Viral hat das Spiel ja schon genannt: Fate of the Norns: Ragnarok kommt völlig ohne Würfeln aus. Das Proben- und Kampfsystem beruht da auf das Ziehen von Runensteinen. Wobei die Runen ja nur Zierwerk sind. Im Grunde fand ich das System schon ansprechend.
Es gibt drei verschiedene Arten von Steinen (oder Ressourcen), körperlich, geistig, mental (oder so). Je nach seinem Charakter und Stufe hat man eine unterschiedliche Gesamtzahl an Steinen und eine unterschiedliche Kombination der verschiedenen Ressourcen. Steht eine Probe an oder ist man beim Kampf am Zug, so zieht man eine Anzahl x an Runen. Bei Fertigkeitsproben wird geschaut, welche Ressource am ehesten zur Probe passt und mit einem bestimmten Wert berechnet, die anderen nichtpassenden mit einem entsprechend geringeren Wert. Hat man mit seinen gezogenen Steinen ein Wert x erreicht, ist die Probe geschafft.
Im Kampf hat man eine Vielzahl von einer Art Manövern oder Power. Diese haben jeweils eine bestimmte Kombination von Ressourcen. Die erste angegebene Ressource zeigt an, was man braucht, um überhaupt diesen Manöver/Power machen zu können. Hat man eine entsprechende Ressource gezogen und gibt sie aus, kann man das dann machen. Der Clou sind die nächsten beiden angegebenen Ressourcen bei dem entsprechenden Manöver oder Power: Hat man entsprechende Ressourcen gezogen und gibt sie ebenfalls aus, so wird das Manöver/Power verstärkt, ergo Reichweite vergrößert, Schaden erhöht, Anzahl der getroffenen Gegner erhöht, die Power wirkt nun andauernd und (sehr) viel mehr. Es geht also auch darum, welche Kobinationen von Ressourcen man hat.
Diese Ressourcen sind bei FotN auch gleich die Lebenspunkte o-ä. Je nach Stärke des Treffers wandern die Ressourcen entlang eines bestimmten Pfades herunter. So werden Power auch wieder deaktiviert und Ressourcen können dadurch auch nicht mehr in dem Kampf zur Verfügung stehen und man muss heilen.
Das ganze System hat weitaus weniger einen Zufallscharakter als Systeme mit dem Würfel - zumindest nach meinem Dafürhalten. Es ist weitaus eher taktisch und hat viel von "point-placement", wie man es aus Brettspielen oft kennt. Man kennt ja seine Anzahl und Kombination von Ressourcen, die man ziehen wird und kann so sehr taktisch vorgehen.
Abschließende Bemerkung: Ich habe das Spiel leider nie gespielt, da das System schon eine gewisse Einstiegshürde aufweist, weil es eben sehr viel anders macht. Insgesamt fand ich es - allein vom Leseeindruck - aber sehr durchdacht, wohl auch viel probegespielt und schon sehr innovativ