Thema: Delta Green: Welche Befugnisse haben die Agenten?

[Berserker]

Hallo,

ich habe dieses Jahr endlich Delta Green ausprobiert und bin bisher sehr begeistert. Eine wichtige Frage, die sich mir stellt, betrifft die Befugnisse, die die Agenten haben. In einer Runde waren fast alle Agenten beim FBI. Sie konnten bei Befragungen und Recherchen stets ihre FBI-Marke zeigen und sich so Zugang verschaffen etc. In einer anderen Runde waren die meisten Agenten keiner Bundesbehörde zugehörig (Professor für Anthropologie, privater Sicherheitsdienst etc.). Ich suche noch im Handler's Guide nach Informationen dazu, ob solche Agenten, die keine Dienstmarke haben, vom Programm / DG mit irgendwas ausgestattet werden, das ihnen im Rahmen der "Anti-Terror-Einsätze" bestimmte Befugnisse gibt.

Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann!

[ErikErikson]

Allerhöchstens gefälschte Ausweise. Aber nur ungern, da Delta Green nicht übermäßig einflussreich ist und nicht auffallen will. Selbst Agenten, die Dienstmarken haben, sollten die eigentlich nicht übermäßig einsetzen, da sie meist ja für den Delta Green Auftrag nicht autorisiert sind. Wird der Ausweis überprüft, stellt sich die frage, was der Agent da eigentlich treibt.   

[Grummelstein]

Ich kenne das eher so, das die Agenten meistens mit gefälschten Ausweisen arbeiten.
- Delta Green ist geheim
- die Agenten arbeiten unter falschen Namen
- die Agenten kennen sich nicht privat, bzw. sollen sich privat nicht kennen
Kommt aber auch immer auf das Szenario an. Militärische Szenarien laufen oft anders ab.
Und es kommt auch darauf an, welche Delta Green Ära bespielt wird.

[KhornedBeef]

Bei mir tritt DG auch nicht offen auf, ob jetzt The Group oder The Program. Das offizielle Programm wird seine Agenten aber eher mit irgendwelchen credentials ausstatten. Nicht gefälscht, sondern halt so "Berater des Heimatschutz-Ministeriums"-Kram.
Was genau die Marke kann, steht sehr detailliert (Waffe, Arrestbefugnisse, Budgets, Mindset) im Agents Handbook, und für einen Arsch voll weitere Behörden (und ein paar private Firmen) in "The Complex". Das war beim KS dabei, kann man aber sicher auch kaufen.

[Berserker]

Allerhöchstens gefälschte Ausweise. Aber nur ungern, da Delta Green nicht übermäßig einflussreich ist und nicht auffallen will. Selbst Agenten, die Dienstmarken haben, sollten die eigentlich nicht übermäßig einsetzen, da sie meist ja für den Delta Green Auftrag nicht autorisiert sind. Wird der Ausweis überprüft, stellt sich die frage, was der Agent da eigentlich treibt.   

Danke für das bisherige Feedback! Wir spielen in der Gegenwart bzw. 2015. Ich habe die DG-Einsätze offenbar etwas falsch verstanden: Mitarbeiter von Bundesbehörden werden für solche Aufträge freigestellt, weil sie temporär z.B. einer Anti-Terror-Taskforce zugeteilt werden. Und ich habe angenommen, dass sie dann auch als Teil einer solchen Taskforce agieren und Dienstmarken nutzen können.

[Tegres]

Ich habe die DG-Einsätze offenbar etwas falsch verstanden: Mitarbeiter von Bundesbehörden werden für solche Aufträge freigestellt, weil sie temporär z.B. einer Anti-Terror-Taskforce zugeteilt werden. Und ich habe angenommen, dass sie dann auch als Teil einer solchen Taskforce agieren und Dienstmarken nutzen können.

Das hast du schon richtig verstanden, zumindest für den Fall, dass die Agenten Teil des Programms sind. In den Kaufabenteuern steht dann entsprechend dabei, dass oder sogar wie Delta Green es organisiert, dass sie mit einem speziellen Fall betraut werden. (Das kann langsfristig gesehen übrigens Aufmerksamkeit erregen.) Zusätzliche Befugnisse ergeben sich aber aus der Zuordnung zu einer Task Force nicht. Entweder die Agenten fälschen Ausweise oder Dienstanweisungen oder sie versuchen im Rahmen der Befugnisse ihrer "Heimatorganisation" zu agieren, ohne viel Aufhebens zu erregen. Gegenüber Zivilisten hilft sicherlich auch die ein oder andere Probe auf "Law" oder "Persuade".

[Lichtschwerttänzer]

Nicht vergessen in den US funktioniert das etwas anders, Bundesbehörden sind Staats und Lokalbehörden nicht unbedingt weisungsbefugt.
Selbst wenn der US Präsident den Agenten Carte Blanche gibt, muss das Sheriff Joe nicht im mindesten tangieren.

[Case]

Das Spiel mit der Unsicherheit, dass die SCs eigentlich in einer verdeckten Operation unterwegs sind und sich DG eben möglicherweise auch nur auf dünnem Eis bewegt, kann viel zur Stimmung beitragen. DG bleibt im Nebel und die SCs wissen im Grunde genommen selten, für wen sie gerade wirklich arbeiten, was das "echte" Ziel der 'Night in the Opera' ist oder wem man trauen kann und wem nicht.

Wenn du einen etwas "seichteren" (nicht negativ gemeint) Umgang suchst, dann schau dir mal das P&P-System The Laundry an. Dort spielt man nach meinem Verständnis eher offenkundiger einen Teil des Behördenapparates ... mit sehr, sehr witzigen Szenarien.

[KhornedBeef]

Oder man zieht das ganze mit einem etwas offizielleren Kampagnenrahmen auf, z.b. dass alle von einer Behörde sind und am Anfang innerhalb ihrer Jurisdiktion ermitteln, und auch viele der Antagonisten dort angesiedelt sind. Also z.B. jagt man einen Menschenhändler-Ring und versucht nebenher unauffällig, Mythos-Artefakte sicherzustellen.

[ErikErikson]

Es ist ja nun auch nicht so, das DG nicht könnte, wenn es wöllte. Exrtem wichtige Mission, und die SC können auch einen echten Auftrag bekommen, mit echten Ausweisen und vollen Befugnissen.

[Berserker]

Das Spiel mit der Unsicherheit, dass die SCs eigentlich in einer verdeckten Operation unterwegs sind und sich DG eben möglicherweise auch nur auf dünnem Eis bewegt, kann viel zur Stimmung beitragen. DG bleibt im Nebel und die SCs wissen im Grunde genommen selten, für wen sie gerade wirklich arbeiten, was das "echte" Ziel der 'Night in the Opera' ist oder wem man trauen kann und wem nicht.

Wenn du einen etwas "seichteren" (nicht negativ gemeint) Umgang suchst, dann schau dir mal das P&P-System The Laundry an. Dort spielt man nach meinem Verständnis eher offenkundiger einen Teil des Behördenapparates ... mit sehr, sehr witzigen Szenarien.

Die Setting finde ich schon sehr gut so, wie es ist. Dieser schmale Grat zwischen Legalität und Illegalität und dieser starke Fokus auf den persönlichen Verfall haben mich sehr gecatcht.

Nachdem die Feiertage vorbei sind, habe ich wieder Zeit dafür, die nächste Runde Delta Green vorbzubereiten. Noch einmal vielen Dank für euer Feedback!

Ich nehme mit (in Bezug auf The Program, nicht die Outlaws):
- Delta Green kann Agenten, die für Bundesbehörden arbeiten, für Missionen "freistellen" (offiziell: Zuteilung zu einer Task Force - vermutlich mit irgendeinem Fake-Auftrag - Anti-Terror lässt sich vermutlich immer gut verkaufen)
- während des Einsatzes sind die Agenten mehr oder weniger auf sich gestellt (der Case Officer kann unterstützen, hält sich aber in der Regel zurück)
- zusätzliche Befugnisse ergeben aus der Zuordnung zu einer Task Force nicht zwangsläufig, aber Agenten können ihre eigenen Befugnisse nutzen - damit sollten sie aber vorsichtig sein, um bei ihren behörden nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen
- der Case Officer kann den Agenten gewisse Befugnisse geben (oder sie fälschen, wenn der Einsatz verdeckt ist)
- Agenten können selbst Ausweise oder Dienstanweisungen fälschen - wenn sie aufliegen, sind sie auf sich alleine gestellt und müssen die Konsequenzen tragen

Aktuelles Beispiel:
Ich bereite das Szenario Reverberations vor. Es geht um eine Droge, die in den 90ern schonmal auf den Straßen in Umlauf war und jetzt wieder aufgetaucht ist - und die Konsumenten dem Übernatürlichen aussetzt. Ich nehme an, dass die Agenten mit ihren offiziellen Befugnissen (FBI) Informationen bei der lokalen Polizei und der DEA einholen können.

[KhornedBeef]

Können sie, aber evtl. fallen Proben an, wenn sie keinen Fall angeben können, auf den sie sich beziehen, und bei dem sie Jurisdiktion haben. Also, ich vermute mal es gibt offiziell auch eine Menge Amtshilfe, aber wenn der Cop keine Zeit hat, oder momentanen Gedächtnisschwund...