Warum Cthulhu?
Cthulhu war das erste "reine" Horror P&P, mit dem ich vor vielen, vielen Jahren in Berührung kam. Im Ggs. zu einigen anderen hier haben mir die Regeln von Cthulhu gut gefallen -und das tun sie auch heute noch. Aber ich mag das W%-System halt auch einfach. Es ist simpel, nicht so wahnsinnig (Achtung:Wortspiel) aufgebläht & komplex wie andere Systeme und ist für mich auch von der taktischen Tiefe her absolut ausreichend.
Die ganzen Quellen-und Abenteuerbücher sind gut gemacht und eine Sache, die ich an diesen Büchern immer besonders geschätzt habe, waren die Hand-Outs. Die meisten besitzen wirklich tolle, stimmungsvolle Handouts.
Eine weitere Sache, die mir an Cthulhu gut gefallen hat: Der Horror an sich oder besser gesagt: die Art des Horrors und wie dieser umgesetzt und präsentiert wird. Kein reiner, billiger Splatter-Movie sondern dass der
subtile Horror deutlich im Vordergrund steht.
Ich habe die ganzen Lovecraft-Geschichten übrigens nie gelesen und hatte trotzdem keine Probleme mit der Lore von Cthulhu geschweige denn, Cthulhu zu leiten.
Man findet problemlos Gruppen und Spielleiter*innen.
Und die Erwartungshaltung ist bei allen ähnlich.
Das kann von Vorteil, aber auch von Nachteil sein, wie ich vor einigen Jahren feststellen musste.
Da hatte ich mal ne Runde, in der die Spieler ihre Charakter so blöd, unplausibel und unvernünftig gespielt haben, dass ich die Runde kurzzeitig unterbrechen und mal nachfragen musste. Einhelliger Tenor der Spieler: " Unsere Charaktere werden doch am Ende des Abenteuers eh wahnsinnig (werden) bzw. dem Wahnsinn verfallen, da ist es doch ganz egal, was unsere Charaktere machen..."
Das hat mich dann doch zum Nachdenken gebracht und dazu geführt, dass ich seither keine offiziellen Cthulhu-Abenteuer mehr leite. Das Regelsystem verwende ich nach wie vor gerne- aber dann eben ohne "Alten-Mythos". Funktioniert übrigens auch sehr gut.