Autor Thema: Systembending von Settings und Modulen  (Gelesen 914 mal)

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Online JollyOrc

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Systembending von Settings und Modulen
« am: 21.06.2021 | 16:23 »
Ich hab mal das DSA Modul "Unter dem Nordlicht" mit Rolemaster Regeln und Charakteren geleitet. Spannend dabei für mich was, dass diverse der Mittel mit denen das Abenteuer die Charaktere auf die Schienen drücken will, einfach nicht funktionierten.

Yetis mit Keulen, welche die Charaktere einkreisen und ihnen dann die Sachen klauen? Funktioniert nicht, wenn der Gruppenmagier alle wegfliegen lassen kann. Und so weiter.

Das hat also im Ergebnis das Erlebnis des Abenteuers stark verändert, die Gruppe hatte viel mehr Handlungsspielraum und den dann auch genutzt.

Meine Frage jetzt: Welche solcher Kombinationen habt Ihr erlebt oder ausprobiert, und wie war das?
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Crimson King

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #1 am: 21.06.2021 | 16:33 »
Wir haben die DSA-Kampagne Von Eigenen Gnaden mit DnD 4e gespielt. Das wurde wohl spätestens ab Sitzung 5 ziemlich anders. Man läuft bei DnD 4 einfach ruckzuck in ganz andere Machtdimensionen. Da reisten wir durch die Ebene der Thargunitoth und beschafften das gestohlene Ewige Licht wieder, als Ergebnis von Spielerentscheidungen und erspielten Ereignissen. Mit DSA undenkbar.
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Offline Weltengeist

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #2 am: 21.06.2021 | 16:54 »
Meine Frage jetzt: Welche solcher Kombinationen habt Ihr erlebt oder ausprobiert, und wie war das?

Gefühlt mache ich seit Jahren kaum noch etwas anderes als Settings und Abenteuer klauen und mit meinem jeweiligen Lieblingssystem bespielen. Für gewöhnlich klappt das problemlos, außer natürlich man möchte seine Gruppe partout mit Systemmitteln railroaden... ;D

Aber klar, man muss natürlich die Schwierigkeit der Herausforderungen mit anpassen. Eine DSA-Gruppe würde von D&D-Gegnern schnell aufgerieben, und umgekehrt natürlich genauso.

Edit: Einige Beispiele für solche Konversionen aus den letzten Jahren:
  • Myranor (DSA) mit Splittermond-Regeln
  • Diverse Midgard- und D&D-Abenteuer mit Splittermond-Regeln
  • Shadow World (Rolemaster) mit Runequest-Regeln
  • Dragon Heist (D&D) und Steinerne Schwingen (DSA) mit Savage Worlds (im viktorianischen London)
  • Fading Suns mit Fate-Regeln
« Letzte Änderung: 21.06.2021 | 16:59 von Weltengeist »
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Offline Alexandro

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #3 am: 21.06.2021 | 17:18 »
Artesia mit Savage Worlds Regeln: fühlt sich imo durch die unvorhersehbare Tödlichkeit und die Möglichkeit des Führens von vielen Verbündeten deutlich mehr wie die Comics an, als ich es mit den Originalregeln erlebt habe
Eberron mit Savage Worlds: weniger "from zero to hero", sondern man beginnt einigermaßen kompetent, erreicht dafür aber auch nicht so extreme Machtfülle, wie das bei D&D möglich ist
Fading Suns mit Cypher System
Orpheus mit FATE: deutlich mehr Charakterfokus, als die eher "missionsbasierte" Struktur des Storyteller Systems
Septimus mit Thousand Suns
V:tM mit Feng Shui: eher als spaßiger One-Shot, um die "superheldigkeit" des Spiels auf 11 zu drehen und die abgefahrenen Konzepte auf den Clanbooks (Maskierter Wrestler-Nosferatu; Rapper-Toreador; Cowboy-Brujah...) mal zum Zug kommen zu lassen
u.v.m.
« Letzte Änderung: 21.06.2021 | 17:21 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Online JollyOrc

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #4 am: 21.06.2021 | 17:23 »
Aber klar, man muss natürlich die Schwierigkeit der Herausforderungen mit anpassen. Eine DSA-Gruppe würde von D&D-Gegnern schnell aufgerieben, und umgekehrt natürlich genauso.

genau darauf bin ich hier aus: Welche Kombos verändern das Spiel auf interessante Weise. Also nicht "ich nehm ein Modul von System X und spiele das dann mit System Y und passe alle Werte an", sondern eher: "Wenn ich X mit Y bespiele habe ich etwas neues, weil.."

Alexandros VtM mit Feng Shui finde ich da ein hervorragendes Beispiel
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Sphyxis

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #5 am: 21.06.2021 | 19:16 »
Ich habe einmal die DnD 5e Version des Abenteuers "Sunless Citadel" mit Savage Worlds geleitet. Explodierende Schadens- und Fertigkeitswürfel, die viele Erfolge erzeugen können, bedingten unter anderem, dasd der Schlüssel für ein Portal nicht gebraucht wurde, weil der in D&D extra für Chars der Stufe als zu hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad der Probe auf das Knacken des Schlosses, einfach bertroffen wurde. Und dann stand ein als schwerer Encounter geplanter Zwischenbosssgegner, der SC vom Plünderm seiner Grabkammer abhalten sollte, einfach nur eine Kampfrunde, weil extrem viel Schaden in einen Wurf gemacht wurde. :O

Andererseits sind die Heilzauber in SW teils besser als in DnD wodurch sich die wirkungen von Heiltränken erhöhten.

Offline Alexandro

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #6 am: 21.06.2021 | 20:00 »
Bei mir (5e) hatte die Gruppe im vorherigen Abenteuer eine "Scroll of Dispel Magic" gefunden, damit ging das Schloss auch schnell auf.  ;D

Bei Heiltränken kommt es darauf an, wie man diese abbildet - wenn der billigste Heiltrank bereits Zugriff auf die Macht "Heilen" gibt, dann ist es natürlich stärker. Wenn aber ein schwacher Heiltrank nur eine +1 auf den Wurf für natürliche Heilung gibt, dann sieht das schon wieder anders aus.
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Offline bolverk

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Re: Systembending von Settings und Modulen
« Antwort #7 am: 28.06.2021 | 17:01 »
Ich habe mich mal an Lost Mines of Phandelver entlanggehangelt, als wir Dungeon World gespielt haben.

Ich habe aus einigen der Nebenquests DW-Fronts gemacht, mit dem Ergebnis, das die unmittelbare Bedrohung für Phandalin diese Gruppe Orks war, die irgendwo in der Wildnis herumhing. Die Orks wurden großzügig ignoriert und haben fröhlich die Umgebung ausgekundschaftet und dann ihren Stamm nachgeholt, was in einer Schlacht um Phandalin endete, bei der die Hälfte der Dorfbewohner ausradiert und der Rest verjagt oder versklavt wurde. Die Orks haben es sich im Dorf gemütlich gemacht, während die Spieler, teilweise verstümmelt, in die Wildnis flüchten mussten, um dort ihre nächsten Schritte zu planen. Da hat sich die Runde aus verschiedenen Gründen aufgelöst, ohne dass wir herausgefunden haben, wie es weitergeht. Die eigentliche Mine wurde von den Charakteren nie betreten.
"Anyone can be a winner if their definition of victory is flexible enough."
- DM of the Rings