Thema: Klassen um ander Klassen zu Kontern ?

[Supersöldner]

Klassen um andre Klassen zu Kontern ? So was wie Hexenjäger ,Vampirjäger oder Anti Priester einer Atheisten  Gruppe halt. Ist das überhaupt sinnvoll als Konzept ?

[bobibob bobsen]

Hört sich für mich nach one trick pony an. So etwas erschwert das spiel nur unnötig.

[Kagee]

Worauf willst du hinaus?
Wenn die Spieler zu leicht mit den Gegnern fertig werden, dann etwas entsprechendes nehmen um Kämpfe interessanter zu machen?
Dann finde ich das cool, weil Kämpfe die immer gleich/ähnlich ablaufen imho langweilig sind.

[fivebucks]

Waldläufer haben doch so was wie Klassenfeind bei Shadowrun gab es mal den Dwarveb Magehunter mit besonders hoher Willenskraft. In Werwolf gibt es die Naga - Werschlangen die darauf spezialisiert sind Gestaltwandler zu jagen.

[KhornedBeef]

...und AD&D hatte schon Wizard Slayer und einen auf Untotenjagd spezialisierten Paladin.

Solche Antiklassen braucht man als SL eigentlich nicht, man kann sich ja schließlich auch so Monster bauen,  die die Spielercharaktere kontern. Was die festen Klassen machen, ebenso wie sonst auch, ist, den Spielern Berechnbarkeit zu liefern. "Der ist ein Level 6 Illusionist" "Oh, alles klar".

[fivebucks]

Spezialgebiet: Antimagie bei DSA faellt mir noch ein.

[Feuersänger]

Ja, sowas gibt es schon hie und da, mal mehr und mal weniger erfolgreich.

Der D&D 3E Monk war zB eigentlich als Anti-Wizard vorgesehen: hohe Mobilität und Spezialfähigkeiten wie Kurstreckenteleport sollten es ihm ermöglichen, durch die Reihen der Gegner hindurch zum hinten stehenden Caster durchzubrechen, wo er ihn dann windelweich prügeln sollte. Außerdem gute Rettungswürfe um seinerseits nicht dem Wizard zum Opfer zu fallen.
Hat halt in der Praxis quasi gar nicht geklappt, da die Fähigkeiten nicht vernünftig synergiert haben, weil er zB nach dem Durchbruch halt noch genau einmal zuhauen durfte, und jeder Wizard deutlich mehr Gegenmaßnahmen aus dem Ärmel schütteln konnte als der Monk Anwendungen seiner Specials besaß.

Oder etwa in PF gibt es den Antipaladin, der das macht was auf dem Deckel steht: Paladinfähigkeiten kontern. Teils sind seine Specials einfach spiegelverkehrt zum Paladin (Smite Good), teils sind sie dazu gedacht, Paladinfähigkeiten wie dessen Furchtlosigkeit auszuhebeln.
Den hat mein letzter SL öfter mal gebracht, um meinen Paladin-SC ins Schwitzen zu bringen. Bei der ersten derartigen Begegnung ging sein Plan voll nach hinten los, da unser Rechtschaffen-Neutraler Kleriker die Antipaladina im Zweikampf band, und diese gegen ihn völlig ineffektiv war.
Beim zweiten Mal fraß mein SC einen Smite-Crit der schon wehgetan hat, aber das Echo hat er halt auch nicht vertragen und eine Runde später war mein Pala wieder frisch.

[Zed]

Der Monk hat noch die "Stunning Fist" als den einen Versuch, den Magier noch etwas länger im Nahkampfbereich zu halten.

Grundsätzlich finde ich Antiklassen hinderlich. Als GM, der allen Spielern Spaß bereiten soll, müsste ich regelmäßig die Gegenklasse auftreten lassen.

Beim Monk ists nicht so schlimm, weil er fast immer ein Ziel, das seine Beweglichkeit hasst, finden kann. Auch das klerikale Untote Vertreiben ist ein nice-to-have: Auch wenn mal keine Untoten auftreten, ist der Kleriker noch sehr nützlich.

Also: Klassen, die nur sinnvoll sind, wenn ein Typ Gegner auftaucht, sind Quatsch. Klassen, die mit einem Gegnertyp etwas besser klar kommen als mit anderen Gegnertypen, sind okay.

[nobody@home]

Grundsätzlich können natürlich Gegner mit hinreichend effektiven Fernangriffsmöglichkeiten und ein bißchen Abstand ausdrücklichen Nahkämpfern schnell den Spaß verderben. In dieser Hinsicht kann also schon ein einfacher Bogenschütze prinzipiell ein "Anti-Krieger" oder "Anti-Barbar" sein, jedenfalls, solange man letztere Typen in erster Linie als solche definiert, die eben direkt ran an den Feind und dann zuhauen wollen -- ob das in der Praxis dann auch klappt, hängt natürlich mit stark von den verwendeten Regeln ab, in sich unglaubwürdig ist es jedenfalls nicht.

[Ainor]

Hat halt in der Praxis quasi gar nicht geklappt,

Also bei mir hat das immer wieder hervorragend geklappt.

Oder etwa in PF gibt es den Antipaladin, der das macht was auf dem Deckel steht: Paladinfähigkeiten kontern. Teils sind seine Specials einfach spiegelverkehrt zum Paladin (Smite Good), teils sind sie dazu gedacht, Paladinfähigkeiten wie dessen Furchtlosigkeit auszuhebeln.

Furchtlosigkeit auszuhebeln ist auch nur das Spiegelbild von Furchtlosigkeit, und es ist gegen Paladine nicht besonders effektiv.
Der Antipaladin hat keinen größeren Vorteil gegen den Paladin als umgekehrt.

Also: Klassen, die nur sinnvoll sind, wenn ein Typ Gegner auftaucht, sind Quatsch. Klassen, die mit einem Gegnertyp etwas besser klar kommen als mit anderen Gegnertypen, sind okay.

Absolut. Designer sollten sich das merken.