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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: firstdeathmaker am 24.02.2015 | 18:28
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Ich habe die folgende Situation: Einer meiner Spieler würde gerne einen anderen Charakter spielen und hat mich darum gebeten, seinem alten einen würdigen Abgang zu beschehren. Es geht also darum, einen Spielerchar in einem ordentlichen Spektakel heldenhaft sterben zu lassen. Und dazu wollte ich mal ein kleines Brainstorming veranstalten.
Eckdaten:
Pathfinder, High Fantasy Setting, Umgebung: Sumpf und Moor, Alte Tempel, Ruinen, kleine Dörfer.
Menschlicher Krieger 2, Schwierige Kindheit, von Zuhause abgehauen.
Mögliche Feinde die dabei zum Einsatz kommen können: Alles was im Sumpf lebt, Goblinstämme, eine Hydra, Ein schwarzer Drache, ein hochstufiger böser Hexenmeister, eine Assasinengilde und eine Bluthexe.
Was genau suche ich? Ich suche Ideen, wie ich den Spieler möglichst spektakulär drauf gehen lassen kann, am besten so, dass er dabei noch die restliche Gruppe rettet und in einer Art, die möglichst kein Railroading erforderlich macht (eine kleine Chance, dass es nicht klappt, nehme ich dabei in Kauf).
Und los gehts!
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Der Charakter wird verflucht, einen Tag auf 15+ zu critten und danach zu versterben?
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Puh - das ist entweder fast unmöglich, wenn ihr beide daran festhaltet, dass es irgendwie dann doch durch normale Regelanwendung passieren soll, und das einfachste von der Welt, wenn ihr beiden euch einfach darauf einigt, was jetzt passiert.
Anderer Vorschlag - und eher Geschmackssache - hast du ihn schon mal gefragt, ob er seinen SC auch einfach dafür "opfern" würde, dass du mal einen Gegner als so richtig fieses Vieh vorstellen kannst, das ihn einfach mal mit Haut und Haaren frisst? Also nicht groß heroisch, sondern richtig gritty&schockierend für den Rest? Das hat m.E. oft einen sehr viel denkwürdigeren Effekt als der X-te "Flieht ihr, ich halte sie auf!"-Abgang.
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Ich würde irgendwas machen, was sich direkt auf ihn bezieht - vielleicht holt ihn seine schwierige Kindheit wieder ein, oder ein alter Feind hat es auf ihn abgesehen.
Du könntest auch ein Problem einführen, wo sich jemand opfern muss: Um die Geister loszuwerden, muss sie jemand ins Jenseits begleiten, oder um den bösen Oberwicht umzubringen, muss vorher sein Seelengefäß zerstört werden - das aber leider dabei explodieren wird.
Alternativ könntest du damit anfangen, dass der Charakter vergiftet wurde und jetzt vor der Wahl steht, ob er nach einem Heilmittel suchen oder seinen Möchtegernmörder finden will.
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Ich glaube, mit Mitarbeit seitens des Spielers könnte ich rechnen, auch wenn es dabei geht, ein Monster besonders übel erscheinen zu lassen. Das ist eine schöne Idee. Ich hab auch schon selbst ein paar Ideen, aber ich möchte das Brainstorming nicht zu sehr beeinflussen. Also gerne noch mehr, ruhig auch konkretere Ideen!
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Ich würde ihn von einem Antagonisten töten lassen. Wenn es einen Hauptschurken in deiner Kampagne gibt, würde ich den wählen. Das motiviert die Mitspieler dann gleich doppelt. Vielleicht kann er der Gruppe ja vorher noch eine Flucht oder ähnliches ermöglichen. Die Mitarbeit des spielers ist da natürlich unerlässlich. Aber wenn er das so möchte, dann kann er ruhig auch was dafür tun.
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Du könntest das Spiel auch mit einer schönen Runde in der Taverne beginnen. Die Charktere sind nochmal alle zusammen und genießen einen schönen Abend. Am nächsten Morgen ist der Charakter tot - ermordet. Der neue Charakter des Spielers könnte dann als Ermittler (oder ähnliches) mit einsteigen, um den Mord aufzuklären.
Den Mörder ausfindig zu machen, wäre dann auch sicher für die anderen Charaktere dringlicher und von höherer Bedeutung - immerhin hat er einen von ihnen umgebracht. Meistens ist es ja so, dass in solchen Plots keine Bindung zum Opfer besteht und die Sache für die Charaktere an sich einfach nicht so wichtig ist. In dem Falle wäre das anders.
(Das ist zwar nicht besonders heldenhaft, aber ne bessere Idee habe ich gerade auch nicht^^)
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Ein Fluch/Zauber/Artefakt lässt den SC keinen Schaden mehr nehmen und verleiht ihm die Fähigkeiten, allen damit vermiedenen Schaden (also Buch führen ;)) at-Will als Bonus Schaden in einer einzigen Attacke raus zuhauen. Nachteil: Der SCs erleidet den selben Schaden, diesmal wirklich. Dann ein entsprechend überharten Gegner einbauen.
Ähnlich: Lass den Spieler ein Verfluchtes Artefakt zukommen, das beim Ablegen spektakulär mit viel Schaden explodiert oder eine Sphere of Annihilation beschwört. Wieder ein fieser harter Gegner. Um den SCs zu Anlegen zu motivieren, vielleicht einen sympathischen NSC zuerst mit dem Ding belegen, der Clou, wenn man es freiwilligen will kann der Träger mittels eines Rituals oder so wechseln.
Muss beides nicht klappen, gibt euch aber die Chance dazu.
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Bei DSA gabs mal den Zauber Druidenrache (zumindest in der dritten Edition). Da konnte der Charakter alle restlichen Lebenspunkte und Astralpunkte in Schaden umwandeln. Im Prinzip als Selbstmordattentäter. Das wäre ja auch ein heldenhaftes Opfer.
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Wenn du's sehr tragisch und klischeebeladen haben möchtest, würde mir das schleimige Sumpfmonster einfallen, von dem Pestilenz und Verderben ausgehen und die ganze Umgegend verseuchen (könnte ja eine Hydra-Abart sein, wenn's denn eins der aufgezählten Monster sein soll?). Das Vieh der Bauern wird krank, die Ernten fallen schlecht aus, vielleicht werden gar Kinder mit Missbildungen geboren. Ein Fluch, der das Volk gar schwer niederdrückt.
Nun gibt es jedoch dieses legendäre geweihte Schwert oder [setze beliebiges heldenhaftes Mordinstrument ein] des Heiligen [setze passenden Heroen ein], mit dem sich der Sage nach das üble Wesen zur Strecke bringen lässt. Doch, oh Graus, kein Recke findet sich bereit, denn es heißt, allein die Nähe zu dem Wesen verurteile zu schrecklichem Siechtum, einem langsamen, schleichenden Tod, den kein Kleriker aufhalten könne. Nur ein Wahnsinniger würde das auf sich nehmen. Oder ein Held... (wobei, ist das nicht oft dasselbe? ;D)
Wenn der Charakter aus der Gegend stammt, könnte man das ja mit dem Bewusstsein verbinden, dass sein Name nach diesem Opfer wieder rehabilitiert oder eine alte Fehde beendet sein wird (je nachdem, weswegen er damals von zuhause geflohen ist).
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Irgendwie ist "Ich will einen neuen Charakter und super awesome Endszene für den anderen Charakter" schon ein doppeltes Geschenk und damit doppelte Arbeit für den Spielleiter oder?
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Schöne Ideen bisher, vielen Dank schon mal dafür.
doppeltes Geschenk und damit doppelte Arbeit für den Spielleiter
Ich sehe es als Gelegenheit an was cooles zu machen, nicht als Last. Den neuen Charakter zu erstellen bedeutet ja vor allem für den Spieler Arbeit. Und da meine Abenteuer sowieso immer stark um die Helden herum verlaufen soll, ist es so gesehen überhaupt kein Mehraufwand.
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Tada, der neue Bösewicht:
In dem Tempel/der Ruine lauert ein unsagbares Übel / Verfluchter Schatz.
Der Charakter verfällt dessen und wird der neue Bösewicht.
Heroischer Abgang:
Die Gruppe wird von Sumpfbewohnern umzingelt. Der SC weiß worauf sie stehen (Pheronmone, Gold, Blut) und rennt mit besagtem Köder mitten durch die Kreaturen, die ihn verfolgen.
Märtyrer:
Die Gruppe kommt an eine Stelle, an der sie nur weiter kommt, in dem jemand eine Kammer betritt / Seinen Kopf in ein Loch steckt / sich in einen Sarg legt. Kaum hat der SC dies gemacht, ZERMATSCH! weg isser.
Die Gruppe wird gefangen genommen und dem Feuergott muß ein Opfer dargebracht werden. Der SC hüpft in eine Lavagrube.
Ein magisches Portal ist der einzige Fluchtweg. Der SC ist der letzte in der Reihe / wartet bis alle durch sind. Er schafft es aber nicht mehr.
Schön wäre es, wenn die Gruppe im Verkauf des Abenteuers / der Kampagne an den Ort seines Ablebens zurückkehren und dort irgendein Hinweis auf seine heroische Tat zu finden wäre. Ein Geist, der immer wieder den letzten Satz des SC wiederholt oder eine seltsame Aura, welche den Ort beschützt.
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Wie wäre es mit einer Prophezeiung das der Charakter entweder ein großes Unglück verhindern wird oder es verursachen wird, begleitet mit Haluzinationen und Träumen. Der Spieler muss dann herausfinden was er tun muss (gab hier ja schon genügend Beispiele) oder er wird korrumpiert und zum neuen Bösewicht. Eventuell gibt es ja auch Stimmen in seinen Träumen die ihn zum Bösen bekehren wollen und er muss entscheiden ob er darauf eingeht oder nicht.
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Das Problem mit den "Spieler wird zum neuen Bösewicht" Szenarien ist, dass er ja nur level 2 ist und es schon so einige Bösewichte drum herum gibt. Besser passen da dann so Selbstaufopferungs Szenarien, wobei man da sehr aufpassen muss, dass sie nicht lächerlich klischeehaft wirken.
Eine Idee von mir war, dass der Charakter seinen Körper einem guten, mächtigen Wesen zur Verfügung stellt. Davon gibt es nämlich schon eins, dass die Gruppe gerade dabei ist zu retten. Es ist allerdings in einem Seelengefäß eingesperrt und der eigene Körper ist so gut wie zerstört. Das schöne daran wäre, das der Charakter bzw. das Wesen später immer wieder mal auftauchen könnten. Und es wäre natürlich eine gute Tat.
Alternativ hören sich aber auch hier die korrumpieren vs Vorschläge gut an. Die Helden müssen den Spieler zurück lassen, aber er wird vom mächtigen Hexenmeister gefunden, zu Tode gequält und anschließend als mächtiger Untoter Leibwächter wieder erweckt. Oder ist das zu sehr Klischee?
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Vielleicht ist das gute Wesen auch gar nicht so gut. Vermutlich nicht böse, aber mit anderen moralischen Vorstellungen und Prioritäten.
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Nee, das kann ich nicht so einfach umbiegen. Zu dem guten Wesen (ist der Geist eines Guten, neutralen Drachen) gibt es eine epische Hintergrundgeschichte, er bildet quasi den Dreh- und Angelpunkt der Kampagnie und wenn er böse wäre, dann hätte er in der Vergangenheit ganz anders gehandelt. Er ist der Vermittler, der die Drachenkriege zu erliegen gebracht hat und dadurch das zivilisierte Leben dass man jetzt kennt erst ermöglicht hat.
Andererseits ist es für so ein mächtiges Wesen auch nicht besonders attraktiv, in den Körper eines etwas minderbemittelten Kämpfers zu schlüpfen. Vielleicht konstruier ich wirklich lieber eine Falle, sodass er dem Hexenmeister der Sümpfe in die Hände fällt. Denke es wäre schon cool, wenn die Gruppe dann in ein paar Sessions ihren ehemaligen Mitstreiter als Untoten bekämpfen müssen. Ich hab nur noch keine gute Idee, wie ich diese Falle genau designen soll.
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Wäre es nicht besser ihn friedlich aus dem spiel zu nehmen. Die Gruppe findet einen Säugling und der Spieler fühlt sich für diesen Verantwortlich und will ihn zu entfernten Verwanten bringen. So in der Art.
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Fragtest du dich/ihn mal, wofür sich der SC opfern würde? Wenn er beispielsweise sein Leben gibt, damit eine Gruppe Kinder vor dem bösen Orkstamm fliehen kann, dann könnte der SC sterben und dabei trotzdem gewinnen. Schließlich hätte er sein Ziel erreicht, die Kinder zu rettet.
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Am Besten ist immer was, wobei es hinterher keine Leiche gibt. Portal, Tor, sonstwas offen halten. Der superklischeehafte gemeinsame Sturz mit dem Bösewicht in die Tiefe. Und irgendeiner wird die Zauberworte sagen: "Das kann niemand überleben." *ZACK* Unsterblich. ;)
(Ärgerlich, wenn das mit einem Riesenaffen auf einem Leuchtturm passiert. Dann kriegt man Donkey Kong als Recurring Villain. ;))