Nummer 4
Runde: Planet of Doom, Part I
System: Coriolis
Dabei gewesen als: SL, online
Fariba entschied sich, zunächst bei ihren Mädels auf der Coriolis zu bleiben
Dhana besorgte noch einen kleinen Auftrag für den Flug nach Caph und dann ging es auch schon los. Die Reise führt mit einem kleinen Zwischenstop auf der Hauptwelt Caph B nahezu direkt zum Eisplaneten mit der Kennung Caph C (C wie Cold, nicht Zeh wie Fuß, Sil!!!), der gerade noch innerhalb der habitablen Zone lag.
Bis auf diverse Kleinsateliten für GPS und Kommunikation, sowie einer Forschungsstation auf der anderen Seite des Planeten war dieser bei Glücksrittern und Schatzsuchern gar nicht so unbeliebte Planet derzeit allerdings frei von menschlichen Einflüssen. Die Koordinaten führten die Alhambra zu einem kleinen Berg in einer weiten Eisebene. Scan zeigten, dass die Eisschicht hier 500 bis fast 1.000 Meter dick war. Auf dem Gipfel des Berges war eine Steinkonstruktion zu erkennen, die den Eingang zum Tempel bilden sollte.
Der Berg selbst war mit einer dicken Schneeschicht überzogen. Sil verließ sich auf ein paar grobe Sensordaten und landete die Alhambra auf der halben Höhe des Berges im Schnee. Und tatsächlich blieb das Raumschiff auch dort stehen, wo sie aufgesetzt hatte. Die Laderampe öffnete sich durch den dicken Schnee zwar nur zur Hälfte, aber das hielt die Crew nicht zurück. Hamsa stiefelte voran und grub einen hüfthohen Weg frei, in dem die anderen ihm folgen konnten.
Als sie noch etwa 30 m von dem Eingang entfernt waren, vernahmen sie einen langsamen Singsang. Ein weiteres Vorrücken ließ erkennen, dass aus dem Inneren ein traurig anmutendes Lied in einer fremden Sprache ertönte. Als sie das kleine steinerne Bauwerk betraten, entdeckten sie ein Loch im Boden, das zu einer breiten Treppe führte, die in einem Bogen nach unten führte.
Sil ließ ihre Drohne voraus fliegen, aber nach der ersten Biegung ging der Gang nur noch gerade nach unten, ohne dass ein Ende zu sehen war. Sil holte ihre Drohne nach einem Flug von rund 100 Metern wieder zurück und man machte sich an den Abstieg.
Dubar ging voraus. Die Treppe schien kein Ende zu nehmen. Der Gang war glatt und quadratisch in den Berg geschnitten und führte ohne jede Biegungen in völlige Finsternis. Auch ihre Taschenlampen und Helmkameras enthüllten nichts weiter als noch mehr Treppe. Der Abstieg fing irgendwann an, an ihren Nerven zu zehren. Vor allem bei Dubar, der vor sich nichts weiter als nicht endende Dunkelheit sah, lagen allmählich die Nerven blank. Das allgegenwärtige Lied machte die Situation nicht besser. Der Gesang wurde auch nach ewigem Abstieg nicht lauter, aber er verschwand auch nie.
Nach einer nicht enden wollenden Stunde schließlich bemerkten sie vor sich tief in der Dunkelheit einen schwachen Schimmer, der langsam immer stärker wurde. Und endlich kamen sie in einen Raum, in dem die verschollene Expedition offensichtlich ihr Lager aufgebaut hatte. Schlafsäcke, Kisten udn ein paar Lampen standen herum, versorgt von einem portablen Minireaktor, der leise vor sich hin summte.
Vor einer der Kisten kniete eine Frau und wühlte darin herum. Sie hatte die Gruppe nicht gehört und suchte anscheinend etwas.
Dhana sprach sie vorsichtig an, woraufhin sie herumwirbelte und ein Pistole auf die Gruppe richtete.
Etwas Diplomatie durch Dhana später nahmen alle ihre Waffen wieder herunter und die Crew erfuhr, dass der "einzige Überlebende" die Situation doch deutlich falsch dargestellt hatte. Es handelte sich bei ihm um den Piloten, der in einer Krise die Gruppe fluchtartig verlassen hatte und mit dem Raumschiff zum Hauptplaneten geflohen war. Seit fast drei Wochen harrten die übrigen Forscher nun schon hier unten aus, wobei sie anscheinend noch drei weitere Mitglieder verloren hatten. Die Forscherin namens Nabila bint Kalim erzählte der Crew, dass die anderen Forscher sich in einer nahegelegenen Höhle versteckt hielten. Dhana entschied, dass sie die Leute retten sollten und bedeutete Nabila, voranzugehen.
Diese rannte beinahe durch die vereisten Höhlen und Gänge, sodass die Crew leichte Schwierigkeiten hatte, ihr zu folgen. Schließlich kamen sie an eine Eiswand, die von oben kommend hüfthoch über dem Boden endete. Dort schlüpfte sie schnell hindurch und verschwand dahinter nach oben.
Als die Crew ihr folgen wollte, bemerkte sie, dass der Gesang aufgehört hatte. Im nächsten Moment wurde Dhana gewahr, dass irgendetwas auf ihre Schulter tropfte.
Über ihr an der Decke hing seltsames Geschöpf, das fast vollständig aus ledrigen weißen Segelflügeln zu bestehen schien, bis auf eine dicke Wulst in der Mitte, die wohl den Körper darstellte. Sie öffnete ein Saugmaul, aus dem eine lange Zunge hervorschnellte und Schleim heruntertropfte. Der volle Einsatz aller Schusswaffen machte mit der Kreatur kurzen Prozess. Aber bevor sich die Crew auf die Schulter klopfen konnte, bemerkten sie noch 10 weitere dieser Wesen, die über die Decke zu ihrer Position krabbelten.
Alle rannten zur Eiswand und verschwanden dahinter, bis auf Sil, die es nicht rechtzeitig schaffte und auf von zwei der Kreaturen eingewickelt wurde. Beim Rettungsversuch bemerkten die Crewmitglieder, dass die Kreaturen doch recht widerstandsfähig waren. Aber schließlich schafften sie es, die Pilotin zu befreien und sich endlich in einem hochgelegenen Gang hinter der Eiswand in Sicherheit zu bringen.
Dieser führte sie erneut in eine Höhle, in der sie die übriggebliebenen Menschen der Expedition fanden. Sie waren unterernährt und benötigten medizinische Hilfe, aber die meisten lebten noch.
Nabila erzählte der Crew, dass diese Flederwesen immer kamen, wenn der Singsang aufhörte. Normalerweise würden diese sich von Steinmaden ernähren, die sich mit Säure durch den Fels gruben. Diese wären zwar riesig, aber langsam und ungefährlich, solang man nicht in ihrem Weg ein Nickerchen hielt.
Der Raum, in dem sie sich nun befanden, erinnerte an einen Altarraum.
Nabila bestätigte das und erklärte, dass vor vielen tausend Jahren der Planet eine recht lange eisfreie Phase erlebt hatte, während derer eine Rasse aus unbekannten Aliens hier ein Kultur errichteten, die sich nach allem Anschein um die Verehrung der Portalbauer drehte.
Nach einer erfolgreichen Rettung wolle man erneut mit einem Kontingent von Söldnern auf den Planeten, um diese faszinierende Kultur weiter zu erforschen.
Dringlich wäre es jetzt aber, die Expedition nach Caph B zu schaffen und dabei möglichst nicht von den Flederwesen gefressen zu werden. Nabila sagte ihnen, dass man jetzt warten müsse, bis das Lied wieder einsetze, und dann könnten sie schnellen Schrittes aus dem Höhlenkomplex verschwinden.
Allerdings gäbe es noch eine weitere Bedrohung, die aufgetaucht war, als einmal das Lied aussetzte. Eine augenscheinlich weibliche humanoide Gestalt, die möglicherweise von den Portalbauern als Wächter zurückgelassen wurde. Der Captain des Schiffes hatte sich bei einem Angriff der Kreatur auf sie gestürzt und eine Thermalgranate gezündet, wodurch die Beiden in dem Tunnel verschüttet wurden. Man hoffte, dass sich das Problem nun erledigt hätte, aber sie waren sich nicht sicher.
Die Crew wartete mit der Expedition noch eine gute Stunde ab, bis das seltsame Lied wieder einsetzte. Dann marschierten sie los und eilten in Richtung Basislager und Ausgang.
Im letzten Gang vor dem Lager trafen sie dann auf die besagte Wächterin. Es war nicht ganz ersichtlich, ob es sich um einen komplett synthetischen Körper handelte, oder ein Person in einer hochtechnologischen Rüstung. Die Gestalt wandte ihnen den Rücken zu. Dubar wollte sich vorsichtig annähern und ihr vermitteln, dass sie den Komplex verlassen wollten. Allerdings hob die Person eine große Waffe, die langsam immer lauter werdend ein langsam intensiver werdendes Licht produzierte.
Die Crew verzichtete auf einen Angriff und zog sich eilig hinter die nächste Biegung zurück, als eine gewaltige Energieladung im Gang explodierte, diesen zum Einsturz brachte und sie in den Höhlen einschloss.