Thema: Material oder Preis was ist euch wichtiger?

[Arkam]

Hallo zusammen,

im Thread über teure Brettspiel https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116095.0.html kam natürlich auch das Thema Qualität des Spielmaterials auf.
Ein Klassiker in diesem Bereich ist ja sicherlich ob man tatsächlich Miniaturen bräuchte oder ob es nicht auch einfache Pappmaker oder entsprechend bedruckte Aufsteller tun würden. Natürlich wenn die entsprechenden Spiele auch preiswerter würden.
Aber es sind ja nicht nur die Miniaturen sondern auch Metallmünzen statt Pappe, Glassteine statt Holz oder Kunststoff Maker oder geformte Spielsteine statt Pappmaker.
Da es ja nicht nur universelles Material, etwa Metallmünzen, sondern auch spezifische Material für einzelne Spiele gibt würde mich doch Mal interessieren wie ihr es haltet.
Lieber preiswert als gut ausgestattet.
Lieber etwas teurer aber gut ausgestattet?
Nur die Lieblingsspiel werden dann noch Mal veredelt.
Ich habe universelle Material das ich für verschiedene Spiele nutze.

Als Rollenspieler habe ich natürlich für Miniaturen noch eine zusätzliche Verwendung. Einzelne Spiele etwa "Humans!!!" und einige Erweiterungen für "Zombies!!!", bei dem mich natürlich auch die beiliegenden 100 Zombies gereizt haben haben mich vor allen wegen der Miniaturen gereizt.
Bei "Zombicide" ohne Miniaturen weiß ich nicht ob mich das Spiel so gereizt hätte. Zumindest die Seasons und diverse kleinere Erweiterungen wären sicher an mir vorbei gegangen.
Für "Sub Terra" habe ich tatsächlich die offiziellen Miniaturen für die Spieler gekauft und die Monster durch drei Warhammer 40k Symbionthen ersetzt.
Bei "Draftosaurus" finde ich die kleinen Holzsaurier auch sehr nett. Obwohl es einfachere Scheiben oder verschiedenenfarbige Pöppel sicherlich auch getan hätten.

We sieht es bei euch aus?

Gruß Jochen - Korrektur: Es sind drei und nicht 2 Monster.

[KhornedBeef]

Eher günstiger. Liebevoll gestaltete Pappe ist mir auch lieber als unbemalte Figuren (bei Gloomhaven ist das auch noch eine Platzfrage). Glassteine und so generisches Zeug brauche ich kaum .

[ghoul]

Der Preis ist mir nicht so wichtig, aber wie KBeef sagt, weniger ist manchmal mehr beim Material.

[JS]

Preis. Und nur Preis.

[Crimson King]

Ich bin bereit, sehr viel Geld für gute Spiele auszugeben, habe aber nichts dagegen, die Spiele mit schlichterem Material auch günstiger zu bekommen. Ich kaufe/backe ganze selten mal Deluxe-Komponenten, kommt aber vor. In den allermeisten Fällen reichen mir Pappaufsteller statt Minis und das normale Spielbrett statt einer Neopren-Matte völlig aus. Höhere Materialqualität ist für mich aber dort sinnvoll, wo die Komponenten schnell ausleiern können. Da machen Holz oder Plastik statt Pappe häufiger mal Sinn.

[Samael]

Gute Qualität der Komponenten ist wichtig. Ich war kürzlich z B von den labbrigen Spielkarten im neuen Robo-Rally entsetzt.

Davon zu unterscheiden ist nicht notwendiger Kram wie die erwähnten Metall- statt Pappmarker etc. Das brauche ich in der Regel nicht. Und die China-Plastikfigurenschlachten stossen mich regelrecht ab.

Im oben erwähnten Twilight Imp. würden mir gute Pappmarker für die Schiffe auch völlig reichen. Gerade wenn das 20€ sparen würde.

[YY]

Lieber gutes Material und etwas teurer.

Allerdings muss ich mit Blick auf die Wargames sagen, dass mir gute Pappmarker oder liebevoll gestaltete Blocks i.d.R. eher taugen als Miniaturen - und bei Markern gibt es Unterschiede in der Qualität und der Spieltauglichkeit, das glaubt man gar nicht.

[Chobe]

Preis. Einige der besten Spiele, die ich je geniessen durfte, bieten: Standees, Pappcounter, beklebte Plastikscheibchen, papierdünne Maps, Karten ohne abgerundete Ecken und so dünn, dass die Frage nach Sleeves rhetorisch wird.

Ich meine, wer ein Spiel wirklich mag, kann ja auch problemlos etwas nachhelfen - Acrylsteine statt Marker sind kein Hexenwerk und sleeven ist ja schon beinahe Standard. Bei dünnen Karten habe ich wenigstens die Wahl, wie dick ich sie unterm Strich haben möchte - bei manchen Kartendicken (Last Night on Earth) hatte ich schon gar keine Lust mehr, weil die Sleeves schon eher hinderlich als nützlich waren.

Aber wieso denn nicht einfach beides? Im Wargame-Bereich gibt es schon lange Deluxe Versionen (bessere Spielbretter, richtige Holzblöcke statt Counter), es wäre doch kein Problem, ein Grundspiel erstmal nur mit Standees auszustatten und dann Miniaturenpacks extra anzubieten. So bekommt jeder, was er möchte.
Zugegeben, die müssten dann aber schon das Geld wert sein, Secrets of the Lost Tomb hat es vorgemacht, wie es genau NICHT geht und an die Deluxe-Miniaturen für Arkham Horror 2 erinnere ich mich auch eher als preisliche Frechheit.

[Crimson King]

Der Entwurf einer 28mm-Miniatur kostet meines Wissens im mittleren vierstelligen Bereich. Das muss auf die verkauften Minis umgelegt werden. Die Preise für Minis skalieren dementsprechend extrem mit Masse, weshalb Deluxe-Versionen mit Minis oft aus rein kaufmännischen Gründen sehr teuer werden.

[felixs]

Ich habe gern Spiele mit schönem Material und bezahle dafür auch gern angemessene Preise.

Was ich aber nicht mag ist:
- Ich mag, in der Regel, keine Figuren in Brettspielen. Ich habe keine Lust, die zu bemalen. Und es gibt auch keinen optischen Mehrwert, da - im Gegensatz zu Tabletop - ja der Rest der Spielumgebung nicht entsprechend gestaltet ist. Unbemalte Figuren sehen doof aus, sog. pre-painted bedeutet 1) schlecht bemalt 2) Bemalung unter miesen Arbeitsbedingungen.
- Ich mag keine großen Schachteln. Da ich die Spiele verstauen muss, möchte ich, dass sie einen vernünftigen Kompromiss zwischen Optik, Haptik und Verstauaufwand finden.
- Ich mag keinen übertriebenen "Luxus". Wenn ich wirklich finde, dass ein Spiel sehr edles und ausgefallenes Material braucht, dann beschaffe ich das selbst. Macht auch Spaß. An ein paar Gimmicks habe ich Spaß (Münzen bei Dominion z.B.). Aber im Übermaß brauche und möchte ich das nicht.
- Entsprechend bin ich auch nicht bereit, extreme Preise zu bezahlen. Meine Schmerzgrenze für ein "normales" Brettspiel liegt bei ca. 50 Euro. Und da möchte ich dann auch schon wissen, warum es 20 Euro teurer ist, als andere Spiele.

Kurzfassung: Im Vergleich zu dem, was in der Szene derzeit üblich zu sein scheint, bin ich knausrig und minimalistisch.

[Arkam]

Hallo zusammen,

ganz vernünftig finde ich eigentlich die Gliederung des Spiels "Ozeane" des Schwerkraft Verlags. Die normale Fassung kostet 50€. Die Sammler Fassung kostet 60€ und erweitert das Spiel von 2-4 auf 2-6 Personen. Die Luxus Fassung 90€ ersetzt dann die Pappmarker durch Acrylsteine und die Pappsichtschütze durch Beutel. Zudem liegen spezielle Kartenschutzhüllen bei.
Da ist dann doch für jeden etwas dabei und wenn man mit mehr als 4 Spielern kalkuliert braucht man eben auch nicht die Luxus Fassung.

Als Fan des ursprünglichen "Evolution" Spiels und weil mich das Thema anspricht habe ich mich für die Luxus Ausgabe entschieden.

Gruß Jochen

[Chobe]

Und wieviel mehr kostet diese Luxusfassung? Acrylsteine und Stoffbeutel sind jetzt nämlich nicht gerade kostspielige "Luxus"-Komponenten.

[Dreamdealer]

Ich gebe zu ich bin ein oberflächlicher Spieler, wenn mich Optik und Haptik nicht anmachen, dann hat das Spiel keine Chance.
Also stehe ich auf feste Karten, dicke Pappe und nettes Design, Baby! Am liebsten Holz statt Pappe oder Plastik! Bei dem
Kickstarter von The Great Wall fand ich das günstiger Pledgelevel mit den Holz Meeple echt sexy, deutlich besser als die
Plastikminis.

Also ganz klar Material (+ Artwork), der Preis ist bis zu einem Rahmen nebensächlich, vorausgesetzt das Spiel taugt was,
ansonsten kann weder Kampfpreis noch Pornoblingbling ein schlechtes Spiel gut machen.

[JollyOrc]

Tauglichkeit > Haptik/Augenschmaus > Preis

Das liegt aber halt auch daran, dass wir nicht jeden Euro einzeln umdrehen müssen und ich mir anders als noch vor ein paar Jahren viele Dinge einfach so leisten kann.

Unabhängig davon: Bei manchen Spielen sorgt eine gute Materialauswahl und Präsentation sehr eindrucksvoll dafür, dass alle am Tisch sofort abgeholt werden. Die Figuren bei Mechs-vs-Minions und die Sache mit den Missionsbriefings in versiegelten Umschlägen setzen direkt und effektiv eine Stimmung. Klar würde das Spiel auch mit Pappaufstellern zu einem Bruchteil des Preises funktionieren, aber ich bezweifle, dass es ähnlich viel Begeisterung am Tisch wecken würde.

Ähnlich mit Scythe: Die Standard Edition hat die Ressourcen als simple Holzwürfel, aber geformte Ressourcen wie die "echten" Metallbarren der Deluxe Version haben nach meiner Erfahrung bislang immer alle in den Bann gezogen, und das Spielerlebnis verbessert. Es wirkt vor allem IMHO auch deshalb, weil die Ressourcen auch immer direkt auf dem Spielbrett liegen und damit in Sicht bleiben. "Da ist ein Haufen Metall" - die genaue Anzahl ist für dieses Bauchgefühl selten wichtig.

Das funktioniert nicht immer, und nicht jedes Spiel braucht die Materialschlacht - und wenn das Grundprinzip nicht zieht, dann hilft es auch nicht, da mehr und besseres Material draufzuwerfen.

(Bei Siedler z.B. denke ich nicht, dass man da mehr und besser braucht. Im Gegenteil, dadurch, dass die Elemente klar und simpel sind, kann man eben leicht Straßenbauteile und Städte zählen. Schnörkel würden da ablenken)

[Megavolt]

Ich bin ein effizienzgetriebener Typ, ich hätte im Zweifel gerne den Preis-Leistungs-Sieger.

[aikar]

Bis etwas 50€ die Qualität, danach der Preis. Alles > 50€ ist für mich unnötiger Luxus.

[unicum]

Meistens weis man je bei einem Spiel nicht wie oft man es wirklich spielt.

Ein Spiel für 20€ das Mist ist - das ist unsagbar Teuer, eines das 120€ Kostet das aber oft und immer wieder gespielt wird kann wieder günstig sein. Ich vergleiche das mit einem Kinoticket. Das kostet auch Geld und man hat eigentlich nur ~120 minuten etwas davon, vieleicht noch etwas mehr für das quasseln mit freunden danach aber das war es dann,..

Das problem ist dann eher das man es meistens vorher nicht weis ob ein Spiel gut ist. (weis man bei manchen Filmen auch nicht )

In meinem Brett und Rollenspielverein haben wir den Vorstandsposten "Spielewart" - der nimmt erstmal jedes neue Spiel und macht es "spielbar", bricht also die Pappteile aus dem Rahmen, legt Sortierboxen dazu oder wenigtsens plastiktüten. Ist ein Spiel sehr "verspielt" tauscht er dinge aus, ruft bei Verlagen nach Ersatzteilen an (da gibt es sogar öfter als ich dachte ein "klar, kein Problem") oder fertigt auch mal komplette Spielssteine neu.

Wir haben so einige Spiele die wir völlig verspielt weggeschmissen haben, oder die als ersatzteillager in ein anderes Spiel gewandert sind.

http://www.Thoule.de

[JS]

Allerdings muss ich mit Blick auf die Wargames sagen, dass mir gute Pappmarker oder liebevoll gestaltete Blocks i.d.R. eher taugen als Miniaturen - und bei Markern gibt es Unterschiede in der Qualität und der Spieltauglichkeit, das glaubt man gar nicht.

Doch, das glaubt man, sobald das Papier auf den neuen Markern nach einigen Partien abreibt und die Zahlen unleserlich werden. Schande.

[Timo]

Ich bevorzuge Material, aber wie einige hier anders gemeint als der Threadersteller geschrieben hat. Auch wenn ich einige Miniaturenlastige Spiele habe (Nemesis, KD:Monster, TI4) könnte ich da auf Figuren verzichten.

Was mir wichtig ist, ist sehr gute Spielmaterialqualität:
-gute stabile Karten, die nicht färben oder nach 10x spielen auseinanderfallen
-ein stabiles Spielbrett
-Wenn Pappmarker statt Plastik, dann vernünftig versiegelt und eine angemessene Dicke
-Superbonuspunkte für ein vernünftiges Sortiersystem/Inserts, es hat einen Grund warum da in den letzten Jahren unabhängige Hersteller aufgetaucht sind (eRaptor, BrokenToken, Laserox etc.)

Das ist mir wichtig, ich nutze auch soviel Kartenhüllen wie es nur geht, da muss ich mir weniger Gedanken um die Chips-/Pizzafinger der Spieler machen.

[felixs]

(Bei Siedler z.B. denke ich nicht, dass man da mehr und besser braucht. Im Gegenteil, dadurch, dass die Elemente klar und simpel sind, kann man eben leicht Straßenbauteile und Städte zählen. Schnörkel würden da ablenken)

Deshalb ist die (alte) Holzversion wahrscheinlich auch besser, als die (neue) Plastikversion.

[felixs]

Bis etwas 50€ die Qualität, danach der Preis. Alles > 50€ ist für mich unnötiger Luxus.

Grundsätzlich ja, finde ich pauschal aber etwas zu hart. Es mag ja Spiele geben, bei denen sich berechtigter Aufwand in einem berechtigten hohen Preis summiert.
Z.B. sehe ich bei einem Carrom-Brett ein, warum das teuer ist und ich verstehe auch, dass ein gut gemachtes Brett sehr wichtig ist. Carabande war damals aus ähnlichen Gründen recht teuer und das war auch OK. Sind jetzt vielleicht nicht die besten Beispiele, aber zeigt vielleicht eine Richtung: Es kann Elemente in Brettspielen geben, die nur durch recht aufwendige (=teure) Lösungen gut umsetzbar sind.

Wenn es aber nur Bling ist, dann brauche ich das auch keineswegs und bin (meist) auch nicht bereit, dafür zu zahlen.

Das alles eher als Zusatz, ich vermute, dass wir uns in der Sache einig sind.

[Arkam]

Hallo zusammen,

gerade ist mein "Ozeane" in der Luxusfassung angekommen. Hier Mal ein paar Beispiele für das Material, netterweise waren die Zusatzdinge noch Mal extra zugepackt und nicht stattdessen.

Hier der Überblick

Links sind die Pappaufsteller hinter denen die Siegpunkte gesammelt werden sollen. Unten rechts sind die stattdessen beigelegten Säckchen.
In der Mitte rechts von den Pappaufsatellern ist das zusätzliche Material für das Spiel mit bis zu 6 Spielern.
Darüber sind die Acryl Fischchen als Ersatz für die Pappfischchen. Auf der rechten Seite sind die Pappfischchen zu sehen. Zwischen dem Zusatzmaterial und den Pappfischchen sind nch zwei ausgepackte Acryl Fischchen.

Hier noch Mal Acryl und Pappfischchen im Seitenvergleich.

Bei mir ganz klar ich bereue den Kauf nicht.

Gruß Jochen

[gelöscht durch Administrator]