Tolles Thema, das mehr Antworten verdient!
Abenteuer kann man doch nicht planen wie Ballett oder so was. Die warten um die Ecke und zack!, plötzlich sind sie da!
Ein großes (nicht nur Schreib-)Idol war und ist für mich die wunderbare Cornelia Funke. Sie erzählt Geschichten voller Fantasie und Wunder, mit glaubhaften und sehr nahbaren Figuren. Ihre Erzählungen atmen eine Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, die ich beneidenswert finde. Insbesondere ihre Darstellung weiblicher Figuren ist so, wie ich sie mir wünsche. Keine Klischee-Weibchen, keine Quoten-Emanzen, sondern ganz verschiedenartige Frauen mit Stärken und Schwächen, eigenen Vorlieben und Abneigungen, die sich im Laufe der Geschichte wandeln und weiterentwickeln. Funkes Geschichten bringen mich zum Lachen und zum Weinen. Und: Nie sind die Geschichten hoffnungslos, nie die Figuren völlig machtlos. Die Autorin nimmt jede ihrer Erzählungen und jede Figur ernst und traut ihr etwas zu. Das hat irgendwie etwas... Ermächtigendes?
Daneben ist sie auch als Autorin irgendwie bodenständig geblieben (und das, obwohl sie mittlerweile steinreich sein muss). Und sie motiviert ihre jungen Leser*innen stets dazu, selbst Geschichten zu schreiben. Sie gibt auf ihrer Website wie auch auf Lesungen gerne Ratschläge, gibt Einblicke in ihren Arbeitsprozess und ist stets ermunternd und positiv. Insbesondere ihre Aussagen zum Thema "Schreibblockade" finde ich herrlich erfrischend. (Sie meint, sowas gibts gar nicht. Die Geschichten wollen ja zuende erzähl werden. Sie locken einen nur manchmal in die Irre und dann hilft es, ein paar Schritte zurück zu tun, um der Geschichte zu entlocken, wo ihr der Schuh drückt.)
Wundervolle Geschichten, geschrieben von einer ganz und gar bemerkenswerten Frau, die ich durchaus mit Astrid Lindgren auf eine Stufe stellen würde.