Thema: Ziele von Charakteren im (Fantasy) RPG

[Sphinx]

Meine zwei letzten Charakter Konzepte waren.
65 Jähriger Barbar der nie dazu gekommen war auf Abenteuer auszuziehen. Aber auch nicht alt und krank und schwach im Bett sterben wollte. Und deshalb war sein Zeil in einem möglichst heroischen Kampf umzukommen.
Runtergebrochen -> Heroischen tot finden.

Der andere möchte Sponsoren gewinnen die bereit sind Geld in eine Liga für Kampfküste zu investieren, weil ihn an nervt das es immer irgendwelche semilegalen Bar kämpfe sind wenn man sich mal richtig prügeln möchte. Wichtiger unterschied Geld ist ihm egal, er sucht also jemand der diese Liga finanziert.
Runtergebrochen -> Sucht einen Sponsor für XYZ

[Lichtschwerttänzer]

Ich finde, dass persönliche Ziele gute Aufhänger für Charakterspiel sind

die verschollenen Theaterstücke des Barden Gwilliam O´Spire finden.

Eine Heimat für sich Familie, Sippe, Volk finden
Gott, König und Volk dienen - beschützen

Herr der sieben Meere werden
Herrscher werden, die Welt erobern oder einen Ort...

[1of3]

Interessant wäre in diesem Zusammenhang wahrscheinlich auch noch, was für gemeinsame Ziele die Charaktere eigentlich als Gruppe verfolgen wollen.

Du kannst ja im Grunde alles hier vorgeschlagene auch für eine ganze Gruppe nehmen.

[nobody@home]

Du kannst ja im Grunde alles hier vorgeschlagene auch für eine ganze Gruppe nehmen.

Sicher. Es geht mir ja auch gar nicht darum, noch mal eine komplett grundverschiedene neue Kategorie aufzumachen -- nur darum, daß wir vor lauter Einzelcharakterzielen nicht ganz den hoffentlich auch vorhandenen Grund aus den Augen verlieren, aus dem der jeweilige Einzelcharakter mit genau diesen und nicht irgendwelchen x-beliebigen anderen Pappnasen zusammen unterwegs ist.

[Faras Damion]

Es gibt ja verschiedene Ebenen.

Warum verlässt die Figur den Ursprungsstatus und kehrt nicht schnell dahin zurück?
Warum nimmt sie die konkreten Abenteuerherausforderungen an?
Warum bleibt sie bei der Gruppe?
....

Es scheint flaschengeist  ja vor allem um das erste zu gehen, oder?



Dramadominierte Systeme gehen natürlich ganz anders ran. Ebenso wenn die Ziele der Charaktere die Abenteuer dominieren sollen.

Aber im "klassischen" Systemen ist es wichtig, dass solche Ziele dezent im Hintergrund bleiben, gelegentlich Charakterspiel triggern und auch gelegentlich Abenteueraufhänge sind aber vor allem die Welt und Figur plausibler machen.

[flaschengeist]

Aber im "klassischen" Systemen ist es wichtig, dass solche Ziele dezent im Hintergrund bleiben, gelegentlich Charakterspiel triggern und auch gelegentlich Abenteueraufhänge sind aber vor allem die Welt und Figur plausibler machen.

Exakt so habe ich es gemeint. Ziele als kleine Aufhänger für das Charakterspiel, also deutlich weniger "tiefgehend" als die Modellierung, die in diesen Thread "https://www.tanelorn.net/index.php/topic,115567.0.html" diskutiert wurde. Und es war auch nicht exklusiv gemeint im Sinne von, der Charakter wird allein durch diese Ziele definiert. Er darf daneben gerne zusätzlich moralische Werthaltungen (Gesinnungen) und Persönlichkeitsmerkmale sonstiger Art aufweisen.

Hier nun wie angekündigt meine (aggregierte und abstrahierte) Auflistung aller vorgeschlagenen Ziele:

Normsysteme durchsetzen
Personengruppen/Organisationen helfen
Personengruppen/Organisationen schädigen
Einen Ruf erlangen
Absolution für eine Handlung erreichen
Vor sozialen Zwängen fliehen
Vor Erinnerungen fliehen
Mitglied in einer Organisation werden
Genüsse erleben
Materielle Ressourcen anhäufen
Fähigkeiten verbessern
In der Welt herumkommen
Gesellschaftliche Macht erlangen
Eine Ideologie verbreiten
Die Beziehung von Personengruppen/Organisationen zueinander verändern
Einen Gegenstand finden
Ein Bauwerk errichten
Eine bedeutsame Frage beantworten
Zu einem Ort gelangen
Etwas als erster tun
Ein bedeutsames Problem lösen

Letztlich sind all diese Ziele mit der Haupthandlung vereinbar, wenn der Spielleiter die Ziele einbringt und der Charakter deren Verfolgung der Haupthandlung notfalls auch unterordnet. Anders herum erkenne ich nur wenige Ziele, die der Spieler auch unabhängig von der "dargebotenen" Handlung in sein Charakterspiel einbauen kann (z.B. Spaß haben oder eine Ideologie verbreiten).

[Olibino]

Mir fällt hier auf, dass es Ziele gibt die man erreichen und dann abhaken kann (z.B. Mitglied einer Organisation werden) sowie Ziele die man nicht abhakt sondern immer wieder tut (z.B. Genüsse erleben). Letztere könnte man zur Abgrenzung auch als Leidenschaften bezeichnen.

[KhornedBeef]

Mir fällt hier auf, dass es Ziele gibt die man erreichen und dann abhaken kann (z.B. Mitglied einer Organisation werden) sowie Ziele die man nicht abhakt sondern immer wieder tut (z.B. Genüsse erleben). Letztere könnte man zur Abgrenzung auch als Leidenschaften bezeichnen.

Sehr schön! 

[flaschengeist]

Mir fällt hier auf, dass es Ziele gibt die man erreichen und dann abhaken kann (z.B. Mitglied einer Organisation werden) sowie Ziele die man nicht abhakt sondern immer wieder tut (z.B. Genüsse erleben). Letztere könnte man zur Abgrenzung auch als Leidenschaften bezeichnen.

Sehr schöne Unterscheidung und klingt so viel besser als "Hobbies"  .

[sindar]

Sich selbst finden / sein eigenes Gefühlsleben in Ordnung bringen