Autor Thema: [D&D 5E] Schattenkrieg  (Gelesen 978 mal)

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Online Tintenteufel

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[D&D 5E] Schattenkrieg
« am: 21.11.2018 | 23:53 »
Ja, ich weiss: Finale meines Spielberichts zu Curse of Strahd steht noch immer aus, aber zunächst ein paar Worte zu unserer derzeitigen Kampagne, in der ich endlich auch als Spieler angekommen bin.

Die Welt: Unser Homebrew Avalon.

Die Gruppe (im Moment alle Level 5):

Aramon Valearith
N male high elf fighter (arcane archer) noble

Arvid
CN male human cleric (tempest domain) sailor

Emilia Droost
CG female half-elf sorcerer (draconic bloodline) hermit

Grevaris Amastacia
CN female wood elf druid (moon) hermit

Marf Pinkel
N male forest gnome rogue (thief) charlatan

Telantes Indiga
CG male human ranger (hunter conclave) outlander

Mortimer Cid Algernon
N male human artificer (gunsmith) guild artisan

Vimak Ogolakanu
CG male goliath barbarian (berserker) outlander

Xalerian Silberglanz
CN male half-elf bard (college of whispers) folk hero
« Letzte Änderung: 21.12.2018 | 09:46 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Schattenkrieg
« Antwort #1 am: 22.11.2018 | 00:09 »
24.08.1501 n. B.
Lampur, Tränenburg
 
Hochverehrter Herold,
 
Eralion und dem Drachenkönig, auch in der Ferne, treu ergeben, will ich wahrheitsgemäß berichten was sich an diesem Sommertage zugetragen hat.
 
Es regnete. Obwohl der Himmel mit grauen Wolken verhangen war, fand tatsächlich ein Schiff aus unserem geliebten Eralion den Weg nach Tränenburg. Ja, der alte Leuchtturm der Drachenkönige tut wieder seine Pflicht. Vor zwei Wochen hatte eine kleine Abenteurergruppe das Schreckgespenst aus der Ruine vertrieben, den verschollenen Sonnenstein geborgen und wieder in die Turmspitze eingesetzt.
 
Zwei der vier, eine Halbelfin namens Emilia Droost und ein Ehrenmann aus Vilir namens Mortimer Cid Algernon, wollten gerade in ein Ruderboot am Landungssteg klettern, als die Pelikan aus Luminshafen anlegte. Neben der vierschrötigen Besatzung ging eine Steppenelfin, die sich später als Grevaris Amastacia vorstellte, von Bord. Das reizende Wesen hatte die morschen Holzplanken noch nicht verlassen, da griffen die geschuppten Teufel der Tränen an: Sahuagin.
 
Seit Jahren hatten sie es nicht mehr gewagt Tränenburg anzugreifen. Vielleicht hatten die Sahuagin ohne den Sonnenstein im alten Leuchtturm aber auch einfach keinen Grund dafür gehabt.
 
Das garstig zischende Fischvolk fiel über die ahnungslosen Seeleute her, wie ein ausgehungerter Schwarm Haie über einen Haufen fettleibiger Nichtschwimmer, und riss die schreienden Matrosen hinab in die kalten, grauen Fluten. Bald färbte sich das Wasser rot vom Blut der bedauernswerten Menschen. Mit den Abenteurern und der Vollblutelfin hatten sie nicht ganz so leichtes Spiel. Die Halbelfin schleuderte blau leuchtende Geschosse, Kältestrahlen und Feuerlanzen auf die Sahuagin, während der Ehrenmann mit seltsamer Gerätschaft, laut donnernd, blitzende Eisenkugeln verschoss. Ja, er bekämpfte die Sahuagin mit einer Waffe, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte, mit einer Kreuzung aus Armbrust und Zauberstab. Die Steppenelfin schlug mit dornigen Ranken um sich, was darauf schließen lässt, dass sie den Segen Nymias besitzt.
 
Natürlich brachte ich mich so schnell es ging in Position. Doch die Taverne Zum Roten Hund liegt ein gutes Stück entfernt vom Landungssteg, ich brauchte also eine gewisse Zeit, um in die vernünftige Reichweite meines Langbogens zu kommen. Ähnlich ging es einem weiteren Elfen, seinem elitären Gehabe nach zu urteilen, einem edelblütigen Ruinenelfen. Aber ich muss ihm zugestehen, dass seine Pfeile besser saßen als die meinen. Es handelte sich um Aramon Valearith, der dabei geholfen hatte den Sonnenstein wiederzubeschaffen. Von Arvid Nirfang, dem Anführer unserer vier Lichtbringer, fehlte im Übrigen jede Spur.
 
Dann war da noch ein Goliath, Vimak Ogolakanu, wie sich noch herausstellen sollte. Der Hüne war ein lebendes Geschütz! Eine Balista! Denn er schleuderte unbarmherzig Speer um Speer auf das angriffslustige Fischvolk. Der Kampfeslärm lenkte ebenso die Aufmerksamkeit eines weiteren Halbelfen und eines ungewöhnlich zivilisierten Waldgnoms auf den Landungssteg. Ich erkannte den größeren der beiden nicht sogleich, mittlerweile bin ich mir jedoch sicher: das war Xalerian Silberglanz. Kein anderer. Ja, der ehemalige Vertraute von Fürst Lerato Alvares. Der Waldgnom war stumm und hieß Marf Pinkel. Ich hoffte nur, dass den armen Wicht nicht die Schlange Silberglanz mit Verstümmelung zum Schweigen gebracht hatte. Man hat aus Schattenwasser so einiges über die Niederträchtigkeit des Halbelfen gehört. Und dabei soll Xalerian Silberglanz einem uralten, elfischen Adelsgeschlecht abstammen. Manche behaupten in seinen Adern fließt das Blut von Ruinenelfen der Hauptinsel mit dem Anspruch auf die vergessene Krone der Hochelfen. Andere sprechen davon, dass seine Mutter eine Korallenelfin war, die einen menschlichen Seemann verführt hat. Sie soll keine Geringere als die Königen der Tränen selbst gewesen sein. Wenn mich nicht alles täuscht, hat Lerato auch immer noch ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Mit oder ohne Krone.
 
Gemeinsam gelang es uns jedenfalls die Sahuagin niederzumachen und kurz darauf, selbstverständlich etwas zu spät, tauchte die Friedensrichterin auf. Talia Graugischt zeigte sich wenig dankbar, wie immer. Sie kam aber auch gar nicht, um die Bevölkerung oder die Besucher von Tränenburg zu schützen, sondern auf Befehl ihrer Geldgeber. Sie war nämlich eigentlich nur auf der Suche nach dem einzigen Führer und Fährtenleser in diesem gottverdammten Nest: mir. "Prinzessin" Zarail Lothian, die Antiquarin, und "Prinz" Wendolin Biberr, der Geldwechsler, machten sich Sorgen um den dritten Oligarchen im Bunde: Orros Tover, den Apotheker.
 
Der verträumte Werkstattgnom war offenbar mal wieder in den Dschungel gestolpert, nur ohne mich. Wahrscheinlich um Geld zu sparen oder weil er einfach vergessen hatte mich anzuheuern. Und nun suchte die Obrigkeit von Tränenburg einen Spürhund, der Tover wieder zurück an die Küste bringt. Vermutlich fehlte seine Stimme in einem Zwist zwischen Lothian und Biberr.
 
Um die Fährte von Tover aufnehmen zu können, schlug Graugischt einen Besuch seiner Apotheke in der Burg vor. Die anderen "Helden" des Landungssteges witterten sogleich ein Geschäft und begleiteten mich. Zum Glück hatte der Gnom sogar vergessen den Laden abzusperren, so war es uns - der anmutigen Amastacia, dem stummen Pinkel, der Schlange Silberglanz und mir - ein Leichtes die Räumlichkeiten zu durchsuchen und aus einem alten Buch Hinweise auf das wahrscheinliche Ziel von Tover ausfindig zu machen: der Tempel von Kukulcan.
 
Das uralte Gotteshaus befindet sich in einer finsteren, namenlosen Schlucht drei bis vier Tagesmärsche von Tränenburg, mitten in der Zehnten Hölle, dem Dschungel des Flusskönigreichs!
Sollte unsere kleine Expedition scheitern, so sucht den Zugang der Senke mit dem Tempel am Fuße einer überwucherten Statue, südlich des Handelspostens.
 
Ich selbst bin stets Abmarsch bereit, was ich bei den anderen "Helden" des Landungssteges bezweifle. In jedem Fall brechen wir noch heute auf!
 
Gerne nutze ich diesen Anlass, um Exzellenz,
erneut meiner vorzüglichen Hochachtung zu versichern.
Unterherold Telantes Indiga
« Letzte Änderung: 10.10.2021 | 18:10 von Mhyr »
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