Autor Thema: Eure Schreibidole  (Gelesen 604 mal)

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Offline Grey

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Eure Schreibidole
« am: 4.10.2019 | 11:05 »
Welche Autoren haben euch zum Schreiben inspiriert und tun es noch? Was genau fasziniert euch an ihrer Schreibe, sodass ihr ihnen nacheifert?

Ich mache mal den Anfang mit meinem frühesten Schreibidol: Isaac Asimov. Schon als Teenager habe ich sehr bewundert, mit welcher Unvoreingenommenheit er die Welten seiner Zukunftsphantasien entwarf. Asimov hat nie mit erhobenem Zeigefinger gewertet, was an seinen futuristischen Gesellschaftsformen "gut" oder "schlecht" sei; er entspann einfach ein Gedankenexperiment und ließ die Ereignisse der Geschichte für sich selbst sprechen. Ob in seinen Robotergeschichten, im Foundation-Zyklus oder Einzelwerken wie "Das Ende der Ewigkeit": Am Ende entstand daraus ein philosophischer Diskurs, der dem Leser keine Aussage ins Gesicht drückte, sondern vor allem Fragen aufwarf und zum Selber-Denken anregte.

Der Nächste bitte: Welcher Autor hat dich inspiriert und wodurch?
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Huhn

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Re: Eure Schreibidole
« Antwort #1 am: 6.10.2019 | 21:08 »
Tolles Thema, das mehr Antworten verdient!

Zitat
Abenteuer kann man doch nicht planen wie Ballett oder so was. Die warten um die Ecke und zack!, plötzlich sind sie da!
Ein großes (nicht nur Schreib-)Idol war und ist für mich die wunderbare Cornelia Funke. Sie erzählt Geschichten voller Fantasie und Wunder, mit glaubhaften und sehr nahbaren Figuren. Ihre Erzählungen atmen eine Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, die ich beneidenswert finde. Insbesondere ihre Darstellung weiblicher Figuren ist so, wie ich sie mir wünsche. Keine Klischee-Weibchen, keine Quoten-Emanzen, sondern ganz verschiedenartige Frauen mit Stärken und Schwächen, eigenen Vorlieben und Abneigungen, die sich im Laufe der Geschichte wandeln und weiterentwickeln. Funkes Geschichten bringen mich zum Lachen und zum Weinen. Und: Nie sind die Geschichten hoffnungslos, nie die Figuren völlig machtlos. Die Autorin nimmt jede ihrer Erzählungen und jede Figur ernst und traut ihr etwas zu. Das hat irgendwie etwas... Ermächtigendes?

Daneben ist sie auch als Autorin irgendwie bodenständig geblieben (und das, obwohl sie mittlerweile steinreich sein muss). Und sie motiviert ihre jungen Leser*innen stets dazu, selbst Geschichten zu schreiben. Sie gibt auf ihrer Website wie auch auf Lesungen gerne Ratschläge, gibt Einblicke in ihren Arbeitsprozess und ist stets ermunternd und positiv. Insbesondere ihre Aussagen zum Thema "Schreibblockade" finde ich herrlich erfrischend. (Sie meint, sowas gibts gar nicht. Die Geschichten wollen ja zuende erzähl werden. Sie locken einen nur manchmal in die Irre und dann hilft es, ein paar Schritte zurück zu tun, um der Geschichte zu entlocken, wo ihr der Schuh drückt.)

Wundervolle Geschichten, geschrieben von einer ganz und gar bemerkenswerten Frau, die ich durchaus mit Astrid Lindgren auf eine Stufe stellen würde.

Offline Ginster

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Re: Eure Schreibidole
« Antwort #2 am: 28.11.2019 | 14:50 »
William Gibson, gar nicht mal nur wegen des visionären Worldbuildings, sondern gerade auch wegen der Erzählstruktur. Viel Jargon, wenig Einführung, viel Platz zum Rätseln und selbst herausfinden. Eine Erzählweise, durch die man auch unkomplizierte Geschichten auf komplexe Weise entdecken kann, die der Fantasie der Leser*innen Raum lassen.