- Die Fertigkeiten in der 5. Edition sind teilweise breiter angelegt. Fertigkeiten der 5. Edition, für die es in der 4. Edition mehrere Fertigkeiten gibt, kann man in ihre Punkte auflösen. Verteilt man diese Punkte auf alle betreffenden Fertigkeiten, sind diese zu niedrig. Vorschlag: Die Punktekosten für eine so gewonnene Einzelfertigkeit der 4. Edition mit 5 (?) multiplizieren und dann neu bestimmen.
- Sprüche haben teilweise andere Level. Die Regeln, wie diese Level zustande kommen, sind anders als in der vierten Edition und lassen sich nicht ohne weiteres konvertieren. Am besten einfach die Wirkung betrachten und dann über den Daumen peilen. Im Zweifelsfalle den Level beibehalten.
- Alle Twilight Punkte sollten mit 3 multipliziert werden.
Das war das Wichtigste. Zwar sind die Regeln der 5. Edition relativ stark verändert, trotzdem habe ich festgestellt, dass das Spiel immer noch relativ gut funktioniert, wenn die Werte der einen Edition mit den Regeln der anderen verwendet werden. Ich leite eine Kampagne für die 5. Edition und verwende hin und wieder Abenteuer der 4. Edition. Oft übernehme ich die Werte unverändert... und meistens gibt´s dabei auch keine großen Probleme.
Grundsätzlich ist die 5. Edition in magischer Sicht ein ziemlicher Sprung im Vergleich zur 4. Edition. Wer die Regeln einiger Quellenbücher mit einbezieht steht recht schnell vor einem komplizierteren Gebilde, als das mit der 4. Edition möglich gewesen wäre. Die Tribunal-Quellenbücher nutzen diese Regeln durchaus in unterschiedlichem Maße. "Theben" ist hier durchaus etwas avancierter. Ein paar der behandelten magischen Mechanismen lassen sich sicherlich nicht so ohne Weiteres für die vierte Edition verwenden.
Danke dir für das tolle Feedback. Das klingt viel einfacher, als ich zu hoffen gewagt hätte. Ich hatte schon gefürchtet, ich müsse auf 5te Edition umsteigen. Ich mag leider die 4te etwas lieber und würde dann lieber noch 1-2 Hausregeln einbauen. (Z.B. für Rüstungen etc.) Der Band ist jetzt eingetroffen und ich werde ihn mal auf Baukasten-Qualitäten abklopfen.
Was den Fluff betrifft, werde ich wohl 1-2 "Neukonzeptionen" (oder wie auch immer man das nennen wollen würde) aus der fünften in die vierte Edition übertragen.
Fast 120 Seiten des Bandes sind aber nahezu reiner Fluff und beschreiben Geschichte, Landschaft, Orte, Kultur und Lebensweise sowie das hermetische Tribunal von Theben.
Am Schluss des Bandes finden sich vier Kapitel (insgesamt ca. 25 Seiten) zu den einzelnen übernatürlichen Herrschaftsbereichen (Magic, Faerie, Divine, Infernal). Hier wird es schwieriger und für die dort dargestellten Wesen und Praktiken werden bei Bedarf wahrscheinlich eigene Regeln gefunden werden müssen. Immerhin ist der Flufffaktor auch in diesen Kapiteln nicht zu verachten. Das Faerie Kapitel, für das du dich besonders zu interessieren scheinst, ist 7 Seiten lang und enthält Ausführungen zu den olympischen Göttern, Halbgöttern und Helden, Feenwesen wie Lamien, Zentauren, Satyre, etc., außerdem Nereiden und Feengeister, die an bestimmte Orter gebunden sind (Stocheia genannt).
Antike Geheimnisse und ähnliches tauchen hin und wieder auf. Es gibt beispielsweise einen tollen Sonderkasten über elysische Mysterien. Überhaupt ist der Band relativ üppig von diversen Story Seeds durchzogen. Schwerpunkt des Quellenbuches ist aber nicht das hellenistische Griechenland, sondern (logischerweise) das Griechenland des Jahres 1220.
Ich vermute übrigens, dass du für deine Platon-Idee in Art & Academe auch ein paar Hinweise finden könntest. Genau weiß ich es aber nicht. Der Band enthält jedenfalls ein lesenswertes Kapitel über antike und mittelalterliche Philosophie im Ars Magica Gewand.
Viel Spaß bei deinem spannenden Vorhaben.
Mal schauen, was von den vier "Realm-Büchern" dann noch notwendig sein könnte. Hab zuhause nur "Feen & Elfen" aus der vierten Edition und da ist der Fokus ja eher auf die märchenhaften, irisch-nordisch-wasauchimmer-Elfen gelegt worden.
Art & Academe habe ich mir nach deinem Kommentar auch einmal angeschaut. Die scheinen ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Die Infos sind wirklich schön gesammelt und aufbereitet. Damit kommt man gut durchs erste Semester.
Im Ernst: Ich finde die Art, wie sie Historisches zu brauchbaren Plot Hooks umfunktionieren, schon wirklich schön.
Ich würde mal schauen, ob man eine Kampagne, die zweigleisig arbeitet und einerseits das "Übliche" an Gegenwartspolitik in Byzanz (inkl. hie und da klassisch-griechischen Einflüssen über Mysterien etc.) anbietet und andererseits über Abstecher in die Feenwelt vorklassisches Mythisches erlebbar macht. Durch die Freiheiten, die die Gestaltung von Feenwelten zulässt, sollte das ja eigentlich gehen. Aber da werde ich mir noch das Feenkapitel aus Sundered Eagle zu Gemüte führen. Insbesondere spannend finde ich, dass in dem Kontext ja eigentlich der Streit der Merinita und Jerbiton über den Wert von elfischer Kunst gegenstandslos würde. Daraus ließe sich sicher auch storytechnisch etwas machen.
Freut mich sehr, dass du das Vorhaben spannend findest. Mal schauen, ob und wie es gedeiht.
Postest du dann mal was zum Ablauf eurer Sessions?
Grundsätzlich gerne. Zwei Sachen dazu. Die Kampagne wird in mindestens zweierlei Hinsicht für mich ungewöhnlich:
1. Es wird eine Ein-Spieler-Kampagne, da die anderen Mitspieler private Auszeiten haben. (Langfristig kann sich das ändern, ist aber erstmal nicht eingeplant.) Ich weiß, dass das Troupe-Play eigentlich anders funktioniert, aber habe hier noch die meisten Möglichkeiten für eine spannende Ein-Spieler-Kampagne gesehen.
2. Für diese Spielerin ist es ihr erstes Mal Rollenspiel überhaupt und sie hat sich etwas regellastiges gewünscht, oder anders: Etwas, wo man durch Anwendung der Regeln schon ein Stück weit Struktur in den Charakter kriegt. Und das kann Ars Magica meines Erachtens so gut wie wenig andere Systeme, auch wenn ich in letzter Zeit meist FATE gespielt habe, aber das ist ausdrücklich das, was sie nicht will und was ich mit einem Spieler auch nicht sehr spaßig finde.
Insofern kann es sein, dass wir ein (hoffentlich hübsch geschriebenes) Sessiontagebuch veröffentlichen, aber eben erst, sobald sich die Spielerin soweit damit wohl fühlt, dass sie das möchte. Beim Lesen jedenfalls gefiel ihr Ars Magica erstmal ausnehmend gut.