Autor Thema: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?  (Gelesen 6274 mal)

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Online Antariuk

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #25 am: 9.10.2018 | 11:34 »
Die Herausforderung bei solchen Fragestellungen ist, unsere reale Perspektive - es gibt sehr viel Metall auf und in der Welt - dabei auszublenden.

Die Vergleiche, was an modernen Errungenschaften alles nicht möglich ist ohne Metall, ist dabei auf Dauer nicht wirklich hilfreich, zumindest wenn du wirklich einen Weltentwurf haben willst, mit dem man Abenteuer spielt oder in den man Geschichten hineinschreibt. Anstatt zu sagen "Wir haben eine Welt, die so ähnlich ist wie unsere, aber das und das und das und das alles gibt es leider nicht", würde ich damit beginnen, was denn alles möglich ist.

Und da gehört mMn auch dazu, den (uns bisher bekannten) irdischen Entwicklungsverlauf ab einem bestimmten Zeitpunkt zu ignorieren, eben weil es ohne Metall viele Entwicklungen und Ereignisse so nie gegeben hätte.

Moderne Zivilisation ohne Metall(-urgie) funktioniert nicht. Du kannst eine primitive Zivilisation erschaffen, aber nichts was auch nur entfernt an unseren Entwicklungsstand heran kommt. Zumal größere Volksstämme noch mehr auf fruchtbaren Boden & mildes Klima angewiesen wären, als jetzt schon.

Im Zweistromland haben die Menschen auch ohne Eisenschaufeln hunderte Kilometer an Bewässerungskanälen ausgegraben, um damit bevölkerungsreiche Städte zu ernähren. Ähnlich die Deich- und Hügelbauer, die an der Nordsee gewohnt haben. Da geht schon einiges. Und wenn es letztendlich nicht für eine Bevölkerungsdichte heutiger Verhältnisse reich - so what? Modern wird eine Zivilisation nicht per se weil sie millionenfach mehr Menschen hat.

Handwerk und Landwirtschaft wird sehr stark limitiert (z.B. Nähnadel, Pflug,...).

Beides gab es lange vor der Entdeckung der Metallurgie.

Keine Motoren, keine Luftfahrt, Personen- & Warentransport nur per Muskelkraft...

Zumindest Ballons und Segelflieger sind auch ohne Metall möglich.

Gebäude sind in ihrer Höhe und Haltbarkeit stark beschränkt. [...]

Ich verweise mal auf antike Steinbauen, die heute noch existieren, während viele moderne Bauten nach weniger als 20 Jahren schon heftige Mängel aufweisen und abgerissen oder saniert werden müssen. Und Gebäude wie das Burj Khalifa oder der Shanghai Tower mögen eindrucksvoll - weil hoch - sein, aber anders als die Prestigebauten vergangener Epochen werden die mal sicher keine Jahrhunderte überstehen, geschweige denn Jahrtausende.

Die Haltbarkeit von einfachen Wohnhäusern hängt stark von der Region, Bauweise und den Materialien ab. Wahrscheinlich wird man die im Vergleich wirklich öfter reparieren müssen, aber ob das letztendlich so viel ausmacht? Der Aufwand ist ja immerhin deutlich geringer.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #26 am: 9.10.2018 | 11:53 »
Naja, die Sache ist ja auch, dass die Menschheit in ihrer Entwicklung zum modernen Jetzt eben Metalle hatte. Da mal eben zu überlegen, welche Wege man gegangen wäre, hätte man keine Metalle gehabt, aber ein paar Tausend Jahre Entwicklungszeit mit einer ganzen Spezies die daran werkelt, ist nicht ganz trivial. Es erscheint natürlich erstmal wahrscheinlich dass es bei sowas wie einer bronzezeitlichen oder spätsteinzeitlichen Hochkultur bleiben würde.
Aber als gesichert kann das nicht gelten. Wenn man mit dem Wissen von Heute anrückt, finden sich für viele klassische Metallanwendungen auch Alternativen. Bei Computern etwa ist der wichtigste Rohstoff ja so erstmal ein Halbleiter, etwa hochreines Silizium. Kupferdrähte fallen natürlich raus, aber man kann Strom auch anders leiten, etwa über Elektrolyt-Lösungen, Salzschmelzen, Plasmaentladungen oder AFAIK auch bestimmte Mineralien. Vielleicht hätte also eine metallfreie "moderne" Kultur schon sowas ähnliches wie Computer, aber sie würden uns vermutlich einigermaßen fremdartig erscheinen. Vielleicht gäbe es auch optische Rechenmaschinen auf Basis irgendwelcher Kristallstrukturen und Glasfasern.
Und mit einer entsprechend fortgeschrittenen Chemie kann man ja auch einiges machen, und zwar möglicherweise auch ohne Metall. Hochfeste Kunststoffe, Karbonfasern, fortschrittliche Keramiken. Es ist dann allerdings wenig plausibel, dass die Metallverhüttung nie entdeckt wurde, dementsprechend müssten die fraglichen Metalle irgendwie abwesend sein.

Und noch schwieriger wird es freilich, wenn man dann auch noch eine plausible Entwicklunggeschichte für die entsprechenden Sachen haben möchte. Ich meine, je nachdem in welchem Licht man es betrachtet, ist ja die realweltliche Entwicklung der Menschheit auch nicht immer einleuchtend.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #27 am: 9.10.2018 | 15:45 »
Und wenn es letztendlich nicht für eine Bevölkerungsdichte heutiger Verhältnisse reich - so what? Modern wird eine Zivilisation nicht per se weil sie millionenfach mehr Menschen hat.

Per se nicht, aber viele Menschen in urbaner Umgebung sind ein ziemlich starker Fortschrittskatalysator.
Mit eher lahmen Verkehrsmitteln bleibt nur räumliche Nähe, um eine ausreichende Vernetzung zu erreichen.

Wenn andersrum wenige Menschen zum Großteil damit befasst sind, in irgendeiner Weise was Essbares ranzuschaffen, geht es bei Weitem nicht so schnell voran.


Naja, die Sache ist ja auch, dass die Menschheit in ihrer Entwicklung zum modernen Jetzt eben Metalle hatte. Da mal eben zu überlegen, welche Wege man gegangen wäre, hätte man keine Metalle gehabt, aber ein paar Tausend Jahre Entwicklungszeit mit einer ganzen Spezies die daran werkelt, ist nicht ganz trivial.


Da störe ich mich an der Formulierung.
Gezielt an etwas werkeln über solche Zeiträume und alle ziehen an einem Strang - das gab es noch nie.
Und je weiter man technisch zurück geht, um so stärker bröckelt dieses Bild.
Sackgassen und Parallelentwicklungen sind da viel eher die Norm.

Wenn man mit dem Wissen von Heute anrückt, finden sich für viele klassische Metallanwendungen auch Alternativen.


Das ist dann auch wieder die Frage, wie weit man dieses Wissen und die Umsetzungsmöglichkeiten ohne Metalle hätte.
Es ist ja nicht damit getan, das Überspringen einiger Stationen auf dem Weg zur Metallalternative einfach zu postulieren, wenn es massiv unplausibel oder ggf. sogar technisch nicht möglich ist.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #28 am: 9.10.2018 | 16:54 »
Wenn man mit dem Wissen von Heute anrückt, finden sich für viele klassische Metallanwendungen auch Alternativen.


Ja, aber für einige Dinge auch nicht...

Kein Metall - kein Strom - kein Kunststoff
keine industrielle Fertigung. Keine Motoren. keine Fahrzeuge (die schneller sind als das Pferd).
keine Kühlschränke, keine gute Vorratshaltung
Entfernungen werden zum Thema, weil Fernkomunikation (Telefon) nicht möglich ist und Reisen lange dauern.
Schiffe sind übrigens ohne Metall auch möglich, aber Hochseeschiffe werden wohl die Ausnahme bleiben...
Kompasse funktionieren ohne Metall übrigens auch nicht (Navigation).
Damit dürften Staaten wohl auf sehr kleine territoriale Regionen konzentriert bleiben. Reiche müssten mit dem Statthalter-Prinzip die Ferne beherrschen.

Medizinisch ist einiges drin - Thema Penicilin. Anästhesie über Morphine (Opium)...

Das Handwerk kommt auch ohne Metall aus. Das schwierigste wird sein Holz zu bearbeiten (Sägen, Hobeln, Beiteln).
Häuser kann man mit Holz und Backsteinen bauen. Dächer aus gebrannten Ziegeln, Schilf oder Schindeln...

Ich schätze, man käme nicht viel weiter als über die Antike hinaus - die Griechen und Römer waren ja schon ziemlich fortschrittlich.

Inwieweit sich kultureller Fortschritt ausbreitet hängt imho stark mit den klimatischen Begebenheiten zusammen - da wo es leicht fällt, die Menschen zu ernähren, bleibt auch genug Zeit, sich anderem zu widmen.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #29 am: 9.10.2018 | 16:59 »
Anästhesie über Morphine (Opium)...

Kann man sich ohne Metalle und Kunststoffe im Grunde auch gleich sparen, weil man kaum was damit anfangen kann.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #30 am: 9.10.2018 | 17:00 »
Das Beispiel mit dem fremden Planeten und den Wunderkristallen hat leider ein kleines "Metall, aber wir nennen es anders"-Problem, zumindest müsste man aufpassen, dass man nicht reintappt. Wenn etwas die Eigenschaften und Anwendungen von Metall einfach ersetzt, ist ja der Witz weg.
Ich begeistere mich stark für die Variante "es fehlen selektiv ein paar Metalle"-Variante. Das ist nicht unplausibler als dass alle fehlen.
Eine Möglichkeit, warum Metall nicht verwendet wird, wurde noch nicht genannt:  es ist irgendwie giftig oder gefährlich. Vielleicht irgendwas mit subtil anderen Konstanten und radioaktiv zerfallenden Eisen....oder so.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #31 am: 9.10.2018 | 17:09 »
Das Beispiel mit dem fremden Planeten und den Wunderkristallen hat leider ein kleines "Metall, aber wir nennen es anders"-Problem, zumindest müsste man aufpassen, dass man nicht reintappt. Wenn etwas die Eigenschaften und Anwendungen von Metall einfach ersetzt, ist ja der Witz weg.
Ich begeistere mich stark für die Variante "es fehlen selektiv ein paar Metalle"-Variante. Das ist nicht unplausibler als dass alle fehlen.
Eine Möglichkeit, warum Metall nicht verwendet wird, wurde noch nicht genannt:  es ist irgendwie giftig oder gefährlich. Vielleicht irgendwas mit subtil anderen Konstanten und radioaktiv zerfallenden Eisen....oder so.

Die Handlung spielt in einer Art von Feenwelt, deren Bewohner ganz traditionell Eisen nicht besonders gut vertragen (was auch den Bergbau erschweren dürfte, wenn man um entsprechende Erzadern einen geeignet weiten Bogen machen möchte), und Menschen oder sonstiges immunes Kroppzeuch, das man als Arbeiter einspannen könnte, gibt's dummerweise nicht. ;)

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #32 am: 9.10.2018 | 17:38 »
Naja, die Formulierung war vielleicht etwas ungünstig. Aber Not macht durchaus erfinderisch, und ich finde, wenn man bereit ist, sich kreativ ein wenig aus dem Fenster zu lehnen, wäre eine halbwegs moderne Gesellschaft schon denkbar. Ich meine wir sind hier ja nicht im Science Without Fiction Kanal.

Mal ein paar Gedankenspinnereien:

- Kutschen und dergleichen funktionieren auch ohne Metall (auch wenn Metall hilft)
- Druck mit beweglichen Lettern dürfte auch mit anderen Materialien gehen, ursprünglich hatte man da IIRC Blei oder Blei-Zinn-Legierungen für die Lettern, und das ist ja eher gut für leichte Verarbeitbarkeit denn für hohe Festigkeit
- Waffentechnisch funktioniert Schwarzpulver ja so erstmal ohne Metall und die ersten Kanonen waren gar aus Stein; auch eher grob gelenkte bessere Feuerwerksraketen gab es früh (und aus Bambus, nicht aus Metall); Feuerwaffen wie wir sie kennen dürften allerdings nicht funktionieren ohne ein festes Material für Kammer und Lauf; aber man kann ja trotzdem so Sachen machen wie Bögen mit Magazin und Raketenboost oder Sprengkopfspitze; eventuell kann man auch sowas wie Vorderlader aus Holz konstruieren, die dann eben mit niedrigerem Druck arbeiten, wiewohl die dann wohl eher Werfen als Schießen, aber wenn sie eine Bombe werfen kann das ja schon recht zerstörerisch werden
- Informationsverarbeitung könnte auch a la Mentat aus dem Duneuniversum funktionieren, mit entsprechenden Spezialisten mit Hochleistungsgedächtnis usw.
- wo man Abriebsfestigkeit braucht, seien das jetzt Kutschenräder oder Zahnräder von Mechaniken, kann man wahrscheinlich auch mit speziellen Keramikbeschichtungen arbeiten (heute sind wir ja schon dabei, gelegentlich Klingen mit Wolframcarbid zu beschichten, damit sie länger ihre Schärfe behalten)

Damit wäre man dann schon fast vergleichbar mit dem 19. Jahrhundert

Zitat
Kein Metall - kein Strom - kein Kunststoff
keine industrielle Fertigung. Keine Motoren. keine Fahrzeuge (die schneller sind als das Pferd).
keine Kühlschränke, keine gute Vorratshaltung
Entfernungen werden zum Thema, weil Fernkomunikation (Telefon) nicht möglich ist und Reisen lange dauern.
Schiffe sind übrigens ohne Metall auch möglich, aber Hochseeschiffe werden wohl die Ausnahme bleiben...
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Damit stimme ich nicht überein. Kein Metall ist zwar die Prämisse, aber daraus folgt weder, dass es nicht in irgendeiner Art Strom gibt und er genutzt wird, es gibt ja eine ganze Menge Möglichkeiten Strom zu erzeugen und zu leiten, und die sind nicht samt und sonders auf Metall angewiesen. Und als gelernter Chemiker kann ich dir sagen, dass man ganz definitiv Kunststoff herstellen kann ohne dafür Metall zu brauchen. Einige moderne Verfahren arbeiten zwar mit Hochdruck, der ohne entsprechende stählerne Behälter kaum zu erzeugen ist, aber ich hab auch schon Nylon im Becherglas zusammengerührt. Bei Kühlschränken wieder die Sache, du brauchst lediglich eine Wärmepumpe und ein entsprechendes Kältemittel. Elektromotoren, die heute die Wärmepumpe klassischerweise antreiben, kann ich mir zwar nicht ohne Metall vorstellen, aber du kannst die Wärmepumpe ja auch einfach mechanisch betrieben, bei einem großen Kühlhaus vielleicht mit Wasserkraft von einem Bach oder Fluß, daheim muss dann vielleicht jemand ne Stunde anner Kurbel drehen bis genug Eis da ist, dass es den Tag über die Kiste kühl hält.
Navigieren kann man, mit dem entsprechenden Wissen, auch ohne Kompass. Und Hochseeschiffe auf Segelbasis funktionieren definitiv auch ohne Metall.
Und nur das klassische Telegraphe und Telefon in der bekannten Form nicht funktionieren, heißt ja nicht zwingend, dass man nicht doch eine Form der Fernkommunikation findet.
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Offline felixs

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #33 am: 9.10.2018 | 17:55 »
Feuerwaffen lassen sich aus hartem Holz herstellen. Ist nicht sonderlich sinnvoll, wenn man stattdessen auch Metalle nehmen könnte. Wenn man aber halt nicht kann, könnte man wahrscheinlich noch weiter an Holzfeuerwaffen herumexperimentieren.

Bezüglich der Kunststoffe glaube ich auch, dass einiges möglich sein könnte. Aber es ist immer zu bedenken, dass man an die Rohstoffe dafür auch irgendwie rankommen muss. Das wird ohne Metall zumindest nicht leichter.

Große Schiffe zu bauen, ist ganz ohne Metall keineswegs trivial. Ob es möglich ist, weiß ich nicht. Die berühmten Koggen der Hanse beispielsweise hätte man so ohne Eisennägel nicht bauen können. Ob ähnliche oder gar größere Schiffe möglich wären?

Strom ohne Metalle zu leiten stelle ich mir jetzt gerade erstmal eher schwierig vor. Vielleicht ginge es mit Wasser? Strom ohne Metall dann wieder in nutzbare Energieformen umzuwandeln, ist sogar richtig schwer. Glühbirnen gehen nicht ohne Wolfram - das ist auch ein Metall.

Ganz ohne Metall geht es wohl eh nicht. Blei, Zinn, Wolfram - wo genau ziehen wir die Grenze?

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #34 am: 9.10.2018 | 18:08 »
Große Schiffe zu bauen, ist ganz ohne Metall keineswegs trivial. Ob es möglich ist, weiß ich nicht. Die berühmten Koggen der Hanse beispielsweise hätte man so ohne Eisennägel nicht bauen können. Ob ähnliche oder gar größere Schiffe möglich wären?

Ohne Nägel und andere Verbindungselemente aus Metall könnte ich mir denken, daß der Größe (von nicht besonders hochseetauglichen Flößen mal abgesehen) schon einigermaßen enge Grenzen gesetzt sein dürften. Man kann nicht einfach alles allein mit Holzdübeln, Seilen, und Klebstoff zusammentackern und hoffen, daß es dann immer noch denselben Belastungen standhält.

Offline KhornedBeef

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #35 am: 9.10.2018 | 18:10 »
Vielleicht geht da was mit dieser japanischen Holzfügetechnik :)
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #36 am: 9.10.2018 | 18:28 »
Hier geht ja einiges durcheinander. Mir ist vor allem nicht klar, was genau die Prämisse ist. Es gibt keine Metalle? Ist unplausibel, der Großteil des Periodensystems besteht aus Metallen. Kein Eisen? Leben wie wir es kennen gibt es nicht, da Eisen biologisch eine zentrale Rolle einnimmt... Was ist mit Halbmetallen?

Oder geht es nur ums Hüttenwesen? Dann gibt es Metalle ja doch, sind nur in Reinform sehr begrenzt vorhanden.

Ein paar Stichpunkte: Magneteisenstein, organische Elektronik, leitfähige Polymere, Bio- und Chemoluminiszenz, Thermoplastische Stoffe, Lichtwellenleiter...

Stahl und Aluminium aus der modernen Welt wegzudenken fällt mir dennoch schwer. Ich denke, es geht, aber diese Welt wäre zum Teil ganz anders, als das was wir kennen.

Die wichtigste Frage für mich wäre tatsächlich die Energieversorgung. Elektrizität wäre schon denkbar aber ohne Kupfer etc. lange nicht so simpel einzusetzen. Vielleicht wird mehr mit chemischer Energie gearbeitet, die z. B. hydraulisch, pneumatisch oder thermisch Maschinen antreibt.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #37 am: 11.10.2018 | 11:48 »
Dann können die Leute vor Ort ja von Glück sagen, daß sie "nur" in einer Fantasywelt leben -- wenn in der Realität plötzlich der ja auch recht metallische Erdkern ins Nichts verschwinden würde, hätten wir vermutlich ein paar mehr Probleme als nur die Frage, woraus wir denn jetzt unsere Drähte machen sollen. ;)
Ganz zu schweigen davon wie Pflanzen Photosynthese betreiben sollen ohne Mg2+ als Zentralatom in ihrem Chlorophyll oder wie das Häm der Tiere ohne Eisenion stabil sein soll.

Wenn man wissenschaftsnah bleiben will muss es Metalle (zumindest in Spuren) geben damit Leben überhaupt in der uns bekannten Form möglich ist. Es ist also vielleicht einfach nur zu wenig als dass es in größeren Mengen abgebaut werden könnte sondern ist schlicht in Spuren in allem Lebendigen enthalten.

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #38 am: 11.10.2018 | 16:39 »
Wenn's  bloß Empfinden ist, ist es noch keine Logik  ;) Logisch spricht nichts dagegen.

Es gibt doch offenbar schon nicht überall auf der Erde jedes Metall? Wohingegen es nirgendwo auf der Erde gar kein Metall gibt. Letzteres braucht eher göttliches Eingreifen als ersteres, glaube ich.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #39 am: 11.10.2018 | 17:16 »


keine industrielle Fertigung. Keine Motoren. keine Fahrzeuge (die schneller sind als das Pferd).
Schiffe oder Boote können schneller sein
Zitat
keine Kühlschränke, keine gute Vorratshaltung
Trocknen, Pökeln, Räuchern, Keller, Getreide bleibt mindestens Jahrzehnte haltbar

Zitat
weil Fernkomunikation (Telefon)
  Semaphoren, Lichtsignale, Brieftauben


Zitat
aber Hochseeschiffe werden wohl die Ausnahme bleiben..
.
Die Wikinger sind bis nach Amerika

.
Zitat
Damit dürften Staaten wohl auf sehr kleine territoriale Regionen konzentriert bleiben.
Wie Ägypten

Zitat
Das Handwerk kommt auch ohne Metall aus. Das schwierigste wird sein Holz zu bearbeiten (
Nope Stein
Kann man sich ohne Metalle und Kunststoffe im Grunde auch gleich sparen, weil man kaum was damit anfangen kann.
mkn hat man im Älteren Reich Operationen durchgeführt

Große Schiffe zu bauen, ist ganz ohne Metall keineswegs trivial. Ob es möglich ist, weiß ich nicht. Die berühmten Koggen der Hanse beispielsweise hätte man so ohne Eisennägel nicht bauen können.
Warum nicht?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #40 am: 12.10.2018 | 00:06 »
Die Wikinger sind bis nach Amerika

und rund 7000 km mit einem Floss von Südamerika nach Polynesien sind auch möglich https://de.wikipedia.org/wiki/Kon-Tiki

... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #41 am: 12.10.2018 | 00:10 »
Die Wikinger sind bis nach Amerika
und rund 7000 km mit einem Floss von Südamerika nach Polynesien sind auch möglich https://de.wikipedia.org/wiki/Kon-Tiki

"Es hat mal einer gemacht" bzw. "es ist nicht technisch unmöglich" ist dann allerdings auch eine ganz andere Nummer als regelmäßiger und zuverlässiger Personen- und Warenverkehr.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #42 am: 12.10.2018 | 00:31 »
MKn haben die Wikinger das nicht wegen Problemen mit ihren Schiffen nicht fortgeführt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #43 am: 12.10.2018 | 22:21 »
"Es hat mal einer gemacht" bzw. "es ist nicht technisch unmöglich" ist dann allerdings auch eine ganz andere Nummer als regelmäßiger und zuverlässiger Personen- und Warenverkehr.

Das stimmt ... ob sich das ("Es hat mal einer gemacht" bzw. "es ist nicht technisch unmöglich") im Laufe der Zeit zu "regelmäßiger und zuverlässiger Personen- und Warenverkehr" optimieren läßt, ist dann eine andere oder die nächste Frage.
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #44 am: 12.10.2018 | 23:01 »
Ein Stück weit trägt der Gedanke mMn durchaus, dass es historisch auch deswegen nicht gemacht wurde, weil es verhältnismäßig schwer war - sogar mit Metallen und "nur" ohne bestimmte weiterführende Technologien.

Und andersrum kann man ganz gut schauen, was man in der Hinsicht heute so an Werkzeugen nutzt und wie schwer es ohne diese wahrscheinlich wäre.
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