Man kennt das: Zufällig treffen sich ein paar Leute und alle beschließen, dass sie plötzlich Rollenspielen wollen. Zum Glück ist ja ein Fate-Meisterkoch vom Himmel gefallen - Du!
Für eine kurzweilige Runde braucht es gar nicht viel Vorbereitung - das richtige Werzeug, motivierte Spieler und ein entspanntes Mindset reichen aus.
Rezept für: 4-5 Personen
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll (da brauchen wir uns nix vormachen)
Zutatenliste:Vorbereitung:- Lege mit einem Satz die Aufgabe der Figuren und ggf gleich das Setting mit fest (Bsp: "Ihr spielt alle Agenten einer Zeitkorrekturagentur")
- Teile lauter Karteikarten aus
- Jeder möge 1-3 Dinge auf die Karten schreiben, die sie gerne im Spiel haben möchten (keine Garantie!) und gibt dir die Karten zurück
- Dann schreibt jede SpielerIn auf:
- Was bist du und wie? (Kernaspekt mit Adjektiv zur Wesensart, Bsp: "Nachdenklicher Uhrmacher")
- Was kannst du besonders gut? (2. Aspekt)
- + Ein weiterer Aspekt (aus der Liste oder ausgedacht)
- jeweils zwei benachbarte Spieler legen sich auf ein Beziehung ihrer SCs fest und schreiben das auf eine Karte, legen diese zwischen sich
- 4 Fatepunkte an jeden Spieler (einer mehr, da man Stunts weglässt)
- ganz GANZ kurze Regelzusammenfassung
- Methoden vergeben
Zubereitung:Während der Charakererschaffung die Karten mit Ideen durchlesen und ordentlich umrühren. Du brauchst für den Anfang: Eine Plotidee und eine starke Ausgangsszene. Wenn noch Zeit ist optionale Szenen kurz skizieren.
Guten Appetit!
DiskussionDas habe ich auf einem Vereinstermin mit Gästen mal genauso umgesetzt. Ich leite üblicherweise nicht ohne Netz und doppelten Boden und habe immer wenigsten eine grobe Struktur. Daher war das quasi ein "Feldversuch" für Improvisation. Da man den Bereich persönlichen Wohlbefindens damit verlässt ist das angesprochene "positive Mindset" enorm wichtig! Am Ende sitzen da ja eine Handvoll Leute, die gemeinsam Spass haben wollen und so ist es auch total ok, mal ne Pause anzusagen um sich zu sammeln.
Mit Problemspielern, schlechter Stimmung, einem doofen Arbeitstag, Müdigkeit usw. wird das natürlich zunehmend schwieriger bis unmöglich. So richtig fies ist aber der eigene Leistungsdruck! Gerade bei Improsachen kann einem die Vorstellung, etwas nicht "richtig" rüberbringen zu können, erst den eigentlichen Strich durch die Rechnung machen.
In meinem Fall ging die Runde sehr gut auf und insbesondere Verknüpfungen der Figuren durch die Karteikarten kam bei den Spielern super an! Durch das Aufgeben der Differenzierung Kern/Problemaspekte und Stunts fallen typische "Bremsen" bei der Erschaffung weg und es kann ziemlich flott los. Daher dachte, ich teile das mal mit Euch.
Am Ende ist wie immer das Wichtigste: Man muss selbst Lust dazu haben! Für mich war das auf jeden Fall ein spannendes, lehrreiches Experiment.