Hier! ich! ich möchte widersprechen...
Also, ich betrachte das Thema Schnellstarter aus seite des Consumers, der Rollenspiele spielt, einige hat und sich nach einem neuem Rollenspiel umschaut.
Kurz gesagt: ich habe nicht die Zeit dazu, mir all die Rollenspiele durchzulesen, die potentielle Kandidaten wären. Dazu gibt es zu viele, die in Frage kommen.
Ich brauche einen kurzen Elevator-Pitch, um meine Aufmerksamkeit zu kriegen und dann brauche ich einen Schnellstarter, um die wesentlichen Game-Mechaniken zu erfassen. Anschliessend brauche ich einen One-Shot, um das Ding Probe zu spielen undwahrzunehmen, wie es sich anfühlt.
Schnellstarter müssen NICHT als Print-Ausgabe vorliegen. Sie müssen auch nicht kostenlos sein.
Schnellstarter sind im übrigen immer eine Reduktion des Regelwerkes, denn sie streichen Charaktererschaffung, Steigerung, Spielleiterkapitel und die Kleinstteiligkeit vieler Kapiter (Hintergund, Ausrüstung, ...) zusammen.
Als Konsument erlaubt es mir das, meine Zeit sinnvoll zu nutzen. Es erlaubt mir auch, Geld zu sparen, denn ich habe eine Menge Kohle in Regelwerke gesteckt, die nach einmaligen Überfliegen direkt ins Regal in die „wird verstauben - Ecke“ gewandert sind. Und es erlaubt mir, Verlagen, deren erste wahrgenommenen Systeme - die mich nicht abholen konnten - weitere Chancen zu geben.
Im Crowdfunding wären Schnellstarter eigentlich ein geiler Weg, um den Leuten zu zeigen, wie sich die Macher das Spiel vorstellen. Es wäre vor allem eine ehrlichere Art, den Leuten zu zeigen, was sie am Ende bekommen werden, als es als das „geilste Produkt seit geschnitten Brot“ zu bewerben, wo man sich fragt, wie es sein kann, dass man jetzt schon wieder das aller-großartigste System funden soll, wo man das doch gestern erst beim gleichen Verlag getan hat.
Bester Schnellstarter seit langer langer Zeit war für mich der des englischen Coriolis.
Sorgte dafür, dass ich das Spiel auf einem Con Probe spielen wollte, mir aber vorher auch schon das Spiel kaufte und auch die deutsche Crowdfundete.
Hätte ich einen Schnellstarter zu Numenera und Fragged Empire gehabt, hätte ich viel Geld und Zeit gespart, denn beides haben wir gekauft und ausprobiert. Der Schnellstarter zu Polaris HAT mir wiederum Zeit und Geld gespart.
Ich gebe Euch recht, ein Schnellstarter muss natürlich das transportieren, was das Spiel selbst ausmacht.
Im übrigen liefert ein Schnellstarter noch eine Chance: Auf Conventions kann man Promo-Runden damit anleihern und das System interessierten Leuten vorstellen und sie danach einfach mit dem Schnellstarter nach Hause schicken. „Hier, spielt das in der eigenen Runde zu Hause, ihr habt es ja gerade selber gespielt. Wenn es die Runde begeistert, holt Euch das System...“
... und man kann gleich die URL des verlgseigenen Shop draufhängen, um den Einzelhandel zu umgehen...