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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: Slayn am 2.07.2014 | 18:54

Titel: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 2.07.2014 | 18:54
Servus allerseits.

Ok, das Thema das ich jetzt anschneiden will bedarf erst mal einiger Disclaimer, ansonsten wird mir das zu brisant:
- Meine politische Einstellung ist Links von der Mitte zu verorten.
- Hier geht es nicht darum etwas zu glorifizieren, zu verfälschen oder zu leugnen.
- Wir reden hier gleich über Fiktion, auch wenn sie in der Realität verankert ist.

[Wichtig] Bedenkt bitte diese drei Punkte und lasst dieses Brainstorming nicht wegen realweltlichen Ansichten in Diskussionen untergehen.

Kurz und knapp: Die paar Beiträge für das mögliche Fate Szenario "Gefahr für Kybernetik X" haben mich zum nachdenken bewegt. Ich überlege ob es sich lohnen würde an einem Alternate History / Retro SciFy Spiel und Setting zu arbeiten, dessen Grundlage der tatsächliche Sieg des Dritten Reichs im zweiten Weltkrieg ist und von da an eine Art Retro SciFy Setting, angesiedelt gegen Ende der 60er Jahre zu erschaffen. Ziel soll es sein Bürger des Reichs zu spielen welche die Wahrheit über die Vorgänge im Krieg _nicht_ kennen und im Lauf des Spiels zu lernen was es bedeutet eben nicht zu den Guten zu gehören, nebst der moralischen Entscheidungen die mit dieser Erkenntnis einher gehen.

Vorlagen für div. Ideen hier wären:
- Fatherland/Vaterland
- Steiner
- Iron Sky
- Aeon Trinity
- Stark´s War
- Lelouch of the Rebellion
- Gear krieg
- Tannhäuser (Brettspiel)

[Nachtrag] Ich habe gerade Nazi Occult von Kenneth Hite in den Händen und wollte einiges davon als vermeintliche "Realität" verwursteln.
Bevor ich jetzt weiter etwas dazu schreibe, was sind eure ersten Ideen zu dem Thema, was meint ihr so dazu?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 2.07.2014 | 19:11
[So viel zu: Ich schreibe erst mal nichts dazu] ...

So ein paar Gedanken dazu, wie man sich dem Thema näher könnte:

Im Kern _könnte_ das ganze Setting-zentriert ablaufen. Das bedeutet, u.A. das man mehr als einen Charakter spielt und es auch drei "Power"-Ebenen für Charaktere gibt.
An der Spitze gibt es Psioniker, Charaktere die durch Runen Engramme zu psionischer Macht gekommen sind und unter normalen Umständen fast gottgleiche Macht haben, verglichen mit der non-psi Umwelt. Dazu gibt es Fachleute und Normalbürger, die mit dem System entweder mit engen oder breitem Fokus versehen werden.
Jeder Spieler hat zumindest einen Psioniker und ein oder mehrere Fachleute und Normalbürger als Charaktere, die er für eine zu spielende Szene/ein "Abenteuer" auswählen kann.

Mechanisch sollte das System in der Lage sein das "Innenleben" eines Charakters darzustellen und es dem Spieler zu ermöglichen Charakter Exploration zu betreiben, also mehr in den Charakter einzutauchen als in die Spielwelt, den Charakter somit wichtiger zu machen als das "gelingen" eines "Abenteuers".
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Bad Horse am 2.07.2014 | 19:31
Wie sehr möchtest du das Spiel denn auf den "Wir denken, wir sind ganz nett, und stellen dann fest, dass wir totale Arschlöcher sind"-Aspekt fokussieren?

Das wäre doch eigentlich der Knackpunkt an der Sache, oder hab ich dich da falsch verstanden? Möchtest du die Konfrontation mit der Wahrheit mechanisch abbilden?

Ich bin etwas skeptisch, ob die verschiedenen Machtebenen überhaupt nötig sind. Es soll ja nicht um coole Runenengramme gehen, oder?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 2.07.2014 | 19:32
...

Was ist da jetzt so besonders brisant und tabu?

Gerade dadurch, dass du mit starken fantastischen Elementen arbeitest, betreibst du doch den Aufbau einer Spielwelt, die doch eigentlich relativ "gewöhnlich" ist.

Was auch gleich zu der Frage führt: Wenn es um Charakterexploration in einem faschistischen/explizit nationalsozialistischen Umfeld geht, wofür sind dann die fantastischen Elemente (von alternativer Geschichtsschreibung über Retro-Science Fiction zu Vrilrunenengrammpsihexereiwerwolfmaiden) wirklich da?

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Talon der Reisende am 2.07.2014 | 19:42
Ich denke wir leben heutzutage in einer Aufgeklärten Welt und man sollte die Vergangenheit nicht immer mit der Kneifzange anpacken müssen vor allem nicht wenn man all dies vor einem rein Fiktionalen Hintergrund sieht wie in einem RPG. Es gibt so viele Themen wie Kanibalismus , Mord und leichenschändung in vielen formen die mittlerweile verharmlost werden und breite Akzeptanz Genießen das ich denke das man auch einen Hintergrund wie deinen durchaus erarbeiten kann.Naturlich stellt sich dann nur die Frage ob und wie groß die Nachfrage danach sein wird und du wirst dir des öfteren die Frage gefallen müssen ob du mit deinem Projekt etwas Propagieren möchtest was bei anderen auf Unmut trifft besonders in dem Fall wo leute die sich stets über so etwas aufregen meist nur Oberflächlich mit dem Material beschäftigen werden und nur das herraus picken werden was zur unternauerung ihrer Argumente Dient.

Meine Persönliche meinung ist das ich dein Konzept sehr interessant finde zumal es im Fiktionalen bereich zu mindestens einen kleinen Einblick von der anderen Seite des Blickwinkels zulassen könnte.

Immer vorausgesetzt die Qualität des Geschriebenen Marerials hat ein gewisses Niveau

(Was in keinster weise abwertend gemeint ist !)
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 2.07.2014 | 19:48
Da du das "brisant" direkt in den Titel schreibst: Willst du die Brisanz auch irgendwo bewusst auf einer Reflexions-Ebene dabei haben? Oder soll es eine Herangehensweise à la "alles kann, nichts muss" werden, bei der das Setting erstmal relativ frei von moralischen Design-Zielen etc. entsteht und dann eher als Umgebung für sowas herhält (wenn überhaupt)? Die "Innenwelt" der Charaktere ist bisher der einzige Ansatzpunkt in die Richtung, den ich herausgelesen habe, und der kann ja auch noch in viele verschiedene Richtungen gehen.
Deshalb ernst gemeinte Frage: Was ist die Idee? ^^

Ich habe beim Brainstormen in der Weltenband-Challenge gemerkt (mein Thema war die Berliner Mauer), dass mein größter "Feind" bei einer moralischen Herangehensweise das moderne Befinden ist. Es ist zwar bspw. ein guter Anfang, die Spieler in eine ideologisch fragwürdige Umgebung zu werfen und sie vor schwierige Entscheidungen zu stellen, aber es führt halt tendenziell nicht wirklich weit, weil (spätestens unterbewusst) sowieso alle irgendwo "darüber stehen", so als Menschen im Jahr 2014. Aus didaktischer Sicht würde ich sogar dran zweifeln, ob da überhaupt irgendein Perspektivwechsel stattfindet, oder am Ende nur einfach nur einfach die Befindlichkeit "war schrecklich, würde ich selbst aber nie machen!" befestigt wird - was imho tragbar für die fünfte Klasse ist, aber danach keinen großen Wert mehr hat. ^^''
Wenn man also wirklich "moralisch" werden will, muss man sich vielleicht auf Hinterfotzigkeiten und Kunstgriffe verlassen. Bei mir ist es bspw. darauf hinausgelaufen, die Handlungsfreiheit der Charaktere einzuschränken (durch eine "Programmierung"). Das überspringt sozusagen den Gedanken "ich hätte es ja ganz anders gemacht!", der üblicherweise immer präsent sein wird, und fokussiert sich mehr auf andere Aspekte, etwa das "wie" anstatt des "ob". Also, jetzt mal komplett davon abgesehen, ob diese Strategie in meinem Spiel aufgegangen ist, Moral bleibt natürlich immer persönlich. ^^ Ein Schritt, der mir bei deinen Ideen sehr naheliegend scheint, ist die Vielfältigkeit dieser möglichen Zukunft. Wie brisant und aufrüttelnd (und damit potenziell moralisch!) wäre es bspw., wenn die ganze Nazischeiße am Ende zu einer faschistischen Utopie geführt hätte, die vom Sichtpunkt der Zukunft aus zwar auf Blut gebaut wurde, aber zu kontemporär paradiesischen Ergebnissen geführt hat? Dann müssten Charaktere und Spieler, die gegen dieses System vorgehen wollen, erstmal eine wirklich tragbare Moral finden, die über "ist halt scheiße!" hinaus geht. Die Chroniken der Engel hat das ähnlich gemacht, indem einfach alle vorhandenen Alternativen genau so scheiße waren. Ließ aber auch das Problem, dass man immer noch einfach alles kaputt machen konnte, in der Hoffnung auf etwas unbestimmtes Besseres.
Und ich befürchte, auf den Widerstand bzw. die Rebellion gegen das System läuft es am Ende immer hinaus (Engel, Paranoia, Shadowrun ...). Wobei es auch mal interessant wäre, andere Wege zu gehen. Hm, fällt jemandem etwas ein? Shadowrun hat ja auch dieses "Rädchen im System" dabei, das imho ebenfalls ein gewisses Potenzial hat, sofern es nicht auf "Cyberpunk-Robin-Hood!" hinausläuft.

Allgemein dürfte ein Blick in die verschiedenen Weltenbandchallenge-Sachen sehr interessant sein. Da sind auch einige Nazisachen dabei (imho meistens relativ stumpf), aber gerade auch "Die Grenzer" und "Bergungskreuzer Möve" finde ich politisch hochgradig interessant, auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen. Tatsächlich rüttelt mich persönlich der Bergungskreuzer noch mehr auf (obwohl es da wahrscheinlich weniger geplant war ^^), weil er nicht so direkt ist.

Ach ja, unbedingte Leseempfehlung: Mars Colony (http://tckroleplaying.com/marscolony/)!
DAS hat auch eine heftige, moralisch interessante Herangehensweise, ohne irgendwie den Holzhammer zu holen!
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 2.07.2014 | 20:10
Und ich befürchte, auf den Widerstand bzw. die Rebellion gegen das System läuft es am Ende immer hinaus (Engel, Paranoia, Shadowrun ...). Wobei es auch mal interessant wäre, andere Wege zu gehen. Hm, fällt jemandem etwas ein?

Klassisches SLA Industries-Thema.



Führt davon ab aber alles wieder überall und nirgends hin. Wenn wir jetzt jede Spielwelt/jedes Spiel, bei dem Dikaturen gleich welcher Couleur oder gar moralische Ambiguität ob nun mit oder ohne politische Komponente vorkommt oder vorkommen könnte, dann ist es bald einfacher, uns über Spiele zu unterhalten, wo das kein (potentielles) Element ist.

Und selbst wenn wir das Feld auf Spiele/Welten einschränken, bei denen zumindest noch wiedererkennbar Faschismus thematisiert wird, wird das Feld gefühlt endlos.

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 2.07.2014 | 20:14
Ich denke gerade über ähnliches nach.

Nicht so sehr, wie es wäre, wenn der WKII anders ausgegangen wäre, sondern eher, wie man eine schleichende Unterwanderung Deutschlands durch Altnazis eher dastellen kann.

Sprich bei mir wird die Polizei rigoroser sein, die Gesetze strenger (gerade was Ausländer angeht), Minderheiten mehr an den Rand gedrängt sein, es völkischer zugehen, sprich es werden mehr nationale Fahnen zu sehen sein, die Musik im Radio wird Deutsch sein.

Aber ohne das es offen ist, sprich man wird nicht überall Führerbilder und Hakenkreuze sehen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 2.07.2014 | 20:24
@BGy: Definitiv. Mir ging es nur um die Überlegung, welche Möglichkeiten man hat, sowas einzubinden. Und ich denke, so unterschiedlich sind sich die meisten Spiele da nicht.

Aber erstmal warten, was sich der Slayn so wünscht. :D

@Chaos: Auch nicht schlecht. Stelle ich mir schwierig vor, da den Mittelweg zu finden, aber hat was.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 2.07.2014 | 20:31
1960 heißt: Charaktere unter 30 haben nie wirklich etwas anderes als das Dritte Reich gekannt. Nur mal so, im Sinne des gewünschten Brainstormings.

Wenn der Krieg nicht wesentlich länger dauert, haben wir eine gerade aktive Generation, die dessen Schrecken nicht mehr direkt erlebt hat.

Die etwas älteren haben vor dem Dritten Reich nur das Chaos der niedergehenden Weimarer Republik als Vergleich erfahren und als Kinder und Jugendliche den vermeintlichen Aufschwung der frühen Jahre unter den Nationalsozialisten als prägende Erfahrung mitgemacht.

[edit]
Und ich denke, so unterschiedlich sind sich die meisten Spiele da nicht.

Ich denke der Anstrich macht gerade hier einen sogar sehr deutlichen Unterschied, sogar in mindestens gleich doppelter Hinsicht. Durch die Verfremdung (Nationalsozialismus mit fantastischen Elementen, (pseudo-)faschistische Systeme in Fantasiewelten, ...) wird potentiell auch Bewusstsein/Brisanz/meintehalben Identifikation oder wie auch immer reduziert - die Vorstellung von zeitreisenden Weltraumnazis aus der Hölle (um einmal aus einem meiner eigenen alten Projekte zu schöpfen) ist, selbst wenn ich damit auf moralisches und politisches Spiel abzielen wollen würde, meiner Ansicht nach inhärent etwas anderes, als der Versuch sich am Spieltisch mit "realeren" (weniger überzeichneten/verfremdeten/fantastischen) Greuel und Geschehen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig erlaubt die Verfremdung vielleicht auch manche Effekte sogar besser und gezielter zu bedienen, genau dadurch, dass ich das Bewusstsein für das reale Vorbild reduziere, das Vorbild verschleiere, kann ich auch versuchen andere Reaktionen zu provozieren - wenn sich vier Leute mit der Maßgabe an den Tisch setzen "wir spielen ein politisch-moralisch orientiertes Explorations-/Investigationsspiel im Deutschland des Jahres 1960, siebzehn Jahre nachdem das Dritte Reich den Krieg gewonnen hat", dann ist von vornherein klar, an welcher großen "Überraschung" da gemeinsam gearbeitet wird und wie es um die "Wahrheit" hinter den Überzeugungen der Charaktere bestellt ist, wenn die gleichen vier Leute sich aber sagen ""wir spielen ein politisch-moralisch orientiertes Explorations-/Investigationsspiel im Grünen Imperium des Jahres 838 QR, siebzehn Jahre nachdem das Imperium den Krieg der Farben gewonnen hat", dann sieht das eventuell anders aus...
[/edit]

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 2.07.2014 | 20:32
@Chaos: Auch nicht schlecht. Stelle ich mir schwierig vor, da den Mittelweg zu finden, aber hat was.

Ist auch eher was für einen One-Shot, da kann ruhig mal was daneben gehen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Pyromancer am 3.07.2014 | 00:04
Ich überlege ob es sich lohnen würde an einem Alternate History / Retro SciFy Spiel und Setting zu arbeiten, dessen Grundlage der tatsächliche Sieg des Dritten Reichs im zweiten Weltkrieg ist und von da an eine Art Retro SciFy Setting, angesiedelt gegen Ende der 60er Jahre zu erschaffen.
Das grundlegende Problem dabei ist immer: Abseits eines göttlichen Eingreifens gibt es keine Möglichkeit, wie das Dritte Reich den Krieg hätte gewinnen können. Ein göttliches Eingreifen hat aber Implikationen für das Setting, neben dem der Sieg der Nazis verblasst.

Zitat
Ziel soll es sein Bürger des Reichs zu spielen welche die Wahrheit über die Vorgänge im Krieg _nicht_ kennen und im Lauf des Spiels zu lernen was es bedeutet eben nicht zu den Guten zu gehören, nebst der moralischen Entscheidungen die mit dieser Erkenntnis einher gehen.
Wenn sie von den schlimmen Dingen nichts wissen, dann sind sie auch nicht "böse". Letztendlich liefe es darauf hinaus, dass die SCs feststellen, dass sie Profiteure des "bösen" Handelns anderer Leute sind, und dass evtl. die eigenen Eltern, Onkel, Tanten etc. "böse" gehandelt haben. Das ist letztendlich genau die Situation, in der sich die "68er" wiedergefunden haben, plus Propaganda, Indoktrination und Gestapo. Konflikt- und Rollenspiel-Potential sehe ich da zu Hauf.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 3.07.2014 | 00:13
Das grundlegende Problem dabei ist immer: Abseits eines göttlichen Eingreifens gibt es keine Möglichkeit, wie das Dritte Reich den Krieg hätte gewinnen können.

Oder die Plausibilitätsansprüche werden einfach heruntergeschraubt und/oder der PoD wird entsprechend (früh) gesetzt (mit der üblichen Gefahr, dann gar kein wiedererkennbares Drittes Reich und/oder keinen wiedererkennbaren 2. Weltkrieg mehr zu haben)...

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 03:37
@Bad Horse:

Ich denke das kann nur klappen wenn man einen Normalbürger darstellt, mit ganz normalen Erwartungen an seine Umwelt und diesen dann mit der Fremdartigkeit der Wahrheit konfrontiert, etwa den Dingen die totgeschwiegen worden sind oder welche Kosten das vermeintliche Paradies in dem man jetzt lebt hatte.

@blut_und_glas:

Die fantastischen Elemente dienen nur einem Zweck: Sich mit der Frage "Was ist, wenn sie Recht hatten?" zu befassen und ggf. eine Erklärung zu geben wie es überhaupt zu dem eigentlich unmöglichen Sieg kommen konnte. Auch wenn es heutzutage lächerlich wirkt, im Dritten Reich gab es sehr viele okkultistische Strömungen die in den div. Führungsebenen sogar teils sehr beliebt waren. Die wären mit einem Sieg doch bestimmt noch präsenter geworden.
Die Brisanz besteht in meinen Augen darin dass man in das Thema eintauchen muss und im Grunde einen Nazi spielt, sich also in eine uns heute sowohl fremde als auch verpönte Denkweise hinein begeben muss.

@La Cipolla:

Du greifst da einen wichtigen Punkt auf. Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken an diese potentielle Nazi Utopie und ihre Kosten. Wie bereist erwähnt wurde, gäbe es durch die Verschiebung in die 60er einen großen Umbruch in der Gesellschaft, diejenigen, die den krieg aktiv erlebt haben und diejenigen, die nur das Utopia kennen.
Anstatt der üblichen RSP-Werte denke ich darin rein mit inneren Werten zu arbeiten, angelehnt an die typisch "Deutschen Tugenden", weiter aufbereitet durch Modifikatoren (Dazu später mehr, wenn ich mit dem Gedanken weiter gekommen bin). Das sollte dazu führen das ein Charakter eigenständig in einer Szene agieren kann, nach seinen moralischen Vorstellungen und man als Spieler da nicht vollkommen die Kontrolle hat, zwar Intentionen ansagen kann, aber damit rechnen muss dass besagter Charakter nach seiner eigenen Moral handelt. Das sollte, wenn es klappt, dazu führen das man als Spieler zwar null Immersion erlebt, sich dafür aber mit einem anderen Blickwinkel als dem gewohnten auseinandersetzen muss, etwa demjenigen das am Ende eienr Szene das Ergebnis bei rauskommt: "Ja, war blutig, hat sich aber gelohnt".

@Pyromancer:

Beides gute Punkte.

Von einem "Göttlichen Eingreifen" würde ich auch absehen, da die "Absolute Wahrheit" dahinter in mehr als nur einer Sache erschreckend wäre.
Deswegen ja auch der griff zu mystischen, um dort alternative Lösungen zu suchen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 3.07.2014 | 08:50
Was das Verlieren des Krieges angeht, so muss ich leider widersprechen.

Das Deutschland den Krieg von 1943 oder 1944 verliert, ja, dass ist unstreitbar. Den von 1939 nicht unbedingt.

So gibt es durchaus die Möglichkeit, dass England auf Grund der drohenden Invasion bereits vor der Luftschlacht um England einen Frieden schließt (nach Rücktritt Churchhill selbstverständlich), und Italien sich nicht in Afrika engagiert, womit auch Deutschland dort draußen gehalten wird.

Was dann andere Möglichkeiten für den Krieg gegen Sowjet-Russland ermöglicht. Der Krieg ist zwar vermutlich dann immer noch nicht zu gewinnen, aber die Möglichkeiten ändern sich. Die Frage ist natürlich ob man ein weiterbestehendes 3. Reich in dem es weder einen Wüstenfuchs gegeben hat, noch eine Invasion in der Normandie, noch eine Luftschlacht von England wirklich haben will.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 3.07.2014 | 09:02
Nazi Zombies Reichs Flugscheiben Nazi-Magier Supermenschensoldaten all Capten Nazi (wie bei Marvel?) die Invasion in Australien Hitler mit PSI Mächten oder als Gott .   Dieses Spiel bittet grenzenlose Möglichkeiten.       Aber wenn spielen die SCs ?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 3.07.2014 | 09:20
Was dann andere Möglichkeiten für den Krieg gegen Sowjet-Russland ermöglicht. Der Krieg ist zwar vermutlich dann immer noch nicht zu gewinnen, aber die Möglichkeiten ändern sich.

Vor allem ändern sich auch die Möglichkeiten der Sowjetunion, insbesondere wenn wir uns an die gängige Sichtweise halten, dass Stalins "Weigerung" zum Ergreifen mancher Maßnahmen für den Verteidigungsfall beziehungsweise sein Zurückweisen von Hinweisen (Beweisen) auf den bevorstehenden Überfall, letztlich auf seine Überzeugung gegründet war, dass das Dritte Reich keinen Zweifrontenkrieg beginnen würde.

Davon ab ist ein frühes Kriegsende natürlich die vielleicht noch plausibelste Formel für einen "Sieg" des Dritten Reiches. Wie das angesichts der wirtschaftlichen Lage aber zu einer nationalsozialistischen Utopie führen soll, wenn wir auch weiterhin "plausibel" bleiben wollen, steht dann auch wieder auf einem ganz anderen Blatt.

Die simpelste Methode ist die Plausibilität einfach auszublenden und die Setzung "der Krieg wurde gewonnen" weitgehend ungefragt zu akzeptieren. Ob das Plausibilitätsempfinden nun leidet, weil das Dritte Reich ohne große Veränderungen den Krieg gewinnt, oder weil das Ahnenerbe die Runenengramme der alten Atlanter entschlüsselt, ist dann letztlich auch hinfällig.

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 10:03
@blut_und_glas:

Wobei Harris ja in Vaterland einen ganz guten Ansatz gewählt hat, finde ich: Hier sind die Amerikaner nicht in den krieg eingetreten und der Konflikt mit Russland wird teils künstlich immer weiter am laufen gehalten um einen externen Feind zu haben.
Hier besteht der Clou darin dass dieser andauernde Konflikt notwendig ist um das Utopia am laufen zu halten. Die Juden? Alle nach Russland ausgewandert und agieren jetzt gegen uns? Die Homosexuellen? Alle nach Russland... usw.

@Supersöldner:

Das ist mir, ganz ehrlich, zu "Marvel". Außerdem ist der eigentliche Krieg jetzt schon eine weile her, da macht es kaum großen Sinn Kriegsgeräte zu thematisieren. Wer jetzt noch Runenmagier oder Psioniker ist, der ist z.B. ein SS Hauptmann in der KriPo, ein Ahnenerbe Professor an der Universität für Völkisches Wissen Potsdam oder etwas in dem Dreh.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2014 | 10:13
Ich wollte eigentlich schon früher schreiben, hatte aber keine Gelegenheit, jetzt sind schon einige wichtige und gute Punkte vorweggenommen worden.
An sich finde ich das Ganze auch nicht so brisant und delikat, verstehe aber das Slayn da vorsichtig ist, das Gutmenschentum treibt überall sein Unwesen, auch hier.
Generell ein interessanter und guter Ansatz, allerdings sehe ich ein Problem nicht mit dem Thema an sich, sondern mit dem technischen Speilansatz:
Die Spieler werden gezwungen auf eine bestimmte Art zu handeln, also "wir stellen fest das wir ja eigentlich auf der falschen Seite stehen". Das kann funktionieren, muß aber, ähnlich wie beim Railroading unbedingt vorher klar gemacht werden.
Das hat Ähnlichkeiten mit Night's Black Agents z.B.
Hier ist es: Ihr stoßt auf eine Vampir-Conspiration und seid auf der Flucht, versucht aber einen Guerillakampf gegen die Verschwörung. Bäm. So is es und nicht anders. Du würdest aber noch weiter gehen und den Spielern vorschreibe nwie sie zu fühlen haben.
Das kannst du nur mit sehr offenen Spielern tun. Und vermutlich eignet sich der Ansatz nur zum Einmal-Spiel, wenn überhaupt.

Abern nochmal: Die Idee dahinter find ich klasse.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 11:24
@Lushwoods:

Das wird Railroading allererster Kajüte und das sollte auch klar sein. Also nicht im Sinne von einer erzählten Geschichte a la DSA sondern darin das Konfliktpotential auftreten _muss_ um das Potential zu bieten entweder der Propaganda weiter zu folgen oder auszubrechen.

Die mechanische Komponente sollte hier nicht als Korsett verstanden werden, sondern als Charakter-bildende Maßnahme die sich im Lauf des Spiels dynamisch verändern kann. Ein Kriegsveteran könnte mit den folgenden Werten anfangen: Loyal (Der Führer), Loyal (Das Reich), Liebe (Familie), Liebe (Vaterland), Abscheu (Frankreich), Hass (Russland).
Das sind die Art von prägender Innerer Werte die bestimmen wie der Charakter seine Schwerpunkte legt und weiteren Einfluss auf die anderen Inneren Werte haben (Treue, Fleiß, etc.). Der Sinn der ganzen Sache ist es, direkte "Kontrolle" durch "Mit-Fühlen" zu ersetzen, wenn alles klappt.
Konkret: Sagen wir, der Charakter findet etwas heraus und betreibt Nachforschungen darüber, die dann auffallen. Er bekommt Besuch von ein paar Gestapo Leuten die recht unmissverständliche Drohungen aussprechen. Hier kommt Liebe (Familie) mit rein um zu sehen ob der Charakter kuscht, da er die Drohungen gegen das Wohlergehen seiner Familie ernst nimmt.
Als Gegenbeispiel: Etwas bedroht das Wohlergehen der Familie eines Charakters, hier kommt Liebe (Familie) mit ins Spiel, sagen wir mal, wenn es um Mut geht, um zu sehen ob der Charakter sein eigenes Leben aufs Spiel setzt um seine Familie zu schützen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 3.07.2014 | 11:26
Klingt alles sehr interessant so!

Hast du irgendeinen spiel-inhärenten Aufhänger für Konfliktpotenzial drin oder kommt der dann durch den SL bzw. die Szenarien? Die meisten Spiele in die Richtung machen ja irgendwas mit "Du spielst einen Gestapo-Mann!" oder bringen die Charaktere irgendwie anders in Kontakt mit dem Thema des Spiels, ohne dass man sich passende Aufhänger suchen muss.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2014 | 11:37
Zu überlegen wären technische Vorteile wenn sich z.B. Loyal (Das Reich) zu Loyal (Freiheit) oder so was ändert.
Also das die Spieler sanft in die richtige Richtung geschubst  oder besser gelockt werden, wenn sie deinem Ansatz folgen. Eben weil sie einen technischen Bonus bekommen wenn "richtig" spielen.
Das hört sich alles ganz schön korsettig an und stößt bestimmt vielen, die das hier lesen sauer auf.
Aber es gibt Gruppen die mit so einem engen Ansatz ein großartiges abenteuer erleben können, wie gesagt ähnlich wie beim Railroading.

Edit: Solche "Reglermechaniken" könntest du dir mal bei Fading Suns oder Pendragon ansehen, auch wenn das nicht 100%ig das Gleiche ist.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 3.07.2014 | 11:45
Hm, ich überlege gerade, ob man so weit gehen könnte, die Nazi-Tugenden als ganz normalen Konfliktresolutionsmechanismus zu benutzen. Und wenn keine zur aktuellen Aktion passt, muss man eben den Minimalwert einsetzen. =) Das würde eine Weltsicht unterstreichen, in der ein Handeln innerhalb eines didaktorischen Systems immer einen Kompromiss darstellt. Keine Ahnung, ob du das willst, hängt ein bisschen davon ab, welche Agenda man selbst verfolgt.

Falls ja, sollten die Tugenden aber auch alle irgendwo fragwürdig sein. "Liebe (Familie)" fällt da natürlich als Joker raus. Dann lieber Rassenideologie oder sowas.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Talon der Reisende am 3.07.2014 | 11:47
Um noch mal kurz den Punkt an zu sprechen "Wie das 3 Reich den Krieg hätte gewinnen können" Es darf nicht vergessen werden das es in div. Reportagen immer wiedet heißt das die Nazis kurz davor standen als erster die A-Bombe fertig zu haben. Da dieses Szenario ja Fiktiv ist  könnten man sagen das  Sie die Bombe sogar noch früher fertig hatten und gegen Russland eingesetzt haben worauf die anderen Kriegparteien Kapituliert haben.

(Oh man wenn dieser Bericht von der NSA gelesen wird...)
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 3.07.2014 | 11:52
hört sich ein wenig mach Engel an. Mann Arbeitet für die Böse Kirche weiß aber nicht das die Böse ist und Desertiert dann später wenn Mann Nach und Nach mehr über die Lügen und Verbrechen der Kirche Raus findet.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 12:28
Hm, ich überlege gerade, ob man so weit gehen könnte, die Nazi-Tugenden als ganz normalen Konfliktresolutionsmechanismus zu benutzen. Und wenn keine dazu passt, muss man eben den Minimalwert einsetzen. =)

Das geht sogar sehr gut. Tugenden kommen in Paaren daher, ein mal die "Nazi Tugend", ein mal unsere "Moderne Denkweise". Beide teilen sich einen Zahlenwert von 1-20. Sagen wir, Treue und Individualität als Pärchen. Das bedeutet, bei 1-20: Treue 15, Individualität 5.
Kommt eine Situation in der eines von beidem eine Rolle spielt, versucht man den gegebenen Wert mit 1d20 zu Unterwürfeln. Schafft man das nicht, versucht man den Gegenwert mit 1d20 zu Unterwürfeln. Schafft man auch das nicht, so kann man frei wählen welcher von beiden Werten jetzt greift.
Die Prägungen (Liebe (Familie)) können als Modifikator dienen und die Stärke der Prägung (Loyal, Liebe...) setzt die Höhe des Modifikators fest.
Im Gegensatz zu Pendragon wollte ich hier eher mit einem Honor/Status System arbeiten wie es L5R benutzt. Welche Werte die Modifikatoren haben, hängt dann davon ab wie tief man im System drinhängt. Sagen wir mal "Liebe" bedeutet eine 3 vor dem Würfel. Ist man tief in der NSDAP Denkweise gefangen, bedeutet es für "Individualität" eher d4, für "Parteiglaube" eine d8. Eine neutrale Haltung verschiebt beides auf d6.

Zu überlegen wären technische Vorteile wenn sich z.B. Loyal (Das Reich) zu Loyal (Freiheit) oder so was ändert.
Also das die Spieler sanft in die richtige Richtung geschubst  oder besser gelockt werden, wenn sie deinem Ansatz folgen. Eben weil sie einen technischen Bonus bekommen wenn "richtig" spielen.
Das hört sich alles ganz schön korsettig an und stößt bestimmt vielen, die das hier lesen sauer auf.
Aber es gibt Gruppen die mit so einem engen Ansatz ein großartiges abenteuer erleben können, wie gesagt ähnlich wie beim Railroading.

Edit: Solche "Reglermechaniken" könntest du dir mal bei Fading Suns oder Pendragon ansehen, auch wenn das nicht 100%ig das Gleiche ist.

Ich bin jetzt einfach mal so frei und behaupte man braucht das Korsett um sich wirklich in die Andersartigkeit hineinfinden zu können. Wir können an der Stelle gerne Erfahrungen austauschen, aber ich habe es nur so erlebt dass der Unterschied zwischen, sagen wir mal, "Elfen" und "Menschen mit Spitzen Ohren" nur dann wirklich erlebbar gemacht werden kann, wenn diese Andersartigkeit auch durch das System erzwungen wurde und somit unsere ganz normalen menschlichen Erfahrungen außer Kraft setzt.
Natürlich wird das einigen Leuten nicht gefallen, einfach weil Korsett und Spaß am Hobby meist nicht als miteinander vereinbar gesehen werden, aber wir reden hier ja auch nicht über ein Mainstream Thema, oder?

BTW: Da ich Fading Suns nur vom namen her kenne, kannst du ggf. etwas dazu sagen?

Um noch mal kurz den Punkt an zu sprechen "Wie das 3 Reich den Krieg hätte gewinnen können" Es darf nicht vergessen werden das es in div. Reportagen immer wiedet heißt das die Nazis kurz davor standen als erster die A-Bombe fertig zu haben. Da dieses Szenario ja Fiktiv ist  könnten man sagen das  Sie die Bombe sogar noch früher fertig hatten und gegen Russland eingesetzt haben worauf die anderen Kriegparteien Kapituliert haben.

(Oh man wenn dieser Bericht von der NSA gelesen wird...)

Nur so als Witz am Rande: Mein aktueller Wohnort liegt nah an einer der ehem. Forschungsstellen für die A-Bombe. Wir haben hier ums Eck eine Insel die fröhlich vor sich hinstrahlt und Uran-belastet ist, eine Sache die hier komplett totgeschwiegen wird.

hört sich ein wenig mach Engel an. Mann Arbeitet für die Böse Kirche weiß aber nicht das die Böse ist und Desertiert dann später wenn Mann Nach und Nach mehr über die Lügen und Verbrechen der Kirche Raus findet.

Das ist so eine Sache für sich. Es gibt viele Settings die auf die "Rebellion" hinauslaufen, einfach weil das Wissen eines "Modernen Menschen" angenommen wird, bzw. dessen Moralvorstellungen.
ja, es ist klar, wir sind "Kinder unserer Zeit" und unser Wertesystem funktioniert so, die Frage die sich stellt, gerade bei einem Rollenspiel in dem man die Freiheit hat auch in andere Wertesysteme einzutauchen, muss das denn sein?
Da du die Avenger-Filme kennst, nimm doch einfach mal den Unterschied in der Denk- und Sichtweise von Nick Fury und Cap. Amerika. Wir, als Menschen des Jahres 2014, verstehen Nick Fury und seine Gedanken, dagegen kommt uns der Captain sowohl archaisch als auch seltsam gekünstelt vor. Die Aufgabe hier besteht aber darin sich in den Captain zu versetzen und sein Wertesystem zu verstehen, also seinen Blickwinkel einzunehmen. Das ist schwierig, kann aber Spaß machen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 12:51
Klingt alles sehr interessant so!

Hast du irgendeinen spiel-inhärenten Aufhänger für Konfliktpotenzial drin oder kommt der dann durch den SL bzw. die Szenarien? Die meisten Spiele in die Richtung machen ja irgendwas mit "Du spielst einen Gestapo-Mann!" oder bringen die Charaktere irgendwie anders in Kontakt mit dem Thema des Spiels, ohne dass man sich passende Aufhänger suchen muss.

Ganz schwieriges Thema mit dem ich noch hadere.

Der Idealfall, mit dem ich noch hadere, wäre eine große Kampagne rund um Aufstieg und Etablierung des Dritten Reichs und seiner Utopie, was man dann mit mehreren Charakteren über 50 Jahre Spielzeit erfahren könnte.
Die Krux ist, ich könnte mir das gut vorstellen, es scheitert nur an meinen persönlichen Möglichkeiten. Ich bin einfach nicht gut genug um so etwas "zu Papier" zu bringen, auch wenn es das richtige wäre.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2014 | 12:53
Also wie gesagt, ich finde die ganze Idee sehr gut, könnte mir nur vorstellen das das für viele Leute nichts ist.

Also bei beiden Spielen hast du mehrere Arten Gesinnungen.
Du kannst dir das wie Schieberegler vorstellen die auf einem bestimmten Wert zwischen, sagen wir mal, Keusch und Lustvoll, steht.
Das ist dann für dich als Spieler eine Art Hilfestellung wie du deinen Chara psychisch sehen und spielen solltest. Diese Werte können sich natürlich verändern und geben eben auch kleine technische Vorteile oder Nachteile in bestimmten Situationen.
Eigentlich wie eine Art Ur-FATE mit seinen Aspects.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 13:04
Also wie gesagt, ich finde die ganze Idee sehr gut, könnte mir nur vorstellen das das für viele Leute nichts ist.
Zitat

Muss es ja auch nicht sein. Persönlich bin ich kein Fan davon es jedem Recht machen zu wollen bzw. immer Mainstream-tauglich sein zu müssen, daher habe ich gar kein Problem damit hier Vorgaben zu machen die anecken könnten.

Also bei beiden Spielen hast du mehrere Arten Gesinnungen.
Du kannst dir das wie Schieberegler vorstellen die auf einem bestimmten Wert zwischen, sagen wir mal, Keusch und Lustvoll, steht.
Das ist dann für dich als Spieler eine Art Hilfestellung wie du deinen Chara psychisch sehen und spielen solltest. Diese Werte können sich natürlich verändern und geben eben auch kleine technische Vorteile oder Nachteile in bestimmten Situationen.
Eigentlich wie eine Art Ur-FATE mit seinen Aspects.

Pendragon 5/5.1 kenne ich eigentlich sehr gut und kann damit umgehen und Spaß haben. Die Frage ist hier explizit nach Fading Suns, denn die dortigen Mechaniken und Sichtweisen sind mit unbekannt.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 3.07.2014 | 13:12
Wobei Fury in Cap 2 ja auch eine sehr komplexe Rolle einnimmt.

Zitat
Das geht sogar sehr gut. Tugenden kommen in Paaren daher, ein mal die "Nazi Tugend", ein mal unsere "Moderne Denkweise". Beide teilen sich einen Zahlenwert von 1-20. Sagen wir, Treue und Individualität als Pärchen. Das bedeutet, bei 1-20: Treue 15, Individualität 5.
Kommt eine Situation in der eines von beidem eine Rolle spielt, versucht man den gegebenen Wert mit 1d20 zu Unterwürfeln. Schafft man das nicht, versucht man den Gegenwert mit 1d20 zu Unterwürfeln. Schafft man auch das nicht, so kann man frei wählen welcher von beiden Werten jetzt greift.
Die Prägungen (Liebe (Familie)) können als Modifikator dienen und die Stärke der Prägung (Loyal, Liebe...) setzt die Höhe des Modifikators fest.
Im Gegensatz zu Pendragon wollte ich hier eher mit einem Honor/Status System arbeiten wie es L5R benutzt. Welche Werte die Modifikatoren haben, hängt dann davon ab wie tief man im System drinhängt. Sagen wir mal "Liebe" bedeutet eine 3 vor dem Würfel. Ist man tief in der NSDAP Denkweise gefangen, bedeutet es für "Individualität" eher d4, für "Parteiglaube" eine d8. Eine neutrale Haltung verschiebt beides auf d6.

Meinst du das so, dass die Proben praktisch die Entscheidungen bestimmen? Also "Würfle, ob du loyal bleibst!" -> "Jetzt würfle, ob du dich dagegen stellst!" -> "Such es dir aus!"? versteh ich das richtig? Falls ja, was genau ist jetzt die Idee dahinter? Welchen Effekt soll es auf dem "moralischen" Level haben? Ich durchschaue es wirklich noch nicht so richtig. ^^''
Ich denke, damit würdest du die Moral praktisch irgendwo zwischen der Charaktererstellung und den relativ seltenen Situationen ansiedeln, in denen man sich frei entscheiden kann. Der Rest ist ja praktisch durch die Würfel vorgegeben. Aber was genau bedeutet es (moralisch), wenn ich mir wahlweise den Vorzeigenazi schlechthin oder den Anti-Nazi-Robin-Hood schlechthin bastle? Welche Auswirkungen hat das auf das Spiel? Sind jetzt wirklich keine rhetorischen Fragen.

Ich meinte die ganze Sache aber übrigens noch ganz anders. :D Mir ging es tatsächlich um die Tugenden als "Probenmechanismus". Bsp.: Solang du etwas "für den Führer" tust, darfst du deinen Wert in "Loyalität (Führer)" würfeln, um auf Aufständige zu schießen oder eine Mauer zu erklettern, die dich von deinem Auftrag trennt. Denn du bist loyal. Wenn du der Meinung bist, dass der Auftrag des Führers dumm ist, und du damit nach deinem Verständnis das "Vaterland" unterstützt, darfst du auf "Loyalität (Vaterland)" proben, um andere Nazis zu erschießen. Wenn du allerdings keine dieser Tugenden verfolgst, darfst du nur einen schlechten Minimalwert verwenden.
Die Idee dahinter wäre, das "Mind Set" von Leuten im dritten Reich abzubilden, und die Schwierigkeit der Handlungsoptionen: Natürlich KANNST du einen auf Weiße Rose machen, aber dann ist die Chance, dass du irgendwann hingerichtet wirst, ziemlich hoch (weil du immer nur den Minimalwert würfeln darfst). Wenn du aber "im Rahmen des Systems" agierst, sieht das schon anders aus. Diese Regeln würden also in einem gewissen Sinne die Kompromiss-Mentalität verdeutlichen, oder zumindest wäre das die Idee. Auch wenn ich gerade merke, dass "Loyalität (Vaterland)" auch schon wieder ein bisschen zu simpel wäre in den meisten Situationen. :D
Ich erkläre das jetzt übrigens nicht ausschweifend, damit du es übernimmst oder so, sondern einfach als Input dazu, inwiefern die Regeln eine moralische Reflexion unterstützen können.

Ach, los. Spontan ein generisches System für Charaktere in moralisch zweifelhaften Umgebungen! :D

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Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Pyromancer am 3.07.2014 | 13:19
Um noch mal kurz den Punkt an zu sprechen "Wie das 3 Reich den Krieg hätte gewinnen können" Es darf nicht vergessen werden das es in div. Reportagen immer wiedet heißt das die Nazis kurz davor standen als erster die A-Bombe fertig zu haben. Da dieses Szenario ja Fiktiv ist  könnten man sagen das  Sie die Bombe sogar noch früher fertig hatten und gegen Russland eingesetzt haben worauf die anderen Kriegparteien Kapituliert haben.

Das Thema wird seit 50 Jahren regelmäßig in der Alternativwelt-Community durchgekaut, aber es nützt nix. Rein theoretisch hätte das dritte Reich zwar mit Müh und Not eine einzige kleine Atombombe bauen können. Das hätte aber so viel Resourcen verbraucht, dass sie den Krieg früher verloren hätten, weil dann eben die Resourcen für Panzer und anderes kriegswichtiges Zeug fehlen.
Und ein Trägersystem hätten sie ja auch noch gebraucht.

Aber da Slayn ja eh "Psioniker mit gottgleicher Macht" postuliert braucht's auch keine Bombe mehr, damit die Nazis gewinnen.

Und da kommt eben mein Problem: Der Fokus des Settings wandert dann weg von "Was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?", und hin zu "Was wäre, wenn gottgleiche Psioniker auf der Erde wandeln würden?"

Davon abgesehen stellt sich mir die Frage: Was bedeutet es denn, "die Nazis gewinnen"? Deutschland reicht vom Atlantik bis zum Pazifik, vom Nordkap nach Nordafrika und jede Guerilla- und Partisanenbewegung ist niedergeschlagen? Was ist mit England? USA? Japan?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 13:51
@Pyromancer:

Bitte unter-/überschätze dabei eine Sache nicht: Die Leute, auch wenn sie Psioniker oder Runenmagier sind, bleiben Menschen.
Es ist natürlich eine Sache für sich wenn man, sagen wir mal, einen Precog nebst einem Seher in seinen strategischen Stab hat, dazu einen Strategen der die so gelieferten Daten auch ordentlich auswerten und umsetzen kann, die umsetzenden Truppen bleiben immer noch Menschen.
Ich empfehle an der Stelle mal die Stark´s War Triologie zu lesen, die sich ausgiebig mit diesem Thema befasst.

Die Kernaussage bleibt aber bestehen: das Dritte Reich hat es geschafft mittels eines Paradigmenwechsels die Art wie man erfolgreich Krieg führt zu verändern. Die potentielle Frage bleibt offen: Hätte ein zweiter Paradigmenwechsel, egal ob durch Strategie, Technik, oder wie in meinem Fall genutzt, Mystik, dazu führen können die erfolgreiche Kriegsführung aufrecht zu erhalten?

Bitte überschätze hier die Sache mit den "Gottgleichen Psionikern" nicht. Die sind, am Ende des Tages, nur Menschen und können nur nach menschlichen Grundsätzen arbeiten, auch wenn sie persönlich sehr viel Macht entwickeln könnten.

Nüchtern betrachtet muss man unterscheiden ob der ganze Bockmist aufgeht oder ob es nur klappt weil Deutschland dann nun mal die einzig relevante Supermacht ist und damit durchkommt, was ijn meinen Augen ein enormer Unterschied ist.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Waldviech am 3.07.2014 | 14:47
Ich frag mich grad, was wohl wäre, wenn der zweite Weltkrieg konstellationsmäßig anders gelaufen wäre. Was, wenn es statt Westmächte und UdSSR gegen Achsenmächte eher in Richtung Westmächte und NS-Deutschland gegen die UdSSR? Da läge dann der Konvergenzpunkt mal nicht während des Krieges, sondern schon davor! Die zahlreichen rechtsgerichteten Interessengruppen, die in den Westmächten ja durchaus präsent waren, haben sich aus diversen, zu etablierenden Gründen weit stärker durchgesetzt, so dass NS-Deutschland bei der Expansion in den Osten auf der Westseite faschistische Verbündete in Frankreich und Spanien im Rücken hatte. England gesellte sich dazu, um Stalin in die Schranken zu weisen. Die USA blieben eingeigelt und beschäftigten sich "nur" mit Japan - ein Krieg, den sie im Übrigen auch gewannen, da sie ja kein Augenmerk auf Europa richten mussten.
In diesem Szenario ist Großdeutschland kein absoluter Weltbeherrscher, sondern "nur" eine von mehreren global bedeutenden Globalmächten, aber der Effekt könnte ähnlich sein. Nahezu ganz Westeuropa tickt ähnlich wie NS-Deutschland, die Briten teicheln auch langsam in diese Richtung und die USA bauen einen hübsch-miesen Apartheitsstaat aus.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 3.07.2014 | 14:51
Die USA als Allianzpartner für Deutschland, und dann zusammen gegen den Rest Europas wäre bestimmt auch ein interessantes Szenario, wenn man die Mentalitäten ein bisschen umschreibt.

Übrigens: Ich kann auf Glaubwürdigkeit verzichten, wenn es einem Spiel vor allem auch um persönliche Moral geht. Es sollte nur irgendwo oberflächlich nachvollziehbar bleiben.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2014 | 15:16
Tut mir leid wenn ich das so deutlich sage aber ich finde das Thema deiner Überlegungen leider vollkommen daneben. Ich hätte einfach keine Lust einen Nazi KZ-Aufseher zu spielen oder den Befehlshaber eines SS Erschießungskommandos. Meiner Meinung nach wird der Nationalssozialismus verharmlost ja sogar glorifiziert (das Ditte Reich hat gewonnen, mit welchen Mittel auch immer).
Vielleicht bin ich da auch zu zahrt beseitet aber in meiner Familie sind wärend des WKII viele gestorben. So ein Szenarion will ich einfach nicht weiterspinnen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2014 | 15:19
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Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2014 | 15:35
Uuuund, da geht's schon los ...
Aber diese Diskussion, wo jetzt jemand abstrahiert, ist komplett sinnlos. Das is wie über Religion reden.
Ich hätte mir nur gewünscht das die Leute die dem Thema kritisch gegenüberstehen dem Thread halt einfach fernbleiben.
Mich interessiert's halt nicht wer das oder Achtung!Cthulhu oder Godlike oder was auch immer daneben findet oder nicht.

@Slayn: Ja, ich hab mich jetzt hauptsächlich auf Pendragon bezogen, bei FS hab ich's nicht mehr so ganz im Kopf und kann auch gerade mal nicht nachschaun. Ich weiß nur noch das es so ähnlich war. Ich glaub sogar mal irgendwo gelesen zu haben das man für FS da bei Pendragon abgekupfert hat.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: User6097 am 3.07.2014 | 15:52
Wenn du eine relativ einfache Erklärung für einen Sieg brauchst: Die Finnen gestehen den Russen ihre gebietsforderungen zu, wodurch es nicht zum finnisch-russischen Krieg kommt. Dadurch werden die massiven Schwachpunkte in der russischen Armee nicht sichtbar, und die Deutschen können in Moskau einmarschieren, statt davor steckenzubleiben, wonach Russland kapituliert.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 3.07.2014 | 16:04
England oder Schweden oder so könnt ja das Letzte Land in Europa sein das noch ,,Frei,, ist weil Mann dort wieder die Alten Götter der Heiden Anbetet und sie im Gegenzug deren PIS Leute aufrüsten.  Oh   und das Star Wars Beispiel find ich Nicht gut da es ja eigentlich das gegen teil von ,,sie sind immer noch Menschen,, ist.  So konnte der Imperator (und viele andre) mit der Kampfmeditazion  Leicht Schlachten entscheiden und Armen und Flotten ohne mühe auslöschen. Einige der Alten Sith erschufen Monster die für sie Kämpfen und konnten Sonnen zerstören wenn sie ihre Macht entfesseln. Das ist ja eigentlich das gegen teil von den PSI Leuten in der Nazi Sache ?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Skele-Surtur am 3.07.2014 | 16:06
Ich werfe mal ganz unschuldig den Hintergrund zu "Operation Tanhäuser" in den Ring. Es ist zwar eigentlich ein verlängertes WWI-Szenario, aber wir WISSEN ganz genau, worum es geht.

Ein Blick in den Hintergrund dieses schönen Brettspiels könnte sich lohnen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2014 | 16:08
Örtlicher Selbstverteidigungsnazi. Endlich passt der Kontext  ~;D
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Pyromancer am 3.07.2014 | 16:09
Tut mir leid wenn ich das so deutlich sage aber ich finde das Thema deiner Überlegungen leider vollkommen daneben. Ich hätte einfach keine Lust einen Nazi KZ-Aufseher zu spielen oder den Befehlshaber eines SS Erschießungskommandos.

Sorry, aber dann solltest du an deiner Lesekompetenz arbeiten. Es geht Slayn ja gerade NICHT darum, "die Bösen", also KZ-Aufseher oder SS-Schergen zu spielen, sondern, ich zitiere:

Ziel soll es sein Bürger des Reichs zu spielen welche die Wahrheit über die Vorgänge im Krieg _nicht_ kennen und im Lauf des Spiels zu lernen was es bedeutet eben nicht zu den Guten zu gehören, nebst der moralischen Entscheidungen die mit dieser Erkenntnis einher gehen.

Das kann man blöde oder geschmacklos finden, aber mit dem, was du da unterstellst, hat es rein gar nichts zu tun.

An sonsten wird es mir in diesem Thread aber gerade auch zu spinnert. Viel Spaß noch.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: La Cipolla am 3.07.2014 | 16:22
Wobei der Übergang schon fließend ist (naturgemäß). Sonst hat man ja einfach nur "gut gegen böse", oder im Optimalfall "böse wird reformiert", und das ist vielleicht irgendwo ein moralisches Thema, aber imho nichts, worüber man groß diskutieren müsste. Schwierig wird es erst an der Stelle, an der Linien ein bisschen verwischen, oder an denen die Moral vielseitiger als mit "gut & böse" thematisiert wird.

Ich kann übrigens völlig nachvollziehen, warum man das nicht spielen will. Total. Aber wenn so ein Brainstorming (!) schon Verherrlichung o.ä. ist, nur weil die Nazis in einem Gedankenkonstrukt gewonnen haben, das als Grundlage für moralische Reflexion dienen soll, dann schwingt da für meinen Geschmack eindeutig zu viel Tabu mit. Dann lieber genauer darauf eingehen, warum oder was genau, oder wie stattdessen. Da hat man mehr von.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2014 | 16:22
Sieger machen die Geschichte. Keine Gräultat die es Krieg gab wird nicht erklärt worden sein. Es sei denn die Nazis würden als vollkommen behämmert dargestellt werden. Nach ein zwei Generationen wird das wiederspruchslos geglaubt.
Fühlt sich hier irgendjemand schuldig weil Deutsche im Zweiten Weltkrieg schlimme dinge gemacht haben  -nein. Wiso sollte mein Charakter sich schuldig fühlen das sein Vater bzw Großvater so was gemacht hat. Besonders dann wenn im in der Schule im Fernsehen, Radio, durch die Eltern etc. erzählt wird das das alles notwendig war.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Skele-Surtur am 3.07.2014 | 16:32
Genau darum geht es doch - wenn man nämlich erkennt, dass es eben nicht notwendig war, sondern einfach nur verbrecherisch. Und das kombiniere man mit einer Gesellschaft, die wesentlich stärker auf Familie, Blut und Ahnen fokussiert ist, als unsere heute. Genau das haben die Nazis nämlich forciert.

Der Grund, warum wir uns heute nicht mit den Verbrechen unserer Großvatergeneration identifizieren liegt ja gerade darin, dass keine Generation seelisch gesund aufwachsen kann, wenn sie sich konstant mit etwas identifiziert, was ihrem moralischen Anspruch zuwider läuft. Das sind leicht zu erklärende Prozesse der Identitätsbildung.

Viele andere Gruppen, etwa in anderen Teilen Europas, wachsen auf und identifizieren sich ganz massiv mit den vermeintlichen Heldentaten ihrer Väter und Großväter. Dieser kollektive Stolz bildet einen nicht zu unterschätzenden Anteil ihres Selbstverständnisses.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 3.07.2014 | 18:26
Wie weit haben sich die Nazis den Ausgebreitet nur Europa oder auch bis Südamerika ,Asien? Lebte Hitler Noch? Wenn nein wer hat das sagen und spielt der Tote ,,Führer,, eine Religiöse Rolle?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 3.07.2014 | 19:16
Tut mir leid wenn ich das so deutlich sage aber ich finde das Thema deiner Überlegungen leider vollkommen daneben. Ich hätte einfach keine Lust einen Nazi KZ-Aufseher zu spielen oder den Befehlshaber eines SS Erschießungskommandos. Meiner Meinung nach wird der Nationalssozialismus verharmlost ja sogar glorifiziert (das Ditte Reich hat gewonnen, mit welchen Mittel auch immer).
Vielleicht bin ich da auch zu zahrt beseitet aber in meiner Familie sind wärend des WKII viele gestorben. So ein Szenarion will ich einfach nicht weiterspinnen.

Um es mal ganz hart zu sagen: Das Thema ist erst daneben wenn man die Gründe für die Gräueltaten nimmt und verfälscht.
Mir stößt z.B. Achtung! Cthulhu! sauer auf, weil es den Mythos als einen potentiellen Grund für den Holocaust ins Spiel bringt und somit dem Irrsinn hinter all dem eine potentiell andere Bedeutung gibt, signalisiert da könnte sogar ein Sinn dahinter gewesen sein.
Das ist aber genau das was ich nicht will, dem Irrsinn einen brauchbaren Anstrich verpassen.

Sieger machen die Geschichte. Keine Gräultat die es Krieg gab wird nicht erklärt worden sein. Es sei denn die Nazis würden als vollkommen behämmert dargestellt werden. Nach ein zwei Generationen wird das wiederspruchslos geglaubt.
Fühlt sich hier irgendjemand schuldig weil Deutsche im Zweiten Weltkrieg schlimme dinge gemacht haben  -nein. Wiso sollte mein Charakter sich schuldig fühlen das sein Vater bzw Großvater so was gemacht hat. Besonders dann wenn im in der Schule im Fernsehen, Radio, durch die Eltern etc. erzählt wird das das alles notwendig war.

Ist aber nicht genau das ein menschlich spannendes Thema?

Ganz ehrlich, ich schaue mir an was andere Länder "im Namen des Volkes" so anstellen und mir gruselt. Ich unterhalte mich mit den Leuten und stoße auf vollste Zustimmung und mir gruselt noch mehr.
Genau das ist doch hier die zugrundeliegende Erkundung einer Moral, denn was müsste geschehen um einen Bürger einer der Siegermächte wirklich moralisch zu erschüttern?

Surtur bringt hier einen guten Punkt rein: Was geschieht wenn man etwas nicht mal mehr wegrationalisieren kann?


Ich frag mich grad, was wohl wäre, wenn der zweite Weltkrieg konstellationsmäßig anders gelaufen wäre. Was, wenn es statt Westmächte und UdSSR gegen Achsenmächte eher in Richtung Westmächte und NS-Deutschland gegen die UdSSR? Da läge dann der Konvergenzpunkt mal nicht während des Krieges, sondern schon davor! Die zahlreichen rechtsgerichteten Interessengruppen, die in den Westmächten ja durchaus präsent waren, haben sich aus diversen, zu etablierenden Gründen weit stärker durchgesetzt, so dass NS-Deutschland bei der Expansion in den Osten auf der Westseite faschistische Verbündete in Frankreich und Spanien im Rücken hatte. England gesellte sich dazu, um Stalin in die Schranken zu weisen. Die USA blieben eingeigelt und beschäftigten sich "nur" mit Japan - ein Krieg, den sie im Übrigen auch gewannen, da sie ja kein Augenmerk auf Europa richten mussten.
In diesem Szenario ist Großdeutschland kein absoluter Weltbeherrscher, sondern "nur" eine von mehreren global bedeutenden Globalmächten, aber der Effekt könnte ähnlich sein. Nahezu ganz Westeuropa tickt ähnlich wie NS-Deutschland, die Briten teicheln auch langsam in diese Richtung und die USA bauen einen hübsch-miesen Apartheitsstaat aus.

Grundlegend landen wir dann bei einem "Krieg der Systeme" und verschieben den "Kalten Krieg" um ein paar Jahre nach vorne. Deutschland wäre wieder Speerspitze und Repräsentant für die schlimmste Art von Kapitalismus, einem der mit Ideologie unterfüttert ist und würde einen "Bruderkrieg" gegen ein System führen, mit dem es eigentlich befreundet sein könnte.

An sonsten wird es mir in diesem Thread aber gerade auch zu spinnert. Viel Spaß noch.

Sehr schade. Ich schätze deine Beiträge und würde gerne weiter mehr davon lesen.

Ich werfe mal ganz unschuldig den Hintergrund zu "Operation Tanhäuser" in den Ring. Es ist zwar eigentlich ein verlängertes WWI-Szenario, aber wir WISSEN ganz genau, worum es geht.

Ein Blick in den Hintergrund dieses schönen Brettspiels könnte sich lohnen.

Tannhäuser als Brettspiel an sich und sein Hintergrund sind verdammt gut gemacht und verständlich aufbereitet, es fehlt nur der breitere Zugang zum Background.

Genau darum geht es doch - wenn man nämlich erkennt, dass es eben nicht notwendig war, sondern einfach nur verbrecherisch. Und das kombiniere man mit einer Gesellschaft, die wesentlich stärker auf Familie, Blut und Ahnen fokussiert ist, als unsere heute. Genau das haben die Nazis nämlich forciert.

Der Grund, warum wir uns heute nicht mit den Verbrechen unserer Großvatergeneration identifizieren liegt ja gerade darin, dass keine Generation seelisch gesund aufwachsen kann, wenn sie sich konstant mit etwas identifiziert, was ihrem moralischen Anspruch zuwider läuft. Das sind leicht zu erklärende Prozesse der Identitätsbildung.

Viele andere Gruppen, etwa in anderen Teilen Europas, wachsen auf und identifizieren sich ganz massiv mit den vermeintlichen Heldentaten ihrer Väter und Großväter. Dieser kollektive Stolz bildet einen nicht zu unterschätzenden Anteil ihres Selbstverständnisses.

Hier liegt die unschöne Wahrheit in Bezug auf die Moral begraben. Unser Wertesystem ist so radikal unterschiedlich, da muss ich gestehen, ich verstehe Menschen aus der (Nach-)Kriegsgeneration schon kaum und was sie so bewegt und antreibt.

Wie weit haben sich die Nazis den Ausgebreitet nur Europa oder auch bis Südamerika ,Asien? Lebte Hitler Noch? Wenn nein wer hat das sagen und spielt der Tote ,,Führer,, eine Religiöse Rolle?

Ohne das ganze jetzt groß nachgerechnet zu haben müsste Hitler noch am Leben und so um Mitte 70 herum sein. Das bedeutet eher einen Personenkult um ihn herum denn einen Ahnenkult oder gar eine Religion.

Was die Ausbreitung angeht , spielt Vernunft (Hah!) hier eher eine Rolle. Man müsste schauen, bzw. einen Blick darauf werfen welche Größe ein Land/Imperium zu der Zeit hätte sinnvoll einnehmen und tatsächlich halten können.
Jetzt so aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Kontinentaleuropa, Teil von Afrika und da liegt die Grenze. Die Kommunikationstechnik um alles andere "richtig" zu machen _und_ unter ein zentrales Regime zu stellen war einfach noch nicht da.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 3.07.2014 | 19:24
70 also musste er vor 7 Jahren in Rente gehen.   Wer/Was ist den an der Macht ?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: YY am 3.07.2014 | 20:51
70 also musste er vor 7 Jahren in Rente gehen.

Ja, ne, is klar  :)

Angesichts seines Gesundheitszustandes zum Jahresbeginn '45 kann man ohne große Verrenkungen ein Todesdatum postulieren.

Die Nachfolgefrage steht in jedem Fall im Raum, nur ist es entweder zum Spielzeitpunkt gerade akut oder es ist schon erledigt - ggf. mit recht dubiosem Verlauf.
So oder so spannend ;)
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 4.07.2014 | 10:04
na ja wenn es werte wie Loyalität (Führer) geben soll auf die auch gewürfelt wird dann ist die frage wer der Führer ist schon wichtig.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 4.07.2014 | 10:18
na ja wenn es werte wie Loyalität (Führer) geben soll auf die auch gewürfelt wird dann ist die frage wer der Führer ist schon wichtig.

Eigentlich gar nicht mal so sehr.
Figuren wie Hitler oder Stalin repräsentieren vor allem erst mal eines: Das fehlen eines Rechtsstaats. Wer diese Figuren genau sind ist da erst mal unwichtig, es zählt nur das man ihnen folgt, an Stelle von (bindendem) Recht und Gesetz für alle.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 4.07.2014 | 10:25
Das ist zum teil Richtig aber wenn ich mir einen SC Soldaten mit Loyalität (Reich) 15 Bauen würde wäre die Loyalität (Führer) bei 1-19 je Nachdem wer Grade Führer ist und was der Soldat über den Denkt.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 4.07.2014 | 10:28
Das ist zum teil Richtig aber wenn ich mir einen SC Soldaten mit Loyalität (Reich) 15 Bauen würde wäre die Loyalität (Führer) bei 1-19 je Nachdem wer Grade Führer ist und was der Soldat über den Denkt.

Was wären dann die Implikationen für dich, als Spieler und für dich, den Charakter in diesem Fall?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 4.07.2014 | 11:13
nun der Soldat glaubt an das Reich will Ruhm erlangen und  das Reich ausdehne. Aber Glaubt er An den Führer? da wären Fragen wichtig wie zum Beispiel war der Führer beim Militär war er dabei erfolgreich was sagte Hitler zu seinem Nachfolger gebe es einen ,,Bessern,, Führer mit zb Reihnerm Blut oder Mehr Erfahrung in krieg und Poliklinik?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 4.07.2014 | 11:52
nun der Soldat glaubt an das Reich will Ruhm erlangen und  das Reich ausdehne. Aber Glaubt er An den Führer? da wären Fragen wichtig wie zum Beispiel war der Führer beim Militär war er dabei erfolgreich was sagte Hitler zu seinem Nachfolger gebe es einen ,,Bessern,, Führer mit zb Reihnerm Blut oder Mehr Erfahrung in krieg und Poliklinik?

Ganz ehrlich, Supersöldner, darum geht es in so einem Szenario nicht.
Ich kann zwar verstehen worauf du hinaus willst, das stellt aber nicht die Gedanken- und Gefühlswelt eines "echten" Menschen dar und vereinheitlicht die Dinge zwar auf eine praktische, nicht aber auf eine zielführende Art wenn es darum geht "Charakter Exploration" zu betreiben.

Um es mal so zu sagen: Die Anführer sind nie mehr als ein Symbol für das System für das sie stehen. Bis auf die seltensten Fälle wird ein , sagen wir mal, Soldat nie absolut loyal gegenüber dem Anführer sein sondern gegenüber denjenigen Dingen die er liebt und ggf. dem System von dem er denkt dass es die Leute die er liebt auch optimal unterstützt.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Graf Hardimund am 4.07.2014 | 12:15
Interessante Überlegungen zu einem schwierigen Thema. Du wolltest hier ja keine "ideologische" Grundsatzkritik. Ich will hier aber mal auf einen Punkt eingehen, den ich problematisch finde, weil das ganze doch ungewollt einen Zug in Richtung Verharmlosung kriegen kann.

Wie stellst du dir das mit der Unkenntnis der Verbrechen vor? Der Holocaust als Staatsgeheimnis, von dem nur paar Eingeweihte wussten, dessen einzig verbliebene Beweise in eine einzelne Aktentasche passen und dessen Enthüllung den großen Knalleffekt bringt? Das hat hat mich bei "Vaterland" sehr  gestört (wobei ich nur die Verfilmung kenne, mag sein, dass der Roman es nicht so zuspitzt). Das hat mit der Wirklichkeit im Dritten Reich und danach wenig zu tun, wurde und wird aber zur Entlastung der "einfachen Deutschen" gerne widergekäut. Bei einem Spiel, das mir das als Setzung verkaufen wollte, würde ich Bauchschmerzen kriegen. Spricht etwas dagegen, dass es von Anfang an schon in Ausschnitten Wissen um staatliche Verbrechen damals gibt? (Und vermutlich noch heute - oder wie geht die gegenwärtige Nazi-Utopie mit ihren Gegnern um?) Zwar offiziell totgeschwiegen, aber präsent in Erzählungen vom Krieg, Erinnerungen an Episoden aus der Kindheit, als Propaganda abgetane Berichte aus dem Ausland.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 4.07.2014 | 19:06
wenn es sowohl Pisoniker als auch Zaubere gibt wie unterscheiden die sich?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 4.07.2014 | 19:35
@Graf Hardimund:

Das ist tatsächlich ein guter Punkt mit dem ich selbst noch etliche Probleme habe. Mein aktueller Stand ist der: Wir, als Menschen, sind bereit etliches weg zu rationalisieren (bzw. auszublenden) wenn es die Basis unseres "Guten Leben" darstellt. Wir können mit dem absoluten Horror leben als auch die Kosten (in Blut, Schweiß und Tränen) betrachten und wegreden, sofern es uns als Individuen etwas bringt. Das ist halt gelebter Egoismus.
Mir persönlich reicht es schon aus zu der Erkenntnis zu kommen "Mein Charakter hinterfragt das nicht". Das ist schon weitaus konkreter als es viele andere Menschen mit dem System sind, in dem sie leben. Das ist ein Erkenntnisgewinn und gut ist´s.

@Supersöldner:

Die Antwort darauf ist nicht leicht, denn sie hat sehr stark damit zu tun wie man Physik/Metaphysik des Settings sieht. Das ist erst mal nur meine persönliche, erste Meinung und steht nicht fest bis zu dem Thema etwas mehr Feedback kommt, aber:
- Ein Magier ist jemand der etwas herausfindet, ein Forscher des Okkulten.
- Ein Psioniker ist derjeniger der die gewonnenen Erkenntnisse direkt nutzt ohne sie zu hinterfragen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Skele-Surtur am 4.07.2014 | 23:40
Ich würde eher sagen, dass ein Okulter Zauberer auf externe Mächte zurückgreift, während der Psioniker internale Potentiale nutzt. Aber das ist sicher Auslegungs- und nicht zuletzt auch Geschmackssache. Im Grunde bietet die Einbeziehung von beidem einfach die Möglichkeit, die selbe Eiscreme in zwei Geschmacksrichtungen anzubieten, bildlich gesprochen. Als Weltdesigner kann man sie einfach so hindefinieren, dass man damit ein breites Spektrum an Spielern ansprechen kann.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2014 | 01:44
Hast du dir mal Polaris angeschaut?

Klingt vielleicht erst mal komisch, aber da geht es sehr zentral darum, dass eine Person von ihren ursprünglichen Vorstellungen und Idealen Abstand gewinnt - das ist regelseitig auch untermauert.

Das macht sicher nicht ganz das, was du dir vorstellst, aber vielleicht kannst du daraus ein paar Ideen mitnehmen.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 5.07.2014 | 15:56
ich stimme Surtur  zu 100 Prozent zu.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 5.07.2014 | 16:26
Hast du dir mal Polaris angeschaut?

Klingt vielleicht erst mal komisch, aber da geht es sehr zentral darum, dass eine Person von ihren ursprünglichen Vorstellungen und Idealen Abstand gewinnt - das ist regelseitig auch untermauert.

Das macht sicher nicht ganz das, was du dir vorstellst, aber vielleicht kannst du daraus ein paar Ideen mitnehmen.

Puh. Polaris hatte ich mir mal angesehen, das ist aber schon verdammt lange her. Aber danke, guter Hinweis, da werde ich die Tage nochmals einen Blick drauf werfen.

Ich würde eher sagen, dass ein Okulter Zauberer auf externe Mächte zurückgreift, während der Psioniker internale Potentiale nutzt. Aber das ist sicher Auslegungs- und nicht zuletzt auch Geschmackssache. Im Grunde bietet die Einbeziehung von beidem einfach die Möglichkeit, die selbe Eiscreme in zwei Geschmacksrichtungen anzubieten, bildlich gesprochen. Als Weltdesigner kann man sie einfach so hindefinieren, dass man damit ein breites Spektrum an Spielern ansprechen kann.

Ich wollte, so mal rein provisorisch gesprochen, die Trennlinie eigentlich bei Theorie und Praxis halten. Ich bin bei meinen bisherigen Überlegungen davon ausgegangen das man (irgend)eine Metaphysische Wahrheit entschlüsselt hat und daraus einen entscheidenden Vorteil beziehen konnte. Sagen wir mal, man hat über die Runen einen Zugang zu Yggdrasil erlangt und bezieht daraus nun Macht.
Ein Runenmagier entspricht somit einem Forscher/Ingenieur der sich mit der ganz großen Materie dahinter beschäftigt und ggf. in der Lage wäre ein Ritual zu erforschen das einen spezifischen, großen und mächtigen Effekt auslösen könnte, während ein Psioniker "einfach nur" die praktische Seite des ganzen darstellt, jemand der den Umgang mit spezifischen Runen gelernt hat um spezifische Effekte hervorrufen zu können. Vgl. den Unterschied zwischen jemanden der Sprengstoff versteht und eine Bombe bauen könnte zu jemanden der ein Gewehr in der Hand hält.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 5.07.2014 | 17:07
Ok ein sehr interessanter Ansatz aber ich verstehe Nicht ganz wieso die Psi Leute  für die Erforschung ihrer eignend Kräfte die Hilfe von Leuten Brauchen die Selber keine haben.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 5.07.2014 | 17:34
Ok ein sehr interessanter Ansatz aber ich verstehe Nicht ganz wieso die Psi Leute  für die Erforschung ihrer eignend Kräfte die Hilfe von Leuten Brauchen die Selber keine haben.

Ich nehme an du siehst hinter der Bezeichnung "Okkult" gerade irgendetwas mystisches und bei der Nutzung der Bezeichnung "Magier" und "Psioniker" irgendetwas anderes als nur Label?
Weiter Oben in diesem Faden wurde schon mal etwas grundsätzlich wichtiges erwähnt: Wenn es etwas "Übernatürliches" geben sollte und das stellt sich auf die Seite einer Konfliktpartei, dann ist das eine erhebliche und schwerwiegende Aussage für die Realität einer Welt.
Genau so, wenn eine Konfliktpartei alleine irgend etwas "Übernatürliches" für sich haben sollte, das sagt ebenfalls viel über die Realität der Welt aus und stellt vor allem mal die "Warum?" Frage recht offen in den Raum.


Beides wäre hier für meinen Geschmack einfach ein ziemlich übler Fehler. Von daher sind das nur Label: Der eine Erforscht Runen, der andere benutzt Runen, damit hat es sich.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 5.07.2014 | 17:38
das hab ich schon verstanden was ich nicht verstanden habe ist wieso der Benutzer sie nicht selber erforschen kann. Was hindert ihn daran?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 5.07.2014 | 22:09
Hm.... So langsam kann ich mir vorstellen was du für eine Art Spiel haben möchtest und worum es dabei gehen soll. Ganz ehrlich? das geht och ohne den ganzen Mumbu-Jumbo den du da mit dem Setting veranstaltest.

/thread

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Slayn am 5.07.2014 | 22:17
*Lacht*

Das ist ein guter Punkt und einer den auch Pyromancer schon mal angesprochen hat und ja, es stimmt, die "Verfremdenden Elemente" nehmen einiges aus dem Grundkonflikt so wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Ich muss an der Stelle auch gestehen das ich mich der Sache nicht gewachsen fühle es komplett ohne anzugehen, das Thema einfach nackt zu präsentieren.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: thestor am 5.07.2014 | 22:26
3. Reich ist immer hochbrisant, halte ich generell für bedenklich. Wenn es dir primär darum geht, dass die Charaktere währned des Spiels entdecken, dass Ihre eigene Seite eiegntlich die bösen sind gibt es eine ganze Reihe anderer Settings die einem im Zweifelsfall nicht so übel um die Ohren fliegen können.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: blut_und_glas am 5.07.2014 | 22:41
Ich muss an der Stelle auch gestehen das ich mich der Sache nicht gewachsen fühle es komplett ohne anzugehen, das Thema einfach nackt zu präsentieren.

Und das ist genau der Punkt, weshalb ich am Anfang gefragt habe, was hieran denn nun so besonders brisant und tabu sein soll. Du ziehst ja gerade - und wie du jetzt schreibst auch bewusst - ganz klassische Mittel heran, um die Berührung mit dem Tabu zu vermeiden und Brisanz aus dem Spiel herauszunehmen. Das Thema wird verfremdet und zwar auf eine recht starke Art und Weise, da den hinzugefügten Elementen ihr eigenes Gewicht gegeben wird und sie nicht etwa nur als blosse Metaphern für Aspekte des Realen benutzt werden, wie es beispielsweise der Fall wäre, wenn ich Adolf Hitler als Vampir darstellen würde, mit dem Ziel so eine Aussage über seine hypnotische Anziehungskraft zu machen (nicht jedoch um sie zu erklären).

Und damit verabschiede ich mich wieder in Richtung Datenautobahn.

mfG
jdw
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Darius der Duellant am 5.07.2014 | 23:34
Ich kann/möchte zu dem Thema nicht direkt was beitragen, da mir deine Grundprämisse schon viel zu politisch ist, aber trotzdem kurz:
Ich glaube nicht dass ein deutschsprachiges Forum der optimale Ort ist, um dieses Szenario zu diskutieren.
Der deutsche Umgang mit der eigenen Geschichte und allem was damit zusammen hängt ist schon recht *speziell*.
Im konkreten Fall führt das dann dazu dass politische Korrektheit in den Diskussionsfokus gedrängt wird und die Frage nach der mechanischen Umsetzung zu wenig Raum bekommt.


Möchtest du das Szenario so spielen?
Dann mach es einfach.

Was die Frage nach dem Grund für einen Sieg des Reichs angeht:
Das würde ich voll kommen aussen vor lassen, ausser deine Spieler hätten ein echtes Problem damit, das nicht zu wissen.
Bedenke: Der Sieger schreibt die Geschichtsbücher und die Spielercharaktere sind treue Bürger eines Siegerstaates, dessen Erziehung sie genossen haben.
Man hat dementsprechend also gewonnen weil man besser als der Feind war und die spezifika kann man in jedem Reichskundebuch nachlesen.
Ob die darin zu findenden Informationen für einen SPIELER voll kommen hanebüchen erscheinen, wenn er sie mit seinem RL Geschichtswissen abgleicht, ist doch vollkommen egal.
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: Supersöldner am 6.07.2014 | 11:15
was machen die Scs den Ganzen Tag über oder wie sieht ein ,,Normales,, Abenteuer aus?
Titel: Re: Valkyre - Rollenspiel mit Brisanten/Taboo Hintergrund - Brainstorming
Beitrag von: mattenwilly am 26.08.2014 | 18:00
Wer mal eine gewisse Idee bekomen will wie Leute "ticken" die mehr (von Manstein, Guderian) oder weniger (Galland, Caius) von der Sch... die neben dem Krieg ablief gewusst/geahnt haben soll sich deren Biographien antun. Gibt es z.T. in gut sortierten Stadtbibos. Die Antriebsquelle war in der Regel nicht "Adolfinium" sondern klassischer und damals üblicher Nationalismus/Patriotismus (der übergang ist fliessend) sowie Revanchismus für den 1. Weltkrieg und auch Anti-Polnische Grundhaltungen.

Was "Krieg gewinnen" angeht: Lasst Hitler und Schussolini einfach am 11. Dezember 41 was anderes machen. Roosevelt WILL zwar um (fast?) jeden Preis in Europa mitspielen aber nach Pearl Harbour dürfte ihm das ohne die Kriegserklärung der Achse schwer fallen. Das bedeutet dann:

+ Keine Lend/Lease Ausrüstung für die UdSSR => Nachschubprobleme oder weniger Panzer (Erhebliche Teile des Nachschubs lief auf US LKW)
+ Keine Lend/Lease Ausrüstung für GB, keine GI in Afrika => Keine Landung auf Sizilien / Kein Italienproblem
+ Maximal die halbe Menge Bomben, keine Angriffe auf Polesti (Öl, waren nur die Amis), Schweinfurt (Kugellager) etc.
+ Keine US Navy / US Werften mit einfachen und zahlenstarken Geleitschiffen. Keine US Luftpatrollien und ein grosses "Black Hole" im Atlantik

Vor Ende des Kriegs gegen Japan, also wohl nicht vor Mitte/Ende 44 (wenn nicht sogar wie IRL Ende 45 - die USA hatten genug Menschen+Material für zwei Fronten), ist die USA damit raus aus dem Spiel. Und da man weiss was das "Maximum" ist das sie IRL dann haben können (T26 Pershing / M46 "Whatever" in Serie, P80 Shooting Star und die B29+ein paar Atombomben) kann man abschätzen was dann geht/nicht geht. Etwas abhängig von "wie geht es England".

Wenn D 1943 "Luft holen" kann (da schalten sie erst auf volle Kriegsproduktion) und gerade bei Fliegern mal nachdenken darf sieht die Lage schnell anders aus. Keine "Wunderwaffen" nötig. Einfach IRL geplante Dinge wie z.B. Ersatz ME109 durch FW190D/TA152, ME110 durch HE219 in der Nachtjagd etc. Dinge die IRL wegen "wir können uns keinen Stop der Produktion leisten" oder "x wurde zerbombt" ausfielen. Und für schlechte Träume dann noch den Panther 2 oder "Einheitspanzer 50t" als massenproduziertes Fahrgestell statt P3/P4(War so geplant aber siehe oben) und Basis-Fahrgestell. Auf See kommen dann die XXIer (optional mit Heisenberg-Motor statt E/Diesel) statt der VIIC aus "Das Boot". Optional wird noch der braune Wernher vor die Wahl gestehlt "Wasserfall oder Ostfront" und SAM-City liegt in Europa. (Und Cool Hand / Tiger fliegen ne Mossie statt ner Trudi durch die Strassen. Aber zu welchem Song, Downtown passt zeitlich nicht)

Schon hat man ein "Vaterland" Szenario mit "SS-GB" Option in dem die Sowjetunion gegen die Achse bestenfalls einen Stillstand erreichen kann, schlimmstenfalls das Ziel Astrachan-Aranchelsk erreicht wird und da die neue "Front" im Kalten Krieg Stil verläuft. Wer noch ein bischen "Superwaffe" will: Tabun/Sarin/Soman sind deutsche Entwicklungen die IRL serienreif waren und z.T. in grossen Mengen einsatzbereit verfüllt bereit standen. Und die einzige Nation die an C-sicheren Panzern getestet hat - war D. (Dräger-Filter im P-V, der war eh dicht wg. tiefwatfähigkeit)