ein tatsächlicher Spieltest steht noch aus, daher kann ich erstmal nur über die Aufmachung und wie sich die Regeln lesen berichten.
Aufmachung:
Die brettspielartige Box ist schon einmal ziemlich fein und enthält bis auf Stifte und Schmierzettel eigentlich alles was man braucht. Besonder schön: Es sind ziemlich viele blanko Charakterbögen in der Box und Karten mit Hilfsmaterialien drauf, die das Spiel hoffentlich gerade für Einsteiger flüssiger machen.
Leider sind die Regelhefte fast genauso groß wie die Box und ebenso quadratisch. Das ist komplett unpraktisch zum schnell durchblättern - und man muss gerade am Anfang recht viel blättern, weil die Regeln dann doch nicht so schlank durchdacht sind, wie man es zunächst denkt. Die Aufteilung in Judge und Player Rulebook scheint zunächst schlau, ist es dann aber nur so halb, weil eben alle Grundmechaniken zwar im Player Buch stehen, dann aber immer wieder Verweise zu "and the Judge then.. " auftauchen, und dann weiß man in dem Heft nicht, was zu tun wäre. Und im Judge Buch sind die Spielermechaniken überhaupt nicht erklärt. Als reiner Spieler wahrscheinlich prima, für die SL aber unnötige Extraarbeit.
Grundsätzlich ist es dann aber doch simpel:
- Luck ersetzt sowohl Trefferpunkte als auch Fatepunkte.
- die einzelnen Heists sind in recht klare Abschnitte aufgeteilt, die unerbittlich die Uhr vorantreiben
- es geht schon dreckig zu in New Dunhaven, aber es bleibt im Heist-Genre und es ist eher die Ausnahme, dass wer stirbt.
- das Spiel setzt sehr auf Scene Framing, man wird stets aufgefordert vorab festzulegen, was man erreichen möchte. ("Wir brauchen einen Grundriss vom Tempel", "Ich will Wachen bestechen - welche, und für wieviel?")
- Die SL bekommt Heat als Ressource um Hindernisse und Gegner reinzuholen
- wie bei Leverage können einzelne Würfelergebnisse unabhängig vom Erfolg Probleme oder Chancen verursachen
- Proben sind immer ein %-Wurf unter den Skillwert. Auch Angriffe sind solche Proben. Verteidigen ist nicht.
- Die Mechanik macht Kämpfe wahrscheinlich schnell, aber nicht direkt tödlich.
- Die Jobs sind etwas detaillierter als bei Leverage, enthalten aber stets recht viel Luft zum Improvisieren und bauen auf die Probleme und Chancen bei den Würfelproben um on the fly interessant zu werden.
Insgesamt scheint es ein herausforderndes Spiel zu sein als Leverage. Letzteres geht ja davon aus, dass die Helden den Con meistern werden, es geht nur um das wie. Dusk City Outlaws erlaubt deutlich mehr Scheitern.