Danke. Heute Abend Episode 1 gesehen und habe Lust auf mehr. Ich finde das für osteuropäische SF ungewöhnlich, da denke ich mehr an kopflastige Autoren wie Lem (polnisch) oder die Russen Igor Yefremov und Kir Bulychov.
Hab ich aber nicht immer Bock drauf. Und das hier ist gut nach einem anstrengenden Tag.
Tatsächlich halte ich die ersten Folgen, rückblickend betrachtet, für die schwächsten der Serie. Diese Folgen versuchen sich in Characterbuilding und sind dialoglastiger. Beides nicht die Stärken von
The BlackoutDie russische SF hatte sich vor einigen Jahren sehr weit von ihren doch sehr kopflastigen Wurzeln entfernt. Tatsächlich versuchten sie sich immer wieder dabei im Blockbuster-Kino. Allerdings waren die meisten Versuche für westliche Augen und Ohren nur schwer verdaulich und auch sehr schlecht (z.B.
Guardians 2017). Es waren einfach mies gemachte West-Kopien.
Aber irgendwie scheint die russische Filmindustrie sich gerade neu zu orientieren und produziert zur Zeit hochwertige Genre-Filme (
Sputnik) und eben auch Serien, die sich vor westlichen Produktionen überhaupt nicht verstecken müssen. Wie ich schon eingangs geschrieben habe, muss man sich zunächst auf die doch recht einfach gestrickten Dialoge und nicht immer überzeugenden Schauspieler einstellen, wird dafür aber mit einer besonderen Atmosphäre belohnt, die ich so in westlichen Produktionen selten gesehen habe. So spielt der Alienklon
Sputnik im Russland der frühen 80er, also mitten im kalten Krieg. Und diese kalte Sowjet-Atmosphäre im Zusammenspiel mit dem Alien-Horror hat schon etwas besonderes, ganz ohne 80er Musik. Und in technischer Hinsicht sind russische Produktionen mittlerweile auf einem Level von mittelgroßen amerikanischen Produktionen.
Ich bin gespannt, was da noch alles kommt.