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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Gumshoe => Thema gestartet von: DerEskapist am 2.06.2014 | 22:05

Titel: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 2.06.2014 | 22:05
Die Möglichkeit eine 400 - seitige Kampagne für 25 $ als pdf in die Hand zu bekommen klingt verlockend.

Wer von euch hat Eternal Lies denn schon mal gespielt?

Erzählt mir von euren Erfahrungen.

Ist die Story hart an Gumshoe gebunden oder auch für andere Systeme geeignet?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Scimi am 3.06.2014 | 14:05
Ich bereite die Kampagne im Augenblick vor, ich hoffe, wir werden im Sommer zum Spielen kommen.

Das große Vorbild für EL ist eindeutig "Masks of Nyarlathotep" und dementsprechend ist die Kampagne aufgebaut: Die Charaktere folgen zunächst den Spuren einer Gruppe von Mythos-Ermittlern, die vor über zehn Jahren an einer übernatürlichen Bedrohung gescheitert sind. Die bösen Kultisten, die damals davongekommen sind, haben sich inzwischen über die ganze Welt zerstreut und machen jeder ihr eigenes Ding.
Die Charaktere folgen Spuren an verschiedene exotische Orte auf fünf Kontinenten, um dann dort jeweils die Machenschaften des Kultes aufzuhalten und Hinweise darauf zu finden, um was es überhaupt geht. Wenn alles glatt läuft, haben sie am Ende das Wissen und die Mittel gesammelt, um den Kampf ihrer Vorgänger zu Ende zu bringen.



Die Kampagne ist eher cineastisch orientiert, das heißt sie geht von einigermaßen effektiven Charakteren aus, bietet allerlei handfeste Gefahren und konzentriert sich auf wichtige Szenen und Höhepunkte: Haben die Charaktere gerade das Bossmonster in Asien erlegt, stehen sie in der nächsten Sitzung in einer europäischen Hafenstadt, ohne sich groß um Anreise und Logistik kümmern zu müssen. Und Locations enthalten nur, was für das Abenteuer und die Stimmung wichtig ist, den Rest kann man in der Wikipedia nachlesen.
Dabei sind die einzelnen Szenarien stimmungsvoll, sehr verschieden und jedes hat ein ziemlich stringentes Grundthema, das sich in den Gesamtbogen einfügt.

Bis auf den Einstieg und das Finale hängt die Reihenfolge der Abenteuer allein davon ab, welchen Spuren die Charaktere zuerst folgen wollen. Gewisse Elemente und Motive machen es außerdem leicht möglich, andere Abenteuer in die Kampagne einzubetten. Auch ohne sollte EL für mindestens 20 Sitzungen Stoff bieten. Besondere Voraussetzungen oder Kenntnisse sind weder für Charaktere noch für Spieler erforderlich. Allerdings werden Charaktere, die nicht viel aushalten, das Ende der Kampagne eher nicht erleben.



An sich sollte EL ohne große Mühe mit jedem System spielbar sein. "GUMSHOE" daran sind vor allem zwei Dinge: Erstens spielt das Ganze in den 1930ern, was die Hauptära für Trail of Cthulhu ist. Für Gruppen, die auf den historischen Hintergrund Wert legen, lässt sich das für einige Locations in der Kampagne auch nicht so einfach verlegen.
Zweitens ist die Struktur der Ganzen Geschichte eine Schnitzeljagd mit Hinweisen, die nach und nach zu den wichtigen Fakten führen. Den Spielern sollte bewusst sein, dass sie einen Fall lösen und sie sollten Spuren folgen und ihr Wissen organisieren. Gleichzeitig muss die SL Hinweise ausstreuen und klarmachen, was die wichtigen Elemente des Falls sind. Denn der Spaß bei EL liegt zum Teil darin, dass sich durch viele Kleinigkeiten langsam das große Gesamtbild zeigt, dass neue Erkenntnisse nach und nach alternative Theorien eliminieren und das Hinweise, die man ganz am Anfang irgendwann gesammelt hat, sehr viel später in anderem Kontext Sinn ergeben.
Dazu gibt es dann fast keine Handouts, was die Spieler bekommen sind Aussagen von Zeugen, die Beschreibung eines Bildes an der Wand und den Hinweis auf Blutspritzer auf dem Boden. Diese Hinweise zu dokumentieren und zu interpretieren ist dann ihre Aufgabe.
Der Aspekt von EL/Trail of Cthulhu sollte nicht unterschätzt werden - ich würde EL problemlos mit einer Gruppe Krimifans ohne Mythosvorkenntnisse anfangen, aber bei einer Wald- und Wiesen-CoC-Gruppe würde ich vielleicht vorher ein ToC-Abenteuer reinschmeißen, um sie an diesen Spielstil zu gewöhnen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 3.06.2014 | 20:32
Vielen Dank Scimi für die umfangreiche Auskunft.

Ich habe Gumshoe noch nie gespielt, habe mir nur mal aus Neugier bei drivethru als Schnäppchen das Esoterrorists-Regelwerk runtergeladen.
Das Prinzip dass man als Ermittler seines Fachs praktisch nicht scheitern kann ist durchaus nett, aber ansonsten hat mich zumindest Esoterrorist nicht aus den Socken gehauen. Trail of Cthulhu kenne ich gar nicht, dürfte aber so ziemlich identische Regeln haben, oder?

Wenn ich die Kampagne in einem anderen System spielen würde, kämen dafür Call of Cthulhu und Fate in Frage.
Was denkst du?
CoC könnte zu einem Versäumen der Spur führen?
Bei Fate heisst es, es sei nicht sonderlich Horror-geeignet, aber es gibt wohl durch aus Regelanpassungen dafür. Das würde mich am ehesten in den Fingern jucken und ist aktuell mein Lieblingssystem.

Geht sowas?

Gibt es im :T: noch weitere Spielleiter die EL bereits gespielt oder adaptiert haben?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Melander am 3.06.2014 | 20:41
Eine Amy Millar hat einen sehr guten Mix aus Fate Core + Gumshoe gemacht, den sie FateShoe nennt.
Dort findet sich auch eine Adaption von ToC:
https://docs.google.com/file/d/0ByTd0XbjoJPtVGhTMDhXZ1dTeWM/edit?hl=de&forcehl=1
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 3.06.2014 | 20:56
Eine Amy Millar hat einen sehr guten Mix aus Fate Core + Gumshoe gemacht, den sie FateShoe nennt.
Dort findet sich auch eine Adaption von ToC:
https://docs.google.com/file/d/0ByTd0XbjoJPtVGhTMDhXZ1dTeWM/edit?hl=de&forcehl=1

Cool. Vielen Dank, Melander.  :)

Das macht auf den ersten Blick einen vernünftigen Eindruck.
(Allerdings finde ich, dass es ziemlich viele investigative Fähigkeiten sind. Man könnte das auch auf weniger Fähigkeiten eindampfen...)
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Melander am 3.06.2014 | 21:08
Gern geschehen.

Sie schreibt ja:
Zitat
The above Skill List is almost identical to that from Trail of Cthulhu.

Ich hab keine Ahnung, ob ein Eindampfen sinnvoll wäre oder nicht. Immerhin benutzt ja Eternal Lies genau diese Skill List. Ich persönlich würde es so lassen, weil ich dann nicht noch das Abenteuer bearbeiten und Skill-Proben dann umfiddeln muss.
Ist ja auch so, dass ein Charakter nicht alle Skills haben wird und auch nicht haben soll. Die vielen Skills sollten sich unter den einzelnen Charakteren aufteilen. Auch damit auf jedem einzelnen Charakter genügend Spotlight liegt.
Aber es ist euer Spiel.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 3.06.2014 | 21:26
Du hast recht, dass so am wenigsten Arbeit anfällt und wahrscheinlich hat man im Endeffekt das beste aus zwei Welten.
(Persönlich mag ich lieber eine übersichtlichere Skill-Liste, aber so kann man Anpassungsarbeit vermeiden...)

Ich habe tatsächlich gerade versucht bei drivethru EL zu ordern und zwar im Bundle mit dem Soundtrack (mit Stimme von Whil Wheaton).
Dein Tipp hat mir den letzten Ruck gegeben.  :d

Leider akzeptiert drivethru komischerweise gerade heute meine Kreditkarte nicht... Grrr....  ::)
Naja muss ich abwarten - vielleicht ist es ein Serverproblem...
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Scimi am 4.06.2014 | 09:11
Ich finde, was GUMSHOE ausmacht, sind weniger die Regeln als vielmehr die Struktur der Abenteuer. Daher kann man meiner Meinung nach GUMSHOE-Abenteuer mit jedem System spielen, aber man muss sich auf die Art zu spielen einlassen.

Im Grunde ist es immer eine Schnitzeljagd aus Hinweisen. Jeder Hinweis führt zu einer neuen Szene und jede Szene enthält wieder Hinweise. Dabei können mehrere Hinweise auf eine Szene hinweisen und mehrere Szenen können denselben Hinweis enthalten. Zusätzlich gibt es noch Hinweise, die den Hintergrund der Geschichte näher beleuchten oder nützliche Informationen enthalten. Der Spaß des Spiels besteht auch darin, dass die Spieler entscheiden, welchem Hinweis sie folgen wollen und dass sie zwar Fakten bekommen, diese aber selbst interpretieren müssen.

Damit das aber funktioniert, hat GUMSHOE ein paar Grundkonzepte:
- Elemente, die die Story weiterbringen und Elemente, die eher der Spannung dienen sind voneinander getrennt. Storyelemente bringen immer neue Informationen, Personen und Orte ins Spiel. Dabei spielen vor allem Spielerentscheidungen eine Rolle. Spannungselemente stellen Hindernisse und Gefahren dar, sind aber oft für den Handlungsverlauf unwichtig. Das ist der Teil des Spiels, wo Spieler würfeln und Charaktere sterben oder irre werden.
- Hinweise sind unabhängig von Fähigkeiten. Wenn der Hinweis ist "das Mordopfer war in der Kakadu-Bar", dann ist es egal, ob die Charaktere den Tatort absuchen und ein entsprechendes Streichholzbriefchen finden, die Leiche obduzieren und im Magen einen Liter des einzigartigen Kakadu-Cocktails nachweisen können, die Nachbarn befragen oder aufgrund der Erde an den Schuhen des Opfers auf die Gegend mit der Bar kommen. Daher ist auch das verwendete Regelsystem unerheblich: Wenn die Charaktere etwas tun, was sie irgendwie können, was dem Informationsgewinn dient und was irgendwie plausibel zu dem Hinweis führen kann, dann erhalten die Spieler den Hinweis.
- Es muss immer weitergehen. Wenn es einen Hinweis auf eine nächste Szene gibt, muss den Spielern das klar sein, damit sie dort weitermachen können. Wenn es keinen Hinweis gibt, dann muss es Möglichkeiten geben, die aktuelle Szene weiter zu untersuchen, bis der Hinweis gefunden wurde. Für solche Hinweise wird dementsprechend auch nicht gewürfelt, denn die Spieler wollen, dass ihre Charaktere den Hinweis finden und die Geschichte weitergeht, die SL will den Spielern den Hinweis geben, damit die Geschichte weitergeht und es ist schlicht hirnrissig, dass beide Seiten auf dasselbe Würfelergebnis warten sollen, damit ihr gemeinsames Ziel vorangebracht wird.
- Die Hinweise, die es "automatisch" gibt, bringen die Charaktere durch alle Szenen des Abenteuers. Aber es gibt zusätzliche Hinweise, die man sich bei GUMSHOE durch Ressourcen kaufen muss und die wichtige Zusatzinformationen liefern. Z.B. würden die normalen Hinweise vom Tatort zur Bar, dann zum Haus des Opfers und dann zum Versteck des Täters führen. Wenn die Spieler einfach nur den Hinweisen hinterherlaufen, kommen sie in kürzester Zeit in die Finalszene. Aber dann wissen sie trotzdem nicht, dass am Eingang eine tödliche Sprengfalle installiert ist, dass der Täter eigentlich ein unsterbliches Vampirmonster ist und dass nur Feuer ihn töten kann.

Ich stelle es mir immer wie einen klassischen verzweigten Dungeon vor: Gänge und Türen sind offensichtlich und theoretisch könnte man einfach bis zur letzten Kammer durchhetzen und sich auf den Drachen stürzen - und vielleicht funktioniert das auch. Aber wenn man alle Rätsel löst, alle Artefakte findet und alle Fallen möglichst vermeidet, steigen die Überlebenschancen beträchtlich. Trail of Cthulhu ist genauso, nur dass es anstelle von Räumen und Gängen Szenen und Hinweise gibt und dass am Ende meistens etwas Schlimmeres lauert als ein Drache.


In dem Sinne behaupte ich, dass du Eternal Lies mit Fate-, Monopoly- oder Fußballregeln spielen kannst, wenn die dazu dienen, die Spannungselemente abzudecken. Bei den Storyelementen kommt es nur darauf an, dass:
1) ein Spieler seinen Charakter etwas tun lässt, um einen Hinweis zu finden
2) der Charakter einigermaßen kompetent ist in dem was er tut
3) die Aktion irgendwie plausibel zu dem Hinweis führen kann
Den Spielern muss klar sein, dass es immer wichtig ist 1) zu tun, 2) ergibt sich irgendwie aus Charakterbogen und gesundem Menschenverstand und 3) ist SL-Entscheidung.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 4.06.2014 | 09:49
Ist bekannt das ToC hinten drin einen ToC/CoC Conversion Guide hat?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Kazekami am 4.06.2014 | 10:40
Es gibt für Eternal Lies eine komplette Konvertierung von Trail of Cthulhu zu Call of Cthulhu. Schau Dir mal diesen Artikel (http://www.pelgranepress.com/?p=13345) inklusive Download an.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 8.06.2014 | 12:50
Danke. Ihr seid großartig!
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 19.11.2014 | 14:13
Ich beginne in Kürze damit, die Kampagne für meine Spielgruppe zu leiten. Für die Organisation meiner Gruppe habe ich einen kleinen Blog zur Eternal Lies Kampagnenorganisation (http://www.nickri.de) aufgesetzt. Spielberichte sind nicht geplant, aber ev. helfen die Informationen dort dem ein oder anderen Spielleiter.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 16.12.2014 | 10:33
Auch bei uns is es soweit. Wir wagen uns, mit mir als SL, an diesen riesigen Brocken.
Ich bin mal echt gespannt wie das laufen wird.
Man könnte hier ja ab und zu Erfahrungen austauschen?!
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 16.12.2014 | 17:45
Da ich mich gerade begeistert in die Kampagne rein lese, wird das Ding höchstwahrscheinlich direkt nach Abschluss der Berge des Wahnsinns geleitet. (OT: Wenn ich die beiden Kampagnen von Struktur und Aufbau vergleiche wird das echt ein Segen!)
Wenn es soweit ist, würde ich mich hier gerne zu der Kampagne austauschen. Aber bis dahin dauert es wohl noch einige Wochen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Bombshell am 16.12.2014 | 18:37
Wochen im oberen zweistelligen Bereich?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 16.12.2014 | 18:39
Sicherlich nicht. Es hängt ein wenig von den Spielern ab, aber ich schätze grob das wir bis März durch sein sollten.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 17.12.2014 | 08:38
Ic hschätze das wir Anfang Januar das erste mal spielen werden, morgen is Charaktererschaffung.
Da ich "nur" 3 Spieler habe, werd ich deren Kompetenz ein wenig pimpen und Cherries mit reinnehmen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 17.12.2014 | 19:19
Interessant.
Eigentlich werden die Kompetenz doch bereits durch die individuellen BuildPoints gepimpt. Reicht dir das nicht? Und hast du bestimmte Cherries im Sinn, nimmst du einfach NBA oder willst du hierzu (http://pelgranepress.com/site/?p=15288) greifen?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 17.12.2014 | 19:52
3 Charaktere werden ja als Minimum angegeben.
Bei 2 sollte man die Gegner entsprechend anpassen.
Einer der 3 Spieler kann evtl. nicht regelmäßig mitspielen, daher dachte ich mir das die Cherries (von der Pelgrane Seite) angebracht wären.
Wir haben bei NBA eigentlich gute Erfahrungen damit gemacht, auch wenn wir nicht vorhaben auf dessen Kompetenzlevel zu spielen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 6.01.2015 | 11:56
Ich hab hier was nettes gefunden ...
http://www.yog-sothoth.com/topic/26117-eternal-lies-handouts-spoilers-gms-only/

Am Freitag geht's los bei uns.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 6.01.2015 | 17:03
Wow, Danke! Da werde ich sicher einiges draus ziehen können.
Ich würde mich über einen Kampagnenbericht freuen!
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 6.01.2015 | 18:59
Ups, den Link hätte ich hier auch posten können. Es gibt darüber hinaus weitere Handouts und Diskussionen in der Google+ Gruppe Eternal Lies Campaign GMS ONLY (https://plus.google.com/u/0/communities/108849384057912363973).
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 6.01.2015 | 19:02
Und die Interaktive Kampagnenkarte natürlich, falls die noch nicht bekannt ist:
http://pelgranepress.com/site/?p=13349
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 13.01.2015 | 08:44
Die erste Session verlief sehr gut.
Dank der Eternal Lies und Deadlands Noir Soundtracks und vieler von mir rausgesuchter Fotos kam sehr schnell das richtige noir/Pulp/Mystery Feeling auf, das ich haben wollte.
Wir konnten den Hangar, Flug, Besichtigung Savannahs und des Asylums plus das Gespräch mit Henslow und den Angriff des Durchgedrehten abhaken.
Dr Keaton ist den Spielern enorm verdächtig, was ja nicht unbedingt verkehrt ist. Und Henslow konnte ich als armen, verzweifelten Halbirren rüberbringen, also alles so wie ich das geplant hatte.
In der nächsten Session kommt vermutlich das Gespräch mit Job, ein Durchstöbern des Büros von Keaton und das Henslow Anwesen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 22.01.2015 | 08:25
Ich werde hier übrigens nicht alles in Spoilertags setzen, ich denke die Überschrift des Threads spricht für sich das mögliche Spieler nicht reinschauen sollten.

2. Session erfolgreich gespielt, das Savannah Kapitel ist damit beendet.
Bemerkenswert war dabei die Stimmung die auf dem Henslow Anwesen aufgekommen ist. Der Südstaaten-Schwüle-Sumpf-Gewitter-Flair kommt hier richtig gut rüber. Schade das zu der Szene kein Track auf dem Soundtrack vorhanden ist, aber mit etwas Musica Cthulhiana hat sich dieses Defizit leicht beheben lassen.
Ich hab die Szene noch etwas ausgereizt indem ich die "Thugs" die Gruppe zum Anwesen verfolgen habe lassen. Diese sind dann während des Gewitters in das Grundstück eingedrungen, woraufhin sich meine Gruppe in dem Haus verbarrikadiert hat. Außer Klopfen, Sprechen in "lügender Zunge" und dem durchschieben des Zettels unter der Türe hat sich dan naber weiter nichts ergeben. Es war auch kein Kampf nötig, allein die Anwesenheit der Schläger hat enorm zur Atmosphäre beigetragen.

Das Rätsel bzgl. der vergrabenden Box hat ein Spieler ziemlich genialerweise schon beim Anblick der Schnur im Studierzimmer mehr oder weniger gelöst gehabt, sodas dieser Teil sehr zügig über die Bühne ging.

Nächste Session geht's nach L.A.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 22.01.2015 | 12:02
Toller Erfahrungsbericht! Bitte weiterführen :D
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 22.01.2015 | 12:48
Danke, aber das waren ja eigentlich nur ein paar Worte.
Das soll auch kein richtiges Tagebuch sein, eher ein paar Tips und Hinweise für andere SL.
Falls es Fragen zu der Kampagne gibt, einfach hier stellen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 9.02.2015 | 09:56
Session 3 gestern gespielt.
Die Gruppe kam nach L.A. und hat einiges an Ermittlungsarbeit geleistet.
Die Session war eigentlich reine Informatiossuche, die allen aber ziemlich Spaß gemacht hat.
"Aufgelockert" wurde das durch einen Angriff von Jack Pitzner, der einen der Charaktere in einer Gasse überrascht hat, als dieser dabei war Chillipommes für die anderen zu holen, die derweil über der Entschlüsselung des Rechnungsbuches saßen. Interessant dabei war v.a. die Verwendung von Chillipommes als Improvised Weapon.
Der Kontrast von L.A. zu Savannah war das eigentliche atmosphärische Highlight und ich bin ganz guter dinge das die anderen Lokalitäten das noch mal unterstreichen werden.
Im Übrigen kommen wir unerwartet schnell mit der Kampagne voran. Normalerweise sind meine Spieler eher die Trödler. Aber die angepeilten 2 Jahre Echtzeit zum spielen, die mal irgendwo angegeben waren, werden wir sicher nicht erreichen. Ist aber wohl auch ganz gut so.
Nächstes mal mehr.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 19.02.2015 | 10:30
Session 4:
Lief wieder sehr schön ab.
Zwar haben meine Spieler einige kleinere Leads ausgelassen (die Schwester des B-Movie Schauspielers, die Auktionsfirma, Abraham Buchwald), dafür haben sie sich länger mit Olivia Claredon beschäftigt und diese mit den Fotos ziemlich ausgequetscht.
Die Farm war ein schönes atmosphärisches Zwischenspiel, das Infotechnisch aber nicht allzu viel bringt. Um die Szene aufzupeppen habe ich hier Jack nochmal auftauchen lassen, der den PCs diesmal Geld geboten hat, anstatt sie mit dem Schlagstock zu verprügeln.
Dann das Trammel Anwesen. Da meine Spieler bei Cthulhu Abenteuern generell sehr vorsichtig vorgehen, haben sie hier ewig observiert und herumdiskutiert was sie mit dem Haus anstellen sollen (ansonsten hätten wie L.A. in der Session abgeschlossen). Geendet hat das dann mit einem missglückten Überfall auf das Carriagehouse, in dem sich gerade "Captain" Walker befindet (während im Haupthaus die Orgie weitergeht).
Missglückt ... sie konnten Walker nicht überraschen und die Session endete mit einem Standoff-Cliffhanger.
Leider ist Walker nicht gerade schwachbrüstig. Mal sehen wie es weitergeht, ich hoffe nicht mit einem TPK.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 5.03.2015 | 08:42
Session 5:
Meine Spieler haben gestern die Erfahrung gemacht das ToC nicht Night's Black Agents ist.
Der selbst erwählte Kampf mit Captain Walker und 2 der Mexikaner-Thugs ging derbe schief.
Schwer verletzt mussten sie das Feld räumen und ihre Wunden lecken. Jetzt sucht sie das LAPD u.a. wegen Mordes an Walker.
Es blieb ihnen nichts anderes übrig als nach Arkham zurück zu fliegen, ohne in Trammel's Haus gekommen zu sein.
So konnten sie nur noch der einzigen Spur folgen die noch blieb: Äthiopien.
Und genau da geht's nächstes mal weiter.

Also als Tipp hier für künftige GM: Versucht die Spieler subtil von einem gewaltsamen Eindringen in das Anwesen abzubringen. Es kann nur schiefgehen :)
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: DerEskapist am 7.03.2015 | 09:26
LushWoods: Was schätzt du wieviele Spielstunden am Ende der Kampagne bei dir zusammenkommen werden?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 7.03.2015 | 10:08
Schwierig.
Wenn ich mal im Mittel 4 Stunden/Session rechne ... ich denke 100 Stunden werden es auf alle Fälle, eher mehr.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 24.03.2015 | 09:46
Session 6:
Zuerst hab ich einige Floating Scenes eingebaut. Speziell der Geist der aufgetaucht ist (Jack aus L.A., von dem die Spieler noch nicht wissen das er tot ist, die Szene war nicht unbedingt als Geisterszene zu erkennen) hat die Gruppe noch einmal auf die Wichtigkeit von Trammels Villa hingewiesen. Da sie in Afrika ja keine weiterführenden Hinweise mehr bekommen, außer ich zwing sie rein, müssen sie da noch mal hin.
Danach ging's mit dem Schiff nach Erithrea. In Massaua haben sie mehr oder weniger angenehme Bekanntschaft mit den italienischen Besatzungstruppen und den Einheimischen gemacht. Am Hafen ist eine Szene etwas eskaliert als ein Spieler einem potentiellen Dieb wortwörtlich auf die Finger gehaun hat.
Im Hotel Internationale dann konnte man den Aufenthaltsort von Bertolo Acuna ausfindig machen und mit einer Kompanie der italienischen Armee nach Adua reisen. Die Spieler hätten diesen Hinweis beinahe erst nach der Reise zur Ausgrabungsstätte wahrgenommen, was etwas Improvisation verlangt hätte. Aber, Glück gehabt.
Nach dem Gespräch mit Acuna dann im Lager, gab es einen Angriff der äthiopischen Armee. Ich bin davon ausgegangen das sie sich Seite an Seite mit den Italienern in den Kampf stürzen, aber durch das Desaster in L.A. vorsichtig geworden versuchten sie in dem Chaos einen Wagen zu stehlen und wieder nach Massaua zu kommen. Ich werde immer wieder überrascht.
Leider wurden sie dabei bemerkt. Zwar konnten sie entkommen, aber werden nun, wenn sie sich nicht beeilen, auch von der italienischen Armee gesucht.
Mal sehen was ich daraus mache.

Nach dem Afrika Kapitel hab ich ei kleines Interlude vor.
Auf dem Filmset in Hollywood nämlich wurde einer der Spieler mit dem Stuntman von Errol Flynn verwechselt und musste kurz eine Szene für einen Dschungel-Abenteuerfilm einspielen.
Ich werde meine Gruppe diesen Film spielen lassen. Entweder nehme ich Shadows over Filmland dafür (eines der wenigen GUMSHOE Bücher die ich nicht habe, aber ich glaub da is so ein Abenteuer drin), oder ich konvertiere ein kleines Savage Worlds Abenteuer.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 7.04.2015 | 10:59
Session 7:

Unerkannt konnte die Gruppe von Massaua aus ein kleines Dampfboot nach Mersa Fatma nehmen und sich auf der Fahrt etwas kurieren.
In M.F. angekommen nahm man Kontakt zu Seniore Renzi auf und konnte ihn dank viel Schleimerei dazu überreden die alte Lokomotive noch einmal klar zu machen und 2 seiner angestellten als Fahrer und Guides mitzuschicken.
Einer davon ist Jerome der Guardian.
Auf der Fahrt habe ich mir dann schwer überlegt Probleme einzubauen, hab mich aber letzten Endes doch für einen Banditenangriff entschieden.
Zwar war der einzige (selbsterwählte) Kampf bisher ein Desaster, aber ein wenig Action sollte mal nicht schaden.
Die 4 auf Kamelen den Zug angreifenden Banditen waren dann auch ziemlich harte Nüsse, aber man konnte ihnen schwer verletzt Herr werden.
So das ein Zwischenstopp in Kokuli umso angebrachter war. Dort wurde die Gruppe von den Guardians über die Natur der Dinge in Dallol aufgeklärt.

Man beachte: Durch den etwas kuriosen Verlauf der Kampagne hatte die Gruppe immer noch keinen direkten Kontakt zu etwas offensichtlich übernatürlichem! So das inplay das Ritual der Guardians nicht wirklich ernst genommen wurde.

Die einzigen die möglicherweise den genauen Aufenthaltsort von George Ayers kennen sind die Bewohner von Dallol, also entschied man sich trotz aller Warnungen den Weg dorthin fortzusetzen. Schließlich ist Ayers das Ziel und eine planlose Suche in einem 100qkm großen Wüstengebiet in der heißesten Region der Welt, wäre eher noch unvernünftiger.
Nach etwas Pflege und einer weiteren Begegnung eines PC mit Geist-Jack-Pizzner ging es dann weiter zu Fuß durch die sengende Hitze.
Am Dorfrand dann wurden sie bereits von den Kultisten erwartet und die Session endete damit das sie zu Tshombe der Anführerin des Kultes gebracht werden.
Die Spielerin die in einer Floating Scene in der Session zuvor das Buch vom Avatar erhalten hatte wurde dabei mit besonders viel Beachtung beschenkt.
Die beiden anderen Charaktere wissen nichts von dem Buch.

In der Session gab es folgendes anzumerken: Seniore Renzi eignet sich sehr gut dazu einen kleinen "Heart of Darkness" Vibe mit reinzubringen. Der Mann kann so ekelhaft oder freundlich gespielt werden wie es die Situation verlangt. Ich habe ihn als recht gastfreundlich beschrieben, allerdings als eitlen Fazke, der gern mal seine Frauen herumscheucht.
Jerome war bei mir ein Angestellter von Renzi, was besser passte.
Die Hindernisse bei der Zugfahrt können natürlich frei gewählt werden, aber ein Angriff von Kamelreitern uaf den fahrenden Zug war einfach zu verlockend.
Die beiden Guardians in Kolluli waren bei mir Schwestern von Jerome.
Das Dorf Dallol eignet sich hervorragend um unheimliche Atmosphäre aufzubauen. Zusammen mit dem Anwesen im Sumpf von Savannah ist das bisher der atmosphärischte Ort, wie ich finde.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 25.04.2015 | 12:39
Session 8:

Dallol wurde als so verstörend empfunden wie ich das geplant hatte. Zwar hat die Gruppe im Dorf übernachtet, aber man litt unter Alpträumen und dem immer stärker werdenden Misstrauen der Dörfler (die PCs wollten sich nicht selbst verletzen).
Am nächsten Tag ging es durch die Hitze zur Ausgrabungsstätte. Hier wurde der Skeptiker der Gruppe das erste mal leicht aus seinem Konzept und seiner Selbstgefälligkeit geworfen als man feststellte das die "Statue" des Maules eigentlich eine Versteinerung ist, die dazu auch noch überirdisch versteinerte.
Dann ging es Richtung Gebirge um endlich George Ayers zu finden. Begleitet wurde die Gruppe von 2 Kriegern des Dallol Stammes.
Als man ihn dann schließlich fand, kam es zu einem Kampf, da die beiden Krieger Ayers töten wollten, da er sich als "Gesegneter" vom wahren Glauben abgewandt hatte. Der Kampf ging glimpflich aus und die Gruppe konnte erst einmal Ayers in seiner vollen Pracht bestaunen. eben das hat den Skeptiker dann vollends aus der Bahn geworfen (eine Pillar wurde dadurch zerstört und seine Sanity wird sinken; allerdings werde ich mir einen kleinen Ausgleich einfallen lassen, der Spieler soll nicht dafür bestraft werden wie er seinen Charakter gebaut hat).
Fragen wurden beantwortet und die Spieler konnten die Askese Techniken lernen. Zum Schluss mussten sie Ayers auf eigenen Wunsch hin töten, da er in der Woche des Trainings begann die Kontrolle über sein Maul zu verlieren.

Mir ist eine kleine Logiklücke aufgefallen, die ich gestopft habe:
Eigentlich sollten die Spieler von den Wächtern einen Hinweis auf den Verbleib von Ayers bekommen, allerdings würde ihnen das den Grund nehmen Dallol zu besuchen. Was sehr schade wäre, da das Dorf atmosphärisch sehr gut angedacht ist.
Bei mir kannten die Wächter den Aufenthaltsort von Ayers nicht, so das die Gruppe nach Dallol musste um nach dort weiter nachzuforschen.
Der Kult selber suchte nach ihm um ihn zu töten, da er als "Gesegneter" vom Glauben abgefallen ist. Sie konnten ihn in all den Jahren aber nicht finden. Sie brauchten ein Hilfsmittel.
Was eignet sich da besser als das Buch das meine Spielerin in ihrer Floating Scene vom Avatar bekommen hatte?
So verlangte der Kult nach dem Buch, welches er auch von ihr bekommen hat (sie wusste zu dem Zeitpunkt ja noch nicht das der Kult Ayers töten will).

Es kann also passieren das eine Spielergruppe entweder Dallol auslässt, oder auf der suche nach Ayers planlos in der wüste umherirrt, wenn man die Kampagne hier nicht ein wenig anpasst.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 18.05.2015 | 19:24
Session 9 - Das Interlude.

Ich hab kurzerhand das Savage Worlds Pulp-Abenteuer "Der Elefantenfriedhof" umkonvertiert und zu einem Film mit Errol Flynn in der Hauptrolle erkoren.
Einen meiner Spieler verschlug es ja als unfreiwilligen Stuntman in die Dreharbeiten einer Szene.
Die Gruppe ging dann also mit ihren regulären Charakteren in's Kino und hat die 3 Hauptdarsteller (Errol Flynn und seine beiden Sidekicks) übernommen, aber gleichzeitig ihre normalen Charaktere vor der Leinwand gespielt.
Der "Film" lief dann auch als recht unorigineller aber lustiger Pulp-Spaß, inklusive Zwischenrufe der anderen Zuschauer ab.
Bis die ursprünglichen Charaktere ein paar seltsame Visionen im dunklen Kino hatten: Schatten der bisher erlebten und zukünftigen Ereignisse.
Was den Film selber angeht hab ich mich treiben lassen und die Würfel haben die Richtung bestimmt.
Das heißt wenn meine Spieler gut gewürfelt hätten, wäre der Film als nette Unterhaltung zwischendrin abgelaufen. Haben sie aber nicht, also habe ich dem Film ein paar dunklere und verstörendere Wendungen nehmen lassen.
Unter anderem hat das dazu geführt das in einem Bücherregal der Requisiten kurz das De Vermis Mysteriis zu sehen war und der Elefantengeist im Finale zu einem Avatar von Chaugnar Faugn wurde, der kurzerhand den guten Errol gefressen hat.
Dann riss die Filmrolle, die anderen Zuschauer strömten verstört aus dem Kino und die Charaktere verließen angewidert den Saal.
War das jetzt in jedem Kino so oder nur hier? Was hatte das zu bedeuten?
Antworten wird es darauf wohl nicht geben, aber die Stimmung hat gepasst.

So eine Zwischensession ist auf alle Fälle zu empfehlen, auch wenn es nur ein Experiment war.
Die erste Hälfte des Abenteuers hat hervorragend als Comic-Relief funktioniert und die zweite Hälfte hatte etwas sehr atmosphärisches.
Ich glaube ein Horror-Oneshot in einem Kino oder Theater (The King in Yellow?!) könnte auch mit anderen Horror-Settings sehr gut funktionieren.
Ich mag solche kleinen Kammerspiele.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 19.05.2015 | 07:25
Sehr coole Idee, vielleicht klau ich mir die :D

Ich hab mal ein paar grundsätzliche Fragen:
Wie gehst du mit der "Zeitverwaltung" um? Also sowas wie "Wie viele Lange dauert die Reise nach Äthiopien oder die Ermittlungen in Los Angeles?". Gehst du da "Tage genau" vor, oder handelst du das eher grob ab? Und bei Bangkok macht die Jahreszeit ja auch einen Unterschied. Es kann ja schon Konsequenzen haben, wenn Spieler sich beeilen oder zuviel Zeit lassen.
Wie sieht es mit Finanzen aus? Lässt du alle Spesen von Winston Rogers übernhemen oder greifst du auch auf Credit Rating der Spieler zurück?
Und hast du bereits einen Ausgleich für den zerstörten Pillar gefunden?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 19.05.2015 | 08:00
Klar, mach  :)

Anfangs haben wir die Tage gezählt, aber das hat sich irgendwie verlaufen, so das wir nur noch grob dabei sind.
Für Bangkok muss ich das wahrscheinlich irgendwie hinbiegen das es dann passt.

Die Gruppe hat von mir von W.-R. ein paar gesonderte Credit Rating Punkte bekommen die sie zur freien Verfügung haben.

Der Spieler konnte sich einen aussuchen bzw. ausdenken.
Ich hab aber vergessen was er genommen hat  :)
Is irgendwie in der letzten Session untergegangen, ich muss ihn nochmal fragen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 28.05.2015 | 09:15
Session 10:
Zurück nach L.A.
Nach einiger Planung im Flugzeug, entschied man sich so vorzugehen das man erst Beweise sammeln würde um Samson Trammel dranzukriegen und dann mit der ganzen finanziellen Wucht von Mrs. Winston-Rogers den Deckel zuzumachen.
Mit gefälschten Ausweisenin der Stadt der Träume angekommen, knöpften sie sich erst mal Abraham Buchwald den Buchmacher vor (der bei mir jetzt für Trammel arbeitet) und quetschten diesen aus.
Leider wurden sie von den Kultisten aus Savannah/L.A. beobachtet und verfolgt, so das sie sich dieser entledigen mussten.
Danach kam man darauf das es mit einem Polizeieinsatz schwierig werden würde das Haus vernünftig zu durchsuchen bzw. das zu verschleiern was sie darin evtl. finden würden (ein Einsteigen auf eigene Faust hatte man nach dem Debakel mit Captain Walker abgeschrieben).
Was also tun?
Ich hab dann etwas improvisiert und ein kolumbianisches Drogenkartell aus dem Ärmel geschüttelt das über Mexico versucht das Geschäft von Trammel zu übernehmen. Man näherte sich diesen Leuten mit viel Streetwise & Reassurance an und konnte die abergläubischen Gangster mit genausoviel Occult, Reassurance & Cthulhu Mythos davon überzeugen das man bei einem Zugriff zusammenarbeiten könnte.
Die Spieler boten Wissen über die Villa und Namen der Mitglieder von Trammel's Organisation an. Dafür wollten sie ungestört alles Okulte mitnehmen können und gegen das Maul vorgehen und somit den Nectartrade (auch für die Kolumbianer) versiegen lassen.
Der Übergriff spilete sich dann auch relativ problemlos ab, man fand alles Interessante in Trammel's Arbeitszimmer und einer der Charaktere konnte eine Kiste Dynamit & Granaten fast in das Maul versenken.
Die Session endete mit der Flucht aus dem zusammenstürzenden Gebäude mit einem gefangenen Trammel.

Das Wichtigste war hier an die Infos über die anderen Spielorte zu gelangen, da meine Gruppe ja diesen L.A. Teil ausgelassen hatte und Afrika eine Sackgasse ist.
Alles andere war nettes Beiwerk. Also an alle künftigen SL: Macht euch das Leben leichter indem ihr eure Spieler evtl. sanft dahin railroadet (ich Häretiker!) das sie das L.A. ganz am Stück spieleen.
So, geht's auch, aber das Drängen nach L.A. zurück zu kommen war schon etwas mehr Geschubse als es normalerweise bei mir üblich ist.
Ansonsten war die Session aber wieder sehr gut.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 31.05.2015 | 13:26
Wir haben jetzt auch angefangen (http://tentakelspiele.blogspot.de/2015/05/eternal-lies-vorbereitung-und-die.html).
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 1.06.2015 | 12:16
Coole Sache. Ich bin sehr gespannt wie die Kampagne bei euch ablaufen wird.
Ich hoffe du schreibst ein Diary?!
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 2.07.2015 | 22:46
Kurz vor Bangkok abgesoffen.
Meine Gruppe is unheimlich scharf darauf Feng Shui wieder aufleben zu lassen.
Naja, schade, aber gut.
Vielleicht führen wir EL irgendwann mal weiter.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Hellstorm am 2.07.2015 | 23:08
Kurz vor Bangkok abgesoffen.
Meine Gruppe is unheimlich scharf darauf Feng Shui wieder aufleben zu lassen.
Naja, schade, aber gut.
Vielleicht führen wir EL irgendwann mal weiter.

Abgesoffen = Chars hin? oder was ist passiert?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2015 | 16:46
Naja, außer mir ist eigentlich keiner so wirklich ein Fan des Gumshoe Systems.
Und dann kam massiver Bock aller 3 Spieler auf was anderes, speziell Feng Shui.
Und da wir mit dem alten Feng Shui schon viel Spaß hatten ...
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: smerk am 3.07.2015 | 18:57
Kurz vor Bangkok abgesoffen.

Schade. Ich habe die Spielberichte gerne gelesen und freue mich, wenn es bei Wiederaufnahme der Kampagne auch hier weitergeführt wird.

Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 12.11.2015 | 18:37
Für ein richtiges Diary bin ich zu faul. Aber ich berichte auf meinen Blog ein wenig zu meinen Erfahrungen und Eindrücke mit der Kampagne:
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 15.11.2015 | 10:49
Sehr cool zu lesen wie es bei euch lief!
Leider wird die Kampagne wohl bei uns nicht mehr aufgegriffen werden  :(
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 28.02.2016 | 13:45
Meine Berichte zu
Äthiopien (https://tentakelspiele.blogspot.de/2015/12/eternal-lies-akt-22-athiopien.html)
Bangkok (https://tentakelspiele.blogspot.de/2016/02/eternal-lies-akt-23-bangkok.html)

Ersteres war eins der besten, zweites eins der schwierigsten Kapitel.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 28.02.2016 | 15:16
Afrika war bei uns auch sehr stark.
Das Zusammentreffen mit der italienischen Armee und der Überfall auf das Armeecamp mit Flucht in dem Chaos in einem gestohlenen Geländewagen, war sehr schön pulpig.
Genau wie die Zugfahrt und einem Kamelreiterangriff auf eben diesen.
Später hab ich dann Tempo rausgenommen und die Hitze und die unheimliche Atmosphäre in Dallol voll ausgenutzt. Ein schönes Kapitel.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 16.03.2016 | 16:42
Ich suche gerade verzweifelt nach dem Wert von Shadowing, den Jack Pizner haben müsste. Bei den Werten dieses NSC wurde diese Fertigkeit scheinbar vergessen :embarassed:
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 3.05.2016 | 12:36
Wie es scheint wurde der Shadowing Wert von Pizner tatsächlich vergessen. Weder in der Print- noch in der PDF-Fassung konnte ich einen finden. Weshalb ich kurzerhand den Wert von 10 festgelegt habe.

Andere Frage: wie habt ihr das Finale des L.A. Kapitels gehandhabt? Am Donnerstag geht es bei mir weiter und die Spieler haben L.A. bereits weitestgehend auf den Kopf gestellt. Es fehlt nicht mehr viel und dann wird man wohl das Haus von Trammel unter die Lupe nehmen. Ich sehe das durchaus als Höhepunkt des Kapitels und möchte es möglichst spannend gestalten - habt ihr Tipps für mich?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Thallion am 3.05.2016 | 12:41
Hier lang geht's übrigens zum Bewertungs-Thread:

http://www.tanelorn.net/index.php/topic,98141.0.html
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: LushWoods am 3.05.2016 | 13:19
Meine Spieler haben das Ende des Kapitels (fast) total vergeigt.
Wobei das aber auch was hatte.
Nach schier endloser Planung war man frustriert und beschloss einen Frontalangriff.  ;D
Man beachte das das Haus in einem guten Wohngebiet steht, Trammel über Wachen verfügt und die Charaktere nicht unbedingt auf einen Kamp ausgelegt waren.
Das war also eine reine Kurzschlussreaktion.
Trotzdem konnten sie unter Aufbringung aller Punkte, großen Würfelglücks und Würfelpechs meinerseits den Keller mit der Grube sprengen und von dem Anwesen fliehen.

Aber es gibt sicher bessere Methoden das Ganze durchzuziehen. Vor allem unauffälligere.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 5.05.2016 | 02:52
Meine Spieler sind anfangs recht clever vorgegangen, nur dann ist es etwas eskaliert. Eine Zusammenfassung findest du hier: http://tentakelspiele.blogspot.de/2015/09/eternal-lies-akt-1-ermittlungen-in-los.html
Wichtig ist halt das die Gruppe an Trammels Testament kommt.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 5.05.2016 | 12:04
Stimmt, der eigentlich unglaubliche wichtige Hinweis, für den es keinen Handout gibt. Das hätte ich fast vergessen.
Bei meinen Vorbereitungen ist mir aufgefallen, dass die SC noch so einiges in LA zu erledigen haben. Mal schauen, ob die es überhaupt bis in Trammels Haus schaffen.

Momentan fasse ich alles in einem Blog (http://www.larp-Koeln.de/nickri) zusammen, als Spielbericht für meine Spieler.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 5.05.2016 | 15:22
Hier der Yucatan (https://tentakelspiele.blogspot.de/2016/05/eternal-lies-akt-24-yucatan.html) Bericht.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: tannjew am 5.05.2016 | 19:13
Schöner Bericht! Leider mussten wir mangels Langzeitkinderbetreuung früher abbrechen als ich gehofft hatte -
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Mal schauen welche Strategie ich für die nächste Runde ins Auge fasse.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 8.07.2016 | 19:54
Inzwischen haben wir Malta (https://tentakelspiele.blogspot.de/2016/07/eternal-lies-akt-25-malta.html) zu Ende gebracht und es geht in den dritten und finalen Akt!
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 1.11.2016 | 19:41
Letzter Akt (http://tentakelspiele.blogspot.de/2016/11/eternal-lies-akt-3-tibet-und-finale.html)
Liest sich aber wohl nur gut wenn man die Kampagne kennt.

Fazit folgt.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 29.04.2017 | 20:45
Ich habbe endlich mein Fazit getippt :)
https://tentakelspiele.blogspot.de/2017/04/eternal-lies-fazit.html
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: Der Läuterer am 29.04.2017 | 21:43
Glückwunsch, PurpleTentacle.
Schön zu lesen, dass die Kampagne erfolgreich von Euch beendet werden konnte.

Ich lese aus Deinem Fazit jedoch keine uneingeschränkte, eitle Freude heraus. Das las sich früher immer weitaus positiver.

Und zur neuen Kampagnen-Herausforderung empfehle ich Dir 'Masks'.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Trail of Cthulhu - Eternal Lies
Beitrag von: PurpleTentacle am 1.05.2017 | 13:03
Es gibt kein RPG Produkt das mit uneingeschränkte Freude bereitet. Gäbe es das müsste ich mir keine neuen Sachen mehr kaufen ;)
Wie gesagt halte ich EL für die beste Cthulhu Kampagne, die mir bisher unter die Finger gekommen ist. Trotz der Probleme.

Von dem was ich so zu Masks gelesen habe, scheint es sich um Eternal Lies in schlecht zu handeln. Ich würde ja gerne mal was deutsches Leiten, aber leider törnen mich die Bestie, Königsdämmerung und auf den Inseln total ab. Aber ich glaube ich schweife gerade ab.