen, weniger auf eine Desinformation. Du hast sicher Recht, Pathfinder geht damit durchaus offen um und man macht ja aus der 3.5 Herkunft keinen Hehl.

Es ist eher ein "eigentlich sind dies unnötige Probleme" als ein "na die Entwickler tun so als gäbe es diese Einschränkungen und Erwartungshaltungen nicht"

Aber die Erwartungen der Spieldesigner müssen ja nicht denen der Konsumentenentsprechen. Denn am Ende gewinnt natürlich man nichts damit, die angestrebte Spielweise und Encounteranzahl lässt sich auch flexibler erreichen, stabiler Abweichungen gegenüber.  Einen Vorteil dieser Herangehensweise hat mir noch keiner so recht sagen können. Also außer "weniger Aufwand für die Entwickler"

Ich denke, die Erwartung entspricht haargenau dem des Groß der Konsumenten, diese sind aber nicht wirklich hier (Tanelorn, deutsche Forenszene, ggf. Deutschland) anzutreffen. Zu der angestrebten Encounteranzahl schreibe ich gleich was bei meiner Antwort zu Luxferre.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 7.02.2014 | 08:02
Wenn ein hypothetische PB15-Gruppe ihre 5 Encounter schafft, dann sollte ein PB20-Gruppe ihre 10 Encounter schaffen. Ansonsten verkommt die Herausforderung zur reinen Illusion.

Meinst Du nicht, dass diese Aussage Hand-in-Hand mit meiner (zugegebenermaßen etwas reißerisch-übertriebenen) Aussage von vorgestern geht?

Du sagst stetig, dass das Encounterdesign bei PF eingehalten werden muss/soll, damit das gesamte Regelkonstrukt nicht auseinanderbricht.
Jetzt schau Dir doch mal diverse Abenteuerpfade an. Unter Piraten geht nicht von einem Ressourcenverbrauch von 4-5 Enc/Tag aus. Das würde bei einer solchen Kampagne auch gar nicht funktionieren. Hier haben wir also große Vorteile der Fullcaster gegenüber den Mundanklassen. Genau das, was wir beide immer kritisiert haben. Denn ein Kämpfer wird im mittleren und hohen Stufenbereich erst nach hinten heraus interessant, wenn die magischen Ressourcen langsam zur Neige gehen (remind!).

Meine Kernaussage letztens war, dass eine plausiblere Kampfmenge pro Abenteu(r)ertag (nämlich < 4-5 Kämpfe) zu diesem eklatanten Bruch der Klassen führt. Den blöden Bauern jetzt mal außen vor gelassen ...

An sich hätte ich erwartet, dass dieser Fakt als gesetzt gilt. Zumindest waren wir uns früher im Gate darüber einig ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Luxferre am 7.02.2014 | 08:05
Was bin ich froh dass sie das alte Trio Finger of Death, Circle of Death und Death Ward in PF deutlich abgeändert haben.

Oh ja! Ich habe save-or-fucked Zauber immer gehasst. Gerade anspruchsvolle Gegner hätten diese öfters mal vorbereitet und eine heldige Gruppe hat eher selten mal nekromantische Magie an Bord. Ich freue mich auf den ersten Einsatz vom Finger of Death in meiner Saventh-Yhi Kampagne ...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 09:29
Meinst Du nicht, dass diese Aussage Hand-in-Hand mit meiner (zugegebenermaßen etwas reißerisch-übertriebenen) Aussage von vorgestern geht?

Du sagst stetig, dass das Encounterdesign bei PF eingehalten werden muss/soll, damit das gesamte Regelkonstrukt nicht auseinanderbricht.
Jetzt schau Dir doch mal diverse Abenteuerpfade an. Unter Piraten geht nicht von einem Ressourcenverbrauch von 4-5 Enc/Tag aus. Das würde bei einer solchen Kampagne auch gar nicht funktionieren. Hier haben wir also große Vorteile der Fullcaster gegenüber den Mundanklassen. Genau das, was wir beide immer kritisiert haben. Denn ein Kämpfer wird im mittleren und hohen Stufenbereich erst nach hinten heraus interessant, wenn die magischen Ressourcen langsam zur Neige gehen (remind!).

Meine Kernaussage letztens war, dass eine plausiblere Kampfmenge pro Abenteu(r)ertag (nämlich < 4-5 Kämpfe) zu diesem eklatanten Bruch der Klassen führt. Den blöden Bauern jetzt mal außen vor gelassen ...

An sich hätte ich erwartet, dass dieser Fakt als gesetzt gilt. Zumindest waren wir uns früher im Gate darüber einig ;)

Du, an meiner Einstellung zu Balance über Anzahl der Encounter und Ressourcenverbrauch hat sich nichts geändert. Ich bin nur mittlerweile mehr denn je davon überzeugt, dass der Faktor "Ungewissheit" bei der Anzahl der Encounter bis zur Rast wichtiger ist denn je, denn der von dir genannte Zustand, das Mundände Klassen nur dann glänzen können wenn die magischen Ressourcen verbraucht sind, muss gar nicht erst aufkommen.

Ich schweife mal eben ab: Es sollte ja klar sein für wie wichtig ich aktives Gruppenspiel mit gemeinsamer Planung und der Suche nach Synergien halte. Nur sollte ja auch bekannt sein, wie sehr sich beim Erreichen bestimmter Schlüsselfähigkeiten die Dynamik innerhalb der Gruppe ändert und das Gruppenspiel neu ausgerichtet werden muss.

Daher finde ich es vollkommen interessant, dass gerade bei APs innerhalb einer Level Range Bracket (1-4, 5-7, etc.) ungefähr genau zu der Zeit, in der sich die Gruppendynamik einpendelt erst mal in den Noob-Modus geht, nur um danach in den Pro-Modus zu wechseln.
Vgl. mal bei Unter Piraten 1 - Übergang Zeit auf dem Schiff, dann die Insel.

Jade Regent 1 ist noch krasser: Erst mal locker Sandboxy 10 Encounter nebst einer sicheren Stelle, danach knapp 20 Encounter im Dungeon, mit der potentiellen Hilfe von 2 NSC.

Die Frage ist halt ganz akut, woran macht man die "Plausible Kampfmenge" fest? Ich, für mich, habe mich gerade bei PF absolut von der "Innerweltlichen Logik" freigemacht, finde es aber nett dass man zumindest versucht den Anschein zu wahren (Abgelegene Orte, Dungeons, etc.)
Das ist, u.A. mittlerweile einer der gründe warum ich Kampagnen Settings/Welten mittlerweile gar nicht mehr ausstehen kann. Wie Oben mit Arldwulf angerissen, verleiten diese dazu vom rein Herausforderungsorintierten Spiel (AP, Mega-Dungeon) einer Herleitung zu einem mehr Realistischen Spiel zu machen, was einfach immer zu Konflikten führt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 09:36
Das ist, u.A. mittlerweile einer der gründe warum ich Kampagnen Settings/Welten mittlerweile gar nicht mehr ausstehen kann. Wie Oben mit Arldwulf angerissen, verleiten diese dazu vom rein Herausforderungsorintierten Spiel (AP, Mega-Dungeon) einer Herleitung zu einem mehr Realistischen Spiel zu machen, was einfach immer zu Konflikten führt.

Aber empfindest du dies nicht als einschränkend?

Irgendwie fühlt es sich wie ein völlig unnötiger Effekt an, denn wie oben schon gesagt: Eigentlich gewinnt man ja nichts dadurch. Tatsächlich ließe sich auch der Herausforderungsorientierte Ansatz natürlich mit besserem Balancing einfacher verfolgen. Und der Settingansatz mit konsistenter Spielwelt eben sowieso.

Ich tue mir dort immer schwer zu verstehen warum man so etwas eigentlich wollen sollte, was man (außer der offensichtlichen Arbeitsersparniss für die Spieldesigner) davon als positiven Effekt erhofft.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 7.02.2014 | 09:47
Ach was bin ich froh, dass ich anscheinend ein anderes Spiel spiele. :)

Ich spiele 3.x/PF seit es raus ist. Zugegeben das höchste was ich je gespielt habe ist Lv 13 und da waren die Caster Lv 11.

Übermächtige Caster .... kenn ich nicht.
Caster die länger können wie mundane ... nie gesehen.
Helden die mitten im Abenteuer Pause machen ... NÖHH, würde ihnen auch nicht gut bekommen.

Vielleicht hängt es damit zusammen das bei uns das Magic Item Niveau niedriger ist und wir ohne kaufen spielen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 09:48
Uff, der Thread geht mir grad etwas zu schnell, aber u.a. würde mich interessieren, wie Slayn zu der Vorstellung kommt, PB20 statt 15 würde die Leistungsfähigkeit der SCs verdoppeln. oO
Das ist ein +1 mod auf ein Hauptattribut ~oder~ die Vermeidung von Dumpstats.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 7.02.2014 | 09:54
@BobMorane: Das sind einfach verschiedene Spielstile. Mir geht's ja genau so wie dir, weshalb ich auch ungefähr so vor dem Thread sitze ...

(http://i1160.photobucket.com/albums/q484/drcranquis/Tumblr%20Gifs/confused_speechless_mal_firefly.gif)

Jedem das Seine.
Aber vielleicht sollte es warnende Tags für solche Threads geben, damit Leute wie wir nicht hochgradig verwirrt sind. :D
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 09:54
Ach was bin ich froh, dass ich anscheinend ein anderes Spiel spiele. :)

Ich spiele 3.x/PF seit es raus ist. Zugegeben das höchste was ich je gespielt habe ist Lv 13 und da waren die Caster Lv 11.

Übermächtige Caster .... kenn ich nicht.
Caster die länger können wie mundane ... nie gesehen.
Helden die mitten im Abenteuer Pause machen ... NÖHH, würde ihnen auch nicht gut bekommen.

Vielleicht hängt es damit zusammen das bei uns das Magic Item Niveau niedriger ist und wir ohne kaufen spielen.

So ungewöhnlich ist dies nicht, auch wenn die Maßnahme das Magic Item Niveau niedrig zu halten eher die Magiewirker stärkt (da diese weniger benötigen).

Aber viele Gruppen sagen ja sie haben keine Probleme, und es ist auch wichtig zu betonen dass die Frage ob man diese bekommen wird stark davon abhängt ob die Spieler sich zurückhalten und versuchen allen ein schönes Spiel zu ermöglichen oder nicht.

Oder anders gesagt: In einer guten Gruppe wird man unabhängig vom System auch ein gutes Spielerlebniss haben. Was solange toll klingt bis klar wird: In einer guten Gruppe kann man mit einem gutem System noch deutlich bessere Spielerlebnisse haben. Bis zu dem Punkt das einem Sachen auffallen die früher nie gestört haben. Weil sie halt so waren, und man es gewohnt ist.

Aber du kannst ja einfach mal versuchen einen beliebigen Abenteuertag aus deiner Gruppe zu schildern, und alles aufzuzählen was die einzelnen Leute so gemacht haben. Und dann überlegen wobei ihnen das System bei diesen Aktionen geholfen hat, und welchen Einfluss es gehabt hätte wenn die Spieler andere Optionen nutzen würden die ihnen zur Verfügung standen.

Denn die Chance dass du übermächtige Caster gesehen hast ist durchaus hoch...die Frage ist eher ob sie ihre Optionen nutzen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: La Cipolla am 7.02.2014 | 10:00
Ich finde es auch minimal arrogant, den Einwand mit "manche Gruppen haben TROTZ des Systems Spaß" abzutun. Was jetzt nicht mal gegen Ardwulf gerichtet ist, ist ja eine verbreitete Idee. Ich glaube, die Mentalität spielt hier eine genau so große Rolle. Etwas so Komplexes wie ein klassisches Rollenspielsystem auf ein paar wenige Reize und "richtige" Spielweisen runterzubrechen, ist imho nicht tragbar. Da geht SO VIEL, ohne dass man groß was verdrehen oder ignorieren muss.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 10:03
Aber empfindest du dies nicht als einschränkend?

Ganz im Gegenteil, ich empfinde es als enorm erfrischend und entspannend.
Ich habe bei Spielstilen ja keine besondere Präferenz und spiele eh alles, nutze aber, wenn man sich auf einen angestrebten Spielstil und die damit enthaltenen Erwartungshaltungen geeinigt hat, jeweils das System das diesen Spielstil am vermeintlich besten unterstützt.
Wenn ich also Herausforderungsorientierte Fantasy haben will, dann greife ich zu Pathfinder und nicht umgekehrt.

Irgendwie fühlt es sich wie ein völlig unnötiger Effekt an, denn wie oben schon gesagt: Eigentlich gewinnt man ja nichts dadurch. Tatsächlich ließe sich auch der Herausforderungsorientierte Ansatz natürlich mit besserem Balancing einfacher verfolgen. Und der Settingansatz mit konsistenter Spielwelt eben sowieso.

Ich tue mir dort immer schwer zu verstehen warum man so etwas eigentlich wollen sollte, was man (außer der offensichtlichen Arbeitsersparniss für die Spieldesigner) davon als positiven Effekt erhofft.

Was fühlt sich unnötig an? Ein System auf einen Spielstil auszurichten?

Uff, der Thread geht mir grad etwas zu schnell, aber u.a. würde mich interessieren, wie Slayn zu der Vorstellung kommt, PB20 statt 15 würde die Leistungsfähigkeit der SCs verdoppeln. oO
Das ist ein +1 mod auf ein Hauptattribut ~oder~ die Vermeidung von Dumpstats.

Du übersiehst, wie so oft, synergetische Effekte bei den Attributen und Class Features. Meistens wird CON höher sein, zudem das Use per Day Attribut (im Sinne von X+ X-mod). Auf die Art sind z.B. die Hit Points Polster größer während gleichzeitig mehr uses von "Channel Energy" (o.Ä.) pro Tag zur Verfügung stehen, was der einfachste und schnellste Group Heal ist, den es gibt. Praktisch gehen alle Ressourcen, die auf Class Features beruhen, entweder in der Effektivität und/oder der Anzahl rauf.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 10:09
Was fühlt sich unnötig an? Ein System auf einen Spielstil auszurichten?

In diesem Fall ja, zumindest auf die Herangehensweise des Balancing von Magiewirkern und anderen Klassen durch die Encounteranzahl bezogen. Denn auch dieser eine Spielstil ließe sich ja mit anderem Ansatz (besseres Balancing, durchdachtere Regeln) besser bespielen. Nimm doch dein Beispiel mit einem Abenteuerpfad. Habe ich ein System das durch schlechtes Balancing bestimmte Rollen erfordert so werden falls ich diesen noch einmal bespiele die Gruppen sich sehr ähneln. Lasse ich dies weg so kann ich wesentlich flexibler wählen was gespielt wird. Und als Abenteuerdesigner natürlich auch flexiblere Abenteuer schreiben.

Und natürlich ist es auch für den Schwierigkeitsgrad wichtig. Besseres Balancing bedeutet ja auch dass Abenteuer besser auf die Gruppen zugeschnitten sein können, man genauer sieht was schwierig und was leicht  ist und es damit einfacher ist passende Herausforderungen für die aktuelle Situation zu finden.

Kurzum: Eigentlich hat man dann ein System dass den herausforderungsorientierten Spielstil etwas schlechter unterstützt als es möglich wäre - dafür bei anderen Spielstilen aber noch weiter absackt. Und nur dadurch den einen Spielstil hervorhebt.

Auch für einen Herausforderungsorientierten Ansatz hat das ganze ja keine Vorteile, nur eben weniger Nachteile. Aber warum man es eigentlich wollen sollte? Was man sich davon erhofft? Keine Ahnung.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 10:20
Das ist mir schon klar, aber der Vorteil dürfte vllt 20% betragen, mit Synergien vllt 30-35, aber nie und nimmer 100.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 10:23
In diesem Fall ja. Denn auch dieser eine Spielstil ließe sich ja mit anderem Ansatz (besseres Balancing, durchdachtere Regeln) besser bespielen. Nimm doch dein Beispiel mit einem Abenteuerpfad. Habe ich ein System das durch schlechtes Balancing bestimmte Rollen erfordert so werden falls ich diesen noch einmal bespiele die Gruppen sich sehr ähneln. Lasse ich dies weg so kann ich wesentlich flexibler wählen was gespielt wird. Und als Abenteuerdesigner natürlich auch flexiblere Abenteuer schreiben.

Und natürlich ist es auch für den Schwierigkeitsgrad wichtig. Besseres Balancing bedeutet ja auch dass Abenteuer besser auf die Gruppen zugeschnitten sein können, man genauer sieht was schwierig und was leicht  ist und es damit einfacher ist passende Herausforderungen für die aktuelle Situation zu finden.

Kurzum: Eigentlich hat man dann ein System dass den Spielstil etwas schlechter unterstützt als es möglich wäre - dafür bei anderen Spielstilen aber noch weiter absackt.

Auch für einen Herausforderungsorientierten Ansatz hat das ganze ja keine Vorteile.

Ich denke, das sind drei verschiedene Punkte, die gesondert betrachtet werden müssen.

1 - Was ist Balance überhaupt, wie stellt man sie sich vor, wo soll sie sein, wie kommt sie zum Einsatz?
2 - Wenn es ein Herausforderungsorienteirtes Spiel ist, wer soll mit welcher Priorität gefordert werden?
3 - Gezielter Eigenbau vs. Allgemeingültig (Personen vs. Mechanik)?
(4 - Wie spielt das alles zusammen?)

Diese Betrachtung wird vermutlich ein hoch-spannendes aber auch sehr komplexes Thema werden.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 7.02.2014 | 10:30
@BobMorane: Das sind einfach verschiedene Spielstile. Mir geht's ja genau so wie dir, weshalb ich auch ungefähr so vor dem Thread sitze ...

(http://i1160.photobucket.com/albums/q484/drcranquis/Tumblr%20Gifs/confused_speechless_mal_firefly.gif)

Jedem das Seine.
Aber vielleicht sollte es warnende Tags für solche Threads geben, damit Leute wie wir nicht hochgradig verwirrt sind. :D

Danke für diesen erfrischenden Post.  ;D Vieleicht sollte der Warn Tag noch den zu erwartenden Sanity Damage beinhalten.  >;D
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 10:35
So komplex ist es gar nicht, man könnte es auf die einfache Frage reduzieren:

Was gewinne ich dadurch dass ein Abenteuer eine bestimmte Anzahl Begegnungen je Tag vorsehen muss um das Balancing zwischen zwei Klassen mit unterschiedlichem Ressourcenverbrauch zu gewährleisten?

Es gibt ja eine ganze Menge Dinge die man dadurch verliert, Flexibilität zu allererst, sowohl auf Abenteuer als auch auf Charakterebene. Abenteuerdesign - auch jenes der von dir genannten Abenteuerpfade wird dadurch schwieriger und ungenauer. Und auch wenn es viele Gruppen gibt bei denen dann gesagt wird: "wir haben gar keine Probleme, wovon sprecht ihr da?" gibt es halt in jedem 3.5 Forum diese Themen stets auf Seite 1. Viele haben eben doch Probleme damit. In diesem Forum ist der letzte Thread dazu nicht mal einen Monat alt. Der nächste wird auch nicht länger auf sich warten lassen.

Aber was gewinne ich dadurch?

Natürlich kann man über Balancing jede Menge sprechen, und es gibt dazu ja auch eine Menge Threads. Aber hierfür ist das eigentlich nicht wichtig, denn bei der Frage oben geht es ja nicht darum was Balancing ist, sondern um die Motivation dafür überhaupt so vorzugehen. Wie das Balancing konkret aussieht, wer es durchführt etc. - ist alles eigentlich wurscht dafür.

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 10:42
Was gewinne ich dadurch dass ein Abenteuer eine bestimmte Anzahl Begegnungen je Tag vorsehen muss um das Balancing zwischen zwei Klassen mit unterschiedlichem Ressourcenverbrauch zu gewährleisten?

Mir macht´s Spaß, damit hat es schon zu 100% gewonnen. Der Rest der Menscheit geht mir da ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 7.02.2014 | 10:44
So ungewöhnlich ist dies nicht, auch wenn die Maßnahme das Magic Item Niveau niedrig zu halten eher die Magiewirker stärkt (da diese weniger benötigen).

Aber viele Gruppen sagen ja sie haben keine Probleme, und es ist auch wichtig zu betonen dass die Frage ob man diese bekommen wird stark davon abhängt ob die Spieler sich zurückhalten und versuchen allen ein schönes Spiel zu ermöglichen oder nicht.

Oder anders gesagt: In einer guten Gruppe wird man unabhängig vom System auch ein gutes Spielerlebniss haben. Was solange toll klingt bis klar wird: In einer guten Gruppe kann man mit einem gutem System noch deutlich bessere Spielerlebnisse haben. Bis zu dem Punkt das einem Sachen auffallen die früher nie gestört haben. Weil sie halt so waren, und man es gewohnt ist.

Aber du kannst ja einfach mal versuchen einen beliebigen Abenteuertag aus deiner Gruppe zu schildern, und alles aufzuzählen was die einzelnen Leute so gemacht haben. Und dann überlegen wobei ihnen das System bei diesen Aktionen geholfen hat, und welchen Einfluss es gehabt hätte wenn die Spieler andere Optionen nutzen würden die ihnen zur Verfügung standen.

Denn die Chance dass du übermächtige Caster gesehen hast ist durchaus hoch...die Frage ist eher ob sie ihre Optionen nutzen.

Naja ich habe schon intelligente Spieler am Tisch die auch gerne rocken, aber wir betrachten halt alles mit was gesundem Menschenverstand und wie es in die Konsistenz der Welt passt. Und ich habe noch keinen der ZWÖLTRILLIONEN DMG oder ich zaubere mich alleine durchs Abenteuer Builds gesehen die unter dieser Betrachtung funktioniert hätten.

Z.B der allseits beliebte Summon.
Was ich mit den höchsten Summon Monster so holen kann ist in etwa 75% von dem was ein adäquater Gegner für meine Stufe drauf hat. Die sehe ich nicht so als Problem. Planar Bindings/Allies haben da ihr eigenes Problem. Das sind Türen die in beide Richtungen funktionieren, die man nicht leichtfertig aufstößt. Schulden wollen bezahlt werden  >;D und ein leichtfertiger Gebrauch von solchen Sprüchen hat Konsequenzen. Ein Priester der bei jeder Gelegenheit einen Solar beschwört, um ihm einen Tee zu machen wird sehr schnell von seinen Gott das goldene Popokärtchen bekommen. Und eine göttliche Queste mit keinem, oder nur eingeschränkten Spruchzugriff wird ihn schon Demut lehren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 10:48
Mir macht´s Spaß, damit hat es schon zu 100% gewonnen. Der Rest der Menscheit geht mir da ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei.

Klingt doch super, ich frag ja dich. Da ist der Rest der Menschheit erstmal egal, auch wenn deren Meinung mich sicher ebenfalls interessiert.

Also: Was genau macht für dich den Spaß daran aus? Was gewinnst du davon? Und würde es dir nicht mehr Spaß machen wenn du das gleiche Spielgefühl mit flexibleren Gruppenkonstellationen, abwechslungsreicheren Abenteuern und besser auf die Gruppe angepassten Encountern haben könntest?

Naja ich habe schon intelligente Spieler am Tisch die auch gerne rocken, aber wir betrachten halt alles mit was gesundem Menschenverstand und wie es in die Konsistenz der Welt passt. Und ich habe noch keinen der ZWÖLTRILLIONEN DMG oder ich zaubere mich alleine durchs Abenteuer Builds gesehen die unter dieser Betrachtung funktioniert hätten.

Die würde ich auch gar nicht betrachten wollen, denn das sind schon aus technischen Gründen theoretische Builds.

Mir geht es eher um simplere Dinge. Ganz normale Charaktere, ohne große Optimierung. Um ein Beispiel zu nennen:  Du sagst man kann mit einer Aktion 75% des Werts eines passenden Gegners herbeizaubern. Der ist aber ja nun einmal für eine ganze Gruppe passend. Und nicht nur für eine Runde, sondern für mehrere.

Ich würde die Zahl sogar niedriger ansetzen, und halte Summonings auch nicht zu den schlimmeren Sachen zugehörig. Aber trotzdem zeigt diese Zahl doch eigentlich sehr schön dass es auch bei dir Ungleichgewichte gibt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ginster am 7.02.2014 | 11:00
(http://i1160.photobucket.com/albums/q484/drcranquis/Tumblr%20Gifs/confused_speechless_mal_firefly.gif)

Ich finde diese Zusammenfassung durchaus treffend.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 7.02.2014 | 11:32
Also: Was genau macht für dich den Spaß daran aus? Was gewinnst du davon? Und würde es dir nicht mehr Spaß machen wenn du das gleiche Spielgefühl mit flexibleren Gruppenkonstellationen, abwechslungsreicheren Abenteuern und besser auf die Gruppe angepassten Encountern haben könntest?

Ich habe glückliche und zufriedene Spieler, die genau das bekommen haben was sie wollten und dabei Spaß hatten? Die auch gar nicht auf der Suche nach etwas anderem sind? Was soll ich da bitte mehr wollen?

Und mit den Leuten, mit denen das nicht passt, spiele ich auch ganz was anderes, etwa gerade L5R.

Aber ganz ehrlich, ich verstehe den Sinn deiner ganzen Nachfragerei hier nicht so ganz. Warum etwas nehmen und umbauen, wenn es dort draußen so viele Verschiedene Systeme gibt, mit denen man sein persönliches Ziel besser, einfacher und schneller erreichen kann? Nur weil D&D/PF draufsteht?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 7.02.2014 | 11:45
@Aardwulf
Aber genau von diesen wird doch hier geredet. Ein Kämpfer MUSS mit einer Zweihandwaffe kämpfen ansonsten loost er. Er MUSS auf Lv 3 40 SPR bringen ansonsten loost er. Ab Lv 5 sollte die Gruppe den Kämpfer und den Schurken in Rente schicken und lieber noch einen Zauberer und einen Druiden einpacken weil die ja eh alles besser können und wegzaubern. Und das sehe ich halt anders.

Dann lass ihn doch seinen Summon Monster sprechen der für ein paar runden hält. Es ist eine Ressource die er verbraucht. Ein Zauberer der 5 Stufe hat 12 Sprüche zuzüglich Cantrips und Schoolpowers bis er leer ist. Das sind 12 Kampfrunden, wenn er alles für Kampfaktionen raus rotzt. In der zeit ist ein Abenteuer nicht unbedingt rum. Und wenn er nicht den Arsch voll Wands und Scrolls hat, weil er sich die im Wands R us kauft muss er weitere Resourcen (Feats/Gold) investieren und das geht auch nur begrenzt.

Klar kann ein Zauberer in Einzelbegegnungen glänzen, weil er sich nicht zurück halten muss. Dafür sind die Mundanen in bei einer längeren Reihe von Begegnungen, weil der Zauberer sich zurück halten muss, um seine Ressourcen zu schonen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 7.02.2014 | 11:53
@Aardwulf
Aber genau von diesen wird doch hier geredet. Ein Kämpfer MUSS mit einer Zweihandwaffe kämpfen ansonsten loost er. Er MUSS auf Lv 3 40 SPR bringen ansonsten loost er. Ab Lv 5 sollte die Gruppe den Kämpfer und den Schurken in Rente schicken und lieber noch einen Zauberer und einen Druiden einpacken weil die ja eh alles besser können und wegzaubern. Und das sehe ich halt anders.

Naja, es gibt aber gewisse Meilensteine, die du als Kämpfer halten musst, sonst brauchst du einfach nicht mehr mitspielen, weil du in nichts mehr der Beste bist.
Dazu gehört eben: 3,5 Schaden*Stufe / Runde
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 12:08
Wie man sieht ist das auch eine Frage der Philosophie. Ich z.B. bin der Ansicht, dass sich Systemkenntnis und Spielerleistung lohnen sollen. Wenn ich zwei Parties anschaue, und die eine macht pro Zeitabschnitt doppelt so viele Gegner weg, hat sie auch doppelt so viele XP verdient. Ich finde es nämlich umgekehrt auch schwer nachvollziehbar, warum ein verskillter Char nur die Hälfte oder ein Drittel der Erfolge braucht um aufzusteigen wie ein ordentlich gebauter und gespielter.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Narubia am 7.02.2014 | 12:34
Naja, ich denke, du siehst das immer so systemstarr.
Letzten Endes ist es wieder die Frage: Was macht denn am meisten Spaß?

Wir sind uns in 2 Dingen einig:
Es gibt Levelbereiche, in denen ist das Spielen am spannendsten/besten/interessantesten (sog. Sweet Spot). Dieser kann mMn auch von Gruppe zu Gruppe variieren.
Ohne Erfahrungspunkte-Zuwachs fällt ein Kernelement des Belohnungssystemes weg, was Spielspaß kosten kann.

Letzten Endes wirst du also, wenn du dir dessen bewusst bist, versuchen, längere Zeit im Sweet Spot zu bleiben, und trotzdem einen Fortschritt für die Gruppe verteilen. Und dann ist es vollkommen egal, ob eine Gruppe jetzt mehr oder weniger XP bekommt - ich finde gerade deswegen eigentlich den Ansatz Pathfinders, dass man mit unterschiedlichen Levelprogressionen das "13,3 Encounter pro Aufstieg" einfach mal flexibel gestalten kann, wirklich klasse. Eigentlich sollte das jede Gruppe für sich selbst entscheiden dürfen. Dass man dann natürlich trotzdem eine Normierung für Kaufabenteuer braucht, ist klar.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 13:39
@Aardwulf
Aber genau von diesen wird doch hier geredet. Ein Kämpfer MUSS mit einer Zweihandwaffe kämpfen ansonsten loost er. Er MUSS auf Lv 3 40 SPR bringen ansonsten loost er. Ab Lv 5 sollte die Gruppe den Kämpfer und den Schurken in Rente schicken und lieber noch einen Zauberer und einen Druiden einpacken weil die ja eh alles besser können und wegzaubern. Und das sehe ich halt anders.

Keine Angst, da rennst du bei mir offene Türen ein. Ich sehe es ebenso anders. Ich halte das für eine einschränkende, wenig Charaktervielfalt und Identifikation erzeugende Spielweise. Aber wenn ich so auf den Threadtitel schaue dann muss man halt sagen: Zumindest in einigen Gruppen kann es genau zu so etwas führen. Und dies kann halt viele Gründe haben, einer davon ist aus meiner Sicht aber auch: Es ist im System durchaus so angelegt.

Dann lass ihn doch seinen Summon Monster sprechen der für ein paar runden hält. Es ist eine Ressource die er verbraucht. Ein Zauberer der 5 Stufe hat 12 Sprüche zuzüglich Cantrips und Schoolpowers bis er leer ist. Das sind 12 Kampfrunden, wenn er alles für Kampfaktionen raus rotzt.

So ein Summon hält ja nicht nur die 12 Runden dann (aber wie gesagt...es gibt ohnehin besseres)

Aber lass uns die Rechnung doch mal wirklich machen. Pathfinder Wizard, Stufe 5, Conjuration School, Intelligenz 16.

Abgesehen von den Cantrips hätte dieser nun 5 Stufe 1 Zauber, 4 Stufe 2 und 3 Stufe 3 Zauber. Zusätzlich könnte er noch per Arcane Bond einen weiteren Zauber wirken. Seine Summons halten insgesamt 7 Runden, würde er tatsächlich nur diese nutzen (wie gesagt, eigentlich quatsch)  wären wir bei 91 Runden in denen eine beschworene Kreatur da ist.

Wie gesagt...ist natürlich Blödsinn, wer sich so auf Beschwörung festlegen mag kann einen Summoner benutzen der hat die beschworene Kreatur gleich immer dabei. Und selbst Beschwörer machen ja auch mal etwas anderes. Und doch dient es als anschauliche Darstellung warum so einem Magier die Optionen nicht besonders schnell ausgehen. Tatsächlich ist die Dauer von Runde je Stufe ja schon etwas nicht allzu gutes - schon auf Grad 1 finden sich Zauber die eine Wirkungsdauer von einer Stunde je Stufe haben.

Aber auch die oben angesprochenen 13 Zauber sind hier noch nicht das Maximum. Pathfinder RPG hat eine nette kleine Regelung bezüglich magischer Gegenstände. Schriftrollen schreiben kostet nur noch das gleiche wie im Laden. Keine Erfahrungspunktekosten - und sie herzustellen geht praktischerweise während eines Abenteuers. Tatsächlich wurde sogar die Dauer reduziert um dies zu tun.

Unser Abenteurer kann Grad 2 Schriftrollen innerhalb von 2 Stunden herstellen.

Betrachten wir nun mal einen Kämpfer, und lassen ihn gegen einen Standardgegner antreten. Einen Orog zum Beispiel, einen Gnoll oder etwas dergleichen. Dies sind CR 1 Gegner, 5 davon wären passend für eine 5er Gruppe. Und natürlich sind sie eigentlich sehr vorteilhaft für den Krieger, da gäbe es schließlich noch ganz andere Dinge wie Monster die unser Krieger kaum verwunden kann. Doch darum soll es gar nicht gehen - eher um die Frage wie lange er durchhält. Wie viel Schaden würdest du gegen den Krieger je Runde erwarten? Oder von mir aus auch je Kampf?

Ich hab es einfach mal über den Daumen gepeilt und würde sagen: Je Runde etwa 5. Der Orog macht viel Schaden (1d12+5), der Gnoll weniger. (1d8+3), treffen tun sie beide ähnlich und wohl in etwa in der Hälfte aller Fälle.

Wie viele Trefferpunkte hat der Kämpfer? Stufe 5, mit Konstitution 14? Im Schnitt wohl um die 47 TP. Sagen wir 50, dann hält er 10 Runden durch.

Geben wir ihm noch 2x Heilung (1d8+5, also ca. 20 Extra TP - optimistisch gerechnet) dann sind es 14 Runden.

Eigentlich betrachten wir hier dann schon nicht mehr den Kämpfer allein. Sondern ihn und einen Kleriker, der aber ja auch andere Wunden zu heilen hat. Channeling als Massenheilung bringt hier durchaus etwas, aber man darf sich auch nicht zu viel erwarten. Unser Kämpfer hält damit letztlich auch nicht mehr als 20 Runden durch. In seiner Paradedisziplin eigentlich, Nahkampf gegen relativ problemlose Kontrahenten. Optimierung würde hier wieder etwas bringen, keine Frage - doch andererseits reduziert sich wieder die Zeit dadurch dass natürlich auch ab einem bestimmtem Grad nicht mehr einfach mit nur noch einem Drittel der Trefferpunkte weitergekämpft wird. Es ist zu riskant.

Wie weiter oben schon gesagt wurde: Man weiß ja nicht was kommen wird.

Aber wenn man es mal durchrechnet dann sind diese 20 Runden oben in etwa genau die 4-5 Kämpfe welche als optimal angegeben werden. Es ist der Kämpfer anhand dem diese Berechnung durchgeführt wird.

Ob nach diesen 4-5 Kämpfen die Magier "leergezaubert" sind, hängt aber stark von ihrer Spielweise ab, eigentlich ist es jedoch ziemlich unwahrscheinlich, einfach weil sie dafür quasi beständig Schadenszauber herausschießen müssten oder Dinge ohne längere Wirkungsdauer. Aber warum sollten sie? Unser Orog von oben ist doch das beste Beispiel. Willensrettungswurf von 0 bedeutet letztlich er ist nicht allzuweit davon entfernt der neue Quasi - Summon des Magiers zu werden. Den Kämpfer ihn angreifen zu lassen ist eigentlich Verschwendung. Und es gibt halt etliche derartige Zauber, welche über längere Zeiten helfen.

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 13:59
Was, ein Level 5 SC gegen 5 CR1 Nahkämpfer? Das ist die Art Encounter, die ich "Zuckerstückchen" nenne, egal ob ich Melee oder Caster spiele. Da wird man auch nicht mehr als 1 Treffer schlucken müssen, weil die Gegner schlicht nicht lange genug überleben. Also, entsetzliches Würfelpech mal außen vor gelassen. ;)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 7.02.2014 | 14:07
Was, ein Level 5 SC gegen 5 CR1 Nahkämpfer? Das ist die Art Encounter, die ich "Zuckerstückchen" nenne, egal ob ich Melee oder Caster spiele. Da wird man auch nicht mehr als 1 Treffer schlucken müssen, weil die Gegner schlicht nicht lange genug überleben. Also, entsetzliches Würfelpech mal außen vor gelassen. ;)

Jap...wie gesagt, das ganze ist als möglichst einfache Variante gedacht, und in einer möglichst für den Kämpfer positiven Situation. Zuckerstückchen trifft das schon ganz gut. Man könnte natürlich beliebige andere Encounter benutzen, das macht keinen großen Unterschied: Am Ende läuft es eben auf jene 4-5 Kämpfe heraus die ein Kämpfer durchhält bis es zu riskant wird und die Heilung ausgeht. Extra Heilmöglichkeiten erweitern dies - aber dann kann man halt genausogut auch diese Ressourcen in Extrazauber stecken.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2014 | 22:42
Zitat
Am Ende läuft es eben auf jene 4-5 Kämpfe heraus die ein Kämpfer durchhält bis es zu riskant wird und die Heilung ausgeht.

Just hier muss man schon vorsichtig sein: da gehen die Leistungskurven bereits allein durch die Skillung des bzw SC/s stark auseinander. Vergleiche einen Möchtegern-Tank mit Langschwert und Schild gegen einen Stangenwaffenträger mit Combat Reflexes. Der erste braucht mindestens zwei Runden pro Gegner (und riskiert, flankiert und mehrere Male getroffen zu werden), der zweite macht mit etwas Glück schon 3 Gegner _vor_ seinem ersten Zug weg.
Bei Castern ist es eigentlich noch extremer: der Noob verballert seine Slots mit Magic Missiles und ist nach dem ersten Encounter leer (davon abgesehen dass er Deckung braucht), der Crack haut einen einzigen Save or Suck raus, der in Runde 1 vier von fünf Gegnern aus dem Kampf nimmt.

Das ist bis hierhin noch jeder einzelne Char für sich betrachtet. Jetzt stell dir 2er-Teams vor. Gauntlet-Szenario: es kommen nacheinander beliebig viele Wellen obiger Zuckerstück-Encounter:
- Das A-Team [sic] sind Reach + Control. Die haben verdammt gute Chancen, schon 4-5 solcher Encounter zu schaffen, bevor überhaupt ihre HP angekratzt werden. Und sind immer noch nur zu zweit.
- Team B sind Pseudotank und Blaster. Die haben einen Haufen Probleme. Der "Tank" kann nicht tanken und hat keine Möglichkeit, die Gegner vom Blaster fernzuhalten. Keiner von beiden kann zuverlässig oneshotten. Beide verlieren im Rundentakt Ressourcen. Ich hab's jetzt nicht ausgerechnet, aber da halte ich es durchaus für möglich, dass die nach 5 Encountern platt sind (im Sinne von nicht mehr weitermachen können/wollen).

Wobei das ja nur jeweils zwei sind. Wenn du das A-Team noch um z.B. einen Archer Evangelist erweiterst, wird es die totale Dampfwalze. Beim 4. Partyslot hast du die völlig freie Auswahl.
Team B würde kompetenztechnisch durch einen Heilbot-Cleric und einen Schurken komplettiert, wodurch sie dann ihr 5-Encounter Pensum zwar ineffektiv,aber immerhin schaffen dürften.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: alexandro am 8.02.2014 | 00:39
Ich denke PF ist zu sehr auf den Charakter fixiert, wieviel "output" er pro Runde generieren kann. Bis zu dem Punkt, an dem PF-SLs den Stufe 1-2 Charakteren nicht einmal Reitpferde zugestehen wollen, weil sie dadurch ihren Schadensoutput effektiv verdoppeln. Von solchen Sachen wie "Umgebung nutzen" etc. mal ganz abgesehen...

Alles das, was in anderen Rollenspielen als "ganz normales Rollenspiel" gilt, ist in PF verpönt, weil es die System Mastery aushebelt. Es wird höchstens noch als "Maßnahme" des SLs gegen übermächtige Builds propagiert. Da wird dann gesagt, "Ja, Feat A und Skill B sind zusammen ziemlich übel, aber wenn du dich in Gelände Y befindest und der Gegner Z macht, dann  nützen die nichts"... sorry, aber ich weder will ich im vorneherein festlegen, wo ein Kampf stattzufinden hat (dies ergibt sich aus der Situation), noch will ich das Kampfverhalten der Gegner auf metatechnischen Überlegungen aufbauen.

PF ist definitiv die Art, wie ich nicht spielen will.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 01:07
Alles das, was in anderen Rollenspielen als "ganz normales Rollenspiel" gilt, ist in PF verpönt, weil es die System Mastery aushebelt. Es wird höchstens noch als "Maßnahme" des SLs gegen übermächtige Builds propagiert.

Kannst du da mal ein konkretes Beispiel nennen, was du im Sinn hast? Ich meine zwar zu verstehen, was du meinst, aber bin mir nicht ganz sicher, zumal was das "System Mastery aushebeln" angeht.
Und: Es gibt echt SLs, die Reittiere aus Powergründen verbieten? In 90% der Abenteuer sind Reittiere doch 90% der Zeit gar nicht einsetzbar. oÔ

Tendenziell:
- ja, PF ist in vielen Bereichen enorm meta (nicht ganz so sehr wie die 4E aber deutlich mehr als 3.5),
- damit Hand in Hand gehen extrem situationsabhängige Boni, v.a. was die Effekte von (mundanen) Feats angeht.

Zitat
noch will ich das Kampfverhalten der Gegner auf metatechnischen Überlegungen aufbauen.

Hierzu fiele mir z.B. der Cleave-Feat ein. Der SL hat die alleinige Kontrolle darüber, wann du diesen Feat einsetzen darfst und wann nicht. Wenn er nicht will, dass du ihn einsetzt, stellt er eben die Gegner mit einem Feld Abstand zueinander auf.
Dabei ist die Bedingung, dass die Gegner nebeneinander stehen müssen, vom Start weg stark meta und ziemlich behämmert.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 07:55
PF ist definitiv die Art, wie ich nicht spielen will.

War das in diesem Faden? Keine Ahnung. Lustig aber was du da alles erwähnst. Wir hatten hier erst kürzlich irgendwie eine Teildiskussion darum, ob Stufe 1 Charaktere zu fragil sind und was man dagegen machen kann. Ich meinte dazu "Als SL Umgebung einbauen, die genutzt werden kann und die Spieler darauf auch hinweisen."
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Arldwulf am 8.02.2014 | 09:35
@Feuersänger: ja, wie gesagt - das ganze war möglichst simpel angelegt und sollte nur zeigen dass die 4-5 Kämpfe weniger auf der Zauberanzahl als auf der Anzahl HP und dem durchschnittlichem Schaden basieren.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Rhylthar am 8.02.2014 | 10:00
Zitat
Ich bin nur mittlerweile mehr denn je davon überzeugt, dass der Faktor "Ungewissheit" bei der Anzahl der Encounter bis zur Rast wichtiger ist denn je, denn der von dir genannte Zustand, das Mundände Klassen nur dann glänzen können wenn die magischen Ressourcen verbraucht sind, muss gar nicht erst aufkommen.
Das ist für mich ein Punkt, der am Spieltisch eigentlich immer Bestand hatte. Denn abseits der theoretischen/rechnerischen Betrachtungen, die ich gar nicht in Zweifel ziehe, passiert(e) am Tisch etwas völlig anderes.

Ich hole ein bisschen weiter aus:
Kennt ihr das nicht von zahlreichen PC-/Konsolenspielen, diese "Knauserigkeit" im Verbrauch von Ressourcen? Nehme ich jetzt wirklich den Trank, Zauber, etc. für diesen Kampf oder kommt da noch was, wo ich es viel wichtiger brauche?

Und eben dies war im RPG auch immer so. Gerade Magicuser haben sich mit ihren stärksten Ressourcen immer sehr zurückgehalten, nicht, um den Mundanen auch ihre Highlights zu gönnen, sondern weil sie ja nie wussten, ob da noch was kommen könnte. Klar, dies führt dann ab und an zu solchen Sachen, dass bei einer Rast so mancher kaum etwas nachlernen musste, weil er nichts verbraucht hat.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 10:19
@Rhylthar:

Kannst du doch noch an The Grey Citadel mit dir, Eva und Sarah erinnern? Drei erfahrene Caster-Spieler und keiner kloppt Sprüche raus?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Rhylthar am 8.02.2014 | 10:23
@Rhylthar:

Kannst du doch noch an The Grey Citadel mit dir, Eva und Sarah erinnern? Drei erfahrene Caster-Spieler und keiner kloppt Sprüche raus?
Ja...weiss nicht mehr genau, was ich gespielt habe, aber auf vermeintlich "einfache" Gegner habe ich lieber, total ineffektiv, draufgeknüppelt.
Bloss keinen Spruch verschwenden!
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 12:01
Kennt ihr das nicht von zahlreichen PC-/Konsolenspielen, diese "Knauserigkeit" im Verbrauch von Ressourcen? Nehme ich jetzt wirklich den Trank, Zauber, etc. für diesen Kampf oder kommt da noch was, wo ich es viel wichtiger brauche?

Total! Ganz besonders was den Einsatz von Consumables angeht, bin ich schlimmer als Dagobert Duck. Das ist auch ziemlich unabhängig vom Spiel. Auch bei (A)D&D musste ich mir das erst antrainieren, dass Zauberslots zum benutzen da sind, und auch da hebe ich mir die höhergradigen Zauber lieber "für später" auf. Deswegen geht mir z.B. auch die 4E-Spielweise, bei der man immer die stärksten Powers am Anfang raushauen soll, ziemlich gegen den Strich.

Aber ich habe eben auch mit der Zeit gelernt, dass man in 3.X mit den Slots nicht so knausern muss. Alte Gewohnheiten lassen sich freilich nur schwer ablegen, aber wenn man schon auf mittleren Stufen >30 Zauber pro Tag hat, muss man sich nur mal trauen um zu merken, dass sie einem nicht mehr ausgehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 8.02.2014 | 12:07
Ich denke PF ist zu sehr auf den Charakter fixiert, wieviel "output" er pro Runde generieren kann. Bis zu dem Punkt, an dem PF-SLs den Stufe 1-2 Charakteren nicht einmal Reitpferde zugestehen wollen, weil sie dadurch ihren Schadensoutput effektiv verdoppeln. Von solchen Sachen wie "Umgebung nutzen" etc. mal ganz abgesehen...

Alles das, was in anderen Rollenspielen als "ganz normales Rollenspiel" gilt, ist in PF verpönt, weil es die System Mastery aushebelt. Es wird höchstens noch als "Maßnahme" des SLs gegen übermächtige Builds propagiert. Da wird dann gesagt, "Ja, Feat A und Skill B sind zusammen ziemlich übel, aber wenn du dich in Gelände Y befindest und der Gegner Z macht, dann  nützen die nichts"... sorry, aber ich weder will ich im vorneherein festlegen, wo ein Kampf stattzufinden hat (dies ergibt sich aus der Situation), noch will ich das Kampfverhalten der Gegner auf metatechnischen Überlegungen aufbauen.

PF ist definitiv die Art, wie ich nicht spielen will.

Das hat aber nix mit Pathfinder zu tun sondern mit der Gruppe die spielt. Wenn Du der gleichen Gruppe DSA, Fate oder ein beliebiges anderes System das mehr Regeln hat als wer höher würfelt hat gewonnen vor setzt wirst du das gleiche Problem haben.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: BobMorane am 8.02.2014 | 12:25
@Aardwulf
Ok das BSp ist vereinfacht, aber Lv Summons nutzen auf Stufe 5 gar nix mehr.
Bei dem von dir angedachte charm solltest Du den +5 Bonus für Feind berücksichtigen und die erneuten Saves, wenn Du deinen Freund gegen seine Freunde einsetzt.
Ein Lv Kämpfer hält gegen CR Gegner deutlich länger als 10 Runden. Also ohne nachzudenken habe ich den, wenn ich es mit den Feats drauf anlege auf einer AC von 27 ohne magische Gegenstände.

Und bei meiner gestrigen Runde war der Held der am Ende noch am besten Aussah der Sword&Board Fighter, der gut abgeräumt hat und noch 2/3 seiner HP hatte wohingegen der Rest der Gruppe unter 1/3 war. Heilung hat er während der gesamten Szene nicht gebraucht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 12:44
Und bei meiner gestrigen Runde war der Held der am Ende noch am besten Aussah der Sword&Board Fighter, der gut abgeräumt hat und noch 2/3 seiner HP hatte wohingegen der Rest der Gruppe unter 1/3 war. Heilung hat er während der gesamten Szene nicht gebraucht.

Das entspricht auch meiner Erfahrung. Schon komisch dass am Ende immer die "schwächsten" Klassen am meisten glänzen.

@Feuersänger:

Widersprichst du dir hier nicht selbst etwas? Wenn WPL voll im Einsatz ist, dann blockierst du dich doch ständig nur selbst und musst auf Slots ausweichen, was an sich doof ist und zu genau dem "kurzen Arbeitstag" führt, oder?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 13:06
Widersprichst du dir hier nicht selbst etwas? Wenn WPL voll im Einsatz ist, dann blockierst du dich doch ständig nur selbst und musst auf Slots ausweichen, was an sich doof ist und zu genau dem "kurzen Arbeitstag" führt, oder?

Find ich nicht. Klar, durch richtig eingesetzte Consumables kann man noch effektiver sein, aber wie gesagt, das geht gegen meine Mentalität. Und was daran ein "kurzer Arbeitstag" sein soll, wenn ich (mein Lieblingsbeispiel) mit einem Core-Only Wizard ohne Rast von Stufe 9 auf 11 durchabenteure, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Mamenchi am 8.02.2014 | 14:41
Stufe 9-11 sind wieviel Kämpfe?

Hattest soviel Zauberstäbe, Schriftrollen, Artefakte dabei, daß dir nie die Sprüche ausgingen? Oder hattest so ne tolle Gruppe, daß während den Kämpfen AFK gehen konntest? :P

Mich würde trotzdem dein Spielstil interessieren =) Soziales? Intrigen? Keinen Bock, gibt zuwenig XP, wir brauchen pro Session 4,78 Kämpfe mit je maximal 9,23 Minuten Spielzeit um effektiv zu sein.

Der Kämpfer, welcher 9,18x pro Kampf getroffen wird wird ausgemustert, da ein Durchschnitt von maximal 8,99 noch ertragbar ist, erstrebenswert ist jedoch ist der Wert von 7,09

Ebenfalls muss der DD zwei Gegner pro Kampf one-hitten, der CCler 50% der Gegner ausschalten/betäuben...

Tier 3-7 Klassen sind eh von hausaus Verboten... :P
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 14:59
@Mamechi:

Du übertreibst.

Es ist in D&D/PF schon drin sowohl lange als auch schnell durch zu spielen, sofern nicht jeder Kampf mit einem "Hm. Schaun ma moi, was ma jetzt machn..." beginnt und das hat jetzt nichts mit deinen überspitzen PG-Angaben zu tun.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 15:20
Stufe 9-11 sind wieviel Kämpfe?

Auf Standardencounter umgerechnet mindestens ca 15 (von Ende 9 bis Anfang 11); ich weiß nicht mehr genau wie weit wir zu Tagesbeginn schon in Level 9 drin waren.
Wir haben den Großkampftag beendet, als alle Caster ihre Zauberslots verbraucht hatten und es langsam bei den Hitpoints ans Eingemachte ging.

Zitat
Hattest soviel Zauberstäbe, Schriftrollen, Artefakte dabei, daß dir nie die Sprüche ausgingen? Oder hattest so ne tolle Gruppe, daß während den Kämpfen AFK gehen konntest? :P

Darauf wollte ich ja hinaus: ich habe _überhaupt keine_ Consumables benutzt, außer Materialkomponenten für Zauber (in 1. Linie Stoneskin). Und _trotzdem_ hat es so lange gedauert, bis mir die Sprüche ausgegangen sind. Wir hatten obendrein noch das Handicap, das wir keine Wands bekamen und effektiv zum Heilen nur Zauberslots und Tränke in Frage kamen. Und wir sind trotzdem zurechtgekommen.

Dieser Run speziell war ein astreiner oldschooliger Dungeon Crawl. Die Gruppe bestand insgesamt aus je 1 Cleric, Druid, Wizard, Fighter, Rogue/Ranger. Der Fighter war auf Spiked Chain Tripper geskillt. Die Druidin war noch extrem ineffizient gespielt, soweit ich mich entsinne ohne Pet, ohne Wildshape, mit wenigen Summons. Vielleicht auch ein wenig, um den Fighter nicht zum weinen zu bringen. Trotzdem brachte sie halt nochmal einen kompletten Satz T1-Zauber sowie ein HP-Polster mit.
Die Kampagne ging glaub ich bis Level 13 oder so, dann war der BBEG besiegt. Für den Fighter war das grad noch rechtzeitig, weil der ja nach Level 12 in Core nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr dazubekommt. Ich weiß auch nicht mehr, was der für einen DPR herbrachte, aber so mörder-berauschend war das glaub ich nicht.

Es war für mich wie gesagt vor allem deshalb ein unvergessliches Aha-Erlebnis, weil wir gerade am Vortag auf Level 9 aufgestiegen waren, also am Morgen dieses Tages erstmalig Grad 5 Zauber vorbereitet hatten - und am nächsten Tag bereits Grad 6 zur Verfügung stand. Den kompletten Level 10 hatten wir quasi übersprungen. Und darum lache ich seither jeden aus, der mit dem alten Ammenmärchen von wegen "Zauberern gehen die Slots aus" daherkommt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 8.02.2014 | 15:31
Joa ... Zauberer haben halt am Anfang zu wenige und am Ende zu viele Slots. Klassisches D&D-Problem. Da hätte ich mir für irgendeine (3.0/3.5/PF/Next) auch eher gewünscht, sie würden die Slots mit den Stufen nach oben verschieben, Marke 2 oder 3 Ier werden zu 1 IIer usw. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem ein Zauber ab Stufe 9 noch Probleme mit der Anzahl der verfügbaren Sprüche hatte; Rast wurde spätestens ab da wegen der Dose oder dem Healbot gemacht, aber nicht mehr wegen dem WizKid.

Geht das eigentlich nur mir so oder sind Diebe tatsächlich in jeder Edition rein von der Power her die Deppen?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 15:39
Geht das eigentlich nur mir so oder sind Diebe tatsächlich in jeder Edition rein von der Power her die Deppen?

Kommt immer ganz drauf an. Wenn wirklich viele Fallen da sind, mit fiesen Effekten (nicht nur reinen HP Schaden), dann ist der Schurke praktisch der präventive Healbot.
(Probier mal Fallen mit permanenten Attributs Drain, besonders bei Caster Attributen.)

Ansonsten, ohne Fallen, dann den Schurken durch den Ninja ersetzen, der der Find Traps durch bessere Kampfwerte ausgleicht.
Akut, durch die Rogue/Ninja Tricks ist schon einiges drin, besonders wenn man nicht so doof ist und die gegen Feats eintauscht.

[Nachtrag] Schurken leiden immer noch ganz stark darunter dass viel zu viele Spieler sich nur einen DEX-Build vorstellen können, wohingegen ein Fafhrd oder junger Conan weitaus besser funktioniert.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Glühbirne am 8.02.2014 | 15:51
Geht das eigentlich nur mir so oder sind Diebe tatsächlich in jeder Edition rein von der Power her die Deppen?

4e?

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 16:10
Nachtrag: nur der Korrektheit halber; ich habe meine Notizen rausgekramt und hatte ein paar Sachen bezüglich der anderen Chars falsch in Erinnerung:
- der "Fighter" war kein Fighter, sondern Baba mit 2 Fighterstufen, und durfte seine EWP Spiked Chain gegen einen anderen Feat austauschen, als klar wurde dass im ganzen Modul keine Spiked Chain droppen würde. So war's.
- die Schurkin war zu Spielende eine Barb2/Rgr1/Rog10; keine Ahnung warum. oÔ
- die Druidin hatte sehr wohl ein Pet im Einsatz, für das auch eine eigene Buffsuite vorbereitet wurde.

Naja, ist schon ein paar Jahre her. Achja, und war freilich 3.5, falls das nicht vorher schon klar geworden war. ^^

[Nachtrag] Schurken leiden immer noch ganz stark darunter dass viel zu viele Spieler sich nur einen DEX-Build vorstellen können, wohingegen ein Fafhrd oder junger Conan weitaus besser funktioniert.

Das ist halt einfach traurig, dass selbst beim Rogue ein Str-Build besser funktionieren soll als Dex. Das ist halt einfach nicht das Bild, das man normalerweise bei "Dieb" im Kopf hat. Sowohl Fafhrd als auch Conan sind Barbaren und keine Rogues. Der Gray Mouser ist ein Dieb.

Das Problem mit dem Schurken ist, dass sich da die Designer anscheinend gedacht haben "Na, die Spieler müssen ja jemanden als Traphandler mitnehmen, da brauchen wir sie ja nicht attraktiv machen".
Auch hier wieder das PF-Syndrom: vordergründig aufgewertet, hintenrum Stealth-Nerfs reingewürgt. Wir hatten doch schon Threads zu dem Thema hier im Forum.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 8.02.2014 | 16:16
4e?

Außer dass ich diese Edition absichtlich nicht aufgeführt habe (und 4E für mich immer noch kein D&D ist) handelt es sich beim 4E-Rogue eben nicht um einen Rogue, sondern um einen Fighter in schwarz (nicht zu verwechseln mit dem Fighter in grün, also dem 4E-Ranger).
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 16:42
Das ist halt einfach traurig, dass selbst beim Rogue ein Str-Build besser funktionieren soll als Dex. Das ist halt einfach nicht das Bild, das man normalerweise bei "Dieb" im Kopf hat. Sowohl Fafhrd als auch Conan sind Barbaren und keine Rogues. Der Gray Mouser ist ein Dieb.

Das Problem mit dem Schurken ist, dass sich da die Designer anscheinend gedacht haben "Na, die Spieler müssen ja jemanden als Traphandler mitnehmen, da brauchen wir sie ja nicht attraktiv machen".
Auch hier wieder das PF-Syndrom: vordergründig aufgewertet, hintenrum Stealth-Nerfs reingewürgt. Wir hatten doch schon Threads zu dem Thema hier im Forum.

Ohne da jetzt groß ein Fass aufmachen zu wollen, aber das Dinge ist doch, DEX als Stat ist eh schon überbelegt. Geht auf Ini, geht auf AC, Geht auf Ref Save, geht auf Skills, ist das Fernkampf Attribut.
Was zur Hölle soll es denn damit noch geben?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 16:51
Und dennoch sind Dex-Builds suboptimal. So schlimm kann es also mit der Überbelegung nicht sein.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 17:05
Und dennoch sind Dex-Builds suboptimal. So schlimm kann es also mit der Überbelegung nicht sein.

Nicht "dennoch" sondern "deswegen". Dex ist das Attribut, bei dem jeder Punkt den höchsten Netto-Wert hat. Aus dem Grund kann es keine Dex Builds geben, die nicht enorm viel kosten.

Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: LarsB am 8.02.2014 | 17:10
Nicht "dennoch" sondern "deswegen". Dex ist das Attribut, bei dem jeder Punkt den höchsten Netto-Wert hat. Aus dem Grund kann es keine Dex Builds geben, die nicht enorm viel kosten.
Hä? Punkte in Dex nutzen am meisten, kosten soviel wie jede andere Punktverwendung auch und sind "deswegen" unbrauchbar?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 17:12
Ich fürchte auch, ich komm grad nicht mit.

Bei Primärcastern haben sie ja auch keine Schwellenangst, alle relevanten Mechanismen an einem einzigen Attribut aufzuhängen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 18:00
Hä? Punkte in Dex nutzen am meisten, kosten soviel wie jede andere Punktverwendung auch und sind "deswegen" unbrauchbar?

Leg dir mal einen "Belt of incredible Dexterity +2" zu. Kostet 4000 GP und bringt, unter anderem:
+1 AC
+1 Reflex Save
+1 Initiative
+1 Ranged Attack
+1 auf gut die Hälfte aller Skills, da der Groß Dex-basierend ist

Das entspricht, wenn man so will, 1x +1 Verzauberung Rüstung und Bogen, 1/2 Feat Improved Reflexes und grob gesagt 4x Feat Skill Focus und 1/4 Feat Improved Initiative.
Für 4000 GP.

Nennt mir doch bitte mal ein anderes Attribut, bei dem man für jeden Punkt Steigerung so viel Bang for your Buck bekommt.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.02.2014 | 18:06
Zitat
Ohne da jetzt groß ein Fass aufmachen zu wollen, aber das Dinge ist doch, DEX als Stat ist eh schon überbelegt. Geht auf Ini, geht auf AC, Geht auf Ref Save, geht auf Skills, ist das Fernkampf Attribut.
Was zur Hölle soll es denn damit noch geben?
Komischerweise bringt das aber (zumindest für den Rogue) trotzdem nicht so viel:

- da du als Schurke oft auf Flanking angewiesen bist bringt dir ne hohe INI nicht soviel, da du häufig verzögern muss damit deine Partner in Postion sind, und nicht vergessen der Feat Improved Initiative und der Trait Reactionary bringen jeweils einen INI-Bonus der 8 bzw. 4 Punkten DEX entspicht.

- wegen des "Max-Dex-Bonus" hast du mit einer hohen DEX in der Regel keine wirklich höhere AC als jemand mit einer niedrigen, bei Pathfinder kommt verschärfend dazu dass bei  alle mittleren und Schweren Rüstungen  die AC um 1 angehoben wurde und die der leichten auf 3.5 Stand belassen wurde. Mit nem Mithril Kettenhemd und einer DEX von 20 schafft man gerade mal so die selbe AC wir in einer Fullplate mit einer DEX von 12.

- Und Fernkampf verträgt sich extrem schlecht im Sneak Attacks, ohne Zugriff auf Greater Invisibilty kannst du den Quasi nicht verlässlich einsetzen.

Bleiben nur die Skills und der Refsave. Wobei bei ersteneren der Rogu wiedes das Problem hat das andre Klassen (Bard Archetypen und Ranger) da dann Teilweise zusätzliche Boni über Klassenfeatures kriegen.

Zitat
Das ist halt einfach traurig, dass selbst beim Rogue ein Str-Build besser funktionieren soll als Dex.
Jupp der DEX Rogue sollte eigentlich die optimale Wahl sein.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 18:20
@Dämon:

Das halte ich für eine unglaublich festgefahrene Denkweise, wie Darstellung umzusetzen ist. Zum einen, ein hoher Ref Save ist die Darstellung eine geschickten Person, weiter die ganze Latte auf Dex-basierten Skills immer auf Max zu haben, das ist eine geschickte Person.
Nimm dir z.B. mal den Archetype Dagger Master vor, das ist ein geschickter und fieser Gassenkämpfer, etc.
Ich würde mich da echt mal von den alten 3.5 Annahmen frei machen.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 18:27
So ist das.
Ini bringt ja noch was wenn man in der 1. Runde die Gegner flatfooted erwischt.
Aber bzgl AC bringts gaanüscht und Fernkampf nützt dem Rogue nichts - außer in der 1. Runde wieder.

Wie war das jetzt, gibt es bei PF jetzt so ein Limit wie "Sneak Attack nur beim 1. Angriff pro Runde"? - Hab die Behauptung erst kürzlich gelesen aber finde nichts dazu im PRD.

@Dämon:

Das halte ich für eine unglaublich festgefahrene Denkweise, wie Darstellung umzusetzen ist. Zum einen, ein hoher Ref Save ist die Darstellung eine geschickten Person, weiter die ganze Latte auf Dex-basierten Skills immer auf Max zu haben, das ist eine geschickte Person.
Nimm dir z.B. mal den Archetype Dagger Master vor, das ist ein geschickter und fieser Gassenkämpfer, etc.
Ich würde mich da echt mal von den alten 3.5 Annahmen frei machen.

Dieser Beitrag ist für mich völlig unverständliches Kauderwelsch. wtf?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 18:46
Wie war das jetzt, gibt es bei PF jetzt so ein Limit wie "Sneak Attack nur beim 1. Angriff pro Runde"? - Hab die Behauptung erst kürzlich gelesen aber finde nichts dazu im PRD.

Wo hast du denn den Blödsinn aufgeschnappt? Es gilt immer noch die gleiche Regelung bei "Multiangriffen", etwa Shuriken und einigen Zaubern (Also ein Attack Roll, mehere Angriffe), wie eh und je, ansonsten hat sich an Sneak Attack nichts geändert (Und nein, es kommt auch kein Bullshit wie das alte "Ambush" dazu).
Ansonsten würden solche Dinge wie beim Ninja Ki Punkte für Extra-Angriffe bei einer Full Attack ausgeben um mehr zu Sneaken recht sinnlos sein.

Zitat
Dieser Beitrag ist für mich völlig unverständliches Kauderwelsch. wtf?

Ist es schwierig zu verstehen dass ich meine, der reine Dex-Wert bestimmt nicht den Faktor "Geschickt" bei der Darstellung eines Rogue/Ninja?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 18:58
Ist es schwierig zu verstehen dass ich meine, der reine Dex-Wert bestimmt nicht den Faktor "Geschickt" bei der Darstellung eines Rogue/Ninja?

Aus dem Wirrwarr weiter oben war das nicht ablesbar, nein. Und auch so ist es rein inhaltlich immer noch Quatsch. Dexterity ist Gewandheit, nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.02.2014 | 19:22
Was denn das jetzt mit 3.5 zu tun?

Zitat
Das halte ich für eine unglaublich festgefahrene Denkweise, wie Darstellung umzusetzen ist. Zum einen, ein hoher Ref Save ist die Darstellung eine geschickten Person, weiter die ganze Latte auf Dex-basierten Skills immer auf Max zu haben, das ist eine geschickte Person.
Sorry aber es ging nicht um die Darstellung sondern darum, das DEX als Stat zu stark wäre und wenn sich die DEX beim Rogue im Vergleich anderen Klassen im Endeffekt nur zu Höheren Skill Boni und einem Besseren Reflex Save führt ist das mMn nicht der Fall.
Wenn sie dadurch wirklich eine Hohe AC hätten und tolle Fernkämpfer wären, wäre das ne Andere Sache, dem ist aber nicht so.

Der hohe Reflexsave ist (vorallem in Kombination mit Evasion) ne schöne Sache aber nicht wirklich mächtig.
Was die Skills angeht reduzirt du als Schurke ja im Endeffekt folgende:
- Acrobatics: durch den Wegfall der Festen Schwirgkeit von 15 zum vermeiden von Gelegenheitsangriffen stark entwertet
- Disable Device: Ok ist nett, solange man keinen Archetypen nimmt der Trapfinding aufgibt (was die meisten tun)
- Escape Artist: auch durch die neuen Grappel Regeln unattraktiver als in 3.5
- Sleight of Hand: ist sehr kampagnenabhängig ob man das braucht
- Stealth: Ohne zusätzliche Magische Boni (Unsichtbarkeit ect.) oder Classfeatures wie Hide in Plain Sight leider oft nicht brauchbar

Ich wünschte auch es wäre anders, ich mag DEX Schurken, ist für mich vom reinen Fluff her eigentlich das absolute Lieblingskonzept bei DnD, aber es ist rein Spielmechanisch leider stark benachteiligt.

Zitat
Nimm dir z.B. mal den Archetype Dagger Master vor, das ist ein geschickter und fieser Gassenkämpfer, etc.
Auch der hat jetzt nicht mehr Synergy zu DEX als der Normale Schurke.

Zitat
Ini bringt ja noch was wenn man in der 1. Runde die Gegner flatfooted erwischt.
Ja aber auch da brauchst du schon einen deutlich größeren Dex Bonus als dein Gegner damit sich die Chancen deutlich in deine Richtung verschieben. Und das ist zudem extrem Situationsabhängig. Bzw. hängt stark davon ab in wie weit der SL gewillt ist die Encounter so zu gestallten das der Schurke ne Chance hat den Gegner auf dem Falschen Fuß zu erwischen.
Und zudem gibt es ein Rogue Talent (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/rogue-talents/paizo---rogue-talents/surprise-attack-ex) mit dem du die Gegner unabhängig von der INI in der Surprise Round auf dem falschen Fuß hast.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 19:46
@Dämon:

Wir könnten jetzt mal eine ganz einfache Vergleichsrunde starten was ein Attribut wert ist, besonders wenn man dabei keine Klasse als Vergleichswert nimmt, was ich, wie du bemerkt haben solltest, nicht gemacht habe. Nur dazu fehlt mir gerade eben etwas die Geduld. Nächste Woche vielleicht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Archoangel am 8.02.2014 | 19:56
Ich hätte da noch eine bescheidene Frage: wenn die mundanen also die Ärsche sind ... hat dann jemand schonmal Iron Heroes oder wenigstens Arcana Evolved gespielt? Bei Letzterem haben die mundanen ja auch Powers, bei Ersterem gibbet ja eigentlich nur mundane.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 19:58
Ich hätte da noch eine bescheidene Frage: wenn die mundanen also die Ärsche sind ... hat dann jemand schonmal Iron Heroes oder wenigstens Arcana Evolved gespielt? Bei Letzterem haben die mundanen ja auch Powers, bei Ersterem gibbet ja eigentlich nur mundane.

Arcana Evolved and colour me unimpressed.

Ganz ehrlich, da greife ich lieber zu Adventurer, Conqueror, King nebst Companion und habe Spaß, anstatt mir Monte Cook anzutun.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.02.2014 | 20:04
Zitat
Wir könnten jetzt mal eine ganz einfache Vergleichsrunde starten was ein Attribut wert ist, besonders wenn man dabei keine Klasse als Vergleichswert nimmt, was ich, wie du bemerkt haben solltest, nicht gemacht habe.
Ohne Klasse als Grundlage ist es mMn nicht zielführend.

Aber selbst Klassenunabhängig bleibt eins mMn eins Agumente in Bezug auf Dex bestehen. Nämlich das die AC von Dex Builds ist in der Regel nicht höher ist als die von Dosen.
Und wenn man das im Hinterkopf behält ist DEX mMn auch nicht mehr mächtiger als sagen wir mal STR und CON.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 20:17
Ohne Klasse als Grundlage ist es mMn nicht zielführend.

Aber selbst Klassenunabhängig bleibt eins mMn eins Agumente in Bezug auf Dex bestehen. Nämlich das die AC von Dex Builds ist in der Regel nicht höher ist als die von Dosen.
Und wenn man das im Hinterkopf behält ist DEX mMn auch nicht mehr mächtiger als sagen wir mal STR und CON.

Du, das vermeintliche "Problem" ist doch, das es keine Klassen mehr gibt, die stabil genug wären als dass man eine Analyse auf ihrer Basis  anfangen könnte. Also entweder auf dem puren d20 Framework oder gar nicht.
(Nicht übersehen, es gibt auch Archetypen die z.B. Zauber-Attribute verschieben)
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 20:32
Ich hätte da noch eine bescheidene Frage: wenn die mundanen also die Ärsche sind ... hat dann jemand schonmal Iron Heroes oder wenigstens Arcana Evolved gespielt? Bei Letzterem haben die mundanen ja auch Powers, bei Ersterem gibbet ja eigentlich nur mundane.

Nope, die beiden nicht; ich hab nur ein paar Spielberichte gelesen.

Was ich hingegen jahrelang mit Inbrunst und Begeisterung gespielt habe, war Conan D20. Wo übrigens, was ich vorhin schon sagen wollte, der Ini-Wurf durch den Reflex-Bonus verstärkt wird, aber das nur so am Rande. ;) Mongoose hat es jedenfalls ziemlich gut geschafft, die Itemabhängigkeit komplett aus dem System zu schmeissen. Und die Klassenbalance ist doch deutlich anders -- im Wesentlichen ist der Barbar die mächtigste Klasse bzw am besten geeignet, um dem Sorcerer Paroli zu bieten.

Das Conan-Konzept zieht aber wieder andere Nachteile nach sich, aber das ist eine andere Geschichte.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 8.02.2014 | 20:37
Das Conan-Konzept zieht aber wieder andere Nachteile nach sich, aber das ist eine andere Geschichte.

Du meinst die WBL = Null Sache und den Reset bei Gold und Equip?
Aber ansonsten stimme ich dir zu, Conan haben sie ziemlich gut gemacht.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2014 | 21:15
Du meinst die WBL = Null Sache und den Reset bei Gold und Equip?

Ja. Mechanisch haut das zwar im Prinzip gut hin -- es gibt keine besondere Ausrüstung, und man braucht auch keine besondere Ausrüstung. Und angehäufte Schätze werden für Bier und Nutten verprasst, völlig in-genre. Das Problem ist nur, dass auf die Dauer die Langzeitmotivation verloren geht, weil man als Spieler einfach nichts von den typischen Abenteuerbelohnungen hat.
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Draig-Athar am 9.02.2014 | 10:40
Bei uns hat sich übrigens der Soldier als "Problemklasse" herausgestellt: dabei handelt es sich um den Fighter aus D&D mit der zusätzlichen Klassenfähigkeit "Formation Combat". Das Problem war, dass er mit seinen 2 Skillpoints außerhalb des Kampfes einfach allen anderen unterlegen war, und es auch keine Möglichkeit gab (z.B. durch magische Gegenstände) das irgendwie auszugleichen. Ich denke hier wäre es besser gewesen ihm statt dem - relativ nutzlosen- Formation Combat zumindest 4 Skillpoints zu geben. Wobei, selbst wenn man ihm beides gibt wäre der Barbarian wahrscheinlich immer noch stärker...
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Slayn am 9.02.2014 | 10:53
Bei uns hat sich übrigens der Soldier als "Problemklasse" herausgestellt: dabei handelt es sich um den Fighter aus D&D mit der zusätzlichen Klassenfähigkeit "Formation Combat". Das Problem war, dass er mit seinen 2 Skillpoints außerhalb des Kampfes einfach allen anderen unterlegen war, und es auch keine Möglichkeit gab (z.B. durch magische Gegenstände) das irgendwie auszugleichen. Ich denke hier wäre es besser gewesen ihm statt dem - relativ nutzlosen- Formation Combat zumindest 4 Skillpoints zu geben. Wobei, selbst wenn man ihm beides gibt wäre der Barbarian wahrscheinlich immer noch stärker...

Die Sache hatten wir nebenan schon und im Grunde geht es doch um Solo- vs Gruppenleistung. Wir hatten schon Aid Another: Jeder Spieler kann sich in jeder Situation einbringen und mitspielen. Es muss ja nur einer einen, sagen wir mal, Diplomacy Check machen und der Rest spielt mit, spielt die Rolle aus und handelt in der Szene. Wir reden hier über einen DC 10 Check, was jeder mit einem Stat von 10 schon zu 50% schafft.
Also was soll immer diese Sache mit "mehr Skillpoints"?
Titel: Re: [Ernst gemeinte Frage] Führt Pathfinder zum Munchkin-Gaming?
Beitrag von: Feuersänger am 9.02.2014 | 11:25
Bei uns hat sich übrigens der Soldier als "Problemklasse" herausgestellt

Jop. Der Soldier galt als "Red-headed Step-child of the classes". Im Endeffekt ist es eine minderwertige Klasse, die fast nur als NSC / Gegner Verwendung findet. Ich war damals auch ziemlich im Mongoose-Forum aktiv, und der allgemeine Tenor war, dass so gut wie nie ein Spieler einen Soldier spielen wollte.

Wie gesagt, mit Balance hat Conan D20 es auch nicht so. Der Barbarian ist der Tausendsassa, und der Scholar kann was sonst niemand kann (zaubern), und der Dieb kann mit Fallen umgehen aber dafür reichen auch 1-2 Level. Alle anderen Klassen sind deutlich schwächer und haben keine einzigartigen, notwendigen Fähigkeiten.

Und es sollte eigentlich nicht _so_ schwer nachvollziehbar sein, dass man auch mal was _selber_ zum Spiel beitragen will, und nicht nur immer aufs Geratewohl einen D20 schmeissen und hoffen, dass 10 oder drüber rauskommt, damit jemand anders +2 bekommt. Das ist doch hochgradig langweilig.
Gerade in Conan, wo eben _nicht_ jeder Skill durch einen Zauber obsolet gemacht wird, kommt es _enorm_ auf die Skills an. Wenn man da keine hat, ist man echt gearscht.