Das ist natürlich pikant, wenn auf der einen Seite Leute rumheulen, dass sich ja keiner ordentlich einlesen mag, und dann kommst du daher und sprichst von mehr Zurückhaltung
Spaß beiseite, ich finde es gut, wenn man nicht alles vorher weiß. Nicht nur im Sinne von echten Geheimnissen, in-character, sondern auch unerwarteten Sachen im Sinne von "sense of wonder".
Vernünftiges Spielmaterial kann notwendige SL-Geheulnisse bitte auch so separieren, dass kein Spieler versehentlich die Story kaputt liest, nur weil er seine Hintergrundgeschichte recherchieren muss.
Ich war einer der Rumheulenden, trotzdem denke ich dass gekennzeichnete SL Informationen Sinn machen.
Wenn es einen Teil im Regelwerk gibt, der nur für den Spielleiter gedacht ist, dann bedeutet es nämlich im Umkehrschluss, dass alles andere für Spielercharaktere als common knowledge vorausgesetzt werden kann.
Reines SL-Wissen führt jedoch spätestens dann zu Problemen, wenn jemand in einer Runde Spieler und in der Anderen Spielleiter ist. Dann hat er einen Wissensvorsprung, selbst wenn er Spieler und Charakterwissen trennen kann.
Die beste Lösung hier ist, wenn das SL Kapitel statt einer Auflösung MEHRERE Auflösungen für das selbe Geheimnis gibt. Eine Art Baukasten. So kann sich jeder SL das auswählen, was am besten passt.
Richtig schlecht gelöst war das übrigens bei "Vampire: die Maskerade" (ab Revised), wo das GRW erstmal mit der Geschichte von Kain und den Vorsintflutlichen anfing, um dann irgendwo auf Seite drölfzighundert zu erklären "Ach übrigens: ein Großteil der Vampire glaubt diesen Mythos nicht und die jüngeren Camarilla-Vampire haben noch nicht einmal davon gehört".
Dem kann ich nur zustimmen. Besonders Paradox hierbei war für mich, dass das GRW außerdem impliziert hat, dass die Carmarilla Ihren Machtanspruch auf diesen Mythen stützt.
Carmarilla Ahn: Die Carmarilla Stützt sich auf den Traditionen. Die Traditionen Stammen direkt von Kain. Ihre Befolgung ist deshalb wichtig, weil sonst die Vorsinthflutlichen uns alle Bestrafen. Unter anderem besagen die Traditionen, dass ihr den Ahnen zu gehorchen habt.
Neonat: Hä? Kain Vorsinthflutliche? Was ist das, erzähl mir mehr davon.
Carmarilla Ahn: Das ist nur Mythos und Aberglaube, die hat es nie wirklich gegeben. Niemand steht über den Ahnen. Wichtig ist, du musst den Ahnen gehorchen.
Neonat: Aber…
Carmarilla Ahn: Nix „aber“, sonst Pflock
Engel und Degenesis haben ebenfalls deutlich gezeigt wie man es NICHT macht:
Wir haben so viel geilen Metaplot, dass wir das unbedingt geheim halten müssen. Also erzählen wir nicht einmal den Spielleitern, was dahinter steckt.
Der Spielleiter kann nun entweder sich selbst etwas ausdenken oder das Thema vermeiden und darauf warten, dass es in späteren Publikationen aufgelöst wird (was vielleicht nie passiert).
Bei mir wären die Waldbewohner zum Zeitpunkt wo die SC herausfinden das die nur den Lebensbaum bewachen schon tot.
wenn sie nicht ausreichend betreten Verboten Schilder aufgehängt haben, wüsste ich auch nix was sie von der nächsten Mordbande unterscheidet - Hier ist ein Baum und Stricke....
Bei mir käme an dem Punkt noch hinzu, dass eine solche Gruppierung sehr an der Glaubwürdigkeit des Settings nagen würde.
Für mich gilt: Niemand und erst recht keine Gruppierung verhält sich so idiotisch, dass sie sich bereits selbst ausgelöscht haben müsste.
Betreten Verboten Schilder machen praktisch keinerlei Arbeit und erhöhen die Erfolgsaussicht der ganzen Beschützer-Aktion massiv.
- Einen Teil der Leute, die dem Lebensbaum etwas antun wollen wird es abhalten zu wissen: "Ber Baum hat Beschützer". Weniger Eindringlinge = Mehr überlebende Krieger
- Eine Große Gruppe von leuten, die einfach nichts vom Lebensbaum wollen bleibt weg und wird nicht sinnlos gemordet = Bessere Publicity
- Diejenigen, die den Lebensbaum schädigen wollen und sich von den Schildern nicht aufhalten lassen kann man immer noch angreifen. Aber die würden ohnehin kommen auch wenn keine Schilder hängen würden.