Autor Thema: 2 Gruppen parallel gegeneinander: Erfahrungen/ Tipps/ Probleme?  (Gelesen 3377 mal)

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Durag

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Was ist eure Meinung zu Abenteuern, in denen 2 Gruppen parallel gegeneinander oder auch miteinander arbeiten müssen? Wer hat damit Erfahrungen (Welche?), was für Probleme können auftauchen und: Wie gestaltet man soetwas am besten bzw. wie bereitet man sich darauf vor/ stimmt das Timing ab usw...

Offline Mordekar

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Ich habe mal ein Magna Veritas / In Nomine Abenteur geleitet mit 2 Engeln und 2 Dämonen.
Lief die ganze Session recht gut (In Nomine hat viel einzelspiel), sogar den endfeight haben alle überstanden und ihre jeweiligen Missionsziele erfüllt, aber war auch etwas merkwürdig weil die Spieler untereinander so wenig agierten.
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Durag

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Ich dachte an ein Abenteuer mit 2 SLs und einer wirklich getrennten Spielgruppe (zwecks Vermeidung des Informationsflusses von Gruppe A nach Gruppe B)...irgendwie müssen aber die SLs auch mal Pausen einlegen, um die Infos zu aktualisieren, oder? Könnte man die Aktualisierung per ICQ durchziehen=

Offline Mordekar

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gehst du von einem Forenspiel aus?
Ein Abenteuer von 2 SL´s muss aber gut vorbereitet werden. Wir haben bis auf einige Schlüsselszenen alle in einem Raum gesessen, aber sie haben Spieler- und Charwissen zumindest soweit getrennt dass sie sich nicht vor dem Finale an die Gurgel gesprungen sind  ~;D
An und für sich war ich positiv überrascht.
Aber wie willst du mit 2 Sl`s, eine (Singular) Spielrealität erschaffen? Ich würde sagen dass schafft nur ein einzelner SL, da sonst widersprüche vorprogrammiert sind.
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Offline Wiseguy

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Ich hab’ auf einem Con schon mal ein 2 Gruppen-Szenario geleitet uns folgendes dabei festgestellt:
Allein ist so etwas auf keinen Fall zu schaffen, also hol’ dir auf jeden Fall einen zweiten SL mit an Bord.
Am besten ist es, sich eine relativ genaue Timeline aufzuzeichnen, die man zwischen den SL hin und her reicht und in den Spielpausen „ausstreicht“ (abgelaufene Szenen/Ereignisse).
Thema Pausen: Auch wenn es für den Spielfluß hinderlich ist, mach lieber eine Pause/Besprechung mehr als eine zuwenig ... nichts ist nervtötender, als zu spät festzustellen, daß die eine Gruppe fröhlich durch die Story galoppiert, während die andere sich irgendwo „festgefressen“ hat (Eine solche „Zeitverschiebung“ lässt sich nur schwer wieder einholen). In zwei verschiedenen Räumen zu spielen würde ich nicht unbedingt. Zwar hat jeder SL mit seinem Haufen mehr Ruhe, allerdings sind spontane Rückfragen zwischen ihnen nicht drin. Setzt euch daher im Idealfall mit dem Rücken zueinander und legt den Zeitplan so neben euch, daß beide schnell Zugriff darauf haben ... Gelbe Post-It-Zettel für kleine Nachrichten zwischendurch (auf den Plan neben die betreffende Szene/situation kleben) sind übrigens absolut zu empfehlen!
Den Plot selber würde ich ziemlich stringent halten und die Gruppen erst ganz am Ende zum grossen Finale an einen Tisch zusammenrufen (Vorsicht: Railroading ist dabei meist nicht zu vermeiden). Begegnungen zwischen einzelnen SC beider Gruppen zwischendurch sind zwar grundsätzlich möglich, aber schwer zu realisieren. So etwas besser direkt vor oder nach den Besprechnungspausen machen und die betreffenden Spieler mit raus nehmen.
Wenn möglich lass reichlich NCS’s zu, die eine einzelne Gruppe entweder bremsen oder wieder auf die Sprünge helfen können ... Und jede Gruppe sollte ihre eigenen NSC haben, so daß jeder SL frei über „seine“ Figuren verfügen können.

Hoffe, das hilft dir was weiter!
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Durag

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Generell eignet sich das vermutlich eher für größere Gruppen auf Cons oder so, oder?

Offline Wiseguy

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Naja, für One-Shots ist so etwas natürlich super!
Vor allem kannst du mit vorgefertigten Charakteren arbeiten, so daß sich diese gut in die Story einpassen lassen.
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Offline Bad Horse

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Hab ich einmal schlechte Erfahrungen mit gemacht... das war aber auch blöde, die Gruppen sollten sich bekämpfen, aber manchmal wurden dann irgendwelche Leute hin und her geplöppt. Wir haben uns dann (gruppenunabhängig) entschieden, zu dritt zusammenzuarbeiten, um aus dem Dungeon zu entkommen.

Außerdem hatten wir mal ein 4-Master-Abenteuer (WoD), das war wohl ganz lustig (leider bin ich in letzter Sekunde wegen extremer Heiserkeit ausgefallen...).

Mein Tip: Ein kurzer, knackiger Plot, und Überschneidungen möglichst nur zum Schluß...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Gast

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Stimme Leonie zu.

Miteinander ist schwer, was die Koordination angeht, gegeneinander schafft böses Blut - und eine Gruppe wird mit hoher wahrscheinlich liquidiert und fühlt sich als Verlierer. Wenn Spieler gegen Spieler antereten, schlittert man schnell in eine Welt diabolischer Grausamkeiten - so etwas läuft schnell aus der Hand!

Mit 2 SLs wird's richtig haarig, denke ich, wenn Du so etwas vorhast, leite lieber als SL abwechselnd beide Gruppen - ist zwar stressig, aber viel besser zu kontrollieren und ultimativ auch fairer.

Offline Roland

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Es ist empfehlenswert mehr als 2 Gruppen zu haben. So kann man die Fehler/Probleme/Ausfälle einer Gruppe eher ausgleichen.

Ansonsten kommt es entweder leicht dazu, das die Handlung zu weit von gewünschten Pfad abweicht, es also kein "Miteinander" mehr gibt oder die Spieler werden zu bloßen Erfüllunggehilfen der SLs, die den geplanten Plot abarbeiten dürfen.

Ein Koordinator und ein oder zwei Backup SLs (zusätzlich zu einem SL pro Gruppe) sind sehr nützlich, um Informationaustausch und Koordination zu übernhemen oder bei Teilung der Gruppe(n) nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Von Szenarien in denen Gruppen gegeinander spielen würde ich ganz absehen.  Im Spiel gibt es viele willkürliche Spielleiterentscheidungen, da fühlen sich Spieler, die immer mit verschiedenen Erwartungen antreten, schnell benachteiligt.
« Letzte Änderung: 7.06.2004 | 10:54 von Roland »
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Offline Vale waan Takis

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Kann zu diesem Thema auch nur von einer sehr schlechten Erfahrung berichten und zwar für die Spieler beider Gruppen und beide SLs.

Vielleicht läßt sich das mit "reiferen" Spielern vermeiden, dennoch denke ich das dies eine der wohl kompliziertesten Arten ist Rollenspiel zu spielen.  :-\

Erstmal von unseren Problemen:
Die SL hatten enorme Vorarbeit geleistet und wollten die beiden Gruppen mehr oder weniger an einem gemeinsamen Ziel jedoch mit unterschiedlichen Intensionen daran,jede auf ihrem Weg arbeiten lassen.
Schon die Zusammenführung der Gruppen verlief äußerst schlecht da eine Spieler/Chars absolut nicht miteinander auskamen, die Ansätze zu Spiel waren viel zu unterschiedlich man könnte sagen die einen Powergamer die anderen Rollenspieler  ;) absolut ätzend.
Okay die SLs reagierten darauf und waren so flexibel die Gruppen lieber wieder zu trennen, dennoch hatten die Spieler (mich eingeschlosssen) nichts besseres mehr zu tun als der anderen Gruppe das Leben schwer zu machen. Letztenendes hielten dann sogar die Spielleiter mehr zu "ihrer" Gruppe was auch da zu bösem Blut führte. das Ziel rückte absolut in den Hintergrund und die Gruppen standen kurz davor sich gegenseitig auszulöschen bis unser SL diesen Versuch abbrach und wir alle mit grummeln nach Hause gingen.
Ich hatte nie mehr irgendwas mit dieser anderen Gruppe zu tun (okay ich kannte die Jungs auch vorher nicht, aber wäre es anders gelaufen bliebe man vielleicht in Kontakt)

Vermeide unbedingt böses Blut. Kenne deine Gruppen und nimm wirklich nur solche die sich auch wirklich verbinden lassen von der Spielanlage und den Charakteren her.
Fahr mit dem zweiten SL eine klare Linie. Ein gegeneinander der Gruppen vermeiden außer sie wünschen das, dann aber bitte vorher klären (Intigenabenteuer mögen ja schön sein, nicht aber bei zwei Gruppen -> böses Blut).
Die Stroryline muß zwangsläufig linear sein, die Gruppen sollten öfters miteinander zu tun haben sonst macht das ganze ja keinen Sinn.
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Offline Lord Verminaard

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SireThomas und Thyria-Tom haben auf dem NordCon ein solches Doppel-Abenteuer geleitet, bei dem die Gruppen beide das gleiche Ziel verfolgten (also sowohl konkurrieren als auch kooperieren konnten). Wir hatten nur jeweils zwei Spieler pro Gruppe und keiner hatte offenkundig Interesse daran, sich dadurch zu profilieren, dass er auf Krampf den anderen ans Bein pisste. Das ist wohl eine wichtige Voraussetzung.

Auch waren die vorgefertigten Charaktere nicht die typischen Agressionsmonster, die jeden Konflikt sofort mit Gewalt lösen. Vorgefertigte Charaktere sind wohl eine gute Idee, wobei ich persönlich es immer wichtig finde, dass noch Gestaltungsspielräume für den Spieler bleiben und dass genügend Charaktere zur Auswahl stehen. Beide Kriterien waren bei unserer Runde erfüllt.

Wir haben dann im selben Raum gespielt, so dass man zwangsläufig ein bisschen was vom Nachbartisch mitbekam (Trennung von Spieler- und Charakterwissen also erforderlich). Dafür hatte das den großen Vorteil, dass die Koordinierung leichter wurde. Die beiden SL saßen beieinander und mussten sich nur zurücklehnen, um flüsternd kurz etwas zu besprechen. Und wenn die Charaktere aufeinandertrafen, konnten wir schnell mal rüber an den Nebentisch gehen, um die Aktion durchzuspielen. Oder auch mal eine Info einfach rübergeben.

Ich stimme Vale absolut zu, dass man so was am besten nur mit einigermaßen reifen Spielern machen sollte. Dann, und nur dann, halte ich es für eine sehr vernünftige Idee, beide Gruppen im selben Raum zu belassen. Im übrigen erleichtert es sicherlich die Abwicklung, wenn die einzelnen Gruppen nicht allzu groß sind, so dass auch bei Anwesenheit aller Charaktere am selben Ort noch eine reibungslose Spielleitung möglich ist.

Unerlässlich ist eine gute vorherige Abstimmung zwischen den SL über das Abenteuer, die NSCs und auch über den SL-Stil. Wenn ein SL wesentlich großzügiger ist als der andere, führt das zu einem Ungleichgewicht, das den Spielspaß gefährden kann. Am besten ist, wenn die beiden SL jeweils bereits als Spieler "unter" dem anderen SL gespielt haben.
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Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl