Was ich nicht zur Erklärung nutze und warum:
Filme/Theater: Mit diesen Medien sind Regeln der Dramaturgie verbunden, die es im Rollenspiel nicht zwingend gibt. Außerdem kann hier die Erwartung entstehen entweder "Konsument" zu sein oder "Co-Regiesseur". Beides kann man im Rollenspiel machen. MMn sind das aber schon spezielle Zugangsweisen.
Charkter in einem Film oder Roman: Das "was hättest du getan" ist mMn völlig daneben. Ja, viele RSP-Bücher tappen auch in die Falle zu behaupten: "Dein-e SC kann tun und lassen was sie oder er will." Faktisch setzen dem die Spielwelt, die Mitspieler und die Regeln Grenzen. Und genau deswegen halte ich das für hochgradig irreführend. Das führt oft zu "das kann ein SC aber nicht machen" Diskussionen. Vor allem zwischen der Person, welche die Aktion machen will und den anderen Spieler-inne-n. Manchmal aber auch zwischen Spieler-in und SL. Ziemlich nervig und kann gerade Neulingen den Spaß rauben. Egal auf welcher Seite sie sich wiederfinden.
Theater: Wegen dem, was Professor Farnsworth zu (Impro-)Theater schrieb. Wenn ich Stimm-Modulation betonen wollte, dann würde ich eher auf "Voice Acting" als Analogie zurückgreifen. Das ist weniger missverständlich.
PC-Spiele/MMORPG: Hierbei werden mMn die Charakterverbesserung (Powergaming?) und Ausschmückung (Barbie-Spiel) überbetont. Beides sind Elemente, die mir im Rollenspiel nicht völlig unwichtig sind, jedoch halte ich sie nicht für zentral. Oder: Für mich sind die damit verbundenen Spaßquellen nicht von nennenswerter Bedeutung. Warum sollte ich Leute gerade darüber für das Hobby zu begeistern versuchen? (Damit sie am Ende vielleicht doch nicht mit mir zusammenspielen können?)
Videospiel-Analogien lasse ich meist durch meine Gesprächspartner einbringen oder nehme darauf Bezug, wenn ich weiß, dass das ein Hobby von ihnen ist. Wenn PC-RPG oder MMORPG Thema sind, dann versuche ich gleichermaßen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen.
TableTop/Wargame: Da liegen zwar irgendwo die Wurzeln des Hobbies RPG und ich mag TT/WG auch - allerdings sind einerseits die taktisch-simulativen Elemente mMn nicht unbedingt immer Bestandtteil eines Rollenspiels und andererseits schreckt das auch manche ab.
Was ich zur Erklärung nutze und warum:
Gesellschaftsspiel: Weil für mich RSP genau das ist. In erster Linie ein Spiel, das man unter personaler Anwesenheit miteinander "zum Spaß" spielt.
Brettspiel: Da es Regeln gibt, die für alle gelten und da man genau wie beim Brettspiel gemeinsam oder durch eine ermächtigte Person Regelvarianten einführen kann. Außerdem möchte ich damit deutlich machen, dass ich Rollenspiel nicht als primär "erzählendes Medium" verstehe.
Impro-Theater: Hier liegt der Fokus auf Improvisation. Wichtig ist das, was im Moment geschieht. Darauf muss jede teilnehmende Person relativ spontan reagieren. Wie im Impro-Theater bleibt nicht allzu viel Zeit zum Überlegen, sonst ergibt sich kein flüssiges Spiel. Außerdem soll hierdurch darauf hingewiesen werden, dass einerseits das Schlüpfen in Rollen zentral ist und Stimm-Modulation sowie Requisiten wichtig werden können. Die letzten beiden Elemente (Stimme/Requis) sind nicht vordefiniert, sondern ihr Einsatz und ihre Benutzung erhält durch das Spiel selbst ihre Bedeutung.
Gemeinsames Geschichtenerzählen: Dieser Teil soll einerseits das kooperative Element nochmal betonen und zusätzlich die Faktoren "Sense of Wonder", "Emotionalität" und "Spannung" herausstellen, die für mich zentral für Lagerfeuer- und Abenteuergeschichten sind.
... und dann: Die Dreierkombo (Brettspiel, Impro-Theater, Geschichtenerzählen) als Gesellschaftsspiel zu begreifen ist ... ein schöner Gedanke, der aber eher nicht zu fassen ist. Damit ist meine Kurz-Erklärung so angelegt, dass sie zwar hoffentlich Interesse weckt, aber letztlich unverstehbar bleibt. Ich hoffe dadurch die Motivation meines Gegenübers nachzufragen wecken zu können und in einer weiteren Erklärung Vertiefung und Beispiel bringen zu dürfen.