Fakt ist, wir haben Stufen in vielen Bereichen im Real Life (bspw. Gürtel im Kampfsport, Dienstgrade in der Bundeswehr oder Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Bachelor, Master, Doktor, Habilitation).
Naaa ja.
Das sind mehr oder weniger willkürliche Zuordnungen.
D&D-Stufen u.Ä. sind verbindlich, verlässlich und haben selbst handfeste Effekte.
Da gibt es den Fall nicht, dass jemand Stufenanforderungen unter- oder übererfüllt.
Und andersrum passiert beim Stufenaufstieg immer was "Echtes" und nicht nur irgendwelche formellen Geschichten.
Mit diesem Vergleich tut man der Betrachtung keinen Gefallen.
Erst recht nicht beim Thema Dienstgrade, weil sich da die Aufgaben und Kompetenzen unterwegs auch mal strukturell ändern. Der General ist nicht der mit den meisten Kills/XP o.Ä.
Aber das haben manche Armeen selbst auch noch nicht geschnallt
- es wirkt realistischer
Das ist immer noch keine Anforderung, mit der man was anfangen kann.
Wenn ich zu jemandem sage "mach das Spiel realistischer", dann weiß der nicht, was er tun soll.
Man muss schon eine konkrete Baustelle benennen aus einer Vielzahl von Dingen, die man eben unter das Stichwort fassen kann, aber nicht muss.
Der eine will keine Stufen mit allem, was da dran hängt; der nächste will tödliche Kämpfe (und macht sie in seinem Eifer womöglich unrealistisch tödlich
); der übernächste will nicht an die Heldenstärke angepasste Gegner und ein anderer will möglichst gar keine Spielmechanik ohne direkte Entsprechung in der Spielwelt uvm.
Da kann man für alles Gegenargumente finden und letztlich dreht sich alles um die Zielsetzung.
Wie soll sich das Spiel anfühlen, worum soll es aus welcher Perspektive gehen, was sind die typischen Probleme und Aufgaben?
Wenn ich ein spezialisiertes Regelwerk rund um Black Ops im Nahen Osten bastle, sieht das ggf. etwas anders aus wie eins um Teenagerprobleme an irgendeiner Hinterwäldler-Highschool, "obwohl" beide völlig authentisch wirken und für ihre kleine Ecke sogar realistisch sind.
Oder man gibt sich der Illusion hin, dass es eine objektive Perspektive gäbe und ein Regelwerk alles abdecken kann, ohne dass SL und Gruppe das jeweilige Thema in Eigenleistung mit Leben füllen.