Ich muss sagen, mit zunehmender Zeit wird es für mich immer stressiger und uninteressanter, 5e zu leiten. Und ich glaube für mich erkannt zu haben, dass es an dem Encounter-Design und Pacing liegt. So oft ich auch versuche, es zu umgehen, komme ich irgendwie immer dazu zurück, dass sich mein Fokus darauf ausrichtet, Encounter richtig für die Gruppe zu designen, Splotlights zu berücksichtigen, Spielern die Möglichkeit für Kreativität offen zu lassen usw.
Und ich habe langsam das Gefühl, dass ich da ein bisschen ausgebrannt bin. Und das bookkeeping mir ein wenig die Suppe versalzt. Gerade bei höherstufigen Charakteren ufert das ganz schön aus.
Wie sind eure Erfahrungen damit? Geh ich falsch an die Sache ran? Wie kann man sich davon lösen?
Ich befürchte nicht ganz zu verstehen was du mit Pacing meinst.
Für mich ist das ein Begriff bzw. ein Konzept das mehr im Abenteuer- und Kampagnen-Design zum Tragen kommt, aber weniger im Design von einzelnen Begegnungen.
Soll eine Begegnung verschiedene Phasen haben empfehle ich die Gegner in Wellen kommen zu lassen, was du als Fleißiger K&S-Mitleser vielleicht schon in meiner Kampagne mitbekommen hast. Z. B.
Bullywug Ambush oder
Bandit Keep.
Was sich (in der Theorie) auch noch gut eignet sind die
Action Oriented Monsters von Matt Colville. Für mich Theorie, weil ich sie noch nie eingesetzt habe.
Ich arbeite hier eher mit den Monster Talents von Dragonix (siehe DMsGuild). Die funktionieren aber eher wie Legendary Actions.
Obwohl meine Hauptkampagne (K&S) nur zwei Spieler hat designe ich die Begegnungen nicht für einen Paladin und/oder Druiden mit den Fähigkeiten und Items X. Ich mache das (bewusst) weitestgehend nach Story, Atmosphäre und IG Logik. Oder versuche es zu Mindest.
Was ich allerdings versuche ist es Objekte oder Elemente in den Begegnungen zu platzieren mit denen die Spieler kreativ umgehen können. Das versuche ich vor allem in die Gestaltung meiner Karten zu integrieren. Hier ist es überwiegend die Anordnung von Räumen. Z. B.
die Hexenküche in Burg Falkenstein!Was genau meinst du mit Bookkeeping auf deiner Seite des Schirms?
Im Idealfall gibt es da nicht viel bei der 5e (Stichwort: Concentration). Das sollte sich auch noch bessern, wenn die Monster Statblocks mit den integrierten Zaubern kommen bzw. sich weiter verbreiten.
Vielleicht kannst du mal versuchen die beiden Pillar neben Combat stärker zu bespielen: Exploration und Social Interaction.
Ich traue mich fast gar nicht es zu schreiben, aber K&S fanden bisher in unserer Kampagne die Pferdeauktion in Leira am spannendsten! Nicht die Zombiehorde, nicht die Trolle, nicht die Hydra. Nein. Pferde-Auktion.
Vielleicht tut dir und deinen Spieler*innen solche Abwechslung mal ganz gut.
Aber auch die Abwechslung im Schwierigkeitsgrad der Kämpfe ist mEn wichtig! Mal die SCs ordentlich Trash Mobs verdreschen lassen und dann einen richtig harten Brocken dazwischen hauen, wie bei K&S
die Shambling Mounds bei der Totenglocke.
Die Ziele in Kampfbegegnungen variieren zu lassen kann auch sehr gut sein. Es geht nicht immer darum die Gegenseite zu töten. Was wäre mit:
- selbst am Leben bleiben
- fliehen bzw. entkommen
- einen Gegenstand zu ergattern
- einen Gegenstand zu zerstören
- Informationen zu erlangen
- einen Gegner gefangen nehmen
- ein Ritual durchzuführen
- ein Rituale zu unterbrechen
usw.