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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.04.2014 | 00:38

Titel: [Film] Noah
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.04.2014 | 00:38
 :q

Beeindruckende Bilder, weitgehend gut gespielt, aber: Der Film weicht von der Vorlage v.a. inhaltlich verfälschend ab, um dann insgesamt NOCH fundamentalistischer zu werden als das Alte Testament. Die Volte muß man auch erstmal hinkriegen. Grotesker Fundischrott, und wie ich mitbekommen habe, Vorläufer einer ganzen Welle von Bibelfilmen. Prost Mahlzeit.
Titel: Re: [Film] Noah
Beitrag von: alexandro am 5.04.2014 | 01:57
Erstmal: die "Abweichungen" sind durch Teile legitimiert, welche im Laufe der Geschichte aus der Bibel rausgestrichen wurden, aber durch apokryphe Texte belegt sind (in der ursprünglichen Version ist das AT im Wesentlichen ein Fantasy-Roman  ^-^ ). Der Film ist also weitestgehend authentisch - so authentisch, dass er von der religiösen Rechten der USA (welche lieber ihre gesäuberte "Disney-Bibel" verfilmt gesehen hätten) boykottiert wird.

@Plot: Den ganzen Film geht es darum, dass Menschen einfach keine Ahnung haben, was der Schöpfer von ihnen will und wie sie mit dem umgehen sollen. Und daran dann verzweifeln oder in blinden Zorn alles um sie herum zerstören (unser Titel"held" macht sogar beides). Erst als sie sich von der Erwartung lösen, es einem distanzierten Schöpfer recht machen zu wollen, eigene (moralische) Verantwortung übernehmen, gelangen sie zur "Erlösung" - am Ende siegt die Menschlichkeit. Wer das für Fundi-Propaganda hält, der hat wirklich NICHTS verstanden: Fundamentalismus (egal ob religiös motiviert oder nicht) ist gerade das Gegenteil von Selbstverantwortung.
Titel: Re: [Film] Noah
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.04.2014 | 02:42
Bzgl. AT stimme ich zu, i.e., daß eben auch apokryphe Teile übernommen wurden (und die Bemerkung über Fantasy :)), aber ansonsten haben wir unterschiedliche Filme gesehen. Macht ja nix.
Titel: Re: [Film] Noah
Beitrag von: alexandro am 5.04.2014 | 02:58
@Hró: Ist mir schon aufgefallen. In deinem Kino muss versehentlich "Son of God" im Projektor gelandet sein. Kann ja mal vorkommen.  ;)

@Topic: Noah ist imo am ehesten mit "Die letzte Versuchung Christi" von Scorsese zu vergleichen. Die behandelten Themen sind sehr ähnlich, nur dass der Titel"held" bei Aronofsky sogar noch einen Zacken kaputter rüberkommt. Etwas enttäuscht hat mich Ray Winstone, der als Tubal-Kain durchaus einige gute Dialogzeilen hat, diese allerdings so eindimensional und Klischeebösewicht-mäßig rüberbringt*, dass wirkliche Dynamik zwischen seiner Figur und Crowe nicht aufkommt.

Daher nur 8,5 von 10 Archen von mir.

* dies könnte allerdings auch der Synchro geschuldet sein - muss mir den Film Beizeiten nochmal in OV anschauen.
Titel: Re: [Film] Noah
Beitrag von: La Cipolla am 13.04.2014 | 12:42
Ist der Film was für Leute, die nichts mit Aronofsky anfangen können? Was man bisher so gesehen hat, sah ja ziemlich cool aus eigentlich.

Ob links oder rechts ist mir lebhaft egal, wenn ich mir einen Bibel-Film angucke. :D
Titel: Re: [Film] Noah
Beitrag von: alexandro am 13.04.2014 | 13:39
Also bisher hat mir von Aronofsky nur "Pi" gefallen. Seine restlichen Filme (The Fountain, The Wrestler, Black Swan) fand ich alle ziemlich schwach. Umso überraschender war für mich, dass ich den Film wirklich mochte.