„Das machen wir so, sie gehen zu Cassandra und Karen und ich hole ihre Handys und mal sehen ob wir nicht noch irgendwo ein Ladegerät haben!“ Mit diesen Worten verlässt der Arzt euer Zimmer und ihr folgt ihm. Er biegt nach links ab um nach Vorne in Richtung Empfang zu gehen und ihr nach rechts.
Der Weg in das andere Krankenzimmer ist nicht weit und der Flur dahin leer. Wie euer Zimmer auch ist der Flur hell und lichtdurchflutet. Ein paar modische Stühle aus Plastik und Edelstahl stehen alle paar Meter an den Wänden. Dazwischen ein Wasserspender, ein paar Bilder in hellen, weißen Rahmen heben sich ein wenig von der Wandfarbe ab. Sie zeigen Motive und Fotografien hiesiger Künstler, meist ist in der einen oder der anderen Ecke ein kleines Preisschild angebracht.
Schon bevor ihr in das andere Zimmer erreicht könnt ihr eine dunkle Männerstimme und das Kichern von Karen hören. Die Mädels scheinen offensichtlich Spaß zu haben.
Als ihr um die Ecke blickt könnt ihr sehen, dass Cassandra in ihrem Bett liegt, eine Infusionsnadel im Arm aber ansonsten nicht mehr an die Geräte angeschlossen ist. Jetzt im Bett, ungeschminkt, ihr rot gefärbtes Haar das links und rechts über das Kopfkissen fällt sieht sie viel jünger aus als ihr sie in Erinnerung habt. Sie ist noch etwas blass um die Nase und unter ihren Augen zeichnen sich noch dunkle Ränder ab, aber der Glanz des Lebens ist zurück in ihren Augen. Karen sitzt an ihrer Seite auf dem Bett, ihre Mütze lässig auf dem Kopf, das karierte Hemd und die zerschlissenen Jeans an welche sie auch an dem Abend anhatte als Dean sie aus der Polizeistation geholt hat. Die Mädchen halten eine große Genesungskarte in der Hand und Karen sagt gerade „…schau mal Tommy hat auch unt…“ dann bemerken die zwei euch und Cassandra wird rot, kann eurem Blick nicht standhalten und vergräbt sich hinter der Karte während Karen aufspringt und Dean vor Freude fast um den Hals gefallen wäre.
Nur eine Handbreit vor ihm überlegt sie es sich anders und legt nur kurz Kumpelhaft ihren Arm um seine Schulter.
„Dean wie coool das du da bist und dass du Cas gerettet hast du bist ein Held!“ dann blickt das Mädchen etwas betroffen zu Casey „Sorry das ihr Cas gerettet habt!“ Etwas verlegen tritt sie von einem Bein auf das andere und weiß nicht so recht ob sie die Umarmung die sie eigentlich Dean angedeihen lassen wollte jetzt auf Casey loslassen soll.
An einen niedrigen Schrank gegenüber des Bettes gelehnt steht der Klassenlehrer der Beiden. Dean kennt Steven Moore aus ein paar Elterngesprächen die er begleitet hatte und weil seine Frau Sarah Teilzeit als APO (Auxillary Police Officer) arbeitet, Strafzettel an Falschparker verteilt und bei Straßenkontrollen aushilft.
Steven ist in seinen späten Dreißigern, Farbiger mit kurzen Haaren und athletischem Körpbau. Er ist vor ein paar Jahren mit seiner Familie nach Algonac gezogen. Vor kurzem hat er in einem neuen Baugebiet ein Haus in Strandnähe gebaut.
Die Arme vor der Brust verschränkt grüßt er Dean mit einem kurzen „Chief…“ und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen als er Karens Umarmungsversuch bei Casey sieht „…Miss“ er nickt kurz in Caseys Richtung.
Ein leichter Luftzug spielt mit den Gardinen und die Sonne scheint in das Zimmer. Es ist ein angenehmes, weiches Licht.
Ein Licht das versucht zu sagen alles ist gut.