Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Lich am 20.04.2015 | 09:39

Titel: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lich am 20.04.2015 | 09:39

Die DSA Abenteuerkampagne "Die Sieben Gezeichneten" wird von vielen DSA Spielern offenbar hoch gelobt,
ja geradezu mit Begeisterung bedacht.

Wie ist die Kampage aus D&D -Sicht zu beurteilen? Wie ist sie im Vergleich
zu den Pathfinder Kampagnen zu sehen?

Handelt es sich bei der Begeisterung nur um Verklärtheit, da DSA Langzeitabenteuer
eher seltenheitswert haben?

Gibt es D&D Spieler, die die Kampagne sogar konvertiert haben?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: ManuFS am 20.04.2015 | 11:21
Belchion hat in seinem Blog die 7G analysiert: http://belchion.rsp-blogs.de/tag/borbarad/page/2/

Aus dem Fazit zitiert:

Zitat
[...] doch trotzdem fanden sich massive Logiklöcher, Brüche im Handlungsstrang und keinerlei vorhersehbare Strategie. Insgesamt bekam ich den Eindruck, dass die Autoren unabhängig voneinander an der Kampagne schrieben, ohne sich großartig über ihr Vorgehen abzustimmen. Der gigantische Umfang täuscht, den größten Teil nehmen sinnloses Geschwafel und teilweise mehrseitige Vorlesetexte ein.

Sie ist nur für einen sehr begrenzten Spielstil geeignet, bei dem Plot, Kämpfe und Charakterspiel einander ausschließen. Von den Spieler wird erwartet, dass sie jederzeit erkennen, ob sie sich in einer freien Spielszene befinden (und ihren Charakter ausspielen), in einer Plotszene (und ihren Charakter plotgerecht handeln lassen) oder in einer Kampfszene (wo sie taktisch ideal agieren). [...]

Während einige Abenteuer sich mit entsprechendem Aufwand noch in andere Systeme übersetzen lassen, wäre das für die Kampagne als solche vergebliche Liebesmüh. Es gibt einfach nichts, was man nicht auch in jeder mehrteiligen Fantasyromanserie aus den 1980ern finden könnte.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 20.04.2015 | 13:57
Ich finde die vergleichbar ... schlecht. Beides klassisches RR eben.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Tyloniakles am 20.04.2015 | 14:05
Ich denke auch, dass andere DSA-Kampagnen wie etwa Phileasson (siehe Spielbericht mit 13th Age im :T:) oder die Splitterdämmerung, interessanter sein dürften.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 20.04.2015 | 14:10
Die 7G war die erste DSA-Kampagne, die epische Schlachten, Politik und Erforschung alter Geheimnisse kombinierte. Sie besticht dennoch hauptsächlich durch ihren Sightseeing-Effekt bei DER bedeutenden Umwälzung der Spielwelt in 20 Jahren.

Insbesondere gibt es immer wieder Strecken, in denen man den NSC, die die SC nicht angemessen für voll nehmen, Botengänge abnimmt.
Ein Spieler von mir hat in der Mitte der Kampagne aufgegeben, weil alle Abenteuer eine dunkle Bedrohung, die immer stärker wird und die einem einen Schritt voraus ist, betonen und man nichts so recht dagegen machen kann. Nicht alle Spieler schätzen "Weltuntergangsstimmung".
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 20.04.2015 | 14:14
Ich habe die G7 vor Jahren einmal geleitet, damals war ich als SL selbst noch nicht sonderlich gut, dafür aber RR-gläubig.

Nach Jahren habe ich sie erneut vorbereitet (dabei auch die ganzen Vorabenteuer mitgenommen) und sie dann weniger unter dem RR- als vielmehr unter dem Ansatz betrachtet, was die Spieler selbst "reißen können", um das Schicksal der Welt mitzubestimmen.

Ergebnis:
Als rr-gläubiger SL mit einer unerfahrenen Gruppe war es durchaus kurzweilig. Mit mehr Erfahrung betrachtet und mit dem Wissen um Player Empowerment oder aktive Gestaltung der Spielwelt durch die SC hingegen ist die G7 (auch in der Neuauflage) eine Katastrophe.

Ich kenne leider zu wenig D&D-Abenteuer, um einen Vergleich mit diesen zu ziehen, ich kann nur sagen, dass die G7 in meinen Augen vor allem von der Verklärung lebt. Sie hat wundervolle dramatisch, unheimliche usw. Szenen, aber alles läuft geskriptet ab. Von Beginn der Kampagne an ist alles so geskriptet, dass die SCs eigentlich (bis auf Makulatur) keine großen Erfolge haben können, z.B.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Natürlich ist das subjektiv und ohne direkten Vergleich zu D&D-Abenteuern.

Ich persönlich habe jedenfalls schon die Simyala-Kampagne als besser empfunden, auch wenn diese ebenfalls viel skriptet und am "überlasse niemals ein Artefakt den NSCs, denn die verlieren es ein Kapitel später garantiert sofort!" leidet.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 20.04.2015 | 14:18
Ich finde die vergleichbar ... schlecht. Beides klassisches RR eben.
Kann ich bei den 7G so nicht zustimmen.
Ich habe die Gezeichneten-Kampagen (in der DSA4-Variante) geleitet. Auch wenn ich danach mehr als genug von DSA4 als Regelsystem hatte: Die Kampagne wird mir immer gut in Erinnerung bleiben.

Ja, einige Abenteuer sind Railroadig, andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
Außerdem bietet die Kampagne weitaus mehr Aufhänger als nur die vorgegebenen Abenteuer. Bei uns waren sehr viel Eigenprojekte der Charaktere nebenher am Laufen, die bis in die höchsten politischen und magischen Ränge reichten.
Wir haben auch parallel noch eine zweite Anfängergruppe angefangen um die Ereignisse auf verschiedenen Ebenen zu erleben.
Wer nur die 12 Hauptabenteuer spielt, verpasst einen großen Teil dessen, was die Kampagne interessant macht. Ich habe z.B. die Simyala-Saga vor die Gezeichneten-Kampagne gezogen und dann mit dieser verzahnt. Die alten Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad zu gewinnen war etwas, was bei unserer Gruppe schon sehr cool rüberkam.

Womit man halt rechnen muss, wenn man die 7G auf diese Art durchzieht ist eine SEHR lange Spieldauer. Unsere Kampagne dauerte 6 Jahre.

Ich kann mir übrigens gut vorstellen, sie z.B: mit D&D5 zu bespielen. Bei Pathfinder oder 13th Age sehe ich aber das Problem, dass Charaktere relativ schnell ein Machtlevel erreichen, dass selbst die Gezeichneten (Bei uns zum Schluss DSA4-Charaktere mit 21.000 AP) weit hinter sich zurücklassen würden.
Ich weiß nicht, wie weit die Kampagne das aushällt.

Sie lebt in einigen Bereichen sehr stark davon , dass Wesen und Magie auftauchen, für die es in DSA davor einfach nichts Vergleichbares gab und die de fakto nicht oder nur unter großen Verlusten aufhaltbar sind (Karmoth z.B.)
Der High-Fantasy-Level ist für DSA-Verhältnisse sehr hoch, für Pathfinder wäre es das aber wahrscheinlich nicht. Ich kenne aber die hohen Pathfinder-Level nur von Berichten von Bekannten, also evtl. irre ich mich da auch.

Ein Spieler von mir hat in der Mitte der Kampagne aufgegeben, weil alle Abenteuer eine dunkle Bedrohung, die immer stärker wird und die einem einen Schritt voraus ist, betonen und man nichts so recht dagegen machen kann. Nicht alle Spieler schätzen "Weltuntergangsstimmung".
Ja, diese Gefahr besteht. Im mittleren Drittel wird die Kampagne in weiten Teilen zu einem sehr brutalen Grabenkampf, bei dem die Guten eigentlich nur versuchen können, den Vormarsch der Dunkelheit unter gewaltigem Blutzoll zu verlangsamen.
Das HAT durchaus eine beeindruckende Stimmung, kann Spieler aber auf lange Sicht stark strappazieren, da es (zumindest nach den offiziellen Abenteuern) praktisch keine wirklichen Erfolge der guten Seite gibt.
Dem kann man aber etwas entgegenwirken indem man, wie oben geschrieben, noch Nebenszenarien einzieht.

Also Fazit: Wenn du von den 7G nur die fertigen Abenteuer "as written" runterspielst und alles was drumherum passiert (und auch in den Büchern beschrieben wird) ignoriert, mögen die Kritiken zutreffen. Dann ist man aber selber Schuld.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 20.04.2015 | 15:50
Ich habe bisher vor allem zwei Sorten Stimmen zur 7G-Kampagne gehört.
Einmal jene, die die Kampagne größtenteils behämmert fanden: Railroading pur, SCs haben bestenfalls Laufburschenstatus, müssen NSCs um Aufgäblein anbetteln, ansonsten darf man halt gnädigerweise Zaungast spielen während sich der Metaplot entfaltet, immer wenn irgendwo was passiert kommt man zu spät; Einflussmöglichkeiten gleich Null.

Andere jedoch (wir reden hier von 2, 3 Personen) haben mir vorgeschwärmt, wie toll die Kampagne für sie als Spieler gewesen wäre, und auf mein Nachhaken bzgl obiger Kritikpunkte kam dann jeweils verständnisloses Kopfschütteln, nein, also das wäre bei ihnen überhaupt nicht so gewesen, sie wären da voll wichtig gewesen und überhaupt.

Da ich da jeweils nicht dabei war, und die fraglichen Spieler die Kampagne nicht gelesen haben, kann ich da also nur Mutmaßungen anstellen, ob da nun die jeweiligen SLs entweder die Kampagne so endgenial umgestaltet haben, oder ob sie einen derartigen Illusionismus praktizieren, dass die Spieler nichtmal gemerkt haben, wie ihnen die Wolle über die Augen gezogen wurde, oder ob die Spieler einfach so dermaßen DSA-geprägt waren, dass sie ihre nichtvorhandene Rolle in dem Stück ganz anders wahrgenommen haben.

So oder so: eine Portierung von Borbel in eine D&D/PF-Welt wäre reichlich von hinten durch die Brust ins Auge. Schließlich wurde dieser ganze Borbel-Kram sehr radikal auf ein komplett anders gestimmtes Setting (Hotzenplotz-Fantasy und heile Welt) aufgepfropft, um mal endlich eine epische High-Fantasy-Storyline zu ermöglichen.
In D&D-Welten ist das nicht notwendig, da diese zumeist von vornherein auf High Fantasy gepolt sind, und man gleich ab Werk eine ganze Palette potentieller Oberbösewichte frei Haus geliefert bekommt. Derartige Welteroberungsszenarien sind da sowas von gang ung gäbe, die braucht man weißgott nicht aus DSA rückimportieren.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 20.04.2015 | 15:58
Die Borbaradkampagne gehört zu den bestbewertetsten Sachen überhaupt, die Negativpunkte sind also haltlos übetrieben. Hier sieht man das: http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?t=13159

Drei der Abenteuer sind in den gesamt Top Ten gehören also zu den 10 besten DSA Abenteuern aller Zeiten. rest is in Top 20. Selbst wenn man also einen gewissen Bias wegen verklärung annimmt, können die so schlecht nicht sein.

Insofern lohnt sich eine Portierung auf jeden Fall. 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 20.04.2015 | 16:02
Ich habe z.B. die Simyala-Saga vor die Gezeichneten-Kampagne gezogen und dann mit dieser verzahnt. Die alten Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad zu gewinnen war etwas, was bei unserer Gruppe schon sehr cool rüberkam.
...
Also Fazit: Wenn du von den 7G nur die fertigen Abenteuer "as written" runterspielst und alles was drumherum passiert (und auch in den Büchern beschrieben wird) ignoriert, mögen die Kritiken zutreffen. Dann ist man aber selber Schuld.

Bitte nicht missverstehen:

Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad ist sicher cool, aber nichts, was in der Kampagne "as written" vorkam. Insofern hat deine Eigenarbeit die Kampagne hier sicher massiv aufgeweret.

Das selbe gilt auch auf deinen Nachtrag: Ich beurteile etwas als "as written" und nicht als "soviel wie der SL noch Zusatzarbeit investiert hat". Ich glaube dir, dass nach deiner Zusatzarbeit die G7 sicher super war. Aber mit dem selben Aufwand behaupte ich mal, kann ich aus fast jeder mäßig-schlechten Kampagne etwas supertolles herzaubern. Deswegen finde ich den Einwand auch nur bedingt hilfreich für jemanden, der es nur als "as written" vorliegen hat.

(Wie gesagt: Ich selbst habe auch nochmal 10 Abenteuer vorgeschaltet geplant und einige Abenteuer vollständig überarbeitet... ich hätte das auch nicht als "as written" gespielt, aber ich beurteile die vorliegende Kampagne, nicht das, was man nach x-Stunden Arbeit draus machen kann).


@User6097:

Kurze Rückfrage: G7 schonmal selber gelesen und geleitet oder wenigstens gespielt?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 20.04.2015 | 16:07
@User6097:

Kurze Rückfrage: G7 schonmal selber gelesen und geleitet oder wenigstens gespielt?

Das nicht, aber ich hab schon viel gutes drüber gehört. Die Rezensionen sind auch duerchgäggig gut die ich gelesen habe, twilweise sogar asehr gut.  Hier z.B. viermal Bestnote: http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Sieben_Gezeichneten Selbst wenn das etwas übertieben wäre gut ist sie auf jeden Fall.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 20.04.2015 | 16:11
... andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
...


Darf ich mal unsterblich Lachen?

Für die, die das Abenteuer nicht kennen:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 20.04.2015 | 16:17
Die Borbaradkampagne gehört zu den bestbewertetsten Sachen überhaupt, die Negativpunkte sind also haltlos übetrieben. Hier sieht man das: http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?t=13159

Drei der Abenteuer sind in den gesamt Top Ten gehören also zu den 10 besten DSA Abenteuern aller Zeiten. rest is in Top 20. Selbst wenn man also einen gewissen Bias wegen verklärung annimmt, können die so schlecht nicht sein.

Naja, das ist ja alles aus Sicht von DSA-Spielern und -Enthusiasten. In diesem Milieu scheint die Bereitschaft, Abenteuer zu "erleben" (lies: nachzuspielen) wesentlich höher zu sein, als bei D&D (auch wenn es hier wohl viele Fans von Abenteuerpfaden und ähnlichem gibt). Da wird diese Kampagne halt als geile, epische Geschichte in Aventurien empfunden, richtig gut geschrieben, total atmosphärisch und richtig spannend und,  was man auch nicht vergessen sollte: man darf sogar ein wenig interagieren.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Aurean am 20.04.2015 | 16:56
Naja eigentlich wurde ja schon alles gesagt aber dann meld ich mich doch auch nochmal.

Grundsätzlich hat man ja bei JEDER Kampange/Abenteuerpfad, oder wie auch immer man es nennen will, das Problem das ein gewisser Plot einfach vorgegeben ist und man Spieler braucht die erstmal bereit sind sich darauf einzulassen.

Bei den meisten Kampangen die ich jetzt kenne, mal System unabhängig betrachtet, haben die Spieler allerdings die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen und ihre Handlungen beeinflussen den weiteren Verlauf der Kampange.
Es gibt zwar auch eine Menge andere Kampangen wo man zum Zuschauer und Wasserträger degradiert wird, aber bei keiner ist mir das bisher so stark aufgefallen wie in 7G. Die meisten versuchen dann zumindest den Statistenstatus der SC noch zu kaschieren was hier nicht der Fall ist.
Ich muss allerdings auch sagen das ich 7G nur durchgelesen, von einem Bekannten der Sammler ist ausgeliehen, und nie als SL oder SC erlebt habe da meine aktiven DSA Tage doch schon lange zurückliegen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 20.04.2015 | 17:04
@6097: ja, es ist mir bewusst, dass diejenigen die trotz allem DSA die Treue gehalten haben, die Kampagne sehr toll finden. Ich habe auch schon (fast) Zoff mit ein paar alten Kumpels bekommen, die DSA im Allgemeinen und gerade das RR im Speziellen als genialer denn geschnitten Brot erachten. Ich kenne aber auch Unmengen von ex-DSA-lern, die DSA unter anderem wegen dem massiven RR und der (grottenschlechten) Borbel-Kampagne den Rücken gekehrt haben ... das diese Leute nicht gerade dazu neigen sich in einem DSA4-Forum anzumelden (oder in der Wiki-Aventurica) um dann das entsprechende Abenteuer in höchsten Tönen zu loben, sollte sich von selbst erklären.

Hättest du also hier jetzt einen Thread aus dem dnd-Gate verlinkt, oder meinetwegen aus dem Fate&Fuge-Teil dieses Forum, in dem die Grundstimmung wäre, dass die G7 ziemlich geil sei - da hätte ich ja nichts gesagt. Aber befrage doch mal bitte aktuelle Unionsmitglieder nach ihrer persönlichen Bewertung unser aller Kanzlerin ... und werte das dann bitte als Bestätigung für die Güte ihrer Politik. Dann hast du genau den vergleich erreicht, den du weiter oben ausführst.

Die Grundidee der G7 mag ja nicht schlecht sein (die einiger Paizo-APs ist ja auch nicht übel), aber das ändert nichts daran, dass es für den Verlauf der Handlung herzlich uninteressant ist ob du deine Spieler spielen lässt, oder ob du ihnen die Abenteuer schlichtweg vorliest!

Mein letzter Anlauf die G7 minus RR zu leiten führte übrigens dazu, dass meine pfiffige Gruppe das körperlichwerden Borbels sehr effektiv zu verhindern wusste, weshalb ich mich spontan entschloss die Kampagne zu beenden und die Gruppe zu den Rettern der Spielwelt erklärte. Ich brachte es einfach nicht übers Herz die Spielerentscheidungen in der Art zu entwerten, dass ich (wie im AB vorgesehen) dann einfach gesagt hätte: Er hat es aber anderswo trotzdem geschafft. Und genau dies geschieht in allen Abenteuern andauernd - egal was du tust, denkst, machst, fühlst ... die Schlüsselereignisse treten ein. Mag sein, dass dies einigen Leuten (die nichts anderes kennen) nicht nur nichts ausmacht, sondern sogar gefällt. Kein Rollenspieler mit dem ich aktuell aktiv noch zu tun habe würde das auch nur ansatzweise verstehen oder so spielen wollen. K e i n e r.

Genausowenig wie ich Leute kenne, die sich von DSA weiterentwickelt hätten (was RR und PE angeht) und danach zu DSA (im klassichen Sinne, also raw) zurückgekehrt wären. Auch hier: k e i n e r.

Ob die Abenteuer nun also gut sind oder nicht ist letztlich also eine Wahrnehmungs-, sowie eine Erfahrungsfrage (und natürlich eine Geschmacksfrage und eine Frage punktueller Betrachtung). Wenn du nicht in der Lage bist das Abenteuer mit etwas anderem zu vergleichen als anderen gerailroadeten Abenteuer, du letztlich quasi keine Erfahrung mit anderen Spielsystemen, -welten und -kampagnen aufweisen kannst, ist es durchaus glaubhaft, dass du sie genial findest. Im Vergleich zu anderen DSA-Schinken schneidet sie sicher nicht schlecht ab, wobei DSA auch schon immer besseres zu bieten hatte.

Wenn du es rein nach Story bzw. Epik bewerten möchtest ... wie gesagt: die Idee(n) ist/sind hin und wieder ganz nett. Dennoch ist sie kein Vergleich zu anderen Klassiker wie z.B. "The enemy within" (Warhammer) oder der Karmodin-Kampagne von Midgard. Mit letzteren beiden kann sie sich natürlich auch in den Dimensionen "Wahrnehmung" und "Erfahrung" nicht messen, aber das steht an anderer Stelle.

Oder anders gesagt: wenn du nur (Einheits)Brei kennst wird Brei dein Lieblingsessen sein. Sobald du andere Dinge gegessen hast wird sich dies jedoch sehr wahrscheinlich ändern.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 20.04.2015 | 17:09
Grundsätzlich hat man ja bei JEDER Kampange/Abenteuerpfad, oder wie auch immer man es nennen will, das Problem das ein gewisser Plot einfach vorgegeben ist und man Spieler braucht die erstmal bereit sind sich darauf einzulassen.

Bei den meisten Kampangen die ich jetzt kenne, mal System unabhängig betrachtet, haben die Spieler allerdings die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen und ihre Handlungen beeinflussen den weiteren Verlauf der Kampange.

DSA-Abenteuer müssen aber in den meisten Fällen ein festgeschriebenes Ende haben und es darf in der Regel auch nichts nennenswertes vom Abenteuer unbeabsichtigtes passieren, da fast alle Abenteuer (aus den großen Kampagnen)eben Teil des DSA-Metaplots sind und sich auf zukünftige Abenteuer, Romane und Regelbücher auswirken. Da können dann wichtige Personen nur sterben, wenn dies die Handlung vorsieht und dann müssen sie auch sterben. Und da die Borbarad-Kampagne nun mal nicht am Arsch von Aventurien stattfindet, sondern eines der Ereignisse in der Spielwelt darstellt, gilt das hier eben besonders. Das ist jetzt nicht mehr wirklich so meins (war es wohl nie, aber früher kannte ich es nicht anders), aber vielen macht es Spaß (auch ich hatte den damals).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.04.2015 | 17:22

Gibt es D&D Spieler, die die Kampagne sogar konvertiert haben?

Bin grade dabei es mir durchzulesen um es in meine "alle DSA-Abenteuer mit PF"-Aktion eizubauen.

Wir spielen aber nicht auf Aventurien und müssen deswegen den ganzen Quatsch der offiziellen Kompatibilität nicht beachten.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Sashael am 20.04.2015 | 18:48
Ich hatte mir zwei Abenteuer von der ursprünglichen Kampagne gekauft, weil ich damals halt der Meistertm war. Ich habs nie geleitet, weil mich, obwohl ich nie was anderes kannte, das Railroading massiv gestört hat. Nicht im Sinne von "Oh mein Gott, was für ein Railroading!" sondern mehr so "Und wie zur Hölle soll ich meine Spieler dazu kriegen, dass sie genau das tun, was das Abenteuer von ihnen erwartet?  wtf?".


 ;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.04.2015 | 18:59
Spiel es nicht auf Aventurien, dann gehts  ;)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 20.04.2015 | 19:08
Ich glaube ihr macht da eine Fehleinschätzung. Die Kampagne hat eine Rahmenhandlung, die nicht beeinflusst werden kann, aber das macht auch Sinn. Wie in einer Militärkampagne die SC als einfache Soldaten nicht beeinflussen können, was der Generalsstab macht, so können die SC in der B-Kampagne natürlich nicht beeinflussen, was ein Gott tut.

Es gibt allerdings die bei DSA üblichen Freiräume, wo sich die SC austoben können, z.B. wer jetzt sich gegen Borbarad verbündet udn auch in den Abenteuern gibt immer wieder Freiräume, z.B. das Abenteuer mit dne Vampiren ist fast ne Sandbox, Bastrabuns Bann ist sehr frei usw. Man lässt die SC quasi aussteigen und rumlaufen und dann gehts im Zug weiter.

Mehr gibts woanders oft auch nicht. Weder bei DSA noch bei D&D. Auch bei freieren Sachen wie Kingmaker steht fest, das Boss XY besiegt wird. Und da ist das weniger logisch als bei Borbarad. Wenn die SC bei Borbarad wo nichts beeinflussen können dann meist weil igendwelche Götter oder Halbgötter mitmischen, da ist das wenigstens logisch. 

ist mir unersichtlich wieso grade Borbarad jetzt railroadinfer angesehen wird als die Konkurrenz, z.B. Von eigenen Gnaden steht auch fest, wann und wie der Bösewicht stirbt usw. Und das wird als frei gefeiert.

Und selbst wenn mal was adners verläuft als im Buch isses nicht schlimm weil Borbarad dann halt was anderes aus dem Ärmel zaubert. Da ist die Kampagne recht robust, und es macht gar nix wenn die SC mal gewinnen oder scheitern. Z. B. bei dem pardona beispiel wenn da die SC gewinnen, is egal, weil Borbarad auch so wiederkommt nur dauerts halt etwas länger dass ist nichtmal gemogelt das ergibt sich logisch aus den Tatsachen.


 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Irian am 20.04.2015 | 19:21
Was beeinflussbar ist, hängt letzten Endes nur von einer Frage ab: "Wie sehr wollen wir im offiziellen Setting bleiben?" Wenn man den Metaplot spielen will UND dabei im Setting bleiben, dann ist doch klar, dann hat man sich das Railroading selbst ausgesucht, zumindest im Rahmen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Hotzenplot am 20.04.2015 | 19:26
Die DSA Abenteuerkampagne "Die Sieben Gezeichneten" wird von vielen DSA Spielern offenbar hoch gelobt,
ja geradezu mit Begeisterung bedacht.
s.u.

Wie ist die Kampage aus D&D -Sicht zu beurteilen? Wie ist sie im Vergleich
zu den Pathfinder Kampagnen zu sehen?
Was ist die D&D-Sicht? :) Ein Vergleich von mir persönlich fällt einigermaßen schwer, da ich die aktuellen Pathfinder-Sachen wenn überhaupt nur vom Lesen her kenne. Ich kenne einige alte D&D-Sachen, darunter auch die alte Dragonlance, wo es ja auch eher um nachspielen und erleben geht.

Handelt es sich bei der Begeisterung nur um Verklärtheit, da DSA Langzeitabenteuer
eher seltenheitswert haben?
Nicht nur, aber wohl zu einem großen Teil.
Die G7 ist keine homogen und mit einem einheitlichen Ziel entwickelte Kampagne. Sie ist über die Zeit entstanden, was man sehr deutlich an den alten, einzelnen Abenteuern sieht. Erst die Neuauflage gibt ihr deshalb einen einheitlichen Schliff. Sie ist in einer Zeit entstanden, in der Atmogeilheilt irgendwie modern geworden war und als "richtiges Rollenspiel" anerkannt war (zumindest offenbar in der damaligen Redaktion).
Tatsächlich bietet die G7 auch viele atmosphärisch dichte Szenen, was ein deutlicher Pluspunkt ist. Ich werde versuchen, in unserer Neuauflage der Runde, auf die ich mich gerade vorbereite, diesen Vorteil weiterhin mit zu übernehmen.
Der Atmo-Porn geht im Original natürlich deutlich zu Lasten der Spielerfreiheit.

Ich denke, dass die Meinung von der G7 gar nicht so der DSA-Spieler und Nicht-DSA-Spieler spaltet, sondern eher die Spielertypen. Wenn du Spieler hast, die eine Geschichte erleben wollen, die sie nicht zwangsläufig selbst mitbestimmt haben, die lieber in kleinen, entwicklungsmäßig unbedeutenden Szenen auf Characterplay stehen - dann kann ihnen die G7 im Original sehr viel Freude bereiten.
Wer auf Player Empowerment bzw. shared narrative control steht, wer seinen eigenen character als mover&shaker in der Welt sehen möchte, der wird mit der G7 in Originalversion eben nicht viel Freude haben.

Für letztere ist das Hauptproblem, dass die G7 zu über der Hälfte darauf aufbaut, das Erscheinen und die Machterlangung Borbarads zu verhindern. Verhindert man das Erscheinen, ist die G7 damit hinfällig.

Vorteil: Für eine Konvertierung der G7 in eine offene Kampagne hat man eine Fülle von Informationen, die man verwerten kann. Darunter viele tolle NSC und Schauplätze (beides v. a. dann toll, wenn man Aventurien mag).
Nachteil: Manche für so eine Konvertierung notwendigen Informationen findet man nur schwer, bzw. sind zu verändern (Truppenstärke, Strategien etc.).

Edit: Um noch mal auf den Vergleich zurück zu kommen, um den es ja eigentlich geht.
Die Borbarad-Kampagne würde ich von den mir bekannten D&D-Produkten eher mit der Dragonlance-Kampagne als zum Beispiel Red Hand of Doom vergleichen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.04.2015 | 20:30
Ja, einige Abenteuer sind Railroadig, andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
Welche nicht? Was ist an UG frei?

Natürlich kann man da was draus machen, nur lohnt sich der Aufwand ?
Für mich nicht, den Destillations und Umarbeitungsaufwand wäre für mich  vs was Eigenes zu hoch.
6  Jahre für was?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.04.2015 | 20:38
so können die SC in der B-Kampagne natürlich nicht beeinflussen, was ein Gott tut.
also Ayla, Waldemar, Brin, Nemrod, Jariel, Malkillah, Saldor, Prishya und diese gesamte Sammlung ignorant idiotischer Würdenträger sind Götter, die Phileasonfahrer, Greifenfurtretter etc völlig ignorieren? wtf?

Die 7 G sind einfache Soldaten?Achilles, Hektor, die beiden Ajaxe, Odysseus, Diomedes, Philoktetes waren wohl auch nur einfache Soldaten?

Zitat
Wenn die SC bei Borbarad wo nichts beeinflussen können dann meist weil igendwelche Götter oder Halbgötter mitmischen, da ist das wenigstens logisch
wo treten in der Kampagne Götter und Halbgötter auf?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Tyloniakles am 20.04.2015 | 20:42
Pardona, Borbarad, Rohal und der Rausch der Ewigkeit, denke ich...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.04.2015 | 20:55
Pardona
Pardon wer?

Borbarad, der nicht bemerkt das er ein Sklave der Dämonen ist?

Rohals Cameo ist auch nicht gerade von so überwältigender Bedeutung
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 20.04.2015 | 21:04
wo treten in der Kampagne Götter und Halbgötter auf?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.04.2015 | 23:18


Die Borbarad-Kampagne würde ich von den mir bekannten D&D-Produkten eher mit der Dragonlance-Kampagne als zum Beispiel Red Hand of Doom vergleichen.

Welche Dragonlance Kampagne?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.04.2015 | 23:22
I
Mehr gibts woanders oft auch nicht. Weder bei DSA noch bei D&D. Auch bei freieren Sachen wie Kingmaker steht fest, das Boss XY besiegt wird. Und da ist das weniger logisch als bei Borbarad.

Wie kommst du auf die Idee? Es gint genügend Kampagnen bei denen die SCs scheitern, grade bei Kingmaker, weil sie eben auch auf ihr Königreich achten müssen. Wurde auch verdammt knapp als ich das gespielt habe.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: D. M_Athair am 20.04.2015 | 23:28
Welche Dragonlance Kampagne?
Die hier, (http://en.wikipedia.org/wiki/DL_series) nehme ich an.

@ G7: Würde ich nur mit einem guten "Erzählonkel"-SL spielen wollen und Mitspielern, die Metaplot, Sightseeing sowie Schauspielerei innerhalb einen fixen Scripts (also ähnlich wie beim Theater) wirklich spielen mögen. Und selbst das wohl nur kurzfristig als Gastspieler.
Kurz: Die G7 ist von dem, was ich unter einer guten Kampagne verstehe meilenweit entfernt. Trotzdem: Als Stimmungsspiel-Experiment könnte ich mir das vorstellen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 20.04.2015 | 23:32
Wie kommst du auf die Idee? Es gint genügend Kampagnen bei denen die SCs scheitern, grade bei Kingmaker, weil sie eben auch auf ihr Königreich achten müssen. Wurde auch verdammt knapp als ich das gespielt habe.

Aber ihr habts knapp geschafft? Na so ein Zufall....das passiert in der Borbaradkampagne auch immer. Dann passts ja.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.04.2015 | 00:58
Diese Antwort verstehe ich jetzt nicht.

Wir hatten unseren Barden bei der Aktion verloren - auch icht der erste Tote in der Kampagne - und das Endergebnis war keineswegs das, war wir uns gewünscht hätten. Aber weigstens stand unser Königreich noch.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: oliof am 21.04.2015 | 11:07
@Rincewind: Diese Diskussion kann man eigentlich nur führen, wenn man auch weiß was im Buch steht. Klar kann man den gescriptesten Railroad auch in eine ergebnisoffene Sandbox-Kampagne ummodeln, aber das ist dann eher Spielleiterkönnen als eine Qualität des Produktes (-: Und gute Spielleiter gibt es ja durchaus.

Die 7G-Kampagne habe ich damals mit dem bestmöglichen SL gespielt, den ich mir für diese Kampagne vorstellen kann, und er hat unglaublich viel Arbeit investiert, damit es zu uns passt und wir auch aktiv sein können. Viele Dinge hat er im Mittel frei verlaufen lassen; aber bestimmte Kernevents haben ihn recht verzweifelt sein lassen (wir haben damals zusammen gewohnt und er hat mir – nach den entsprechenden Abschnitten – gerne sein Leid geklagt).

Meiner Meinung nach taugt die 7G-Kampagne für wenig mehr als ein Ideensteinbruch; und da gibt es auch andere Optionen finde ich.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 11:37
Diese Antwort verstehe ich jetzt nicht.

Wir hatten unseren Barden bei der Aktion verloren - auch icht der erste Tote in der Kampagne - und das Endergebnis war keineswegs das, war wir uns gewünscht hätten. Aber weigstens stand unser Königreich noch.

Kingmaker hat wie G7 einen geskripteten Verlauf. Von dem kann man abweichen, das ist be beiden Kampagnen etwa gleich schwer, was den Arbeitsaufwand betrifft.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 21.04.2015 | 11:42
Der Unterschied ist jedoch, in Kingmaker (und so ziemlich allen anderen D&D-Kampagnen) sind die SCs die Hauptpersonen, nicht die ehrfürchtigen Zaungäste die gnädigerweise zuschauen dürfen was passiert.
Und wenn da irgendeine uralte ultrastarke Waffe auftaucht (Briar), dann ist diese für den Haudrauf der Gruppe bestimmt, und wird den Spielern nicht erst stundenlang wie eine Karotte vor die Nase gehängt, um sie dann wegzunehmen mit "Das ist Siebenstreich. Anschauen, nicht antatschen" und sie einem NSC zuzuschanzen.
Nur mal so zum Beispiel.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 11:53
Das ist ein Missverständins. Die SC sind auch in der G7 die hauptpersonen, wenn du das spielst merkst du das. Nur dreht sich nicht alles um die SC. Es gibt immer wieder quasi "Filmsequenzen", wo die SC mit wirklich wichtigen Politikern, Halbbgöttern usw. zusammenkommen. Da läuft dann alles auf Tourimodus. Diese Szenen haben aber quasi ihre eigene übergeordnete Geschichte.

Es ist in der Kampagne z.B. schlicht nicht die Aufgabe der SC Borbarad alleine aufzuhalten, das können sie nicht. Sie müssen dafür sorgen, das bestimmte Bedingungen erfüllt sind, die das dann in zusammenspiel mit anderen ermöglichen.   

Für gewöhnlich hat ein G7 Abenteuer klare Ziele die auch erreicht werden können und woran man auch scheitern kann. Diese Ziele sind mega wichtig, oft wichtiger als in anderen Kampagnen. Z.B. muss man in unsterbliche Gier eine Vampirplage in einem ganzen Landstich beenden. 

Die übergeordnete Geschichte ist dann die Sache mit Borbarad. Da baut die Kampagne drauf auf, das die Spieler begreifen, das man hier zusammenarbeiten muss und alleie nix reisst. Aventurien muss Borbarad besiegen. Und man kann auch Siebenstreich micht mit Briar vergleichen. Siebenstreich ist auf einer Stufe mit der Hand Vecnas (und noch drüber, weil D&D sowas kaum kennt), ein extrem mystisches Artefakt mit Bedeutung für die ganze Welt, das seinen Träger nur Ärger bringt, kein Spielzeug damit der SC noch besser zuschlagen kann.   

Die SC sind in der G7 tatsächlich nicht genau das worauf alle gewartet haben, die tollsten Hechte schlechthin, Machos vor dem Herrn sondern relativ bescheidene Diener der Götter. Das ist sehr typisch DSA passt aber sicher nicht jedem. Nur zu behaupten das wäre Toristenspiel ist völlig falsch, wei erstens die normalen Aufgaben immer noch auf dem Epikniveau liegen, was anderen Kampagnen so bieten, und zweitens weil die Kampagne eben nicht von  dem Konzept "die ganze Welt dreht sich um die Charaktere" ausgeht. Trotzdem kan nsich das SPiel um die Spieler drehen.     
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 21.04.2015 | 12:09
Für mich zeigt das nur, dass DSA-Spieler genau das Spiel bekommen, was sie verdienen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grubentroll am 21.04.2015 | 12:22
Ich finde DSA scheitert da an seinem (Kiesowschen?) Diktum, dass die Spielercharaktere verhältnismäßig "einfache Leute" sein sollen, und eben keine Halbgötter mit Riesenwaffen.

Das ist so lange voll in Ordnung, wie man noch Ratten und Goblins im Keller von Graubarts Haus jagen will.
Ich mag das.

Aber in dem Moment, wo es um weltbewegende Entscheidungen in der Kampagne geht, und diese einfachen Leute nix mehr reißen dürfen, läuft das Konzept voll gegen die Wand.

Da wäre es besser, wenn man derlei Entwicklungen einfach in Kneipengesprächen während einem komplett anderem, kleineren Abenteuer mitgeteilt bekommt, anstatt der Trottel zu sein, der in der schicksalsentscheidenden Geschichte eh alles vergeigt und nichts beeinflussen kann.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Thandbar am 21.04.2015 | 12:22
Also mich erinnert das sehr an "Time of the Void" von Legend of the Five Rings.
Metaplot-Umwälzungen, die sich ein Autorenteam ausgedacht hat, zum Nachspielen und Zugucken für die Gruppe.
Ist wirklich nicht so meins.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 12:24
Das ist ein Missverständins. Die SC sind auch in der G7 die hauptpersonen, wenn du das spielst merkst du das. Nur dreht sich nicht alles um die SC. Es gibt immer wieder quasi "Filmsequenzen", wo die SC mit wirklich wichtigen Politikern, Halbbgöttern usw. zusammenkommen. Da läuft dann alles auf Tourimodus. Diese Szenen haben aber quasi ihre eigene übergeordnete Geschichte.

Sehe ich etwas anders, Spoiler wegen Spoiler (?) und ich entschuldige mich, für das viele zitieren.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: First Orko am 21.04.2015 | 12:54
Auch nochmal kurz @User6097 ohne Zitate und ganz generell:

Ich habe die G7 ebenfalls gespielt mit allen möglichen Zusatzabenteuern und einem (zeitweise zwei) bestens vorbereiteten und engagierten SL, wohlwissen, dass ich mich da auf einen gewissen Grad an RR einlasse.
Und ich kann dir versichern: Es sind nicht die Szenen, wo Göttliches am Werken war, die uns alle genervt haben. Oder die Kinoszenen, wo der Böse die wichtige Rede zu Ende halten muss - sowas kann man als Trope schlucken und dann genießen.

Das erste unsichtbare Schild bei der Pardona-Szene war schon sehr WTF?-ig für mich, aber danach hatte ich ne Idee, das es halt solche Kinoszenen gibt. Geschenkt. Aber wenn man selbst auf die Idee kommt, einen zentralen Konvent einzuberufen - weit _bevor_ das entsprechende Abenteuer gespielt wird, dann wird das nix. Weil natürlich erst keiner einen ernst nimmt. Weil natürlich nur die tollen NSCs erstmal auf die Idee kommen müssen.
Nein es waren deutlich mehrheitlich die NSC-Shows, die unglaublich auf den Keks gingen - insbesonder im Voranschreiten der Kampagne, wenn die Welt schon von den Gezeichneten weiß - und man _trotzdem_ noch bessere Boten oder Erfüllungsgehilfen von zum Schreien inkompetenten Möchtegern-Kriegstrategen fungiert.

Und Raidri. Arschloch-Raidri. Der olle Abstauber, der erst viel zu spät zur Gruppe kommt, bisher nie richtig aufgefallen ist, sich wie der Held überhaupt aufspielt und dann direkt mal das Awesome-Artefakt nachgeschmissen bekommt, nachdem sich die sog. "Helden" damit abmühen genug Kraut für Astraltränke zusammenzuwürfeln. Bestes Beispiel für typische DSA-Allabätsch, wo nicht Mehrwert und Spass für Spieler, sondern Ego und Geltungsbedürfnis der Autoren im Vordergrund stand.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 13:03
Das Folgeabenteuer zu UG ist doch Grenzenlose Macht, spielt woanders und hat mit Vampiren nix zu tun?

Der rest deiner Punkte stimmt soweit, nur das es eben nicht so ist, das die SC irgendwem hinterherlaufen. SIe laufen mit den Leuten, sind mitt denen auf einer Stufe. Aber sie sind halt nur wichtige Leute unter vielleicht 50 wichtigen Leuten und daher nicht immer der Mittelpunkt. Sie brauchen nicht "Oh Raidri" schreien, sie sind schon on par. Das steht so auch im AB. 

Das Konzept ist zusammenarbeit, das kann ich nur nochmal sagen. Einer holt das Schwert, der nächste benutzt es. Damit muss man klarkommen.

D&D ist mehr aufs Individuum bezogen, der einsame Held (die einsame Heldengruppe) der in den Sonnenuntergang reitet, nachdem sie im Alleingang die bösen Buben erschlagen haben. Das ist typisch amerikanisch und mindestens genauso klischeehaft wie die ständige Zusammenarbeit in der G7.

Also schaut euch doch die Kampagne nochmal an und ihr werdet feststellen, das es so gut wie keine Stellen gibt, wo die SC untergeordnete Handlanger sind oder völlig unwichtig oder rumgeschubst werden. Im den meisten Stellen werden die SC als Teil einer Gruppe durchaus ersntgenommen, sie sind ein wichtiger Teil aber eben nur ein Teil.   

Wie gesagt bei Raidri muss man sich im klaren drüber sein, das das Schwert zu führen echt, echt scheisse ist und das auch im Hinterkopf jeder weiss. Wenn das der SL nicht vermittelt ist das nicht das Problem der Kampagne, da steht nämlich wie extrem unangenehm das für Raidri ist. Wenn die SC das wissen sind sie froh das sie das Ding los sind.

Das die SC den Konvent nicht einberufen können macht auch Sinn. Wieder die Zusammenarbeit. Es reicht nicht ,wenn nur drei Hansel von 40 jetzt die Superidee XY wollen, die müssen erst alle anderen überzeugen, das dauert. Das ist ziemlich realistisch und hüpft halt wieder auf dem Gemenischaftsaspekt rum. Es ist aber ja nicht so das die anderen sagen: "Geht heim ihr Idioten" sondern sie sagen "Überzeugt uns erstmal." Wen ndas der SL anders macht setzt er sich über die Kampagnenvorgaben hinweg.

 



Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 21.04.2015 | 13:04
Arschloch-Raidri. Der olle Abstauber, der erst viel zu spät zur Gruppe kommt, bisher nie richtig aufgefallen ist, sich wie der Held überhaupt aufspielt und dann direkt mal das Awesome-Artefakt nachgeschmissen bekommt, nachdem sich die sog. "Helden" damit abmühen
Du meinst, es war so wie im wirklichen Leben?  ~;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 21.04.2015 | 13:06
Nein - im wirklichen Leben würde ich mir das Schwert nicht von irgendeinem Heini abnehmen lassen, der völlig unnütz ist.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 13:09
Es reicht nicht ,wenn nur drei Hansel von 40 jetzt die Superidee XY wollen, die müssen erst alle anderen überzeugen, das dauert.

Das sind aber keine "drei Hansel" das sind DIE Gezeichneten... oder nicht? Vielleicht noch nicht die sieben voll, aber je nach Stellung sicher schon als solche zu erkennen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 21.04.2015 | 13:10
im wirklichen Leben würde ich mir das Schwert nicht von irgendeinem Heini abnehmen lassen
  ~;D Da ich kein Schwert und keine Selbstmordabsichten habe, erübrigt sich die Frage im wirklichen Leben bei mir.

Ein Hoch auf Rollenspiele, bei denen ich alles haben kann.  :headbang:
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 13:12
Das sind aber keine "drei Hansel" das sind DIE Gezeichneten... oder nicht? Vielleicht noch nicht die sieben voll, aber je nach Stellung sicher schon als solche zu erkennen.

Das sag ich jetzt glaub ich zum 3, Mal. Stell dir das wie in nem Aufsichtgremium vor. Ja, du bist Aufsichtsrat und warst schon auf dem G7 Gipfel und bist Superawesomewichtig. Ja, dein Kumpel Aufsichtsrat findet die Idee auch toll. Es gibt aber leider immer noch 10 andere Aufsichträte die auch superwichtig sind. 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 21.04.2015 | 13:17
Da ich gestern die Einladung zur Teilnahme an einer Mega-DSA-Kampagne erhalten habe, die aus der Phileasson-Saga plus anschließend 7G besteht, steigert das Lesen dieses Threads meine Vorfreude ungemein  ^-^

Nicht wegen der Spoiler, solche Schnickschnackdetails vergesse ich eh wieder nach fünf Minuten, aber jetzt bin ich doch sehr auf die endgültige Präsentation gespannt (geistige Notiz: Raidri töten, sobald er auftaucht  >;D ).

Muharharhar...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Infernal Teddy am 21.04.2015 | 13:21
Ich spiele doch nicht um Erfüllungsgehilfe zu sein - das bin ich im Alltag schon. ich spiele, weil ich der HELD sein möchte. Das was DSA als "Helden" bezeichnet sind vielleicht Charaktere, aber bestimmt keine Helden.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 21.04.2015 | 13:27
weil ich der HELD sein möchte.
Nicht so eng sehen. Im Film Dumm & Dümmer (http://de.wikipedia.org/wiki/Dumm_und_Dümmer) sind die 2 auch Helden des Films.  ~;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 13:28
Das sag ich jetzt glaub ich zum 3, Mal. Stell dir das wie in nem Aufsichtgremium vor. Ja, du bist Aufsichtsrat und warst schon auf dem G7 Gipfel und bist Superawesomewichtig. Ja, dein Kumpel Aufsichtsrat findet die Idee auch toll. Es gibt aber leider immer noch 10 andere Aufsichträte die auch superwichtig sind.

Wir sind hier einfach unterschiedlicher Meinung, sowohl wie das von der Outgame-Seite zu bewerten ist, als auch wie das Ingame ablaufen sollte.

Ich bevorzuge jedenfalls Abenteuer, in denen die SCs im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Und wenn ich "Daily Soap Aufsichtsrat" spielen will, wechsle ich das System wieder. ;)


[Edit]Wenn man überzeugter G7ler ist, dann möchte ich den auch nicht davon abbringen, ich möchte nur darstellen, wie sich das für mich und auch für diverse andere Spieler, mit denen ich gesprochen habe, dargestellt hat. Und zum Ausdruck bringen, dass das einfach  nicht meins ist. [/Edit]
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: D. M_Athair am 21.04.2015 | 13:32
Also mich erinnert das sehr an "Time of the Void" von Legend of the Five Rings.
Metaplot-Umwälzungen, die sich ein Autorenteam ausgedacht hat, zum Nachspielen und Zugucken für die Gruppe.
Ein bißchen. Anders als die G7 ist "Time of the Void" nicht zum Nachspielen sondern zum Nebenher spielen gedacht.
Wenn der SL möchte können die SC aber auch den Metaplot verändern - oder eben nicht. Das Buch spricht viele Möglichkeiten explizit an, ermöglicht viele Spielweisen und bietet dafür auch die entsprechenden Hilfsmittel an.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Infernal Teddy am 21.04.2015 | 13:44
Nicht so eng sehen. Im Film Dumm & Dümmer (http://de.wikipedia.org/wiki/Dumm_und_Dümmer) sind die 2 auch Helden des Films.  ~;D

Nein, sie sind Protagonisten, Nicht das selbe.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.04.2015 | 13:45
Also dich SCs bekommen schon die Superwaffe, 5 sec vor Ende.

Die SCs sind keine Hanseln, es sind Traeger der Medal of Honour, , des Victor ia Cross, des Hosenbandordens, des Ordens vom Goldenen Vlies, anerkannte Koryphaen auf ihren Fachgebieten, Gewihte, Zauberer, Recken etc die zu empfangen fuer Kaiser eine Ehre ist und das bevor die Kampagne anfaengt.

Wenn die Gruppe sagt, es oeffnen sich in Kuerze die Tore der Höllen oeffnen ignoriert das nur ein Vollidiot mit Alkoholvergiftung.

Und doch werden sie wie die letzten Nulpen von Koffertraegern von so ziemlich jedem behandelt., ausser von Waldemar.

Es gibt da ne schoene Szene  im Perricumer Hafen.
Erst wird denen alles Feuergefaehrliche abgenommen, wie man mit Feuerstein und Stahl unbeabsichtigt ein Feuer entzünden koennte,  dann haelt ihnen der Grossadmiral des Reiches eineihr erzaehlt nur Blödsinn Rede.
 Bei der mein theoretischer   Charakte nach spaetestens 5 Min zu dessen Adjutant gesagt, haette er werde mit dem Grossadmiral nicht weiter seine Zeit verschwenden, wenn der Grossadmiral bereit und in der Lage sei vernünftig zu reden duerfe er um einen Termin  anfragen
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Draig-Athar am 21.04.2015 | 13:49
Wie gesagt bei Raidri muss man sich im klaren drüber sein, das das Schwert zu führen echt, echt scheisse ist und das auch im Hinterkopf jeder weiss. Wenn das der SL nicht vermittelt ist das nicht das Problem der Kampagne, da steht nämlich wie extrem unangenehm das für Raidri ist. Wenn die SC das wissen sind sie froh das sie das Ding los sind.

Und der Raidri ist ja auch der einzige selbstlose Mensch der bereit ist dieses Opfer zu bringen. Denn gerade bei der 7G ist ja die Chance verschwindend klein, dass auch unter den SCs echte Helden sind, die sich selbst für ihre Sache zu opfern bereit sind - und sei es nur um die Welt vom Verlust des größeren und wichtigeren Helden Raidri zu bewahren. Aber der Raidri macht das -weil die SCs wollen ja gar keine selbstlosen Helden sein, sondern die wollen dass das jemand für sie erledigt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 21.04.2015 | 13:54
anerkannte Koryphaen auf ihren Fachgebieten,
So wie Rakorium?  8]
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 21.04.2015 | 13:55
Ich kann die Kritiken durchaus nachvollziehen, aber ich würde jetzt gerne in den Raum stellen: Wieviele Kaufabenteuer (irgendeines Systems) gibt es jetzt wirklich, wo die meisten dieser Probleme nicht auch zutreffen?

Ja, ich muss einige Sachen anpassen, aber ist das nicht der Standard (und ich spiele doch einige unterschiedliche Systeme)?

Zu einigen der konkreten Kommentare:

Meiner Gruppe hat es gefallen, dass sie Raidri Conchobair als Vergleichspunkt hatten um ihren eigenen steigenden Einfluss in der Welt zu erkennen. Zu Beginn der Kampagne war Raidri das Vorbild am Horizont, am Ende ein guter Freund, mit dem sie auf gleicher Höhe standen.

Die Brin-Szene hatte ich auch als Problem gesehen. Ich hatte dann die Dämonen durch Untote (genauer genommen elitäre Todesritter) ersetzt, die aus dem Limbus brachen.
Auf Dämonen waren die Anwesenden einschließlich der Gruppe vorbereitet, darauf aber nicht. Es war plausibel, was passiert ist. Und die Gruppe war Stolz darauf, angesichts der Situation zumindest Brins Körper und die Krone gerettet zu haben.

Der Schild von Pardona: Das ist ein ganz normaler Fortifex, der hätte mit dem passenden Zauber aufgehoben werden können. Unser Magier hatte ihn nicht. Danach hat er ihn sich besorgt...

Siebenstreich: Es gibt explizit die Option, das ein SC der Träger wird.
Zumindest bei uns gab es aber für jeden SC ein sehr passendes Zeichen, es hatte keiner ein Problem damit, dass dieses an einen NSC gegangen ist (Den ich außerdem seit dem Orkkrieg immer wieder als wiederkehrenden NSC drin hatte, der der Gruppe sympathisch geworden war)

Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, das die 7G als "Zulieferer" oder "Gehilfen" betrachtet werden. Ich hatte bei kaum einem Abenteuer sosehr das Gefühl, dass die Charaktere wichtig wären und ich glaube die Spieler auch nicht.

Sie haben bei uns die diplomatischen Verhandlungen mit dem Horasreich und den Elfen (und Trollen!) geführt, bei der Endschlacht ganze Regimenter angeführt und Auge in Auge mit einigen der wichtigsten Persönlichkeiten Aventuriens die Lage diskuttiert und nach Lösungen gesucht.

War das "nur" meine 7G? Mag sein.
Aber geht es letztendlich nicht bei jedem Abenteuer darum, was man daraus machen kann?

Jedes Abenteuer jenseits von Low-Level-Mini-Abenteuern kann immer nur eine Vorlage sein, die man an seine Spieler und deren Handlungen anpasst.

Ja, die Kampagne ist nicht ergebnissoffen (außer man ist bereit das "offizielle" Aventurien über Bord zu werfen).
Aber welche Kampagne dieser Größenordnung ist das?
Und das frage ich aus ernsthaftem Interesse heraus. Wenn ihr mir eine vergleichbare Kampagne nennen könnt, die die genannten Probleme nicht hat, wäre ich sehr interessiert.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Dark_Tigger am 21.04.2015 | 14:02
Für mich zeigt das nur, dass DSA-Spieler genau das Spiel bekommen, was sie verdienen. sich wünschen.*




*Änderung durch den Autor
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 21.04.2015 | 14:05
Nochmal: Ich wäre sehr verbunden, wenn ihr eure Kritik mit Gegenbeispielen besserer Kampagnen untermauern würdet.
Ich bin auch kein DSA-Fan, aber die Kampagne hat Spaß gemacht und ich habe viele der aufgezählten Probleme so einfach nicht erlebt bzw. als SL problemlos abgefangen.
Viele dieser Probleme erachte ich als daraus resultierend, dass in einer Kampagne dieser Größe einfach nicht alle Optionen vom Autor abgedeckt werden können und ich wäre interessiert, falls das anderswo doch gelungen ist.
Bashing, ohne aufzuzeigen, wo es besser gemacht wird, hilft niemanden.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 14:10
Ich wöllt die Kampagne auch nicht spielen, nur ist es halt schlicht falsch, das die SC Erfüllungsgehilfen oder Handlanger sind. Ich würd ganz gern nen Handlanger spielen, aber das bist du in der G7 schlicht nicht. In der G7 bist du eine wichtige Person unter vielen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Draig-Athar am 21.04.2015 | 14:14
Aber geht es letztendlich nicht bei jedem Abenteuer darum, was man daraus machen kann?

Nein, es geht darum was (oder wie etwas) in einem das Abenteuer steht. Denn das ist die einzige Grundlage, auf die alle zugreifen können. Dass man die G7 als hervorragenden Steinbruch verwenden kann und sich durch Eigenarbeit daraus eine tolle Kampagne basteln lässt wurde oben ja schon von vielen angesprochen - und ich habe jetzt hier niemanden gefunden, der das bestreiten würde. Aber das ist dann nicht mehr die Frage nach der Leistung des Abenteuers, sondern nach der des jeweiligen SL.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 21.04.2015 | 14:24
Ich denke einfach, dass jedes Abenteuer (gerade in dieser Größenordnung) nur ein Steinbruch sein kann, zumindest wenn man Railroading ablehnt (was die meisten Kritiker hier offenbar tun).
Ich muss gestehen, ich kann einfach nicht nachvollziehen, welche Kriterien du anlegst um festzustellen, ob das Abenteuer gut oder schlecht ist.
Bitte nenn mir ein Abenteuer (oder besser noch eine Kampagne), dass deiner Meinung nach gut ist, damit ich einen Vergleich habe.

Die 7G sind sicher nichts für Anfänger-SLs, die Probleme damit haben, Szenen dynamisch anzupassen. Aber ich glaube/hoffe, dass das auch niemand angenommen bzw. als Kriterium hergenommen hat.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 14:25
Dass man die G7 als hervorragenden Steinbruch verwenden kann und sich durch Eigenarbeit daraus eine tolle Kampagne basteln lässt wurde oben ja schon von vielen angesprochen - und ich habe jetzt hier niemanden gefunden, der das bestreiten würde. Aber das ist dann nicht mehr die Frage nach der Leistung des Abenteuers, sondern nach der des jeweiligen SL.

Sehe ich ebenso. Es geht nicht drum zu bewerten, was der SL draus machen kann - hey, wir haben damals Tal der Finsternis gespielt, eines der schlechtest bewertetsten DSA-Abenteuer überhaupt und es hat uns viel Spaß gemacht. Das lag an der Gruppe und dem SL - aber das Abenteuer selbst ist... durchaus realistisch bewertet worden.

Wenn also jemand danach fragt, wie das Werk "as written" ist, dann sollte auch das "as written" erst einmal beurteilt werden. Und dann kann man immer noch Tips geben ,wie man aus dem Steinbruch die besten Steine zieht und eine gute Kampagne mauert.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 14:32
Ich kenne Kaufabenteuer auch hauptsächlich aus DSA und die wenigen D&D-Kaufabenteuer, die ich kenne, sind genauso grottig (oder toll, je nach Standpunkt ;) ). Ich war letztes Jahr entsetzt, wie die alten AD&D-Abenteuer, die ich leiten wollte so geschrieben waren, und habe es direkt nach dem ersten Dreiteiler aufgegeben und wieder selbst gebaut.

Zur Zeit überbrücke ich eine Lücke via "Red Hand of Doom", was einen sehr hohen Grad an Freiheit bietet, was jedoch auf Kosten des Detailierungsgrades geht, je weiter die Helden von gewissen Pfaden abrücken. Allerdings bietet das Modul doch immer die wichtigsten Informationen und geht an eigentlich allen Stellen darauf ein, was passiert, wenn die Helden etwas nicht tun, schaffen oder eben bereits getan haben. Wäre die Story nicht so unglaublich lame und die regelmechanische Ausarbeitung nicht so naiv, könnte ich diese Kampagne sogar empfehlen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 14:36
Ich will noch mal zur Frage nach der Tauglichkeit/Sinnhaftigkeit einer Konversion und damit nach der, was die Features der Kampagne sind, zurückkommen. Über die Railroadigkeit des Ganzen will ich gar nicht streiten - die ist m.E. offekundig. Und auch, dass die SC laut Abenteuer as written gern mal in die zweite Reihe zurückgeschickt werden, und zwar oft auf besonders dumme und demütigende Art und Weise (hust, Raidri, hust, Yppolita, hust), ist m.E. nicht abzustreiten. Ich habe die Kampagne 2x mal erlebt (einmal als Spieler, das zweite mal als Spieler und Co-SL); bei der zweiten Runde hat einer der SL (nicht ich) glücklicherweise viel von diesem Hinterbänklermist gekonnt umgekrempelt (weshalb bei uns beispielsweise
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
.
Es gibt aber auch viele Aspekte der Kampagne, die sich zu adaptieren lohnen - man hat halt nur echt einen Brocken Arbeit vor sich, weil man viele der Kerninformationen aus riesigen Textwüsten herausdestillieren muss (I'm looking at you, "Rohals Versprechen"!). Immerhin, die vierbändige Neuauflage wartet mit Anhängen zu den Prophezeiungen, Zeichen usw. auf, die das Ganze schon sehr viel übersichtlicher machen.

Features:
Zuerst mal die große Aventurien-Tour. Klar, kann man auch ohne Aventurien spielen, aber eigentlich ist das schon der Kern der Sache.
Zweitens die an sich interessante Grundkonstellation des Konflikts. Borbarad ist halt nicht einfach machtbesessen, sondern vertritt die radikale Freiheit des Geistes (gegen Rohals Verantwortungsgehuber). Da lässt sich durchaus leicht mehr draus machen als in der Kampagne, wie sie geschrieben steht, weil es nämlich nicht unbedingt für alle naheliegend ist, wie hier gut/böse verteilt sind. Greift man auf mehr aventurische Kosmologie zurück, kann man das übrigens sehr schön in Beziehung zum Konflikt Namenlose vs. die Zwölf in Beziehung setzen, der ganz anders gelagert ist (der Namenlose ist, mit D&D gesprochen, eher rechtschaffen böse, Borbarad je nach interpretation chaotisch neutral oder neutral böse). Wir haben da Pardona & der Namenlose gegen Borbarad hochgespielt, was dann zu einem Namenlosen-Anhänger als Mitstreiter in der Gruppe gegen Borbarad führte ... wie gesagt, die aventurische Kosmologie gibt das sehr gut her, auch wenn es so nicht im Abenteuer steht.
Drittens: Großartige  Schauplätze, die man halt nur ordentlich für freies Bespielen aufbohren muss. Die Minen auf Maraskan mit den Bergbau-Dämon, das vampirverseuchte winterliche Weiden, die Name-der-Rose-Athmo auf Arras de Mott ... da brilliert DSA in meinen Augen schon. Vielleicht liegt das auch nur an meiner Prägung durch die DSA-Ästhetik, jedenfalls ist das meiste davon für mich auf einer reinen Setting-Ebene wunderbar greifbar.

Ich glaube, wenn man den Zeitstrahl der Kampagne (was passiert wann wo) als grobe Roadmap nutzt und anschließend das restliche Material verwendet, um Episoden zu stricken, die sich aus den Handlungen der SC ergeben, dann hat man da schon auch für D&D was Tolles bei der Hand - und gerade die Kombination "kosmisch-episches Grauen bricht über betuliches deutsches Fäntelalter herein" kriegt man so wahrscheinlich sonst nicht geliefert. Wenn man genau das will, dann lohnt sich m.E. die Arbeit.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 21.04.2015 | 14:39
Ich kenne Kaufabenteuer auch hauptsächlich aus DSA und die wenigen D&D-Kaufabenteuer, die ich kenne, sind genauso grottig (oder toll, je nach Standpunkt ;) ). Ich war letztes Jahr entsetzt, wie die alten AD&D-Abenteuer, die ich leiten wollte so geschrieben waren, und habe es direkt nach dem ersten Dreiteiler aufgegeben und wieder selbst gebaut.

Zur Zeit überbrücke ich eine Lücke via "Red Hand of Doom", was einen sehr hohen Grad an Freiheit bietet, was jedoch auf Kosten des Detailierungsgrades geht, je weiter die Helden von gewissen Pfaden abrücken. Allerdings bietet das Modul doch immer die wichtigsten Informationen und geht an eigentlich allen Stellen darauf ein, was passiert, wenn die Helden etwas nicht tun, schaffen oder eben bereits getan haben. Wäre die Story nicht so unglaublich lame und die regelmechanische Ausarbeitung nicht so naiv, könnte ich diese Kampagne sogar empfehlen.

Wollte jetzt auch fast "Red Hand of Doom" als D&D-Gegenbeispiel in diesem Thread werfen. Die Story gewinnt in der Tat keinen Preis für Originalität, aber was meinst du mit naiver regelmechanischer Ausarbeitung? Gerne auch drüben im D&D-Forum, wenn das zu sehr von G7 weggeht. Ansonsten finde ich das Module einen coolen Kompromiss zwischen gescripteten Sequenzen und Sandbox-Abschnitten, zumal es ja auch offiziell "verloren" werden kann (wenn Brindol fällt).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 14:45
Jo, meine Kritik an der Story ist wohl übertrieben, ich will die RHoD keinem madig machen. Ich mag einfach keine Drachen... finde die Viecher albern, genau wie Drow. City of the Spider Queen, ich schau in deine Richtung.

Als regelmechanische Naivität verstehe ich hier, dass die Kampagnen für auch nur leicht bis mittel optimierte Charaktere bereits in weiten Teilen trivial wird. Die Gruppe mit dem Healbot-Kleriker, dem DEX-WIS-Mönch und dem Schwert-und-Schild-Kämpfer hingegen wird ja gut unterhalten. Wer hier die Encounter nachbearbeitet und Drachen mag, findet eine tolle Kampagne.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 21.04.2015 | 14:53
Ach so. Na das gilt aber eigentlich für alle (mir bekannten) Abenteuer der 3rd Edition Era (plus, in weiten Teilen, Pathfinder), ist auf jeden Fall kein spezielles Problem von Red Hand of Doom. Denke für den Vergleich mitn G7 ist das auch ein eher unwichtiges Ärgernis?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimnir am 21.04.2015 | 14:59
Ich finde Rumpels Post sehr schön, weil er konkrete Vorschläge zur Adaptation macht. Auch die Interpretation der Motivation Borbarads ist spannend, daraus lässt sich viel machen. Borbarad als Prometheus, der sich gegen die göttliche Ordnung auflehnt, hat was.

Hilfreich für eine Umgestaltung der Kampagne kann auch das umfangreiche Material des Borbarad-Projekts (http://www.borbarad-projekt.de) sein. Dort findet sich u.a. ein (inneraventurisches) Traktat über den Borbaradianismus, eine Auflistung aller wichtigen NSCs und deren Schnittpunkte mit den SC und so weiter. Einmal drüber zu schauen lohnt sich bestimmt für die Konvertierung.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.04.2015 | 15:44
Kingmaker hat wie G7 einen geskripteten Verlauf. Von dem kann man abweichen, das ist be beiden Kampagnen etwa gleich schwer, was den Arbeitsaufwand betrifft.

Nein, hat sie nicht. Kingmaker ist eine Sandbox. Viel von den angebotenen Encounters kann/soll man ändern oder kommt gar nicht da hin. Wir hätten sogar fast den Bossfight verpasst  ;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 15:45
Nein, hat sie nicht. Kingmaker ist eine Sandbox. Viel von den angebotenen Encounters kann/soll man ändern oder kommt gar nicht da hin. Wir hätten sogar fast den Bossfight verpasst  ;D

Wenn dus sagst.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 15:48
Ach so. Na das gilt aber eigentlich für alle (mir bekannten) Abenteuer der 3rd Edition Era (plus, in weiten Teilen, Pathfinder), ist auf jeden Fall kein spezielles Problem von Red Hand of Doom. Denke für den Vergleich mitn G7 ist das auch ein eher unwichtiges Ärgernis?

Das stimmt, macht die RHoD in der Hinsicht aber auch nicht besser. Dass die Autoren bis zuletzt nicht auf die große Spannweite heldenhafter Kompetenz eigegangen sind (verschiedene Stats für NSCs oder zumindest Anpassungshinweise und unterschiedliche Varianten der Encounter wären hier einfach aber gute Lösungen gewesen) ist halt schade und es hilft ja nicht, dass diese Linie konsequent so durchgezogen wurde.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.04.2015 | 15:49
@Rincewind: Diese Diskussion kann man eigentlich nur führen, wenn man auch weiß was im Buch steht. Klar kann man den gescriptesten Railroad auch in eine ergebnisoffene Sandbox-Kampagne ummodeln, aber das ist dann eher Spielleiterkönnen als eine Qualität des Produktes (-: Und gute Spielleiter gibt es ja durchaus.

Die 7G-Kampagne habe ich damals mit dem bestmöglichen SL gespielt, den ich mir für diese Kampagne vorstellen kann, und er hat unglaublich viel Arbeit investiert, damit es zu uns passt und wir auch aktiv sein können. Viele Dinge hat er im Mittel frei verlaufen lassen; aber bestimmte Kernevents haben ihn recht verzweifelt sein lassen (wir haben damals zusammen gewohnt und er hat mir – nach den entsprechenden Abschnitten – gerne sein Leid geklagt).

Meiner Meinung nach taugt die 7G-Kampagne für wenig mehr als ein Ideensteinbruch; und da gibt es auch andere Optionen finde ich.

Ich hab noch nicht viel gelesen bisher, da viele andere DSA-Abenteuer zuerst dran sind, aber ich hab bei diversen DSA-Sachen den Eindruck gehabt dass sie grauenfvoll gescriptet sind. Die paar die wir bisher bespielt haben haben aich aber noch alle so umbiegen lassen dass sie Spaß gemacht haben. Wobei sich die Gruppe natpürlich bewusst ist dass es recht viel Railroading sein wird und sie sich eben bemühen den richtigen Zug zu nehemn so es irgendwie Sinn macht.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 15:52
Wenn dus sagst.

Mir der RHoD hast du auf alle Fälle mal ein Beispiel für eine Kampagne, die auch darauf eingeht, was passiert, wenn die Helden sich nicht um etwas kümmern, zu spät kommen oder einfach mal etwas nicht schaffen. Die Helden können sich selber aussuchen, was sie wann tun und wenn sie an strategischen Besprechungen mit den Herrschern und hohen Militärs teilnehmen, ist es zumindest vorgesehen, dass sie dort auch den Ausschlag geben können (weder müssen sie das tun noch gelingt es ihnen zwangsläufig).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Sashael am 21.04.2015 | 16:01
Was mich bei Lesen teilweise halt extrem gestört hat, war folgendes:
Den Spielern wird gelegentlich explizit gesagt: "Das da ist der Bösewicht und der wird dort und dort dies und das tun."
Dann können die Spieler da hingehen und ... nichts tun ausser zugucken. Mit vielen Meisterhinweisen, wie man die Helden denn bitte daran hindern soll, die Taten der Bösis zu verhindern. Gnaaaaaah ...
Einfach weil das jetzt passieren muss, damit die Kampagne ihren vorgeplanten Verlauf nehmen kann. Und da fragte ich mich, warum müssen die Spieler denn jetzt von mir dahin geprügelt werden, nur um dort nur Zuschauer zu sein? Kann ich nicht einfach was anderes machen und die Helden erfahren im Nachhinein, dass sie alles verbockt haben? Rote Heringe auslegen, denen die Spieler begeistert hinterherjagen um den echten Showdown zu verpassen, ist imho viel einfacher, als zu verhindern, dass die Helden in kritischen Situationen effektiv werden. Und hat (wieder imho) nicht diesen schalen Beigeschmack des Betruges.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 16:01
Mir der RHoD hast du auf alle Fälle mal ein Beispiel für eine Kampagne, die auch darauf eingeht, was passiert, wenn die Helden sich nicht um etwas kümmern, zu spät kommen oder einfach mal etwas nicht schaffen. Die Helden können sich selber aussuchen, was sie wann tun und wenn sie an strategischen Besprechungen mit den Herrschern und hohen Militärs teilnehmen, ist es zumindest vorgesehen, dass sie dort auch den Ausschlag geben können (weder müssen sie das tun noch gelingt es ihnen zwangsläufig).

ich hab nur die ersten zwei Teile gelesen, aber ich fands so sandboxig nicht. Ich fand z.B. im ersten Teil nicht das das AB jetzt irgendwie drauf eingeht, das man die Räuber nicht besiegt. Am Schluss von band hatte ich den Eindruck die sind laut Plot besiegt und jetzt gehts wie geplant weiter mit band 2.

Das irgendwie groß drauf eingagangen worden wär mit wem man jetzt über was verhandeln kann ist mir zumindest in den Bänden auch nicht aufgefallen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 16:19
Es ist doch bei allen Locations die Entwicklung angegeben. D.h. wenn die Helden z.B. Koth in der Feste Vrath nicht erledigen und nicht den Plot aufdecken, dann sieht man doch, wann wo was passiert:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 16:21
Sorry verpielt und mit Kingmaker verwechselt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.04.2015 | 16:31
Da müssten sich die Helden auch schon sehr dämlich anstellen um die Räuber nicht zu besiegen. Das ist drauf ausgelegt, dass das klappt - wenn nicht ist aber auch egal, dann tauchen die eben später mit den anderen wieder auf, das steht auch irgendwo drin glaub ich. Die Räuber sind nun auch absolut nicht das interessanteste am ersten Teil.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 16:38
Ja manchmal sind die APs sehr railroadig am Anfang und werden dann spter viel freier. Ich sach nur ich hab in den ersten zwei Bänden Kingmaker nicht so krass viel Sandbox gefunden. Korrigier mich wenn ich mich falsch erinnere oder es später besser wird.

Allgemein ist es natürlich fast unmöglich da echt ne Sandbox draus zu machen, weil die Bände ja zeitlich nacheinander aufeinander aufbauen, und die Ausgangssituation für den nächsten Band muss ja halbwegs vergleichbar sein. 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Atreju am 21.04.2015 | 17:06
Und Raidri. Arschloch-Raidri. Der olle Abstauber, der erst viel zu spät zur Gruppe kommt, bisher nie richtig aufgefallen ist, sich wie der Held überhaupt aufspielt und dann direkt mal das Awesome-Artefakt nachgeschmissen bekommt, nachdem sich die sog. "Helden" damit abmühen genug Kraut für Astraltränke zusammenzuwürfeln. Bestes Beispiel für typische DSA-Allabätsch, wo nicht Mehrwert und Spass für Spieler, sondern Ego und Geltungsbedürfnis der Autoren im Vordergrund stand.

Jaaa, über Raidri schimpfen können alle, aber seine wirkliche Rolle versteht kaum jemand.  ::)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Aber sich aufzuregen ist natürlich einfacher...  ::)


... Phileasson-Saga plus anschließend 7G besteht...

Haben wir auch so gemacht. War sehr schön, wünsch dir also viel Spaß dabei.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: ElfenLied am 21.04.2015 | 17:12
Sind die Spielercharaktere eigentlich die sieben Gezeichneten, oder sind das NSC?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 17:15
Jaaa, über Raidri schimpfen können alle, aber seine wirkliche Rolle versteht kaum jemand.  ::)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Aber sich aufzuregen ist natürlich einfacher...  ::)


Auf der Spiel-Eben trotzdem richtig blöd, so nach dem Prinzip: "die wichtigen Sachen darf man nur dann den Spielern überlassen, wenn sie garantiert nix mehr falsch machen können!" Anstatt einem SC ein wichtiges Artefakt und die Macht, über den Umgang damit zu entscheiden, in die Hand zu geben (Ächz, dann könnte er ja die HANDLUNG beeinflussen!) ist lieber alles vorher abgekaspert, und ganz am Ende darf dann ein Spieler sich freuen, dass sein SC die enorm ehrenhafte Rolle zufällt, drei Sekunden lang genau das zu machen, was von ihm erwartet wird.

Da bin ich doch lieber die Finte ...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 17:17
Jaaa, über Raidri schimpfen können alle, aber seine wirkliche Rolle versteht kaum jemand.  ::)

Aber sich aufzuregen ist natürlich einfacher...  ::)

Man hätte die Kampagne auch einfach so schreiben können, dass die Helden Siebenstreich bekommen und damit rocken und die Finte gar nicht nötig wäre. Und ich denke, das ist die eigentliche Kritik. Dass eben alles so geschrieben wurde, dass es möglichst DSA-typisch die coolen Meisterfiguren auch ja nicht zu kurz kommen im Abenteuer und es nicht so ausschaut, als wären die Helden (welche das auch so auf ihrem Charakterbogen stehen haben: "Heldendokument") das wichtigste in dieser Auseinandersetzung. Ich will gar nicht mal sagen, dass das per se schlecht ist, aber es ist halt arg Geschmackssache und außerhalb der DSA-Gemeinde eher unüblich und weniger beliebt, fette NSCs vor die Nase gesetzt zu bekommen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 17:27
Man hätte die Kampagne auch einfach so schreiben können, dass die Helden Siebenstreich bekommen und damit rocken und die Finte gar nicht nötig wäre. Und ich denke, das ist die eigentliche Kritik. Dass eben alles so geschrieben wurde, dass es möglichst DSA-typisch die coolen Meisterfiguren auch ja nicht zu kurz kommen im Abenteuer und es nicht so ausschaut, als wären die Helden (welche das auch so auf ihrem Charakterbogen stehen haben: "Heldendokument") das wichtigste in dieser Auseinandersetzung. Ich will gar nicht mal sagen, dass das per se schlecht ist, aber es ist halt arg Geschmackssache und außerhalb der DSA-Gemeinde eher unüblich und weniger beliebt, fette NSCs vor die Nase gesetzt zu bekommen.

Ist aber auch arg Kasperletheater. Die Helden bekommen das magische Schwert, mein Gott wie originell. Und dann rocken sie damit, aka töten den Bösewicht damit. Klischee hoch drei und storytechnisch auf nem Niveau, wie sichs ein 12-jähriger ausdenkt. Nicht das jetzt NSC-Sightseeing viel besser wäre, aber das "toller Held bekommt magisches Schwert und erschlägt damit den Magier" Schema als besser hinzustellen ist auch gewagt.  DSA versucht hier zumindest noch etwas Anspruch reinzubringen, scheitert vielleicht hier und da, aber zumindest its keine Story, wie ich sie in jedem zweiten Fantasyschinken lese.

   
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Atreju am 21.04.2015 | 17:33
Ihr wißt schon, daß die beiden NSC-Gezeichneten auch im Text nur als Vorschläge dargestellt werden und es die entsprechenden Änderungen gibt, um diese Zeichen ebenso in Spielerhände zu geben? Vorschläge, das bedeutet, es ist nicht so festgeschrieben, auch wenn es in der offiziellen Geschichtsschreibung anders heißt. Auch Spieler können das sechste und siebente Zeichen bekommen, kein Problem. War bei uns sogar angedacht, ist dann wegen des Umzugs der Spieler leider nichts draus geworden.

Weiterhin:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Irgendwie haben wir da unterschiedliche Sachen gespielt...

Ja, es gibt oft nur wenig, das die Charaktere ausrichten können, und man muß damit umgehen können, eben nur Teilsiege zu erringen. Aber ganz so extrem negativ, wie ihr es hier darstellt, ist es nun wirklich nicht.

Wie schon einmal andernorts gesagt, hat meine Gruppe Waldemar gerettet, Azaril Scharlachkraut getötet und mit einem sehr genialen Evakuierungsplan sowohl die Amazonen als auch die Bevölkerung Ysilias gerettet. Unter anderem, was nicht so "vorgeschrieben" war.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 17:35
Ist aber auch arg Kasperletheater. Die Helden bekommen das magische Schwert, mein Gott wie originell. Und dann rocken sie damit, aka töten den Bösewicht damit. Klischee hoch drei und storytechnisch auf nem Niveau, wie sichs ein 12-jähriger ausdenkt. Nicht das jetzt NSC-Sightseeing viel besser wäre, aber das "toller Held bekommt magisches Schwert und erschlägt damit den Magier" Schema als besser hinzustellen ist auch gewagt.  DSA versucht hier zumindest noch etwas Anspruch reinzubringen, scheitert vielleicht hier und da, aber zumindest its keine Story, wie ich sie in jedem zweiten Fantasyschinken lese.

 

Ist halt wieder die DSA-Krankheit: Da wird sich irgendwas schrecklich Originelles ausgedacht, und dann soll es unbedingt funktionieren, deshalb dürfen die Spieler da bitte nicht mehr Eingreifen ... anstatt, dass man davon ausgeht, dass die Spieler sich schon selbst was originelles ausdenken werden.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 17:42
Ist aber auch arg Kasperletheater. Die Helden bekommen das magische Schwert, mein Gott wie originell. Und dann rocken sie damit, aka töten den Bösewicht damit. Klischee hoch drei und storytechnisch auf nem Niveau, wie sichs ein 12-jähriger ausdenkt. Nicht das jetzt NSC-Sightseeing viel besser wäre, aber das "toller Held bekommt magisches Schwert und erschlägt damit den Magier" Schema als besser hinzustellen ist auch gewagt.  DSA versucht hier zumindest noch etwas Anspruch reinzubringen, scheitert vielleicht hier und da, aber zumindest its keine Story, wie ich sie in jedem zweiten Fantasyschinken lese.

Bist du wirklich der Meinung, dass wenn die SCs das Schwert bekommen und selbst damit die Kampagne lösen es zwangsläufig "storytechnisch auf nem Niveau, wie sichs ein 12-jähriger ausdenkt" hinausläuft? So, wie man versucht hat "etwas Anspruch reinzubringen", so hätte man auch eine andere Problematik einbauen können, welche von den Helden lösbar wäre, ohne dass es plump wird. Aber so, wie ich das Abenteuer erlebt habe, hat man sich immer dazu entschieden, lieber mal die NSCs machen zu lassen. Evtl. hat hier mein Meister das falsch gespielt oder nicht alle Optionen bedacht, aber selbst durchgearbeitet habe ich die Abenteuer halt nicht.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 18:01

Wie schon einmal andernorts gesagt, hat meine Gruppe Waldemar gerettet, Azaril Scharlachkraut getötet und mit einem sehr genialen Evakuierungsplan sowohl die Amazonen als auch die Bevölkerung Ysilias gerettet. Unter anderem, was nicht so "vorgeschrieben" war.

Schön, wie gesagt, bei mir war die Kampagne im 2. Durchlauf auch überwiegend cool. Aber für so was geben die Veröffentlichten Abenteuer halt kaum Hilfestellung. "Goldene Blüten" hab ich z.B. geleitet, da musste ich wahnsinnig viel Arbeit investieren, um das irgendwie bespielbar statt nur anhörbar zu machen. Und wenn ihr die Amazonen gerettet habt, dürfte euer SL auch nicht viel  von dem Abenteuer, wie es geschrieben ist, verwendet haben.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 18:02
Bist du wirklich der Meinung, dass wenn die SCs das Schwert bekommen und selbst damit die Kampagne lösen es zwangsläufig "storytechnisch auf nem Niveau, wie sichs ein 12-jähriger ausdenkt" hinausläuft? So, wie man versucht hat "etwas Anspruch reinzubringen", so hätte man auch eine andere Problematik einbauen können, welche von den Helden lösbar wäre, ohne dass es plump wird. Aber so, wie ich das Abenteuer erlebt habe, hat man sich immer dazu entschieden, lieber mal die NSCs machen zu lassen. Evtl. hat hier mein Meister das falsch gespielt oder nicht alle Optionen bedacht, aber selbst durchgearbeitet habe ich die Abenteuer halt nicht.

Haben sie teilweise versucht. Hat nicht immer so geklappt. Aber grundsätzlich sind die Ansätze da und man kann was draus machen. Die Borbarad Philosophie ist gut und bietet recht viel und die Ideen mit Raidri und dem Kind, also nen NSC Gezeicheten sind auch nicht schlecht. Ich find auch die Idee cool das von den Gezeichneten nicht alle SC sein müssen.

Das mit den NSC hab ich nie verstanden und wer ich nie verstehen. Ich kan nmir nur vorstellen, das da der Meister was gedreht hat. Alles was die NSC in der G7 machen ist verglichen mit dem was die SC machen ziemlich lahm. Typisches Beispiel Raidri, da kann man wenig zu sagen ohne zu spoilern, aber laut Buch hat der weder viel Spotlight noch macht der irgendwas, wo ich jetzt "Boah" sagen würde ausser einmal und da bekommt ergleich drauf aufs Maul. Der bekommt an einer einzigen Stelle etwas Spotlight aber das zu neiden kommt mir wie "menno is aber mein geburtstag da will immer ich im Mittelpunkt stehen" vor, und dann nochmal am Schluss, aber da bin ich mir sicher würds keinem SC Spaß machen mit ihm zu tauschen, weil da bekommt er gar nix gebacken.   

Die ganze Raidri Sache ist laut Buch ganz nett, um so Themen wie Aufopferung und so aufzugreifen, es ist einfach nicht so das der viel Spotlight bekäme. Allein die Textpasasagen die sich auf ihn beziehen sind extrem mager und machen vielleicht insgesamt ne halbe Seite aus.  Man könnt radri auch problemlos rauslassen das würd gar nichts machen, wird auch die Option so im Buch geboten. Daran sieht man vielleicht wie unwichtig der Kerl ist.

Also sorry aber wenn dann leute herkommen und sagen "G7 ist blöd weil der Raidri hat..." und im Buch kommt der nur sehr mäßig vor und hat keinerlei tragende Rolle dann komm ich mir a weng veralbert vor.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 18:11
Ja, ich glaube man sollte Raidri hier nicht zu groß thematisieren, er war jetzt wohl eher beispielhaft aufgegriffen worden. Die Sache ist halt einfach die, die Helden sind hier nur Passagiere auf der großen Borbarad-Achterbahn. Die Fahrt macht Spaß, aber Einfluß darauf, wie die Fahrt so verläuft, hat man keinen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 21.04.2015 | 18:46
Ich wöllt die Kampagne auch nicht spielen, nur ist es halt schlicht falsch, das die SC Erfüllungsgehilfen oder Handlanger sind. Ich würd ganz gern nen Handlanger spielen, aber das bist du in der G7 schlicht nicht. In der G7 bist du eine wichtige Person unter vielen.

Verstehe. Im HdR möchtest du also auch ganz gern Meister Erkenbrand spielen (ein sehr wichtiger Charakter!) ; in Star Wars (IV-VI) übernimmst du dann die Rolle von Mon Mothma oder "It`s a trap" Akbar ; und in der Dragonlance-Saga darfst du gerne Elistan spielen oder Bupu.

Alles ganz wichtige Charaktere ohne die das Ganze nicht stattfinden konnte. Genauso wie die so genannten helden in G7. Ich persönlich hätte dann doch lieber Samwise Gamdshie, Luke Skywalker und Raistlin Majere, aber ... jedem das seine.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 18:51
Naja, Bupu würd ich gern spielen.

Vergleichen mit den G7 Helden würd ich jetzt eher Gimli und Legolas. Machen ihr Ding, gehören zu den VIPs, rocken auch aber es geht auch ohne sie und bei den wirklich entscheidenden Sachen sind sie nicht dabei.   

Handlanger alla Bupu sind die Gezeichnedten, die immerhin auch Zeichen haben und regelmäßig Dämonen dahinmetzeln nicht. Aber es stimmt sie stehen nicht immer im Mittelpunkt und müssen auch mal zurückstecken.

Ich kan nur sagen lest die Kampagne halt nochmal, die erste Auflage, und schaut ech mal an wieviel Freiräume die SC haben im Abenteuer. Und vielleicht fällt euch auf das es völllig egal ist wie die einzelnen Abenteuer ausgehen, die große Story geht gut weiter so robust ist das. D.h. man muss nichtmal drauf achten das die Abenteuer so ausgehen wie es drinsteht wenn man freier spielen will. 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Aurean am 21.04.2015 | 18:58
.....aber es geht auch ohne sie und bei den wirklich entscheidenden Sachen sind sie nicht dabei.   

Und genau hier haben wir den Punkt an dem G7 dann auch aus meiner persönlichen Sicht heraus scheitert.
Im Rollenspiel will ich mal der Held sein, derjenige dessen Handlungen und Entscheidungen die Welt verändern, und nicht der Typ der halt dabei war (übertrieben dargestellt).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.04.2015 | 19:01
Verstehe. Im HdR möchtest du also auch ganz gern Meister Erkenbrand spielen (ein sehr wichtiger Charakter!) ; in Star Wars (IV-VI) übernimmst du dann die Rolle von Mon Mothma oder "It`s a trap" Akbar ; und in der Dragonlance-Saga darfst du gerne Elistan spielen oder Bupu.
Handlanger ungleich "unwichtige Person".

Vielleicht wäre "Sidekick" der bessere Begriff, um klar zu machen, was gemeint ist.

In HdR würde ich zum Beispiel gerne Sam spielen. Er ist der Handlanger/Sidekick von Frodo.*
Bei StarWars würde ich R2-D2 oder C3-PO spielen. Sie sind die Sidekicks von Anakin bzw. Luke. Chewbaca (der Handlanger von Han Solo) ist imho auch ziemlich cool.

Merke: Auch Handlanger/Sidekicks können extrem wichtige Persönlichkeiten sein.

*Oder mal HdR auf die G7 gemünzt:
Frodo ist quasi Raidri, der das supertolle Artefakt bekommt. Aber Sam ist der coole Handlanger, der den Tag rettet.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 19:02
Und genau hier haben wir den Punkt an dem G7 dann auch aus meiner persönlichen Sicht heraus scheitert.
Im Rollenspiel will ich mal der Held sein, derjenige dessen Handlungen und Entscheidungen die Welt verändern, und nicht der Typ der halt dabei war (übertrieben dargestellt).

Mit dem Anspruch ist dann G7 nix. Borbarad verändert die Welt die G7 sind eher die konservative Kraft die den Status Quo erhält so weit es geht. Da musst du dan nschon überlaufen xD.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.04.2015 | 19:03
Wobei es in der neuen Edition ja durchaus Motivation zum Überlaufen gibt.
In der alten Version war Borbarad einfach nur ein verrückter Egomane, den man einfach aufhalten muss.

In der neuen Edition hat Borbarad aber gute Gründe für sein Handeln. Und es gibt sogar eine Szene, wo er den SCs anbietet, die Seiten zu wechseln.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: sindar am 21.04.2015 | 19:04
Um mal die Frage von weiter oben zu beantworten: Es ist vorgesehen, dass die SCs die Gezeichneten werden. Wobei ich da Unterschiedliches gelesen habe, welches Zeichen sich am ehensten dafuer eignet, ggf. an NSCs abgegeben zu werden (beispielsweise wenn nicht genug Spieler da sind).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 19:06
Wobei es in der neuen Edition ja durchaus Motivation zum Überlaufen gibt.
In der alten Version war Borbarad einfach nur ein verrückter Egomane, den man einfach aufhalten muss.

In der neuen Edition hat Borbarad aber gute Gründe für sein Handeln. Und es gibt sogar eine Szene, wo er den SCs anbietet, die Seiten zu wechseln.

Dei hat er in der ersten auch schon. Wobei man die erste mit dem Borbarad-Projekt im Internet zusammen lesen musst, sonst kannst du das Ding in die Tonne treten. Die zweite ist ein Stimmungs-Wall of Text ohnegleichen IMO unspielbar.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 21.04.2015 | 19:07
Wehalb ich die G7 eben nicht sonderlich attraktiv finde. Wie gesagt - als ich sie das letzte Mal geleitet habe war Pandorna ziemlich schnell Toast und Borbis Körper war izze. Fall gelöst. Einfach immer den deus-ex-machina zu zücken, nur damit eine Kampagne bis zum geplanten Ende kommt (und damit die Spieler zu Lesern eines Romans, oder eher eines FF-Spielbuchs zu degradieren kommt bei mir einfach nicht mehr in die Tüte). Ich mag Helden spielen, selbst wenn ich Hotzenplotz-Fantasy und Bauergaming betreibe ... da sind zwar die Messlatten niedriger, aber dennoch kann man ein Held sein. Ich möchte die Welt darstellen, die sich dynamisch mit Spielerentscheiden entwickelt - und eben nicht, dass diese Charaktere darstellen, die sich dynamisch durch die (festgestanzte) Handlung der Welt entwickeln. Der umgekehrte Ansatz eben.

Und vor allem: das Ende der G7, wenn ich es recht in Erinnerung habe, läuft doch ohnehin auf einen verordneten TPK raus ... nachdem die Spieler (nicht die Charaktere) ohnehin dauerhaft beschnitten und eingeschränkt werden, ihre Ideen und Handlungen quasi nichts an den Geschehnissen ändern können und sie eine nette Statistenrolle bekommen (quasi nur die Schließfächer für ein paar Zeichen sind) werden sie am Ende auch noch maximal gedemütigt indem sie klanglos abtreten (mit dem netten Hinweis der Redaktion, dass ja schlecht demnächst ein paar tausend Retter Aventuriens rumrennen sollen). Finde ich persönlich einfach nur geschmacklos und völlig daneben.

Versteh`mich nicht falsch: die Story ist ja ganz nett und ich würde mir sicher das Buch dazu durchlesen und den Film dazu gerne sehen. Aber letztlich bleibt eben der fade Beigeschmack, dass die Spieler ebensoviel Einfluss auf die Handlung haben wie der Leser des Buches oder der Zuschauer des Filmes.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: blut_und_glas am 21.04.2015 | 19:18
(und damit die Spieler zu Lesern eines Romans, oder eher eines FF-Spielbuchs zu degradieren kommt bei mir einfach nicht mehr in die Tüte)

Hey! Ich habe ausgezeichnete Erinnerungen daran, Fighting Fantasy-Bücher in gemeinsamen Vorleserunden zu bestreiten! :P

...

Unter diesem Aspekt betrachtet: Vielleicht fehlt es den Sieben Gezeichneten ja einfach nur an den (vorzulesenden) "wenn ..., dann weiter bei ..."-Anweisungen? :P

mfG
jdw
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 19:35
Und genau hier haben wir den Punkt an dem G7 dann auch aus meiner persönlichen Sicht heraus scheitert.
Im Rollenspiel will ich mal der Held sein, derjenige dessen Handlungen und Entscheidungen die Welt verändern, und nicht der Typ der halt dabei war (übertrieben dargestellt).

Ich finde, es geht überhaupt nicht um "der Held sein" im Sinne von Machtniveau oder Ass-Kicking, sondern um "der Protagonist sein". Und das heißt für mich: Die Entscheidungen treffen, auf die es in der Geschichte ankommt, und die Konsequenzen verantworten.
Das wird halt bei der G7 - spielt man sie, wie sie geschrieben ist - doch recht weitgehend ausgehebelt. Der SC kann halt bei Spiel nach Plan
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Und klar kann man das alles ändern, was in den Abenteuern sicher auch öfters mal drinsteht (ich habe nur Unsterbliche Gier, Goldene Blüten und Rohals Versprechen gelesen und geleitet). Aber die Abenteuer unterstützen es halt nicht und bleiben stattdessen im großen und ganzen der in den 90ern entwickelten DSA-Philosophie treu: "Der SL kennt seine Spieler natürlich so gut, dass er sie immer dahin manipulieren kann, dass sie genau das tun, was die vorgescriptete Handlung verlangt; tun sie es nicht, ist entweder die SL schlecht, oder die Spieler sind renitent und/oder Stimmungskiller". Steht mehr oder weniger so in mindestens einem Abenteuer, das ich damals geleitet habe (und hat mir anhaltende SL-Minderwertigkeitskomplexe eingetragen ...).
Beliebt ist dabei gerade in der G7 auch immer die Festlegung der Reaktion der SC auf NSC durch den Abenteuertext: "Wenn ihre SC nicht vor Ehrfurcht im Boden versinken, wenn sie Raidri gegenüberstehen, sind sie entweder schlechte Rollenspieler, oder Sie als SL haben Raidri falsch dargestellt."

Aber ich schreibe mich schon wieder in Rage über meine Traumatisierung als DSA-SL ... ist ja eigentlich Schnee von gestern. Ein Glück.

Eigentlich wollte ich ja darauf hinaus, dass es in der G7 viel gibt, das sich lohnt. Man sollte halt bloß tunlichst alles erstmal in seine Einzelteile zertrümmern und dann im Laufe des Spiels mit seiner Gruppe gemeinsam und potenziell anders wieder aufbauen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 19:53
Und vor allem: das Ende der G7, wenn ich es recht in Erinnerung habe, läuft doch ohnehin auf einen verordneten TPK raus ...

Zu dem Thema haben sich die damaligen Autoren auch geäußert:

Zitat
Man KANN über die 20. Stufe spielen, aber wir finden das nicht schön. Wir Autoren haben, könnte man sagen, eine ganze Generation Schwarze Auge-Spieler durch die hohen Stufen geführt und gezeigt, wie man Superhelden spielt - und wie lange.

 :P

Ist kein Scherz.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: ElfenLied am 21.04.2015 | 19:57
Beliebt ist dabei gerade in der G7 auch immer die Festlegung der Reaktion der SC auf NSC durch den Abenteuertext: "Wenn ihre SC nicht vor Ehrfurcht im Boden versinken, wenn sie Raidri gegenüberstehen, sind sie entweder schlechte Rollenspieler, oder Sie als SL haben Raidri falsch dargestellt."

Ich dachte immer, dass alle Klischees über DSA nur überspitzte Polemik sind. Wenn das wirklich so drinsteht, dann leiden die Autoren unter Realitätsverlust.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 19:59
Zu Tode der Helden: Es macht keinen Sinn.Das liegt eben daran, das es keine Handlanger sind. Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2. Ein Metaplot wie es ihn damals gegeben hat müsste massiv auf solche Leute eingehen und das geht nunmal nicht wenns SC sind.

Trotzdem wird beides als Option angeboten, jeder SL entscheidet da selber wie ers machen will. Die G7 sagt niemals: Mach es so! Sondern immer "Wir raten zu XY, weil..." ich finde das sehr gutes Design.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 20:00
Ich dachte immer, dass alle Klischees über DSA nur überspitzte Polemik sind. Wenn das wirklich so drinsteht, dann leiden die Autoren unter Realitätsverlust.

Dazu musst du wissen, Raidri ist der Über-Drizzt aus Aventurien :D

Sowas darf man bewundern aber nicht spielen. Wo kämen wir da hin ;)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 20:03
Zu Tode der Helden: Es macht keinen Sinn.Das liegt eben daran, das es keine Handlanger sind. Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2. Ein Metaplot wie es ihn damals gegeben hat müsste massiv auf solche Leute eingehen und das geht nunmal nicht wenns SC sind.

Trotzdem wird beides als Option angeboten, jeder SL entscheidet da selber wie ers machen will. Die G7 sagt niemals: Mach es so! Sondern immer "Wir raten zu XY, weil..." ich finde das sehr gutes Design.



Ja, die starke Metaplotlastigkeit von DSA macht es einfach schwierig, mächtige Figuren zu haben, die nicht unter der Kontrolle der Autoren stehen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 20:05
Ich dachte immer, dass alle Klischees über DSA nur überspitzte Polemik sind. Wenn das wirklich so drinsteht, dann leiden die Autoren unter Realitätsverlust.

Nee, das war kein Zitat, das habe ich mir ausgedacht - ist sozusagen überspitzte Polemik. Wobei dieses "... dann haben Sie NSC XY falsch dargestellt" tatsächlich so in einem DSA-Abenteuer stand, aber in einem anderen, glaube ich.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.04.2015 | 20:07
  Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2.
NEIN!

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 20:10
Zu Tode der Helden: Es macht keinen Sinn.Das liegt eben daran, das es keine Handlanger sind. Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2. Ein Metaplot wie es ihn damals gegeben hat müsste massiv auf solche Leute eingehen und das geht nunmal nicht wenns SC sind.

Das ist aber das hausgemachte Problem des Metaplots - und dem muss man bei einer Konversion in ein anderes System und evtl. sogar Setting ja nicht unbedingt Rechnung tragen.

D.h., das, was hier bemängelt wird, mag vielleicht verständlich sein, weil es dem Metaplot-Konzept Aventuriens geschuldet ist. Aber trotzdem ist es ein Problem und in jedem anderen Kontext (wie zum Beispiel bei der Ausschlachtung für ein anderes System) schwer nachzuvollziehen.

Trotzdem wird beides als Option angeboten, jeder SL entscheidet da selber wie ers machen will. Die G7 sagt niemals: Mach es so! Sondern immer "Wir raten zu XY, weil..." ich finde das sehr gutes Design.

Diese lustlos hingeschmissenen "Wenn Sie unbedingt wollen, machen Sie es halt anders, Sie werden ja sehen, was Sie davon haben"-Hinweise (Achtung, Polemik!) sollen gutes Design sein?

Gutes Design wäre es für mich, bei der Gestaltung des Abenteuers von Anfang an mehrere naheliegende Möglichkeiten zu beleuchten und ansonsten NSC und Schauplätze so transparent zu präsentieren, dass man auch was mit ihnen anfangen kann, wenn alles ganz anders läuft. Das war bei den drei von mir geleiteten Abenteuern aber so was von nicht der Fall ...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: CokeBacon am 21.04.2015 | 20:13
Ich habe mal vor einer Weile in den Kampagnenbänden geschmökert und mir auch die sieben Zeichen angesehen. Ein paar davon lassen die SC's ja auch arg mutieren. Das eine Zeichen verändert irgendwie ein Auge zu einem roten Klumpen, der dann irgendwelche Zauberkräfte hat. In dem Buch stand in der entsprechenden Passage, dass dieses Auge nicht mit Chirurgie entfernt werden kann und mit Magie für permanente Punkte nur kurzweilig entfernt werden kann (was irgendwie hohl ist). Wenn ich sowas in meiner Runde abziehen würde, würden mir meine Spieler den Hals umdrehen...

Dazu die Frage: Was macht man dann in der Kampagne, wenn ein Spieler diese ihm auferlegte Rolle als Freak nicht haben will? So wie ich das beim lesen verstanden habe, werden die SC's ja zu ihrem Glück gezwungen, da sie vom Zeichen ausgewählt werden und da keine Kontrolle haben.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 21.04.2015 | 20:18

Dazu die Frage: Was macht man dann in der Kampagne, wenn ein Spieler diese ihm auferlegte Rolle als Freak nicht haben will? So wie ich das beim lesen verstanden habe, werden die SC's ja zu ihrem Glück gezwungen, da sie vom Zeichen ausgewählt werden und da keine Kontrolle haben.

Sprich mir nach: "Wenn du nicht stolz auf die Rolle bist, die das Abenteuer dir zugedacht hat, dann bist du ein schlechter Rollenspieler!"

... aber nee, das war jetzt echt zu polemisch, denn gerade die Zeichen sind m.E. eine tolle Sache an der Kampagne. Man muss sich halt von Anfang an auf die tragische Dimension des ganzen gefasst machen und das so auch in der Gruppe klar vermitteln: Die Gezeichneten zu sein ist ein schweres Schicksal. Wenn man sich darauf einlässt, ist das tatsächlich spaßig, finde ich.

Allerdings ist auch bei der Augenbeschreibung natürlich wieder der Wunsch der Autoren spürbar, sich gegen zu eigenmächtig agierende SC abzusichern. Dabei wäre ein SC, der sich das Rubinauge rausreißt (und es dann evtl. später zurückzuerlangen versucht, weil es die einzige brauchbare Waffe gegen seine Feinde ist ...) eine schön dramatische Wendung. (Hatten wir übrigens so ähnlich in unserer Runde, nur wurde das Auge da geklaut ...)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Oberkampf am 21.04.2015 | 20:26
Mal abgesehen davon, dass DSA gerade in solchen Abenteuern einen sehr speziellen Spielergeschmack ansprechen will, der bei D&D-Spielern nicht unbedingt als typisch angesehen werden kann, APs hin und her, bleibt für den Thread doch eigentlich eine viel wichtigere Frage:

Vertragen sich die Abenteuer und die Spielwelt mit den Regeln?

Wenn ja, mit welchen D&D-Regeln (welcher Edition)?

Nun mal ehrlich, wenn Charaktere High Level D&D spielen, haben sie in manchen Editionen Zugang zu Kräften/Zaubern, die einfach nicht jede Fantasywelt aushält, und die manche Abenteuerkonzepte schlicht sprengen. Nun kenne ich DSA nicht so gut, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass z. B. 3.x Caster-Charaktere ab Stufe 12 nicht mehr für Midgard-Abenteuer auf der Midgard-Spielwelt ohne große Anpassungen losgelassen werden können. 
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.04.2015 | 20:28
Ich habe mal vor einer Weile in den Kampagnenbänden geschmökert und mir auch die sieben Zeichen angesehen. Ein paar davon lassen die SC's ja auch arg mutieren. Das eine Zeichen verändert irgendwie ein Auge zu einem roten Klumpen, der dann irgendwelche Zauberkräfte hat. In dem Buch stand in der entsprechenden Passage, dass dieses Auge nicht mit Chirurgie entfernt werden kann und mit Magie für permanente Punkte nur kurzweilig entfernt werden kann (was irgendwie hohl ist).
Das halte ich für ein Artefakt, ein Ding von Macht und Schicksal für durchaus angemessen

btw in UG war ein permanenter Zauberzwang vorhanden um nicht linientreue SCs zu Linientreue zu zwingen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 20:28
Gutes Design wäre es für mich, bei der Gestaltung des Abenteuers von Anfang an mehrere naheliegende Möglichkeiten zu beleuchten und ansonsten NSC und Schauplätze so transparent zu präsentieren, dass man auch was mit ihnen anfangen kann, wenn alles ganz anders läuft.

:d

Definitiv, das wäre wünschenswert. Ich bin jetzt kein erfahrener Kaufabenteuer-Leiter (ich zwinge meine Spieler meistens, meinen Mist zu ertragen), aber die meisten, die ich geleitet oder gelesen habe, bieten da leider auch nicht viel.

Da hatte ich z.B. in Abenteuer, welches bereits an einigen Stellen vorher schon entweder zwangs-geskriptete Szenen hatte oder es einfach von recht speziellen Entscheidungen der Spieler ausgegangen ist, ohne in irgendeiner Form weiter sinnvoll zu laufen, wenn die Spieler sich doch irgendwie anders entscheiden. Dann wird erwartet, dass die Helden, dumm wie Brot, sich einfach gefangen nehmen lassen, da eine Kerkerausbruchs-Szene geplant ist, die auch noch absolut notwendig für den Plot ist. Dass vernunftbegabte Menschen aber in den wenigsten Fällen sich so dämlich verhalten, wie es das Abenteuer in diesem Fall vorgesehen hatte (anders kann man's nicht beschreiben), hatte das Abenteuer komplett ignoriert und mich als SL im Regen stehen lassen. Hier hatte es mir dann gereicht und ich habe das anders gelöst, aber gutes Design ist halt was anderes (war übrigens ein D&D-Abenteuer aus den Reichen).

Von daher ist das wirklich kein DSA- oder Borbarad-spezifisches Problem.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.04.2015 | 20:29


Vertragen sich die Abenteuer und die Spielwelt mit den Regeln?
Aventurien? die Kampagne ? Weder noch! Weder Aventurien mit der Kampagne noch beides mit den Regeln
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.04.2015 | 20:32
Dazu die Frage: Was macht man dann in der Kampagne, wenn ein Spieler diese ihm auferlegte Rolle als Freak nicht haben will?
Man muss dazu sagen: Die G7 ist an einigen Stellen ein Cthulhu-angehauchtes Horror-RPG.

Und klar: Wenn man kein Horror mag, dann sollte man die Finger von der G7 lassen und lieber ein Hotzenplotz-AB von DSA spielen. Wenn ein Spieler aber keine Probleme mit Horror-ABs Marke Cthulhu hat, dann sollte er auch keine Probleme mit den G7 haben.

Und letztendlich gilt, dass man zwischen Spieler und SC trennen muss:
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 21.04.2015 | 20:34
Zu Tode der Helden: Es macht keinen Sinn.Das liegt eben daran, das es keine Handlanger sind. Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2. Ein Metaplot wie es ihn damals gegeben hat müsste massiv auf solche Leute eingehen und das geht nunmal nicht wenns SC sind.

Trotzdem wird beides als Option angeboten, jeder SL entscheidet da selber wie ers machen will. Die G7 sagt niemals: Mach es so! Sondern immer "Wir raten zu XY, weil..." ich finde das sehr gutes Design.

Tjoa ... schaut so aus als DSA tatsächlich die Spieler die es verdient. Wenn du das gut findest dann darfst du gerne weiterhin Statist in der scripted-reality-soap DSA sein. Ich spiele halt lieber Geschichten, die meine Charaktere ins Zentrum der Handlung - und vor allem der Handlungsmöglichkeiten - stellt, mit ergebnisoffenen Plots, viel Sandboxing und einer Spielwelt die reagiert. Aber die Geschmäcker sind halt unterschiedlich.

Will sagen: wenn ich gerade die epische Kampagne eines Zeitalters gespielt habe möchte ich danach auch jemand sein. Möglichst der Erzzauberer des Aventurischen Konvents, der nächste Bote des Lichts und des Kaisers Schwiegersohn. Die Charaktere sind dann quasi zur Ruhe gesetzt, können bei Bedarf aber noch gespielt werden. Allemal besser als die ultimative Belohnung für den Kreuzzug: ein schöner Platz im Paradies. Aber wers mag ...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 21.04.2015 | 20:49
Für diejenigen ohne direkte Spielkenntnisse oder Erfahrungen mit G7: auf welchem Levelbereich fände dass denn statt wenn man es zu D&D portiert? Wobei man da vielleicht noch zwischen dem Selbstanspruch des Abenteuers und dem objektiv optimalsten Levelbereich abwägen müsste. Aber nur so als Hausnummer erstmal. Ich hab die Abenteuersequenz vorhin mal etwas recherchiert, klang auch teilweise sehr interessant, aber für Levelbereich hab ich keine Angaben gefunden (oder sie übersehen).

Weil, und das betrifft auch sehr viele D&D Abenteuerautoren, gerade bei D&D 3.X/Pathfinder vertun sich viele Leute bei dem, was Charaktere so können. Auch ganz ohne Regelfuchserei aus einem Optimizer-Guide oder siebzehn Extrabänden. Ab Level 5 kann eine Gruppe mit Wizard/Cleric aus dem Core Rulebook fliegen, längerfristig unter Wasser agieren, mit Toten sprechen, eigene untote Gefolgsleute erzeugen, große Mengen elementaren Schadens absorbieren, Gedanken lesen, unsichtbar agieren, sich in einem extradimensionalen Raum verstecken/rasten, Leute zwingen die Wahrheit zu sagen, usw.

Das sprengt schonmal eine ganze Menge klassischer Plots, bzw. zwingt das Abenteuer dazu noch stärkere Magie für die "Gegenseite" zu verwenden oder andere, teils hanebüchene, Umstände zu konstruieren die eine Standardlösung aus der Zauberliste verhindern. Ob das jetzt direkt Auswirkungen auf einen G7-Port hätte mögen andere Leute beurteilen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Bad Horse am 21.04.2015 | 21:35
wenn ich gerade die epische Kampagne eines Zeitalters gespielt habe möchte ich danach auch jemand sein.

Oder tot sein. Das darf ja gern passieren, aber grade am Ende einer epischen Kampagne wäre ein bisschen Ergebnisoffenheit ganz schön - vielleicht lebt der Char, vielleicht ist er tot, und wenn sich die ganze Gruppe vollkommen blöde angestellt hat, dann ist das Ende der Kampagne eben ein epic fail und kein epic win.  ;)

(Gut, am Ende der Kampagne fänd ich es auch schade, wenn es den Bach runtergeht - aber wenn es dann trotz grober Planungsfehler und starkem Würfelpech irgendwie halt doch klappt, wäre das auch irgendwie ein schaler Sieg, oder?)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: oliof am 21.04.2015 | 22:01
@Antariuk Levelvergleiche zu ziehen ist da aber schon schwer. Das Unsterbliche Gier Cover (http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Datei:AB_A57.jpg) schreibt Stufe 9-14 zum Beispiel, Alptraum ohne Ende 8-13. Bedenkt man dass DSA eigentlich bei Stufe 20 dicht machen will, könnte man sagen, dass Charaktere das erste Drittel ihrer normalen Laufbahn durchschritten haben sollten. Jetzt muß man das noch mit dem Machtzugewinn der Charaktere bei DSA verrechnen, und dann komme ich irgendwo bei Stufe 3-7 für B/X D&D raus. Klingt wie eine weite Spanne, habe ich extra so gewählt; weil genauere Angaben auch vom Spielstil und Erwartungen abhängen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 21.04.2015 | 22:05
Oder tot sein. Das darf ja gern passieren...

Das kann ich bezeugen, das kann epischer sein als doofer Superheldenstatus  ;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Atreju am 21.04.2015 | 23:17
Will sagen: wenn ich gerade die epische Kampagne eines Zeitalters gespielt habe möchte ich danach auch jemand sein. Möglichst der Erzzauberer des Aventurischen Konvents, der nächste Bote des Lichts und des Kaisers Schwiegersohn. Die Charaktere sind dann quasi zur Ruhe gesetzt, können bei Bedarf aber noch gespielt werden. Allemal besser als die ultimative Belohnung für den Kreuzzug: ein schöner Platz im Paradies. Aber wers mag ...

Du liest auch gerne nur das, was du magst, oder? Wie oft wurde jetzt schon gesagt, daß auch diese Möglichkeiten angeboten werden, daß es nie heißt: genau so mußt du es machen, sondern daß auch andere Wege aufgezeigt werden, für die man sich vielleicht etwas mehr selbst überlegen muß als für den offiziellen Weg, die aber dennoch angeboten und eingeschlagen werden können?
Aber daß einmal gefaßte Urteile lieber gehegt als überdacht werden, ist ja gerade bei DSA nichts Neues...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 23:30
Zu Tode der Helden: Es macht keinen Sinn.Das liegt eben daran, das es keine Handlanger sind. Die Gezeichneten sind zu einflussreich, zu mächtig, zu groß für Aventurien. Es würde nicht lang dauern bis einer anfängt größenwahnsinnig zu werden und man hat Borbarad 2.

Und wo wär das Problem? Dann gibt es halt nicht Galotta/Xeraan, sondern einen frustrierten und desillusionierten Ex-Gezeichneten, siehe Leonardo der Mechanicus. Das lässt sich sogar von einem SL super im Metaplot austauschen. Wer da nun die Schwarzen Lande genau regiert, ist doch für den Rest Aventuriens egal. Und ein Ex-SC auf der goldenen Pyramide in Warunk käme für die nächste SC-Generation auch gut, dann haben sie gleich einen bekannten Antagonisten.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 21.04.2015 | 23:35
Stimmt, aber siehe den Post über deinem.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 21.04.2015 | 23:42
Dann noch eine Anmerkung:

Ich gestehe, ich bin nicht (mehr) fit in den D&D-Regeln, aber ich weiß, dass das Powerniveau bei D&D ab einer mittleren Stufe weit über dem von DSA liegt. Und wenn ich an die G7 denke, dann sprengen allein schon manche nachträglich eingeführte Regeln bei DSA (namentlich die Liturgien der Geweihten) fast den Plot (die einzelnen Szenen, die konkret gefährt sind, kann ich hier nicht mehr aufzählen, dazu müsste ich zuviel nachwühlen und recherchieren).

Ich sähe also das Problem vor allem darin, dass a) genau geschaut werden muss, welche Fähigkeiten magischer und karmaler Natur die SCs bei D&D haben und wie man b) das Powerniveau von Bobarad und Konsorten daran anpassen müsste.


Andererseits hätte ich durchaus mal Lust, die G7 komplett aufzubohren und dann einfach laufen zu lassen - und wenn meine Spieler dann Borbarad nach dem Xten Abenteuer bereits aufgehalten haben, dann passt das. (Nachdem mein Versuch die G7 für Supernatural zu transferieren aufgrund Spielermangel auf Eis liegt, lass ich erstmal die Finger von der G7, ist zu deprimierend. :( )
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 00:24
Wie oft wurde jetzt schon gesagt, daß auch diese Möglichkeiten angeboten werden

Soweit ich das verstanden habe, werden doch aber diese Möglichkeiten nicht wirklich angeboten in den Abenteuern, sondern lediglich erwähnt und mehr oder weniger im gleichen Satz wird davon abgeraten. Wenn das Abenteuer mir eine Alternative anbieten würde, dann müsste diese doch auch in einer verwendbaren Form ausgearbeitet vorhanden sein. Denn so, scheint es ja, dass das Abenteuer mir lediglich gnädigerweise gestattet, es anders zu machen. Und um es selber anders zu machen, brauche ich keine Erlaubnis.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 22.04.2015 | 00:51
Stichwort Powerniveau, welche D&D-Zauber würden denn den Ablauf der G7 (bzw den Einfluss der SCs) radikal verändern?

Ich weiss zB, dass es auch in DSA einen Teleport gibt - aber nicht, welche Reichweite er hat und was er kostet. Der 3.5-Teleport liefert mindestens 900 Meilen pro Cast, was quasi halb Aventurien abdeckt.

Banishment/Dismissal statt Pentagramma, um Dämonen fachgerecht zu entsorgen? Letzterer ist für Kleriker gerade mal Grad 4.

(Greater) Dispel Magic nicht zu vergessen.

Planar Binding/Ally um den Spieß umzudrehen?

Nicht zu vergessen, dass sich D&D-Caster über Nacht voll aufladen, wogegen DSA-Zauberer wochenlang regenerieren müssen, wenn sie mal richtig vom Leder gezogen haben.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.04.2015 | 01:25
@Atreju

Wo wird was angeboten?
Ausser du meintest den Text die 7G muessen sterben weil es sonst unstimmi waere?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Atreju am 22.04.2015 | 07:40
Wo wird was angeboten?
Ausser du meintest den Text die 7G muessen sterben weil es sonst unstimmi waere?

Hm, lass mich überlegen... Vielleicht an den Stellen, an denen sinngemäß immer wieder steht: Das ist nur eine Empfehlung, Sie können das gerne anders machen?
Brauchst du wirklich mehrere komplett ausgearbeitete Lebensvarianten, in denen der erste Gezeichnete danach a) von Borbarad doch korrumpiert wurde und die Seiten wechselt b) ein eigenes Analyseinstitut eröffnet c) der erste Hofmagier von Gareth wird oder c) was ganz anderes macht?

Wenn das Abenteuer mir eine Alternative anbieten würde, dann müsste diese doch auch in einer verwendbaren Form ausgearbeitet vorhanden sein. Denn so, scheint es ja, dass das Abenteuer mir lediglich gnädigerweise gestattet, es anders zu machen. Und um es selber anders zu machen, brauche ich keine Erlaubnis.

Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen. Wer sich daran stört, soll halt keine kaufen.
Zu Punkt 2 (anders machen ohne Erlaubnis): Warum bemängeln dann so viele, daß ihnen das fehlt? Was hätte denn all die Meckerköppe daran gehindert, die Sachen abzuändern, statt stur nach Buch zu spielen? Das einzige Argument, das bislang dazu kam, war sinngemäß: dann brauch ich es nicht zu kaufen, wenn ich etwas gekauftes spiele, soll es gefälligst alle möglichen Varianten aufweisen, in denen ich mich und meinen Spielstil wiederfinden kann. Dafuq?

Man kann dem System gerne vieles vorwerfen. Die Dinge, die man daran nicht mag, nicht zu ändern, liegt nicht am Spiel, sondern an der eigenen Faulheit oder dem Unvermögen, etwas zu ändern und ist in der Hand jedes einzelnen. Die Möglichkeiten dazu gibt es. Und ich glaube kaum, daß diejenigen, die sowieso meckern, sich darüber beschweren, wenn in der offiziellen Geschichtsschreibung ein anderer Verlauf beschrieben wird als das, was sie selbst erlebt haben.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 22.04.2015 | 08:00
Also erst mal: Ich finde es tatsächlich relativ unsinnig, sich in der Diskussion am vorgescripteten Tod der Gezeichneten aufzuhängen - denn das ist nun wirklich der Punkt, den man ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann, weil hier das Abenteuer zu Ende ist und ihr Tod/Überleben keine Auswirkungen mehr auf die Kampagne haben können. Wer sich hier aus irgendeinem inneren Zwang heraus ans Abenteuer meint halten zu müssen, ist echt mal selber schuld ...

Aber dazu:

Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen. Wer sich daran stört, soll halt keine kaufen.

Es gibt aber doch Möglichkeiten, Abenteuer so aufzubereiten, dass es für den SL relativ einfach ist, abweichende Verläufe zu berücksichtigen - und die G7 macht das eben nur ganz, ganz schlecht bzw. gar nicht. Da gibt es halt immer nur dieses lapidare: "Natürlich können Sie alles machen, wie sie wollen, wir präsentieren hier alles aber genau so, als würde immer das von uns Vorgesehene passieren."
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 22.04.2015 | 09:04
Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen.
+1.

Es gibt aber doch Möglichkeiten, Abenteuer so aufzubereiten, dass es für den SL relativ einfach ist, abweichende Verläufe zu berücksichtigen
Prinzipiell ja. Aber ich denke, das ist nur bis zu einem gewissen Abenteuerumfang machbar. Ich denke eben, dass das bei einer Kampagne in der Größenordnung der 7G nicht mehr möglich ist, da die Auswirkungen exponentiell steigen.
Die 7G betreffen praktisch jedes Reich und Volk in Aventurien. Meine Gruppe hat z.B. tatsächlich Botschafter zu den Orks (!) geschickt.
Dann kannst im letzten Drittel schreiben: "Wenn X und Y im Königreich C passiert ist und Z nicht und A so passiert ist wie in Variante B dann...."
Die Kampagne hat so schon 1000 Seiten.
Wenn du sie wirklich so ergebnisoffen halten willst, steigt das schnell auf ettliche tausend Seiten an.

Also meiner Meinung nach zwar ein toller Wunsch, aber eine Utopie für eine ganze Kampagne.
Und meines Wissens machen die Abenteuerpfade (die ja im Eingangspost als Vergleich genannt wurden) das auch nicht.
Das als KO-Kriterium für die 7G zu nennen ist weder sinnvoll noch fair.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 09:44
Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen anstatt nur den angedachten und einigen angedeuteten/wenig ausgearbeiteten Alternativen? Ist das dein Ernst? Die muss man immer an die eigene Gruppe und den Spielstil anpassen. Wer sich daran stört, soll halt keine kaufen.

Ich habe die Borbarad-Kampagne stets als Eisenbahnfahrt hier beschrieben und auch noch nie einen anderen Anspruch daran gestellt. Du hast allerdings behauptet, die Borbarad-Kampagne würde Alternativen anbieten. Und das tut sie mMn nicht wirklich. Ändern kann ich selber immer alles, unterstützen tut mich die Kampagen allerdings nicht dabei. Dazu müsste sie prinzipiell offener gestaltet sein, also eher als eine Problembeschreibung mit Ablauferklärung, was wann passiert, wenn nichts dagegen unternommen wird, sowie Hilfsmittel für den SL, zu extrapolieren, wie es weitergeht, wenn eingegriffen wurde. Dazu halt detailierte Beschreibungen der NSCs und deren Verstrickungen in den Plot sowie der möglichen / wahrscheinlichen Handlungsorte. Das wäre aber natürlich ein ganz anderes Biest, als die Borbarad-Kampagne. Ich fordere auch nicht, dass sie so sein sollte, nur müsste sie so sein (oder näher an dem dran sein), um wirklich Alternativen anbieten zu können.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: K!aus am 22.04.2015 | 09:58
Langsam finde ich die Diskussion aus DnD Sicht etwas merkwürdig. Ich bin jetzt einfach mal so dreist und mache aus dem Bug ein Feature: Ja, DSA hat eine penible und detailierte ausgearbeitete Welt und diese G7 Kampagne ist ein essentieller Bestandteil des Metaplots. Das führt leider ein wenig dazu, dass die Kampagne für Spieler mehr zu einem mitlaufen wird.

Aber jetzt mal im Ernst: Seitens DnD wäre man doch froh, man hätte so eine enge Verzahnung zum Setting, oder? Ich meine, DnD ist per so so frei von einem Hintergrund, dass Railroading im großen Stil gar nicht nötig ist, weil es sowieso keinen Metaplot gibt, den es zu halten gilt. Ich behaupte mal frech, dass DnDler froh wären, sie hätten diese Probleme wie eine G7 Kampagne.

Klar, es gibt einige Settings für DnD und die Realms sind sicherlich ziemlich ausgearbeitet, aber ich habe im :T: noch nicht gelesen, dass sich jemand um einen Metaplot schert. Die Übergänge von 3.5 auf 4 und 5 sind aller eher technischer Natur: Da wird auf der Metaebene darüber gejammert, dass die Geschichte wieder X Jahre vorgespult wird und - ach ja - das Magiesystem jetzt gar nicht mehr passen würde!

Das einzige was mir noch in den Sinn kommt ist Shadowrun, wo es glaube ich in den Kampagnen Harlekin und Renraku: Shutdown um Metaplots ging. Ich habe aber auch da nie Gejammer über vermeintliches Railroading gelesen. Vielleicht habe ich auch nie genung nachgeschaut, kann auch sein.

Ich verstehe gerade echt nicht, warum DSA im DnD Subforum Railroading im großen Stil einer Kampange vorgeworfen wird.

Gruß,
  Klaus.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 22.04.2015 | 10:08
@Klaus:
ich finde es völlig richtig, die Aventurien-Verzahnung als Feature zu präsentieren (habe ich in meinem ersten Post hier ja auch gemacht).

Ich halte es nur für verfehlt, wenn die Kampagne hier als "offen" dargestellt wird, weil sie das halt einfach nicht ist. Man sollte schon wissen, worauf man sich mit dem Ding einlässt, und dann kann man ja immer noch abwägen, ob das das richtige für die eigene D&D-Kampagne ist.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 10:09
Aber jetzt mal im Ernst: Seitens DnD wäre man doch froh, man hätte so eine enge Verzahnung zum Setting, oder? Ich meine, DnD ist per so so frei von einem Hintergrund, dass Railroading im großen Stil gar nicht nötig ist, weil es sowieso keinen Metaplot gibt, den es zu halten gilt. Ich behaupte mal frech, dass DnDler froh wären, sie hätten diese Probleme wie eine G7 Kampagne.

Ich wage mal zu behaupten, dass das nicht stimmt. Ich kenne natürlich nur mich und eine verhältnismäßig kleine Auswahl an D&D-Spielern, aber von denen würde massives Plot nachspielen bestenfalls ertragen werden, aber nicht herbeigewünscht.

Ich verstehe gerade echt nicht, warum DSA im DnD Subforum Railroading im großen Stil einer Kampange vorgeworfen wird.

Als Vorwurf würde ich das auch nicht bezeichnen, mehr als Feststellung. Die Borbarad-Kampagne ist ja nicht schlecht, aber das Railroading kann man doch nicht abstreiten. Wer damit leben kann (bzw. Railroading sogar mag), der hat doch eine tolle Kampagne.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 22.04.2015 | 10:10
Schöner Beitrag, Klaus! :d

Stimmt im Grunde auch, was in D&D-Kreisen in einem Setting wie den Realms unter Metaplot läuft reicht von der Substanz her für vielleicht zwei Ausgaben des Aventurischen Boten. Der große Vorteil ist halt dass es nur wenige kanonische Brocken gibt, mit denen man sich als SL auseinandersetzen muss. Wobei im Falle der Realms, wie verhält es sich da mit den Romanen? Ich weiß dass bei Eberron explizit gesagt wurde die stehen separat und wären keinesfalls kanonisch, allerdings ist ist Eberron im Vgl. zu den Realms ja auch nur ein kurzes Ping auf dem Radar.

Wobei gerade das von dir angesprochene Beispiel der Realms von 3.5 auf 4E weit mehr als nur technischer Natur war... es gibt so krass viele Spieler die die beschriebenen Veränderungen des Settings vor allem auch aus nicht-technischen Gründen ablehnen. Man sieht gefühlt bei zwei von drei Onlinerunden in den Realms den Hinweis dass die Abenteuer chronologisch "vor jeglichem 4E Blödsinn" angesetzt sind. Hier kann man sicher darüber spekulieren ob das Ganze besser angenommen worden wäre wenn 4E nicht so schnell verendet und von WotC der Verwesung überlassen worden wäre.

Und bezüglich DSA vs. D&D, sowie RR bei G7: klingt schwer nach Oberoni-Fallacy (http://1d4chan.org/wiki/Oberoni_Fallacy)! >;D
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimnir am 22.04.2015 | 10:16
Ich verstehe gerade echt nicht, warum DSA im DnD Subforum Railroading im großen Stil einer Kampange vorgeworfen wird.

Nicht DSA, sondern den "7 Gezeichneten". Natürlich gibt es Railroading-Abenteuer in D&D, einige wurden hier auch schon genannt. Natürlich gibt es sehr freie Abenteuer bei DSA. Das hat erstmal nichts mit dem System zu tun. Das hier zu verquicken, darin sehe ich die Fallacy ;)

Ansonsten halte ich es mit denen hier die sagen: Natürlich ist G7 Railroading pur, aber natürlich kann es Spaß machen, wenn man sich darauf einlässt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: am 22.04.2015 | 10:19
@ Klaus: Du hast vollkommen recht. Schöner Beitrag.

D&D hatte immer schon, auch in seiner heutigen Inkarnation bei Pathfinder, enorme Railroadinganteile. Wenn ich mir viele APs anschaue, dann wird da quasi ein Weg auf einer Karte von Battlemap zu Battlemap gezeichnet. Ein Ausbrechen ist da gar nicht vorgesehen oder möglich, ohne die weitere Kampagne auf den Müll zu werfen. Auch die D&D4-Abenteuer waren mit wenigen Ausnahmen so gestrickt.

Das Railroading-Thema wurde bei DSA aber schon immer sehr nervtötend in den Vordergrund geschoben. Ich glaube, das ist einfach eine extrem deutsche Attitüde. Ich merke das ja immer wieder mal an, weils mich stört. Niemand kann irgendwo sagen, dass ihm die G7 gefällt, ohne dass fünf Leute aus dem Busch springen und in epischer Breite auf die vermeintlichen Schwächen hinweisen. Gruselige Spaßbremsen meistens. Auf mich wirkt es manchmal so, als ob es viele Leute gibt, die einen rein positiven Beitrag zu DSA  nicht einfach mal unkommentiert lassen können.

Der Punkt ist: bei DSA wird darauf wahnsinnig penetrant hingewiesen. Bei D&D hingegen sind die Leute wesentlich entspannter. Wenn sie mit Schienen Probleme haben, dann orientieren sie sich halt dahin, wo es keine gibt. Ich finde das sehr erfrischend. Hat mir bei D&D immer ausgezeichnet gefallen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 22.04.2015 | 10:30
Der Punkt ist: bei DSA wird darauf wahnsinnig penetrant hingewiesen. Bei D&D hingegen sind die Leute wesentlich entspannter. Wenn sie mit Schienen Probleme haben, dann orientieren sie sich halt dahin, wo es keine gibt. Ich finde das sehr erfrischend. Hat mir bei D&D immer ausgezeichnet gefallen.

Was mMn eben genau am Fehlen eines offiziellen Metaplots liegt. Wenn in deiner Realms-Hausrunde Elminster in den 357. Layer des Abyss verbannt wird, Cyric das Portfolio von Mörderei und Verrat auf Ponies und Gänseblümchen wechselt und einer der Spieler sich zum Alleinherrscher von Deepwater aufschwingt, dann bringt das den SL nicht wirklich in Schwierigkeiten was nachfolgende offizielle Produkte der Realms angeht - weil man das alles relativ problemslos anpassen kann. Es gibt keine offizielle Realität an der man sich entlanghangeln muss (man kann es aber wenn man will!), und wenn ein späteres Abenteuer sich auf Elminster bezieht ersetzt man den Mann einfach mit einem der drei dutzend anderen Epic Spellcaster die so rumlaufen.

Hat natürlich auch den Nachteil dass das Spiel in gewissen Anteilen beliebig wird - will sagen, ich kann die Attraktion eines stetig fortschreitenden Settings auch verstehen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 10:37
Ich muss ja sagen, dass mit dem Metaplot ist so gar nicht meins. Mich regt schon das Gedöns in den Reichen in den letzten 15 Jahren unendlich auf, so dass ich seither auf dem Stand aus AD&D 2nd Edition stehen geblieben bin und meine Gruppen von dort aus dann selber die Geschicke der Reiche in die Hände lege. Es ist halt nun mal unsere Spielwelt und nicht die der Autoren. Das soll jetzt auch kein Angriff auf Spieler sein, die Metaplot genießen und gerne in diesem dadurch gegebenen Rahmen spielen. Jeder, wie er gerne möchte.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: korknadel am 22.04.2015 | 10:38
Gruselige Spaßbremsen meistens.

So nennst Du Leute wie mich, für die die G7 eine Spaßbremse war. Ich war jahrzehntelang glühender DSA-Spieler, wir haben mit unserer Gruppe jahrelang an der Kampagne gespielt und waren schon viel an spaßigem Railroading gewohnt. Aber bei Schatten im Zwielicht kamen dann doch die ersten massiven Frustanfälle selbst bei uns äußerst railroadwilligen Metaplotfans, und in Goldene Blüten haben wir das ganze Projekt dann aufgesteckt. Wenn ich hier als eine der gruseligen Spaßbremsen auftauche, die über die G7 meckert, dann wirklich nicht, weil ich mich zum DSA-Bashing verpflichtet fühle, sondern einfach weil ich diese Erfahrung mit dieser Kampagne gemacht habe. Und sicher: eine Awesome-SL hätte das alles hingebogen, aber wir waren nicht irgendwelche Awesome-Spieler, sondern begeisterte aventuriengläubige Metaplot-Fans, zu denen uns DSA über die Jahre weg gemacht hat. Und das hat bis dahin auch irgenwie funktioniert. Aber die G7 hat den Bogen halt überspannt.

Schlimm genug, dass mir die G7 das größte Fiasko meiner Rollenspielerkarriere eingebracht hat, jetzt bin ich auch noch eine gruselige Spaßbremse, weil ich mir aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Teil eine Meinung dazu gestatte ...  ;)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: am 22.04.2015 | 10:45
Hat natürlich auch den Nachteil dass das Spiel in gewissen Anteilen beliebig wird - will sagen, ich kann die Attraktion eines stetig fortschreitenden Settings auch verstehen.

Das sind die beiden entscheidenden Punkte. Erstens hat Freiheit des Settings, Spiels und Abenteuers auch negative Sekundäreffekte, nämlich beispielsweise eine Zunahme von Beliebigkeit, "Gonzoness", Konturlosigkeit, Leerlauf etc. Parallel verbinden sich zweitens mit stetig fortschreitenden Settings (gefällt mir gut, Deine Formulierung) auch diverse positive Dinge. Die Tendenz, die negativen Punkte von offenem Spiel zu leugnen und die positiven Effekte von geschlossenem Spiel ignorieren, benenne ich halt. Da gibts meiner Ansicht nach sehr viel Bedarf.

Mir wäre aber übrigens auf Anhieb nicht so richtig klar, wie man die G7 mit den meisten D&D-Versionen umsetzen können sollte. Spätestens ab Raise Dead und Konsorten müsste man ganz schön an den Regeln biegen. Das sollte man sich im Vorfeld sehr gut überlegen.

Schlimm genug, dass mir die G7 das größte Fiasko meiner Rollenspielerkarriere eingebracht hat, jetzt bin ich auch noch eine gruselige Spaßbremse, weil ich mir aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Teil eine Meinung dazu gestatte ...  ;)

Nein, werter Herr Korknadel, keineswegs. Nur glaube ich, dass solche "Traumatisierungserfahrungen" überproportional viele Leute dazu treiben, sich wieder und wieder negativ zu äußern. Ich kann verstehen, dass Du das tust und tun möchtest. In geballter Form über Hunderte Threads verschiedenster Leute in einem Forum ohne sinnvolles Gegengewicht finde ich das in Summe dann aber etwas erdrückend. Insbesondere halte ich Dich wie Du wohl weißt ganz persönlich auf keinen Fall für eine gruselige Spaßbremse. Im Gegenteil. Rock on  :headbang:
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: zaboron am 22.04.2015 | 10:45
So nennst Du Leute wie mich, für die die G7 eine Spaßbremse war. Ich war jahrzehntelang glühender DSA-Spieler, wir haben mit unserer Gruppe jahrelang an der Kampagne gespielt und waren schon viel an spaßigem Railroading gewohnt. Aber bei Schatten im Zwielicht kamen dann doch die ersten massiven Frustanfälle selbst bei uns äußerst railroadwilligen Metaplotfans, und in Goldene Blüten haben wir das ganze Projekt dann aufgesteckt. Wenn ich hier als eine der gruseligen Spaßbremsen auftauche, die über die G7 meckert, dann wirklich nicht, weil ich mich zum DSA-Bashing verpflichtet fühle, sondern einfach weil ich diese Erfahrung mit dieser Kampagne gemacht habe. Und sicher: eine Awesome-SL hätte das alles hingebogen, aber wir waren nicht irgendwelche Awesome-Spieler, sondern begeisterte aventuriengläubige Metaplot-Fans, zu denen uns DSA über die Jahre weg gemacht hat. Und das hat bis dahin auch irgenwie funktioniert. Aber die G7 hat den Bogen halt überspannt.

Schlimm genug, dass mir die G7 das größte Fiasko meiner Rollenspielerkarriere eingebracht hat, jetzt bin ich auch noch eine gruselige Spaßbremse, weil ich mir aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Teil eine Meinung dazu gestatte ...  ;)
Dito. Wir hatten einen echt coolen SL, der enorm viel Arbeit in die Kampagne gesteckt haben und echt coole Spieler, aber letztendlich ist die Runde mit der G7 zu Ende gegangen. Aber jetzt ist man halt ne grußelige Spaßbremse, klar...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 22.04.2015 | 10:51
Gruselige Spaßbremsen meistens.

Genau dieses Kommentierverhalten der "Fanboys" motiviert zum aus dem Busch springen, aber da ist dann auf der Fanboy-Seite wieder kein Einsehen. Wie wäre es da mit etwas engegenkommen von beiden Seiten? *vorschlag*

Es gibt halt bei DSA einfach zwei Lager, die sich durch Extreme auszeichnen und es fehlt, wie du indirekt sagst, die Entspannung in Form einer moderaten Mitte, da gebe ich dir recht.

Sehen wir doch auch hier: Es gibt die "alles nicht so schlimm, ist doch toll und super bewertet und kann jeder was supertolles draus machen" vs. die "so wie es da steht ist es nunmal aber nur RR und Sightseeing etc.".


Versuch ich mal zu einer Zusammenfassung kommen:

a) "As written" ist die G7 vor allem RR und Sightseeing, die Abenteuer haben diverse Schwächen. Andererseits unterscheidet sie das nicht wirklich von den meisten anderen kauf- und plotorientierten Kamapgnen.

b) Als Ideen-Steinbruch genutzt bzw. mit Überarbeitung und Anpassung an die Gruppe kann man aus der G7 ein super Erlebnis machen. Es ist eng mit der Spielwelt verzahnt, bietet einige großartige NSCs und die meisten NO-GOs sind bekannt und schon in Foren bzw. dem Borbarad-Projekt aufgegriffen worden - Rat zur Abhilfe ist also vorhanden.


Ergebnis:
Das einzige was in meinen Augen wirklich eine Konvertierung nach D&D gefährden könnte, wäre

a) die enge Verzahnung mit der Welt. Es empfiehlt sich für mich kaum, es in ein anderes Setting zu konvertieren, ich gehe davon aus, dass es in Aventurien mit D&D-Regeln gespielt wird bzw. ich rate dringend dazu.

b) der Machtlevel bei D&D könnte einige Events der Kampagne verhindern bzw. in ungewollter Form auflösen, daher ist dringend bei einer Umsetzung das Machtlevel zu vergleichen und ggf. anzupassen. Oder man geht einfach grundlegend davon aus, dass Borbarad (als Alveraniar des verbotenen Wissens) eh alle Zauber auf ganzvielhoch beherrscht (was ja auch die DSA-Setzung wäre).
Zur Lösung diesen Problems brauchen wir jemanden, der die G7 gut kennt und die Zaubersprüche von D&D sehr gut kennt.


Frage in die Runde:

Wäre die Zusammenfassung damit vollständig/sinnvoll?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Chiarina am 22.04.2015 | 10:54
Zitat von: Wellentänzer
Erstens hat Freiheit des Settings, Spiels und Abenteuers auch negative Sekundäreffekte, nämlich beispielsweise eine Zunahme von Beliebigkeit, "Gonzoness", Konturlosigkeit, Leerlauf etc. Parallel verbinden sich zweitens mit stetig fortschreitenden Settings (gefällt mir gut, Deine Formulierung) auch diverse positive Dinge.

Moment mal... muss das denn so sein? Wenn da eine Gruppe Arbeit hineinsteckt, kann man doch "Gonzoness", Konturlosigkeit und Leerlauf vermeiden! Das fortschreitende Setting darf doch auch selbst entwickelt werden, oder? Dann ist da auch nichts mehr beliebig. Die genannten Negativaspekte gelten vielleicht für Gruppen, die keinen vorgegebenen Metaplot verwenden UND sich keine Gedanken über ihr Setting machen. Das geht aber durchaus auch besser.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 22.04.2015 | 11:04
Moment mal... muss das denn so sein? Wenn da eine Gruppe Arbeit hineinsteckt,
Ich persönlich sehe da keinen Unterschied. Ob ich die Arbeit in das Fortschreiten oder Anpassen stelle, ist doch Jacke wie Hose. Ob ich eine gekaufte Kampagne habe, die mir viele Infos liefert, so lange ich den Gleisen folge und Arbeit habe, falls ich ausbreche oder ob ich die Infos gar nicht habe und selbst Hand anlegen muss, weil die Infos für das Fortschreiten gar nicht existieren - äh, jetzt ehrlich. Bei dem ersten Fall besteht noch die Chance, dass ich etwas benutzen kann, bei dem zweiten muss ich schon alles von Anfang an machen. Dann stellt sich eigentlich nur die Frage, ob mir die Chance weniger Arbeit zu haben so viel wert ist, wie viel die Abenteuer kosten.
Oder habe ich wieder mal etwas wichtiges verpasst?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: User6097 am 22.04.2015 | 11:09
Der machtlevel ist natürlich ein Problem. Da muss man dann massiv nachbessern. Die G7 ist eine Kampagne der dritten Edition, in der war das Machtlevel noch viel niedriger als in der 4. Edition. Sachen wie Wahrheitszauber und Teleport werden da nicht bedacht.
ich würde die Kampagne mit mundanen D&D Chars spielen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Thandbar am 22.04.2015 | 11:10
Ich glaube eigentlich nicht, dass Metaplot und Schienenhaftigkeit bei dem Gefühl von Spielern, etwas in der Welt und in der Geschichte bewirken zu können, die allerwichtigsten Elemente sind.
Wenn dem so wäre, würde kein Computer-Rollenspiel funktionieren.

Man kann auch ein sehr lineares Abenteuer, das in einen Metaplot eingelassen ist, so gestalten, dass die Spieler sich selber in ihren Rollen als handlungsmächtige Charaktere erleben.
Hier scheint mir - von außen betrachtet - eher das Problem zu liegen als auf der generellen Metaplot-Verhaftetheit von DSA, und man sollte vielleicht lieber die konkreten Stellen innerhalb der G7-Kamapgne diskutieren, wo der Bruch der Illusion stattgefunden hat und sich nicht auf eine allgemeine Metaplot-Kritik versteifen. 

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: aikar am 22.04.2015 | 11:14
Wäre die Zusammenfassung damit vollständig/sinnvoll?
Klingt gut für mich.
Was die Zauberspruchliste und Borbarad angeht: Borbarad ist ein Halbgott (Nach D&D-Sprech wohl eine niedere Gottheit mit den Portfolios Wissen und Magie) und unterhält Pakte mit sieben Erzdämonen. Für all das gibts meines Wissens ja zumindest bei einigen D&D-Editionen Regeln. Have Fun  ;)
Zumindest im Palast von Tuzak kann man da die Sau rauslassen, wenn man will.

Worauf man im Hinblick auf die Sprüche vielleicht noch ein Auge haben sollte (wenn es einem wichtig ist) ist der Magierkonvent und das Konzil der elementaren Gewalten.
Das Auftauchen des Konzils war nach DSA-Maßstäben eine große Nummer, weil sie Sprüche ins Spiel gebracht haben, die vorher nicht bis kaum verbreitet waren. Einige dieser Sprüche (z.B. Feuerball) sind bei D&D aber Standard.
Ist aber jetzt sicher nichts, wo sich die ganze Kampagne drann aufhängt.


Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Chiarina am 22.04.2015 | 11:18
Ich denke an die Haltung von Leuten, die zähneknirschend einen vorgegebenen Metaplot akzeptieren, weil das Spiel ja ohne Metaplot doof wäre (und davon scheint es hier ja ein paar zu geben). Würden sie einen eigenen entwickeln, müssten sie nicht mit den Zähnen knirschen.

Beim Anpassen eines vorgegebenen Metaplots an eine Gruppe entsteht ja Müll: Ich schmeiße alles raus, was in meiner Runde keine Bedeutung hat. Was übrig bleibt ist möglicherweise ziemlich überschaubar, lässt sich also mit halbwegs akzeptablem Aufwand auch selbst entwickeln. Es bleibt außerdem zu bedenken, dass ein selbstentwickelter Metaplot auch schrittweise entstehen kann. Man braucht einen Ausgangspunkt und eine große Idee, dann kann man schonmal anfangen. Alles andere lässt sich im Verlauf des Spiels einfügen - und zwar inspiriert durch die Aktionen der Spielercharaktere. Die Railroading -Gefahr ist dadurch in meinen Augen jedenfalls geringer.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: am 22.04.2015 | 11:24
Ich denke an die Haltung von Leuten, die zähneknirschend einen vorgegebenen Metaplot akzeptieren, weil das Spiel ja ohne Metaplot doof wäre (und davon scheint es hier ja ein paar zu geben). Würden sie einen eigenen entwickeln, müssten sie nicht mit den Zähnen knirschen.

Beim Anpassen eines vorgegebenen Metaplots an eine Gruppe entsteht ja Müll: Ich schmeiße alles raus, was in meiner Runde keine Bedeutung spielt. Was übrig bleibt ist möglicherweise ziemlich überschaubar, lässt sich also mit halbwegs akzeptablem Aufwand auch selbst entwickeln. Es bleibt außerdem zu bedenken, dass ein selbstentwickelter Metaplot auch schrittweise entstehen kann. Man braucht einen Ausgangspunkt und eine große Idee, dann kann man schonmal anfangen. Alles andere lässt sich im Verlauf des Spiels einfügen - und zwar inspiriert durch die Aktionen der Spielercharaktere. Die Railroading -Gefahr ist dadurch in meinen Augen jedenfalls geringer.

Willst Du ernsthaft behaupten, dass die Qualität eines gemeinschaftlich im Vorfeld ersonnenen Metaplots bei gleichen Rahmenbedingungen einem mehr oder minder spontanen Entstehen am Spieltisch plus SL-Vorbereitung ebenbürtig ist? Das ist doch bestenfalls Propaganda, aber eigentlich offensichtlicher Unfug. Den Leuten wurde dieser Unfug eingetrichtert und das hat sich tatsächlich verselbständigt. Erstaunlich. Aber das zeigt zumindest mal das Problem auf. Da werden die Vorteile einer Herangehensweise an Rollenspiele in der Vordergrund gedrängt und die Nachteile schlicht geleugnet. Pure Besserspielerei. Der eine, wahre Weg ist gefunden. Heureka. Seufz. Nundenn. Muss weg.

Zum Thema: Stimme Auribiels Zusammenfassung zum Thema jedenfalls zu. Eigentlich würde ich aber von der G7 die Finger lassen. Ich finde die Kampagne inhaltlich bestenfalls mäßig, selbst wenn man vom Railroading großzügig absieht. Wer keine DSA-Sozialisierung hinter sich hat, wird aber selbst das kaum nachvollziehen können. Da wird halt lustvoll etwas eingerissen, was vorher jahrzehntelang aufgebaut wurde. Wer den Aufbau nicht verfolgt hat, wird schlicht weniger Spaß beim Abriss empfinden.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 22.04.2015 | 11:31
Zitat
Seitens DnD wäre man doch froh,
man hätte so eine enge Verzahnung zum Setting, oder? [...] Ich
behaupte mal frech, dass DnDler froh wären, sie hätten
diese Probleme wie eine G7 Kampagne.

Blödsinn.
Ich kenne auch wirklich niemanden, der sagen würde "ach wie schade dass wir in D&D keinen offiziellen Metaplot haben".
In unserer letzten FR-Kampagne sind wir an einem Punkt in die Geschichte eingestiegen - und haben sie dann massiv verändert.
Offiziell wäre glaub ich gewesen, dass Fzoul Chembryl die Mondsee-Region unter seine Kontrolle bringt und Band zurückkehrt.
Bei uns haben wir Bane an der Rückkehr gehindert und mein Charakter höchstselbst hat Fzoul in handliche Stücke zerschnetzelt.
Soviel zum Thema Metaplot.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: gunware am 22.04.2015 | 11:35
Beim Anpassen eines vorgegebenen Metaplots an eine Gruppe entsteht ja Müll: Ich schmeiße alles raus, was in meiner Runde keine Bedeutung hat.
...
Alles andere lässt sich im Verlauf des Spiels einfügen - und zwar inspiriert durch die Aktionen der Spielercharaktere.
Warum so radikal? Es reicht doch nur das Umzubiegen, was Dissonanz verursacht. Alles andere kann stehen bleiben. Ob es wichtig, relevant oder nur als Schatten in der Hintergrundgeschichte ist, ist doch nicht so wichtig. Wenn man zu radikal dran geht, ist die Gefahr (meiner Meinung nach) zu groß, dass man bei der OP den Patienten tötet. Einfacher und sinnvoller ist eher die Heilung punktuell und mit Vorsicht da einzusetzen, wo die Wunden tief sind. Alles andere ist (in meinen Augen) totaler Overkill.

Die Railroading -Gefahr ist dadurch in meinen Augen jedenfalls geringer.
Ich glaube nicht, dass sich die Railroading-Gefahr dadurch dimensionsmäßig ändert. Die liegt eher in der Bereitschaft, das geschriebene Wort mehr zu folgen als eigene Ideen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Chruschtschow am 22.04.2015 | 11:43
Was Feuersänger sagt! Das ist aus meiner Sicht doch total brillant - für einige Runden, für andere nicht - wenn man seine eigene Sache hat, auch wenn Wellentänzer auch nur Ebenbürtigkeit gegenüber einem Metaplot von außen ablehnt. Ich kenne da sicher meine Präferenzen, auch recht genau die im Freundeskreis. Wer mir da mit meinen bisherigen Runden übrigens auch schon zu DSA-Zeiten den Metaplot verkaufen wollte, muss sich wohl selbst den Besserspielerschuh anziehen. Die eigene Weltgestaltung wird da schlicht von sehr vielen Leuten präferiert (weshalb wir auch so viele Fatespieler hier haben).

Andere Spieler? Können wegen mir deb ganzen Tag metaplotten. Aber je nach Gruppe wird der auch mal auf ein Publikum treffen, dass ihn nicht im Ansatz konurrenzfähig, geschweide denn ebenbürtig findet.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: K!aus am 22.04.2015 | 11:45
Offiziell wäre glaub ich gewesen, dass Fzoul Chembryl die Mondsee-Region unter seine Kontrolle bringt und Band zurückkehrt.
Bei uns haben wir Bane an der Rückkehr gehindert und mein Charakter höchstselbst hat Fzoul in handliche Stücke zerschnetzelt.
Soviel zum Thema Metaplot.

Darum geht es aber nicht. Wenn ich die G7 Argumente richtig verstehe ist die Frage, ob ihr durch das Töten von Fzoul euch die Möglichkeit verbaut habt weitere FR Abenteuer Module zu spielen, in denen Fzoul vorkommt und damit am Leben sein müsste. Klar, man könnte derartige Abenteuer sicherlich mit einem anderen NSC als Fzoul umschreiben.

Ist das der Fall? Ich behaupte mal vorsichtig 'nein'. Ergo, kein Metaplot, der in offziellen Produkten fortgeführt wird und sich an eurem Handeln stört. :)

Gruß,
  Klaus.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 22.04.2015 | 11:49
Und dem weint entgegen deiner Behauptung niemand eine Träne nach.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Thandbar am 22.04.2015 | 11:50
  Ich kenne da sicher meine Präferenzen, auch recht genau die im Freundeskreis. 

Es geht aber da meiner Meinung nach nicht nur um rollenspielerische Präferenzen, sondern auch um die Eigenschaften des jeweiligen Spielsystems.
In DSA sind - soweit ich das richtig verstehe - die SCs keine leibhaftigen Mover&Shaker. Man spielt da einfach eine andere Rolle und erlebt deshalb auch die Spielwelt aus einer anderen Perspektive als, krasses Gegenbeispiel, in Exalted, wo der Ansatz eines Metaplots nur dafür da ist, von den Spielern zerballert zu werden.

Ich finde das eine auch nicht zwingend schlechter als das andere. Es ist eben einfach nur "verschieden", und beides kann in der richtigen Runde auch extrem viel Freude bereiten.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: am 22.04.2015 | 11:56
Was Feuersänger sagt! Das ist aus meiner Sicht doch total brillant - für einige Runde, für andere nicht - wenn man seine eigene Sache hat, auch wenn Wellentänzer auch nur Ebenbürtigkeit gegenüber einem Metaplot von außen ablehnt. Ich kenne da sicher meine Präferenzen, auch recht genau die im Freundeskreis. Wer mir da mit meinen bisherigen Runden übrigens auch schon zu DSA-Zeiten den Metaplot verkaufen wollte, muss sich wohl selbst den Besserspielerschuh anziehen. Die eigene Weltgestaltung wird da schlicht von sehr vielen Leuten präferiert (weshalb wir auch so viele Fatespieler hier haben).

Jaja. Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich ziehe das, was Du eigene Weltgestaltung, nennst ebenfalls vor. Der entscheidende Punkt ist jedoch ein anderer: wenn ich ein komplett gerailroadetes Abenteuer schreiben würde, käme dabei in Bezug auf die niederschreibbare "Story" etwas Besseres heraus als das, was wir mit einer Runde am Spieltisch fabrizieren. Mehr sage ich gar nicht.

Hinzu kommt, dass mit einer möglichst "homogenen" Story der Austausch zwischen Spielern aus unterschiedlichen Runde erleichtert wird. Man kann einfacher über bestimmte Themen reden, hat aber immer noch genug Abweichungen, dass  es interessant bleibt. Wenn also viele Runden die G7 gespielt haben, dann wird die im grundsätzlichen Tenor ähnlich verlaufen sein. Das ermöglicht ein schnelles Herstellen von gemeinsamem Verständnis. Je weiter man davon abweicht, desto schlechter kann man sich austauschen. Desto weiter entfernt sich das Geschehen im Aventurischen Boten. Etc. pp. Man muss sowas nicht mögen. Es ist eine ANDERE Herangehensweise an Rollenspiele.

Aber zu behaupten, man könne am Spieltisch in einer vergleichbaren Spieldichte und -tiefe das erreichen, was DSA metaplotbezogen auf allen Kanälen so herausfeuert, ist nach meiner Erfahrung eine Täuschung. Ich habe das wirklich schon sehr oft von Leuten gehört und mittlerweile locker 20 SL gesehen, die sich dazu nach eigener Einschätzung imstande sahen. Nur: das war ohne Ausnahme eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Ein frommer Wunsch, geboren aus einer Mischung aus Selbstüberschätzung und Unkenntnis.

Zur Sicherheit betone ich noch einmal, dass ich selbst vollkommen anders spiele und ebenfalls einem freieren Ansatz folge. Ich finde es nur kurzsichtig und inhaltlich wie empirisch begründbar falsch, die Reize und Vorteile der Alternativen so abzuwerten.

Vor diesem gesamten Hintergrund, und darum gehts ja hier im Thread, ist aber die G7 für D&D eigentlich nicht zu empfehlen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: K!aus am 22.04.2015 | 11:56
Und dem weint entgegen deiner Behauptung niemand eine Träne nach.

Ja dann ist doch alles gut. Wie ich geschrieben habe, tut sich diese Metaplot Diskussion in DnD nicht auf, weil es da keinen Metaplot gibt, der in offiziellen Produkten forgeführt wird.

Um so mehr bestätigt es ja die Aussage:
In DSA sind - soweit ich das richtig verstehe - die SCs keine leibhaftigen Mover&Shaker.

Ich nehme an, wenn du als Verlag deine Spielwelt fortführen möchtest und auch als Spieler einigermaßen Sicherheit möchtest, aufkommende Produkte konsistent bespielen zu können, dann wirst du im Falle von DSA eben nie großartig was reißen (können). Oder du bist als Gruppe bereit zu sagen: "Jetzt machen wir mit unserer Kampagne einen Schnitt zur offiziellen Geschichtsschreibung und entweder machen wir jetzt unser eigenes Ding oder schreiben alle kommenden Abenteuer Module entsprechend um, sofern das geht."

Ich bin auch für den zweiten Punkte, aber realistisch betrachtet habe ich dafür mit fortschreitendem Alter immer weniger Zeit. ;)

Gruß,
  Klaus.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Wellentänzer am 22.04.2015 | 11:59
Ich nehme an, wenn du als Verlag deine Spielwelt fortführen möchtest und auch als Spieler einigermaßen Sicherheit möchtest, aufkommende Produkte konsistent bespielen zu können, dann wirst du im Falle von DSA eben nie großartig was reißen (können).

Vermutlich. DSA hat zwischenzeitlich mal versucht, genau das zu ändern. Das hatte sich beispielsweise die "Drachenkampagne" auf die Fahnen geschrieben. Endete aber in einem Fiasko, das sollte nicht unerwähnt bleiben  ;)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 22.04.2015 | 12:08
Und dem weint entgegen deiner Behauptung niemand eine Träne nach.

Speak for yourself.

Ich hab jetzt sicherlich keine schlaflosen Nächte wegen irgendeinem fehlenden Metaplot, aber wie weiter oben schon geschrieben kann ich auch ein fortschreitendes Setting toll finden. Der - aus meiner Sicht - grundlegendste Nachteil von DSA's Ansatz ist dass Neuseinsteiger so gnadenlos überfordert sind, vor allem wenn sie mit Veteranen spielen die dann Grabenkampfgeschichten von Anno Dazumal auspacken und irgendwie jeden wichtigeren NSC kennen. Das Problem hat man in den Realms halt nicht, da muss man maximal das wissen was im Spielerleitfaden steht oder was der SL einem an Infos rüberschiebt.

Trotzdem, ich finde den Ansatz des lebendigen, durch Metaplots genährten Settings gerade aus Weltenbastler-Perspektive extrem spannend. Extreme sind immer doof, sowohl in der einen wie auch der anderen Richtung, aber so ein bißchen von beidem stelle ich mir als ein Optimum vor.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Dark_Tigger am 22.04.2015 | 12:24
Speak for yourself.

Ich hab jetzt sicherlich keine schlaflosen Nächte wegen irgendeinem fehlenden Metaplot, aber wie weiter oben schon geschrieben kann ich auch ein fortschreitendes Setting toll finden.
Joa
Ich mag sich fortschreibene Settigns vom Prinzip her auch, aber wenn man das gegen ein interatkives Medium wie RPGs wirft, führt das fast zwangsläufig zu Dissonanzen.
Vielleicht nicht für jeden aber für viele.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: bobibob bobsen am 22.04.2015 | 12:43
Zitat
wenn ich ein komplett gerailroadetes Abenteuer schreiben würde, käme dabei in Bezug auf die niederschreibbare "Story" etwas Besseres heraus als das, was wir mit einer Runde am Spieltisch fabrizieren. Mehr sage ich gar nicht.

Nö das glaube ich nicht. Wenn du eine Geschichte für eine fremde Gruppe niederschreibst ist diese höchst wahrscheinlich weniger nachvollziehbar/plausibler für diese. Wenn ich die Story am Tisch mit meinen Mitspielern entwickle sind Storyelemente die nicht gefallen ausgeschlossen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 22.04.2015 | 12:45
Aber zu behaupten, man könne am Spieltisch in einer vergleichbaren Spieldichte und -tiefe das erreichen, was DSA metaplotbezogen auf allen Kanälen so herausfeuert, ist nach meiner Erfahrung eine Täuschung. Ich habe das wirklich schon sehr oft von Leuten gehört und mittlerweile locker 20 SL gesehen, die sich dazu nach eigener Einschätzung imstande sahen. Nur: das war ohne Ausnahme eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Ein frommer Wunsch, geboren aus einer Mischung aus Selbstüberschätzung und Unkenntnis.

Langsam führt das sehr OT, ev. sollte man es ja abtrennen, dennoch wollte ich das nochmal kurz aufgreifen:

Das Problem ist denke ich ein anderes:

Ich behaupte, dass man im Spiel am Tisch durchaus die selbe Spieldichte und -tiefe erreichen kann, aber natürlich mit einer Einschränkung: Man bespielt ja nicht ganz Aventurien, sondern meist nur einen Teil bzw. hat ein Schwerpunktgebiet. In diesem Schwerpunktgebiet kann die Spieldichte und -tiefe am Tisch aber weit die selbst offizieller Publikationen übertreffen und ggf. sogar konsistenter sein (oder zumindest nicht inkonsistener, erweckt doch der offizielle Metaplot nicht selten bei mir den Eindruck, er wäre selbst am Tisch erspielt worden).

Außerdem liegt es nicht allein am SL, sondern auch an den Spieler, wie sehr sie sich auf ein so intensives Play einlassen. Ich behaupte mal, dass wir das im Zweierrollenspiel durchaus erreichen können, zweifle aber daran, dass das in einer größeren Rollenspielrunde möglich wäre.

Und ev. leide ich ja an Selbstüberschätzung (nichtmal ironisch gemeint), aber ich behaupte, wir bekommen im Zweierplay die Spieldichte und -tiefe durchaus hin - für die von uns betrachteten Gebiete.

Das einzelne Runden bzw. SL es nicht schaffen können, für ganz Aventurien einen Metaplot so aufzubauen, das sehe ich allerdings ein.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 12:55
Man muss sowas nicht mögen. Es ist eine ANDERE Herangehensweise an Rollenspiele.

Das allermeiste, was hier in diesem Thread geschrieben steht, sagt doch genau das. Man mag Abenteuer im Stile der Borbarad-Kampagne nicht (mehr) und bevorzeugt eine andere Herangehensweise an Rollenspiele.

Dass die Kampagne böse und schlecht ist, das kommt doch kaum vor in diesem Thread. Hier und da mal ein Seitenhieb auf Details, die bestimmte Leute besonders gestört und das wars.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Antariuk am 22.04.2015 | 12:58
Dann jetzt mal Butter bei die Fische: wie transferiert man G7 jetzt am besten zu D&D? Ich hatte ja schonmal nach Levelbereichen gefragt und weiter oben gelesen dass raise dead im Kontext der Story schon ein Problem wäre, was automatisch zauberkundige Charaktere ab Level 5 betrifft (in 3.X/Pathfinder). Was gibts denn noch alles zu beachten, bzw. umzubauen?
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.04.2015 | 13:04
Ja manchmal sind die APs sehr railroadig am Anfang und werden dann spter viel freier. Ich sach nur ich hab in den ersten zwei Bänden Kingmaker nicht so krass viel Sandbox gefunden. Korrigier mich wenn ich mich falsch erinnere oder es später besser wird.

Allgemein ist es natürlich fast unmöglich da echt ne Sandbox draus zu machen, weil die Bände ja zeitlich nacheinander aufeinander aufbauen, und die Ausgangssituation für den nächsten Band muss ja halbwegs vergleichbar sein.

Also bei Kingmaker im speziellen ist es bei vielen Dingen wurscht, wann und ob die überhaupt auftauschen. Die ersten Bände sind ja im Grunde nur Sammlungen von Encountern, von denen manche bei einigen Gruppen deutliche Sputen hinterlassen und manche nur am Rande vorkommen, wenn überhaupt. Es kommt halt darauf an, whohin sich die SCs bewegen und in welcher Reihenfolge sie was erkunden möchten. Ausserdem kann der SL jede Menge andere Dinge mit einbauen, so kam z.B. bei uns Ivorettis Burg gar nicht vor, das Turnier erst gegen Ende der Kampagne und wir hatten dafür ein ganzes Gebiet mit besonderen Feen.

Da ist Kingmaker aber ne Ausnahme, meistens ist es schon so, dass ein Band auf den nächsten folgen sollte, obwohl ja auch da es dem SL überlassen ist in welchem Tempo er das denn gerne handhaben will.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: zaboron am 22.04.2015 | 13:05
Jaja. Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich ziehe das, was Du eigene Weltgestaltung, nennst ebenfalls vor. Der entscheidende Punkt ist jedoch ein anderer: wenn ich ein komplett gerailroadetes Abenteuer schreiben würde, käme dabei in Bezug auf die niederschreibbare "Story" etwas Besseres heraus als das, was wir mit einer Runde am Spieltisch fabrizieren. Mehr sage ich gar nicht.
Selbst das ist aber abhängig von der Runde. Wenn du so kreativ bist, dass rein mit deinen eigenen Ideen was geileres rauskommt als mit Beteiligung von 5 weiteren Personen, dann ist das was du sagst wohl richtig. Ich dagegen bin schrecklich unkreativ, oder meine Spieler sind sehr einfallsreich, so dass das was wir zusammen am Spieltisch fabrizieren, eigentlich fast immer eine wesentlich bessere "Story" ergibt als alles, was ich mir selbst ausdenken könnte. Es wird einfach sehr viel mehr Potential genutzt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 22.04.2015 | 13:05
Langsam führt das sehr OT, ev. sollte man es ja abtrennen, dennoch wollte ich das nochmal kurz aufgreifen:

Das Problem ist denke ich ein anderes:

Ich behaupte, dass man im Spiel am Tisch durchaus die selbe Spieldichte und -tiefe erreichen kann, aber natürlich mit einer Einschränkung: Man bespielt ja nicht ganz Aventurien, sondern meist nur einen Teil bzw. hat ein Schwerpunktgebiet. In diesem Schwerpunktgebiet kann die Spieldichte und -tiefe am Tisch aber weit die selbst offizieller Publikationen übertreffen und ggf. sogar konsistenter sein (oder zumindest nicht inkonsistener, erweckt doch der offizielle Metaplot nicht selten bei mir den Eindruck, er wäre selbst am Tisch erspielt worden).
ein.

Ich glaube auch, dass wir es da wieder mit zwei unterschiedlichen Paar Schuhen zu tun haben:

Natürlich entwickelt sich aus den meisten Runden, die ihren Metaplot im Spiel stricken, keine Geschichte von vergleichbarer Komplexität und Vielschichtigkeit wie die Geschichte Aventuriens. Wenn man das hinterher aufschreibt, sieht es sicher in den meisten Fällen dünner, inkonsistenter, weniger originell aus.

Andererseits spiele ich ja nicht, damit hinterher, wenn man es aufschreibt, eine möglichst tolle, komplexe Geschichte rauskommt, sondern um eine tolle, vielschichtige Geschichte zu erleben. Und dafür hat das selber-Metaplotstricken den unschätzbaren Vorteil, dass sich die wichtigen Entwicklungen aus den Entscheidungen und Handlungen der Hauptfiguren (der SC) ergeben können, und zwar ohne, dass er SL dafür irgendwelchen Illusionismus bemühen muss.

Was Spieltiefe angeht: Da würde ich sogar behaupten, dass der frei entstehende Metaplot tendenziell mehr Tiefe ermöglicht, weil er es erleichtert, den Fokus auf die Figuren und deren Entwicklung zu legen anstatt auf ihnen äußerliche Ereignisse.

So was wird von der 7G-Kampagne halt schlicht und einfach kaum unterstützt - und das ist jetzt gar kein Gemecker, denn wie gesagt: Dafür bekommt man die Interaktion mit einem komplexen, vielschichtigen Setting auf einem Detail- und Intensitätsniveau, das seinesgleichen sucht.

Trotzdem ist die Kampagne halt enorm stark gescriptet, was je nach Spielvorliebe ein großer Minuspunkt sein kann. Und dass man nicht alles haben kann - extrem feinteilige Verzahnung mit einem komplexen vorgefertigten Setting und gleichzeitig totale Freiheit - ist mir auch klar. Nur sollte man den Leuten halt sagen, was sie bekommen, wenn sie sich die 7G holen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 13:07
Ich denke, man kann die prinzipielle Idee verwenden und eine eigene Kampagne in Anlehnung an die Borbarad-Kampagne erstellen. Man wird ein eigenes Setting brauchen, da sich Aventurien einfach nicht gut mit D&D darstellen lässt und kann dann entweder Die Kampagne auf ein bestehendes Setting anpassen oder sich einfach ein neues Setting genau für die Kampagne bauen (z. B. ein High-Fantasy Aventurien, wenn man's relativ nah am Original haben möchte).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.04.2015 | 13:07
Dann jetzt mal Butter bei die Fische: wie transferiert man G7 jetzt am besten zu D&D? Ich hatte ja schonmal nach Levelbereichen gefragt und weiter oben gelesen dass raise dead im Kontext der Story schon ein Problem wäre, was automatisch zauberkundige Charaktere ab Level 5 betrifft (in 3.X/Pathfinder). Was gibts denn noch alles zu beachten, bzw. umzubauen?

Wo wollt ihr das ganze spielen? Auf Aventuerien? Wenn nicht ist Raise Dead nicht so wirklich ein Problem, weil du als SL jederzeit einen Grund finden kannst warum der Spruch nicht geht wenn es gar nicht passt. Oder du erlaubst solche Magie einfach nicht, das machen genügend SLs sowieso.

Wenn du auf Aventurien spielen willst musst du die Zauber eh etwas anpassen weil sonst der Fluff der Welt putt geht.

Meine Gruppe wird vermutlich Level 6 oder 7 sein wenn wir damit anfangen. Da sie wesentlich zu groß ist kann ich in dem Fall auch raussuchen welche Klassen da mitmachen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Hotzenplot am 22.04.2015 | 13:11
Nur sollte man den Leuten halt sagen, was sie bekommen, wenn sie sich die 7G holen.

Dast ist m. E. ein ganz wichtiger Punkt. Wobei ich schon glaube, dass heutzutage fast jeder weiß, was da auf ihn zukommt (war früher eben anders).

Ich habe die große Besprechung zur G7 mit meiner Gruppe auch noch vor der Brust und habe da auch das Problem, dass es bei jetziger Betrachtung wohl verschiedene Meinungen zum Thema Abweichungen vom Metaplot, Railroading und Flaschenhälsen gibt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 13:18
wenn ich ein komplett gerailroadetes Abenteuer schreiben würde, käme dabei in Bezug auf die niederschreibbare "Story" etwas Besseres heraus als das, was wir mit einer Runde am Spieltisch fabrizieren. Mehr sage ich gar nicht.

Ich kann nur für mich hier sprechen, aber mir ist es sowas von egal, wie gut und kulturwissenschaftlich relevant die Geschichte ist, die bei einem Rollenspiel herauskommt. Mir kommt es halt darauf an, dass man sich austoben kann, das man seinen Charakter so ausspielen kann, wie man es möchte, dass man gemeinsam etwas bewegt, und zwar auf eigene Rechnung nach eigenen Regekn. Ich liebe die coolen Momente, Crowning Moments of Awesome, und die kann man nicht herbeiskripten bzw. wenn man es tut, dann fühlt es sich nicht annährend so befriedigend an, als wenn das aus dem Spiel heraus entstanden ist.

Man erlebt die Geschichte, weil man sie selber mit formt (oder zumindest daran glaubt, sie selbst mit zu formen) und spielt sie nicht nach. Bei DSA hat das auch lange mit mir geklappt. Es dauerte halt bis ich die Linearität durchschaut und erkannt habe, dass es nicht wir Spieler sind, die die Geschichte formen, sondern die Abenteuerautoren. Wenn man damit leben kann, bzw. das mag, dann spricht ja nichts dagegen, das so zu spielen. Ich will's nicht verteufeln, aber meins ist's halt nicht.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Wellentänzer am 22.04.2015 | 13:19
Dann jetzt mal Butter bei die Fische: wie transferiert man G7 jetzt am besten zu D&D? Ich hatte ja schonmal nach Levelbereichen gefragt und weiter oben gelesen dass raise dead im Kontext der Story schon ein Problem wäre, was automatisch zauberkundige Charaktere ab Level 5 betrifft (in 3.X/Pathfinder). Was gibts denn noch alles zu beachten, bzw. umzubauen?

Hm, die Magie wäre auch aus meiner Sicht das größte Problem. Ich würde vermutlich auf ein D&D-Derivat mit heruntergedimmter Magie zurückgreifen. Conan 3.X beispielsweise. Habe das aber nicht mehr gut genug im Kopf, um das locker als Empfehlung aus dem Ärmel zu schütteln. Feuersänger fällt das mit Sicherheit leichter.

@ bobibob, FlawlessFlo & Auribiel (und andere): Das ist ne höchst spannende Diskussion. Passt nur bedingt in diesen Thread hier, ist es aber sicherlich wert, geführt zu werden. Bin nun aber erst mal wieder bis morgen Abend unterwegs. Vielleicht hab ich zwischendurch mal etwas Luft. Falls Ihr einen Thread dazu eröffnet, sagt gerne Bescheid. Ich frage mich seit vielen Jahren, was die DSA-Faszination in Sachen Metaplot und co. nun genau ausmacht und weshalb sich Leute aktiv und im Tanelorn-Sprech quasi "wider besseres Wissen" eine zeitlang für stärker gerailroadete Spielrunden entscheiden - SL wie Spieler. Ich würde das mit Vor- und Nachteilen der jeweiligen Stile begründen. Denn wenn freies Spiel in allen Belangen besser (im Sinne der Spieltheorie also stark dominant) ist, würde das gelenktere Spiel ja keinerlei Attraktivität aufweisen. Das kann ich aber selbst nicht bestätigen und kenne genügend gut informierte Gegenbeispiele. Insofern müsste man sich tatsächlich mal die Mühe machen und vergleichen. Schwieriges Thema in einem Forum mit so klar definierten Präferenzen in der Userschaft. Aber spannend.

Eventuell liegt da der entscheidende Knackpunkt:
Natürlich entwickelt sich aus den meisten Runden, die ihren Metaplot im Spiel stricken, keine Geschichte von vergleichbarer Komplexität und Vielschichtigkeit wie die Geschichte Aventuriens. Wenn man das hinterher aufschreibt, sieht es sicher in den meisten Fällen dünner, inkonsistenter, weniger originell aus.

Andererseits spiele ich ja nicht, damit hinterher, wenn man es aufschreibt, eine möglichst tolle, komplexe Geschichte rauskommt, sondern um eine tolle, vielschichtige Geschichte zu erleben.
Da bin ich mir nicht immer sicher. Die Konzentration auf das Geschehen am Spieltisch ist sicherlich wichtig. Aber ich könnte mir vorstellen, dass je nach Gruppe das retrospektive Aufarbeiten der Erlebnisse und Anekdoten großartig ist und über die Spielzeit hinaus gemeinschafts-, freundschafts- und identitätsstiftend wirkt. Insofern würde die megafette, kontinentübergreifende Geschichte womöglich doch unter den richtigen Rahmenbedingungen für diverse Gruppen attraktiver sein. Das würde die Realitäten zumindest gut erklären.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Chiarina am 22.04.2015 | 13:30
Tja. Leider muss ich auf den Beitrag nochmal zurück kommen:

Zitat von: Wellenreiter
Willst Du ernsthaft behaupten, dass die Qualität eines gemeinschaftlich im Vorfeld ersonnenen Metaplots bei gleichen Rahmenbedingungen einem mehr oder minder spontanen Entstehen am Spieltisch plus SL-Vorbereitung ebenbürtig ist?

Wo habe ich denn das behauptet? Ich habe geschrieben, dass man einiges "im Verlauf des Spiels" einfügen kann. Aber das Spiel dauert doch eine ganze Kampagne lang, oder? Kann es sein, dass du mich missverstanden hast? Ich bin für gewissenhafte Vorbereitung, gern auch zu Hause nach gründlicher Recherche. Ich will die Vorbereitung allerdings selbst machen, statt sie aus irgendwelchen Heftchen unkreativ zu übernehmen. Ich weiß nämlich besser, als irgendein DSA-Autor, wie meine Leute am Spieltisch ticken. Und ich weiß auch besser wie meine eigenen Abenteuer aussehen, als die von irgendeinem anderen Autor.

Zitat von: Wellenreiter
Das ist doch bestenfalls Propaganda, aber eigentlich offensichtlicher Unfug. Den Leuten wurde dieser Unfug eingetrichtert und das hat sich tatsächlich verselbständigt. Erstaunlich. Aber das zeigt zumindest mal das Problem auf. Da werden die Vorteile einer Herangehensweise an Rollenspiele in der Vordergrund gedrängt und die Nachteile schlicht geleugnet. Pure Besserspielerei. Der eine, wahre Weg ist gefunden. Heureka. Seufz. Nundenn. Muss weg.

Du sprichst mir hier en passant mal eben meine eigene Meinung ab und stellst mich als hirnlosen Nachplapperer dar. Ich möchte ich dich bitten, dir einfach mal zu überlegen, ob du hier gern so behandelt werden würdest. Weitere Kommentare spare ich mir.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.04.2015 | 13:32
Leute das ist jetzt vom Thema ob und wie das konvertiert wurde jetzt schon so weit weg dass man es nicht mal mehr mit dem Fernglas erkennen kann.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: am 22.04.2015 | 13:33
Hm, Deinen Aussagen wirkten auf mich schon sehr normativ. Falls Du das wirklich nur auf Deine eigene Gruppe bzw. Person beziehen und nicht verallgemeinern wolltest, nehme ich das zurück. Sorry.

Bei sowas hier geht mir aber schon der Hut hoch, denn da schwingen für meine Begriffe klare Wertungen mit:
Ich will die Vorbereitung allerdings selbst machen, statt sie aus irgendwelchen Heftchen unkreativ zu übernehmen.
Vielleicht ist das nicht beabsichtigt. In Ordnung, dann tuts mir leid.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Chiarina am 22.04.2015 | 13:45
Die Wertung folgt im nächsten Satz:

Zitat
Ich weiß nämlich besser, als irgendein DSA-Autor, wie meine Leute am Spieltisch ticken. Und ich weiß auch besser wie meine eigenen Abenteuer aussehen, als die von irgendeinem anderen Autor.

Mehr war nicht beabsichtigt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Achamanian am 22.04.2015 | 13:46

Eventuell liegt da der entscheidende Knackpunkt: Da bin ich mir nicht immer sicher. Die Konzentration auf das Geschehen am Spieltisch ist sicherlich wichtig. Aber ich könnte mir vorstellen, dass je nach Gruppe das retrospektive Aufarbeiten der Erlebnisse und Anekdoten großartig ist und über die Spielzeit hinaus gemeinschafts-, freundschafts- und identitätsstiftend wirkt. Insofern würde die megafette, kontinentübergreifende Geschichte womöglich doch unter den richtigen Rahmenbedingungen für diverse Gruppen attraktiver sein. Das würde die Realitäten zumindest gut erklären.

Klar, das kann auch ein Reiz sein - manche Gruppen stehen dabei vielleicht mehr auf die Reminiszenz toller Gruppenerlebnisse, andere auf die toller Interaktionen mit einem irrsinnig ausgearbeiteten Metaplot ... für mich war es ja auch irgendwie aufregend, "wichtige" DSA-NSC wie Galotta "(wieder-) zu treffen.
Im Rückblick überwiegt für mich aber da schale Geschmack, die Kampagne doch eher abgearbeitet zu haben (und das 2x). Positiv herausstechend sind dagegen für mich oft die Momente, in denen etwas richtig anders lief als gescriptet, weil wir uns da die Kampagne zu eigen gemacht haben. Für andere mag das anders sein - ich hätte aber auch in der Rückschau sicher mehr Freude an einer Kampagne, in der wir uns freier und unverkrampfter hätten bewegen können (und ja, ich weiß, dass man das sowieso immer "darf", aber es bleibt halt ein Unterschied, ob das Material dafür vorgesehen ist oder ob man erst wochenlange Arbeit ins Aufbohren investieren muss ...).
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Auribiel am 22.04.2015 | 14:18
Was mir zum Powerlevel noch einfällt:

Wenn ich schon D&D nutze, sollte sich einiges, was den Plot sprengen könnte (Raise Dead?) durch die GESINNUNG der Helden einschränken lassen, oder dürfen rechtschaffen bis chaotisch gute Chars so etwas nutzen? Grundsätzlich würde ich bei der G7 deutlich machen, dass man es mit HELDEN zu tun hat und grundsätzlich Chars von guter Gesinnung vorschlagen, ev. sogar eher rechtschaffen neutral denn chaotisch gut - denn chaotisch ist schon wieder etwas, das unabhängig von der Gesinnung sehr borbaradianisch sein kann.

Falls das schon erwähnt wurde: Sorry, habe die letzten Beiträge nur überflogen.  :-[
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.04.2015 | 14:30
Ja klar dürfen die das nutzen. Eigentlich sind es meistens diese Chars die das nutzen. Allerdings gibt es ja immer Wege für den SL warum das Ritual nicht geht z.B. weil irgendetwas, wie die Präsenz eines Gottes, es blockiert.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 14:34
Zitat von: Wellentänzer
[...] das retrospektive Aufarbeiten der Erlebnisse und Anekdoten großartig ist und über die Spielzeit hinaus gemeinschafts-, freundschafts- und identitätsstiftend wirkt.

Das sehe ich auch so. Allerdings empfinde ich es eben besonders dann positiv und in Erinnerung bleibend, wenn diese Erlebnisse eben aus dem Spielfluss der Gruppe entstanden sind und nicht mehr oder minder Feder des Autors entspringen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Aurean am 22.04.2015 | 14:47
Raise Dead ist ein Spell den ich wirklich eher von Chars auf der Good-Achse erwarte. Einem Evil Char würde ich eher eine Mentalität unterstellen, das es ihm meistens egal ist ob ein Verbündeter lebt oder nicht, solange es ihn nicht selbst betrifft.

Ich bin jetzt nicht wirklich der D&D Experte und habe G7 auch nur einmal gelesen, weswegen ich keine konkreten Probleme benennen kann/sollte. Allerdings ist, wie schon mehrfach hier erwähnt, wohl das größte Problem das Machtlevel der Magie. Es gibt einfach Dinge die in DSA nur sehr schwer und nur von sehr erfahrenen/mächtigen Magiern bewirkt werden können die in D&D jeder Durchschnittsmagier problemlos macht.

Weil Conan Conan d20 erwähnt wurde:
Das könnte ich mir sogar relativ gut vorstellen. Das Magiesystem ist stark auf Rituale asugelegt. Dämonen und Pakte können in diesem Magiesystem eine gewichtige Rolle Spielen und auch das Corruption Points System würde sich meiner Meinung nach gut in die G7 einfügen lassen.
Grundsätzlich fördert Conan d20 eher das Spiel mit nicht-Magiern und zumindest in dieser Hinsicht wären einige Stolpersteine für eine Konvertierung ausgeräumt.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Crimson King am 22.04.2015 | 14:59
Wenn ich schon D&D nutze, sollte sich einiges, was den Plot sprengen könnte (Raise Dead?) durch die GESINNUNG der Helden einschränken lassen

Getreu der Prämisse "Convert the setting, not the system" sollte man alle Utilities und Supportzauber, die völlig Aventurien-untypisch sind, aus der Zauberliste nehmen. Das dürfte das Powerlevel auch von hochstufigen DnD-Castern dann auf ein erträgliches Maß bringen, weil da wohl so gut wie alle Plotkiller drunter fallen. Eine Einschränkung durch die Gesinnung oder andere Randbedingungen ist dann nicht mehr nötig.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.04.2015 | 15:04
Hm, lass mich überlegen... Vielleicht an den Stellen, an denen sinngemäß immer wieder steht:
da uns die Kompetenz fehlt sinnvolle und vernünftige SC Aktionen zu erwarten, machen sie die Arbeit selber?

 
Zitat
Brauchst du wirklich mehrere komplett ausgearbeitete Lebensvarianten,
Nein , ich hätte gerne eine Basis um die Fologen ausarbeiten zu können
wenn
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zitat
Plotbasierte Kaufabenteuer sollen also alle möglichen Handlungsvarianten ausgearbeitet vorlegen
Nein, die sollen mir die Grundlagen liefern, den Plot anzupassen.


Zitat
Zu Punkt 2 (anders machen ohne Erlaubnis): Warum bemängeln dann so viele, daß ihnen das fehlt?
Ich bemängele das mir das Material, das Fundament, zum anpassen fehlt und die SCs ignoriert werden.
Zitat
. Die Dinge, die man daran nicht mag, nicht zu ändern, liegt nicht am Spiel,

meine Hausregeln für Aventurien

http://www.sjgames.com/gurps/books/Basic/
http://www.sjgames.com/gurps/books/fantasy/
http://www.sjgames.com/gurps/books/magic/
 
Rate mal was ich gestrichen habe

 Zum Thema Ideensteinbruch:
Ideen sind Billig nen Groschen für das Schock, was zählt ist was man daraus macht
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: korknadel am 22.04.2015 | 15:11
Aber zu behaupten, man könne am Spieltisch in einer vergleichbaren Spieldichte und -tiefe das erreichen, was DSA metaplotbezogen auf allen Kanälen so herausfeuert, ist nach meiner Erfahrung eine Täuschung. Ich habe das wirklich schon sehr oft von Leuten gehört und mittlerweile locker 20 SL gesehen, die sich dazu nach eigener Einschätzung imstande sahen. Nur: das war ohne Ausnahme eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Ein frommer Wunsch, geboren aus einer Mischung aus Selbstüberschätzung und Unkenntnis.

Ich denke, dass man innerhalb einer Gruppe tolle, tiefe, komplexe (Meta-)plots entwickeln und erleben kann. Aber DSA hat ja vor und mit der G7 weit mehr als nur einen spieltischbezogenen Metaplot gemacht. Das allmähliche Ausbauen und Verfeinern einer Spielwelt, das zunehmende Geschichtsbewusstsein, das sich über zig Kanäle -- Abenteuer, Spielhilfen, Romane, Baronie-Spiel, Aventurischer Bote, Cons etc. -- gespeist hat, das kriegt man am eigenen Spieltisch so erst mal nicht hin. Ich bin überzeugt, dass das auch von den damaligen Protagonisten nicht in der Form geplant war, sondern dass das Phänomen DSA/Aventurien eine Eigendynamik entwickelt hat. Ich habe 1987 mit DSA angefangen, und ich habe das alles mit großer Spannung und Begeisterung beobachtet.

Und dann trat eben das ein, was Rumpel eben angedeutet hat: Man hatte miterlebt, wie die Welt gewachsen ist, war Galotta bei den 1000 Ogern begegnet, dem KGIA beim Wolf von Winhall, den Amazonen beim Turnier in Gareth und in Gabe der Amazonen etc. Man hatte das Mittelreich schon gegen den Orkensturm verteidigt. Man hatte den Herrscher des Bornlands im AB gewählt. Und zwar nicht als Char, sondern als Spieler, als SL oder auch bloß als Leser. Und auf diesem angesammelten guten Dutzend Jahren an gemeinsam erlebter/beobachteter Spielweltentwicklung hat die G7 aufgesetzt, und das war das Aufregende an ihr.

Und genau das lässt sich nicht am Spieltisch improvisieren und auch nicht nach D&D konvertieren.

Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Feuersänger am 22.04.2015 | 15:37
Wo soll denn eigentlich das Problem mit Raise Dead liegen? Ist doch praktisch, und verhindert eher, dass man sich mit dem Plot in die Ecke malert.

Conan D20 hab ich in der Tat mal für Aventurien vorgeschlagen. Dürfte schon gehen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: ElfenLied am 22.04.2015 | 15:57
Einem Evil Char würde ich eher eine Mentalität unterstellen, das es ihm meistens egal ist ob ein Verbündeter lebt oder nicht, solange es ihn nicht selbst betrifft.

Pragmatische Charaktere wägen ab, ob es sich lohnt, jemanden wiederzubeleben. Raise Dead ist aus gutem Grund kein rein guter Zauber. Den psychopathischen Handlanger mit Vorliebe für Rasiermesser und Zahnseide kann man eben nicht so einfach ersetzen ;)
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: FlawlessFlo am 22.04.2015 | 16:03
Pragmatische Charaktere wägen ab, ob es sich lohnt, jemanden wiederzubeleben. Raise Dead ist aus gutem Grund kein rein guter Zauber. Den psychopathischen Handlanger mit Vorliebe für Rasiermesser und Zahnseide kann man eben nicht so einfach ersetzen ;)

Mal ganz davon abgesehen, dass auch böse Charaktere Freunde und Loyalität kennen.
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: Archoangel am 22.04.2015 | 16:58
Aventurien D&D made easy: halbiere die DSA-Stufenangaben dann passt es zu (A)D&D. Müsste auch für 3.X gehen. Raise Dead ist kein Problem - den bekommen die Charaktere ja dann erst auf Stufe 9 aka DSA18 ... da passt das schon. Habe ich jahrelang so gemacht - man führt dann einfach Zwischenstufen ein, also 1.0 ; 1.5 ; 2.0 etc. und verteilt die goodies zwischen den Halbstufen. Wenn man mag nennt man die Zauber noch anders (MM -> Fulminictus). Fertig. Bloß keinen Riesenaufwand machen ...
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: oliof am 22.04.2015 | 17:46
Danke, @Archo!
Titel: Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
Beitrag von: afbeer am 23.04.2015 | 10:00
Das Regelsystem D&D 4. Edition benutzt für Aventurien, damit sollte dann doch auch die Sieben Gezeichneten spielbar sein, auf Drudenfusz' Blog
http://dnd4aventurien.blogger.de/ (http://dnd4aventurien.blogger.de/)
Bitte alle Blogbeiträge beachten.