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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => DSA4 und früher => Thema gestartet von: Quaint am 13.05.2015 | 00:11

Titel: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 13.05.2015 | 00:11
Zur konkreten Situation (wir spielen allerdings nach anderen Regeln, am Setting haben wir aber nichts wesentliches geändert)
Es war einmal in einer schönen Stadt in Weißmaraskan, da wurde von einem unbekannten Saboteur eine Maraske von einem Stand für exotische Tiere freigelassen. Das Tier läuft Amok, es gibt eine Massenpanik samt einiger Verletzter, das Tier beisst ca. 9 Menschen, die mit schweren Vergiftungserscheinungen dahinsiechen. Der Gruppenmagier kann sich durch die panischen Menschen vorkämpfen und das wildgewordene Tier mit Kampfzaubern ausschalten. In unmittelbarer Folge schaffen es der Magier und die Hexe, alle Verletzten zumindest soweit zu versorgen, dass es nicht zu Todesfällen kommt und sich vorraussichtlich alle anständig erholen werden. Die Stadtwache hat dazu null beigetragen, weder haben sie gegen das Untier gekämpft noch haben sie nennenswert zur Versorgung der Verwundeten beigetragen. Im Nachhinein zeigen sie sich zwar vage dankbar, fühlen sich für eine Belohnung aber nicht zuständig (das sollte denen zur Folge der Standbesitzer machen oder die geretteten Menschen), der Standbesitzer (der vor kurzem noch glaubte wegen fahrlässiger Tötung hingerichtet oder gelyncht zu werden) fängt darauf angesprochen an, quasi um jeden Heller zu feilschen, woraufhin der verhandelnde Charakter das dann auch drangibt.
Im folgenden klärt die Gruppe das Verbrechen dann auf, konfrontiert den Schuldigen und bringt ihn dazu, via Schweigegeld indirekt zu gestehen. Allerdings macht sich direkt ein schlechtes Gewissen breit, andererseits möchte man sich auch nicht für einen feuchten Händedruck bemüht haben. Also geht man zur Stadtwache, spricht dort einen Offizier und offenbart, man habe Informationen, die den Fall praktisch lösen würden, man hätte nur gerne Bezahlung für die Mühen und Risiken. Zugegebenermaßen ist dieses Gespräch aufgrund angesäuerter Spieler und etwas mangelnder Charakterwerte nicht allzu diplomatisch. Der Offizier reagiert mehr als ein wenig angesäuert und befiehlt die Festnahme der Charaktere. Da die aber zu den fähigeren Exemplaren der Gattung zählen hätte durchaus die Chance bestanden, die anwesenden Stadtwachen zu überwältigen und/oder sich den Erfolg der Verhandlungen durch (verbotene) geistesbeeinflussende Magie zu sichern. In jedem Fall wird das Spiel erstmal unterbrochen, eine Diskussion oder wohl besser ein Streitgespräch folgen.

Position a) (Spieler, überwiegend) Wenn ich Großes leiste, einen auf Held mache, Großmut beweise, dann sollte das auch honoriert werden, und zwar auch (aber nicht nur) in monetärer Hinsicht. Im Grunde sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, belohnt zu werden und wenn man schon fragen muß, ist es der Gipfel der Unverschämtheit, so abgewatscht zu werden.

Position b) (SL) Ihr habt kein Recht belohnt zu werden. Die armen Leute sind durch das zugrunde liegende Verbrechen schon geschädigt, und da sollen sie noch was erübrigen für euch? Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.

Kurzum man kommt nicht überein, die drohende Eskalation wird aber entschärft und man darf dann gehen, nachdem die Wache nicht zahlen wollte und man dann auch keine Informationen herausgab. Der bisherige SL ist aber angesäuert und der SL Posten wird vorübergehend jemand anderem übertragen, der dann aber auch andere Dinge abhandelt und diese Geschichte erstmal so stehen lässt.

Wie würdet ihr das bewerten?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.05.2015 | 00:22
DSA Meister in kiesowscher Glorie?
!
Die Spinnen die Maraskanis, aber sowas von?

Zitat
Position b) (SL) Ihr habt kein Recht belohnt zu werden.
Und ob sie das haben! Kopfgeld zumindest

Zitat
Die armen Leute sind durch das zugrunde liegende Verbrechen schon geschädigt
typischer Schwachfug, die Stadt wurde nicht geschädigt, kann ja sein, das sie arm ist aber das ist ne sehr schwache Ausrede

Zitat
Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.
typische DSA Meister Erziehungsallüren
Zitat
Der Offizier reagiert mehr als ein wenig angesäuert
Ich hatte Charaktrere die hätten den Offizier schon für mangelnde Höflichkeit und Respekt auspeitschen lassen
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Feuersänger am 13.05.2015 | 00:25
...und sich dann wundern, wenn die Spieler keinen Bock mehr haben, sich als Helden für nen feuchten Händedruck den Arsch aufzureißen, sondern fortan eben lieber psychopathische Arschlöcher spielen.

"Was, ne Maraske ist ausgebüxt? Jo viel Spaß, wir sind dann mal weg."
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Edvard Elch am 13.05.2015 | 00:31
Das passiert, wenn man sich nicht darüber einig ist, wie man spielen will.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Pyromancer am 13.05.2015 | 00:34
Position a) (Spieler, überwiegend) Wenn ich Großes leiste, einen auf Held mache, Großmut beweise, dann sollte das auch honoriert werden, und zwar auch (aber nicht nur) in monetärer Hinsicht. Im Grunde sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, belohnt zu werden und wenn man schon fragen muß, ist es der Gipfel der Unverschämtheit, so abgewatscht zu werden.
Wenn man armen Leuten hilft, dann kann da keine große Belohnung rausspringen. Die armen Leute können das nicht bezahlen.

Der kluge Held hilft eben den reichen Leuten, und handelt vorher die Belohnung aus. Der Klassiker ist ja, man hilft dem König und bekommt dafür das halbe Königreich und die Königstochter zur Frau - da muss man sich als Gruppe halt irgendwie einigen, wie man das aufteilt.

Zitat
Position b) (SL) Ihr habt kein Recht belohnt zu werden. Die armen Leute sind durch das zugrunde liegende Verbrechen schon geschädigt, und da sollen sie noch was erübrigen für euch? Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.

Wenn die SL will, dass die Spieler selbstlose Trottel spielen, die sich für die Gemeinschaft den Arsch aufreißen und sich dann mit einem feuchten Händedruck nach Hause schicken lassen, dann soll er das gefälligst vorher sagen. Es soll ja irgendwo Spieler geben, die stehen auf sowas.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Supersöldner am 13.05.2015 | 00:38
Die Königstochter aufteilen?  Das ginge aber versöhnst sich bei ihr abzuwechseln nicht gegen die DsA Moral ?  (der Trend bestätigt meine DsA ablehnende  Haltung)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: ElfenLied am 13.05.2015 | 01:01
Also bei dem SL hätte ich zum letzten Mal selbstlos gehandelt. In Zukunft wird vorher eine Belohnung ausgehandelt, und das Armuts Argument ist auch nur bedingt gültig, da es neben Gold auch andere Formen der Belohnung gibt, und sei es nur freie Kost/Logis in der Taverne.

Wenn ich Spieler in der beschriebenen Situation wäre, würde ich in bester Game of Thrones Manier handeln und den Offizier auf die eine oder andere humorvolle Art erniedrigen/exekutieren. Und anschließend bei diesem SL nicht mehr mitspielen.

Die Königstochter aufteilen?  Das ginge aber versöhnst sich bei ihr abzuwechseln nicht gegen die DsA Moral ?  (der Trend bestätigt meine DsA ablehnende  Haltung)

Verbietet das DSA Regelwerk Polygamie?  ~;D
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Edvard Elch am 13.05.2015 | 01:07
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Tybalt am 13.05.2015 | 01:15
Ich verstehe nicht so recht, warum hier einige auf eine Belohnung bestehen. Es ist ja nicht so als wenn der SL zur Belohnung ggf. jedem Spieler 100€ in die Hand drücken würde oder so. Die Belohnung ist doch immerhin fiktiv. Und überhaupt, was ist mit dem guten alten "Euer Dank ist mir Lohn genug!" geworden?  ;D

Von daher ist es viel mehr "Belohnung" wenn sich eine interessante Spielsituation ergibt. Es ist überhaupt nicht verwerflich, wenn der SL die SCs auflaufen läßt. Ein guter Schachzug wäre eventuell gewesen: "Weil ihr so selbstlos euer Leben aufs spiel gesetzt habt, bekommt ihr einen Bonus von x Erfahrungspunkten." Boom. Done.

Aber wenn meine Spieler auf Kindergarten machen würden, "Ich spiele ab jetzt ein Arschloch" proklamieren und z.B. anfangen würden, NSCs zu töten, weil sie es können, eben nur weil sie keine Belohnung bekommen, dann wäre für mich als SL der Punkt erreicht, die Notbremse zu ziehen. Ich mach mir doch nicht die Arbeit als SL nur damit die Spieler stumpfe Murderhobos ohne Gewissen spielen können die rumlaufen und wahllos Leute töten (ob nun humorvoll oder nicht), nur weil die sie komisch angeschaut haben oder so.

Aber: Wenn ein SL sowas von sich gibt:

Zitat
Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.

dann würde ich mich auch beschweren. Nicht, weil ich mich über entgangenes fiktives Geld ärgern würde, sondern weil der SL mir eine coole Situation kaputtmachen will. Hey, zwei Parteien auszunehmen und damit durchzukommen, das klingt doch nach Spaß! Aber ein SL, der versucht mich zu erziehen... das kann ich ja nun garnicht ab.


Aber insgesamt keine schöne Situation. IMHO wird es höchste Zeit daß die Gruppe sich zusammensetzt und darüber spricht, wie man spielen will.

Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: CokeBacon am 13.05.2015 | 01:34
Die Stadtwache hat dazu null beigetragen, weder haben sie gegen das Untier gekämpft noch haben sie nennenswert zur Versorgung der Verwundeten beigetragen.
Position b) (SL) Ihr habt kein Recht belohnt zu werden. Die armen Leute sind durch das zugrunde liegende Verbrechen schon geschädigt, und da sollen sie noch was erübrigen für euch? Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.
Hier liegt das Problem. Der SL findet es ingame unplausibel, dass eine Belohnung verlangt wird. Die Spieler finden es unplausibel, dass die Stadtwache inkompetent ist (witzigerweise wird die Wache für ihre Inkompetenz bezahlt, während die SC für ihre Kompetenz nichts kriegen^^). Letztendlich liegt hier das Problem aber beim SL: Wenn er es realistisch/plausibel will, dann darf er seine NSC nicht so nutzlos darstellen. Wenn er es trotzdem tut, muss er sich nicht über die aktuelle Situation wundern.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 13.05.2015 | 02:06
Ja, also ich geb auch nochmal meinen Senf dazu, bevor ich mich für heute verabschiede. Ich war in der gegebenen Situation Spieler, aber an sich ist das meine Runde. Aufgrund einer gewissen Leitmüdigkeit bin ich aber ganz froh, dass auch mal andere Leute leiten, auch wenn das nicht immer komplett glatt geht. Wir wissen an sich auch wie wir spielen wollen, da hat sich der Gast-SL dann wohl etwas im Stil vertan. Die Charaktere sind überwiegend relativ zwielichtig (wir haben auch mit einem Kerkerausbruch in den schwarzen Landen begonnen und so) aber es gibt einen Gruppenkonsens doch eher die Guten sein zu wollen, von reinweiß und absolut edelmütig kann da aber nicht die Rede sein.

Ich finde auf jeden Fall lobenswert, dass man die Sache nicht ganz vor die Wand gefahren hat, sondern im kritischen Moment die Notbremse gezogen hat, drüber gesprochen hat und auch wenn man nicht überein kam, so damit verfahren ist, dass alle damit leben können. Im Vergleich zum ebenfalls denkbaren Stadtwachenmassaker ist mir das allemal lieber. Ich muss schließlich auch nächste Woche wieder leiten.

Mit Belohnung usw. ist halt das Problem auch eines der Anerkennung - wenn z.B. der Händler seine gesamte mickrige Barschaft unter Tränen der Dankbarkeit angeboten hätte, wäre die Reaktion sicher eine andere gewesen und evtl. hätte man sogar teilweise oder ganz verzichtet, um den Mann nicht an den Bettelstab zu bringen. Aber die eher halbherzige Dankbarkeit kombiniert mit einem Unwillen auch nur eine symbolische Belohnung herauszugeben ist mir als Spieler dann doch etwas sauer aufgestoßen. Ich mein, wenn die Stadt arm ist oder von Knauserern regiert wird, dann können die mir doch immernoch feierlich die silberne Ehrenmedaille des Schlagmichtot verleihen, komplett mit nem Briefchen dazu. Kostet sie notfalls nichtmal nen Dukaten, aber kommt ganz anders als: "Ja, eh, danke und so. Aber für Belohnungen sind wir nicht zuständig, versucht das doch mal bei den Verletzten oder dem Standbesitzer."

Ich meine, wir haben vermutlich 9 Menschenleben gerettet, wahrscheinlich auch den Standbesitzer (der ohne uns nix von einem Saboteur gewusst hätte und fürderhin wohl die juristischen Konsequenzen für mehrere fahrlässig verursachte Tote zu tragen gehabt hätte - was ihn vermutlich den Hals gekostet hätte). Gute Frage womit man das aufwiegen will. Aber wenn die Antwort ist: "Mit nix, und weilde gefragt hast behandel ich dich jetzt wie den letzten Arsch!" muss man damit weder als Charakter noch als Spieler sonderlich glücklich sein.

Eine große Krise für die Runde wird das allerdings wohl nicht geben, wir sind ja alle erwachsene Menschen und sollte der besagte Gast-SL den Posten nochmal wollen, kann er den Gastweise auch gerne haben, wobei ich ihn da nochmal ansprechen würde, damit er sich vielleicht ein wenig dem sonst üblichen Stil und den Wünschen der Gruppe anpasst. Da er allerdings auch angesäuert war, wird das wahrscheinlich nicht allzu bald passieren.

Danke jedenfalls für eure Meinungen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: pharyon am 13.05.2015 | 06:22
Ha, werter Meister des Schicksals, hier habt Ihr Euch geirrt!
Und dann so darauf zu drängen und sich am Besten noch von verschiedenen Parteien bezahlen zu lassen ist widerwärtig und gehört gestraft.
Einem Diener der Zwölfe, insbesondere jenen, die dem Grauen zugetan sind, ist ein Handeln ohne Belohnung - selbst wenn sie im Nachhinein verhandelt würde - ein fast frevlerischer Fehler.

Nur so zum Ingame-Argumentieren: Gerade phexische Heldentypen handeln sich gerne Belohnungen aus, auch mal im Nachhinein, wenn schnelles Handeln gefragt ist. Und eine Währung kann jeder anbieten: Gefallen.

Just my 2 Heller,

p^^
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: bobibob bobsen am 13.05.2015 | 07:33
Zum Held sein gehört für mich halt auch das Selbstlose. Wenn die Leute arm sind würde ich keine Belohnung erwarten.

Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Feuersänger am 13.05.2015 | 07:57
Zitat
Ich verstehe nicht so recht, warum hier einige auf eine Belohnung bestehen. Es ist ja nicht so als wenn der SL zur Belohnung ggf. jedem Spieler 100€ in die Hand drücken würde oder so. Die Belohnung ist doch immerhin fiktiv.

Genau deswegen wird umgekehrt ein Schuh draus: es ist ja nicht so, als müsste der SL die Spieler aus eigener Tasche bezahlen - also warum rumknausern?
Die SC haben ja durchaus Ausgaben und Kosten, selbst wenn sie kein Problem damit hätten ihr Leben für lau zu riskieren.

Vor allem aber macht der Ton die Musik. Siehe Quaints letzten Beitrag.

Erinnert mich btw an einen alten Thread zu dem Thema: "Knicker und Schundnickel":
www.tanelorn.net/index.php?topic=40582
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: wild dice am 13.05.2015 | 08:13
Wenigstens die Geretteten sollten die Helden gebührlich feiern können.
Eine Einladung zum Essen und ein kleines Fest sollten sich auch die Armen leisten.
Dann fährt man eben auf, was man hat.

Wichtiger als die monetäre Belohnung wäre für mich die Anerkennung und daran mangelt es leider wieder mal DSA-typisch gemeistert und eines Kiesows würdig.

Bei einem Kaufabenteuer sehe ich schon richtig den Text im Kasten vor Augen:

.... (wer möchte, kann sich hier gern etwas ausdenken)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Ludovico am 13.05.2015 | 09:24
Ich weiß nicht, was hier los ist?
Die Situation ist genial.
Die Stadtwache hielt sich zurück und liess die armen Leute sterben, denn sie sind ja arm. Ein paar Helden kommen dazu, retten die Verletzten und die Stadtwache sieht nun ziemlich blöd aus.

Monetäre Anerkennung von deren Seite kann man wohl alleine deshalb vergessen. Stattdessen würde ich es als SL sogar darauf ankommen lassen, dass sie fortan passiv gegen die Charaktere arbeitet und versucht, deren Ruf zu schädigen.

Dazu haben wir noch einen extrem geldgierigen Händler, der mit ein paar Kröten sich von der Schuld freikauft bei den Charakteren. Wieso sollte er nicht gelyncht werden von der aufgebrachten Menge?

Auf der anderen Seite haben wir die Geretteten und diese werden sich sicherlich anerkennend zeigen. Wenn es nicht monetär geht (was aber schlecht erzwungen werden kann), dann mit freien Waren ("Bitte Herr! Nehmt diese Äpfel!"), Dank, guten Ruf und einen Zeitungsartikel, der die Helden würdigt und die Stadtwache schmäht und den Händler.

Da kann man ganz viel draus machen.

Wenn die Spieler aber auf Krampf eine monetäre Anerkennung verlangen, dann würde ich mal fragen, wie denn das gewünschte Gruppenkonzept aussieht und was man sich vorstellt. Ist ja auch kein Problem, eine Söldnerbande als Konzept zu nutzen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Chiarina am 13.05.2015 | 09:38
Zitat von: dead cat
Können die Spieler inplay nicht mit unfreundlichen Typen klar kommen? Muss da offplay drüber geredet werden???

Gut, dass es mal jemand sagt. Das ging mir auch durch den Kopf (und Ähnliches gilt wahrscheinlich auch für den Spielleiter).
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Narrenspiel am 13.05.2015 | 09:47
Mir scheint, ihr habt die Lösung ja schon gefunden: Drüber runden und klären, warum sich die SCs und NSCs jeweils so verhalten. Ist die Stadtwoche korrupt und inkompetent, wie Ludovico schreibt? Coole Story - wie können die Helden es hinkriegen die korrupten Typen aus der Stadtwache zu bekommen und durch weniger korrupte Gardisten zu ersetzen? Ist es nur Spielergängelei und die Erwartung, dass man 'Gutes um des Guten willen' tun sollte - kann es sein, dass ihr da unterschiedliche Vorstellungen von den Motivationen der Charaktere habt?



Mir scheint das - ohne eure Gruppe oder euren SL zu kennen - ein Spielstil zu sein, der irgendwie von DSA befördert wird. Wir haben mal ziemlich dreckige Charaktere aus der Garether Unterschicht gespielt, die durch Zufall auf den Ausbruch einer Seuche aufmerksam wurden und dann ein Heilmittel zusammengebraut haben. Als wir das dann an einige der Angesteckten verkaufen wollten - u.a. eine Prostituierte, die sich die Krankheit bei ihrer Arbeit eingefangen hatte - wurden wir von den todkranken(!) NSCs weggeschickt, weil man für die Rettung ja nicht bezahlen will (und klar wurde, dass der SL eben der Meinung ist, dass Spielercharaktere unabhängig von Hintergrund und Motivationen 'Gutes um des Guten willen' tun sollten. Dass unsere Charaktere dabei selbst bettelarm waren und nicht wussten, wie ihre Familie den Monat überlebt, war egal. - Insofern vermute ich, dass diese Einstellung etwas ist, das (früher?) zumindest in einigen DSA-Publikationen oder zumindest in der Spielerschaft gewünscht war und propagiert wurde.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 13.05.2015 | 09:58
Ich weiß nicht, was hier los ist?
Die Situation ist genial.
Die Stadtwache hielt sich zurück und liess die armen Leute sterben, denn sie sind ja arm. Ein paar Helden kommen dazu, retten die Verletzten und die Stadtwache sieht nun ziemlich blöd aus.
Warum? Die Stadtwachen sind dazu da für allgemeine Ruhe zu sorgen, die Investitionen der Stadtoberen zu schützen und jeden niederzuknüppeln, der Ärger macht. Ein paar Arme interessieren da einen Scheißdreck. Genauso wenig wie die Eintscheidung einer Gruppe ausländischer Streuner dort das eigene Leben fürs Gesindel aufs Spiel zu setzen.
Es ist viel eher so, daß die Wache jetzt den Händler in Eisen schlägt und vor den Magistrat zerrt unter der Anklage gefährliches Getier in die Stadt geschmuggelt und losgelassen zu habe. Zusammen mit den Torwachen, die er bestochen hat damit sie ihn damit durchlassen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quill am 13.05.2015 | 09:58
Noch ein Aspekt, der hier noch nicht thematisiert wurde: Sind denn die SC in Geldnot? Es ist ja immer leicht, den gromütigen Helden zu geben, wenn man eh hunderte von Dukaten aus vorigen Abenteuern besitzt, aber wenn die SC selber noch so 3 Silber und sonst nix in der Tasche haben, ist das Drängen auf eine Belohnung natürlich viel stärker. Insofern empfiehlt es sich meiner Meinung nach, die SC spätstens nach den ersten Abenteuern nicht mehr am Hungertuch nagen zu lassen, dann könne die auch mal ohne Erwartung auf ne Belohnung sowas machen wie im obigen Fall.

Ansonsten wurde ja schon gesagt: Dankbarkeit ist das Stichwort und die muss nich zwingend monetär ausfallen, aber wenn die Spieler natürlich das Gefühl haben, ihre Leistung und Hilfsbereitschaft wird null gewürdigt, dann kann ich gewissen Frust ja schon verstehen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Ninkasi am 13.05.2015 | 09:58
Ich weiß nicht, was hier los ist?
Die Situation ist genial.


Genau, die Situation stellt wohl auch nicht das wirkliche Problem der Gruppe da, sondern verschiedene Spielerwartungen. Gut das es mal in der Gruppe besprochen wird für das zukünftige Zusammenspiel.

Wurde bei den beiden Geldforderungen (Händler/ Stadtwache) drum gewürfelt?
Wäre doch jeweils ein Spotlight für einen Spieler beim Feilschen oder diplomatischem Verhandeln, um die gewollte Belohung zu kassieren. Wenn die entsprechenden Fertigkeiten nicht ausgeprägt, bzw die Würfe daneben gehen, dann kann auch der Geldsegen ausbleiben und sogar interessante Nachtteile entstehen. ( Wie mit dem Offizier geschehen)

Davon ab hätte ich als SL nicht geldliche Belohnungen vergeben.
- neue Kontakte
- einige der Überlebenden könnten über besonderes Wissen / Fertigkeiten verfügen
( Z. B. ein Dieb der der zwielichtigen Gruppe einen Einbruchstipp gibt.)
- Destillat eines der exotischen Tiere oder Ähnliches.
- Astraltrank, um wenigsten die Magieanwender wieder zu stärken.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Jens am 13.05.2015 | 10:04
Also irgendwo sollte das Spiel schon belohnen. Ingame (Geld, Ruhm, Ansehen) ist optional. Optional für den nicht optionalen Teil "Outgame": Der Spieler spielt ja nicht, um eins ins Gesicht zu bekommen. Also entweder bekommt er (mehr) AP oder sein Held wird über die Ressourcen-Schiene besser (oder zumindest anders).

Die Helden so zu quälen ist jetzt nicht so schlimm (es gibt ja SpielerInnen, die darauf stehen, ich sag nur: Drama, Baby ;) ) aber die Spieler sollten schon etwas positives aus einem Spielabend ziehen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Tybalt am 13.05.2015 | 10:04
Genau deswegen wird umgekehrt ein Schuh draus: es ist ja nicht so, als müsste der SL die Spieler aus eigener Tasche bezahlen - also warum rumknausern?

Das ist das perfekte Argument für einen Monty Haul-SL. "Haufenweise Gold? Hier, nehmt, es, kostet mich ja nichts. Magische Gegenstände? Kein Problem, ist ja nicht so daß ich dafür bezahlen müßte. Darf's noch ein höherer Bonus sein? Ach komm, den Ring der Unbesiegbarkeit packe ich auch noch drauf." Laaaangweilig.

Als SL liegt man nie verkehrt wenn man das macht was für die laufende Geschichte am interessantesten ist.  Und das kann durchaus, wie in diesem Fall, "Undankbarkeit" sein.

Nochmal: Die "Belohnung" ist keine. Das sind nur Worte. "Ihr bekommt eine große Menge Geld." Toll.


Allerdings hast du in einem Punkt Recht: der Ton macht die Musik.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Supersöldner am 13.05.2015 | 10:25
Also ,,Aber wir Brachen das Geld. Wie sollen wir den Weiter Leuten helfen und gutes Tun ohne Geld?. Waffen, Rüstungen . Tränke , Essen ,reisen, das kostet alles Geld. Das Abenteurer Leben ist teuer. Wir könne den Leuten nicht umsonst helfen weil wir sonnst bald niemandem mehr helfen können,,.   Wehre eine gute Antwort der SC gewesen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Grimnir am 13.05.2015 | 10:31
Ninkasi hat recht, hier geht es doch gar nicht um die Belohnung an sich. Hier geht es um verschiedene Spielkonzepte. Der SL transportiert durch das Verhalten der NSC seine Sicht, dass wahres Heldentum ohne Belohnung auskomme. Den Spielern geht es darum, dass das Heldentum ihrer Charaktere im Spiel wertgeschätzt wird. Nur deshalb kommt es doch zum Konflikt.

Hätte der SL nicht seine pädagogische Agenda, dann hätte er durchaus verschiedene NSC mit verschiedenen Ansichten zur Belohnung auftreten lassen können. Der arrogante Wachmann wäre vielleicht von seinem Vorgesetzten für sein Verhalten gerügt worden, eine arme Frau hätte den Charakteren ihr letztes Erspartes angeboten etc. Hier hätte viel Potential dringesteckt. Tatsächlich haben alle NSC aber die persönliche und generelle Meinung des SL widergespiegelt. Hätte mich als Spieler auch geärgert.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Pyromancer am 13.05.2015 | 10:32
Können die Spieler inplay nicht mit unfreundlichen Typen klar kommen? Muss da offplay drüber geredet werden???

Rein vom In-Game-Szenario gibt's da erst einmal nichts daran auszusetzen, das könnte man einfach ausspielen. Genau das haben die Spieler ja versucht. Und dann kam vom SL: "Das, was ihr da macht ist widerwärtig und gehört bestraft."

Und in dem Moment ist es kein In-Game-Problem mehr, sondern ein Problem zwischen den Leuten, die da am Tisch sitzen und spielen (wollen).
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Visionär am 13.05.2015 | 10:38
Sehe ich auch so. SL will Spieler moralisch erziehen (und legt vllt. eigene Maßstäbe an). Finde ich nicht tragbar.

Nota bene: In unserer Welt gibt es bspw. Ärzte und Polizisten. Beide helfen Menschen und wollen am Ende des Tages aber auch essen können und in den Urlaub fahren dürfen. Sind die nun widerwärtig und gehören bestraft?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 13.05.2015 | 10:41
Hätte der SL nicht seine pädagogische Agenda, dann hätte er durchaus verschiedene NSC mit verschiedenen Ansichten zur Belohnung auftreten lassen können. Der arrogante Wachmann wäre vielleicht von seinem Vorgesetzten für sein Verhalten gerügt worden, eine arme Frau hätte den Charakteren ihr letztes Erspartes angeboten etc. Hier hätte viel Potential dringesteckt.

Kann ich als jahrelanger SL nur bestätigen - mir springen da bei Quaints Beschreibung der Situation die Inspirationen geradezu dutzendweise ins Gesicht. Die armen geretteten Leute werden ja wohl - besonders wenn sie die inkompetenten Dödel von der Wache kennen - den SCs verdammt dankbar sein, als SL würde ich das auch ausspielen. Dann kann die Wache schon ruhig der arrogante Vollpfostenhaufen sein, im Kontrast zu den dankbaren und den SCs in Zukunft alle möglichen Gefallen tuenden einfachen Marktleuten. Super Klischeesituation, da könnte man enorm viel Spaß draus ziehen.

Aber ein Problem bei dem ganzen sehe ich auch darin, daß der SL auf der einen Seite eine Erwartung hat, wie sich die SCs gefälligst zu verhalten haben, und andererseits die Spieler vom SL erwarten, wie sich seine NSC zu verhalten haben. Beides doof - lasst den SL Wachenschnarchnasen darstellen, und die SCs dürfen als rebellische Männer des Volks rüberkommen, die auch mal Bares sehen wollen. Aus dieser Interaktion ergibt sich ja schon fast ein Szenario.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Thunder Child am 13.05.2015 | 11:23
Hätte der SL nicht seine pädagogische Agenda, dann hätte er durchaus verschiedene NSC mit verschiedenen Ansichten zur Belohnung auftreten lassen können. Der arrogante Wachmann wäre vielleicht von seinem Vorgesetzten für sein Verhalten gerügt worden, eine arme Frau hätte den Charakteren ihr letztes Erspartes angeboten etc. Hier hätte viel Potential dringesteckt. Tatsächlich haben alle NSC aber die persönliche und generelle Meinung des SL widergespiegelt. Hätte mich als Spieler auch geärgert.

Anekdote aus einer Aventurienrunde:
Drei SCs waren aus reichen horasischen Händler- und Bankierfamilien.
Wir wurden von einer alten, ehrwürdigen Hesindegeweihten um eine Gefallen gebeten.
Frage eines anderen SC (Dieb): Habt ihr nach Geld gefragt?
SC (Nandusgeweihter aus Bankiersfamilie): Wieso? Wir haben Geld.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Feuersänger am 13.05.2015 | 11:30
Ich lasse meine SCs ja bei solchen Verhandlungen meist eher von "Reisegeld" und "Spesen" reden.
Oder neulich, als ein NSC die "Da könntet ihr Gutes tun" Schiene fahren wollte: "...und Futter für unsere Pferde! Wollt ihr wirklich unsere armen Tiere darben lassen?" (hat gefruchtet)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Auribiel am 13.05.2015 | 12:55
Das Verhalten der Marktbesucher wäre ja noch nachvollziehbar, wenn deutlich geworden wäre, dass sie einfach kein Zutrauen zu den Fremdijis haben und die Abweisung darauf beruht.

Die Unfähigkeit/Untätigkeit der Wachen wäre auch nachvollziehbar, wenn dies Ingame irgendwie verdeutlicht wurde (extreme Angst vor den Marasken, Unfähigkeit, Bestechlichkeit, etc.).

Allerdings hätte ich als Spieler nun auch damit gerechnet, dass zumindest eine gewisse Dankbarkeit vorhanden ist (auch wenn die sich dann darin äußerst, dass man mit einer Einladung zu einem unglaublich scharfen maraskanischen Essen "belohnt" wird). Monetär nicht unbedingt, aber ein spürbarer Dank wäre schon nett gewesen. Und wenn es den nicht gibt, dann sollte zumindest eine gute INGAME-Erklärung dafür existieren, der man ggf. nachgehen kann und die optimalerweise zu neuen Abenteuern führt.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 13.05.2015 | 13:12
Also ich würde sagen der SL hat das ganze erstmal sehr realisisch dargestellt. Niemand ist verpflichtet, die SC zu bezahlen, und dann tut das für gewöhnlich auch keiner, schon recht kein Händler oder die Wache. Ich könnte mir vorstellen, das die SC von den geretteten Bürgern was bekommen. Bürger sind manchmal recht reich und wohl ob der Lebensrettung dankbar, da haben die SC ja aber auch nicht gefragt.

Es gibt aber noch die Tatsache der Konvention in Rollenspielen. In DSA z.B. ist es üblich ,das man uneigenützig handelt, (viele DSA-SC sind regeltechnisch verpflichtet umsonst zu helfen) daher wundert es mich sehr, das die Spieler hier auf geld drängen.

Vielleicht kommen die Spieler aus der D&D Ecke, wo man für gewöhnlich immer was abgreifen kann. Dann müssen sie aber einsehen das hier DSA gespielt wird. Insofern würde ich sagen sowohl der Vergleich mit der Realität wie auch die Genrekonventionen sprechen hier dafür, das der SL das schon richtig gemacht hat.

Ich würde als Lösungsvorschlag vorschlagen das ein anderes System gespielt wird, z.B. D&D.



 

 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Tyloniakles am 13.05.2015 | 13:30
 ::)

DSA beinhaltet keinen Zwang zur Hartwurstigkeit, keinen Zwang zu einem bestimmten Setting oder zu einem bestimmten SL-Spieler-Machtgefälle. Das ist ein Fehlschluß, wenn auch leider ein weit verbreiteter, weil vom Kiesowschen Geist gefördert. Wenn der Gruppenkonsens ein anderer ist, sollte man dem folgen und nicht der Mehrzahl der Leute das Spiel verderben - das kann man auch ohne Wechsel des Systems haben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: bobibob bobsen am 13.05.2015 | 13:42
Zitat
Nota bene: In unserer Welt gibt es bspw. Ärzte und Polizisten. Beide helfen Menschen und wollen am Ende des Tages aber auch essen können und in den Urlaub fahren dürfen. Sind die nun widerwärtig und gehören bestraft?

Wenn sie zusätzlich zu ihrer vorher vereinbarten Entlohnung (Gehalt)Geld von einem verlangen dann gehören sie bestraft ,ja.
Der Vergleich hinkt zudem da sowohl Polizisten als auch Ärzte einen Auftrag haben. Wenn du erste Hilfe leistest oder der Oma über die Straße, das Kind aus dem brennendem Haus rettest, dann erwartest du doch wohl keine Bezahlung dafür. Dankbarkeit und eine Aufwandsentschädigung finde ich hingegen vollkommen ok und das mindeste.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 13.05.2015 | 14:22
::)

DSA beinhaltet keinen Zwang zur Hartwurstigkeit, keinen Zwang zu einem bestimmten Setting oder zu einem bestimmten SL-Spieler-Machtgefälle. Das ist ein Fehlschluß, wenn auch leider ein weit verbreiteter, weil vom Kiesowschen Geist gefördert. Wenn der Gruppenkonsens ein anderer ist, sollte man dem folgen und nicht der Mehrzahl der Leute das Spiel verderben - das kann man auch ohne Wechsel des Systems haben.

Das ist falsch. DSA beinhaltet auf jeden Fall, das die Helden! im allgemeinen von guter Gesinnung sind. In den Abenteuern, die zumindest mir als Richtschnur dienen, wie DSA gespielt werden soll, gibt es zudem oft keine monetären Belohnungen für heldenhaftes verhalten. Zusätzlich sind sämtliche Ritter, Geweihten (ausser Phex), und andere Charaktere mit entsprechenden nachteilen dazu verpflichtet, uneigenützig zu helfen. Dafür haben sie beim Charakterbau Punkte bekommen. Davon kann jeder abweichen wie er will, nur spielt er dann nicht mehr DSA as intended.

Natürlich kann man sich weiterhin drüber streiten, wie man Held definiert. Allerdings ist für mich jemand, der nach einer Heldentat alle Stellen abklappert und dort mich Nachdruck um finanzielle Entlohung feilscht nicht unbedingt ein Held, und hat auch meiner Meinung nach eine eher neutrale Gesinnung im D&D Sprech. 

Wenn man explizit eine graue Gruppe spielt mit Phexgeweihtem, Söldner usw. sieht das wieder anders aus, dann entfernt man sich aber schon deutlich vom Standard und kann z.B. kaufabenteuer nicht mehr so ohne wieteres spielen bzw. es gibt Ärger wie den oben genannten, weil es einen Clash mit den Erwartungen der meisten DSA Spieler gibt.

Daher mein Vorschlag, das System zu wechseln. D&D ist ähnlich beliebt wie DSA, und kommt der Gruppe IMO vom Stil her sehr entgegen.

Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 13.05.2015 | 14:27
Die Sache ist ja auch, was man fördern möchte.
Unsere Gruppe will sich mittelfristig ein eigenes Schiff leisten, sowas kostet einen Haufen Geld. Und wenn sich gutes Tun nicht lohnt, etwa weil heldenhafte Aktionen kaum oder garnicht belohnt und honoriert werden, dann ist es naheliegend, dass sich das Verhalten da ändert und das man eine gewisse Söldnermentalität entwickelt, man will ja auch mal was erreichen. Das muss ja nicht direkt zu völlig psychopathischem Verhalten führen. Das ist ja bei uns auch passiert (Schweigegeld vom Schuldigen kassieren, von der Stadtwache Bezahlung wollen wenn sie Infos wollen). Und wenn die dann noch massiv und fragwürdig abgestraft wird (Festnehmen, Beugehaft, bloß nix zahlen etc.) dann besteht halt auch die Gefahr einer massiven Entgleisung (siehe mögliches Stadtwachenmassaker). Der SL meinte halt auch, das gehört für ihn zu DSA, aber dann wohl auch, dass die Spieler das hinnehmen. Nur spielen wir halt kein DSA, sondern machen abseits von vielleicht üblichen Konventionen bei DSAlern und auch mit völlig anderen Regeln halt das Setting unsicher. Es ist sogar einer der Kernpunkte der Runde auf "üblichen DSA-Konventionen herumzutrampeln".
Mir ist es jedenfalls allemal lieber, wenn heldenhafter Einsatz sich auch lohnt. Und wenn man halt Leuten hilft, die nicht soviel haben, dann kriegt man auch nicht so arg viel, aber da zählt dann halt auch der gute Wille.
Ich habe das dann später so gehandhabt, dass der Standbesitzer noch bei den Geretteten gesammelt hat, selbst was dabei tat und uns dann 65 Dukaten sowie einen Kakadu der Segensformeln aufsagen kann vermachte und auch halbwegs dankbar schien. Im Gegenzug hat der dann auch die Infos erfahren wer dahinter steckt usw. Von der Menge des Geldes her ist das für die Charaktere nicht viel, aber trotzdem waren das dann halt wesentlich versöhnlichere Töne. Die örtliche Stadtwache hat aber bei uns aber erstmal den Ruf weg, Inkompetenz großzügig mit Arroganz und allgemeinem Arschlochverhalten zusammen einzusetzen.

Und übrigens die Charaktere sind so grob:

- eine Hexe, die auch gerne flucht, Männer verführt und mit dem Gedanken hadert sich einen männlichen Harem zuzulegen, hat auch Wildnistalente und schießt passabel Bogen, gerne auch mit vergifteten Pfeilen
- ein Thorwaler, der sich früher als Räuber betätigte (wobei er Raubzüge gegen die Schwarzen Lande bzw. gegen Theriak-Karawanen unternahm), entwickelt sich in letzter Zeit hin zum Elitekämpfer und Berserker
- ein Halbelf, der aber von Elfen nix versteht, ist als Handlanger eines Borbaradianers in den schwarzen Landen großgeworden; beherrscht auch selbst etwas (gildenmagische) Zauberrei (darunter auch einige kontroverse Formeln), ist ansonsten gut in Wildnistalenten und auch ein passabler Kämpfer
- ein Graumagier, der als Offizier auf einem Kaperfahrer angeheuert hat und der durchaus auch ein Auge für Geld hat

Da ist niemand verpflichtet zu helfen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.05.2015 | 14:34
Die Charaktere sind überwiegend relativ zwielichtig (wir haben auch mit einem Kerkerausbruch in den schwarzen Landen begonnen und so)
das ist mitnichten zwielichtig
 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 13.05.2015 | 14:36
Ok, bei der Gruppenzusammenstellung finde ich das verhalten der Spieler völlig ok. Da muss sich der SL an die Nase fassen wenn er bei ausbleibender Belohung nicht Widerstand erwartet. Wobei ich mich da frage wieso solche SC sich soviel Mühe machen ohne vorher die Bezahlung abzusichern. Das hätt ich zumindest von dem Graumagier und Thorwaler erwartet. 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.05.2015 | 14:37
Das ist falsch. DSA beinhaltet auf jeden Fall, das die Helden! im allgemeinen von guter Gesinnung sind.
vorrausgesetzt man definiert Haus Gareth und was der Plot verlangen als gut.

Ich sehe den Thrwaler da eher als Partisan  Regeltechnisch Räuber
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: ArneBab am 13.05.2015 | 14:38
- eine Hexe, die auch gerne flucht, Männer verführt und mit dem Gedanken hadert sich einen männlichen Harem zuzulegen, hat auch Wildnistalente und schießt passabel Bogen, gerne auch mit vergifteten Pfeilen
- ein Thorwaler, der sich früher als Räuber betätigte (wobei er Raubzüge gegen die Schwarzen Lande bzw. gegen Theriak-Karawanen unternahm), entwickelt sich in letzter Zeit hin zum Elitekämpfer und Berserker
- ein Halbelf, der aber von Elfen nix versteht, ist als Handlanger eines Borbaradianers in den schwarzen Landen großgeworden; beherrscht auch selbst etwas (gildenmagische) Zauberrei (darunter auch einige kontroverse Formeln), ist ansonsten gut in Wildnistalenten und auch ein passabler Kämpfer
- ein Graumagier, der als Offizier auf einem Kaperfahrer angeheuert hat und der durchaus auch ein Auge für Geld hat
Logisch, dass die versuchen, eine Belohnung zu kriegen. Aber ich denke der Punkt „findet einen Kompromiss, was ihr spielen wollt“ wurde hier schon mehrfach genannt.

Ich habe früher als SL auch versucht, Spieler zu erziehen. Inzwischen halte ich davon Abstand und versuche lieber, ihnen Konflikte zu geben, an denen sie Spaß haben - besonders, wenn sie daran zu knapsen haben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Bilwiss am 13.05.2015 | 14:38
Interessehalber. Welches Regelsystem benutzt ihr denn?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Achamanian am 13.05.2015 | 14:46
Ich glaube, das Kernproblem ist, dass der SL versucht hat, über den Umweg der Spielwelt eure Entscheidungen als Spieler zu lenken bzw. abzustrafen. Es ging ja offenbar nicht mehr darum, was an der Situation spannend, plausibel oder konfliktträchtig war und damit schlicht und einfach gutes Rollenspielmaterial für euch hätte liefern können. Es ging darum, den Spielern ein ganz bestimmtes Gruppenkonzept aufzunötigen - "Ihr sollt Helden spielen, die den Menschen aus Selbstlosigkeit helfen, und das Wissen, etwas Gutes getan zu haben, soll euch Lohn genug sein."

So ein Gruppenkonzept kann man vorher vereinbaren, und wenn die Spieler sich dann nicht dran halten, kann man als SL auch gerne sagen: "Stop, was soll das? Wir hatten einen Deal, ich habe das Abenteuer entsprechend vorbereitet, und jetzt arbeitet Karl die Klinge plötzlich nur noch für ein C3-Professorengehalt?"

Aber als SL so was implizit vorauszusetzen und dann, wenn sich herausstellt, dass die Gruppe das anders will, das Problem nicht mal offen anzusprechen und eine Einigung zu suchen, sondern mit mehr oder weniger subtilen Mitteln InGame zu versuchen, die Spieler auf den eigenen Kurs einzubiegen, ist m.E. schlicht und einfach blöd und führt fast immer zu mieser Stimmung. Als Spieler kommt man sich da gegängelt und schlimmstenfalls auch noch moralisch angeklagt vor.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 13.05.2015 | 16:20
Die Sache ist ja auch, was man fördern möchte.
Unsere Gruppe will sich mittelfristig ein eigenes Schiff leisten, sowas kostet einen Haufen Geld. Und wenn sich gutes Tun nicht lohnt, etwa weil heldenhafte Aktionen kaum oder garnicht belohnt und honoriert werden, dann ist es naheliegend, dass sich das Verhalten da ändert und das man eine gewisse Söldnermentalität entwickelt, man will ja auch mal was erreichen.
Nur mal so als Hinweis, ein guter Leumund mag in so mancher Situation weitaus mehr wert sein als die Münzen in der Tasche. Vor allem wenn darum geht ein Handelshaus davon zu überzeugen, daß es Dir doch bitte einen Kredit für den Kauf eines Schiffes zu gewähren möge und daß Du vertrauenswürdig genug bist diesen auch zurückzuzahlen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Nebula am 13.05.2015 | 16:40
Also waren nicht mal die NSC dankbar?

Und auch nicht wütend auf die Stadtwache, welche nicht geholfen hat und eigentlich Beihilfe zum Mord geleistet hat?

Keine Belohung geben, wie bereits angemerkt nicht mal Gefallen oder einen Dankesbrief finde ich völlig daneben und somit kein gutes RPG vom SL

Dann auch noch Outplay von Bestrafung und so zu Reden zeigt ja deutlich, daß man nicht kompatibel ist :(
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Swafnir am 13.05.2015 | 16:46
Genrell hab ich die Erfahrungen gemacht dass die Spieler unfähige oder missgünstige NSCs gerne mit dem SL gleich setzen.  Das heisst wenn die Stadtwache ihnen keine Belohnung geben möchte, halten sie den SL für knauserig oder unlogisch - schließlich ist eine Belohnung ja die logische Konsequenz. Das ärgert mich manchmal, schließlich haben hier ja schon einige User diverse Gründe aufgezählt, die die Stadtwache haben könnte.

Aber das pädagogische Fazit des SLs geht eben gar nicht. Ich gehe nicht zum Rollenspiel um mich erziehen zu lassen und auch nicht um andere Spieler zu erziehen. Dann soll er Kindergärtner werden  ;)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 13.05.2015 | 19:03
Also waren nicht mal die NSC dankbar?
Oder doch eher verärgert mit dem Händler, der solch ein gefährliches Tier losgelassen hat?
Und auch nicht wütend auf die Stadtwache, welche nicht geholfen hat und eigentlich Beihilfe zum Mord geleistet hat?
Warum sollten sie wenn sie doch kein anderes Verhalten von der Wache erwarteten?
Keine Belohung geben, wie bereits angemerkt nicht mal Gefallen oder einen Dankesbrief finde ich völlig daneben und somit kein gutes RPG vom SL
Ein Dankesbrief von Analphabeten an Analphabeten?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: YY am 13.05.2015 | 21:33
Der Vergleich hinkt zudem da sowohl Polizisten als auch Ärzte einen Auftrag haben. Wenn du erste Hilfe leistest oder der Oma über die Straße, das Kind aus dem brennendem Haus rettest, dann erwartest du doch wohl keine Bezahlung dafür.

Wenn man als Abenteurer quasi die freischaffende Parallelveranstaltung zu den Leuten mit offiziellem Auftrag ist (so es sie denn gibt), muss man eben ab und zu schon mal gucken, wo man bleibt.

Es gibt ja schließlich keine pauschale Vergütung für ordnungsgemäß eingetragene Helden (obwohl das schon irgendwie sehr zu DSA passen würde  ;D).

Warum? Die Stadtwachen sind dazu da für allgemeine Ruhe zu sorgen, die Investitionen der Stadtoberen zu schützen und jeden niederzuknüppeln, der Ärger macht. Ein paar Arme interessieren da einen Scheißdreck. Genauso wenig wie die Eintscheidung einer Gruppe ausländischer Streuner dort das eigene Leben fürs Gesindel aufs Spiel zu setzen.

Dann übergeht man doch mal die ganzen Krümel und geht zum Kuchen.

Dem Stadtrat/Fürsten oder wer da sonst so den Hut auf hat, sollte es eher nicht egal sein, dass da ein größeres Unglück verhindert wurde und man gleich noch dazu den Schuldigen aufgetrieben hat.
Selbst wenn die Armen eigentlich nicht interessieren, muss man doch ab und zu so aussehen, als würde man sich kümmern ;)

Wobei ich da fast schon wetten würde, dass dann kommt "Der Herr von und zu empfängt euch Gesocks nicht".
Ungeachtet des Umstandes, dass genau solche Fälle oftmals die tagesfüllende Hauptbeschäftigung des Herren gewesen sein dürften... :P ;)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.05.2015 | 22:14
Dann übergeht man doch mal die ganzen Krümel und geht zum Kuchen.

Dem Stadtrat/Fürsten oder wer da sonst so den Hut auf hat,
Das sollte eigentlich der Offizier der Stadtwache sein, Teil des Stadtrates

Zitat
Wobei ich da fast schon wetten würde, dass dann kommt "Der Herr von und zu empfängt euch Gesocks nicht".
Wobei bei DSA zu Gesocks auch Personen zählen, die höher in der sozialen Ordnung stehen als Mitglieder des Stadtrates
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Darius der Duellant am 16.05.2015 | 01:50
Solange da im Zweifelsfall kein Bürger von hoher steuerlicher Relevanz vor Schaden bewahrt wurde, finde ich das Verhalten von Stadtwache und Co gar nicht so unpassend.

Ein Haufen Rumtreiber rettet einige entbehrliche Leute vor dem Tod, ohne dafür angeheuert worden zu sein?
Da finde ich Zahlungsverweigerungen absolut angemessen und realistisch (jedoch nicht notwendig).
Ebenso passend ist es dann aber auch, wenn die SC sich anderweitig nen Ausgleich für ihre Mühen suchen.

Ich persönlich habe kein Problem mit heroischen DSA-Helden, die auch mal für nen feuchten Händedruck (und ordentlich AP) ihr Leben riskieren.
Das muss dann aber auch ingame halbwegs glaubwürdig sein.
Wer am Hungertuch nagt, kann sich selbstloses Verhalten eher weniger leisten.
Hat man Ingame genug Kohle und nen entsprechenden Hintergrund, bin ich als Spieler auch zu Kiesowscher Heroik bereit.

Was hingegen gar nicht geht ist dieser moralische Zeigefinger.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Nordwaldwolf am 16.05.2015 | 20:12
...Und auch nicht wütend auf die Stadtwache, welche nicht geholfen hat und eigentlich Beihilfe zum Mord geleistet hat?...

Beihilfe zum Mord ist das definitiv nicht, eher Amtspflichtverletzung, bzw. Unterlassene Hilfeleistung.

(Sry für Besserwissermodus, aber es hat mich zu sehr in den Tippfingern gejuckt; Mord braucht Vorsatz (und niedere Beweggründe) und Beihilfe muss ein aktiver, die Tat fördernder Beitrag sein; wobei zugegebenermaßen der Begriff Mord in Aventurien sicher anders verwendet wird, als im Strafrecht heute)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2015 | 20:17
Solange da im Zweifelsfall kein Bürger von hoher steuerlicher Relevanz vor Schaden bewahrt wurde,
sorry, die Stadt ist in der Pflicht jeden ihrer Bürger zu schützen, das die Stadtwache es nicht versuchte wäre eigentlich grobe Pflichtverletzung wenn nicht schlimmer.
Feigheit und Eidbruch im Gefecht.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 16.05.2015 | 21:22
sorry, die Stadt ist in der Pflicht jeden ihrer Bürger zu schützen, das die Stadtwache es nicht versuchte wäre eigentlich grobe Pflichtverletzung wenn nicht schlimmer.
Feigheit und Eidbruch im Gefecht.
Bwahahahahaha! Ich empfehle Dir Dich einmal damit zu beschäftigen, wie Stadtwachen vor der Erfindung der modernen Polizei organisiert waren und was sie taten.

Hier mal ein Startpunkt: http://www.oldbaileyonline.org/static/Policing.jsp
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2015 | 21:27
und das hat jetzt was mit einer Stadt in einem Feudalsystem zu tun?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 16.05.2015 | 21:27
DSA orientiert sich allerdings eher an modernem deutschen recht, so nicht anders angegeben. Schon allein dewegen, weils das einzige rechtsystem ist, das die SPieler und Autoren kennen. Und in Deutschland würde ein Nichteingreifen der Polizei, so sie denn vor Ort war oder informiert wurde, zumindest eine Untersuchung nach sich ziehen, wenn dabei Menschen schwer verletzt wurden. 

Allerdings kann hier auch das Klischee der "unfähigen und korrupten Stadtwache" greifn, das man ja auch häufig in Filmen sieht.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: TeichDragon am 16.05.2015 | 21:34
DSA orientiert sich allerdings eher an modernem deutschen recht, so nicht anders angegeben.

Huh?!?!??
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 16.05.2015 | 21:42
Huh?!?!??

So habs zumindest ich immer gehalten. Es steht halt grade zu solchen rechtlichen Sachen wenig in den büchern. Ich wil ldamit aber niemand was vorschreiben, wenn jetzt wer Ahnung von echtem mittelalterlichem recht hat sol ler ruhig das verwneden. 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2015 | 21:46
Zumindest die älteren Quellen (Land etc) machen eigentlich schon ziemlich klar, dass die meisten Staatsgebilde ziemliche Willkürherrschaften sind mit einem modernen Rechtsstaat rein gar nichts zu tun haben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 16.05.2015 | 21:52
Zumindest die älteren Quellen (Land etc) machen eigentlich schon ziemlich klar, dass die meisten Staatsgebilde ziemliche Willkürherrschaften sind mit einem modernen Rechtsstaat rein gar nichts zu tun haben.

Wio steht das? Wobei wir immer im Mittelreich spielten..das habe ich in den Quellen immer als sehr vortschrittlichen Staat mit kodifiziertem Recht und gewaltmonopol des Staates empfunden.

Da gibt es leider immer nur Auszüge zum recht, ich hab mir damimmer mehr gewünscht. Aber z.B. das Extrarecht zu Elfen, die Extra-Magiergerichte oder die Tatsache das es Inquisitonsräte mit definierten Rechten und Pflichten gibt, das hat für mich immer eine Atmosphäre eines schriftlichen Rechtssystems mit Sonderregeln zu allem möglichen erzeugt..wei Deutschland heute eben...auch von der Moral her habe ich es immer so empfunden, das das Recht von den göttlichen Ptrinzipien abgeleitet wird und daher wegen Praios Wichtigkeit auch viel Wert auf eine gewisse Gerechtigkeit und halbwegs nachvollziehbare Urteilsbegründung gelegt wird. 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2015 | 22:01
Als Mittelalterlicher Herrscher hast du deinen Vasallen, Bürgern und sonstigen Untertanen Schutz, Milde etc  geschworen, Teil des Eides den er geleistet hat als ihm Treue geschworen wurde.

Ein Bürger ist mindestens üblicherweise Lehrling in einer Zunft(bzw. Familienmitglied von Zunftangehörigen und damit Zunftmitglied), Zünfte sind u.a. die juristischen, Vertreter ihrer Mitglieder, haben oft Platz und Sitz im Rat der Stadt und können ganz schön wirtschaftlichen, sozialen etc. Ärger machen, stellen das Gros des Militär der Stadt, unterhalten die Stadtmauer u.ä.
Wir können uns gerade mal überlegen, wie beliebt sich die Stadtwache, bei den Zünften der Opfer und deren Anführern gemacht, bzw deren Sippen und wie gerne die Zünfte u.ä. der Stadtwache ihre Sold zahlen werden

Nur zur Klarstellung, Al Capone kommt nur 2mal bei der Zunft der Weber in Neapel  vorbei um Schutzgeld kassieren zu wollen, das 2temal beerdigen ihn die Weber mit seiner Bande, diese Strassen waren für unwillkommene Besucher Feindgebiet, da stehen 30 Mann am Ende und 30 Mann am Anfang der Strasse bewaffnet und gerüstet und jedes Haus zu beiden Seiten bedeutet kochendes Wasser, Armbrustbolzen und nettere Dinge

@User6097

Es gibt kein staatliches Gewaltmonopol, das Freie Bürger das Recht haben Waffen zu führen ist nicht nur Second Amendment, es ist untrennbar mit dem Freienstand verbunden.
Jeder Hausbesitzer darf einen Eindringling in Haus und Hof erschlagen
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 16.05.2015 | 22:04
@Schwerttänzer: Das sit sehr interessant, nur bist du dir sicher das sich DSA an mittelalterlichem recht orientiert? Ich glaub eher nicht, weil die Autoren wohl eher nur deutsches recht kannten, und das mit etwas Klischees aus Mittelalterfilmen angereichert haben.

Ich glaube auch bei DSA im Mittelreich darf man die Waffen unr zuer Selbstverteidigung vernwenden, wie in Deutschland auch. Für manche Waffen gibt es ja auch "Waffenscheine" und oft sind die Waffen nicht erlaubt ,wenn man in besonders gesicherte Räumlichkeiten geht.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Bad Horse am 16.05.2015 | 22:18
Der Knackpunkt an der ganzen Sache ist doch der: Wenn die Stadtwachen als unfähige und korrupte Trottel rübergekommen wären, die mit der Situation ein bisschen überfordert waren und die die ganze Sache am liebsten unter den Teppich kehren würden (ist ja schließlich niemand Wichtiges zu Schaden gekommen), dann wäre das für die Spieler vielleicht noch akzeptabel.

Aber wenn die Wachen plötzlich "die Guten" sind, obwohl sie sich keinen Deut so benehmen, dann fühlt sich das einfach so an, wäre der SL gegenüber den SCs voreingenommen.  :P
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2015 | 22:19
@Schwerttänzer: Das sit sehr interessant, nur bist du dir sicher das sich DSA an mittelalterlichem recht orientiert? .
Sieh mal ins GA, IIRC S 6  Waffen führen ist eines der grossen Rechte der Freien Bürger

Zitat
Ich glaube auch bei DSA im Mittelreich darf man die Waffen unr zuer Selbstverteidigung vernwenden,
Nein, es ist sogar göttliches Gebot Unrecht , Unfriede wenn nötig mit der Waffe Widerstand zu leisten.
Auf dem Recht des Hausherren beruht laut einem Ex Redakteur, das die Golgariten Schänder auf dem Boronsanger in Gareth ohne Federlesens exekutieren

Es gibt keine Waffenscheine, einige Waffen dürfen nur von besonderen Personen, d.h. Geweihten geführt werden.
Die Waffenprivilegien des Adels verfielen als den Kriegern erlaubt wurde den Zweihänder zu führen und heute kümmert das keinen mehr wer nen Zweihänder führt.
Mach das mit Rondrakamm oder Sonnenszepter. :q :q :q
Zitat
und oft sind die Waffen nicht erlaubt ,wenn man in besonders gesicherte Räumlichkeiten geht
Das haben Beowulf und Aragorn auch so erlebt.
Beruht auf dem Recht und den Pflichten von Haus, Halle  Burg oder Stadtherren.
Du trägst dort keine Waffen und der Herr von Haus,Halle,  Burg oder Stadt garantiert für deine Sicherheit.

Autsch die Stadtwache hat diese Vereinbarung gebrochen, damit die Ehre der Stadt, ihres Rates bzw. ihres Herren besudelt
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 16.05.2015 | 22:31
und das hat jetzt was mit einer Stadt in einem Feudalsystem zu tun?
... ein Ort VOR der Einführung von Polizeieinheiten mit Pflichten und Bürgerarbeit im modernen Sinne.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.05.2015 | 22:38
... ein Ort VOR der Einführung von Polizeieinheiten mit Pflichten und Bürgerarbeit im modernen Sinne.
äh ja und oder wasauchimmer???
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Oberkampf am 16.05.2015 | 22:44
Der Knackpunkt an der ganzen Sache ist doch der: Wenn die Stadtwachen als unfähige und korrupte Trottel rübergekommen wären, die mit der Situation ein bisschen überfordert waren und die die ganze Sache am liebsten unter den Teppich kehren würden (ist ja schließlich niemand Wichtiges zu Schaden gekommen), dann wäre das für die Spieler vielleicht noch akzeptabel.

Aber wenn die Wachen plötzlich "die Guten" sind, obwohl sie sich keinen Deut so benehmen, dann fühlt sich das einfach so an, wäre der SL gegenüber den SCs voreingenommen.  :P

Das bringts eigentlich auf den Punkt.
Das wirklich Frustrierende ist doch, dass der SL seine persönliche Meinung, was angemessenes, heldenhaftes Verhalten ist, einfach so ohne Absprache mit der Gruppe durchsetzen will, und dabei nichtmal Rücksicht auf die porträtierte Spielwelt nimmt.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 16.05.2015 | 23:33
Sieh mal ins GA, IIRC S 6  Waffen führen ist eines der grossen Rechte der Freien Bürger
Nein, es ist sogar göttliches Gebot Unrecht , Unfriede wenn nötig mit der Waffe Widerstand zu leisten.
Auf dem Recht des Hausherren beruht laut einem Ex Redakteur, das die Golgariten Schänder auf dem Boronsanger in Gareth ohne Federlesens exekutieren

Es gibt keine Waffenscheine, einige Waffen dürfen nur von besonderen Personen, d.h. Geweihten geführt werden.
Die Waffenprivilegien des Adels verfielen als den Kriegern erlaubt wurde den Zweihänder zu führen und heute kümmert das keinen mehr wer nen Zweihänder führt.
Mach das mit Rondrakamm oder Sonnenszepter. :q :q :qDas haben Beowulf und Aragorn auch so erlebt.
Beruht auf dem Recht und den Pflichten von Haus, Halle  Burg oder Stadtherren.
Du trägst dort keine Waffen und der Herr von Haus,Halle,  Burg oder Stadt garantiert für deine Sicherheit.

Autsch die Stadtwache hat diese Vereinbarung gebrochen, damit die Ehre der Stadt, ihres Rates bzw. ihres Herren besudelt

Das glaube ich dir alles gerne, nur ausser dir weiss das doch niemand. Das mit den Waffen mag irgendwo so stehen, aber die Rechte und Pflichten der Stadtwache steht in keinem DSA Buch. Wie soll man den nnach was spielen, vomn dem keiner Ahnung hat? Interessant ist es allemal trotzdem. War es denn im deutschen Mittelalter auch so ,das jeder Waffen tragen durfte?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 16.05.2015 | 23:53
Nun, ich glaube das führt doch langsam ein wenig weg vom Thema. Wobei das an sich auch zu meiner vollsten Zufriedenheit behandelt wurde. Also nicht so dramatisch.

Ich glaube aber auch, dass es nicht das mittelalterliche Recht gab, selbst wenn man die Betrachtung mal auf Europa beschränkt. Zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Regionen gab es da durchaus auch grundsätzliche Unterschiede. Da bräuchte man für die richtige Detailfülle aber wohl einen Historiker.

Ich selbst habe es als ganz praktisch empfunden, ein modernes Rechtssystem bzw. Rechtsempfinden als grobe Basis für Aventurien zu nehmen (einfach weil man das so grob kennt), gewürzt mit bekannten Abweichungen (z.B. Leibeigenschaft) und einer gewissen Portion Willkür, weil allzu oft dann der lokale Adelige entscheidet und der mag da eigene Interessen oder auch ein verqueres Rechtsempfinden haben. Oder auch Geld genommen haben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Bad Horse am 17.05.2015 | 00:36
Quaint: Ich glaube, das ist ein einem Fäntelalter-Setting auch das beste.  :d
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2015 | 00:44
Das glaube ich dir alles gerne, nur ausser dir weiss das doch niemand.
sieh ins GA

Zitat
War es denn im deutschen Mittelalter auch so ,das jeder Waffen tragen durfte?
Natürlich nicht.
Unfreien war das prinzipiell verboten, und ich bezweifel irgendwie das es deutsche Städte sehr gekümmert hat ob jemand Ritter war.

Aber ausserhalb von fremdem Hof, Halle, Burg Stadt hatte jeder Freie das Recht Waffen zu tragen und war auch mehr oder Minder zur Heerfolge verpflichtet
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 17.05.2015 | 10:06
@Zentrierung der Rechtsdebatte

Zitat
Es war einmal in einer schönen Stadt in Weißmaraskan

- Maraskan ist eine Insel, die seinerzeits militärisch vom Mittelreich erobert wurde.
   Mittelreichisches Recht und Ordnungsvorstellungen werden den Maraskanis bekannt sein... aber kaum geliebet!
- es gab einen ausgewachsenen Guerilla-Krieg gegen die garethischen Besatzer
- dann unterwanderte Borbarad (und seine grausigen Dämonenknechte) den maraskanischen Besatzungsapparat
- gegen dieses Schwarzmaraskan wurde ein neuer Guerilla-Krieg geführt.

wo Schwarmaraskan nicht hinreichte bzw. wieder vertrieben wurde, entstand Weißmaraskan.

genau in diesem Weißmaraskan spielt jetzt die eingangsbeschriebene Szene.


meine 50Cent

- das Schnippeln der Chars nach einer "Belohnung" entspricht tulamidischer "Geschäftstüchtigkeit"
- das Schnippeln der Chars ist nach priaosgefälliger Rechtschaffenheit verdammenswert

bei Maraskan würde ich aber eher tulamidische Geschäftstüchtigkeit als priaosgefällige Rechtschaffenheit ausspielen. Es ist Maraskan und nicht Elenvina!
Daduch halte ich die Darstellung des Stadtwachenoffiziers für verfehlt. Alleine schon die beamtenartige Polizeistruktur der Stadtwache entspricht nicht meinem
Vorstellungsraum einer weißmaraskanischen (Klein)Stadt!

- der Anführer der Stadtwache mag als Titel Stadthauptmann führen, bzw. irgendeinen anderen Hauptmannstitel in tulamidisch (Aga)
- er ist aber kein ehrenhafter und rechtsliebender Beamtenoffizier in unserer pseudoromantischen Preußenverklärung!
- Weißmaraskan ist kein verregelter Rechtsraum wie die BRD. Einen einklägbaren Rechtsanspruch auf Schutz durch die waltende Staatsmacht. Leute, selbst in der
   BRD stößt das an Umsetzungsgrenzen. Und jetzt soll ausgerechnet Weißmaraskan da weiter sein als das friedensverwöhnte Deutschland? :o

natürlich hätte ich als SL in dieser Lage die SCs beim Thema monteäre Belohnung ebenfalls zappeln lassen. Das gehört zum rollenspielerischen Aspekt!
Der Händler gibt sich als armer Schlucker aus, der selbstgefällige (Räuber)Hauptmann zuckt nur mit der Achsel, etc...
aber dafür sind die geretteten Einwohner der Stadt dankbar! Informationen, Einladungen zu einer Mahlzeit und Schlafplatz etc. Wenn jeder für einen Tag die Gruppe
beherbergt, so ist das für die mehrtägige Szene in der Stadt dann doch ein fühlbarer geldwerter Vorteil.
Dazu die Reputation, die dazu führen kann, dass eine einflußreiche und auch vermögende Person aus dem Gefüge der Stadt sich an die Gruppe für Missionen wendet.
ach ja. Der Hinweis mit dem Schiff als mittelfristiges Ziel der Gruppe.
Der arme Händler kann zwar nicht in Geld bezahlen, aber der ewige Dank ist den "Helden" ja sicher. Und da der Händler viele Verwandte in Maraskan hat, können sie immer mal wieder mit einer Info oder Gefälligkeit der Gruppe weiterhelfen. Irgendwann kommt dann die Info, wo gerade ein Boot aktuell verkauft werden soll.
Wer kaufen will, muss abkaufen. Das erhöht den zu zahlenden Preis.
Wer verkaufen will, dem muss abgekauft werden. Das erniedrigt den Preis.
So kann die monetäre "Belohnung" am Ende einer Kampange über eine "Connection"-Schiene erfolgen.

aber jeder soll so rollenspielen, wie er sich selbst in die Rolle/Setting versetzen kann
Und wenn der SL da ein episch-pathetisches  Heroen-Spiel will,
(wo die Helden nur von göttlichem Ambrosia leben und ohne Brückenzölle durch die Lande wandeln)
dann ist Hardwurstland DSA nicht gerade seine beste Wahl... 
 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Arkam am 17.05.2015 | 15:48
Hallo zusammen,

das die Gruppe spontan eingegriffen hat als die Maraske ausbrach finde ich lobenswert. Ich mag aktive Mitspieler vor allen wenn sie auch auf Standardabenteuer Aufhänger reagieren.
Aber dann kommt der Punkt an dem mir ein paar Fragen aufkommen.
Wie genau verwaltet ihr das Geld. Gerade in Aventurien kann man ja vom Hintergrund mit Steuern, Abgaben an die Kirchen, Lernkosten und generellen Lebenshaltungskosten wirklich an den Punkt kommen wo man erst mit der sicheren Zusage von X Dukaten ins Abenteuer zieht. Dann hätte man das Problem aber entweder in game, also die Heilung vor dem Gift kostet bei uns nur Y Dukaten oder out of game, "Hallo Spielleiter wir ziehen gerne bei deinem Abenteuer mit aber die entsprechenden Belohnung muss dabei sein."
Das habt ihr nach dem Bericht nicht gemacht sondern ihr habt euch in die Ermittlungen gestürzt und euch dann nach, wie vielen in game Tagen genau?, wegen einer Belohnung gemeldet. Je nach zeitlichen Abstand war da eben der Helden- und Schockbonus schon etwas aufgebraucht.

Vielleicht war dieser Verlauf auch ein Statement des Mitspielers für eine andere heroischere Art des Spiels?

Gruß Jochen
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2015 | 19:03


- das Schnippeln der Chars nach einer "Belohnung" entspricht tulamidischer "Geschäftstüchtigkeit"
Maraskaner sind keine Tulamiden
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Hotzenplot am 17.05.2015 | 19:34
Maraskaner sind keine Tulamiden
Ich glaube, du meinst zwar das Richtige im Sinne von "Maraskaner handeln und denken anders als die Menschen der typischen Tulamidenlande", aber aus anderer Sicht sind Maraskaner eine Mischung von Mittelreichern und Tulamiden (zumindest in der Heldenerschaffung [Tulamide -> Maraskaner] und auch von ihrem im Setting beschriebenen Ursprung). Insofern kann man den Spruch m.E. in diesem Zusammenhang schon benutzen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.05.2015 | 19:44
Ich glaube, du meinst zwar das Richtige im Sinne von "Maraskaner handeln und denken anders als die Menschen der typischen Tulamidenlande",
das war genau das, was ich meinte
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Darius der Duellant am 17.05.2015 | 22:45
sorry, die Stadt ist in der Pflicht jeden ihrer Bürger zu schützen, das die Stadtwache es nicht versuchte wäre eigentlich grobe Pflichtverletzung wenn nicht schlimmer.
Feigheit und Eidbruch im Gefecht.

BÜRGER, ja.

Wäre das irgendwo im ruhigen MIttelreich oder den Horaslanden passiert, würde ich dir zustimmen.

Auf Maraskan oder in den Tulamidenlanden (oder auch eingeschränkt im Bornland)?
Da kraucht auf den Märkten vor allem unwerter Dreck herum, der nicht wirklich von Belang ist.

Fremdlinge die ungefragt Dreck beschützen?
Können sie gerne machen, aber wer sich ungerufen um Müll kümmert, braucht dafür keine Belohnung erwarten.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Skyclad am 18.05.2015 | 00:07
Interessanterweise bezeichnet das Wort "Bürger"  im Mittelalter und in der Neuzeit NICHT alle Bewohner einer Stadt, sondern eine spezifische privilegierte Untergruppe (steuerpflichtiger Immobilienbesitzer von ehrlicher Geburt, mit Einkommensnachweis, Mindestvermögen,dessen Namen in der Bürgerrolle verzeichnet ist).
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.05.2015 | 00:55


Fremdlinge die ungefragt Dreck beschützen?.
Bürger und Dreck schliessen sich absolut aus, Bürger bedeutet "Mittel"schicht, das bedeutet die Basis des oberen Drittels der sozialen Pyramide
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Darius der Duellant am 18.05.2015 | 02:49
Oh verflixt ja, das muss mir ja total entgangen sein, dass die Bevölkerung die auf Maraskan gemeinhin so auf Märkten rumläuft neuerdings aus freien Bürgern im Besitz mittelreichischer Ständerechte besteht.
m(    ::)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.05.2015 | 03:07
Das Konzept existiert auch in anderen Kulturen bzw ist aus RPGs  übernommen worden, einen wirklich hohen DSA Sozialstatus braucht es dafür nicht.

Hellenische Hopliten passen da wunderbar
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Darius der Duellant am 18.05.2015 | 23:25
Is scho recht, red ruhig weiter am gesagten vorbei.
Aber bitte ohne mich.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Auribiel am 18.05.2015 | 23:56
@Darius:

Weißmaraskan ist nicht Japan, einfache Bevölkerung ist daher nicht gleich rechtloser Bauer. Sicher gilt kein mittelreichisches Ständerecht - gerade KEIN MITTELREICHISCHES (davon will man sich mit Sicherheit absetzen). Andererseits sollte man den maraskanischen Eigenheiten (auch was die Rückeroberung Weißmaraskans angeht) durchaus einräumen, dass die freie Bevölkerung das Rückgrat Maraskans darstellt. Die bezeichnet sicher keiner als Dreck.

Außerdem sollte sich die unfähige Stadtgarde lieber auf einen ordentlichen Shitstorm in Form von maraskanischem Kladj gefasst machen, wenn sie so unfähig rumstolpert.  ~;D
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 19.05.2015 | 01:28
Wobei es schon schwierig wär hier groß was zu reissen. Ich denk mal wenn man sich überlegt, heutzutage würde die Polizei nicht eingreifen. Solche Fälle gibts ja immer wieder mal. In Deutschland müsste der/die Geschädigte dn nwohl erstmal Klage einreichen, damits überhaupt Folgen hat. Klagen gegen die Polizei sind notorisch schwierig und klappen fast nie.
In dem Fall gabs wohl ne Menge Zeugen, die das Versagen der Polizei bezeugen könnten, allerdings gäbs dan nwieder juristische Kniffe und dergleichen so dass sichs wohl hinziehen und irgendwann im Sand verlaufen würde.

So würd ichs zumindest auch in maraskan halten wenn ich der SL wär. In Deutschland gibt ja übrigens auch kein Geld wenn man wen rettet und erstversorgt, von der Polizei schon gleich gar nicht...und ich finds einfach besser wenn man nen Vergleich heranzieht den man kennt, bei dem Mittelalterzeug hab ich immer das Gefühl da kann man sich zusammenerfinden was man will, nachprüfen obs wirklich so war kann eh nur ein Historiker.   
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Auribiel am 19.05.2015 | 08:00
In Deutschland gibt ja übrigens auch kein Geld wenn man wen rettet und erstversorgt, von der Polizei schon gleich gar nicht...und ich finds einfach besser wenn man nen Vergleich heranzieht den man kennt, bei dem Mittelalterzeug hab ich immer das Gefühl da kann man sich zusammenerfinden was man will, nachprüfen obs wirklich so war kann eh nur ein Historiker.

Vergleich den ich kenne:

Wenn man in Deutschland das Leben von Passanten rettet, dann dürfte man - abgesehen von den Einladungen zu diversen Talkshows - mit Sicherheit auch mit der Dankbarkeit der Geretteten rechnen. Und wenn man sein Leben dabei selbstlos auf's Spiel gesetzt hat, ist ev. sogar noch ein Bundesverdienstkreuz drin.

Mit Ignoranz und Undankbarkeit würde ich da ehrlich gesagt nicht rechnen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 19.05.2015 | 11:56
Vergleich den ich kenne:

Wenn man in Deutschland das Leben von Passanten rettet, dann dürfte man - abgesehen von den Einladungen zu diversen Talkshows - mit Sicherheit auch mit der Dankbarkeit der Geretteten rechnen. Und wenn man sein Leben dabei selbstlos auf's Spiel gesetzt hat, ist ev. sogar noch ein Bundesverdienstkreuz drin.

Mit Ignoranz und Undankbarkeit würde ich da ehrlich gesagt nicht rechnen.

In welcher Welt lebst du denn? Mein Vater hal mal jemanden ausm brennenden Auto gezogen, nachm Unfall (sonst keiner da, wär tot gewesen), der war dann halt dankbar. Sonst gabs da nix. Hin und wiedeer liest auch mal von Passanten, die verhindern das Leute zusammngeschlagen werden. da gibts auch kein verdienstkreuz. Leut ihr habt Vorstellungen????
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: sir_paul am 19.05.2015 | 14:36
Häng dich mal nicht an dem Nebensatz auf!

Die Hauptaussage war, das zumindest die Geretteten dankbar sein werden (wie es bei deinem Vater ja auch war). Und dem kann ich nur zustimmen!
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Auribiel am 19.05.2015 | 15:16
@User6097:

Was sir_paul sagt. Und ich empfehle dir, dich mal über das Bundesverdienstkreuz schlau zu machen: Jeder kann die Auszeichnung eines anderen angregen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesverdienstkreuz#Vorschlagsrecht) Sprich: Keine Verleihung ohne vorherige Anregung dazu, also wenn du das ungerecht empfindest: Schlag deinen Vater vor - oder ärger dich über den Geretteten, der ihn nicht vorgeschlagen hat. Denn: Im Gegensatz zu Maraskan verbreitet sich der Kladj irdisch nunmal nicht quasi wie durch Telepathie... ;)


Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Andorian Spaceman am 20.05.2015 | 21:10
Bevor das hier zum Thema Bundesverdienstkreuz zu weit abdriftet, dessen Verleihung meiner Meinung nach nur bedingt etwas mit Heldentaten zu tun hat, möchte ich  das ursprüngliche Thema ansprechen.

Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier wirklich um eine DSA-spezifische Fragestellung geht. Abgesehen davon, dass die Nichtwürdigung der Helden ja von vielen schon als Merkmal von DSA empfunden wird.

Ferner kann ich Eure Gruppendynamik natürlich nur anhand der Schilderungen am Anfang dieses Themas nachvollziehen. Habt ihr Euch wirklich wegen dieser Entlohnung gestritten oder habt ihr ein grundsätzlicheres Problem? Hattet ihr das Gefühl im Allgemeinen vom Spielleiter klein gehalten zu werden? Oder gibt es da ältere Konflikte?

Wenn die Besoldung wirklich der einzige Punkt ist, habt ihr als Gruppe möglicherweise etwas überzogen reagiert. Anhand der geschilderten Ausgangssituation finde ich es zum einen nicht unglaubwürdig, dass die Abenteurer kompetenter und schneller sind als Stadtgarde. Immerhin sind die Gardisten meist schlecht bezahlte Büttel.
Und warum hätte man Euch bezahlen sollen ohne dass jemand einen Auftrag erteilt hat? Klar wäre es schön gewesen wenn die geretteten mehr Dankbarkeit gezeigt hätten. Vielleicht konnte er das auch nicht so gut rüberbringen.
Möglicherweise habt ihr nicht nur die NPCs, sondern auch Euren Meister zu sehr in die Enge getrieben. Hattet ihr gar keine Gelegenheit irgendwie Beute zu machen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte der arme Kerl nicht mal eine Spielsitzung Zeit in die neue Aufgabe rein zu finden. Es klingt so als hättet ihr ihn pausenlos belehrt und dann auch gleich entmachtet. Ich habe mich auch schon über Spielleiter geärgert die ihr eigenes Ego zu sehr in den Vordergrund gestellt haben. Aber das zu beurteilen braucht doch auch etwas Zeit. Als Spieler sollte man einem neuen Spielleiter erstmal etwas Grundvertrauen schenken.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 20.05.2015 | 21:14
Naja, es war ja von anfang an so geplant, dass er nur mal zwischendurch leitet. Und wir kennen uns halt schon. Und wir haben dann ja zugesehen, dass wir uns schadlos halten, nur wenn die Sache dann eskaliert (Beugehaft, drohendes Stadtwachenmassaker) dann dachte ich sprechen wir lieber mal drüber.
Ist nicht so als hätten wir ihn ständig belehrt.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Just_Flo am 25.05.2015 | 05:56
Memo an mich, nur dann mit Quaint und seinen Jungs spielen, wenn davor geklärt ist ob diese genauso (wenig) an ihren Charakteren hängen wie ich an meinen NSCs oder wenn geklärt wurde, dass das soziale gewürfelt statt ausgespielt bzw. beschrieben was man grob wie erreichen will+gewürfelt wird.
Klingt wenigstens für mich (als traumatisierter SC/SL) nach die Sozialszenen werden/wurden so gespielt, dass egal wie die NSCs davor zu den SCs standen, diese sich die NSCs danach definitiv zum Feind gemacht haben.   
Manchmal führt wir labern und drücken solange bis die NSCs/ der SL das macht was wir wollen halt nicht zum Erfolg.
Gelegentlich hilft ein Besuch der Metaebene und ein Nachfragen.

Aber ich war nicht am Spieltisch dabei, es kann also sein, dass ich mich irre und ihr die NSCs ernst genommen und nicht wie die letzten Fußabtreter behandelt habt. 
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 25.05.2015 | 11:47
Ja ne is klar, wir lösen der Stadtwache ihren Fall, retten x Leute und wenn wir das dann entlohnt haben wollen, will der Stadtwachenkerl uns festnehmen und in den Kerker werfen bis wir alles ausplaudern. Aber da sind dann die Spieler die Bösen weil sie ja "labern und drücken bis der SL tut was sie wollen".
Also wenn du das so siehtst, dann will ich auch garnicht mit dir spielen just_flo, aber gut, das wir darüber gesprochen haben  ::)
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 25.05.2015 | 11:57
Hmm ich weiss das lässt nicht jeder gelten, aber nach deutschem recht hättet ihr aussagen müssen, auch ohne Belohunung, weil ihr ohne spezielles Zeugnisverweigerungsrecht-welches hier wohl nicht vorliegt, grundsätzlich zur Aussage verpflichtet seid, wenn ihr gerichtlich dazu aufgefordert werdet. Weigert ihr euch ,s ist das eine Straftat die mit Geld und Freiheitsstrafe belegt werden kann. D.h. wen nder euch in Zwangshaft steckt ist das voll gerechtfertigt, vor allem wenn weitere Straftaten im verzug sein könnten. Das ist übrigens eine Vorgehensweise die ich für moralisch recht sinnvoll erachte. Der Staat kann es sich nicht leisten jedem Zeugen geld zu bezahlen nur das der aussagt.

Aus der tatsache das ihr Menschen ärztlich versorgt habt lässt sich auch kein Anspruch auf Geld ableiten, ihr hättet euch sogar andernfalls der unterlassenen Hilfeleistung strafbar gemacht.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Achamanian am 25.05.2015 | 12:01
Hmm ich weiss das lässt nicht jeder gelten, aber nach deutschem recht hättet ihr aussagen müssen, auch ohne Belohunung, weil ihr ohne spezielles Zeugnisverweigerungsrecht-welches hier wohl nicht vorliegt, grundsätzlich zur Aussage verpflichtet seid, wenn ihr gerichtlich dazu aufgefordert werdet. Weigert ihr euch ,s ist das eine Straftat die mit Geld und Freiheitsstrafe belegt werden kann. D.h. wen nder euch in Zwangshaft steckt ist das voll gerechtfertigt, vor allem wenn weitere Straftaten im verzug sein könnten. Das ist übrigens eine Vorgehensweise die ich für moralisch recht sinnvoll erachte. Der Staat kann es sich nicht leisten jedem Zeugen geld zu bezahlen nur das der aussagt.

Irgendwie passend, dass das eine Fantasy-Rollenspiel, in dem die Leute darauf kommen, nach deutschem Recht zu spielen, DSA ist ...
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Luxferre am 25.05.2015 | 12:07
Irgendwie passend, dass das eine Fantasy-Rollenspiel, in dem die Leute darauf kommen, nach deutschem Recht zu spielen, DSA ist ...

 >;D   :d
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Wulfhelm am 25.05.2015 | 12:08
Kann Quaints Standpunkt komplett nachvollziehen. Ich sehe hier die verbreitete Unsitte am Werke, die innerspielweltliche Obrigkeit als verlängerten Arm der Autorität des Spielleiters einsetzen zu wollen. Geradezu klischeehaft in der Form der allseits beliebten mutierenden Stadtwache, die solange nix kann, wie die SC für alles zuständig sein sollen, aber plötzlich zum SWAT-Team wird, sobald die SC aus der Reihe tanzen.

Ich kann mir insbesondere kaum vorstellen, dass die Stadtwache - nachdem sie sich das alles angeguckt hat - gegenüber den SC noch angesäuert-überheblich auftritt. Wenn ich sehe, wie diese Typen mit mächtiger Magie und (nehme ich mal an) wirbelnden Klingen gerade dieses fürchterliche Monster - vor dem ich mir gerade noch in die Hose gemacht habe - umgehauen und die entstandenen Schäden beseitigt haben... dann habe ich, wenn eben diese Typen jetzt ankommen und offensichtlich nicht gut auf mich zu sprechen sind, vor allem ein Gefühl: Angst. Da kann man dann vielleicht abwiegelnd-beschwichtigend reagieren, aber gegenüber der hyperkompetenten Bande von Murderhobos den dicken Max herauskehren zu wollen, ergibt erzählerisch keinen wie auch immer gearteten Sinn.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Just_Flo am 25.05.2015 | 12:35
Es gibt einen Unterschied zwischen wollen und das Gefühl haben zu müssen.

Je nach dem wie die Murderhobos auftreten gibt man ihnen Geld, dass sie schnell verschwinden oder sie benehmen sich so, dass wenn man von überhaupt jemandem noch ernst genommen werden will aus Selbstachtung was probiert, was man eventuell nicht schafft. 

Wie geschrieben, es war keiner von uns am Tisch. Je nachdem wie die SCs aufgetreten sind war das  total dämlich vom SL oder total dämlich von den Spielern.
Wir können nur bewerten, was im Forum steht und wie auf unsere Antworten reagiert wird, nicht was wirklich passiert ist.
Warum der SL die Wachen so reagieren hat lassen wie sie reagiert haben weiß nur der SL. Fragen hilft.
Wie gesagt meine Erfahrung ist, dass viel weniger entgleist, wenn man Leute grob sagen lässt was sie erreichen wollen und wie sie dies unterstützen wollen. Dazu kann man wenn man will noch würfeln. Häufig ist dem einen freundliches Verhandeln dem anderen beleidigen und bedrohen.
Einfach über die Wahrnehmung sprechen und klären ob diese die selbe ist. Sender und Empfänger. Was ist angekommen und was wurde gesendet.
Wurde vom SL das Ziel eine Entlohnung zu erhalten oder der Weg bzw. das Verhalten auf dem Weg als nicht passend gesehen? Oder steckte eventuell die Wache irgendwie mit drinnen? Erst wenn das geklärt ist, dann kann man weiterarbeiten.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: YY am 25.05.2015 | 12:51
Aus der tatsache das ihr Menschen ärztlich versorgt habt lässt sich auch kein Anspruch auf Geld ableiten, ihr hättet euch sogar andernfalls der unterlassenen Hilfeleistung strafbar gemacht.

Da reicht das Absetzen eines Notrufes, damit sich Leute darum kümmern, deren Entlohnung eindeutig geregelt ist :P ;)


Nein, im Ernst:

Dieser Ansatz ist mMn vollkommen daneben.
Wer heutiges deutsches Recht will, sollte vielleicht auch gleich im heutigen Deutschland spielen.
Und wer dann meint, dass man eindeutige Aussagen über Verlauf und Ergebnis der dann anstehenden Gerichtsverhandlungen machen kann, spielt immer noch Fantasy  ~;D
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 25.05.2015 | 12:58
Da reicht das Absetzen eines Notrufes, damit sich Leute darum kümmern, deren Entlohnung eindeutig geregelt ist :P ;)


Nein, im Ernst:

Dieser Ansatz ist mMn vollkommen daneben.
Wer heutiges deutsches Recht will, sollte vielleicht auch gleich im heutigen Deutschland spielen.
Und wer dann meint, dass man eindeutige Aussagen über Verlauf und Ergebnis der dann anstehenden Gerichtsverhandlungen machen kann, spielt immer noch Fantasy  ~;D

Hmm warum kommentierst du den Ansatz dan nwen ndu ihn völlig daneben findest?

Auf die Weise red ich jetzt mit jemanden der das gar nicht hören will...naja ich machs mal trotzdem. Ich würde sagen du hast recht, wenn sie die Wache verständigen handeln die Helden nach recht. Aber ich würde dem magier der Gruppe quasi einen Artstatus untersteleln, falls er entsprechende heilzauber beherrscht. Dann ist er nach deutschem recht im Aktufall zur direkten Hilfeleistung verpflichtet. Was auch sinn macht, da die Leute ja eventuell irreparabel geschädigt werden können, falls nicht sofort hilfe geleistet wird. 

Ich würde auch sagen das bei eindeutigen Fälllen wie diesen hier noch ein gewisser Verlass auf die deutsche Justiz ist...d.h. wenn die Helden zur Wache gehen und sdagen wir haben hier infos zu einem aktuellen Fall aber sagen erst wenns geld gibt und sie landen in Zangshaft, dann wird wohl jedes gericht der Wache rechtgeben. Zumindest wen nder Fall wichtig ist, also nicht wenns hier um einen Gemüsekarren Falschparker geht.

Edit: hab grade nochmal nachgeschat du bist falsch informiert. Man ist gesetzlich verpflichtet nach bestem Wissen und Fähigkeiten erste Hilfe zu leisten, d.h. wen nman Heilzauber draufhat reicht es nicht nur nach der Wache zu rufen. Die Pflicht zur den Fähigkeiten entsprechenden Hilfeleistung entfällt nur, wenn eine aktue Gefahr damit verbunden ist. D.h. die Maraske hätten die Helden nicht angreifen müssen, aber die Verwundenten heilen wäre Pflicht gewesen.

Im übrigen würd mich mal interessieren, wie du in deinen Runden Recht und Gesetz darstellst..erfindest du das dann alles selbst? Das halte ich nun wieder für blöd, weil ich finde das so ein Ansatz dan nrecht schnell im Klischee endet.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Achamanian am 25.05.2015 | 13:12

Ich würde auch sagen das bei eindeutigen Fälllen wie diesen hier noch ein gewisser Verlass auf die deutsche Justiz ist...d.h. wenn die Helden zur Wache gehen und sdagen wir haben hier infos zu einem aktuellen Fall aber sagen erst wenns geld gibt und sie landen in Zangshaft, dann wird wohl jedes gericht der Wache rechtgeben. Zumindest wen nder Fall wichtig ist, also nicht wenns hier um einen Gemüsekarren Falschparker geht.

Um da noch mal ein bisschen ernsthafter drüber zu diskutieren: Es ist halt erstens in einer Fantasy-Welt wie Aventurien doch eher unglaubwürdig, dass  moderne Rechtsstandards herrschen - okay, hier und da mag es die laut Settingsetzung geben. In einem Städtchen auf Maraskan sollte man aber davon ausgehen, dass eine bewaffnete, kompetente Heldengruppe wahrscheinlich ein eigener Machtfaktor ist, der unvermutet ins Spiel kommt - ein Umgang stur nach irgendeinem Gesetzes-Regelwerk wäre da seitens der Stadtwache wirklichkeitsfern. Entweder, die Neuankömmlinge werden für ihre Taten als Helden gefeiert und entsprechend behandelt (das muss nicht heißen, dass man ihnen Geld gibt, aber sehr wohl, dass man ihnen mit Respekt begegnet), oder sie werden als gefährliche Unruhestifter betrachtet und der Sheriff (oder wer auch immer das Sagen hat) wird alle waffenfähigen Getreuen zusammentrommeln, um sie aus der Stadt zu jagen.

Beides kann schöner Abenteuerstoff sein. Wenn ein SL den SC aber nur auf der InGame-Schiene vermitteln möchte, dass sie seines Erachtens unmoralisch handeln, dann baut er halt gerade Mist, weil man solche Metakonflikte eben prinzipiell nie über die InGame-Schiene gelöst bekommt. Und wenn er dann noch auf die Idee käme, wie du es vorschlägst, mit dem deutschen Rechtssystem zu argumentieren - tja, spätestens dann würde ich mir an den Kopf fassen und das Zimmer verlassen, weiß das deutsche Rechtssystem ganz genau nichts mit dem Konflikt zu tun hat, den es in der Gruppe von Spielern gibt.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 25.05.2015 | 13:14
hmm, ich würd erstma lsagen wenns den KGIA gibt dann kanns auch modernes recht geben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Feuersänger am 25.05.2015 | 13:14
Zitat
Hmm warum kommentierst du den Ansatz dan nwen ndu ihn völlig daneben findest?

Weil man nicht jeden Stuss unwidersprochen hinnehmen muss?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Achamanian am 25.05.2015 | 13:24
hmm, ich würd erstma lsagen wenns den KGIA gibt dann kanns auch modernes recht geben.

Selbst wenn du das logisch findest, würde die SL, wenn sie so argumentiert, trotzdem am Problem vorbei reden und wahrscheinlich nur eine lange Halbwissen-Diskussion über verschiedene Rechtssysteme und darüber, welches wohl am ehesten auf Maraskan anzuwenden sei, provozieren, wonach dann alle nur noch schlechtere Laune hätten ...
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: YY am 25.05.2015 | 13:25
Hmm warum kommentierst du den Ansatz dan nwen ndu ihn völlig daneben findest?

Na, genau deswegen.
Was ist in deinen Augen der Vorteil daran, das Ganze nach deutschem Recht zu betrachten?
Die größere Vertrautheit ist es mMn schon mal nicht, weil die meisten Spieler da auch nur diffuses Halbwissen haben dürften - nicht mehr, als man es auch aus den entsprechenden Settingbüchern ziehen könnte.

Und i.d.R. führt es zu nichts, weil die Voraussetzungen auf Aventurien gar nicht gegeben sind, um deutsches Recht überhaupt sinnvoll anwenden zu können.

Es gibt doch bestimmt genug Quellenmaterial über aventurisches Recht, um sich zumindest die Grundgedanken mal klar zu machen und dementsprechend auf diffizilere Fälle anwenden zu können.
Ich würde mit der Erkenntnis anfangen, dass "mittelalterliches Recht" (in Anführungszeichen, weil das eine extrem verallgemeinernde Überschrift ist) auf dieser Ebene gerade keine absoluten Prinzipien hat. Da "muss" erst mal keiner was und im Zweifelsfall muss die nächstbeste "Regierungsinstanz" relativ frei Schnauze entscheiden.

Aber ich würde dem magier der Gruppe quasi einen Artstatus untersteleln, falls er entsprechende heilzauber beherrscht. Dann ist er nach deutschem recht im Aktufall zur direkten Hilfeleistung verpflichtet.

Kann man ihm das nachweisen? ;)
Hat jeder Magier ein kleines Büchlein mitzuführen, in dem alle beherrschten Zauber mit Akademiestempel und Prüfsiegel aufgeführt sind, inklusive jährlicher Fortbildung?  :P

Edit: hab grade nochmal nachgeschat du bist falsch informiert. Man ist gesetzlich verpflichtet nach bestem Wissen und Fähigkeiten erste Hilfe zu leisten, d.h. wen nman Heilzauber draufhat reicht es nicht nur nach der Wache zu rufen.

Zumindest als Laie kann man sich darauf berufen, sich die Erste Hilfe im konkreten Fall nicht zuzutrauen.
Da reicht simple Unsicherheit ggf. aus - der Notruf ist aber immer zumutbar.

Ansonsten wäre die Frage, ob der Magier durch das erst mal nachzuweisende Beherrschen von Heilzaubern eine Garantenstellung erhält.
Und wenn man das weit genug treibt, kann der Magier dann gegen den Saboteur und sogar gegen die Verletzten Anspruch auf Schadensersatz für die aufgewendeten Astralpunkte anmelden ;D

Das ist dann der Punkt, wo es endgültig absurd wird...


hmm, ich würd erstma lsagen wenns den KGIA gibt dann kanns auch modernes recht geben.

Den finde ich auch ziemlich unpassend ;)

Aber hätte, könnte, sollte mal beiseite:
Irgendwo gibt es doch garantiert was zu aventurischem Recht. Und dort steht ziemlich sicher nicht "alles so wie in Deutschland"  ;)
Auch wenn ich mir denke, dass es wahrscheinlich etwas zu modern sein dürfte.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 25.05.2015 | 13:37
Naja zunächst muss man sagen das in der DSA Welt die Magier tatsächlich Kosten berechnen für permanent aufgewendete Astralpunkte...allerdings hast du recht irgendwan nwirds natürlich lächerlich...

Bei dem aktuellen Beispiel find ichs aber noch ok, da passts für mich halbwegs.

Warum überhaupt? Weil ich inzwischen die Krise bekomme beim x-ten "baron ich mach was ich will" oder "hier gibts kein Gesetzt weil Mittelalter"...das geht mir mehr auf die Nerven als wenn ich mich an Deutschland orientier....

Und zumindest bnei Deutschen rwecht kann man nachschlagen..versuch das mal bei DSA...da gibt ne halbe Seite zu recht und das wars, viel Spaß damit was spielfähiges zusammenzubasteln.

Und ich fürchte so ein Büchlein könnts im Horasreich tatsächlich geben...wie soll mann sich sonst für ihre Eliteakademie bewerben die nach dem Vorbild des Max-Planck instituts entworfen wurde...
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: YY am 25.05.2015 | 13:53
Warum überhaupt? Weil ich inzwischen die Krise bekomme beim x-ten "baron ich mach was ich will" oder "hier gibts kein Gesetzt weil Mittelalter"...das geht mir mehr auf die Nerven als wenn ich mich an Deutschland orientier....

Das ist dann allerdings auch mehr Faulheit auf Seiten des SL als alles andere.
So ein bisschen in mittelalterliches Recht einlesen und auf Aventurien anpassen ist mMn nicht zu viel verlangt - wenn das ein Thema in der Gruppe ist, ist ja offensichtlich der Bedarf da.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2015 | 14:01
Ich frage mich, was der Stadtwache nach deutschem Recht blühen wuerde?
Wie sie für ihr Verhalten von Presse, Politik und der öffentlichen Meinung zerrissen würden?

Nach deutschem Recht hätten mwn die SCs genau gar nichts tun müssen!
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: User6097 am 25.05.2015 | 14:05
Wir braucehsn auch nicht breitreden..wenn euch das mit dem deutschen recht nicht gefällt ignoriets halt..ich zwing niemand so zu spielen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 25.05.2015 | 14:06
Übrigens: Nach deutschem Recht war eine akute Gefährdung durch die Maraske gegeben (die ja nun auch in der Nähe der Verletzten/Sterbenden weilte), ergo nach Recht völlig zulässig abzuhauen und nicht zu helfen (Selbstschutz und so ^^). Ob das dann wünschenswert ist fürs Rollenspiel?

Und unter den richtigen Umständen gibt's für hilfreiche Informationen durchaus Geld heutzutage, man denke mal an gekaufte Steuer-CDs (wo ja die Beschaffung der Informationen sogar kriminell war), bezahlte V-Männer, etwa vom Verfassungsschutz, und dergleichen mehr. Ist ja nicht so, als wäre das moderne Recht besonders einfach zu durchschauen oder als wären die Ergebnisse von Gerichtsverfahren trivial abzuschätzen. Und ich würde da auch noch einen Unterschied sehen zwischen einem Zeugen, der einfach nicht reden will und einem, na ich will mal sagen freiberuflichen Ermittler, der sich ja ins Zeug gelegt hat um die Infos zu bekommen. Natürlich wär da eine Beauftragung im vorhinein besser gewesen, aber es hat sich nunmal anders ergeben.

Ist aber letzten Endes auch egal - an dem Abend liefen einige Dinge nicht so wie geplant und ich glaube der SL war dann auch ein wenig von den Ereignissen überrollt und hat dann etwas unüberlegt/unbesonnen reagiert. Es war wohl auch eigentlich so geplant, dass ein SC da schlimmeres verhindert und dass die Maraske garnicht freikommt - warum der entsprechende SC das nicht hinbekam oder anderweitig unterließ ist mir aber nicht klar, ich war da rauchen auf dem Balkon. Jedenfalls liegt da wohl zum Teil auch der Grund für nicht so toll ausgespielte Dankbarkeit und den Unwillen zur Belohnung - der SL war wohl noch völlig baff, dass es überhaupt so weit kam, sah uns teilweise nicht ganz unbeteiligt an der Misere und wollte dann halt erst recht nix rausrücken. Allerdings schwierig, ingame war ja völig unbekannt, dass einer der SC es wohl hätte verhindern können, selbst der Saboteur war ja zunächst nicht aufgefallen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2015 | 14:12
P.S.

Ein Baron steht nicht ueber dem Gesetz, Freie Buerger haben Rechte und irgendwo ist ein Baron in gewissen Kreisen ein kleines Licht, dem es auch an den Möglichkeiten fehlt sich durchzusetzen.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: TeichDragon am 25.05.2015 | 15:17
Wie wäre denn mal ein Blick in die Quellen, wie das Recht auf Maraskan so funktioniert?
Schattenlande, Seite 159:

Zitat
Recht und Gesetz
»Wer Macht hat, hat Recht. Wer größere Macht hat, hat höheres Recht.«
—maraskanischer Sinnspruch

Ein geschriebenes und allgemein verbindliches Recht ist Maraskan seit jeher fremd. Es gibt zwar Bräuche und Gewohnheitsrecht – die schon im nächsten Dorf ganz anders gehandhabt werden können –, über allem steht aber der Wille des lokalen Machthabers, sei er nun Dschunkara, Haran oder Kriegswezyrad.

Dazu gehört auch, dass der Herrschende eine Strafsache nur dann verfolgt und untersuchen lässt, wenn seine eigenen Interessen davon betroffen sind. Ansonsten ist es an dem Betroffenen, beim Herrschenden vorstellig zu werden, das erlittene (vermeintliche) Verbrechen vorzutragen und eine Verfolgung der Angelegenheit zu beantragen.

Weiter wird dort aufgeführt, das Städte ziemlich genauso ticken, nur dort die Wachen etwas aktiver gegen Verbrechen vorgehen.
Insgesamt aber eher kein deutsches und auch kein mittelalterliches Recht wie im Mittelreich.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2015 | 22:05
Unterschied zum Thing? Mittelalterlichem Recht?
Dank des Inquisitionsverfahrens herrscht im MR kein Mittelalterliches Recht mehr.

Betreffs mittelalterlicher Städte dor waren die Bürger bzw die Zünfte etc.  für Sicherheit etc. gegen Verbrechen verantwortlich.
Schutzgelderpressung bei zünftigen Handwerkern war wohl keine Karriere mit guten Zukunftsaussichten
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: ArneBab am 25.05.2015 | 22:37
Ja ne is klar, wir lösen der Stadtwache ihren Fall, retten x Leute und wenn wir das dann entlohnt haben wollen, will der Stadtwachenkerl uns festnehmen und in den Kerker werfen bis wir alles ausplaudern.
Wow, also so ausgedrückt - klingt es danach, als hätte die Stadtwache alles richtig gemacht. Ich weiß, klingt böse und war sicher nicht so gemeint. Aber die Interpretation drängte sich gerade auf :)

Ernsthaft: Es klingt danach, als hättet ihr euch am Spieltisch emotional ineinander verheddert und wärt dann nicht mehr aus der Eskalation rausgekommen. Und dann klingt für beide Seiten die jeweils eigene Interpretation immer (als einzige) schlüssig.

Und hey, das kann passieren. Schwamm drüber, und schaut, wie ihr es beim nächsten Mal vermeiden könnt - oder wie ihr es zumindest rechtzeitig bemerken und stoppen könnt.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: TeichDragon am 25.05.2015 | 23:03
Unterschied zum Thing? Mittelalterlichem Recht?
Dank des Inquisitionsverfahrens herrscht im MR kein Mittelalterliches Recht mehr.

Betreffs mittelalterlicher Städte dor waren die Bürger bzw die Zünfte etc.  für Sicherheit etc. gegen Verbrechen verantwortlich.
Schutzgelderpressung bei zünftigen Handwerkern war wohl keine Karriere mit guten Zukunftsaussichten

Brabbel?
Gibt es das auch noch in lesbar/verständlich oder bleibt es bei Info-Bröckchen?
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 26.05.2015 | 00:08
Ja, irgendwas mit Thomas Römer, der irgendwas falsch bei GURPS geklaut hat.  8]

@topic: deutsches Rechtsverständnis hilft in Aventurien nur bedingt weiter. Wir haben z.B. die Unschuldsvermutung, in Aventuiren muss doch aber - wenn ich mich nicht total irre - ein Angeklagter seine Unschuld beweisen, es gibt also eine Schuldsvermutung.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2015 | 04:04
Brabbel?
Gibt es das auch noch in lesbar/verständlich oder bleibt es bei Info-Bröckchen?

Unverständlich???

Nenne mir doch bitte mal den Unterschied z.b. zum Thing der Wikinger, wo die Sippe auch Klage erheben musste damit was geschieht?

Polizeiaufgaben wurden in mittelalterlichen Städten durch die Bürger wahrgenommen, meist von den Zünften durch ihre Mitglieder in ihrem Bereich u.a. durch Handwerker die am Tor arbeiteten.
Und andere Sicherheitsaufgaben sprich Militär auch
Wer von einem Mitglied einer Zunft Schutzgeld erpressen wollte, dürfte sich mit der Zunft aka ihren militärisch gerüsteten Mitgliedern auf ihrem "befestigten" Turf angelegt haben.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Eismann am 26.05.2015 | 15:44
Ah, es ist wieder Satirezeit.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Hotzenplot am 26.05.2015 | 16:09
Ja, zumal der TE schon gefühlte 10 Mal gesagt hat, dass alles gar nicht sooo schlimm war und die es geklärt haben. Das juristische Thema ist sowieso eine Totgeburt, aber hey, what shalls.
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.05.2015 | 16:41
Meine Herren, noch sind wir hier in Deutschland, und da wird nichts einvernehmlich geklärt! Kampf um die Deutungshoheit bis zum bitteren Ende sei die Devise! Huzzah!
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Luxferre am 26.05.2015 | 17:01
Huzzah wird mit ss geschrieben  >;D
Titel: Re: Kontroverse am Spieltisch - wie würdet ihr das bewerten?
Beitrag von: Quaint am 26.05.2015 | 18:04
Naja, ich glaub viel sinnvolles kommt hier nimmer. Ich mach den Thread mal zu.