Autor Thema: [Cthulhu] The Watchers  (Gelesen 547 mal)

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Offline Yozora

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[Cthulhu] The Watchers
« am: 21.09.2022 | 08:54 »
Achtung: Dieses Szenario ist eigentlich ein One-Shot, wir haben es aber als Teil einer Kampagne benutzt, bei der die SC übernatürliche Vorfälle für eine Organisation ermitteln. Die Szenarien für diese Kampagne sind ebenfalls allesamt One-Shots ohne inhaltlichen Zusammenhang, daher werde ich sie wie normale One-Shots einzeln posten. Für diejenigen, die die gesamte Geschichte verfolgen möchten, werde ich aber den jeweils vorangegangenen Teil verlinken und diesen Hinweis hinzufügen.


Originalbericht: http://inyo.home.blog/2022/01/23/the-watchers-cthulhu-sia-kampagne-teil-1/



Die Charaktere

Samantha „Maine“: Eine junge Sportstudentin, deren Großvater in seltsame Ereignisse um Insmouth und die Erweckung Nyarlathoteps verstrickt war. Sie will wissen, ob er verrückt war oder in seinen Geschichten doch ein Funken Wahrheit steckt.

Clark „Vermont“: Extrem unattraktiver Bibliothekar an einer Universität. Betreibt Bitcoin-Handel und ist im Darknet auf etliche, merkwürdige Vorfälle gestoßen, die man sich nicht mit normaler Logik erklären kann. Darüber will er mehr wissen.

Kyle „Miami“: Gutaussehender Business-Student. Mehr oder weniger erfolgreich auf Youtube mit seinem „Haunted House“ Geisterjäger-Kanal. Hat angeblich schon ein paar paranormale Erfahrungen gemacht, aber noch nie etwas Greifbares erlebt.

Nick „Manhatten“: Besitzer einer exklusiven Bar. Hat von seinen Kunden immer mal wieder seltsame Geschichten gehört, bis ihm jemand von der SIA etwas Echtes gezeigt hat. Seitdem ist er Feuer und Flamme für das Übernatürliche.

Johnny „Knoxville“: Leadsänger einer mäßig bekannten Death-Metal-Band, welche durchs Land tourt. Gläubiger Asatru, der seine Teilnahme an SIA-Aufträgen als Reise zur Erleuchtung ansieht. Er glaubt stark daran, dass es das Übernatürliche gibt.


Die Geschichte

Die SIA


SIA steht für Sandings Investigative Agency, benannt nach ihrem Gründer, Danforth Sandings. Der reiche Investor hat eine riesige Faszination für das Unerklärliche und sucht daher regelmäßig nach Personen mit ähnlichen Interessen, die für ihn die Feldarbeit übernehmen. Getarnt als gewöhnliche Privatermittlungsfirma befasst sich die SIA hauptsächlich mit unnatürlichen Phänomenen, mysteriösen Vermisstenfällen oder esoterischen Morden. Regelmäßig durchsuchen Sandings und andere Unterstützer die Medien auf der Suche nach interessanten Artikeln und Ereignissen, welche in ihr Spezialgebiet fallen könnten. Wird etwas gefunden, entsendet die SIA Ermittler, um der Sache auf die Spur zu gehen. Ein paar neue Rekruten werden auf ihre erste Mission geschickt, um eine panische Frau vor unheimlichen Verfolgern zu beschützen.

Erstes Zusammentreffen

Sandings Sekretär Daniel Shanks, Codename Berkley, ist für die Aufteilung der SIA-Mitglieder zu ihren Einsätzen verantwortlich. Kürzlich hat er einen seltsamen Anruf erhalten. Eine Frau namens Linda Lopez benötigt dringend ihre Hilfe, konnte aber am Telefon nicht sagen, worum es geht. Und so haben fünf neue Mitglieder der SIA nun ihren ersten Auftrag.

Am 8.3.2018 treffen sie sich in einem Hotel in Manhatten, wo sie die Zeit bis zu ihrem Treffen mit Linda durch Plaudereien und Pizza überbrücken. Man lernt sich kennen und quetscht einander nach Erfahrungen aus. Dann ist es Zeit, die Klientin zu besuchen. Sie lebt in einem Apartment im 2. Stock eines vierstöckigen Gebäudes. Eine ganz normale, junge Frau öffnet ihnen und lässt die Gruppe ein. Sie wundert sich, dass gleich so viele gekommen sind, was ihr damit erklärt wird, dass man schließlich nicht wusste, was für ein Problem sie hat und man daher möglichst viele Erfahrungsgebiete abdecken wollte.

Die Frau wirkt nervös, schaut immer wieder zwischen den zugezogenen Vorhängen hindurch aus dem Fenster, ehe sie allen Getränke einschenkt und ihre Geschichte erzählt. Der Gruppe fällt noch auf, wie viele Kartons von Lieferdiensten in der Küche herumstehen und wie viel merkwürdiger, zusammengewürfelter Tand die Wohnung ziert.

Bilder und Schatten

Linda ist Buchhalterin, wobei sie meint, ihren Job nicht gut zu machen – es ist also unwahrscheinlich, dass ein Arbeitsrivale sie nervös machen will oder ihr ein Fehler aufgefallen sein könnte, der ihren Arbeitgeber in Bedrängnis bringt. Seit einiger Zeit sieht sie immer wieder dieselben Gesichter, die sie verfolgen. Also bestimmte Personen, die ihr immer wieder begegnen und die sie anstarren und beobachten. Manchmal sind es auch andere, aber hauptsächlich sind es drei, zwei Männer und eine Frau. Einer ist ein großer Rotschopf, der eine Kette ähnlich der von Knoxville trägt – Thors Hammer. Der andere Mann ist mediterraner Abstammung, groß, dünn und hat dunkle Locken. Und die Frau wirkt durchschnittlich mit langen braunen Haaren und eiskalten Augen.

Zwischendurch stellen die Ermittler ein paar Fragen: Hat sie auf ihrer Arbeit irgendwelche Besonderheiten entdeckt, stimmten die Zahlen vielleicht nicht? Hat sie, bevor die Beobachtung begann, einen neuen Gegenstand erworben? Wann und wo sieht sie die Gesichter, gibt es Fotos?

Tatsächlich kann sie Fotos von den Personen zeigen. Diese scheinen sich größtenteils bei der Bar gegenüber ihrer Wohnung zu treffen. Ein Foto beunruhigt sie besonders: Es zeigt die beiden Männer in der Gasse neben der Bar. Linda ist fest davon überzeugt, dass an diesem Tag noch eine dritte, große, schattenhafte Gestalt zwischen ihnen stand, doch diese ist nicht auf dem Foto zu sehen! Auch hat sie das Gefühl, dass die Blicke ihrer Beobachter immer bösartiger werden und sie fürchtet, dass sie ihr bald etwas antun werden. Ansonsten gibt es nichts, was sich verändert hätte, keine neuen Gegenstände, keine Auffälligkeiten auf der Arbeit, außer, dass sie sich auch dort manchmal beobachtet fühlt. Und einmal ist ihre Wohnung aufgebrochen worden und ein paar Gegenstände wurden verrückt. Eine psychologische Zermürbungstaktik, ganz klar, eine Machtdemonstration ihrer Beobachter.

Miami installiert eine Kamera an Lindas Fenster, um mögliche Beobachter direkt aufzunehmen. Dass sich die Ermittler in ihrer Wohnung genauer umsehen, lehnt Linda jedoch zunächst ab, dies ist ihr ein zu tiefer Eingriff in ihre Privatsphäre und man merkt sofort, dass sie misstrauisch wird. Auch die Installation eines Bewegungsmelders an der Tür lehnt sie zunächst ab, auch wenn man so direkt wüsste, wenn jemand während ihrer Arbeitszeit die Wohnung betritt.

Der Abend endet damit, dass die Ermittler sich zurückziehen und das weitere Vorgehen besprechen. Noch klingt es für sie minder mysteriös. Vermont digitalisiert alle Bilder und untersucht das mit dem fehlenden Schattenmann auf Unstimmigkeiten, doch jeder Pixel sieht ganz normal aus. Sie fordern von Berkley eine Liste von Geistergestalten an, welche auf die Ereignisse und Beschreibung zutreffen könnten, doch diese ist lang und wenig aussagekräftig. Vielleicht sind aber auch Satanisten oder ähnliche Kultisten hinter der Frau her. Ein mundaner Fall, aber durchaus bedrohlich.

Observation

Zunächst legt die Gruppe einen Plan fest: Miami wird Linda bis zu ihrer Bushaltestelle beschatten, Maine wird die Beobachtung im Bus übernehmen und Knoxville hält sich in einem Plattenladen neben Lindas Arbeitsstelle auf. Außerdem sucht man noch an diesem Abend die Bar gegenüber auf, um sich genauer umzusehen und die Umgebung auszukundschaften.

An sich wirkt hier alles normal. Einmal schaut eine Frau, welche am Fenster sitzt, zu Lindas Fenster hoch, dies bleibt jedoch der einzige Blick dorthin. Manhatten flirtet mit einer der Bedienungen und fragt sie nach den drei Stammgästen. Heute ist anscheinend keiner von den drei Hauptbeobachtern hier, aber man soll einfach morgen und zu einer etwas späteren Uhrzeit wiederkommen. Das ist schon mal ein Anfang. Auf der Herrentoilette entdecken die Männer später zudem ein okkultes Zeichen, welches sie als „Elder Sign“ identifizieren. Knoxville ruft direkt seinen Druiden an und fragt ihn, ob dieser ihm erklären kann, wie man dieses Symbol zeichnen muss, damit es wirkt, was über Telefon jedoch schwierig ist. Das müssen sie bei ihrem nächsten Treffen mal angehen.

Gegen 1 Uhr nachts schauen noch einmal zwei Frauen nach oben zum Apartment, setzen dann aber ihre Unterhaltung ganz normal fort. Da sich an diesem Abend sonst nichts Auffälliges ereignet, zieht sich die Gruppe schließlich zurück.

Tag 2 der Ermittlungen

Wie geplant observiert die Gruppe Linda auf ihrem Weg zur Arbeit. Als sie das Haus verlässt, bemerkt Miami einen Mann, der sie kurz ansieht und dann den Kopf schüttelt und weitergeht. Im Bus fällt Maine eine Frau auf, die Linda seltsam anschaut, dann aber eine Station vor ihr aussteigt. Knoxville sieht diese Frau etwas später mit ein paar Einkaufstüten an Lindas Arbeitsstelle vorbeigehen, aber nicht dort anhalten oder hineingehen. Auch auf dem Rückweg von der Arbeit sieht man ein paar Leute, die Linda auffällig ansehen, doch sie wirken eher besorgt oder verwirrt, da sich die Frau sehr auffällig verhält, sich immer wieder ängstlich umschaut und übermäßig nervös ist.

Die Ermittler treffen sich schließlich wieder mit ihr und fragen noch einmal genauer nach: Kennt sie die Personen, die sie beobachten? Nein. Man versucht sie zu beruhigen, indem man ihr erklärt, dass viele Leute sie einfach nur anschauen, weil sie sich so ängstlich verhält. Bisher hat man keinen der drei Hauptbeobachter entdeckt und niemanden, der sie länger oder häufiger anstarrt. Das will sie jedoch nicht akzeptieren und besteht darauf, dass die Ermittler weitersuchen. Zudem befragt man sie noch einmal zur Uhrzeit, zu der die Fotos aufgenommen wurden. Nur das, auf dem sie den Geist gesehen haben will, wurde um 1 Uhr nachts gemacht. Vielleicht ist er also nur genau dann sichtbar.

Die Ermittler gehen mittlerweile von mehreren Möglichkeiten aus, die sie aber zunächst für sich behalten: Der Geist auf dem Bild ergreift immer wieder von Leuten Besitz und beobachtet Linda durch diese. Dann hätte man es mit Spuk zu tun. Oder aber Linda besitzt etwas, was die Beobachter haben wollen. Vielleicht wollen sie sie aber auch vor irgendetwas beschützen, observieren sie also nicht aus Bosheit, sondern aus Sorge. Dass es Kultisten sind, die ihr etwas antun wollen, ist zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich, doch heute trifft man hoffentlich mindestens einen von ihnen, um das genauer zu untersuchen. Man wartet also wieder in der Bar gegenüber.

Auden

Tatsächlich trifft nach einer Weile ein junger Mann mit langem, roten Bart in der Bar ein. Er wirkt eher wie ein Hipster und weniger wie ein Metaller, woraufhin Knoxville schon die Nase rümpft. Irgendwie kommt man doch ins Gespräch, wobei dieses sich als recht zäh herausstellt. Zumindest kann Manhatten ein Treffen mit seinem Kumpel herauskitzeln, einem Künstler namens Brad Stillwell. Vielleicht erweist sich der als gesprächiger. Nebenbei bemerkt die Gruppe, wie sich die Kellnerin Amy, mit der Manhatten ein Date vereinbart hat, merkwürdig benimmt. Immer wieder telefoniert sie und schließlich verschwindet sie einfach.

Gegen 1 Uhr nachts, zu dem Zeitpunkt, als Linda die Schattengestalt gesehen haben will, sieht sich die Gruppe draußen um, vor allem bei der Rauchergasse, wo das Foto aufgenommen wurde. Kurz überkommt sie das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden, ein kurzer, kalter Schauer, doch dann ist es wieder vorbei und niemand hat etwas Auffälliges gesehen. Vorsichtshalber verfolgt Maine Auden auf dessen Heimweg, nur um festzustellen, dass dieser anscheinend über einem Buchladen wohnt, den Vermont am Morgen unter die Lupe genommen hatte und der leider keine okkulten oder sonstig interessanten Bücher führt.

Die Lage spitzt sich zu

Am nächsten Tag sieht sich die Gruppe recht früh erneut in der Gasse um und entdeckt dabei, dass in den Müllcontainern der Bar auffällig viele Essensreste liegen, teilweise auch komplette, nicht angerührte Sachen. Das, zusammen mit dem Älteren Zeichen auf der Herrentoilette und Amys Verschwinden, führt zu ein paar merkwürdigen Verschwörungstheorien. Sind vielleicht Mitarbeiter der Bar an den Vorfällen Schuld und haben Amy ermordet und bewahren sie nun in einer Kühltruhe auf? Wurde deshalb so viel Platz geschaffen und so viel gutes Essen entsorgt? Einen Einbruch bei Tageslicht will man jedoch nicht riskieren, plant aber schon Ablenkungsmanöver, um im laufenden Betrieb in die Küche zu gelangen.

Dann werden die Verschwörungstheorien jedoch unterbrochen: Linda ruft völlig verängstigt an und berichtet, dass das Schattenwesen eben in ihrer Wohnung war. Sofort eilt die Gruppe zu ihr, findet aber keine Spur vom Eindringling. Natürlich will man helfen, doch Linda ist zu verstört und die Versuche der Ermittler, sie zu beruhigen, bewirken nur das Gegenteil: Sie wirft sie hinaus und bezichtigt sie, mit ihren Beobachtern unter einer Decke zu stecken.

Verzweifelt verlässt die Gruppe ihr Apartment, zeichnet aber unten an die Eingangstür des Hauses ein mehr oder minder gelungenes Älteres Zeichen, in der Hoffnung, sie dadurch zumindest ein bisschen zu beschützen. Die Lage ist eindeutig sehr ernst, es muss schnell eine Lösung her, sonst ist Linda womöglich bald wirklich tot.

Stillwell

Sobald die Bar gegenüber öffnet, sind die Ermittler wieder da. Heute werden sie Stillwell treffen und damit hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen. Er kommt tatsächlich in Begleitung der braunhaarigen Frau, die die Gruppe bereits von den Fotos kennt. Man unterhält sich etwas und Manhatten verhandelt mit ihm über eine kleine, exklusive Ausstellung seiner Werke, welche den Titel „Notschlachtung“ hat. Sehr makaber, aber insgesamt wirkt der Künstler nicht sonderlich auffällig, hat vielleicht ein etwas zu großes Ego. Zwischendurch gibt es einen kurzen Tumult: Die andere Kellnerin telefoniert nun auch dauernd und Manhatten will endlich wissen, was mit den Frauen hier los ist – er glaubt an ein Komplott. Maine entkommt dem Chaos, als sie nachsehen will, ob auf dem Damenklo auch okkulte Zeichen angebracht sind, doch Knoxville rennt mitten in jemanden hinein, der wiederum die Kellnerin umstößt. Vermont schnappt sich ihr Smartphone, während der Sänger herumpöbelt und dadurch beinahe eine Schlägerei anfängt. Die hitzige Lage beruhigt sich aber bald wieder.

Maine hat nichts auf der Toilette entdeckt und geht nun nach draußen, um nachzudenken und ihren eigenen Plan umzusetzen. Die anderen schwafeln drinnen nur um den heißen Brei herum und niemand tut etwas, um mehr über die Situation mit Linda herauszufinden, obwohl zwei Verdächtige direkt vor ihnen sitzen. Nach einer Weile kommt sie wieder zum Tisch zurück und lässt einen beifälligen Kommentar über „die verrückte Alte von gegenüber“ ab, die dauernd aus dem Fenster guckt. Ein Treffer ins Schwarze! Stillwell schaut betreten zur Seite und auch seine Begleiterin wirkt ein wenig bedrückt. Knoxville hakt nach, doch Manhatten steuert schnell wieder auf die Verhandlungen über die Ausstellung zurück. Das lässt Knoxville jedoch nicht zu und er fordert Informationen ein.

Mit etwas Herumdrucksen erklärt Stillwell, dass er und Linda vor einigen Monaten noch ein Paar waren, dass sie jedoch ausgetickt sei und er darauf keine Lust gehabt habe. Unterschwellig scheint ihm aber noch immer etwas an ihr zu liegen. Auf Nachfrage kann er auch keinen speziellen Vorfall ausmachen, nach dem sich Lindas Verhalten geändert hat.

Konfrontation

Man versucht noch einmal, Linda anzurufen, wobei sie zunächst jedoch nicht abnimmt. Vermont versucht es dann über eine Telefonzelle, bei der sie das Gespräch jedoch sofort beendet und anschließend die Ermittler anruft, sie habe soeben einen Drohanruf erhalten. Man solle bitte noch einmal zu ihr kommen. Was man natürlich nur zu gerne tut, auch wenn es sich bei einem „Hallo“ definitiv nicht um einen Drohanruf handelt. Man ahnt allmählich, dass es sich bei Lindas Problem nicht um ein okkultes handeln könnte…

In ihrer Wohnung befragen die Ermittler sie noch einmal ganz genau und erklären auch, dass sie gerade mit Brad gesprochen hätten. „Das ist nicht Brad.“ Man ist verwirrt, deutet noch einmal auf die Fotos, die sie selbst geschossen hat, doch Linda erklärt erneut, dass dies nicht ihr Ex sei und die anderen beiden auch nicht ihre Freunde. Sie seien alle ersetzt worden. „Moment, das habe ich neulich im Fernsehen gesehen“, murmelt Knoxville und beginnt zu googeln. „Capgras-Syndrom“, sagt er dann.

Miami steht wortlos auf und verlässt die Wohnung, kurz darauf hört man eine Mülltonne vor dem Haus scheppern und ihn wütend brüllen. Die anderen überreden die junge Frau, Brad einmal anzurufen, da das Capgras-Syndrom nur bei Sichtkontakt die Wahrnehmung verzerrt, nicht beim Hören. Linda ist unsicher und spricht kurz mit dem irritierten Brad, reicht den Hörer dann an Knoxville weiter. Brad meint nur, Linda solle endlich wieder ihre Medikamente nehmen, dann könnten sie wieder miteinander reden.

Daraufhin stürmt nun auch Knoxville nach unten und geht zurück in die Bar. Er fragt Brad, warum er ihnen nicht gesagt hat, was seine Freundin hat, woraufhin der erwidert, dass dies schließlich eine sehr private Information sei. Wütend und frustriert verpasst er dem Künstler eine Abreibung. Anschließend verschwinden er und Miami aus der Gegend, bevor die Polizei auftaucht. Manhatten spricht derweil beruhigend auf Linda ein und Maine findet im Badezimmer versteckt ein paar Psychopharmaka, die unter anderem gegen Halluzinationen wirken.

Als sie mit diesen zurück zu den anderen kommt, ist Linda entsetzt, da sie dachte, sie hätte die Medikamente entsorgt. Mit etwas Mühe machen die beiden ihr aber klar, dass sie die Sachen nehmen sollte und Linda offenbart, dass sie bereits in Therapie war. Sie soll damit auch wieder anfangen und schließlich packt sie tatsächlich ihren Koffer, bittet die Ermittler aber, sie zur Klinik zu begleiten. Trotz allem versucht sie, eine Pistole einzupacken, was die anderen jedoch bemerken und ihr ausreden, schließlich könnte sie jemanden damit verletzen, wenn sie eine Panikattacke bekommt.

Schließlich bringt man sie in die Klinik, wo man froh ist, die Patientin nach längerer Abwesenheit wiederzusehen.

Diese Mission der SIA verlief leider im Nichts. Kein paranormales Phänomen, nur eine unbehandelte, psychische Erkrankung. Aber wenigstens konnte dieses Problem gelöst werden.

Fazit

Zu finden ist das Szenario „The Watchers“ im Band Occam’s Razor – An Anthology of Modern Day Call of Cthulhu Scenarios. Es ist ein Szenario von Stygian Fox und gehört zu einem von vielen Szenarien, welche nicht zwingend einen echten Mythosanteil enthalten. Damit eignet es sich hervorragend dafür, erfahrene Cthulhu-Spieler an der Nase herumzuführen und ihre Erwartungshaltungen zu brechen. Für Neueinsteiger, die noch gar nicht wissen, was Cthulhu überhaupt ist und ausmacht, ist es aber aus genau diesem Grund nicht zu empfehlen!

Wir fanden es alle richtig gut, weil zum Einen die Ermittlungsarbeit nicht so eintönig war wie in vielen Standardszenarien und es eben zum Anderen mal etwas ganz anderes war. Durch diesen Bruch der eigenen Erwartungshaltung hatten wir besonders am Ende schöne, emotionale Szenen, in denen die Charaktere, welche auf einen Beweis des Übernatürlichen gehofft haben, ziemlich wütend wurden, während andere einfach nur enttäuscht waren.
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