Autor Thema: [Empfehlt mir] Verschwörungskampagne mit Realweltbezug und für "klassische" Spie  (Gelesen 1063 mal)

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Offline Karpfen

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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer Verschwörungskampagne, die die unten aufgeführten Kriterien zu einem Gutteil erfüllt.
Hintergrund ist, dass mich das Dracula Dossier unglaublich anmacht, sie mir aufgrund der in meinen Augen sehr starken Ausrichtung auf "Improvisations-Sandbox" meinen Kriterien leider komplett entgegenläuft.

Kriterien (außer Punkt 1 müssen nicht alle erfüllt werden):

1. "Klassische Spielweise": Karten, Handouts, Rätsel, Schnitzeljagden, ausgearbeitete Szenen und NSC's
2. Kein komplettes Railroading: Steht Punkt 1 ein bisschen entgegen und ist daher in Maßen ok, aber wenns zu extrem wird, man SL aber
    keinerlei Freiheiten gewähren kann, ohne dass der Plot komplett auseinanderbricht ...
3. Realweltbezug: Es wär schön, wenn die Verschwörung mit realweltlichen Hintergründen zu tun hat, die eint typischer Mitteleuropäer kennt.
    Alternate Earth-Szenarien oder nahe Zukunft sind auch gut vorstellbar, es muss nicht 1 zu 1 die Erde sein.
4. Big-Reveals als ein wichtiger Meilenstein der Kampagne: In meiner bisherigen Recherche scheint die Erkenntnis des zentralen Bösewichten/der
    Verschwörenden sehr früh zu kommen, das nimmt dem Ganzen in meinen Augen etwas den zentralen Reiz. Das funktioniert häufig natürlich nur,
    wenn man den Spielern das Spielsystem vorenthalten kann, rein praktiksch in der Handhabe und mit Wohlwollen der Mitspieler. Wenn ich ankündige
    "Wir spielen Call of Cthulhu" wird ja erwartet, dass Mythos-Bezüge auftauchen und die werden dann auch schnell erkannt. Ist bei uns mit der
    Verwendung von Universalsystemen kein Problem.
5. Kein reiner Horror: Für das Ganze springt mir gleich Call of Cthulhu ins Auge und da sage ich nicht nein, aber unser Spielstil wäre halt eher Pulp Cthulhu
    und auch dabei sollten sich die Stärken der Kampagne einigermaßen entfalten können.

Bisher in Erwägung gezogene Kampagnen:

1. Dracula Dossier: Wie oben erwähnt der Ausgangspunkt meiner Suche. Naiverweise dachte ich: "Überall steht Improvisationskampagne, aber ich krieg
    da schon was draus gebastelt." Ist sicher irgendwie möglich, mir aber deutlich zu aufwendig. Ich habe mir einfach nicht vorstellen können, wie sehr das
    Dracula Dossier auf Improvisation ausgelegt ist und sich daher von mir bekannten Kampagnen unterscheidet.
2. Masks of Nyarlathotep: Scheint mir theoretisch gut geeignet, aber ich habe gelesen, dass gleich in der ersten Szene Typen auftauchen, die von den
    meisten Rollenspielern wohl sofort als Kultisten erkannt werden, was Punkt 5 zuwiderläuft. Müsste man also durch Auftragsmörder/Ganger/Mafiosi o.ä.
    ersetzen und ein Cover für den Kult entwerfen. Scheint mir sehr aufwändig und macht vermutlich einige Handouts unbrauchbar, die ja wohl eine Stärke
    der Kampagne sind, wofür sie oft gelobt wird. Außerdem bin ich mir unsicher, ob realweltliche Ereignisse/Zusammenhänge hier irgendeine Rolle spielen?


Hat jemand eine Empfehlung oder Hinweise für mich? Oder sind meine Wünsche zu speziell?
Ihr könnt auch gerne eure Favoriten nennen, wenn es allgemein um "Verschwörungskampagnen" geht, auch Fantasy oder Science Fiction, denn
irgendwas werde ich irgendwann leiten.  ;D

Vielen Dank schonmal und freundliche Grüße,
Karpfen

Offline KhornedBeef

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Puh, schwierig. Ich habe leider die letzten Jahre die Veröffentlichungen für Delta Green nicht verfolgt, was ja naheliegend wäre.
Mir fällt allenfalls Worldbreaker für Esoterrorists ein, was aber natürlich eine spezielle Variante von Urban Horror behandelt. Man findet eine tote Normalo-Familie in einem Vorort und einen Haufen Hinweise auf verschiedene Operationen, deren Zusammenhang erst nach und nach klar wird.


- Klassisch: Mjooaah, mehr als DD sicherlich. Du musst halt trotzdem mit dem GUMSHOE-Abenteueransatz leben (der aber eigentlich mehr Schnitzeljagd als das meiste andere ist. Du kannst halt die Schnitzel schwer übersehen).
- Kein Railroading: Szenenorientierte Struktur, bei der die Reihenfolge nicht immer fest ist. Auf der nächsten Ebene sind die ersten 4 Szenarios überwiegend autark und die Spieler können sich die Reihenfolge frei aussuchen. Keinesfalls improvisiert, sondern eben sehr klare Hinweis-Szenen-Hinweis-Struktur.
- Realwelt: Ziemlich, + die Dimension der Schwarzen Männer, die die bösen Esoterroristen unbedingt in unsere Welt holen wollen
- Big Reveals: natürlich generell unbekannte Größen für CoC-ler; abstrakt weiß man, dass die Esoterroristen dahinter stecken...nur wer die sind, weiß keiner, weil die nicht jahrhundertelang unter gleichem Namen in Käffern in Neuengland herumdaddeln.
- Pulp Horror: Geht so. Kämpfe gehen etwa genauso schnell schief wie in CoC, erst recht gegen übernatürliche Gegner. Auf der andere Seite spielt man hier eine Art FBI für Übernatürliches, und robustes Vorgehen gegen Gegner ist durchaus üblich.

Ich habe das Ganze nur gelesen,
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline tannjew

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Eternal Lies (Trail of Cthulhu) könnte eventuell die Anforderungen erfüllen. Auch wenn es keine realweltlichen Verschwörungstheorien bedient.

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In eine ähnliche Kerbe schlägt The Borellus Connection für Fall of Delta Green.
Dazu gibt es hier einen Spielbericht von Angband
« Letzte Änderung: 16.12.2021 | 16:52 von tannjew »
Aktuell: Cthulhu (Die Masken des Nyarlathothep) als SL & KULT als Spieler