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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Ubiquity => Thema gestartet von: Ludovico am 28.11.2015 | 19:56
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Es sind ja mittlerweile einige Abenteuer fuer Space 1889 erschienen wie Fremde Erde, das Erbe der Kanalwaechter,...
Abgesehen davon, dass ich die Erscheinigungspolitik toll finde, wuerde mich als notorischer aber fauler Bastler von Abenteuern interessiert mich die Qualitaet hinsichtlich solcher Sachen wie
Wie flexibel sind die Abenteuer, oder sind sie eher railroadig?
Wie gut lassen sich diese Abenteuer in Kampagnen einarbeiten?
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Insgesamt ist mein Eindruck durchwachsen. Einerseits liegt das an den vielen Übersetzungen in der ersten Zeit. Andererseits ist mir die offizielle Lesart des Settings zu "bieder" - soll heißen, irgendwann beginnt das viktorianische Gelaber zu nerven und man sehnt sich nach einer Gelegenheit, irgendwas in die Luft zu jagen ...
Mag aber einfach an unserer Gruppe liegen, da waren die Empfänge und Intrigenspiele am franz. Hofe bei AfO auch nicht besonders beliebt.
Wie flexibel sind die Abenteuer, oder sind sie eher railroadig?
Besonders die Übersetzung sind schon eher ne Eisenbahn. Kann man natürlich auch ausbrechen, wird aber schwierig. "Die Macht von Angahiaa" ist auf den ersten Blick sehr modular, auf den zweiten dann aber doch wieder einer inneren Abfolge unterworfen. Das Problem liegt hier eher darin, dass man schnell den Überblick verliert, insbesondere bei den Marsianern und ihren komischen Namen ...
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Es sind ja mittlerweile einige Abenteuer fuer Space 1889 erschienen wie Fremde Erde, das Erbe der Kanalwaechter,...
Erbe der Kanalwächter ist noch gar nicht erschienen, das kommt voraussichtlich nächstes Frühjahr. :)
Einerseits liegt das an den vielen Übersetzungen in der ersten Zeit.
In der "ersten Zeit" gab es nur einen Band mit Übersetzungen (von alten Abenteuern). ;) Das war "Äther, Dampf und Stahlgiganten". Alle anderen frühen Abenteuer (Unter Hochdruck, Die Macht von Angahiaa) waren genuin deutsch. Neuerdings gibt es wieder Übersetzungen (Fremde Erde, Das Geheimnis der London Bridge), aber vor allem weil diese Abenteuer auf Englisch neu für das Kickstarter Projekt geschrieben wurden.
Das nur kurz als Ergänzung. :) Zur Qualität sollten unbefangene Leute was sagen, da halte ich mich zurück.
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In der "ersten Zeit" gab es nur einen Band mit Übersetzungen (von alten Abenteuern). ;) Das war "Äther, Dampf und Stahlgiganten". Alle anderen frühen Abenteuer (Unter Hochdruck, Die Macht von Angahiaa) waren genuin deutsch. Neuerdings gibt es wieder Übersetzungen (Fremde Erde, Das Geheimnis der London Bridge), aber vor allem weil diese Abenteuer auf Englisch neu für das Kickstarter Projekt geschrieben wurden.
Stammen die ersten Übersetzungen also aus früheren Editionen und wurden dann nur regeltechnisch angepasst?
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Stammen die ersten Übersetzungen also aus früheren Editionen und wurden dann nur regeltechnisch angepasst?
"Die ersten Übersetzungen" sind ja wie gesagt nur ein Buch ("Äther, Dampf und Stahlgiganten"). Und ja, die stammen aus der alten Version von Space: 1889 (es sind Abenteuer aus dem Challenge-Magazin). Sie wurden aber nicht nur übersetzt und auf die neuen Werte angepasst, sondern teilweise auch überarbeitet/modernisiert. Das ist natürlich was anderes als heute ein komplett neues Abenteuer zu schreiben, die Dinger sind aber nicht einfach 1 zu 1 übernommen. :)
Ansonsten gibt es keine Abenteuer der alten Version auf Deutsch bisher. Das noch zu erscheinende "Das Erbe der Kanalwächter" ist im Prinzip eine Übersetzung von "Completely Canalpriests of Mars", das ist aber massiv von einem unserer Autoren überarbeitet/erweitert worden.
Sollten dazu weitere Fragen bestehen, dann macht aber am besten ein eigenes Topic auf - ich will hier nicht Ludovicos Frage zur Abenteuerqualität kapern.
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Wir können ja mal eine Bewertungs-Woche Space 1889 im Rezi-Forum machen.
http://www.tanelorn.net/index.php?board=508.0
Der marsianische Patient hat leider bisher nur eine Stimme bekommen:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,95900.0.html
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irgendwann beginnt das viktorianische Gelaber zu nerven und man sehnt sich nach einer Gelegenheit, irgendwas in die Luft zu jagen ...
Also mich hat beim alten Space: 1889 immer der Charaktertyp "Russischer Anarchist" am meisten angesprochen. :D Keine Ahnung, ob der in der neuen Fassung noch vorhanden ist.
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Das sind so mit die Gründe dafür, warum diverse vorgefertigte Archetypen in de Büchern eben nicht aus der britischen Oberschicht stammen. Wir haben auch sauerländer Bäuerinnen, analphabetische Goldsucher, Extaschendiebe und (kommende Publikationen eingerechnet) Piraten und barbarische Straeflinge im Angebot. ☺
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@tartex
Ich kenne das alte Space 1889 nicht, aber Ubiquity ist ein Point Buy-System. Man baut sich seinen Wunschcharakter einfach zusammen. Ein Archetyp ist nicht notwendig, um einen russischen Anarchisten spielen zu koennen.
Ich glaube, darauf wollte Waldviech hinaus.
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Exakt darauf, ja. :). Das Ubiquity-System ist halt von Hause aus auf eine Charaktererschaffung ausgelegt. Der russische Anarchist ist also wirklich kein Problem. Weder vom Regelsystem, noch vom Setting her.
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Also im alten Regelwerk war es aber schon schick, dass man so einen Bombenleger mit Zylinder und Bart mit Bild gleich unter die Nase gehalten bekommen hat. Das hat sofort einen potentiellen weiteren Konfliktherd aufgezeigt, auf den ich selbst nicht gekommen wäre. Und gleichzeitig war 1889 damit dann auch irgendwie -punk, ohne dass es sich jemals so nennen musste.
Ein briefmarkengroßes Bild, das so viel mehr getan hat, als es x ausformulierte Abenteuer vermochten. ;D
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Hier der Bewertungs-Thread zu
Fremde Erde (Space 1889) (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,96342.0.html)