Danke für die Anregungen. Ich nehme den Post mal ein wenig strukturiert auseinander.
Wichtig wären mMn erst mal die Movtvation der Protagonisten. Warum tut sich jemand diese Tortur an?
Und da ist Geld für mich auch nur ein Mittel zum Zweck. Wofür das ganze Geld? Warum dafür sein Leben und seine Gesundheit aufs Spiel setzen?
Natürlich gibt es verschiedene Gründe weswegen jemand dieses Geld will, oder manche machen es vielleicht nicht mal allein deswegen.
Da mag es den gebend er eine siebenköpfige Familie allein durchbringen muss und dafür ist ein Jahresgehalt für 60 Tage Arbeit einfach nicht schlecht.
Der andere macht es wegen des Thrills und der Herausforderung solche Straßen zu bewältigen. Da ist das Geld dann eher eine angenehme Nebenerscheinung.
Der nächste mag gerade seinen Job verloren und ein Haus gekauft haben. Jetzt drückt die Bank mit den Hypotheken.
Wieder ein anderer sieht es als "Irgendwer muss es ja machen, da ansonsten die Leute da oben nicht das kriegen was sie brauchen!" Der hat dann das Helfersyndrom.
Grundsätzlich gibt es also genug Möglichkeiten die Motivation abseits vom Geld zu variieren. Im Endeffekt sind aber alle hinter dem Geld her. Aus dem einen oder dem andere Grund.
Denn seien wir ehrlich in unserer Welt und in den USA erst Recht ist es nun mal so, dass Geld die Welt regiert und die USA sind auch verdammt teuer, wo es kaum Krankenversicherung gibt etc. Jetzt wo Trump da wütet ist es ja nur noch schlimmer geworden. Zumal das Trucker Dasein sich in den USA deutlich vom Europäischen Kraftfahrer unterscheidet. Die besitzen meist selbst einen Truck und fahren nicht für eine Spedition oder ähnliches. Die haben also die Zugmaschine und bringen Lasten von A nach B. Die sind also fast alle Selbstständig. Wenn die dann mal keine Aufträge kriegen siehts düster aus. Und, bevor man den Truck verkauft fährt man eben auch die Eisstraßen.
Nächster Punkt wäre die Beziehung zu den anderen Truckern. Die konkurrieren miteinander, sind aber auch aufeinander angewiesen.
Helfe ich dem jetzt und verliere wertvolle Zeit und damit Geld oder fahre ich weiter...
Klar kann ich den da liegen lassen. Aber, wenn ich das mache, kann ich mich dann drauf verlassen, dass mir jemand hilft, wenn mir mal was passiert? Außerdem sind die schmalen Straßen da meist so schmal, dass ein abgerutschter LKW gleich eine Straßensperre bedeutet. Es gibt natürlich auch den Fall, dass ein Pick Up eines Einheimischen von der Straße abgekommen ist. Helfe ich dem verliere ich vielleicht eine Stunde, aber tue ich das nicht, verliert vielleicht irgendwer einen Angehörigen. Und um dem Vorzugreifen: Was wenn das jemand ist, den ich kenne? Will ich das? Interessante Gedankenspiele und Möglichkeiten für gutes Rollenspiel.
Natürlich gibt es auch Wettkämpfe unter den Truckern, wer die meisten Ladungen transportiert. Diese mögen aber mehr Freundschaftlich sein.
Letztendlich kommt es auch auf das Fuhrunternehmen an, welches die Trucker dann anstellt, und damit natürlich die Ladungen verteilt, weil diese in einer bestimmten Reihenfolge gefahren werden müssen. Schließlich ist die Dicke des Eises auf den Seen ein wichtiger Punkt wie schwer ein Truck sein darf, wenn er darüber rollt. Erfahrung und vergangene Erfolge spielen dann natürlich auch eine Rolle. Es gibt natürliche Alte Hasen, die diese Straßen seit 30 Jahren befahren und dann gibt es Rookies, die machen das das erste Mal. Wem wird man wohl die Oversized Ladung geben?
Dann auch die Beziehung zu denen, die man beliefert. Vielleicht hat man Angehörige in Worlds End
Möglich. Wäre wie wieter oben schon geschrieben auch ein Grund die Straßen zu befahren. Insbesondere, weil man die Leute dort nur zu der Zeit sieht. Aber die Dörfer dort oben sind Inupiat Indianer. Da sind wenige Trucker drunter. Die Arbeiter an den Diamantminen und den Ölfeldern, haben ja auch mal Urlaub.
Und natürlich die Frage: Werden die Leute in Worlds End Ihre Weihnachtsgeschenke diese Jahr bekommen?
Die meisten Güter die dort transportiert werden sind Dinge, die nicht per Flugzeug abgeworfen oder per Hubschrauber transportiert werden können.
Also Bohrgestänge, Baumaterial, Gebäudeteile etc. Sprengstoff, Reifen, Zement usw. Es gibt also genug verschiedene Ladungen.
Systemseitig ist das natürlich ein Spagat zwischen erzählerischem Drama und mechanischen Auswirkungen der unbarmherzigen Natur.
Neben Fate würde da auch Savage Worlds in Frage kommen. Auch dafür gibt es Regeln für extreme Umweltbedingungen:
http://www.drivethrurpg.com/product/57061/Savage-Worlds-Handbook-Perilous-Places--Serious-Situations?term=Savage+Worlds+Hazards&test_epoch=0
Da könnte ich mir auch die SaWo Regeln für Interludes gut vorstellen, um mehr über unsere hartgesottenen Trucker zu erfahren und ein erzählerisches Moment reinzubringen.
Wenn du dein Szenario mal online testen willst, würde ich dafür als Spieler zur Verfügung stehen.
Dieser Spagat macht mir auch noch sorgen. Mit Savage Worlds habe ich bereits geliebäugelt, weil es für One Shots mein Bevorzugtes System ist, da es sich auf so ziemlich jedes Setting ummünzen lässt. Die verlinkten Sachen schaue ich mir an, vielen Dank.