Autor Thema: Was war früher wirklich besser?  (Gelesen 9765 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #100 am: 30.06.2020 | 19:19 »
Es wurde ja schon vieles geschrieben, was früher schon alles besser war (Zeit, Freunde vor Ort, Unbeschwertheit, Sens of Wonder usw.)

Dem stimme ich vollkommen zu, doch hat dies nichts mit den Systemen zu tun. Für mich war früher besser, dass man von den ersten Regelbänd(chen) gut an die Hand genommen und in das System eingeführt wurde. Das fehlt ganz vielen neuen Systemen. - Sogar dem ersten.

Es werden zwar Einsteigersets nachgeschoben, aber man muss sich immer eine Box kaufen, damit man dann später in das „richtige“ Rollenspiel einsteigen kann. Würde ich jetzt mit diesen dicken Schwarten an Regelwerken ohne jegliche Hilfe anfangen müssen, würde ich glaube ich daran verzweifeln.

Was war noch früher besser? Eigentlich war früher vieles gleich. Nehmen wir mal die Mainstream-Rollenspiele. Es gibt fast überall gleiche oder ähnliche Attribute und man würfelt meist mit einem Würfel drüber oder drunter, oder muss einen Zielwert erreichen.  Da wurde in der Anfangszeit wohl einiges richtig gemacht, sonst wäre das heute wohl nicht mehr so.

Und egal wie dick die heutigen Regelwerke sind. Würde man versuchen den Regelkern, also die allerwichtigsten Regeln auf dem das jeweilige Regelwerk basiert auf ein DIN A4 Blatt schreiben müssen, würde man sehr viele Ähnlichkeiten  zwischen diesen erkennen.

Also: Es ist heute genau so gut wie früher, denn es hat sich, außer der eigenen Spielart, nicht wirklich viel geändert.
wtf?
Wenn ich alleine die Regeln vergleiche, die ich kenne... Klar, das hat alles Gemeinsamkeiten. Aber es fiele mir schwer, etwas komplett außerhalb dieser Schnittmenge zu bauen, was man noch Rollenspiel nennen kann.

Zum Thema "wenn es noch da ist, muss es wohl gut gewesen sein" empfehle ich eine Doku über die Entwicklung und Verbreitung verschiedener Atomreaktortypen  ~;D
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Offline KhornedBeef

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #101 am: 30.06.2020 | 19:23 »
Es wurde ja schon vieles geschrieben, was früher schon alles besser war (Zeit, Freunde vor Ort, Unbeschwertheit, Sens of Wonder usw.)

Dem stimme ich vollkommen zu, doch hat dies nichts mit den Systemen zu tun. Für mich war früher besser, dass man von den ersten Regelbänd(chen) gut an die Hand genommen und in das System eingeführt wurde. Das fehlt ganz vielen neuen Systemen. - Sogar dem ersten.

Es werden zwar Einsteigersets nachgeschoben, aber man muss sich immer eine Box kaufen, damit man dann später in das „richtige“ Rollenspiel einsteigen kann. Würde ich jetzt mit diesen dicken Schwarten an Regelwerken ohne jegliche Hilfe anfangen müssen, würde ich glaube ich daran verzweifeln.

Was war noch früher besser? Eigentlich war früher vieles gleich. Nehmen wir mal die Mainstream-Rollenspiele. Es gibt fast überall gleiche oder ähnliche Attribute und man würfelt meist mit einem Würfel drüber oder drunter, oder muss einen Zielwert erreichen.  Da wurde in der Anfangszeit wohl einiges richtig gemacht, sonst wäre das heute wohl nicht mehr so.

Und egal wie dick die heutigen Regelwerke sind. Würde man versuchen den Regelkern, also die allerwichtigsten Regeln auf dem das jeweilige Regelwerk basiert auf ein DIN A4 Blatt schreiben müssen, würde man sehr viele Ähnlichkeiten  zwischen diesen erkennen.

Also: Es ist heute genau so gut wie früher, denn es hat sich, außer der eigenen Spielart, nicht wirklich viel geändert.
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Offline Nodens Sohn

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #102 am: 1.07.2020 | 07:56 »
wtf?
Wenn ich alleine die Regeln vergleiche, die ich kenne... Klar, das hat alles Gemeinsamkeiten. Aber es fiele mir schwer, etwas komplett außerhalb dieser Schnittmenge zu bauen, was man noch Rollenspiel nennen kann.

Zum Thema "wenn es noch da ist, muss es wohl gut gewesen sein" empfehle ich eine Doku über die Entwicklung und Verbreitung verschiedener Atomreaktortypen  ~;D

Eben! Um diesen Kern geht es mir. Dieser wird sich mit wenigen Varianten auch nicht ändern (jedenfalls wenn es um den Mainstream geht). Natürlich gibt es sehr viele, sich unterschiedlich anfühlende Regelsysteme, doch sind es doch stets nur Ausprägungen um ein bestimmtes Genre, oder einen bestimmten Spielstil zu unterstützen. Und zu den Reaktoren - Ich hoffe, dass wir wenigstens in Deutschland hierbei auf einem guten Weg sind.

Aber selbst wenn wir bei Atomreaktoren bleiben. Die Produktion von Strom ist seit der Erfindung der Dampfmaschinen gleich geblieben. Lediglich der Brennstoff hat sich geändert. Also auch hier im "Kern" alles gleich!

Offline Grubentroll

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #103 am: 1.07.2020 | 08:47 »
Man war halt en kleiner Bub, kannte vorher Masters of the Universe und Robin Hood (die BBC Serie), und hat sich jede Woche das neue Yps gekauft.

Das alles konnte man dann irgendwie auf einmal rauslassen auf durch Regeln gesteuerte Art und Weise mit den besten Kumpels.

War schon magisch irgendwie.

Offline KhornedBeef

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #104 am: 1.07.2020 | 13:43 »
Eben! Um diesen Kern geht es mir. Dieser wird sich mit wenigen Varianten auch nicht ändern (jedenfalls wenn es um den Mainstream geht). Natürlich gibt es sehr viele, sich unterschiedlich anfühlende Regelsysteme, doch sind es doch stets nur Ausprägungen um ein bestimmtes Genre, oder einen bestimmten Spielstil zu unterstützen. Und zu den Reaktoren - Ich hoffe, dass wir wenigstens in Deutschland hierbei auf einem guten Weg sind.

Aber selbst wenn wir bei Atomreaktoren bleiben. Die Produktion von Strom ist seit der Erfindung der Dampfmaschinen gleich geblieben. Lediglich der Brennstoff hat sich geändert. Also auch hier im "Kern" alles gleich!
Ich hatte deine Aussage oben etwas präziser augefasst. "Ich habe mir viele Rollenspiele angesehen und die erfüllten alle die Definition von Rollenspiel" ist, äh, ein logisch notweniges Ergebnis. Von wenigen Varianten würde ich auch nicht sprechen, das war ja eher deine These, die ich nicht teile.
Das hier meinte ich:
Zitat
Es gibt fast überall gleiche oder ähnliche Attribute und man würfelt meist mit einem Würfel drüber oder drunter, oder muss einen Zielwert erreichen.
Das ist meiner Erfahrung nach nicht so, und die Definition von Rollenspiel ist ja auch deutlich weiter gefasst.

tl,dr zu den Reaktoren
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Offline ArneBab

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #105 am: 1.07.2020 | 14:55 »
Von wenigen Varianten würde ich auch nicht sprechen, das war ja eher deine These, die ich nicht teile.
Um mal auf Systeme einzugehen: Ich habe den Eindruch, dass früher mehr Rollenspiele Kampagnentauglich und auch auf Kampagnen ausgelegt waren, und es weniger Metaregeln gab (Hand of God in SR war da schon das Maximum). Das fand ich besser — Chips/Fate-Punkte/Bennies/Fanmail/… stören für mich das Spiel (auch wenn sie die schlimmsten Balancingprobleme umgehen).

Andererseits sind One-Shots für meine aktuelle Situation eigentlich besser geeignet. Mein Herz ruft aber nach lange gespielten Chars, die sich auch in Fähigkeiten entwickeln.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Nodens Sohn

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #106 am: 2.07.2020 | 08:21 »
Das ist meiner Erfahrung nach nicht so, und die Definition von Rollenspiel ist ja auch deutlich weiter gefasst.

Welche Rollenspielsysteme meinst du denn hier genau? Nur damit wir sehen, was du als anders erfahren hast und wir genauer diskutieren können.

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Offline Crimson King

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #107 am: 2.07.2020 | 08:49 »
Welche Rollenspielsysteme meinst du denn hier genau? Nur damit wir sehen, was du als anders erfahren hast und wir genauer diskutieren können.

Die Indie-Welt ist voll von Spielen ohne Würfel, Zielwerte, Attribute oder Fertigkeiten. Engel, PTA, Polaris, Fiasco, Itras by, Montségur 1244 etc.


Davon abgesehen gibt es "die" Definition von Rollenspielen nicht. Es werden sich genügend Leute finden, die mindestens einige der von mir genannten Spiele nicht als Rollenspiele bezeichnen würden.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Nodens Sohn

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #108 am: 2.07.2020 | 09:40 »
Mit der Indie-Welt kann ich immer alles "belegen". Das war früher aber auch schon so. Es gab auch zur Frühzeit der Rollenspielsysteme andere Wege zur Ermittlung von Ergebnissen. Aus diesem Grund beschränkte ich mich in meiner Aussage ausdrücklich auch auf den Mainstream.

Und ich weiß auch nicht ob das im Sinne des ersten Posters ist, wenn wir jetzt darüber sprechen, dass es gar nicht "die" Definition von Rollenspielen gibt. Ich dachte es geht hier um unser Hobby und nicht um seltsame Dinge die plötzlich, wenn man genau darüber sprechen möchte nicht mehr definiert sind. Wir haben doch alle ein genaues Bild von unserem Hobby - oder nicht? Muss man denn an den Rändern kratzen, nur dass man "belegen" kann, dass die obige Aussage nicht zutreffend ist?

Und das soll auch nicht beleidigend sein, aber man kann doch selbst einschätzen, ob das heißgeliebte Rollenspiel eher eine Randerscheinung ist. Ich liebe Indie-Rollenspiele, doch würde ich diese nie bei dieser Ausgangsfrage als Beleg heranziehen, was sich heute alles gegenüber den Anfangszeiten des Rollenspiels geändert hat. Das ist aber - wie immer - nur mein Standpunkt.
« Letzte Änderung: 2.07.2020 | 19:34 von Nodens Sohn »

Offline ArneBab

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #109 am: 3.07.2020 | 23:58 »
FATE ist inzwischen nicht mehr Indie — damit ist viel Ungewöhnliches normal geworden.
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Offline KhornedBeef

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #110 am: 4.07.2020 | 01:28 »
Ich glaube, ich weiß jetzt, was du meinst. Habe deinen Post nochmal anders gelesen. Erkläre mir die Konsistenz der uralten Systeme aber eher anders. Am Ende würden wir uns jetzt über "Mainstream" als Begriff streiten und das ist selten sinnvoll. Letztlich gibt es  global nur ein Mainstreamsystem im engeren Sinne (also im Sinne, dass es außerhalb unseres Hobbyistenkreises eine Rolle spielt) und auf das trifft die Beschreibung des Würfelsystems zu. Eine Gemeinsamkeit des Systems mit sich selbst zu formulieren bringt allerdings auch keinen Erkenntnisgewinn.
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