Autor Thema: Angemessenheit göttlicher Intervention  (Gelesen 4114 mal)

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Offline Ainor

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #25 am: 19.02.2019 | 14:29 »
D.h. was Kleriker bei D&D so tun, ist tatsächlich gar keine Intervention.

Das.

Das pünktliche liefern der täglichen Zauber ist realweltlich eher mit Waffenverkäufen zu vergleichen. Es gibt keinen zwingenden Grund warum das seltener sein sollte als Zauber aus anderer Quelle.

Eine tatsächliche Intervention in dem Sinne das ein Gott direkt (oder mit Hilfe seiner direkten Angestellten, also z.B. Engeln) eingreift sollte man am besten auf einmal pro Kampagne beschränken.
Ansosten ergibt sich folgendes Problem: wenn eine Mission auf Stufe 15 schon so wichtig war dass sie eine göttliche Intervention rechtfertigt, dann wird es schwierig zu erklären warum die Götter nichts machen wenn man auf Stufe 20 "die Welt rettet"
« Letzte Änderung: 19.02.2019 | 14:37 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #26 am: 19.02.2019 | 14:44 »
Daraus ergibt sich das Problem, und göttliches Eingreifen kann auch öfter passen.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Sphinx

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #27 am: 19.02.2019 | 17:03 »
Ich hab bei DnD erst die Story der Netheril verfolgt. Ein Volk das sich hart der Magie verschrieben hat und super mega Magisch begabt war.
Diese Arkanen Zauberer haben die Cleriker ehr wie einen Magischen Gegenstand gesehen der von einem Gott-Magier erschaffen wurde. So nach dem Motto: Ein Magier erschafft eine Halskette die Feuerbälle verschießen kann. Ein Gott erschafft einen Kleriker der "Dinge tut". Nach dem erschaffen haben beide keinen direkten Einfluss mehr darauf was dieses erschaffene Werkzeug macht.
Deshalb haben sie wohl auch recht abfällig auf Kleriker geschaut weil die ja nur Werkzeuge waren und nicht wie ein Magier selbst fähig.

Aber generell zum Thema: Ich finde es sehr stark vom System abhängig. Früher in DSA haben ich meine Geweihten ultra Passiv gespielt, die haben nur im äußersten Notfall auf "Göttliche Magie" zurück gegriffen. Bei DnD ist es für mich völlig Normal das ein Kleriker alle ihm zur Verfügung stehenden Dinge einsetzt ohne mit der Wimper zu zucken.

Offline Maarzan

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #28 am: 19.02.2019 | 17:36 »
Bliebe halt die Frage ganz vorne, was ist hier überhaupt ein Gott und wie steht der selbst im Setting?
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline felixs

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #29 am: 19.02.2019 | 18:12 »
Hängt natürlich alles vom Setting ab.

Aber, ich habe klare Präferenzen:
Normalerweise möchte ich Einmischung von göttlichen Wesen nur in echten Ausnahmefällen. Also sehr selten.
Wenn es sein muss, kann das Wirken von Wundern meinetwegen auch analog zu (anderen Formen) von "Magie" funktionieren und dann halt häufig sein. Dann ist aber nicht zu erwarten, dass in der Spielwelt davon viel Aufheben gemacht wird - jedenfalls nicht mehr, als bei anderen Arten von Magie. Die tatsächliche Einmischung von Göttern in anthromorpher Form, oder sonst irgendwie direkt seh- und ggfs. greifbar würde ich trotzdem für sehr seltene Ausnahmen reservieren wollen.
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Offline 1of3

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #30 am: 20.02.2019 | 22:53 »


Ansosten ergibt sich folgendes Problem: wenn eine Mission auf Stufe 15 schon so wichtig war dass sie eine göttliche Intervention rechtfertigt, dann wird es schwierig zu erklären warum die Götter nichts machen wenn man auf Stufe 20 "die Welt rettet"

Och, das W100 gegen Charakterlevel aus D&D5 find ich ganz nett. Bin mir jetzt nicht mehr sicher, wie lange man bis zum nächsten Versuch warten muss.

Da hast du dann auf Stufe 20 eine genau 5% höhere Chance als auf 15.


Spidey

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #31 am: 20.02.2019 | 23:06 »
Ich weis auch nicht. Zum einen wäre es mir recht, wenn die Spieler bei mächtigen und auffälligen Wundern etwas Ehrfurcht vor dem Gott zeigen und die nicht für Kleinkram raushauen. Gott ist eher als deus ex Machina den man Anruft wenns wirklich hart wird und nicht als magischen Verbandskasten für Kratzer. Er soll den rechtschaffenden Kerl vor dem Abkrazen retten und nicht zwei blutige Schrammen heilen. Aber ich schätze sowas muss eben vom Spieler kommen. Der Charakter muss der Meinung sein, dass das Wunder seines Herrn wertvoll ist.

Auf der anderen Seite finde ich aber gerade kleine Wunder wie "Tischgebet" gerade sehr stimmungsvoll. Ist irgendwie total inkonsequent.

Finde, das ist ein sehr guter Gedankengang. Und auch gar nicht so inkonsequent, meiner Meinung nach.

Ich glaube in vielen Fällen begründet sich das "Problem" (wenn man denn eines damit hat) aus mehreren Faktoren:
- Die Götter sind im Grunde nur eine Bezugsquelle von vielen für magische Effekte. Oder, wie bei Deadlands in dem Beispiel, eben nur ein Katalysator. Das verleitet vielleicht dazu, sie ähnlich unpersönlich zu gebrauchen wie einen Manapool.
- Bei dem Versuch den besonderen Kniff eines klerikalen Charakters zu betonen - eben, dass er ein Gottesdiener ist - sind einige Spieler vielleicht übereifrig.
- Die Definition dafür, wie schwerwiegend oder bedeutsam der Einsatz eines Wunders ist, ist vielleicht nicht klar genug vom Spiel kommuniziert. Vor allem wenn es auch "kleine" Wunder gibt. Hat natürlich auch viel mit dem Design des Spiels zu tun. Wenn das Spiel gerne Kleriker hätte, die mit Wundern wie mit bunten Bonbons rumwerfen, bricht das ja dann im Grunde kaum mit der Intention.

Ich glaube gerade bei deinem Deadlands-Beispiel kommt der christliche Faktor noch dazu, der eine gewisse inhärente Gravitas impliziert. Zumindest vielleicht in der Erwartungshaltung. Deswegen ist das mit dem Tischgebet auch nicht inkonsequent, weil es sich aus der Realität speist. Das Tischgebet ist eine reale Praxis und es ist mitunter sehr elegant, das für die Spielmechanik in dieser Art und Weise umzusetzen.

Ständiges Handauflegen allerdings kann da schon störender wirken und verkommt vielleicht auf Dauer eher zu einer Jesus-Parodie, zumindest extrem oder überzogen betrachtet. Das dann nicht so passend zu finden muss übrigens auch gar nicht so viel mit dem eigenen Empfinden gegenüber der (realen) Religion zusammenhängen, sondern liegt vielleicht einfach an der besagten Erwartungshaltung im Bezug auf den Einfluss und die Sichtbarkeit des Glaubens und seiner Wunder, eben auch im entsprechenden Setting.


Ich denke aber dass du damit recht hast, dass da viel am Spieler selbst liegt und wie er das für sich definiert und ob die angesprochene Stimmigkeit/Gravitas im Konzept des Klerikers/Wunderwirkers für ihn überhaupt eine große Rolle spielt.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Angemessenheit göttlicher Intervention
« Antwort #32 am: 21.02.2019 | 15:57 »
Wenn das Tischgebet so gut gefällt, dann verpackt doch alle Wunder so. Das Heilen ist dann halt kein Handauflegen, sondern verbesserte Erste Hilfe. Dann ist der Effekt vielleicht nicht wie RAW sofort, sondern dauert ein paar Stunden.
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