Finde die Frage schwierig zu beantworten, da es für DSA 5 doch mittlerweile eine grosse Anzahl und Bandbreite an verschiedenen Abenteuer mit unterschiedlichen Ansätzen hat. Ein Abenteuer wird kaum jeden Geschmack befriedigen aber ich denke, dass für alle was dabei ist. Problematisch ist dann wohl auch, wenn man von einem Abenteuer halt was anderes erwartet hat. Zwei Beispiele:
Begleitabenteuer zu RSH: Zu allen RSH erscheint jeweils ein grosses Begleitabenteuer mit dem Zweck die Region vorzustellen. Das läuft dann zwangsläufig auf eine Rundreise durch die Region raus, auf der man unterschiedliche Aspekte dieser kennenlernt. Und das bedeutet jeweils auch einen festen roten Faden von Ort zu Ort, was eine Railroading-Tendenz beinhaltet. (Ich will hier aber auch erwähnen, dass in den meisten Abenteuern dann wohl bewusst auch ein eher offener Teil eingebaut wird, der den Spielern grosse Freiheit in der Problemlösung erlaubt z.B. bei Ketten für die Ewigkeit der Teil in Albenhus oder bei Neue Bande Uralter Zwist der Schlussteil. Wer daher sehr allergisch auf jegliche Railroading Elemente reagiert oder dem Sightseeing-Aspekt gar nichts abgewinnen kann, dem würde ich diese Abenteuer nicht empfehlen. Ich finde sie aber schön gemacht und sie erfüllen ihren Zweck sehr gut.
Heldenwerke: Heldenwerke sind kurze Abenteuer die dem Boten beiliegen. Einige sind sehr einfach gestrickt und bieten eine kurze Handlung die mit wenig Aufwand zu leiten ist, entsprechend empfehlenswert für Einsteiger oder für Meister mit Zeitknappheit (z.B. Angbarer Bock). Andere beinhalten aber auch komplexere Handlungen oder offene Verläufe. Da der Platz aber dennoch begrenzt ist, muss der Meister hier deutlich mehr Arbeit reinstecken, weil vieles nur angetönt werden kann. Allerdings ist die Komplexität auch angegeben, man weiss also im vornerein was man bekommt. Drei Farben Schnee als Krimiabenteuer war für mich atmosphärisch etwas vom Besten, das ich geleitet habe aber der Aufwand war doch recht ordentlich, da es aufgrund des Formats nicht bis ins Detail ausgearbeitet ist.
Mit der generellen Qualität bin ich eigentlich zufrieden. Die Abenteuer sind übersichtlich, schön aufbereitet, die Handouts sind gut und es gibt genügend Vorschläge, wie man die Abenteuer an die Helden anpassen kann. (Was natürlich mal besser mal weniger gut möglich ist). Finde auch die Mischung soweit gut. z.B. Sandboxige Abenteuer wie Die Gunst des Fuchses oder Der Rote Chor aber auch mal ein klassischer Dungeon Crawl (was ich persönlich gar nicht mag). Das einzige was mich öfters stört, sind die Vorschläge zur Verregelung von gewissen Abläufen wie Informationen einholen, Verhandeln. Das sind zwar immer nur Vorschläge aber da hätte ich lieber noch mehr Anregungen zum Ausspielen, das ist aber auch eine Frage des Spielstils.