Im folgenden beziehe ich mich auf die Thrilling Tales 2e für Savage Worlds.
Thrilling Tales hat seine guten und schlechten Seiten.
Als Pulp Setting bringt es diese Art von Abenteuern eigentlich ganz gut rüber. Es werden im Buch eine Handvoll der typischen Villains erklärt und in der Reihe Pulp Villains gibt es dann regelmäßig einen neuen Bösling detailliert beschrieben.
Der Adventure Generator am Ende des Buches ist eine seiner Perlen da er kurz und knackig typische Pulp Abenteuer erzeugt.
Zu gute halte ich TT auch, dass sich der Edge und Handicap Creep in Grenzen hält, und nur Pulp typisches hinzukam. Ob einzelnes wirklich notwendig war, steht auf einem anderen Blatt. Sie bedienen sich fleißig bei anderen Pulpsettings wie Ravaged Earth von Reality Blurs, sowie der Pulp Toolbox und Slipstream von Pinnacle, versuchen aber ihr eigenes Ding draus zu machen.
Ausrüstung und Fahrzeuge gibt es einen Sackvoll 30er typisches, allerdings einiges relativ redundant. Man merkt das halt einfach nur Verschiedenheit vorgegaukelt werden soll.
Die Settingregeln selber (TT2E wurde noch zu SWEX-Zeiten geschrieben) sind meistens OK, dann wieder imA überflüssig.
Die guten Regeln sind so ähnlich auch in der SWD zu finden.
Interessant finde ich das Spieler für einen Bennie die Fakten in der Spielwelt ihren Wünschen entsprechend umschreiben können. Ohne das groß zu einer Settingregel zu machen, lasse ich das mittlerweile in allen meinen Spielen zu... in Grenzen.
Bescheuert ist die Henchmen und Mook-Regel. Erstere sind Extras mit Wild Die und letztere reines Kanonenfutter die bei Shaken vom Tisch sind. Manche Leute mögen sie, aber mir erschließt sich nicht warum eine weitere Unterteilung notwendig sein sollte. Ist es ein Boss ist er ein Wild Card, ist er Kanonenfutter ist er eben ein schwacher Extra. Außer unnötiger Buchhaltung und Bremsen des Spielflusses sehe ich keinen Gewinn.
Die einzelnen Abenteuer sind Licht und Schatten. Bei vielen merkt man, dass der eigene Adventure Generator Pate stand man aber keine große Extraarbeit investierte.
Insgesamt alle keine Perlen, aber zum kurzen Durchdaddeln ganz OK. Es gibt wirklich schlechteres.
Generell sehe TT2E eher als ein Setting für Zwischendurch. Wenn man etwa Abwechslung von einer Kampagne braucht oder etwa die Gruppe nicht kann, dann hat man mal einen schnellen Appetithappen.
Eine meiner Lieblingspublikationen der Reihe ist die Beschreibung des kaiserlichen Schreckens der Lüfte Nikodemus von Keiner und seiem Luftschiff Himmelhexe. Alleine der Plan des Luftschiffs ist geil und der Miesling hat einige recht überraschende Charakterzüge.
Fazit: Keine Perle an Setting, aber sein Genre bringt es recht unterhaltsam rüber. Die 2-5 Euro für einen neuen Schurken oder ein neues Abenteuer ist es allemal wert.