Mit Setting
Ich persönlich mag es, wenn zuerst das Setting vorgestellt wird, weil dies oftmals der grössere Reiz ist. Danach sollten die Regeln kommen. Und abschliessend können weitere Hinweise zum Setting und zum Spielen bzw. Leiten kommen.
Für mich sollte ein lockerer Einstieg gewählt werden. Das können irgendwelche In-Game-Dokumente, eine Kurzgeschichte, Zitate oder Ähnliches sein. Wichtig ist, dass das Ganze nicht zu lang ist. Die WoD/CoD zeigt wie man's nicht macht. Lerninhalt: Ein Vorstellung für die Atmosphäre des Ganzen bekommen (Genre-Illustration, ...).
Dann sollte die allgemeine Einführung "how to use this book" folgen. Dazu gehört die allgemeine Rollenspiel-Erläuterung UND die Spezielle für dieses Spiel. Hier ist eine grobe Vorstellung davon zu erwerben, wie das Spiel funktioniert.
Im zweiten Teil des Einführungskapitels möge dann die Spielwelt angerissen werden - soweit, dass man die Eigentümlichkeiten des Hintergrunds über Genre & Co. hinaus versteht.
Ein kurzes Spielbeispiel, das die Einführung beispielhaft erläutert, darf dann gern die Einleitung abschließen. Wenn die Autoren ein umfangreiches Spielbeispiel abliefern wollen, dann wandert es besser ans Ende des Buchs und an der Stelle bleibt es bei einem Verweis.
Dann: Charaktererschaffung + Beispielcharakter inkl. Erklärung des Spielbogens, Spielregeln.
Daraufhin hab ich gern die Settingbeschreibung, SL-Kapitel, Monster & besondere Gegenstände, Abenteuer, ggf. das umfrangreiche Spielbeispiel und Spielhilfsmittel (Übersichten, Spielbögen, Index, ...).
Die Settingbeschreibung gehört für mich in den zweiten Abschnitt eines Grundregelbuchs, weil das etwas ist, das die anderen Spielenden nicht unbedingt lesen brauchen. Die Kurzzusammenfassung am Anfang sollte für alle, die nicht Spielleitung sind ausreichen.
Den Hintergrund vor dem SL-Kapitel zu beschreiben finde ich deswegen sinnvoll, weil die Leute, die doch weiterlesen wollen, das tun können. Mögliche Settinggeheimnisse schließen sich im SL-Kapitel an. Außerdem ist es für die Spielleitung sinnvoll Spielregeln und Setting drauf zu haben, ehe es an die Kunst und Regeln der Spielleitung geht. Detailierte Werkzeuge (Monster, besondere Gegenstände, ...) für die SL sind dann dem SL-Kapitel nachgeordnet.
Das ist für mich der "Gold-Standard". Für mich muss ein GRW in beide Richtungen funktionieren: Cover to Cover und als Nachschlagewerk.
Ich würde also nicht fragen: "Was kommt zuerst?", sondern: "Wie bekomme ich die wichtigsten Informationen schnell an das Eichhörnchen?
Für mich ist das ein klares "Sowohl-Als-Auch". Wenn eine der beiden Anforderungen nicht erfüllt wird, ist das für mich ein echtes Manko.